Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

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Dampflok94
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(15 Feb 2018, 09:30)

der Staat hat sehr viele befristete Arbeitsvertraege und auch SPD-Laender setzen auf befristete Arbeitsvertraege in den Kommunen - so sieht die Wirklichkeit aus.
Vorbildfunktion sieht jedenfalls anders aus.
Das ist durchaus richtig. Wobei es sich hier meist um sachliche Befristungen handelt. Mit diesem Instrument wird allerdings auch Schindluder betrieben.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Maltrino
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(14 Feb 2018, 23:19)

Die aus meiner Sicht beste Antwort zu Deinem Thread gab es zu Beginn:


mfg
Netter Versuch hier ein kompliziertes Thema zu beenden aber das kann ich nicht akzeptieren. "Hinterher" erkennt man also was "gute" Wirtschaftspolitik war? Das würde dann bedeuten, dass wir würfeln können wer an die Macht kommt. Jede politische Diskussion wäre überflüssig. Wenn Deutschland dann die Wahl hat ob Altmeier oder Ich Wirtschaftsminister wird, dann kann Deutschland also nicht vernünftig entscheiden, da man sowieso erst "hinterher" sieht wer die bessere Wirtschaftpolitik macht (wahrscheinlich ich...)? Wenn man es "hinterher" erst sieht wer besser ist, dann kann man also würfeln ob Altmeier oder Ich Wirtschftsminister wird, da man es vorher nicht wissen kann? Wenn das so ist dann sollten wir unser Wahlrecht schnell reformieren. Würfeldemokratie...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Maltrino
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

KarlRanseier hat geschrieben:(14 Feb 2018, 23:09)

Es hängt von der Zielfunktion ab, was eine "gute" Wirtschaftspolitik ist. Hier verschiedene Sichtweisen:

- CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne: den mittelständischen Großkonzernen geht es gut, sie machen große Gewinne. Erreicht wird das in der Regel durch Steuersenkungen für Unternehmer und Spitzenverdiener sowie durch sozialistische Bestandsgarantien, die dafür sorgen, dass Amigos auch bei größter Misswirtschaft keine gravierenden Gewinneinbußen hinzunehmen haben.

- AfD: siehe oben, allerdings nur für mittelständische Großkonzerne mit deutschen Inhabern ohne Migrationshintergrund und keinen Aktionären islamischen Glaubens

- Linke: Dem systemunrelevanten arbeitenden Pöbel geht es wirtschaftlich gut. Erreicht wird das u.a. durch weniger Umverteilung von unten nach oben, die u.a. durch Zinsen, Mieten und Ähnliches automatisch immer passiert.

Am weitesten verbreitet ist die erstgenannte Sichtweise, sie gilt als "alternativlos" und wird auch ständig von den Medien so propagiert. Warum das so ist, ist ein eigenes Thema. Die oberste Vertreterin der Deutschen Bank auf Erden hat sie nicht gleichgeschaltet, das ist nämlich gar nicht nötig. Aber wie geschrieben, eigenes Thema. Dazu muss man wissen, wie etwa die Medien funktionieren...
Danke...
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Maltrino
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2018, 06:04)

... Ohne diese Infrastrukturprojekte und Industrieförderung kommt es zu keiner Weiterentwicklung der Volkswirtschaft. Der Wirtschaftsstandort Bayern stünde ohne die Industriepolitik der CSU nicht dort, wo er jetzt ist. Die richtige Mischung von staatlichen Rahmenbedingungen und privatwirtschaftlichen Unternehmungen macht den Wirtschaftserfolg aus.

Also, da kommen wir der Sache doch mal näher, die "Industriepolitik der CSU" der tollen anzugtragenden CSU Politiker mit den tiefen Stimmen ist also, wenn ich dich richtig verstehe, von Infrastrukturprojekten und Industrieförderung geprägt? Also der (Frei-)Staat hat Geld in die Hand genommen, hat Straßen, Bahnhöfe und Internetleitungen (?) gebaut, hat Geld in die Hand genommen und es bestimmten Firmen zur Förderung gegeben? Kurz, die CSU hat linkversifte planwirtschaftlich angehauchte Staats-Industrie-Politik betrieben, die sie den Griechen, den Linken und allen anderen die nicht anzugtragend konservativ daherkommen verbieten will?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Skull
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:04)

Netter Versuch hier ein kompliziertes Thema zu beenden aber das kann ich nicht akzeptieren.
Hier beendet niemand ein/das Thema, noch versucht das jemand.

Deine durchaus berechtigte Fragestellung...wird nur nicht immer,
zu von Dir gewünschten Antworten oder Betrachtungen führen.

Ich würde da zum Beispiel DEINE Vielzahl von Äusserungen zum Thema Wirtschaft
als mangelnde Kompetenz eines Wirtschaftsministers einordnen.
Altmeier als Wirtschaftsminister wäre da schon besser. :D



Auch wenn ich nichts von einem Wirtschaftsminister Altmeier halten würde. :p

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Just Me »

Wähler hat geschrieben:(14 Feb 2018, 08:17)
Das sind fünf postive Punkte für die Unternehmen.
*Hust* ... und welcher davon ist "neu"? Derartige Versprechungen gibt es seit gut 20 Jahren in regelmäßigen Abständen, die in "Wahlen" gemessen werden...
zwei Milliarden Euro für den Ausbau der Ganztagsbetreuung in den Grundschulen kommen auch den Unternehmen zugute: Mütter und Väter können dann eher in Vollzeit arbeiten - in Zeiten des Fachkräftemangels sehr im Sinne der Wirtschaft.
Solange das Bildungssystem so stark versagt, dass Unternehmen potenziellen Lehrlingen immer öfter zunächst "fließend Lesen, Schreiben und in den Grundrechenarten Rechnen" beibringen lassen müssen, ist das eher ein Spiel auf Zeit...
Baukindergeld
Noch so ein Plazebo-Globulus. Wer sich wegen der 1.200 Euro jährlich ermutigt fühlt, in Zeiten, in denen man dafür gerade einmal, je nach Lage, 1-5 qm Grund ohne Nebenkosten bekommt, ein Haus zu bauen oder zu kaufen, wählt kraft seiner Rechenschwäche vermutlich wirklich diese Parteien...
Der Abbau des Soli beginnt 2021, in einem ersten Schritt sollen die unteren 90 Prozent der Soli-Zahler von der Sonderabgabe befreit werden.
Überall fehlen Milliarden und Abermilliarden. Der gesamte Investitionsstau, der durch die bisherigen Regierungen verursacht wurde, beträgt über 200 Milliarden Euro. Aber den Leuten 40 Euro pro Monat(!) weniger aus der Tasche zu nehmen, hilft sicherlich. Da kann die Familie schon fast ... naja, ... es reicht jetzt nicht wirklich für Spaßbad, Tierpark, Essen gehen oder auch nur eine Tankfüllung ... aber die Familie kann ja sparen, nicht wahr?!
Außerdem: Gründer sollen in den ersten beiden Jahren von der monatlichen Voranmeldung der Umsatzsteuer befreit werden.
Wow! Das können sie schon seit vielen Jahren. Der einzige Unterschied: Ein - bisher semi-formaler - Antrag fällt jetzt weg. 10 Minuten Zeitersparnis. Und "kost nicht nur nix, sondern dient vorrangig den Finanzämtern", die nun ein Formular weniger bearbeiten müssen, weil sowieso zahllose Gründer davon Gebrauch machen.
Zudem will der Bund den schleppenden Ausbau der Elektromobilität mit einem Förderprogramm und dem Aufbau von mindestens 100 000 Ladesäulen unterstützen.
Genau! Die Milliarden an Gewinnen einstreichende Automobilindustrie bockt einfach 10, 15 Jahre lang. Dann bekommt sie noch mehr Steuergeld geschenkt. Und die Politik verkauft das als "Wirtschaftsförderung zum Vorteil der Verbraucher". Dass die Verbraucher das Geld auch gut und gern in Konsum stecken könnten, also nicht direkt die sowieso schon milliardenschweren Konzerne, sondern vielleicht sogar den Mittelstand, der immerhin noch 70 Prozent der Arbeitsplätze stellt und auf Umsatz angewiesen ist, um überleben(!) zu können, fördern könnte, ... ach, solche Kleinigkeiten werden schnell zur Nebensache, nicht wahr?!
Wähler hat geschrieben:(14 Feb 2018, 08:17)
Zu den unangenehmen Punkten gehört die Einschränkung der sachgrundlosen Befristung,
In der Tat! Es ist für Unternehmen total unangenehm, wenn ihre Konsumenten nicht mehr so viel Sicherheitsrücklagen bilden müssen und das Geld schneller in den Umlauf bringen.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2018, 06:04)
Deine Sichtweise ist meiner Meinung nach zu betriebswirtschaftlich. Ohne diese Infrastrukturprojekte und Industrieförderung kommt es zu keiner Weiterentwicklung der Volkswirtschaft. Der Wirtschaftsstandort Bayern stünde ohne die Industriepolitik der CSU nicht dort, wo er jetzt ist. Die richtige Mischung von staatlichen Rahmenbedingungen und privatwirtschaftlichen Unternehmungen macht den Wirtschaftserfolg aus.
Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:11) Kurz, die CSU hat linkversifte planwirtschaftlich angehauchte Staats-Industrie-Politik betrieben, die sie den Griechen, den Linken und allen anderen die nicht anzugtragend konservativ daherkommen verbieten will?
Was willst Du denn mit so einem verdrehten Satz wirklich sagen? Geht das nicht auch ein bißchen präziser? Wer wollte wem was in welcher Form verbieten?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 12:13)

das wäre ja kompletter Nonsens
Volkswirtschaftslehre ist halt nicht jedermanns Sache.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:03)

In armen Ländern...
Ich bin von Deutschland bzw. voll entwickelten Nationen ausgegangen. In armen Ländern zeichnet imho eine gute Wirtschaftspolitik aus, dass die Unternehmer gerne Arbeitsplätze schaffen, weil der gesamtwirtschaftliche und rechtliche Rahmen stimmt.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:33)

Hier beendet niemand ein/das Thema, noch versucht das jemand.

Deine durchaus berechtigte Fragestellung...wird nur nicht immer,
zu von Dir gewünschten Antworten oder Betrachtungen führen.

Ich würde da zum Beispiel DEINE Vielzahl von Äusserungen zum Thema Wirtschaft
als mangelnde Kompetenz eines Wirtschaftsministers einordnen.
Altmeier als Wirtschaftsminister wäre da schon besser. :D



Auch wenn ich nichts von einem Wirtschaftsminister Altmeier halten würde. :p

mfg
Na aber du hast es gut gefunden als jemand sagte, dass man immer erst hinterher sieht was "gute Wirtschaftspolitik" ist. Und du versuchst jetzt vorher, bevor Altmeier oder Ich Wirtschaftsminister sind, herauszufinden wer bessere Wirtschaftspolitik macht. Das heißt du widersprichst dir selber. Wenn ich Politiker wäre und das Wirtschaftsministerium anstreben würde, dann würde ich das jetzt ganz frech ausnutzen und sagen "Ihr müsst mich zum Wirtschaftsminister machen, und ihr werdet hinterher sehen, dass es gut war".....

Und zum Thema "Kompetenz"... bla bla ;) Ich glaube es gibt ganz viele Intellektuelle und Wirtschaftswissenschaftler die mehr "Kompetenz" in Sachen Wirtschaftspolitik haben als Altmeier. Altmeier ist ein Politiker ein Allrounder der sich da einarbeitet. Es ist ein leichtes ganz viele Leute in Deutschland zu finden die mehr "Kompetenz" als Altmeier in Sachen Wirtschaft haben. Warum wird nun Altmeier "bessere" Wirtschaftspolitik machen als wenn man den Leiter des Weltwirtschaftsinstituts zum Minister ernennen würde? Und warum fährt Vettel schneller Auto als der VW Manager, obwohl der VW Mensch doch viel mehr "Kompetenz" in Sachen Autos hat? Warum ziehst du jetzt Altmeier, kein Wirtschaftsfachmann als Wirtschaftsminister vor und keinen Menschen der WIrtschaftsprofessor ist? Um "Kompetenz" kann es da nicht gehen. Es geht um Politik.

Du sagst du erkennst an meinen Äußerungen VORHER, dass ich (im Gegensatz zu Altmeier) kein guter Wirtschaftsminister wäre. Und das ist eben meine Frage. Woran erkennt man das? Du sagst jetzt "Kompetenz". Das klingt für mich sehr schwammig. Wenn ich Sarah Wagenknecht und Altmeier vergleiche, dann sehe ich, das Wagenknecht ein Buch über Wirtschaftspolitik geschrieben hat, Altmeier nicht. Heißt das nun, das Wagenknecht "mehr Kompetenz" hat und deshalb Wirtschaftsministerin werden muss? Ich sage: Altmeier hat WENIGER Kompetenz als Wagenknecht. Trotzdem kann es gut sein, dass er ein besserer Wirtschaftspolitiker wird. Aber was macht dann den Unterschied? Um diese Frage geht es hier halt. Einfach nach "mehr Kompetenz" zu suchen.... Tja, das erinnert mich an die Piratenpartei 2012. Die haben auch einfach Leute gewählt die "kompetent" wirkten. Das Ergebnis haben wir gesehen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Wähler hat geschrieben:(15 Feb 2018, 18:17)

Was willst Du denn mit so einem verdrehten Satz wirklich sagen? Geht das nicht auch ein bißchen präziser? Wer wollte wem was in welcher Form verbieten?
Nein, ich kann nicht das was ich in den letzten 10 Jahren gesehen, gelesen und gehört habe in einem Satz oder auch nicht auf einer DinA4 Seite zusammenfassen.

Ich versuchs nochmal so: Es gibt ja Leute, sogenannte "wirtschaftsliberale", die sagen, dass "gute Wirtschaftspolitik" ist wenn "Mehr Markt und weniger Staat" ist. Die angeblich wirtschaftsliberalen wie die FDP koalieren bekanntlich tendentiell gerne mit der CSU. Andere Leute sagen, dass "gute Wirtschaftspolitik" ist wenn "Der Staat den Markt regelt und aktiv eingreift". Solche Leute sind eher im linken Lager zu finden. Nun wird hier aber gesagt, dass die "Industriepolitik der CSU" eben nicht "Mehr Markt und weniger Staat" ist sondern sich durch einen aktiven Staat auszeichnet der Infrastruktur gebaut hat und bestimmte Industriezweige durch staatliches geld gefördert hat und damit in den Markt eingegriffen hat. Was heißt das nun? Dass die CSU eine "gute Wirtschaftspolitik" macht weil sie keine "wirtschaftsliberale Wirtschaftspolitik" macht? So hört es sich zumindest an.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 21:50)

Na aber du hast es gut gefunden als jemand sagte, dass man immer erst hinterher sieht was "gute Wirtschaftspolitik" ist.
Vollkommen korrekt. Ich habe ja keine Glaskugel.

Daher kann ich (man) erst HINTERHER bewerten, was gute Wirtschaftspolitik...ist.

Und natürlich kannst Du in Deinem Spielzimmer das Wirtschaftsministerspiel spielen.

Ich dachte nur, es wäre ein ernsthaftes Thema...hier. :?:

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Watchful_Eye »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:24)
Daher kann ich (man) erst HINTERHER bewerten, was gute Wirtschaftspolitik...ist.
Daniel Kahneman (Wirtschafts-"Nobelpreisträger") hat in seinem Buch "Thinking, fast and slow" ("Schnelles Denken, langsames Denken") davor gewarnt, die Qualität von Entscheidungen in komplexen, unübersichtlichen Umgebungen nach dem Ergebnis zu bewerten. Er bezeichnet sie als "Rückschaufehler". In seinem Buch erläutert er, dass Entscheidungen, die nach der vorhandenen Datenlage objektiv die besseren waren, häufig trotzdem zu den schlechteren Ergebnissen führen können und umgekehrt. Daher sei es häufig unfair, beispielsweise Manager eines Unternehmens nach dem Ergebnis zu bewerten.

Es könne beispielsweise dazu führen, dass Menschen (z.B. Aktienbroker), die unter großem Risiko eine gewinnbringende Entscheidung trafen, fälschlicherweise als herausragend kompetent wahrgenommen werden, obwohl es nach der objektiven Risikoabwägung mit den Informationen, die dieser Mensch zu dieser Zeit getroffen hat, trotzdem keine "gute" Entscheidung war. Genau so, wie es im Allgemeinen keine nach rationalen Maßstäben gewinnbringende Entscheidung ist, Lotto zu spielen, obwohl es sich für die Gewinner im Nachhinein natürlich gelohnt hat.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Watchful_Eye hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:45)

Daniel Kahneman (Wirtschafts-"Nobelpreisträger") hat in seinem Buch "Thinking, fast and slow" ("Schnelles Denken, langsames Denken") davor gewarnt, die Qualität von Entscheidungen in komplexen, unübersichtlichen Umgebungen nach dem Ergebnis zu bewerten. Er bezeichnet sie als "Rückschaufehler". In seinem Buch erläutert er, dass Entscheidungen, die nach der vorhandenen Datenlage objektiv die besseren waren, häufig trotzdem zu den schlechteren Ergebnissen führen können und umgekehrt. Daher sei es häufig unfair, beispielsweise Manager eines Unternehmens nach dem Ergebnis zu bewerten.

Es könne beispielsweise dazu führen, dass Menschen (z.B. Aktienbroker), die unter großem Risiko eine gewinnbringende Entscheidung trafen, fälschlicherweise als herausragend kompetent wahrgenommen werden, obwohl es nach der objektiven Risikoabwägung mit den Informationen, die dieser Mensch zu dieser Zeit getroffen hat, trotzdem keine "gute" Entscheidung war. Genau so, wie es im Allgemeinen keine nach rationalen Maßstäben gewinnbringende Entscheidung ist, Lotto zu spielen, obwohl es sich für die Gewinner im Nachhinein natürlich gelohnt hat.
und ?

Was soll da nun die Botschaft sein ?

Es gibt keine gute Wirtschaftspolitik ?
Das Ergebnis ist egal ?
Lassen wir das Bewerten von Wirtschaftspolitik ?

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Watchful_Eye »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:46)
Es gibt keine gute Wirtschaftspolitik ?
Das Ergebnis ist egal ?
Lassen wir das Bewerten von Wirtschaftspolitik ?
Daher ist die Vorstellung, man könne erst durch das Ergebnis verstehen, was gute Wirtschaftspolitik ist, sehr anfällig für Fehlschlüsse. Nur weil einmal etwas in einem bestimmten Kontext funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass es auch in einem anderen Kontext funktionieren muss. Besser ist es, nach einem tieferem Verständnis zu streben, selbst wenn zum Teil auch Entscheidungen belohnt werden, die im Allgemeinen nicht empfehlenswert sind.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Adam Smith »

Watchful_Eye hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:53)

Daher ist die Vorstellung, man könne erst durch das Ergebnis verstehen, was gute Wirtschaftspolitik ist, sehr anfällig für Fehlschlüsse. Nur weil einmal etwas in einem bestimmten Kontext funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass es auch in einem anderen Kontext funktionieren muss. Besser ist es, nach einem tieferem Verständnis zu streben, selbst wenn zum Teil auch Entscheidungen belohnt werden, die im Allgemeinen nicht empfehlenswert sind.
Die Praxis entscheidet aber immer, ob die Theorie vorteilhaft ist oder nicht vorteilhaft ist.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Watchful_Eye hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:53)

Daher ist die Vorstellung, man könne erst durch das Ergebnis verstehen, was gute Wirtschaftspolitik ist, sehr anfällig für Fehlschlüsse. Nur weil einmal etwas in einem bestimmten Kontext funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass es auch in einem anderen Kontext funktionieren muss. Besser ist es, nach einem tieferem Verständnis zu streben, selbst wenn zum Teil auch Entscheidungen belohnt werden, die im Allgemeinen nicht empfehlenswert sind.
Ich verstehe Dein Problem nicht. :D

Den obigen Text halte ich ja für nachvollziehbar und widerspricht auch nicht meiner "Denke".

Trotzdem kann ich erst hinterher bewerten, was gut oder schlecht war.
Und dieses auch noch unterschiedlich, je nach individueller Bewertungslage.

Und welche Schlüsse man daraus für die Zukunft,
vergleichbare oder nicht vergleichbaren Situationen trifft,
steht doch auf einem ganz anderen Blatt.

Natürlich sind solche Dinge komplex, komplexer und nicht einfach zu sehen.

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:24)

Vollkommen korrekt. Ich habe ja keine Glaskugel.

Daher kann ich (man) erst HINTERHER bewerten, was gute Wirtschaftspolitik...ist.

Und natürlich kannst Du in Deinem Spielzimmer das Wirtschaftsministerspiel spielen.

Ich dachte nur, es wäre ein ernsthaftes Thema...hier. :?:

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Wenn du erst HINTERHER siehst welche Partei gute Wirtschaftspolitik macht, dann heißt das du wählst deine Partei wegen einer Ahnung, einer Vermutung, wegen einem Bauchgefühl?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Watchful_Eye hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:53)

Daher ist die Vorstellung, man könne erst durch das Ergebnis verstehen, was gute Wirtschaftspolitik ist, sehr anfällig für Fehlschlüsse. Nur weil einmal etwas in einem bestimmten Kontext funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass es auch in einem anderen Kontext funktionieren muss. Besser ist es, nach einem tieferem Verständnis zu streben, selbst wenn zum Teil auch Entscheidungen belohnt werden, die im Allgemeinen nicht empfehlenswert sind.
Endlich mal jemand mit Verstand hier unterwegs. :thumbup:

Sowas erinnert mich übrigens immer an ein lustiges Erlebnis in meiner Schulzeit. Damals durften wir zum aller ersten Male in den neuen kleinen Computerraum der kleinen Schule wo ein paar Computer (COMPUTER!!!!) standen. Darauf war ein Programm was eine Art Umweltpolitiksimulator war. Nun wurden Teams aus je zwei Schülern gebildet die jeweils an einem Computer die Umwelt retten sollten indem sie die richtigen "Maßnahmen" in diesem Programm trafen. Natürlich kapierte so schnell keiner was das jetzt alles soll und so tippte jedes Team irgendwas in den Rechner. Am Ende der Stunde sah sich der Lehrer die Ergebnisse an. Natürlich hatte kein Team die "Umwelt" gerettet aber blöderweise hatte ein Team zufälligerweise die Umwelt in diesem Computerprogramm weniger geschädigt als alle anderen. Der Lehrer lobte dieses Team. Niemand wusste warum. Sie hatten einfach Glück gehabt!

ich glaube sowas ähnliches passiert auch bei Sportwetten. In den Statistiken der Wettanbieter sind die höchsten Tagesgewinner immer irgendwelche Typen die 10 Euro auf irgendein total absurdes und unwahrscheinliches Ergebnis gesetzt haben und 90.000 Euro an einem Tag gewannen. Wenn man sich nur dieses konkrete Ergebnis ansieht, dann erscheint es so als ob dieser Typ der beste "Wetter" ist...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 23:04)

Ich verstehe Dein Problem nicht. :D

Den obigen Text halte ich ja für nachvollziehbar und widerspricht auch nicht meiner "Denke".

Trotzdem kann ich erst hinterher bewerten, was gut oder schlecht war.
Und dieses auch noch unterschiedlich, je nach individueller Bewertungslage.

Und welche Schlüsse man daraus für die Zukunft,
vergleichbare oder nicht vergleichbaren Situationen trifft,
steht doch auf einem ganz anderen Blatt.

Natürlich sind solche Dinge komplex, komplexer und nicht einfach zu sehen.

mfg
ich ziehe schonmal jetzt die Schlussfolgerung aus der Diskussion die ihr beiden jetzt führen werdet:

Das Problem ist, dass Wirtschaftspolitik nicht simulierbar ist. Es gibt Berufe da funktioniert dieses "Hinterher" Denken. Zum Beispiel in der Pilotenausbildung. Es gibt Flugsimulatoren. Dort kann man nacheinander verschiedene Kandidaten reinsetzten und exakt das selbe Programm ablaufen lassen.Man sieht dann HINTERHER welcher Kandidat am besten abgeschnitten hat und wenn die Simulation realitätsnah war, dann kann man ihm den Job geben. Auch bei vielen Sportarten funktioniert das. 100 Meter Lauf zum Beispiel. Man muss "vorher" nicht groß nachdenken wer denn wohl der beste Kandidat für die 100 Meter Staffel ist. Man kann einfach die Kandidaten testweise 100 Meter laufen lassen und sieht dann HINTERHER wer der beste ist. Und beim 100 Meter Lauf ist die Gefahr, dass das Ergebnis zweifelhaft ist relativ gering. Im Gegensatz zur Börse kann man beim 100 Meter Lauf durch besonders riskante Entscheidungen nicht viel gewinnen.

Wirtschaftpolitik ist also nicht simulierbar. Man kann nur einmal in der Geschichter der Menschheit die Wirtschaft in Bayern im Jahr 2000 ablaufen lassen. Und wenn die CSU nun an der Macht ist und die Wirtschaft brummt, dann wird jeder sagen "Die Entscheidungen der CSU waren für den Wirtschaftsaufschwung verantwortlich". Aber niemand weiß ob das Ergebnis anders oder besser gewesen wäre wenn die SPD, die GRÜNEN oder ICH dort an der Regierung gewesen wären. Es ist in der Politik, besonders in der Wirtschaftspolitik also unmöglich, dass man die CSU, die SPD, die GRÜNEN, die FDP und MICH an die selbe Aufgabe setzt und dann HINTERHER guckt welche Politik am besten war. Es gibt keine Wirtschaftspolitiksimulation.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 23:18)

Wenn du erst HINTERHER siehst welche Partei gute Wirtschaftspolitik macht,
dann heißt das du wählst deine Partei wegen einer Ahnung, einer Vermutung, wegen einem Bauchgefühl?
Ich wähle nicht eine Partei wegen Ihrer zukünftigen WIrtschaftspolitik. ;)
Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 23:43)

ich ziehe schonmal jetzt die Schlussfolgerung aus der Diskussion die ihr beiden jetzt führen werdet:
Komplett falsch. Sowohl Deine Schlussfolgerung aus einer noch gar nicht geführten Diskussion,
...wie auch der Rest Deines Postings.

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Watchful_Eye »

Skull hat geschrieben:(15 Feb 2018, 23:04)
Den obigen Text halte ich ja für nachvollziehbar und widerspricht auch nicht meiner "Denke".

Trotzdem kann ich erst hinterher bewerten, was gut oder schlecht war.
Und dieses auch noch unterschiedlich, je nach individueller Bewertungslage.
Vielleicht magst du mal näher erläutern, was du damit meinst, dass man erst hinterher etwas bewerten kann? Irgendwie muss man ja wirtschaftspolitische Entscheidungen schon vorab begründen können, denn man ja nicht einfach "irgendwas" machen und dann abwarten, was passiert.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Wähler »

Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:00)
Ich versuchs nochmal so: Es gibt ja Leute, sogenannte "wirtschaftsliberale", die sagen, dass "gute Wirtschaftspolitik" ist wenn "Mehr Markt und weniger Staat" ist. Die angeblich wirtschaftsliberalen wie die FDP koalieren bekanntlich tendentiell gerne mit der CSU. Andere Leute sagen, dass "gute Wirtschaftspolitik" ist wenn "Der Staat den Markt regelt und aktiv eingreift". Solche Leute sind eher im linken Lager zu finden. Nun wird hier aber gesagt, dass die "Industriepolitik der CSU" eben nicht "Mehr Markt und weniger Staat" ist sondern sich durch einen aktiven Staat auszeichnet der Infrastruktur gebaut hat und bestimmte Industriezweige durch staatliches geld gefördert hat und damit in den Markt eingegriffen hat. Was heißt das nun? Dass die CSU eine "gute Wirtschaftspolitik" macht weil sie keine "wirtschaftsliberale Wirtschaftspolitik" macht? So hört es sich zumindest an.
Die CSU hat eine ordentliche Wirtschaftspolitik gemacht, weil der Wirtschaftsstandort mit vielfältigen und modernen Branchen gut dasteht und seine Bevölkerung überwiegend in Wohlstand lebt. Ein guter Wirtschaftsstandort zeichnet sich auch durch einen funktionierenden Sozialstaat aus, der die leistungsschwachen oder hilfebedürftige Mitbürger auffängt.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Watchful_Eye hat geschrieben:(16 Feb 2018, 01:00)

Vielleicht magst du mal näher erläutern, was du damit meinst, dass man erst hinterher etwas bewerten kann?
Irgendwie muss man ja wirtschaftspolitische Entscheidungen schon vorab begründen können,
denn man ja nicht einfach "irgendwas" machen und dann abwarten, was passiert.
Wie willst Du konkrete angekündigte Wirtschaftspolitik vorher umfassend bewerten,
wenn Du weder das Ergebnis, noch die tatsächliche konkrete Umsetzung kennst ?

Begründen, ankündigen, hoffen, erwarten, wünschen ... kann man VORHER alles.
Sehen und deren Auswirkungen kennt man aber erst immer...hinterher.

Das gilt doch für Investitionsprogramme, Strukturhilfen, Steuerpolitik, wie eigentlich alles...
Vorher...IMMER gut gemeint, immer gut begründet, hinter her ... manchmal ohne Ergebnis,
manchmal mit gutem Ergebnis und manchmal sogar ins Gegenteil verkehrt...

mfg
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Dampflok94 »

Maltrino hat geschrieben:(15 Feb 2018, 12:04)

Netter Versuch hier ein kompliziertes Thema zu beenden aber das kann ich nicht akzeptieren. "Hinterher" erkennt man also was "gute" Wirtschaftspolitik war? Das würde dann bedeuten, dass wir würfeln können wer an die Macht kommt. Jede politische Diskussion wäre überflüssig. Wenn Deutschland dann die Wahl hat ob Altmeier oder Ich Wirtschaftsminister wird, dann kann Deutschland also nicht vernünftig entscheiden, da man sowieso erst "hinterher" sieht wer die bessere Wirtschaftpolitik macht (wahrscheinlich ich...)? Wenn man es "hinterher" erst sieht wer besser ist, dann kann man also würfeln ob Altmeier oder Ich Wirtschftsminister wird, da man es vorher nicht wissen kann? Wenn das so ist dann sollten wir unser Wahlrecht schnell reformieren. Würfeldemokratie...
Skull hatte mich ja zitiert. Und da hast Du was wichtiges vergessen. Ich schrieb nicht nur man wisse hinterher was gute Wirtschaftspolitik sei, ich fügte auch ein "Vielleicht" hinzu. Denn häufig wissen wir gar nicht, welchen Einfluß die Wirtschaftspolitik konkret hatte.
Und natürlich weiß man vorher nicht genau was nun gut oder schlecht ist. Da gibt es nur Einschätzungen. Und genau deswegen gibt es die Demokratie. Du schätzt ggf. ein, daß eine Wirtschaftspolitik der CDU am besten wäre und wählst sie. Ob sie das auch sein wird, kannst Du nicht wissen. Es sei denn, Du verfügst über eine funktionierende Kristallkugel.

Wirtschaftswissenschaften sind keine Naturwissenschaften. Da gibt es nur mehr oder weniger gut begründete Meinungen. Einer meint Steuern rauf und Staatsausgaben steigern sei gut für die Wirtschaft, der andere meint das Gegenteil wäre richtig und ein Dritter meint die momentane Situation sei doch wunderbar. Wer recht hat läßt sich objektiv nicht entscheiden. Parteien haben da unterschiedliche Ansätze. Und Du wählst die, die deine Meinung vertreten. Aber es kann nun mal sein, daß Du und die von dir gewählte Partei falsch liegen. Das magst Du dann Würfeldemokratie nennen. Ich halte das für Unsinn. Niemand kann dir was garantieren.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Feb 2018, 19:28)

Volkswirtschaftslehre ist halt nicht jedermanns Sache.

sind alles THEORIEN

im Gegensatz zu BWL...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Maltrino
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(16 Feb 2018, 00:02)

...

Komplett falsch. Sowohl Deine Schlussfolgerung aus einer noch gar nicht geführten Diskussion,
...wie auch der Rest Deines Postings.

mfg
Hm, ich habe doch eigentlich nur gesagt, dass man nicht testen kann welche Partei gute Wirtschaftspolitik macht sondern man sich das Parteiprogramm durchlesen muss und dann entscheiden, in der Hoffnung, dass alles so eintritt wie es beschrieben wird. Was daran jetzt falsch oder richtig sein kann.... hm.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von rain353 »

Möglichst, wenn es nicht umbedingt notwendig ist, Subventionen vermeiden, Steuern für Unternehmen und Einkommen (bei guter Wirtschaftslage) senken, um den Wohlstand zu sichern bzw. abzufedern, oder, wenn es schon zu spät ist, um die Rezession zu besiegen.... Am besten dann noch Angestellte bzw. Arbeiter dazu bringen Aktien- bzw. Immobilienbesitzer zu werden(Ludwig Erhards Ziel)

Sry wegen dem langen Satz, wollte alles unterbringen...
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von John Galt »

Pläne der Großen Koalition - Union warnt vor Kostenexplosion
Allein 2021 würden zudem 15 Milliarden Euro zusätzlich für Entwicklungshilfe fällig, wenn Deutschland sich an seine Verpflichtung halten will, diese Ausgaben auf 0,7 Prozent seines Bruttosozialprodukts anzuheben. Für höhere Beiträge an den EU-Haushalt, verursacht zum Beispiel durch den Austritt Großbritanniens, setzen die Unionshaushälter bis zu neun Milliarden Euro an.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 93881.html

Gute Wirtschaftspolitik ist das Gegenteil von dem hier.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Occham »

Gute Wirtschaftspolitik ist es dann, wenn es dem Volk gut geht.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Occham hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:05)

Gute Wirtschaftspolitik ist es dann, wenn es dem Volk gut geht.

dann haben wir das ja in D.

Denn ALLEN ökonomischen Schichten geht es HEUTE so gut wie nie zuvor ( jeder "Vergleichsschicht" von "früher")
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Occham

Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Occham »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:42)

dann haben wir das ja in D.

Denn ALLEN ökonomischen Schichten geht es HEUTE so gut wie nie zuvor ( jeder "Vergleichsschicht" von "früher")
Dann macht die Politik also gute Wirtschaftspolitik?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Occham hat geschrieben:(18 Feb 2018, 12:57)

Dann macht die Politik also gute Wirtschaftspolitik?
im Hinblick auf DEINE Forderung auf jeden Fall...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Just Me »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:42)
dann haben wir das ja in D. Denn ALLEN ökonomischen Schichten geht es HEUTE so gut wie nie zuvor ( jeder "Vergleichsschicht" von "früher")
Sowas kursiert an den Stammtischen? Der Armuts- und Reichtumsbericht, herausgegeben von CDU, CSU und SPD, sagt etwas anderes aus:
ARB hat geschrieben:Die Einkommensan­teile, die auf die obere und untere Hälfte der Einkommensbezieher entfallen, liegen bereits seit dem Jahr 2005 in einem stabilen Verhältnis von etwa 70:30. Bei der Zusammenschau aller
Datenquellen verharrt die Armutsrisikoquote seit dem Jahr 2005 in etwa auf gleichem Niveau.
Ich weiß ja nicht, wie du "Verbesserung" definierst; die Bundesregierung muss jedenfalls eingestehen: "Keine Verbesserung in Sicht." Und mehr noch:
ARB hat geschrieben:Trotz der guten wirtschaftlichen Lage und der deutlichen Beschäftigungszuwächse zeigt sich am aktuellen Rand eher ein Anstieg [der Armutsgefährdung].
Insbesondere die unteren "ökonomischen Schichten" profitieren also negativ. Armutsrisiko und Gini-Koeffizient steigen seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Selbst die OECD, sonst eigentlich nur "stiller Beobachter", fühlt sich zunehmend bemüßigt, der deutschen Regierung immer härter auf die Füße zu treten, weil Armut und Ungleichheit trotz Wirtschaftswachstum VOR ALLEM IN DEUTSCHLAND überdurchschnittlich steigen.

===========================
Natürlich steht es dir frei, die Bundesregierung als Lügner darzustellen, Realist2014. Und du kannst auch die OECD als "sozialistisch unterwanderten Haufen von Gutmenschen" oder ähnliches bezeichnen, um deine Feststellung irgendwie zu rechtfertigen. Nur dürfte das abseits des bierseligen Stammtisches wenig produktiv sein...
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Just Me hat geschrieben:(18 Feb 2018, 13:18)

Sowas kursiert an den Stammtischen? Der Armuts- und Reichtumsbericht, herausgegeben von CDU, CSU und SPD, sagt etwas anderes aus:

Ic .
die ökonomische Unterschicht hatte noch nie "Vermögen"

Fakt ist, das ABSOLUTE Lebensniveau JEDER Schicht ist heute HÖHER als jemals früher

also logischerweise AUCH der ökonomischen Unterschicht von heute gegenüber den ökonomischen Unterschichten von "früher"


alle DEINE Quellen sind ausschließlich RELATIVE Betrachtungen ZWISCHEN den Schichten ( auch der Armuts & Reichtumsbericht)

ob da er Abstand der heutigen ökonomischen Unterschicht zur Mittelschicht oder Oberschicht "größer" geworden ist, interessiert nicht. Dass ist nur der "Neiddblick"
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

die letzten Beiträge wegen Beleidigungen und Antworten darauf...in die Ablage verschoben.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Watchful_Eye »

Skull hat geschrieben:(16 Feb 2018, 08:30)
Begründen, ankündigen, hoffen, erwarten, wünschen ... kann man VORHER alles.
Sehen und deren Auswirkungen kennt man aber erst immer...hinterher.
Du hast gesagt, dass diese Aussage deiner Sichtweise nicht widerspricht:
Watchful_Eye hat geschrieben:(15 Feb 2018, 22:53)

Daher ist die Vorstellung, man könne erst durch das Ergebnis verstehen, was gute Wirtschaftspolitik ist, sehr anfällig für Fehlschlüsse. Nur weil einmal etwas in einem bestimmten Kontext funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass es auch in einem anderen Kontext funktionieren muss. Besser ist es, nach einem tieferem Verständnis zu streben, selbst wenn zum Teil auch Entscheidungen belohnt werden, die im Allgemeinen nicht empfehlenswert sind.
Warum nicht? Diese Aussage bedeutet doch gerade, dass man eben nicht anhand der Auswirkungen ablesen kann, ob die Politik an sich gut war. Wie gesagt, vielleicht hat er nur "Lotto gespielt und damit gewonnen".
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Feb 2018, 19:00)

Du hast gesagt, dass diese Aussage deiner Sichtweise nicht widerspricht:


Warum nicht? Diese Aussage bedeutet doch gerade, dass man eben nicht anhand der Auswirkungen ablesen kann,
ob die Politik an sich gut war. Wie gesagt, vielleicht hat er nur "Lotto gespielt und damit gewonnen".
Ich weiss nicht, was Du willst...

Partei xyz hat Vorstellungen und ein Programm wie sie "gute" Wirtschaftspolitik machen wollen und werden.
Partei abc hat ebenfalls Vorstellungen und ein Programm, wie sie "gute" Wirtschaftspolitik machen wollen und werden,
nur sind sie im Ansatz gegensätzlich zu dem Programm von xyz.

Beide Parteien erhalten Zuspruch von knapp einem Drittel der Wähler zu Ihren Ansätzen.
In der Presse werden beide Ansätze zum Teil kritisiert zum Teil gelobt.
Namhafte Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirtschafter bekennen sich zu den Ansätzen abc.
Ebenfalls andere namhaften Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirtschafter bekennen sich zu den Ansätzen xyz.

Das gleiche gilt für eine Vergangenheitsbetrachtung und deren Bewertung.


Und nu ? :?: :D

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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Watchful_Eye »

Skull hat geschrieben:(18 Feb 2018, 19:06)
Ich weiss nicht, was Du willst... [...]

Beide Parteien erhalten Zuspruch von knapp einem Drittel der Wähler zu Ihren Ansätzen.
In der Presse werden beide Ansätze zum Teil kritisiert zum Teil gelobt.
Namhafte Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirtschafter bekennen sich zu den Ansätzen abc.
Ebenfalls andere namhaften Wirtschaftswissenschaftler und Volkswirtschafter bekennen sich zu den Ansätzen xyz.
Ja, und wir als politisches Forum sind Teil dieses Meinungsbildungsprozesses. Und Maltrino wollte hier das glaube ich sehr "macro" anlegen, nach dem Motto "Welche Grundideen sind euch wichtig?"

Ich übertrage es mal als Beispiel auf den Bereich Außenpolitik, sagen wir mal Nahostkonflikt. Trump will Jerusalem anerkennen. Manche sagen, dass das auf lange Sicht hilfreich zur Lösung des Konflikts ist, manche nicht.

Wenn wir jetzt sagen, "das weiß man erst hinterher", könnte man sich die Debatten sparen. Man müsste beobachten, was passiert, und dann -zig Jahre warten, wie sich das alles ausgewirkt hat. Und selbst dann wüsste man es letztlich nicht genau, denn der Nahost-Konflikt hat eine irre Eigendynamik. Vielleicht passiert unter Trump nichts, aber unter dessen viel besonnenerem Nachfolger kocht auf einmal alles über und es kommt zu einem neuen "heißen" Krieg. Dann ist auch wieder die Frage: Lag das an der Politik des Nachfolgers oder hat den Grundstein dafür schon Trump gelegt? usw..

Und so ist es auch bei Wirtschaft. Wo beginnt das "hinterher" in einem fließenden Prozess überhaupt? Und delegitimieren wir damit nicht die Möglichkeit, über politische Optionen zu diskutieren? "Hat ja alles keinen Sinn, man muss erstmal das Ergebnis abwarten".. :?:
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 11:42)

... ALLEN ökonomischen Schichten geht es HEUTE so gut wie nie zuvor ( jeder "Vergleichsschicht" von "früher")
Das ist auch ein sehr interessantes Thema, was ich aber in einigen kurzen Sätzen abhandeln will, und zwar so:

Du hast recht Realist, allen ökonomischen Schichten geht es HEUTE so gut wie nie zuvor. Auch ein absolut armer Mensch hat in diesem Lande immer noch mehr als ein Nomade vor 5000 Jahren. Jedem Menschen in diesem Land geht es gut. Und da dies so ist geb ich dir meine Adresse und Kontaktdaten wenn du mich anschreibt. Dann kannst du mir allen deinen Besitz schicken. Ich werde damit gute Sachen machen. Dir wird es trotzdem, obwohl du nichts mehr hast, sehr gut gehen, denn du wohnst in Deutschland und wirst trotzdem genügend Geld bekommen um dir Fluoridzahnpasta kaufen zu können und andere Luxusartikel, von denen ein Nomade vor 5000 Jahren nur träumte. Machst du es? Glaubst du an deine eigene Theorie? Wenn ja, dann wird es dir nicht schwer fallen es zu beweisen und mir allen deinen Besitz schicken, laut deiner Theorie wirst du dann trotzdem ein Leben führen können was so gut ist wie niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Also, gehst du auf meinen Vorschlag ein? Oder wirst du rumjammern und irgendwelche Ausreden finden warum du mir nicht deinen ganzen Besitz schickst?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(18 Feb 2018, 19:55)

Das ist auch ein sehr interessantes Thema, was ich aber in einigen kurzen Sätzen abhandeln will, und zwar so:

Und da dies so ist geb ich dir meine Adresse und Kontaktdaten wenn du mich anschreibt. Dann kannst du mir allen deinen Besitz schicken. t?

was sollen derartig sinnfreie "Vorschläge"?

offensichtlich hast du meinen Post gar nicht verstanden

auch wenn DU am untersten Ende der ökonomischen Pyramide lebst, geht es dir heute BESSER als den Bewohnern vor 10 Jahren oder 20 Jahren

wenn du MEHR haben willst- DANN muss du entsprechende LEISTUNG erbringen

betteln um Besitz von anderen ist KEINE Leistung

das ist erbärmlich
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 20:06)

...

betteln um Besitz von anderen ist KEINE Leistung

das ist erbärmlich
Dann anderer Vorschlag: Verbrenne deinen ganzen Besitz! Dann bekommt ihn kein Bettler und du kannst beweisen, dass ein Besitzloser in Deutschland trotzdem nicht in Armut leben muss. Du sagst, dass es in Deutschland keine Armut gibt. Du weigerst dich aber auf die unterste ökonomische Stufe herabzugehen um am eigenen Leibe zu beweisen, dass auch die ganz unten gut leben. Das ist auch ein bischen erbärmlich.

PS: Bitte nicht löschen, ich find das durchaus eine sinnvolle Diskussion. Wir können hier allerlei Statistiken oder Untersuchungen raussuchen ob es Armut in Deutschland gibt oder nicht. Wir können aber auch ganz einfach jemanden fragen ob er "in Armut" leben will oder nicht. Realist sagt, dass die unterste ökonomische Schicht in Deutschland nicht in Armut lebt. Er weigert sich aber selber dieser untersten Schicht anzugehören. Was sagt uns das?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:01)

Dann anderer Vorschlag: Verbrenne deinen ganzen Besitz! s?

der nächste Vorschlag aus der Kategorie völlig sinnfrei


das Existenzminimum ist AUSREICHEND gemäß unserer deutschen Verfassung

PUNKT
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:01)

s. Du sagst, dass es in Deutschland keine Armut gibt. s?
stimmt

alle Statistiken beziehen sich auf die "relative Armutsgefährdung"

die beträgt 60% vom Median des Vergleichshaushaltes

somit SINKT deine "Armut" , wenn die Löhne in der Mitte sinken...

tolle Sache, oder?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:01)

. Wir können aber auch ganz einfach jemanden fragen ob er "in Armut" leben will oder nicht. Realist sagt, dass die unterste ökonomische Schicht in Deutschland nicht in Armut lebt. Er weigert sich aber selber dieser untersten Schicht anzugehören. Was sagt uns das?
dass der Realist die nötigen Kompetenzen hat, wie der größte Teil der Bürger, um das NICHT zu müssen...

und nochmal, es gibt keine absolute Armut, sondern nur "relative Armutsgefährdung"
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von KarlRanseier »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:11)

stimmt

alle Statistiken beziehen sich auf die "relative Armutsgefährdung"

die beträgt 60% vom Median des Vergleichshaushaltes

somit SINKT deine "Armut" , wenn die Löhne in der Mitte sinken...

tolle Sache, oder?

Wenn immer mehr Menschen ihre Mieten nicht mehr zahlen können oder den Strom abgeschaltet bekommen, dann ist das wohl auch kein Indiz für steigende Armut? :?:
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Realist2014 »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:15)

Wenn immer mehr Menschen ihre Mieten nicht mehr zahlen können oder den Strom abgeschaltet bekommen, dann ist das wohl auch kein Indiz für steigende Armut? :?:
wie viel sind denn "immer mehr"?

Wer ein geringes Budget hat, der muss SPARSAM leben

das gilt auch für Energie
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Ger9374 »

Maltrino hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:01)

Dann anderer Vorschlag: Verbrenne deinen ganzen Besitz! Dann bekommt ihn kein Bettler und du kannst beweisen, dass ein Besitzloser in Deutschland trotzdem nicht in Armut leben muss. Du sagst, dass es in Deutschland keine Armut gibt. Du weigerst dich aber auf die unterste ökonomische Stufe herabzugehen um am eigenen Leibe zu beweisen, dass auch die ganz unten gut leben. Das ist auch ein bischen erbärmlich.

PS: Bitte nicht löschen, ich find das durchaus eine sinnvolle Diskussion. Wir können hier allerlei Statistiken oder Untersuchungen raussuchen ob es Armut in Deutschland gibt oder nicht. Wir können aber auch ganz einfach jemanden fragen ob er "in Armut" leben will oder nicht. Realist sagt, dass die unterste ökonomische Schicht in Deutschland nicht in Armut lebt. Er weigert sich aber selber dieser untersten Schicht anzugehören. Was sagt uns das?

Weder Realist 2014 noch meine wenigkeit haben die grösse eines Franz von Assisi,
deine Idee ist in soweit unfäir in dem du verlangst das erarbeitete und mit Leistung bezahlte von Realist 2014 zu opfern um statistisches von ihm als privatmensch beweisen zu können.
Völliger Schwachsinn, das deutsche sozialsystem
stellt sicher das niemand hungern muss. Es gewährt denen unterstützung die unterstützung nach bestimmten kriterien brauchen.Da hat es mit heranziehen von mach mal, tu mal , aber auch gar nichts gemein. Wenn ich behaupte für sozial schwache gibt es evtl. Wohngeld, dann ziehe ich auch nicht als vorbild in eine Sozialwohnung und verbrenne mein Privateigentum! So einen Schwachsinn in so einem strang , wie bei den doofen!
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:11)

stimmt

alle Statistiken beziehen sich auf die "relative Armutsgefährdung"

die beträgt 60% vom Median des Vergleichshaushaltes

somit SINKT deine "Armut" , wenn die Löhne in der Mitte sinken...

tolle Sache, oder?
Ich wage ja kaum noch was zu schreiben, weil du (und Ger9374) sonst wohl bald einen Herzinfarkt bekommen, aber seid drum:

Wie gesagt, frag die Institutionen die Deutschland anprangern was sie meinen, aber ja, so seltsam es klingt: Wenn diejenigen die mehr haben als ich plötzlich weniger haben, dann bin ich weniger arm. Folgendes Szenario: Ein Dorf besteht aus 10 Bewohnern und zwar 10 alten Witwen. Eine Witwe wohnt in einer Luxusvilla, die anderen in einem erbärmlichen Zelt. Das Zelt ist zwar immer noch mehr als kein Zelt aber dass diese 9 arm sind sieht man daran: 10 starke Jünglinge kommen ins Dorf und suchen Unterkunft. Alle 10 gehen zur Villa der reichen Witwe, die nun Gesellschaft hat und 10 Leute die in ihrer Luxusvilla mit anpacken können. Zu den anderen Witwen geht logischerweise niemand, denn in deren Zeltbehausungen ist es viel zu unbequem. Nun verbrennt die Villa der reichen Witwe. Sind die anderen 9 jetzt reicher? Nein, aber weniger arm. Das sieht man daran: Wieder kommen 10 starke Jünglinge ins Dorf und suchen Unterkunft. Da sie nun 10 gleich arme Witwen mit Zelt zur Auswahl haben kommt zu jeder Witwe ein Jüngling, der nun bei ihr wohnt, ihr Gesellschaft leistet und an der Reparatur des Zeltes helfen kann. Die Zerstörung des Reichtumgs des Reichen hat quasi die Armut der Armen verringert. Vielleicht ist das ja das selbe Phänomen was beim Weltkrieg passiert ist. In Deutschland wurde alles zerstört und trotzdem gab es danach das Wirtschaftswunder.

Außerdem: Die vorige Ungleichverteilung (Eine Villa, neun Zelte) hat dafür gesorgt, dass die zehn starken Jünglinge nur für die Witwe mit der Villa gearbeitet haben. Danach haben die zehn starken Männer für alle Witwen gearbeitet, da alle gleich (wenig) hatten. Die Ungleichverteilung sorgt also dafür, dass es nur sehr weniger Arbeitgeber gibt.

Um es kurz zu sagen: Ja, wenn ihr (ihr seid bestimmt nicht reich, aber ich lasse euch mal in dem Glauben) euren Besitz verliert, dann bin ich weniger arm.

Ach ja, und um nochmal auf meine Aufforderung zurückzukommen: Wenn ihr euren Reichtum durch Fleiß erarbeitet habt, dann ist es ja erst recht kein Problem, dass ihr allen Besitz verbrennt, denn ihr könnt ja, weil ihr so fleißig seid, neuen Besitz anhäufen. Muss ich ja auch. Also, jammert nicht so rum, verbrennt euer ganzes Hab und Gut, denn wenn eure Therorie stimmt, dann werdet ihr dann nicht in Armut leben und könnt problemlos, durch euren Fleiß, neuen Besitz anhäufen. Na, Herztropfen schon alle...?
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Re: Was ist "gute Wirtschaftspolitik"?

Beitrag von Skull »

Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Feb 2018, 19:30)

Wenn wir jetzt sagen, "das weiß man erst hinterher", könnte man sich die Debatten sparen.
Nö. :)

Der Threadersteller wollte eine gute Wirtschaftspolitik "diskutieren".
Ich fand da die Aussage von Damplok94 ziemlich sinnig.
Hätte sie auch gar nicht so auch aufgehangen.
Du wolltest daraus (dann) eine eher "philosophische" Frage machen.

Man könnte auch die Frage des Threaderstellers einfach mit dem Hinweis beantworten,
eine objekt bewertbare "gute" Wirtschaftspolitik wird es nicht geben können.
Noch weniger planbar oder einfach ankündbar.

Viele Meinungen, viele Erfahrungen, viele Standpunkte.
Unterschiedlichste Darstellungen und Sichtweisen.

Und natürlich kann und soll man (durchaus konträr) über solche Themen diskutieren.
Ob man aber zu einem Ergebnis kommen wird, ist da zu bezweifeln.
Zumindest bei "extremen" Sichtweisen und extremen Meinungen.
Gerade auch hier im Forum. :D

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