Handelskrieg

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Realist2014
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(21 Jun 2018, 21:59)

Nochmals ... die Leistungsbilanz ist relativ ausgeglichen zwischen der EU und der USA ... nicht alles, was an Leistung erbracht wird, wird in der Handelsbilanz aufgeführt.
Aber lies dich ein wenig ein in diesen Strang, dann lernst du noch was ;)

Die kurze Diskussion zwischen uns beiden betrifft aber eben die Handelsbilanz- denn es ging um Produkte...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 07:00)

Die kurze Diskussion zwischen uns beiden betrifft aber eben die Handelsbilanz- denn es ging um Produkte...
Dienstleistungen, Lizensen und Finanzen sind auch Produkte ... doch ... ehrlich ... glaub mir das, weil du musst auch dafür Geld auf den Tisch legen.
Sie werden halt nicht in der Handelsbilanz aufgelistet.
Warum nicht :?:
Weil es bisher dem Amerikanern ganz gut in ihren Kram passte, dass ihre dominante Serviceindustrie von jeglichen Zöllen und dem Regelwerk der WTO nicht erfasst wurde :p
Aber Trump ändert das jetzt, ob er will oder nicht :thumbup:
Und das finde ich nicht schlecht, weil die Handelsbilanz eben nicht das ganze Bild darstellt, sondern nur einen Teil ... noch dazu einen Teil, der zumindest im Handel zwischen den Industrienationen immer unwichtiger wird.
Wenn wir über fairen Handel sprechen wollen, dann leg bitte alles auf den Tisch und argumentiere nicht selektiv.
Ich habe ein wenig die Schnauze voll davon, dass die Narative von Trump, die USA seien das Opfer von unfairen Handel tatsächlich ernsthaft diskutiert wird.
Sie sind es nicht!
Die USA waren und sind dominant im Welthandel und sie bestimmen die Regeln.
Nur weil Trump glaubt, alle außer ihm sind blöd und er weiß alles besser, muß man diesem Geplapper nicht nachgeben.
Mal nebenbei: wenn man glaubt, alle anderen sind blöd und nur man selbst sei schlau, dann ist es meist genau anders herum.
Das ist wie mit dem Witz über den Geisterfahrer auf der Autobahn. :p
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 20:54)

Wie der Kollege schon sagte, warum sollten nicht einfach beide Seiten 10 % oder 0 % nehmen. Warum muss denn eine Seite drauf legen?
Betrachtest du es als "Subvention", wenn dir beim Einkaufen nicht alles geschenkt wird ? ;)
Bitte stell dich nicht dumm. Du argumentierst aufgrund von Teilwissen und Pauschalitäten. Wo die Subventionen, von denen hier die Rede ist, zu finden sind, habe ich dir schon erläutert. US-Armeeangehörige, und das sind nicht nur Soldaten, sondern auch alle Zivilangestellten, oder auch die Familienangehörigen von Soldaten und Zivilangestellten, erhalten Waren, auch Autos, bis zu 40 % subventioniert, wenn sie im Ausland Dienst tun.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jun 2018, 20:54)

Das klingt auf den ersten Blick sehr solide. Aber es lohnt sich ein zweiter. Die Zölle sind nicht vom Himmel zu fallen. Da gab es vor zig Jahren mal Vereinbarungen zwischen den USA und Europa. Und beide Seiten hatten da unterschiedliche Schwerpunkte. Letztlich war es ein Gesamtpaket. Daher jetzt nur ein einziges Produkt zu betrachten wäre sehr einseitig. Man findet nämlich selbstredend auch Dinge, bei denen die USA höhere Zölle erhebt.
Textilien z.B. :thumbup:
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:04)

Bitte stell dich nicht dumm. Du argumentierst aufgrund von Teilwissen und Pauschalitäten. Wo die Subventionen, von denen hier die Rede ist, zu finden sind, habe ich dir schon erläutert. US-Armeeangehörige, und das sind nicht nur Soldaten, sondern auch alle Zivilangestellten, oder auch die Familienangehörigen von Soldaten und Zivilangestellten, erhalten Waren, auch Autos, bis zu 40 % subventioniert, wenn sie im Ausland Dienst tun.
Das ist doch was anderes, Soldaten und Angehörige erhalten Vergünstigungen, das ist klar.
Es gibt auch Wissenschaftler auf irgendwelchen Eisinseln ganz im Norden Europas, deren Lebensmittel mit Hubschrauber eingeflogen werden müssen - und die bekommen ihre Tomaten kostenlos, weil sie ansonsten unbezahlbar wären.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:22)

Das ist doch was anderes, Soldaten und Angehörige erhalten Vergünstigungen, das ist klar.
Es gibt auch Wissenschaftler auf irgendwelchen Eisinseln ganz im Norden Europas, deren Lebensmittel mit Hubschrauber eingeflogen werden müssen - und die bekommen ihre Tomaten kostenlos, weil sie ansonsten unbezahlbar wären.
Die paar Wissenschaftler am Polarkreis verkaufen aber ihre Tomaten nicht an Pinguine ... und wenn doch, dann untergräbt das nicht das Steuersystem ganzer Volkswirtschaften.
Also hör auf mit diesem Mist.
Mal abgesehen davon, dass es auch für die USA zu teuer ist, wenn jeder oder zumindest eine stattliche Anzahl von Service Members massenhaft hoch subventionierte Konsumgüter auf den Flohmärkten der Welt verscherbeln :p
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:29)

Die paar Wissenschaftler am Polarkreis verkaufen aber ihre Tomaten nicht an Pinguine ... und wenn doch, dann untergräbt das nicht das Steuersystem ganzer Volkswirtschaften.
Also hör auf mit diesem Mist.
Mal abgesehen davon, dass es auch für die USA zu teuer ist, wenn jeder oder zumindest eine stattliche Anzahl von Service Members massenhaft hoch subventionierte Konsumgüter auf den Flohmärkten der Welt verscherbeln :p
Und unsere Soldaten in Afghanistan haben teilweise Play Station - das hat der durchschnittliche afghanische Bauer nicht. Meine Güte.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Everythingchanges »

http://www.dw.com/de/china-energy-sagt- ... a-44326912
In West Virginia wollte die China Energy Investment Corp bis zu 83,7 Milliarden Dollar investieren. Doch nun hat der Konzern eine Reise seines Chefs platzen lassen, der die Riesen-Investition vorbereiten wollte.
...
Die geplante Investition ist das größte einer Reihe von Geschäften, die während eines Besuchs von US-Präsident Donald Trump im November in Peking unterzeichnet wurden. Insgesamt könnten die Deals einen Wert von bis zu 250 Milliarden Dollar erreichen...
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Orbiter1 »

odiug hat geschrieben:(22 Jun 2018, 07:45)

Dienstleistungen, Lizensen und Finanzen sind auch Produkte ... doch ... ehrlich ... glaub mir das, weil du musst auch dafür Geld auf den Tisch legen.
Sie werden halt nicht in der Handelsbilanz aufgelistet.
Warum nicht :?:
Weil es bisher dem Amerikanern ganz gut in ihren Kram passte, dass ihre dominante Serviceindustrie von jeglichen Zöllen und dem Regelwerk der WTO nicht erfasst wurde :p
Aber Trump ändert das jetzt, ob er will oder nicht :thumbup:
Und das finde ich nicht schlecht, weil die Handelsbilanz eben nicht das ganze Bild darstellt, sondern nur einen Teil ... noch dazu einen Teil, der zumindest im Handel zwischen den Industrienationen immer unwichtiger wird.
Wenn wir über fairen Handel sprechen wollen, dann leg bitte alles auf den Tisch und argumentiere nicht selektiv.
Ich habe ein wenig die Schnauze voll davon, dass die Narative von Trump, die USA seien das Opfer von unfairen Handel tatsächlich ernsthaft diskutiert wird.
Sie sind es nicht!
Die USA waren und sind dominant im Welthandel und sie bestimmen die Regeln.
Nur weil Trump glaubt, alle außer ihm sind blöd und er weiß alles besser, muß man diesem Geplapper nicht nachgeben.
Mal nebenbei: wenn man glaubt, alle anderen sind blöd und nur man selbst sei schlau, dann ist es meist genau anders herum.
Das ist wie mit dem Witz über den Geisterfahrer auf der Autobahn. :p
"Ifo: Die USA haben in ihrer Leistungsbilanz mit der EU nach einer Analyse des Ifo-Instituts in den ersten drei Monaten 2018 einen Überschuss in Höhe von $2,4 Mrd erzielt." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com Das weiß mit Sicherheit auch Trump, ist ihm aber egal. Er will beim Handel mit Waren einen Ausgleich mit der EU damit seine Wähler aus den US-Industrieregionen auch bei der nächsten Wahl ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle machen.
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 09:47)

"Ifo: Die USA haben in ihrer Leistungsbilanz mit der EU nach einer Analyse des Ifo-Instituts in den ersten drei Monaten 2018 einen Überschuss in Höhe von $2,4 Mrd erzielt." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com Das weiß mit Sicherheit auch Trump, ist ihm aber egal. Er will beim Handel mit Waren einen Ausgleich mit der EU damit seine Wähler aus den US-Industrieregionen auch bei der nächsten Wahl ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle machen.
Ja eben: Das Problem der Arbeiter im Rust Belt ist nicht der unfaire Handel, auch wenn Trump das in die Welt trompetet und die Wähler das gerne glauben, weil es so einfach ist.
Das Problem in den USA ist die ungerechte Verteilung der Gewinne aus dem Handel.
Das ist ganz ähnlich bei uns, nur ist das Thema ein anderes.
Das Problem ist nicht die Anzahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen.
Das Problem ist, dass Deutschland sich bisher mit Dublin III oder IV einen schlanken Fuß machte und die Lasten auf die Süd Länder abwälzte.
Das rächt sich jetzt, weil Deutschland völlig unvorbereitet ist, auf eine Entwicklung zu reagieren, die sich aber schon lange abzeichnete.
Und genau diese Unfähigkeit, komplexe Probleme den Bürgern zu vermitteln, befördert die "Trumpets" dieser Welt ... egal ob BREXIT, Flüchtlinge oder Handelskrieg.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2018, 09:47)

"Ifo: Die USA haben in ihrer Leistungsbilanz mit der EU nach einer Analyse des Ifo-Instituts in den ersten drei Monaten 2018 einen Überschuss in Höhe von $2,4 Mrd erzielt." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com Das weiß mit Sicherheit auch Trump, ist ihm aber egal. Er will beim Handel mit Waren einen Ausgleich mit der EU damit seine Wähler aus den US-Industrieregionen auch bei der nächsten Wahl ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle machen.
Jede Seite betont andere Zahlen, was jeweils nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig ist. So ist halt Politik.
Europa und die USA kämpfen mit Halbwahrheiten
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... li=BBqfP3q
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:22)

Das ist doch was anderes, Soldaten und Angehörige erhalten Vergünstigungen, das ist klar.
Es gibt auch Wissenschaftler auf irgendwelchen Eisinseln ganz im Norden Europas, deren Lebensmittel mit Hubschrauber eingeflogen werden müssen - und die bekommen ihre Tomaten kostenlos, weil sie ansonsten unbezahlbar wären.
Wissenschaftler im Polarkreis sind hier keine Zielgruppe. Und es sind auch viel weniger Personen als die Stationierungsstreitkräfte und die Angehörigen. Bitte such dir sachdienlichere Vergleiche als solchen Humbug. Die USA haben bei ihrem Zollwunsch keinen Vergleich mit Polarforschern angeführt, sondern die Geschäfte ihrer GI's, mit denen das Handelsverbot mit subventionierten Waren umgangen wurde.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 08:39)

Und unsere Soldaten in Afghanistan haben teilweise Play Station - das hat der durchschnittliche afghanische Bauer nicht. Meine Güte.
Großer, ich habe selbst die Zollanmeldungen für viele solcher Umgehungsgeschäfte gemacht. ICH weiß, worüber ich hier rede, du offenbar nicht, wenn du mit solch hanebüchenen Vergleichen kommst. Nur mal zum Vergleich, ein gut ausgestatteter Ford Mustang, der im Handel bei 46.000 € beginnt, kostet einen US-Soldaten in Europa gerade mal (in gleicher Konfiguration, mittlere Ausstattung GT, Automatik, Ledersitze mit Memory, 5 l-V8-Maschine) 32.000 € (Angebot Pentagon Car Sales, Kaiserslautern), und die Bindung zum Verkaufsverbot gilt für 1 Jahr, und ist bei einem Unfallschaden ganz außer Kraft gesetzt. Und dazu bedarf es in der Regel gerade mal einer Werkstattkostenschätzung, nicht mal eines Gutachtens. Meinst du nicht, daß die Kaufkraft in Deutschland für den Erwerb eines solchen Autos größer ist als in Afghanistan?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(22 Jun 2018, 11:16)

Großer, ich habe selbst die Zollanmeldungen für viele solcher Umgehungsgeschäfte gemacht. ICH weiß, worüber ich hier rede, du offenbar nicht, wenn du mit solch hanebüchenen Vergleichen kommst. Nur mal zum Vergleich, ein gut ausgestatteter Ford Mustang, der im Handel bei 46.000 € beginnt, kostet einen US-Soldaten in Europa gerade mal (in gleicher Konfiguration, mittlere Ausstattung GT, Automatik, Ledersitze mit Memory, 5 l-V8-Maschine) 32.000 € (Angebot Pentagon Car Sales, Kaiserslautern), und die Bindung zum Verkaufsverbot gilt für 1 Jahr, und ist bei einem Unfallschaden ganz außer Kraft gesetzt. Und dazu bedarf es in der Regel gerade mal einer Werkstattkostenschätzung, nicht mal eines Gutachtens. Meinst du nicht, daß die Kaufkraft in Deutschland für den Erwerb eines solchen Autos größer ist als in Afghanistan?
Diese Produkte können steuerfrei erworben werden, aufgrund eines Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut, nicht ?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

odiug hat geschrieben:(21 Jun 2018, 21:21)

Schau dir doch die Entwicklungen der letzten 30 Jahre an.
Woher kommt das Inter Net :?:
Woher kommt der PC :?:
Woher kommen die sozialen Netzwerke :?:
Woher kommt der Onlinehandel :?:
Woher kommt das Smart Phone :?:
Na :?:
Und wer baut "gute" Diesel ... eine Erfindung, die über 100 Jahre zurück liegt :?:
Man darf sich nicht auf den Leuchtturm "silicon valley" beschränken. Zumal du dich da sogar nur auf den consumer Bereich konzentrierst. Du ahnst ja nicht wie viele deutsche Mittelständler Weltmarktführer in ihrer Nische sind. Da ist Innovation die man in großen Teilen Amerikas nicht findet. Wenn es anders wäre dann wäre der teure deutsche Standort längst weg vom Fenster. In der Realität aber hat der amerikanische Standort wesentlich größere Probleme.

Beispiel:
Es ist nun mal so dass im Ruhrpott nur noch Spezial-Stähle eine Zukunft haben. Die kann man nur in innovativen neuen Werken produzieren. In Amerika dagegen wird schon seit Jimmy Carter versucht die veralteten Strukturen der Stahlindustrie zu retten. Niedergang statt Innovation und Strukturwandel.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

odiug hat geschrieben:(21 Jun 2018, 21:59)

Nochmals ... die Leistungsbilanz ist relativ ausgeglichen zwischen der EU und der USA ... nicht alles, was an Leistung erbracht wird, wird in der Handelsbilanz aufgeführt.
Aber lies dich ein wenig ein in diesen Strang, dann lernst du noch was ;)
Das ist unlogisch. Im Prinzip widerlegst du dich hier selber.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 12:09)

Diese Produkte können steuerfrei erworben werden, aufgrund eines Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut, nicht ?
Nein, können sie nicht. Was immer du von einem Angehörigen der Stationierungsstreitkräfte kaufen willst, das unterliegt den generellen Zollsätzen für diese Warenart und der Einfuhrumsatzsteuer. Was du mit "steuerfrei" meinst, ist, daß diese Streitkräfteangehörigen selbst nicht der Besteuerung durch den deutschen Fiskus unterliegen. So lange sie die Güter selbst nutzen, brauchen sie weder Zoll noch Umsatzsteuer zu entrichten. Das ändert sich dann, wenn sie pensioniert werden und ihren Lebensmittelpunkt in Europa haben. Dann müssen sie alle Artikel, die die sie z.B. in der PX kaufen, nachversteuern. Kannst du auf jedem Zollamt sehen, daß da Leute sitzen, die ihre Kaufbelege mit haben, die mit der sog. "Pink-Card" anmelden und die darauf entfallende Umsatzsteuer entrichten.
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:31)

Das ist unlogisch. Im Prinzip widerlegst du dich hier selber.
Unlogisch ist es, einen Strang nicht zu lesen ... zumindest die aktuelle Diskussion ... aber unbedingt mitreden zu wollen.
Aber ich bin ja lieb und verlinke gerne alles nochmal : https://www.lai.fu-berlin.de/e-learning ... index.html
Und in der Leistungsbilanz stehen die USA bei weitem nicht so schlecht da, wie uns die Trumpeten weiß machen wollen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

odiug hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:53)

Unlogisch ist es, einen Strang nicht zu lesen ... zumindest die aktuelle Diskussion ... aber unbedingt mitreden zu wollen.
Aber ich bin ja lieb und verlinke gerne alles nochmal : https://www.lai.fu-berlin.de/e-learning ... index.html
Und in der Leistungsbilanz stehen die USA bei weitem nicht so schlecht da, wie uns die Trumpeten weiß machen wollen.
Tut mir leid. Ich habe den Eindruck dass dich das Thema ziemlich überfordert. Ich kann dir in keinerlei Hinsicht zustimmen und deine Antworten machen auch keinen Sinn für mich.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:28)

Man darf sich nicht auf den Leuchtturm "silicon valley" beschränken. Zumal du dich da sogar nur auf den consumer Bereich konzentrierst. Du ahnst ja nicht wie viele deutsche Mittelständler Weltmarktführer in ihrer Nische sind. Da ist Innovation die man in großen Teilen Amerikas nicht findet. Wenn es anders wäre dann wäre der teure deutsche Standort längst weg vom Fenster. In der Realität aber hat der amerikanische Standort wesentlich größere Probleme.

Beispiel:
Es ist nun mal so dass im Ruhrpott nur noch Spezial-Stähle eine Zukunft haben. Die kann man nur in innovativen neuen Werken produzieren. In Amerika dagegen wird schon seit Jimmy Carter versucht die veralteten Strukturen der Stahlindustrie zu retten. Niedergang statt Innovation und Strukturwandel.
Genau mein Punkt ... die Deutsche Industrie ist verdammt gut darin, Produkte und Verfahren zu perfektionieren ... sie ist nicht gut darin, neue Produkte und neue Verfahren zu entwickeln.
Die Amis nannten das :Germans, good at metal bending .
Und die meinten das nicht als Kompliment, sondern als Kritik an der mangelnden Innovation in Deutschland.
Es ist eine Sache, ein existierendes Produkt oder Verfahren zu perfektionieren, es ist ein ganz anderes Ding, ein völlig neues Produkt und Verfahren zu erfinden und neue Märkte zu erschaffen.
Da hinkt die deutsche Industrie meilenweit hinter den Amis her.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(22 Jun 2018, 20:58)

Tut mir leid. Ich habe den Eindruck dass dich das Thema ziemlich überfordert. Ich kann dir in keinerlei Hinsicht zustimmen und deine Antworten machen auch keinen Sinn für mich.
Dann halt nicht ... muss es auch nicht.
Aber die Mühe, sich zu informieren, was denn der Unterschied zwischen der Handelsbilanz und der Leistungsbilanz ist, sollte man sich schon machen, wenn man mit diskutieren will ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:48)

Nein, können sie nicht. Was immer du von einem Angehörigen der Stationierungsstreitkräfte kaufen willst, das unterliegt den generellen Zollsätzen für diese Warenart und der Einfuhrumsatzsteuer. Was du mit "steuerfrei" meinst, ist, daß diese Streitkräfteangehörigen selbst nicht der Besteuerung durch den deutschen Fiskus unterliegen. So lange sie die Güter selbst nutzen, brauchen sie weder Zoll noch Umsatzsteuer zu entrichten. Das ändert sich dann, wenn sie pensioniert werden und ihren Lebensmittelpunkt in Europa haben. Dann müssen sie alle Artikel, die die sie z.B. in der PX kaufen, nachversteuern. Kannst du auf jedem Zollamt sehen, daß da Leute sitzen, die ihre Kaufbelege mit haben, die mit der sog. "Pink-Card" anmelden und die darauf entfallende Umsatzsteuer entrichten.
Das war gemeint und es ist ja auch in Ordnung, wenn dies durch ein Zusatzabkommen im Truppenstatut geregelt ist. Die GI´s sind dazu da, um die Freiheit Europas zu verteidigen.

Der Politik-Berater Dan Schueftan meinte mal, die Europäer haben tolle Werte, sie können sie nur nicht verteidigen. Dazu habe man in zwei Weltkonflikten die Schutzmacht gebraucht.

Wie´s aussieht, können die günstigen Preise auch nicht verteidigt werden. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 23:47)

Das war gemeint und es ist ja auch in Ordnung, wenn dies durch ein Zusatzabkommen im Truppenstatut geregelt ist. Die GI´s sind dazu da, um die Freiheit Europas zu verteidigen.

Der Politik-Berater Dan Schueftan meinte mal, die Europäer haben tolle Werte, sie können sie nur nicht verteidigen. Dazu habe man in zwei Weltkonflikten die Schutzmacht gebraucht.

Wie´s aussieht, können die günstigen Preise auch nicht verteidigt werden. ;)
Es waren nun mal die USA, die wegen der Nebengeschäfte der GI's mit den subventionierten Waren die so ungerechten höheren Zölle verlangt haben. Statt Trumps Dummdudelei nachzubeten, hättest du dich erst mal kundig machen sollen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 08:06)

Es waren nun mal die USA, die wegen der Nebengeschäfte der GI's mit den subventionierten Waren die so ungerechten höheren Zölle verlangt haben. Statt Trumps Dummdudelei nachzubeten, hättest du dich erst mal kundig machen sollen.
2017 hat Wolfgang Schäuble die deutschen Überschüsse als zu hoch bewertet.
Teilst du diese Ansicht oder war der frühere Finanzminister nicht kundig ?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jun 2018, 23:47)
....

Der Politik-Berater Dan Schueftan meinte mal, die Europäer haben tolle Werte, sie können sie nur nicht verteidigen. Dazu habe man in zwei Weltkonflikten die Schutzmacht gebraucht.

...
Den Berater kann man als Vielzweckwaffe einsetzen. Die USA haben sich in innereuropäische Konflikte eingemischt; ein Europa zu verteidigen gab es da gar nicht, sondern allenfalls eine demokratische Werteordnung der Kolonialmächte Frankreich und England.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 08:28)

2017 hat Wolfgang Schäuble die deutschen Überschüsse als zu hoch bewertet.
Teilst du diese Ansicht oder war der frühere Finanzminister nicht kundig ?
Nein, ich teile sie nicht. Leistung soll sich lohnen. Und die Deutschen haben geleistet. Punkt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2018, 08:47)

Den Berater kann man als Vielzweckwaffe einsetzen. Die USA haben sich in innereuropäische Konflikte eingemischt; ein Europa zu verteidigen gab es da gar nicht, sondern allenfalls eine demokratische Werteordnung der Kolonialmächte Frankreich und England.
Dan Schueftan ist fraglos eine interessante Vielzweckwaffe, der mit einem jungen Interviewer (Thilo Jung, bekannt für provokante Fragen) äußerst humorvoll umgeht.

Ohne Kriegseintritt der USA hätte Europa keine Chance gegen den sich damals ausbreitenden Faschismus gehabt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 08:48)

Nein, ich teile sie nicht. Leistung soll sich lohnen. Und die Deutschen haben geleistet. Punkt.
Also Überschuss plus höhere Zölle ist gleich Leistung. Der ehemalige Bundesfinanzminister hat das nicht ganz verstanden.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:02)

Dan Schueftan ist fraglos eine interessante Vielzweckwaffe, der mit einem jungen Interviewer (Thilo Jung, bekannt für provokante Fragen) äußerst humorvoll umgeht.

Ohne Kriegseintritt der USA hätte Europa keine Chance gegen den sich damals ausbreitenden Faschismus gehabt.
Die Nazigreuel rechtfertigen nachträglich den Kriegseintritt der USA. Allerdings ahne ich dumpf, daß man mit dem Deutschen Reich eine Weltmacht heranwachsen sah, die den USA wirklich gefährlich werden konnte. Für die Vernichtung des Kaiserreichs gab es gar keine vorweg zu nehmenden Gründe. Der Kommentator ist also sehr geschickt in der Selbstdarstellung der USA. Allerdings hätte es noch schlimmer kommen können.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:04)

Die Nazigreuel rechtfertigen nachträglich den Kriegseintritt der USA. Allerdings ahne ich dumpf, daß man mit dem Deutschen Reich eine Weltmacht heranwachsen sah, die den USA wirklich gefährlich werden konnte. Für die Vernichtung des Kaiserreichs gab es gar keine vorweg zu nehmenden Gründe. Der Kommentator ist also sehr geschickt in der Selbstdarstellung der USA. Allerdings hätte es noch schlimmer kommen können.
Jene Stimmen in den USA gab es ja fraglos, die meinten, man könne sich heraushalten. Dennoch ist England mit Gütern versorgt worden und schließlich stellten deutsche U-Boote ein ernstes Problem dar. Wenn die USA sich herausgehalten hätte, wäre so einiges völlig anders verlaufen. England wäre gefallen, eine Westfront hätte es kaum mehr gegeben, etc., etc. Und deutsche U-Boote drangen bis zur Ostküste Amerikas vor.
Die Weltherrschaft des Faschismus wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen.
Abgesehen davon ist Daniel Schueftan nicht Selbstdarsteller der USA, sondern Dozent an der Universität Haifa. Er hat verschiedene Premierminister sicherheitspolitisch beraten.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 09:04)

Also Überschuss plus höhere Zölle ist gleich Leistung. Der ehemalige Bundesfinanzminister hat das nicht ganz verstanden.
Du auch nicht. Die Zölle waren Ergebnis eines Geschäfts auf Gegenseitigkeit. Bitte verlaß mal die Trump-Ebene und komm auf ein Diskussionsniveau mit wenigstens etwas Sachverstand.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:34)

Du auch nicht. Die Zölle waren Ergebnis eines Geschäfts auf Gegenseitigkeit. Bitte verlaß mal die Trump-Ebene und komm auf ein Diskussionsniveau mit wenigstens etwas Sachverstand.
Du solltest deinen selten Sachverstand nicht mir, sondern der Welt erklären - oder mindestens deutschen und französischen Finanzministern.

Emmanuel Macron kritisierte Deutschlands hohe Handelsüberschüsse ebenfalls. Und forderte auch einen Ausgleich.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:51)

Du solltest deinen selten Sachverstand nicht mir, sondern der Welt erklären - oder mindestens deutschen und französischen Finanzministern.

Emmanuel Macron kritisierte Deutschlands hohe Handelsüberschüsse ebenfalls. Und forderte auch einen Ausgleich.
Klar. Was er offenbar nicht weiß, ist, daß er selbst den Ausgleich schaffen muß. ;)

Motzen und Meckern ist leicht.

Wie würdest du gegen die Handelsüberschüsse vorgehen? Geschäftsuntersagungen kommen in einer freiheitlichen Gesellschaft bekanntlich nicht in Frage.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:53)

Klar. Was er offenbar nicht weiß, ist, daß er selbst den Ausgleich schaffen muß. ;)

Motzen und Meckern ist leicht.
Er meinte, die Handelsüberschüsse seien weder für Deutschland gut noch für die Euro-Zone.

M & M sollen sich auch näher gekommen sein.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

odiug hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:03)

Genau mein Punkt ... die Deutsche Industrie ist verdammt gut darin, Produkte und Verfahren zu perfektionieren ... sie ist nicht gut darin, neue Produkte und neue Verfahren zu entwickeln.
Die Amis nannten das :Germans, good at metal bending .
Und die meinten das nicht als Kompliment, sondern als Kritik an der mangelnden Innovation in Deutschland.
Es ist eine Sache, ein existierendes Produkt oder Verfahren zu perfektionieren, es ist ein ganz anderes Ding, ein völlig neues Produkt und Verfahren zu erfinden und neue Märkte zu erschaffen.
Da hinkt die deutsche Industrie meilenweit hinter den Amis her.
Nö. Das ist einfach nicht so. Ich denke du kennst einfach nur den Consumerbereich. Ich kenne auch ein bißchen B to B. Hast du schon mal Fachmessen besucht?

Hier ist die Realität:
Populismus à la Donald Trump funktioniert nicht nur über Feindbilder, sondern auch über Sündenböcke. Die Wahrheit über die US-Autoindustrie lautet: Sie ist seit Jahren international kaum wettbewerbsfähig, die Autos sind zu schlecht gebaut, unzuverlässig. Die Modellpolitik des Managements war lange verfehlt, die Fabriken sind ineffizient, die Arbeiter oft nicht ausreichend qualifiziert, weil es keine wirkliche solide Kultur der nachhaltigen Ausbildung gibt. Diese Wahrheit ist natürlich schmerzhaft, deshalb wird sie nicht ausgesprochen. So würde Trump seine Wähler im "Rust-Belt" und deren Lebenswerk beleidigen.

Stattdessen ist es für ihn leichter zu sagen: Andere sind schuld am Elend in Detroit und rund um den Lake Erie. Deutschland zum Beispiel. Oder Südkorea, wo ebenfalls bessere Autos gebaut werden als in den USA. Wenn Trump nun erneut mit Strafzöllen von 20 Prozent auf europäische und damit auch deutsche Autos droht, dann ist das der Versuch, vor den Wahlen Härte zu demonstrieren.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 14549.html

Und was machst du? Du kommst mit Falschaussagen der dem dumpfen Populismus ala Donald Trump schon ziemlich nahe kommt.
Zuletzt geändert von Alter Stubentiger am Sa 23. Jun 2018, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:04)

Die Nazigreuel rechtfertigen nachträglich den Kriegseintritt der USA. Allerdings ahne ich dumpf, daß man mit dem Deutschen Reich eine Weltmacht heranwachsen sah, die den USA wirklich gefährlich werden konnte. Für die Vernichtung des Kaiserreichs gab es gar keine vorweg zu nehmenden Gründe. Der Kommentator ist also sehr geschickt in der Selbstdarstellung der USA. Allerdings hätte es noch schlimmer kommen können.
Ne. Die USA sahen für sich keine Konkurrenz im dritten Reich. Zumindest keine die man aus wirtschaftlichen Gründen gefürchtet hätte. Tatsächlich fürchtete man in den 30ern einen Krieg mit Großbritannien und Kanada. Dafür traf man Vorbereitungen weil man gar nicht realisiert hat dass das britische Reich nicht mehr die Kraft hatte Konkurrenz militärisch unten zu halten.

Hitler mußte sich schon mächtig bemühen um die USA in den Krieg zu treiben.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

odiug hat geschrieben:(22 Jun 2018, 21:07)

Dann halt nicht ... muss es auch nicht.
Aber die Mühe, sich zu informieren, was denn der Unterschied zwischen der Handelsbilanz und der Leistungsbilanz ist, sollte man sich schon machen, wenn man mit diskutieren will ;)
Und dir sollte klar werden dass dies bei dem was ich bemerkt habe keine Rolle spielt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Verteidigungsministerin warnt unter anderem vor einem Handelskrieg.
Von der Leyen: Ich kann allen nur raten, auch wahrzunehmen, was um uns herum sonst noch geschieht. Autokraten sind auf dem Vormarsch, am Horizont droht ein schwerer Handelskonflikt mit den USA, China baut akribisch an einer weltweiten Vormachtstellung. Unsere Freiheit und unser Wohlstand sind fragiler als wir denken. Wir sollten zusammenhalten.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14558.html

Noch wäre ja etwas Zeit, sich nicht allein auf kindliche Trotzreaktionen zu konzentrieren.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 10:57)

Er meinte, die Handelsüberschüsse seien weder für Deutschland gut noch für die Euro-Zone.

M & M sollen sich auch näher gekommen sein.
Was immer er meint, er muß dafür sorgen, daß die Zurückgebliebenen aufholen. Sonst kann er weiter meinen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:26)

Die Verteidigungsministerin warnt unter anderem vor einem Handelskrieg.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14558.html

Noch wäre ja etwas Zeit, sich nicht allein auf kindliche Trotzreaktionen zu konzentrieren.
Nur bei Trump geht das, ja?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:00)

Was immer er meint, er muß dafür sorgen, daß die Zurückgebliebenen aufholen. Sonst kann er weiter meinen.
Frankreich hat zu starke Gewerkschaften, um eine Agenda 2010 zu machen.

Merkel und Macron gehen aber aufeinander zu, heißt es.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:01)

Nur bei Trump geht das, ja?
Und wenn Trump von der Brücke springt, springst du hinterher, ja ?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:04)

Frankreich hat zu starke Gewerkschaften, um eine Agenda 2010 zu machen.

Merkel und Macron gehen aber aufeinander zu, heißt es.
Deutschland wird aber nicht seiner Wirtschaft verbieten, weiter zu exportieren. Zumal das rechtlich auch nicht gut möglich ist.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:13)

Und wenn Trump von der Brücke springt, springst du hinterher, ja ?
Ich? DU solltest dich das fragen. Ich sehe in Trumps Aktionen wenig Nachahmenswertes. :p
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:15)

Ich? DU solltest dich das fragen. :p
Du willst doch, dass wir exakt das gleiche machen wie Trump - Strafzölle.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:16)

Du willst doch, dass wir exakt das gleiche machen wie Trump - Strafzölle.
Ist wie bei Boxern und der Heilsarmee: Geben ist seliger als Nehmen. :D :D :D
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:17)

Ist wie bei Boxern und der Heilsarmee: Geben ist seliger als Nehmen. :D :D :D
Da fällt mir der der Klassiker "Vierzig Wagen westwärts" ein, wo die durstige Stadt Denver mit Alkohol versorgt werden soll, der geleitgeschützte Transport aber von Frauenrechtlerinnen verfolgt wird und die Indianer einen Anteil Feuerwasser fordern.
Letztere entsenden dann einen Taubstummen als "Symbol des guten Willens" und irgendwann platzt dem knorrigen General - dargestellt von Burt Lancaster - der Kragen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jun 2018, 18:34)

Da fällt mir der der Klassiker "Vierzig Wagen westwärts" ein, wo die durstige Stadt Denver mit Alkohol versorgt werden soll, der geleitgeschützte Transport aber von Frauenrechtlerinnen verfolgt wird und die Indianer einen Anteil Feuerwasser fordern.
Letztere entsenden dann einen Taubstummen als "Symbol des guten Willens" und irgendwann platzt dem knorrigen General - dargestellt von Burt Lancaster - der Kragen.
Trump hat bei weitem nicht Burt Lancasters Format. Der geht eher als der Schut durch.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(23 Jun 2018, 16:02)

Ne. Die USA sahen für sich keine Konkurrenz im dritten Reich. Zumindest keine die man aus wirtschaftlichen Gründen gefürchtet hätte. Tatsächlich fürchtete man in den 30ern einen Krieg mit Großbritannien und Kanada. Dafür traf man Vorbereitungen weil man gar nicht realisiert hat dass das britische Reich nicht mehr die Kraft hatte Konkurrenz militärisch unten zu halten.

Hitler mußte sich schon mächtig bemühen um die USA in den Krieg zu treiben.
Gut, das lasse ich mit Blick auf den 2. Weltkrieg einmal unwidersprochen stehen, schon wegen des Verbrechers, für den ich wirklich nicht eintreten möchte.

Jetzt fehlt mir noch ein guter Grund für den Kriegseintritt der USA in den 1. Weltkrieg. Immerhin war der Ausgangspunkt die Rettung der europäischen Werte und die Verteidigung Europas. Ein herausragend schräger Vogel war die Herrschaft in Deutschland damals vermutlich nicht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2018, 20:00)

Gut, das lasse ich mit Blick auf den 2. Weltkrieg einmal unwidersprochen stehen, schon wegen des Verbrechers, für den ich wirklich nicht eintreten möchte.

Jetzt fehlt mir noch ein guter Grund für den Kriegseintritt der USA in den 1. Weltkrieg. Immerhin war der Ausgangspunkt die Rettung der europäischen Werte und die Verteidigung Europas. Ein herausragend schräger Vogel war die Herrschaft in Deutschland damals vermutlich nicht.
1. Weltkrieg lassen wir weg, nur 2 Weltkonflikte - WK II und Kalter Krieg.
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