Alter Stubentiger hat geschrieben:(10 Nov 2017, 16:11)
Du hast behauptet der Manchester Kapitalismus war eine gute Sache für die breiten Massen.
Natürlich war es das. Wenn dein Kind mit 4 Jahren zB. bis auf 10 zählen kann, sagst du dann auch "Pff, ich kann viel besser Mathe. Das ist ja gar nix"? Wie gut die Leistung oder der Manchesterkapitalismus war, hängt doch allein davon ab, wie gut es vorher war.
Im Vergleich zu heute waren die Menschen damals bitter arm, aber im Vergleich zur Zeit davor sehr reich.
Das ist eben völlig falsch. Der Kapitalismus mußte gezähmt werden um eine gute Sache zu werden. Da wo Staaten dies nicht tun zeigt der Kapitalismus bis heute seine hässliche Seite.
Ja klar, hätte man 1750 den Kapitalismus richtig gezähmt, wäre jeder so reich gewesen wie heute. Mit zunehmendem Aufbau von Kapital und Wissen wurde der Mensch immer produktiver. Dadurch wurden immer höhere Löhne möglich. Wenn das BIP pro Kopf bei 100€ im Monat liegt, kann da kein super Kapitalismuszähmer kommen, wodurch dann jeder 1000€ verdient.
Indem du Machenschaften von Firmen wie Uber als Fortschritt und freiheitlich darstellst lieferst du Munition für alle die den ungehemmten Kapitalismus wieder haben wollen. Da gibts jetzt 2 Möglichkeiten. Entweder du bist zu dumm um zu verstehen was dass bedeutet. Oder es ist völlig egal solange du meinst du könntest kurzfristig einen kleinen Vorteil für dich mit dem Uber-Geschäftsmodell herausschlagen. Was aber eigentlich auch dumm ist.
Nein, ich bin für Eigenverantwortung. Menschen sollen selber entscheiden, was gut für sie ist. Das gilt für die, die durch Uber von A nach B kommen wollen wie auch für dei, die durch Uber Geld verdienen wollen. Das ergibt sich doch von alleine. Wenn zunehmend Fahrer mit Uber unzufrieden sind, wird bald niemand mehr für Uber fahren. Wenn es zB. wegen dem fehlenden Personenbeförderungsschein oder wegen fehlender Versicherungen zu Schlagzeilen kommt, wird auch sonst niemand mehr Uber nutzen.
Ansonsten ist es eben eine Abwägung. Es gibt eben Vor- wie auch Nachteile. Wenn man mit Uber fährt, ist man womöglich schneller und günstiger am Ziel, aber man hat ein höheres Risiko. Im vergleich zum Taxi, eigenem Auto, Bus etc. Wenn es Uber nicht gäbe, müsste man immer noch zwischen den Möglichkeiten abwägen. Durch Uber gibt es eine neue Möglichkeit, was nicht schlecht sein kann.
Wenn die Fahrer bei Uber nix mehr verdienen, dann werden sie die Sache mit Uber beenden und es wird keine neuen Fahrer geben. Es ist nicht so, dass man da auf Lebenszeit einen Vertrag abschließt und mundtot gemacht wird. Nein, so ist es nicht!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.