Alter Stubentiger hat geschrieben:(18 Jan 2018, 15:53)
Kartelle und Preisabsprachen kann man nicht wegdiskutieren. Die entstehen wenn dem Markt keine Regeln vorgegeben werden um dies zu unterbinden. Wenn Unternehmen eine kritische Größe und damit Marktmacht haben können sie sich auch absprechen die unliebsame Konkurrenz durch zu niedrige Preise vom Markt zu fegen oder sie aufzukaufen. Oder man bricht irgendwelche Patentstreitigkeiten vom Zaun um die günstige Konkurrenz zu ruinieren. Es gibt da viele Möglichkeiten und alle werden und wurden genutzt. Das war schon im alten Rom so.
Und die OPEC war in den 70ern ein so starkes Kartell daß sie der Welt den Ölhahn zudrehen konnte! Wo war da der Markt als in D. das Öl knapp wurde und das Kartell anschließend die Preise auf über 30$ pro Barrell Rohöl festsetzte? Der Markt besteht nicht nur aus Angebot und Nachfrage. Das ist so ein Mythos. In Wirklichkeit ist jeder Marktteilnehmer bemüht seine eigenen Vorstellungen vom Markt durchzudrücken. Auch und gerade auf Kosten anderer. Wer anderer als der Staat soll denn darauf achten das alles mit rechten Dingen zugeht? Der Markt? Hat noch nie nirgends funktioniert. Markt braucht Regeln. Da gibts nichts dran zu rütteln.
Natürlich kann man daran prima rütteln.
Denn "Markt" ist nichts anderes als eine Name für ein bestimmtes Benehmen oder Umgehen miteinander. Der Markt "braucht" also keine Regeln, schon gar nicht beständig neue, sondern er ist nichts anderes als diese Regeln. Ein überschaubarer, bewährter Satz an Regeln. Die wesentliche Regel besteht darin, das Eigentum des anderen unangetastet zu lassen, es zu respektieren. Der Tausch ist dabei die Grundoperation des Marktes, das ausschlagbare Angebot. Das meint Ludwig Erhard auch mit seiner Bemerkung, dass der Markt nicht erst sozial gemacht werden muss, denn er ist es per Definition.
Wer diesen Rahmen nun verlässt, benimmt sich nicht mehr marktförmig, sondern er wird dann gewalttätig oder betrügerisch, schaltet in den politischen Modus um, nimmt also ohne Einwilligung des Gegenübers, greift ungefragt zu, zwingt zur Abgabe, zum Tribut usw. Ich bin der Letzte, der behaupten würde, dass dies nicht geschieht. Übergriffig zu werden, zu stehlen usw., das ist ein mögliches Verhalten, war immer eine Option ... wenn auch nur eine sehr kurzsichtige und asoziale. Nur alle können nicht zum Dieb oder Räuber werden. Es muss immer genügend produktive Menschen geben. Der politische Modus kann aus sich heraus selbst nichts schaffen, er kann immer nur da zugreifen, wo schon etwas ist, es umverteilen. Der Staat ist immer ein später Hinzutretender. Schon aus dieser unhintergehbaren Chronologie wird klar, dass er keine Voraussetzung sein kann, jedenfalls nicht für das Produktive. Vielmehr ist es umgdreht: das Produktive ist Voraussetzung für den Raub.
Und es ist ja ganz einsichtig und klar: Wenn man mehr marktförmiges Benehmen, mehr Markt auf der Welt haben will, muss man sich schlicht marktförmig benehmen, seinen Beitrag leisten, etwas anbieten, Möglichkeiten für andere Menschen schaffen. Wer hingegen zum politischen Gewaltmittel greift, wird nicht mehr Markt schaffen, sondern das Gegenteil erreichen.
Patente? Das ist ja nun wieder etwas durch und durch politisch Geschaffenes, das "Ideen" künstlich schützt und die Kosten für andere Akteure mittels Staatsgewalt treibt. Freier Markt hieße hingegen, dass man seinen technologischen Vorsprung durch eine Idee nutzt, aber niemand anderen daran hindert Gleiches zu tun und nachzueifern. Man stellt sich eben dem Wettbewerb.
Und die OPEC ist ein supranationales Monsterkonstrukt aus
Staaten mit Ministern und Generalsekretären und dem ganzen Etatistenzauber. Völlig absurd so etwas mit "freien Markt" in Verbindung zu bringen.
Selbst als Megakartell hat es die üblichen Probleme eines Kartells, dass die Absprachen doch immer wieder unterlaufen werden und wurden und die Preise nicht dauerhaft "oben" gehalten werden können, dass es Ausscherer gibt, die ihr Angebot ungehindert machen wollen und sich ihre angebotene Menge und ihre Preise nicht länger diktieren lassen wollen. Um das zu verhindern braucht man schon den totalen Übergriff, die totalitäre Intervention weltweit. Damit kann man das wirkliche Monopol schaffen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;