Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 23:06)

Und warum geht das bei Medizinprodukten im Import, bzw. bei Abgasnormen bei Autos beim Export in die USA?
nochmal

du vermischt hier die Anforderungen an die Produkte mit den LOKALEN gesetzlichen Anforderungen

es gibt KEINE Anforderung aus den USA welche fordern, dass bei der Herstellung von VW's in DEUTSCHLAND die AMERIKANISCHEN Umweltgesetze eingehalten werden müssen oder Kinderarbeit nicht erlaubt sei.

Bei den Medzinprodukte ist es genau so.

Daher ist das, was du da "möchtest" , ein völlig neue "Dimension" . Etwa auf dem Level vom Klimaschutz - gemischt mit Protektionismus...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 22:58)

es gibt KEINE Norm mit derartigen "Vorgaben"
Genau so ist es ! Leider...
Der achtjährige Kofi arbeitet auf der größten Müllkippe Afrikas. Inmitten giftiger Dämpfe sammelt er Metall, um ein paar Euro für die Familie zu verdienen. Der Elektroschrott, der Kofis Gesundheit gefährdet, stammt auch aus Bayern.
. https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... l-100.html

Jedes Jahr landen nach Schätzungen von Ökopol über 150.000 Tonnen deutschen Elektromülls in Afrika und Asien.


Ende der Schattenwirtschaft nicht in Sicht


Laut UNO wird die Menge weggeworfener Elektrogeräten in den nächsten Jahren weltweit zunehmen. Und Kupfer und Aluminium sind begehrte Industrierohstoffe. Solange die Weltmarktpreise hoch bleiben und der Elektroschrott einfach exportiert werden kann, wird sich nichts ändern.
Das Geschäft mit dem Elektroschrott geht also weiter.
"Wertstoffe". wie Elektroschrott oder Kunststoffabfall ....ähmmmm - Wertstoff DARF aus D exportiert werden....in alle Welt.

Kaputte !! Autoreifen ..... ganze Schiffsladungen.

Vorne HUI......hinten Pfui. Es ist ein GESCHÄFT !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Positiv Denkender »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 17:01)

Ich habe eigentlich grundsätzlich die Erwartungshaltung, dass wenn ich in Deutschland Produkte kaufe, das:
- Keine Arbeitnehmer ausgebeutet werden
- Keine Kinder beschäftigt werden
- Die Umwelt nicht verschmutzt wird
- Keine Tiere gequält werden
Und nicht, dass ich erst auf irgendwelche Siegel achten muss, damit das gegeben ist!
Um diese Probleme zu lösen sollte man diejenigen in die Verantwortung nehmen die in den betreffenden Staaten regieren .
Oder bist du bereit für Vergehen anderer die Verantwortung zu übernehmen . ?
Es handelt sich um eigenständige Staaten ,die letztendlich um ihre Eigenständigkeit gekämpft haben .
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34672
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Misterfritz »

Positiv Denkender hat geschrieben:(03 Jun 2018, 13:37)

Um diese Probleme zu lösen sollte man diejenigen in die Verantwortung nehmen die in den betreffenden Staaten regieren .
Oder bist du bereit für Vergehen anderer die Verantwortung zu übernehmen . ?
Es handelt sich um eigenständige Staaten ,die letztendlich um ihre Eigenständigkeit gekämpft haben .
Da machst Du Dir das aber sehr einfach.
Nimm mal z.B. Bangladesh. Das Land ist bitterarm, überbevölkert, etc. - wenn da ein grosser Konzern kommt und Arbeitsplätze schafft, dann ist das Land sicherlich nicht in der Ausgangsposition zu sagen: Aber keine Kinderarbeit und gewisse Umweltstandards müssen auch eingehalten werden.
Eher könnte der Verbraucher sagen: Also Konzern XY: Wenn Du irgendwo T-shirts produzierst und an mich verkaufen willst: Sorge dafür, dass es keine Kinderarbeit in Deinen Fabriken gibt, dass Umweltstandards eingehalten werden. Und wenn der Verbraucher mehr will, dann sagt er eben noch: Siehe zu, dass die Kinder Deiner Arbeiter zur Schule gehen können.
Macht der Verbraucher in der Masse aber nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Jun 2018, 13:59)

Da machst Du Dir das aber sehr einfach.
Nimm mal z.B. Bangladesh. Das Land ist bitterarm, überbevölkert, etc. - wenn da ein grosser Konzern kommt und Arbeitsplätze schafft, dann ist das Land sicherlich nicht in der Ausgangsposition zu sagen: Aber keine Kinderarbeit und gewisse Umweltstandards müssen auch eingehalten werden.
Eher könnte der Verbraucher sagen: Also Konzern XY: Wenn Du irgendwo T-shirts produzierst und an mich verkaufen willst: Sorge dafür, dass es keine Kinderarbeit in Deinen Fabriken gibt, dass Umweltstandards eingehalten werden. Und wenn der Verbraucher mehr will, dann sagt er eben noch: Siehe zu, dass die Kinder Deiner Arbeiter zur Schule gehen können.
Macht der Verbraucher in der Masse aber nicht.
Die Schweiz ist ja auch - neben Deutschland ein Staat der Kinderarbeit unter P18 nicht ausschliesst...
Zu jung für eine Lehre?
Informationen für Eltern
Weshalb sind Schulabgänger/innen immer jünger?
Zwischen 2000 und 2005 wurde im Kanton Luzern der Zeitpunkt des frühestmöglichen Eintritts in die Volksschule schrittweise um ein halbes Jahr vorverlegt. Dies hat zur Folge, dass einige Schülerinnen und Schüler, die nach 2000 eingeschult wurden, ihre obligato- rische Schulzeit vor ihrem 15. Geburtstag beenden.
Was dürfen Jugendliche ab welchem Alter tun?


ab 13 Jahren: Schnupperlehre, Ferienjob, weiterführende Schule oder schulisches Zwischenjahr. KINDERARBEIT

ab 14 Jahren: Berufliche Grundbildung ("Lehre"), anerkanntes Zwischenjahr mit regelmässiger Arbeit (für beides ist eine Bewilligung nötig, siehe unten) KINDERARBEIT

ab 15 Jahren: Berufliche Grundbildung ("Lehre"), Praktikum, Au Pair (Schweiz), Schul- austausch Ausland. KINDERARBEIT

ab 18 Jahren: Au Pair (Ausland). das geeeeeeeeeht...


Können Jugendliche eine Lehre beginnen, wenn sie noch nicht 15 Jahre alt sind?
Jugendliche, die bei Lehrbeginn zwischen 14 und 15 Jahre alt sind, brauchen für einen gültigen Lehrvertrag eine Bewilligung der Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira).
. https://beruf.lu.ch/-/media/Beruf/Dokum ... _lehre.pdf

Na dann kauft mal alle Zeugs ohne Lehrlinge... Da gibts nicht mal Kartoffeln.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34672
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Misterfritz »

Teeernte hat geschrieben:(03 Jun 2018, 14:18)

Die Schweiz ist ja auch - neben Deutschland ein Staat der Kinderarbeit unter P18 nicht ausschliesst...

. https://beruf.lu.ch/-/media/Beruf/Dokum ... _lehre.pdf

Na dann kauft mal alle Zeugs ohne Lehrlinge... Da gibts nicht mal Kartoffeln.
Sorry, da sehe ich aber sehr grosse Unterschiede. In Deutschland gibt es Schulpflicht, mindestens 9 Jahre, meist 10. Danach würde ich kaum von Kinderarbeit reden.
Kinderarbeit wie z.B. in Bangladesh heisst, dass die Kinder ganztags arbeiten und eben NICHT zur Schule gehen(können).
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Jun 2018, 14:48)

Sorry, da sehe ich aber sehr grosse Unterschiede. In Deutschland gibt es Schulpflicht, mindestens 9 Jahre, meist 10. Danach würde ich kaum von Kinderarbeit reden.
Kinderarbeit wie z.B. in Bangladesh heisst, dass die Kinder ganztags arbeiten und eben NICHT zur Schule gehen(können).
Mag die Charity - Industrie Fordern was sie will...

SO. sieht es aus..:

Im Sommer 2014 sorgte ein neues Gesetz zu Kinderarbeit in Bolivien für weltweite Schlagzeilen und Diskussionen. Das Gesetz erlaubt in Ausnahmefällen schon Zehnjährigen zu arbeiten – und wurde unter anderem von arbeitenden Kindern selbst gefordert. Ein Skandal?
Grundsätzlich müssen wir feststellen, dass Kinderarbeit in vielen Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen eine Realität ist. In Bolivien haben viele Mädchen und Jungen gesagt, dass sie ihren Arbeitslohn zum Überleben brauchen. Befürworter des Gesetzes sind der Meinung, dass die Kinder sonst illegal arbeiten und dann viel mehr in Gefahr sind, ausgebeutet zu werden. Kritiker befürchten hingegen, dass der Kinderschutz durch das neue Gesetz aufgeweicht wird.

Das Beispiel zeigt, dass es wie so häufig keine einfache Antwort gibt. Ich würde in drei Abstufungen antworten:
Nicht alle Arbeit, die Kinder leisten, ist verwerflich. Sie kann unter Umständen sogar gut sein, um Erfahrungen zu sammeln und den Zusammenhalt in der Familie und Gemeinschaft zu stärken.
Arbeit von Kindern darf nicht – so steht es in der UN-Kinderrechtskonvention – ausbeuterisch oder gefährlich sein, das Kind vom Schulbesuch abhalten oder die „physische, mentale, geistige, moralische oder soziale Entwicklung“ beeinträchtigen. Ausbeuterische Kinderarbeit muss beendet werden und dafür müssen Regierungen, gesellschaftliche Akteure, Organisationen und Partner mehr tun. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist.
Kinderarbeit in der oben erwähnten „schlimmsten Form“ (also Sklaverei, Prostitution, der Einsatz von Kindersoldaten, gefährliche Arbeit in Steinbrüchen oder Minen) ist völlig unakzeptabel. Sie gehört abgeschafft. Sofort.
. https://www.unicef.de/informieren/aktue ... beit/78828
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Positiv Denkender »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Jun 2018, 13:59)

Da machst Du Dir das aber sehr einfach.
Nimm mal z.B. Bangladesh. Das Land ist bitterarm, überbevölkert, etc. - wenn da ein grosser Konzern kommt und Arbeitsplätze schafft, dann ist das Land sicherlich nicht in der Ausgangsposition zu sagen: Aber keine Kinderarbeit und gewisse Umweltstandards müssen auch eingehalten werden.
Eher könnte der Verbraucher sagen: Also Konzern XY: Wenn Du irgendwo T-shirts produzierst und an mich verkaufen willst: Sorge dafür, dass es keine Kinderarbeit in Deinen Fabriken gibt, dass Umweltstandards eingehalten werden. Und wenn der Verbraucher mehr will, dann sagt er eben noch: Siehe zu, dass die Kinder Deiner Arbeiter zur Schule gehen können.
Macht der Verbraucher in der Masse aber nicht.
Du wirst weltweit Verbraucher nicht beeinflussen . Die dortigen Regierungen müssen das ändern .
Ich mache es mir nicht einfach sondern die Verantwortlichen vor Ort . Diese Länder haben doch Jahrzehnte nicht getan .
Immer nur auf die bösen Ausländer zu schimpfen nützt nichts . Es wäre auch wenig sinnvoll wenn sich andere Staaten dort
einmischen würden . Das sind alles souveräne Staaten die müssen selbst in die Hufe kommen .
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Jun 2018, 13:59)

Da machst Du Dir das aber sehr einfach.
Nimm mal z.B. Bangladesh. Das Land ist bitterarm, überbevölkert, etc. - wenn da ein grosser Konzern kommt und Arbeitsplätze schafft, dann ist das Land sicherlich nicht in der Ausgangsposition zu sagen: Aber keine Kinderarbeit und gewisse Umweltstandards müssen auch eingehalten werden.
Eher könnte der Verbraucher sagen: Also Konzern XY: Wenn Du irgendwo T-shirts produzierst und an mich verkaufen willst: Sorge dafür, dass es keine Kinderarbeit in Deinen Fabriken gibt, dass Umweltstandards eingehalten werden. Und wenn der Verbraucher mehr will, dann sagt er eben noch: Siehe zu, dass die Kinder Deiner Arbeiter zur Schule gehen können.
Macht der Verbraucher in der Masse aber nicht.
Weil Verbraucher in der Masse sich dessen oft nicht bewusst sind.

Aber die Konzerne sind sich dessen bewusst insbesondere Gros Konzerne bzw Markenkonzerne wie Nike und die bestehen in Ihren Vertraegen mit Lieferanten darauf das es keine Kinderarbeit bei ihren Zuliefern gibt, das Arbeitsbedingungen menschlich sind und oft bezahlen sie aus eigener Tasche Kindergaerten und Schulen. Beim Umweltschutz gaebe es viel mehr zu tun aber solange die Landesgesetze lasch sind, Kontrolle nicht vorhanden und Korruption an der Alltagsordnung ist sind auch westlichen Konzerne die Haende gebunden
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von schokoschendrezki »

Watchful_Eye hat geschrieben:(31 May 2018, 15:46)

Es heißt, die reichen Staaten beuten die Entwicklungsländer aus. Das ist insofern definitiv richtig, als dass die meisten Konzerne die niedrigen Lohnkosten in Entwicklungsländern ausnutzen. Häufig sind die Arbeitsbedigungen grausam, und zum Teil wird auf Kinderarbeit zurückgegriffen. Gleichzeitig zeigen verschiedene Quellen (u.a. "Enlightenment Now" von Steven Pinker) aber auch auf, dass in den allermeisten Entwicklungsländern ein klarer Rückgang von extremer Armut und Hunger zu verzeichnen ist. :)
Das Thema an sich ist nicht einfach. Aber gut erstmal, dass gleich im ersten Beitrag auf diesen Rückgang hingewiesen ist. Ich stelle häufig fest, dass bei Diskussionen dazu immer wieder völlig ausgeblendet wird oder meist auch gar keine Kenntnisse darüber vorhanden sind, dass in Ländern wie China oder Bangladesh noch bis in jüngere Zeit hinein völlige, verbreitete existenzielle Armut und Hunger herrschten. Es fallen Reizworte wie "Billiglohn" und "Kinderarbeit" und schon ist man bei der idiotischen Idee, nur noch deutsche oder westliche Produkte kaufen zu wollen. Ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, was ein solcher privater Boykott für die Menschen in Ländern wie BanglaDesh wirklich und tatsächlich und real bedeutet. Als wenn bei einem Abzug der entsprechenden bösen Unternehmen und Investoren nun plötzlich lachende, satte und zufriedene Kinder in fröhlichen Familien lebten.

Das Grundproblem sehe ich daran, dass es in Ländern wie Deutschland eine scheinbar unhinterfragbare Tatsache ist, dass kurzlebige Verbrauchsgüter wie Kleidung und Nahrung billig zu sein hat. Unter anderem, damit man sich teurere Güter wie Autos und Computer umso mehr leisten kann. Wie dies in einer globalisierten Wirtschaft durch staatliche oder sonstige regelnde, lenkende Maßnahmen ändern könnte, ist mir aber auch nicht klar.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

Quatschki hat geschrieben:(31 May 2018, 20:44)

Die Afrikaner ziehen ja auch lieber die Billigklamotten aus Indien oder das Zeug aus unseren Altkleidercontainern an, statt zu ihren Schneiderinnen zu gehen, obwohl die bestimmt nicht so teuer sind und das Geld im Lande bliebe.
Das bezweifle ich, ob das billiger wäre... Es geht ja auch um Produktivität. Ein Afrikaner ohne Nähmaschine ist trotz deutlich geringerem Lohn trotzdem teurer als ein Inder mit Nähmaschine. Also mal so grob gesprochen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Jun 2018, 02:08)

Weil Verbraucher in der Masse sich dessen oft nicht bewusst sind.

Aber die Konzerne sind sich dessen bewusst insbesondere Gros Konzerne bzw Markenkonzerne wie Nike und die bestehen in Ihren Vertraegen mit Lieferanten darauf das es keine Kinderarbeit bei ihren Zuliefern gibt, das Arbeitsbedingungen menschlich sind und oft bezahlen sie aus eigener Tasche Kindergaerten und Schulen. Beim Umweltschutz gaebe es viel mehr zu tun aber solange die Landesgesetze lasch sind, Kontrolle nicht vorhanden und Korruption an der Alltagsordnung ist sind auch westlichen Konzerne die Haende gebunden
Jep und Nike macht das nicht einfach so zum Spaß, sondern weil das Image eines Konzern eben enorm wichtig ist für den Profit. Also in der Öffentlichkeit unethische Produktionsweisen kosten eben deutlich mehr als bessere Arbeitsbedingungen.

Denn es gibt Organisationen, die eben Zulieferer prüfen (gut so). Und die machen öffentlich wirksame Listen, welche Konzerne da schlecht sind. Und da will kein Konzern ganz oben stehen...

Es sei denn, dem Konsumenten ist das nicht wichtig... Natürlich geht es Nike um Umsatz. Und da geht es nicht nur um Personen, die direkt bei Nike kaufen. Stell dir vor, du kaufst einen Nikeschuh und deine Freunde schauen dich blöd an, weil die in deren Augen unethisch sind...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 17:01)

Ich habe eigentlich grundsätzlich die Erwartungshaltung, dass wenn ich in Deutschland Produkte kaufe, das:
- Keine Arbeitnehmer ausgebeutet werden
- Keine Kinder beschäftigt werden
- Die Umwelt nicht verschmutzt wird
- Keine Tiere gequält werden
Und nicht, dass ich erst auf irgendwelche Siegel achten muss, damit das gegeben ist!
Definiere "Ausbeutung" von Arbeitsnehmern. Da fängt es doch schon an. Das ist ja schwer subjektiv und kann man von Ausbeutung sprechen, wenn eine Näherin 30€ im Monat für relativ leichte Arbeit bekommt anstatt 10€ für harte Feldarbeit?
Wo fängt Umweltverschmutzung an?
Was ist Tierquälerei? Einen Ochsen auf dem Feld einen Pflug ziehen zu lassen? Tiere einzusperren und zu töten?
Wo fängt Kinderarbeit an? Wenn ein Junge mit 14 nach der Schule sich noch etwas dazu verdienen will? Oder mit 12?

Relativ, alles relativ.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

franktoast hat geschrieben:(05 Jun 2018, 11:12)

Jep und Nike macht das nicht einfach so zum Spaß, sondern weil das Image eines Konzern eben enorm wichtig ist für den Profit. Also in der Öffentlichkeit unethische Produktionsweisen kosten eben deutlich mehr als bessere Arbeitsbedingungen.

Denn es gibt Organisationen, die eben Zulieferer prüfen (gut so). Und die machen öffentlich wirksame Listen, welche Konzerne da schlecht sind. Und da will kein Konzern ganz oben stehen...

Es sei denn, dem Konsumenten ist das nicht wichtig... Natürlich geht es Nike um Umsatz. Und da geht es nicht nur um Personen, die direkt bei Nike kaufen. Stell dir vor, du kaufst einen Nikeschuh und deine Freunde schauen dich blöd an, weil die in deren Augen unethisch sind...
Auf die Idee das ein Konzern sozial und umwelt verantwortlich kommst du nicht?
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 17:25)

Es geht nicht darum ob das realistisch ist oder nicht, es ist meine Erwartungshaltung! Daher muss das Ziel sein darauf hin zu arbeiten! Dazu beitragen kann z.B. ein Verbot vom Import nicht zertifizierter Kleidung.
und z.B. auch Verbot von Massentierhaltung in Deutschland.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Quatschki »

franktoast hat geschrieben:(05 Jun 2018, 11:09)

Das bezweifle ich, ob das billiger wäre... Es geht ja auch um Produktivität. Ein Afrikaner ohne Nähmaschine ist trotz deutlich geringerem Lohn trotzdem teurer als ein Inder mit Nähmaschine. Also mal so grob gesprochen.
Er ist unproduktiver.
Andererseits muß er, wenn er nichts tut, trotzdem ernährt werden.
Es müßte also der Inder oder jemand anderes (Europa?) ihn mit ernähren.
Und das müßte ja auch irgendwie kalkuliert werden in der volkswirtschaftlichen Überlegung!
Ob er "teurer" ist, ist eine Frage des Geld- und Zollsystems.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(05 Jun 2018, 11:44)

Auf die Idee das ein Konzern sozial und umwelt verantwortlich kommst du nicht?
Nein, ein Konzern will Gewinn machen, sonst nichts. Ein System, dass darauf beruht, dass Menschen oder Unternehmen altruistisch sind, funktioniert nicht.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Realist2014 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(05 Jun 2018, 11:44)

Auf die Idee das ein Konzern sozial und umwelt verantwortlich kommst du nicht?

das kann er nur- wenn er genügend GEWINN erzielt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 13:45)

Er ist unproduktiver.
Andererseits muß er, wenn er nichts tut, trotzdem ernährt werden.
Es müßte also der Inder oder jemand anderes (Europa?) ihn mit ernähren.
Und das müßte ja auch irgendwie kalkuliert werden in der volkswirtschaftlichen Überlegung!
Ob er "teurer" ist, ist eine Frage des Geld- und Zollsystems.
Nein, es ist eine Frage der Marktpreise und Effizienz. Es geht ja darum, wie hoch die Verfügbarkeit von Nähmaschinen (Kapital), Arbeitskärften (und deren Fähigkeit), Transport etc. ist.
Und wenn die Afrikaner eher schlecht beim Klamottenherstellen sind, dann stellen sie eben was anderes her, wo sie besser sind.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Quatschki »

franktoast hat geschrieben:(05 Jun 2018, 14:07)

Nein, es ist eine Frage der Marktpreise und Effizienz. Es geht ja darum, wie hoch die Verfügbarkeit von Nähmaschinen (Kapital), Arbeitskärften (und deren Fähigkeit), Transport etc. ist.
Und wenn die Afrikaner eher schlecht beim Klamottenherstellen sind, dann stellen sie eben was anderes her, wo sie besser sind.
Und was passiert mit denen, die nirgendwo besser sind?
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 14:34)

Und was passiert mit denen, die nirgendwo besser sind?
Die müssen mit dem Preis runtergehen bzw. investieren (und va. keinen Krieg führen und sich nicht gegenseitig bescheißen). Meinst du, Südkorea war vor 50 Jahren auch nur auf einem Gebiet besser als Europa oder die USA? Nein. In keinem einzigen Punkt.
Nochmal Grundlagen zur Produktion: Um ein bestimmtes Gut herzustellen, kann man grundsätzlich zwei Richtungen einschlagen:
1. Viel Kapital (auch Humankapital) und wenig Arbeitskräfte (= hohe Löhne)
2. Wenig Kapital und viele Arbeitskräfte (= niedrige Löhne)

Um von 2 auf 1 zu kommen, muss man Investieren, was wiederum zu noch niedrigeren Löhnen. Wobei das nicht genau stimmt. Arbeitnehmer können ihre Löhne auch investieren (sparen). Aber va. bei niedrigen Löhnen wird prozentual relativ wenig gespart, wodurch auch wenig investiert werden kann. Höhere Investitionen bedeuten also entsprechend weniger Konsum. Bei einer eh schon relativ armen Gesellschaft ist das eine bittere Pille, aber die hat die USA oder Europa auch nehmen müssen und war deutlich langwieriger.
Die USA sind etwa von 1850 bis 1950 zum mit Abstand reichsten Land geworden. Das war auch die Zeit der Carnegies, Rockefellers etc. Wie wir alle wissen, haben diese damals sehr, sehr hohe Vermögen angehäuft. Es wurde also relativ viel investiert. Man hätte auch entsprechend mehr Lohn auszahlen können, dann wäre die USA ein anderes Land.

Man kann entweder einen Reisebus oder LKW bauen. Entweder man benutzt eine Ressource, um ein Investitionsgut herzustellen oder ein Konsumgut. Man kann nicht die Augen zu machen, und glauben, dass Beides ginge.

Und was muss ein Umfeld bieten, in dem investiert wird? Naja, stabile Eigentumsrechte, die absehbar auch noch in Jahrzehnten bestehen. Wenn ich hier ein Unternehmen gründe und aufbaue, kann ich mir sicher sein, dass ich das an meine Kinder vererben kann. In Afrika kann man schon froh sein, wenn einem in 10 Jahren nicht alles ersatzlos zerbombt und konfisziert wurde.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von unity in diversity »

Man kauft nichts, was man bügeln muß.
Schafwolle ist kein Kleidungsmittel, sondern auf Grund ihrer Eigenschaften, eher ein Dichtungsmittel.
Nimmt 150% Umgebungsfeuchtigkeit auf, ohne aufzuquellen.
Paßt sich jeder Umgebung an.
Rohrflansche, zum Beispiel.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Quatschki »

unity in diversity hat geschrieben:(05 Jun 2018, 16:47)

Man kauft nichts, was man bügeln muß.
Schafwolle ist kein Kleidungsmittel, sondern auf Grund ihrer Eigenschaften, eher ein Dichtungsmittel.
Nimmt 150% Umgebungsfeuchtigkeit auf, ohne aufzuquellen.
Paßt sich jeder Umgebung an.
Rohrflansche, zum Beispiel.
Ich hab mal gehört, Lodenmäntel aus der gewalkten Schurwolle der Hochgebirgsschafe sind das Beste was es gibt. Regendicht, Winddicht und so haltbar, dass noch die Erben ihre Freude daran haben (wenn es die Motten nicht zerfressen).
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von unity in diversity »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 17:06)

Ich hab mal gehört, Lodenmäntel aus der gewalkten Schurwolle der Hochgebirgsschafe sind das Beste was es gibt. Regendicht, Winddicht und so haltbar, dass noch die Erben ihre Freude daran haben (wenn es die Motten nicht zerfressen).
Wie ich aus deinem Beitrag entnehme, hattest du zu wenig Lavendel, um die Motten fernzuhalten?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Quatschki »

unity in diversity hat geschrieben:(05 Jun 2018, 17:22)

Wie ich aus deinem Beitrag entnehme, hattest du zu wenig Lavendel, um die Motten fernzuhalten?
Du scheinst öfters Sachen zu entnehmen, die nicht vorhanden sind.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von unity in diversity »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 18:00)

Du scheinst öfters Sachen zu entnehmen, die nicht vorhanden sind.
Shirt happens.
Bevor ich dich erschießen lasse, erklär mir bitte, warum du diese Pennermütze aufhaben mußt.
Dieses Beanie?
Ist bestimmt Selbstfindung, Selbstkontrolle und Selbstverwirklichung, oder?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Teeernte »

franktoast hat geschrieben:(05 Jun 2018, 11:12)

Jep und Nike macht das nicht einfach so zum Spaß, sondern weil das Image eines Konzern eben enorm wichtig ist für den Profit. Also in der Öffentlichkeit unethische Produktionsweisen kosten eben deutlich mehr als bessere Arbeitsbedingungen.

Denn es gibt Organisationen, die eben Zulieferer prüfen (gut so). Und die machen öffentlich wirksame Listen, welche Konzerne da schlecht sind. Und da will kein Konzern ganz oben stehen...

Es sei denn, dem Konsumenten ist das nicht wichtig... Natürlich geht es Nike um Umsatz. Und da geht es nicht nur um Personen, die direkt bei Nike kaufen. Stell dir vor, du kaufst einen Nikeschuh und deine Freunde schauen dich blöd an, weil die in deren Augen unethisch sind...
Es ist eben die Frage - ob man "Artikel" preiswert verkauft - oder einen Markenartikel....zu Apothekenpreisen.

Ob KIK oder Nike.

3 eu das bedruckte T-Shirt....oder 20 eu....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

die Grenzen zum Spam sind mal wieder überschritten...

Somit den ersten Beitrag in die Ablage verschoben.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

franktoast hat geschrieben:(05 Jun 2018, 14:05)

Nein, ein Konzern will Gewinn machen, sonst nichts. Ein System, dass darauf beruht, dass Menschen oder Unternehmen altruistisch sind, funktioniert nicht.
Stimmt aber im Zeitalter der social Media muss ein Konzern sich sozial und menschlich zeigen
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(06 Jun 2018, 01:44)

Stimmt aber im Zeitalter der social Media muss ein Konzern sich sozial und menschlich zeigen
Ja, weil er Gewinn machen will. Das ist auch nichts Verwerfliches. Auch wenn uns das Bewusstsein manchmal andere Dinge vorspielt, so ist das menschliche Gehirn auch so aufgebaut. Eigenwohl, Eigenwohl, Eigenwohl. Das Gehirn hat aber natürlich gelernt, dass für das Eigenwohl soziales Verhalten die Basis bildet. Auch wenn man mal "nett" ohne Hintergedanken ist, so hat das Unterbewusstsein Hintergedanken. Oder es ist schlichtweg einfacher für das Gehirn, immer nett zu sein, auch wenn der erwartbare Nutzen nicht ersichtlich ist.
Und das ist absolut nichts Schlechtes.

Was ist falsch daran, wenn ich der netteste Mensch der Welt bin, weil ich mir dadurch einen Vorteil für mich erhoffe?
Was ist falsch daran, wenn ein Konzern sozial agiert, weil er sich dadurch einen Vorteil für sich erhofft?
Was ist falsch daran, bessere Produkte als die Konkurrenz zu bauen, weil man sich davon für sich selber einen Vorteil erhofft?

Und um noch einen kontroversen Schritt weiter zu gehen:
Was ist falsch daran, Werbung zu schalten, die dazu führt, dass den Konsumenten dasselbe Produkt dadurch besser gefällt oder besser schmeckt?

Ich habe oft das Gefühl, dass viele Weltverbesserer nicht berücksichtigen, wie der Mensch funktioniert. Die menschliche Psyche. Was treibt den Mensch an? Welche Emotionen hat er?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von TheManFromDownUnder »

franktoast hat geschrieben:(06 Jun 2018, 08:17)

Ja, weil er Gewinn machen will. Das ist auch nichts Verwerfliches.
Ich habe nirgendwo geschrieben das Gewinn machen was verwerfliches ist.

Ohne Gewinn kann keine Firma existieren und Gewinn ist der Grund warum eine Firma exisitert, egal ob ein 2 Mann Handwerksbetrieb oder ein Konzern mit 10000 Mitarbeitern.
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(06 Jun 2018, 08:17)
Was ist falsch daran, wenn ich der netteste Mensch der Welt bin, weil ich mir dadurch einen Vorteil für mich erhoffe?
Was ist falsch daran, wenn ein Konzern sozial agiert, weil er sich dadurch einen Vorteil für sich erhofft?
Was ist falsch daran, bessere Produkte als die Konkurrenz zu bauen, weil man sich davon für sich selber einen Vorteil erhofft?
Falsch ist daran gar nichts. Aber man kann das eben unterschiedlich bewerten.

Zeigt ein Unternehmen soziales Engagement und handelt nebenbei nach der Devise "Tue Gutes und rede darüber", um etwas mehr Unsatz zu generieren, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn aber das soziale Engagement dem Unternehmen eigentlich völlig Wumpe ist und es nur um den höheren Umsatz geht, dann wäre das in meinen Augen schlicht verlogen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(06 Jun 2018, 12:07)

Falsch ist daran gar nichts. Aber man kann das eben unterschiedlich bewerten.

Zeigt ein Unternehmen soziales Engagement und handelt nebenbei nach der Devise "Tue Gutes und rede darüber", um etwas mehr Unsatz zu generieren, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn aber das soziale Engagement dem Unternehmen eigentlich völlig Wumpe ist und es nur um den höheren Umsatz geht, dann wäre das in meinen Augen schlicht verlogen.
Also mal Hand aufs Herz. Wer tut denn Gutes, um den höheren Umsatz zu generieren, aber ansonsten findet man es schlecht, den Kindern in Afrika zu helfen? Und selbst wenn. Stell dir vor, der Manager eines Konzern ist ein Rassist. Er hasst Schwarze. Aber er weiß, dass eine Kampagne in Afrika den Umsatz seines Unternehmens steigert, weil das eben gut ankommt. Also wird er es tun.

Man sollte jemanden nicht nach seinen Absichten, sondern nach seinen Taten bewerten!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von franktoast »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(06 Jun 2018, 11:49)

Ich habe nirgendwo geschrieben das Gewinn machen was verwerfliches ist.

Ohne Gewinn kann keine Firma existieren und Gewinn ist der Grund warum eine Firma exisitert, egal ob ein 2 Mann Handwerksbetrieb oder ein Konzern mit 10000 Mitarbeitern.
Ich wollte nur auf deinen Einwurf reagieren.
Der Kapitalismus funktioniert eben auch deswegen so gut, weil aus Eigenwohl Gemeinwohl wird. Was man sät, erntet man. Wer nett zu anderen ist, zu dem sind die anderen auch nett. Wer anderen hilft, dem wird auch geholfen. Wer eine tolle Leistung für andere erbringt, wird auch belohnt. Wer tolle Produkte den Menschen schickt, dem wird Geld zurück geschickt.

Man kann es von allen Seiten betrachten und es passt. A macht tolle Produkte und B nicht so toll. Also sagt der Markt: A soll mehr Ressourcen zur Produktionssteuererung bekommen und B weniger. A macht mehr Umsatz, B macht weniger Umsatz.
Es ist eben eine sehr effiziente Heuristik der Produktionssteuerung.

Für einen postmodernen Marxisten funktioniert das eben anders. Nach diesem hat der Mensch keine Emotionen. Nike oder Adidas? Schuh ist Schuh, da wird keiner bevorzugt. Und A mag Schuh X genauso gern wie B. Da rechnet man dann am Computer aus, was die Menschen brauchen. Ist ja einfach, denn man kann ausrechnen, was jemand will und braucht. Ist ja eh dasselbe. Wollen und Brauchen. Und dann rechnet man noch aus, ob der Mensch im März Äpfel essen will. Und falls ja, rechnet man aus, wo die Äpfel angebaut werden. In deutschen Gewächshäusern oder in Neuseeland und dann per Schifftransport. Man berechnet zudem, wie knapp Platz bei den beiden Optionen ist. Wie knapp die entsprechenden, unterschiedlichen Arbeitskräfte. Wie knapp das Schiff ist, der Kapitän. Wie der Qualitätsunterschied ist.
Es gibt ja keine Marktpreise.

Ja, 1Kg Erdbeeren ist im Winter teurer herzustellen als im Juni. Das weiß man im Sozialismus auch. Aber ob 1Kg Erdbeeren oder 1Kg Nudeln weniger Aufwand verursachen? Keine Chance. Oder ein einfacher Plastikstuhl oder ein Liter Benzin. Man hat keine Chance herauszufinden, was da mehr Aufwand verursacht und somit teurer ist.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Positiv Denkender »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 14:34)

Und was passiert mit denen, die nirgendwo besser sind?
Die müssen halt sehen dass sie besser werden .
Wie im Sport die schlechteren steigen ab und werden dafür arbeiten wieder aufzusteigen .
deHehenried
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Jun 2018, 22:16

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von deHehenried »

Bei Fair Trade bin ich auch sehr krit ... ade-kaffee. Made in Germany ist tatsächlich eine Option, allerdings findet man natürlich nicht alles was man braucht als Made-in-Germany-Ware. Allerdings gibt es jenseits von Second-Hand, Made in Germany oder Fair Trade zahlreiche andere Optionen. Diese Optionen beschränken sich jedoch darauf, nicht in Entwicklungsländern zu kaufen, da ist die Qualität einfach ungenügend. Ich schaue also bei jedem Produkt immer individuell, wo es hergestellt wurde.
Was ich sicher nicht machen werde: Kleidung in miserabler Qualität aus Entwicklungsländern kaufen, nur um dort die Arbeitsplätze zu erhalten.

Beispiel für Schuhe:
GEA Waldviertler. Gefallen mir persönlich nicht so, mit wenigen Ausnahmen. Die Schuhe werden allerdings in Österreich hergestellt
New Balance. Ein bestimmter Teil dieser Schuhe wird in den USA und England hergestellt.
Red Wing Shoes. Wird ausschließlich in den USA hergstellt.

Beispiele für Oberteile/Hosen
S.N.S Hernin, Armor Lux, Saint James, Momotaro Jeans, Pure Blue Japan, Trigema.
Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 17:06)
Ich hab mal gehört, Lodenmäntel aus der gewalkten Schurwolle der Hochgebirgsschafe sind das Beste was es gibt. Regendicht, Winddicht und so haltbar, dass noch die Erben ihre Freude daran haben (wenn es die Motten nicht zerfressen).
Schurwolle muss man übrigens auch nicht so oft waschen. Oft genügt es, das Kleidungsstück zu lüften. Allerdings würde es mich interessieren, wo man heute noch einen Lodenmantel aus gewalkter Schurwolle der von Schafen aus dem Hochgebirge bekommt...
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Kölner1302 »

Was mir in der Realität ziemlich oft auffällt innerhalb der deutschstämmigen Bevölkerung, ist extremes Qualitätsbewußtsein; Haushalt sieht dann so aus: Miele Haushaltsgeräte,
Bose HiFi Geräte, Apple Computer, IPhone, Audi Fahrzeuge usw. bei gleicheitiger völliger Intoleranz: Jeder der sich ne Stufe schlechter eindeckt wird ausgegrenzt.
Das Ergebnis: Konsumterror
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Realist2014 »

Kölner1302 hat geschrieben:(17 Jun 2018, 07:19)

Was mir in der Realität ziemlich oft auffällt innerhalb der deutschstämmigen Bevölkerung, ist extremes Qualitätsbewußtsein; Haushalt sieht dann so aus: Miele Haushaltsgeräte,
Bose HiFi Geräte, Apple Computer, IPhone, Audi Fahrzeuge usw. bei gleicheitiger völliger Intoleranz: Jeder der sich ne Stufe schlechter eindeckt wird ausgegrenzt.
Das Ergebnis: Konsumterror
wie erfolgt denn diese angebliche "Ausgrenzung"?


Beispiele....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:14)

wie erfolgt denn diese angebliche "Ausgrenzung"?


Beispiele....
....der bekommt Hartz4.... :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
deHehenried
Beiträge: 4
Registriert: Di 12. Jun 2018, 22:16

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von deHehenried »

Kölner1302 hat geschrieben:(17 Jun 2018, 07:19)

Was mir in der Realität ziemlich oft auffällt innerhalb der deutschstämmigen Bevölkerung, ist extremes Qualitätsbewußtsein; Haushalt sieht dann so aus: Miele Haushaltsgeräte,
Bose HiFi Geräte, Apple Computer, IPhone, Audi Fahrzeuge usw. bei gleicheitiger völliger Intoleranz: Jeder der sich ne Stufe schlechter eindeckt wird ausgegrenzt.
Das Ergebnis: Konsumterror

Bose, Apple, Audi. Wo genau erkennst du Qualität? Die Vorstellungen von Qualität scheinen bei manchen Menschen meilenweit auseinanderzugehen.
Mahmoud

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Mahmoud »

Watchful_Eye hat geschrieben:(31 May 2018, 15:46)

Es heißt, die reichen Staaten beuten die Entwicklungsländer aus. Das ist insofern definitiv richtig, als dass die meisten Konzerne die niedrigen Lohnkosten in Entwicklungsländern ausnutzen. Häufig sind die Arbeitsbedigungen grausam, und zum Teil wird auf Kinderarbeit zurückgegriffen. Gleichzeitig zeigen verschiedene Quellen (u.a. "Enlightenment Now" von Steven Pinker) aber auch auf, dass in den allermeisten Entwicklungsländern ein klarer Rückgang von extremer Armut und Hunger zu verzeichnen ist. :)

Trotzdem ist der Ist-Zustand aber natürlich bei weitem noch nicht zufriedenstellend. Wie leistet man als Kunde den bestmöglichen Beitrag? Ich nenne hiermit mal 3 Alternativen zum klassischen Einkauf und berichte, was mir dazu bzgl Vor- und Nachteilen einfällt:

1. Fair Trade
Bei "Fair Trade" sorgen privat geregelte Mechanismen sorgen dafür, dass höhere Standards durchgesetzt werden sollen als diejenige, die am "freien Markt" gelten. Hungerlöhne und Kinderarbeit soll so verhindert werden können. Eine Kritik an "Fair Trade" ist, dass die an die Bauern gezahlten Preise nicht marktwirtschaftlich festgelegt werden, weshalb manche Experten befürchten, dass es den Bauern letztlich sogar erschwert wird, ihren Betrieb weiterzuentwickeln und sich auf eigene Füße zu stellen (Bericht im Guardian).



Wie bewertet ihr diese drei Konsumverhaltensweisen? Welche haltet ihr für die moralischste, welche die pragmatischste und alltagstaugliche? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Oder hat alles aus eurer Sicht keinen wirklichen Sinn und dient nur dem eigenen Gewissen?
Fair Trade ist für den Erzeuger der Ware sicher ein Vorteil, für den Verbraucher nicht unbedingt. Die Fair Trade-Schokolade hat lange nicht den Geschmack und den "Schmelz" von z.B. Lindt... ;)
Oder allgemein: Wenn Fair-Trade-Produkte die gleiche Qualität hätten, würde ich sie sicher häufiger kaufen.
Mahmoud

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Mahmoud »

Watchful_Eye hat geschrieben:(31 May 2018, 15:46)

Es heißt, die reichen Staaten beuten die Entwicklungsländer aus. Das ist insofern definitiv richtig, als dass die meisten Konzerne die niedrigen Lohnkosten in Entwicklungsländern ausnutzen. Häufig sind die Arbeitsbedigungen grausam, und zum Teil wird auf Kinderarbeit zurückgegriffen. Gleichzeitig zeigen verschiedene Quellen (u.a. "Enlightenment Now" von Steven Pinker) aber auch auf, dass in den allermeisten Entwicklungsländern ein klarer Rückgang von extremer Armut und Hunger zu verzeichnen ist. :)



2. Made in Germany
Wenn etwas in Deutschland genäht ist, darf der Kunde erwarten, dass es nach deutschen Lohnstandards gefertigt wurde und es entsprechend beispielsweise frei von Kinderarbeit ist. Auch unterstützt man die heimische Marktwirtschaft und ggf. werden Transportwege gespart. Aber hilft man den Entwicklungsländern mehr damit, indem man sich dem Handel mit ihnen verweigert? In jedem Fall unterstützt man damit die eigene Volkswirtschaft und vermeidet ggf. unnötige Transportwege. Möglicherweise werden wir das in Zukunft noch viel häufiger sehen, da selbst die niedrigsten Hungerlöhne zunehmend nicht mehr mit der Produktivität von Industrierobotern mithalten können.



Wie bewertet ihr diese drei Konsumverhaltensweisen? Welche haltet ihr für die moralischste, welche die pragmatischste und alltagstaugliche? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Oder hat alles aus eurer Sicht keinen wirklichen Sinn und dient nur dem eigenen Gewissen?
Betrachte ich als Augenwischerei. Made in Germany darf sich ein Produkt nennen, wenn z.B. in Deutschland der Zusammenbau der Komponenten erfolgt ist. Aber die Komponenten selbst können dabei 100mal um den Erdball gereist sein und in Ländern mit fragwürdigen Sozial- und Umweltstandards hergestellt worden sein.

Wenn es Dir um umweltbewusstes Handeln geht, dann vergiss "Made in Germany".

Wenn es dagegen um Qualität geht, dann kann es noch immer ein Gütesiegel sein. Kann, aber nicht "muss".... ;)
Mahmoud

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Mahmoud »

Watchful_Eye hat geschrieben:(31 May 2018, 15:46)

Es heißt, die reichen Staaten beuten die Entwicklungsländer aus. Das ist insofern definitiv richtig, als dass die meisten Konzerne die niedrigen Lohnkosten in Entwicklungsländern ausnutzen. Häufig sind die Arbeitsbedigungen grausam, und zum Teil wird auf Kinderarbeit zurückgegriffen. Gleichzeitig zeigen verschiedene Quellen (u.a. "Enlightenment Now" von Steven Pinker) aber auch auf, dass in den allermeisten Entwicklungsländern ein klarer Rückgang von extremer Armut und Hunger zu verzeichnen ist. :)



3. Second Hand
Ein konsequentes Kaufen von Second Hand-Ware dürfte dazu führen, dass insgesamt weniger Güter hergestellt werden. Das ist insofern sinnvoll, als dass auch weniger Ressourcen gebraucht werden. Andererseits bleibt ein unter Kinderarbeit hergestellter Schuh natürlich auch nach dem Weiterverkauf ein unter Kinderarbeit hergestellter Schuh, so dass man je nachdem, was man gebraucht kauft, dem zugrunde liegenden Ausbeutungssystem im speziellen nicht lossagt - und aufgrund günstiger Gebrauchtpreise davon sogar profitiert. Auch entstehen so natürlich auch insgesamt weniger Arbeitsplätze.

Wie bewertet ihr diese drei Konsumverhaltensweisen? Welche haltet ihr für die moralischste, welche die pragmatischste und alltagstaugliche? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Oder hat alles aus eurer Sicht keinen wirklichen Sinn und dient nur dem eigenen Gewissen?
Second Hand? Unbedingt! Ich kaufe Autos Second Hand, habe Fahrräder Second Hand gekauft und Handys immer! Ich hab schon Bücher, CD`s und Schallplatten second hand gekauft. Es gibt Dinge, die man aus zweiter Hand prima kaufen kann. Handys z.B. Wieviele Konsumtrottel gibt es, die jedes Jahr das neueste Modell haben müssen und dann ihr fast neuwertiges Teil verkaufen? Sehr viele!

Und bevor ich Dinge in den Müll schmeisse, versuche ich sie über Ebay los zu werden, auch für wenig Geld. Selbst wenn dabei nur 5 Euro raus kommen und ich mit dem Päckchen zur 3 km entfernten Post radeln muss um es aufzugeben: Ich habe das Gefühl, ein klein wenig Müll vermieden zu haben. Auch wenn der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag steht...
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Kölner1302 »

deHehenried hat geschrieben:(18 Jun 2018, 18:12)

Bose, Apple, Audi. Wo genau erkennst du Qualität? Die Vorstellungen von Qualität scheinen bei manchen Menschen meilenweit auseinanderzugehen.
Es gibt eine soziale Schicht, die achten darauf, dass

Deine Haushaltgeräte von Miele
Dein Fernseher ein Flachbildschirm
Dein Handy von Aplle oder mindestens von Samsung
Dein Auto von Audi, VW oder Mercedes
Deine Sportsachen von Adidas
usw. sind.

Fährst Du n Dacia
hast n Handy von Phicom
Ne Waschmaschine von Beco

gucken die Dich mit Arsch nicht mehr an.

Und zwar nicht wenige

Ach ja und für die Ökkos must Du Deine Lebensmittel im Bioladen gekauft haben... kaufst Du im Aldi ... na Du weißt schon.
Ausgepackt sieht man s aber nicht mehr - ätsch!

Warum die das machen musst Du sie mal fragen... gibt s bestimmt auch hier im Forum n paar von...
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Mo 18. Jun 2018, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Realist2014 »

Kölner1302 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 19:55)

Es gibt eine soziale Schicht, die achten darauf, dass

Deine Haushaltgeräte von Miele
Dein Fernseher ein Flachbildschirm
Dein Handy von Aplle oder mindestens von Samsung
Dein Auto von Audi, VW oder Mercedes
Deine Sportsachen von Adidas
usw. sind.

n...

welche "soziale Schicht" soll das sein?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34672
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Misterfritz »

Kölner1302 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 19:55)

Es gibt eine soziale Schicht, die achten darauf, dass

Deine Haushaltgeräte von Miele
Dein Fernseher ein Flachbildschirm
Dein Handy von Aplle oder mindestens von Samsung
Dein Auto von Audi, VW oder Mercedes
Deine Sportsachen von Adidas
usw. sind.

Fährst Du n Dacia
hast n Handy von Phicom
Ne Waschmaschine von Beco

gucken die Dich mit Arsch nicht mehr an.

Und zwar nicht wenige

Ach ja und für die Ökkos must Du Deine Lebensmittel im Bioladen gekauft haben... kaufst Du im Aldi ... na Du weißt schon.
Ausgepackt sieht man s aber nicht mehr - ätsch!

Warum die das machen musst Du sie mal fragen... gibt s bestimmt auch hier im Forum n paar von...
Was kennst Du für Leute?
Ernsthaft, sind die wichtig für Dich oder warum regst Du Dich auf?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 20:03)

welche "soziale Schicht" soll das sein?
Ich glaube, daß ich dazu gehöre. Mich stört aber nicht, wenn dahinter Dünkel vermutet wird.

Meine Miele-Geräte sind inzwischen sehr alt (>25 Jahre) bei heftiger Nutzung in der Familien- und Kinderphase. Diese Erfahrung würde mich immer wieder zu diesem Fabrikat greifen lassen, wenn eins davon ausfiele. Obwohl, ahem, ich gar nicht mehr so lange leben werde...

Mein Auto ist doch tatsächlich von VW; 18 Jahre alt und immer artig gelaufen. Soll ich dem Ding zürnen, wenn es schlapp machen sollte? Nein, wieder dort kaufen... ein guter Gegenwert für's Geld!

Beim Handy kann ich auch punkten mit Samsung S3 neo... astreines Gerät mit austauschbarem Akku. Da würde ich mich auch wieder eindecken, wenn das Gerät verunglücken sollte.

Dafür habe ich kein Fernsehen und auch keine Adidas Bekleidung. Das reißt mich wieder heraus aus der Dünkelfalle... hoffe ich.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34672
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 20:46)
Meine Miele-Geräte sind inzwischen sehr alt (>25 Jahre) bei heftiger Nutzung in der Familien- und Kinderphase. Diese Erfahrung würde mich immer wieder zu diesem Fabrikat greifen lassen, wenn eins davon ausfiele. Obwohl, ahem, ich gar nicht mehr so lange leben werde...
Das mag früher mal eine gute Entscheidung gewesen sein, aber heutzutage verbraucht so 'ne olle Miele viel zuviel Wasser und Strom. Jede neuere noname Maschine hat da bessere Werte.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bewusstes Konsumverhalten am Beispiel Kleidung

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Jun 2018, 21:27)

Das mag früher mal eine gute Entscheidung gewesen sein, aber heutzutage verbraucht so 'ne olle Miele viel zuviel Wasser und Strom. Jede neuere noname Maschine hat da bessere Werte.
Ich werde diese Frage prüfen, wenn eine Anschaffung bevor steht. Das mache ich auch grundsätzlich so. Ein gut funktionierendes Haushaltsgerät verschrotten, weil nach 25 Jahren anderer Entwicklungen wichtige Leistungsdaten verbessert wurden: Das nenne ich Verschwendung. In den Angeboten stehen diese Daten technischer Geräte doch gut lesbar im nicht Kleingedruckten!

Nachtrag:

Ihre Ansagen haben mich beunruhigt. Sie sind aber einer Legende der Wettbewerber aufgesessen.
Viel mehr als 20% weniger Verbrauch als Energieklasse A+++ sind vermutlich nicht im Angebot. Einfach einmal hinein schauen; lohnt sich aber nur für Haushalte mit starker Nutzung von Geräten, denn ihren Preis haben diese Geräte schon. Ganz einfach einmal hinein schauen:
https://www.miele.de/haushalt/index.htm

In meinem Fall viele Jahre immer 4 Personen (2 Erwachsene, 2 Kinder) und (4 Erwachsene, davon 2 Pflegefälle... die Maschinen liefen fast Tag und Nacht durch!). Sie haben aber dennoch Recht: Jetzt sind wir zwei Altchen allein, da täte es wohl jedes Gerät viele Jahre, weil vielleicht 2-mal in der Woche die Waschmaschine brummt, und einmal täglich der Geschirrspüler im Spargang. Da könnte man viel Geld einsparen, denn am Ende unserer Tage geht das Zeug alles auf den Schrott. :(
Antworten