Zinsen

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Dampflok94
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 17:38)

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
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Rote_Galaxie
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:55)

Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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Realist2014
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)

Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?

weil es zu viele gibt , die viel zu wenig leisten in Relation was sie "glücklich macht"

deswegen gibt es die Wettbewerbs & Leistungsgesellschaft

da kann sich jeder das erarbeiten, was ihn "glücklich macht"
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Skull
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

die letzten drei Beiträge in die Ablage verschoben.

Edit: nachfolgend weitere Fünf.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Dampflok94
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Weil leider nicht alles in beliebiger Menge vorhanden ist. Vielen würde eine Villa mit Seeblick glücklich machen. Die Anzahl dieser Villen ist beschränkt. Wer bekommt sie? Manch einen machen Kunstwerke glücklich. Die meisten davon sind Unikate. Und nun?

Irgendwie muß all das verteilt werden, was Menschen erarbeiten. Und das System der (Sozialen) Marktwirtschaft, ist da momentan am effizientesten. Ob das in der Zukunft auch so sein wird, steht wie alles in den Sternen.
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Rote_Galaxie
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Dampflok94 hat geschrieben:(03 Oct 2017, 13:08)

Weil leider nicht alles in beliebiger Menge vorhanden ist. Vielen würde eine Villa mit Seeblick glücklich machen. Die Anzahl dieser Villen ist beschränkt. Wer bekommt sie? Manch einen machen Kunstwerke glücklich. Die meisten davon sind Unikate. Und nun?

Irgendwie muß all das verteilt werden, was Menschen erarbeiten. Und das System der (Sozialen) Marktwirtschaft, ist da momentan am effizientesten. Ob das in der Zukunft auch so sein wird, steht wie alles in den Sternen.
Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:09)

Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.

Die Computertechnologie gibt es seit mehr als 40 Jahren

hat keinerlei Einfluss auf "Zinsen"
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Rote_Galaxie
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:16)

Die Computertechnologie gibt es seit mehr als 40 Jahren

hat keinerlei Einfluss auf "Zinsen"
Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
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Watchful_Eye
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Watchful_Eye »

So wie ich das sehe, ist der Zins ein Ergebnis des Kapitalismus, ein "Symptom". Eine Entfernung dessen würde meines Erachtens nichts bringen. Wenn man sein Geld anlegt und verzinsen lässt, überlässt man im Grunde nur jemand anderem die Investition, die man sonst selbst gemacht hätte.

Es liegt in der Logik des Kapitalismus: Wer bereits Geld hat, kann um so leichter noch mehr Geld bekommen. Wer bereits ein größeres Geschäft hat, kann billiger produzieren usw. Deshalb gibt es ja auch diese Tendenz zur Monopolisierung. Wenn du irgendwas kaufst, gibst du einem Unternehmen damit Geld, womit es wiederum die Basis ihres Umsatzes vergrößern kann (mehr Produktionshallen, Filialen etc.), wodurch sie wiederum noch mehr Güter verkaufen kann usw. Das ist im Prinzip dasselbe. Natürlich ist das nur eine Tendenz. Wenn sie schlecht geführt werden, kann auch ein großes Unternehmen pleite gehen.

Wenn du Geld auf eine Bank bringst, ist sie ja nur deshalb bereit, dir einen Zins zu geben, weil sie selbst mit großer Gewissheit sagen kann, aus dieser Menge Geld in dieser Zeit einen noch höheren prozentualen Gewinn herausholen zu können. Diese Kosten ist der Anleger wiederum deshalb bereit, zu tragen, weil er weiß, dass die Bank noch viel viel mehr Geld hat als er und daher gewagter investieren kann als er.
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Dampflok94
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:09)

Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.
In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Gruwe »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(04 Oct 2017, 00:07)

Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
Was hat der Zins mit Bargeld zu tun?

Es gibt etliche Währungen auf diesem Planeten und der Zins wird über den Markt determiniert.

Warum sollte das nun anders sein, nur weil die Währung digital wird?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Watchful_Eye hat geschrieben:(04 Oct 2017, 05:23)

So wie ich das sehe, ist der Zins ein Ergebnis des Kapitalismus, ein "Symptom".
Ich würde sagen, der Zins ist älter als der Kapitalismus.
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franktoast
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 08:16)

In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
Ja müsste man auch. Letztlich hängt alles, was produziert wird, von zwei Dimensionen ab:
1. Wie hoch ist der Aufwand, etwas herzustellen
2. Was will der Konsument (abhängig vom Aufwand, also Preis)

Und wenn IT-lastige Produkte mehr nachgefragt werden, benötigt man mehr Studenten, die sich für IT entscheiden. Also werden dort die Löhne bzw. Arbeitsbedingungen steigen, da die hersteller mehr für die Produkte nehmen können und somit auch mehr bezahlen können.
Wie soll das durch Computertechnik realisiert werden? Gibt dann der Computer die optimalen Preise vor, also quasi das, was der Markt eh hervorbringen würde?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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franktoast
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)

Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Wie willst du sicher stellen, dass jemand wie ich das nicht ausnutze?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von BlueMonday »

Der Zins ist sogar älter als das Geld.
Der Grund des Zinses ist der Diskont oder Abschlag der weiter in der Zukunft liegenden Bedürfnisbefriedigung im Vergleich zu einer Bedürfnisbefriedigung näher an der Gegenwart. Der Fisch, den man heute verzehren kann, ist handlungslogisch wertvoller als der Fisch in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr... Wäre es nicht so, würde man nie konsumieren, sondern den Konsum immer wieder aufschieben.

Um seine Produktivmittel zu entwickeln, braucht man also etwas, das diesen Abschlag mindestens ausgleicht bzw. sogar übertrifft. Und dieses Motiv ist der Zins, das Mehr, wenn bspw. Robinson auf seiner einsamen Insel ein Fischnetz knüpft statt weiter mit bloßen Händen weiter Fisch fängt und damit zeitnah seine Nahrungsbedürfnis befriedigt. Solange Robinson an dem Fischnetz knüpft, kann er nicht/weniger essen, also keine Fische kurzfristig fangen etc. Oder er muss im Voraus einen Nahrungsvorrat anlegen, noch mit seiner alten, schlechteren Produktivität. Er muss also an seinem Konsum im Hier und Jetzt sparen, sich einschränken und das Gesparte investieren (die gewonnene Zeit durch die Vorräte in den Bau des Netzes), um in der Zukunft mehr zu haben. Und ohne dieses Mehr(=Zins, interest) würde er das Ganze gar nicht auf sich nehmen. Die durch die bessere Fangtechnik zusätzlich gefangenen Fische gleichen nämlich den Abschlag zw. dem Fisch, der in der Zukunft mit dem Netz gefangen wird und dem Fisch, der mit der bloßen Hand heute gefangen wird, aus.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(04 Oct 2017, 00:07)

Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
diese "elektronische Währung" spielt keine große Rolle...

die meisten Zahlungsvorgänge laufen heute schon "unbar"

nur ändert das alles nichts daran, dass es keine Kredite ohne Zinsen gibt... ( speziell im Hinblick auf das Risiko des Kreditausfalls...)

und daher auch in Zukunft nicht geben wird
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 08:16)

In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
Planwirtschaft ist mit unserer Verfassung nicht vereinbar ( Artikel 14, Eigentum an den Produktionsmitteln...)
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(28 Sep 2017, 16:02)
Und diese Wirtschaftsleistung hat Einfluss auf die Geldmenge.
Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

N

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
den einen Euro Zinsen bezahlt man aus der gleichen "Quelle" wie Miete , Pacht und alles andere

oder eben Kontoführungsgebühren oder sonstige Leistungen der Bank

diese seltsame "Phobie", das Nutzungsentgelt ( Zinsen) mit der Geldschöpfung/Geldvernichtung des zurückzuzahlenden Kredites zu "verquicken" um auf angeblich den "fehlenden Zins im System" hinzuweisen

wirkt mega-albern
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)
und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.[/u]
nö ...
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
Das ist ein falsches Denken. Es ist ein Mehrwert entstanden der der Notenbank erlaubt die M0/M1 Geldmenge anzupassen. Es ist die Kunst die Geldmenge immer wieder dynamisch anzupassen das kein Mangel und kein Überfluss an Geld entsteht. Wir reden hier über Geld das der Realwirtschaft zur Verfügung steht. Daraus werden Zinsen bezahlt.

Problematisch sind nicht Zinsen solange keine Wucherzinsen erlaubt sind. Problematisch ist das große Geschäft mit Wertpapierderivaten, Immobilien-Assets und ähnliches. Denn für solche Geschäfte kann die Bank große Geldmengen schöpfen und verleihen. Bei nur geringer Eigenkapitalquote. Und wenn es zum Crash kommt hat man riesige Bestände an toxischen Papieren denen kein realer Wert gegenübersteht. Deshalb finde ich das das Problem beim Geldschöpfungsprivileg entsteht. Man sollte sich überlegen ob es für die Volkswirtschaften nicht besser wäre das Privileg einuzkassieren und nur der Zentralbank zuzugestehen oder es ganz abzuschaffen. Würde nur Reiche Leute treffen die mit diesem System immer reicher werden während es bei den Armen fehlt. An dieser Stelle entsteht Leid. Da muß man ansetzen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:50)

Deshalb finde ich das das Problem beim Geldschöpfungsprivileg entsteht. Man sollte sich überlegen ob es für die Volkswirtschaften nicht besser wäre das Privileg einuzkassieren und nur der Zentralbank zuzugestehen oder es ganz abzuschaffen. Würde nur Reiche Leute treffen die mit diesem System immer reicher werden während es bei den Armen fehlt. An dieser Stelle entsteht Leid. Da muß man ansetzen.

wäre mir neu, dass nur "reiche Leute" Bankaktien oder Genossenschaftsanteil an Banken besitzen...

und was hat das mit den "armen" zu tun?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:53)

wäre mir neu, dass nur "reiche Leute" Bankaktien oder Genossenschaftsanteil an Banken besitzen...

und was hat das mit den "armen" zu tun?
Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
Es ist klar daß du dich meldest denn ich greife ja dein parasitäres Geschäftsmodell an. Aber die Fakten sind eindeutig. Die Geldkonzentration steigt seit den 90ern dramatisch an. Anstatt beharrlich zu leugnen könntest du dir ja mal Gedanken darüber machen wieso dies so ist. Was ist die Lösung?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)

Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
?
Börsengewinne erzielt man dadurch, das man Aktien kauft und nach einer Kursteigerung wieder verkauft ( als ein Beispiel)

WIE "zahlen" die "anderen Leute" diese Kursteigerung?

wenn "ein Superreicher" dieses Aktien an einen anderen "Superreichen" verkauft?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
Frage: Warum sollte jemand 10 Dinge verleihen, die nur er selber herstellen kann und 11 davon zurück verlangen?
Zweite Frage: Was passiert, wenn er 10 Dinge zinslos verleiht und jemand eines davon kaputt macht und somit nur 9 zurückbezahlbar sind? (Alter, mir ist neulich ne 2€ Münze in den Rhein gefallen. Spätestens da wäre auch das zinslose Geldsystem am Ende, wegen Schusseln wie mir :( )
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)


Es ist klar daß du dich meldest denn ich greife ja dein parasitäres Geschäftsmodell an. Aber die Fakten sind eindeutig. Die Geldkonzentration steigt seit den 90ern dramatisch an. Anstatt beharrlich zu leugnen könntest du dir ja mal Gedanken darüber machen wieso dies so ist. Was ist die Lösung?

die Vermögensverteilung hat sich in kaum verändert - wenn man seriös vergleicht

was sich geändert hat ist natürlich die stärkere Vermögensbildung wegen der notwendigen zusätzlichen Altersvorsorge

und welche "Lösung" für ein nicht existierendes Problem?


und inwiefern habe ich als Freiberufler ein "parasitäres Geschäftsmodell"???
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)
Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
Ja und wenn du ein Gehalt von 1000€ bekommst, machst du die Reichen(Arbeitgeber) damit ärmer. Irgendwo muss das Geld ja herkommen.

Sorry, so gesehen gäbe es bei jedem(!) Tauschgeschäft mindestens einen Verlierer und der Staat sollte jedes Unternehmen und jeden Tausch kontrollieren.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

ich möchte wieder einmal darauf hinweisen,
das ZINSEN das Thema sind.

Nicht Verschwörungstheorien über die Börse...
...und auch nicht Geschäftsmodelle von Freiberuflern.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:50)
Es ist ein Mehrwert entstanden der der Notenbank erlaubt die M0/M1 Geldmenge anzupassen.
Du meinst damit das Verändern des Leitzinssatzes ?
Es ist die Kunst die Geldmenge immer wieder dynamisch anzupassen
Auch hier: Leitzinsanpassung ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:55)

Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
Das spielt wohl auf die "Zins ist der Preis des Geldes" These ab...
Noch so ein Leid durch Zinsen verursacht:
"Preise" und somit vorhandene Marktwirtschaft im Bankensektor
- alle versuchen durch Preisanpassung, niedrige Kreditzinsen, eine möglichst hohe Kundenbindung oder gar Kundenfang -
erschafft das, was im Industriebereich bzw. in der Restwirtschaft oft zu beobachten ist: Die Großen fressen die Kleinen oder sorgen dafür, daß die Kleinen kaputtgehen. Preiskampf.

Daß Mutti hier einspringen möchte, auch EU-weit, verleiht dem Treiben noch nur die entsprechende Würze, da verringertes Risiko.

Code: Alles auswählen

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/bankenrettung-merkels-neuer-irrweg_aid_673300.html
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:07)

Frage: Warum sollte jemand 10 Dinge verleihen, die nur er selber herstellen kann und 11 davon zurück verlangen?
Weil er´s kann oder darf. Oder gar soll ?

Ich habe die Kreditgesetze und sonstige Gesetze betreffend des Bankenbetriebes nicht geschrieben und auch nicht beibehalten. So einen Quatsch mach(t)en andere.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:53)
Weil er´s kann oder darf. Oder gar soll ?
Vielleicht hat dieser jemand gar kein Interesse daran, seine 10 Dinger wieder zu bekommen und verlangt Zinsen, um die Nachfrage nach weiteren Dingern besser abmessen zu können?
Ich habe die Kreditgesetze und sonstige Gesetze betreffend des Bankenbetriebes nicht geschrieben und auch nicht beibehalten. So einen Quatsch mach(t)en andere.
Ein Gesetz? Ist es wirklich ein Gesetz, wenn man für einen Fremden etwas tut und - um nicht ausgenutzt zu werden UND die eigene Familie zu ernähren - eine Gegenleistung (einen Preis) verlangt? Es mag zwar Leute geben, die ihr Geld zinslos verleihen, aber das sind ja dann wohl Reiche, die sich das leisten können. Ich spare auf ein Haus und für finanzielle Sicherheit. Ich bin doch nicht Hein Blöd und lass mich von anderen ausnutzen und spare nicht für andere Geld, weil diese zwar genauso viel verdienen, aber aus 50 Gründen nicht ansparen konnten ("Ich mag das Billigbrot nicht, nur das Teure", "Es wird ja wohl erlaubt sein, sich die USA anzuschaun", "Klar hab ich mir da ein gutes Hotel gegönnt","Ich kauf nicht bei Billig-Kram-Ikea","Ich kann zwar übers Internet mich informieren, aber ich lass mich lieber im Fachgeschäft beraten").

Es mag ja sein, dass in einer idealen Welt jeder sein Eigenwohl hinten anstellt. Aber das lässt sich schwer mit der Evolutionsbiologie vereinen. Und auch wenn sich deutlich mehr so einschätzen, ja sich hinten anstellen zu können, tut das nur ein absoluter Bruchteil.

Und deswegen ist der Zins auch nur ein Preis wie jeder andere und liegt in der Natur des Menschens. Wenn es keinen Streit mehr um Ressourcen gibt und jeder denkt, er hat materiell absolut alles, was er braucht ohne dafür arbeiten zu müssen, benötigt man auch keine Preise mehr. Jep.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:20)
Vielleicht hat dieser jemand gar kein Interesse daran, seine 10 Dinger wieder zu bekommen und verlangt Zinsen, um die Nachfrage nach weiteren Dingern besser abmessen zu können?
Wenn er etwas, etwas was ihm nicht gehört, verliehen haben sollte, wird er oder sie ein ziemlich großes Interesse daran haben, "die Sache" wieder zu bekommen...
Zins hin oder her.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:20)
Und deswegen ist der Zins auch nur ein Preis wie jeder andere [...]
Ein Preis für ein Gut wie für alle anderen Güter ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:22)

Wenn er etwas, etwas was ihm nicht gehört, verliehen haben sollte, .
Banken "verleihen" nichts, was ihnen "nicht gehört"
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:25)

Ein Preis für ein Gut wie für alle anderen Güter ?
ein Preis wie Miete und Pacht
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:22)

Wenn er etwas, etwas was ihm nicht gehört, verliehen haben sollte, wird er oder sie ein ziemlich großes Interesse daran haben, "die Sache" wieder zu bekommen...
Zins hin oder her.
Die Zentralbank hat das nicht. Sie will durch den Zins eine Preisstabilität fördern. Der Preis nach etwas ist ein simpler Mechanismus um herauszufinden, wie gefragt etwas ist und die Menge zu steuern. Wie würdest du für Preisstabilität sorgen, wenn du eine Zentralbank wärst?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:25)

Ein Preis für ein Gut wie für alle anderen Güter ?
Richtig. Eine Dienstleistung eben. Wie kategorierst du das denn? Preis für Dienstleistung -> böse. Preis für Ware -> gut?

Oder wenn ich mir etwas leihe? Miete auf Wohnung bezahlen -> böse. Kaufpreis für Wohnung bezahlen -> gut!

Wo ziehst du die Grenze?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:25)

Banken "verleihen" nichts, was ihnen "nicht gehört"
Korrekt, sie schöpfen. Jedoch nicht für sich selbst, eigentlich... :?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:29)
Wie würdest du für Preisstabilität sorgen, wenn du eine Zentralbank wärst?
Von jeder meiner Kundenbanken, die noch keinen Nullzins durchgesetzt haben, so viel Geld für die Herausgabe von Zentralbankgeld verlangen, so daß sie sich meinem Willen unterordnen.

Ist angenehmer anstelle eines Crashes als deutliches Zeichen dafür, daß Zinsen Leid verursachen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:32)

Korrekt, sie schöpfen. Jedoch nicht für sich selbst, eigentlich... :?
ja

und wenn das "geschöpfte" nicht getilgt wird, dann haben sie eine Realverlust


jetzt zum 100ten mal...
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:36)

Von jeder meiner Kundenbanken, die noch keinen Nullzins durchgesetzt haben, so viel Geld für die Herausgabe von Zentralbankgeld verlangen, so daß sie sich meinem Willen unterordnen.

.
es gibt doch den Nullzins bei den Sparguthaben
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:36)

Von jeder meiner Kundenbanken, die noch keinen Nullzins durchgesetzt haben, so viel Geld für die Herausgabe von Zentralbankgeld verlangen, so daß sie sich meinem Willen unterordnen.

Ist angenehmer anstelle eines Crashes als deutliches Zeichen dafür, daß Zinsen Leid verursachen.
Ok, das war nicht meine Frage. Ja, ein Zinsverbot bzw. 0Zins könnte man so erreichen. Also im Schnitt. Aber ziemlich egoistisch gegenüber den Nicht-Reichen. Die kaufen sich einfach was sie wollen. Ein Eigenheim wird für Nicht-Reiche dann wohl doch eher ein Traum.

Bist du reich oder war bist du so?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:07)

Börsengewinne erzielt man dadurch, das man Aktien kauft und nach einer Kursteigerung wieder verkauft ( als ein Beispiel)

WIE "zahlen" die "anderen Leute" diese Kursteigerung?

wenn "ein Superreicher" dieses Aktien an einen anderen "Superreichen" verkauft?
Der Gewinn entsteht aus Luft? Es geht auch nicht nur um Aktien wo oft genug Kleinaktionäre von "Börsenprofis" über den Tisch gezogen werden . Es geht vor allem um den Hochfrequenzhandel. Da agieren noch nicht einmal Menschen sondern Algorithmen im Auftrag der Big player. Und es geht um alle denkbaren Derivatgeschäfte. Dort entstehen gewaltige Gewinne. Aber einer muß die Zeche doch bezahlen. Die vielen Verlierer kennt man natürlich nicht persönlich. Sie entstehen überall auf der Welt. Unbedeutende Leute die dich wohl nicht interessieren. Aber die großen Gewinner kennt man. Schau mal regelmässig bei Forbes vorbei. Da kannst du sehen wie die wenigen Superreichen immer mehr anhäufen. Nimm das doch einfach mal wahr anstatt alles abzustreiten.

Der klassische Aktionär ist doch gar nicht das Thema, er ist nicht das große Problem.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:31)

Richtig. Eine Dienstleistung eben.
Warum ?
Warum mit Geld bezahlen, welches durch die Dienstleitung selbst ja erst entstand und irgendwie doch nicht ?
Geht doch gar nicht. Du kannst doch nicht mit etwas bezahlen, was es so nicht gibt. Den Zins in Form von Geld gibt es nicht. Denn er wird nicht mitgeschöpft bei der Dienstleitung Geldschöpfung = Kreditgewährung.

Somit muß der Kreditnehmer ihn von anderen Personen nehmen; sie um deren Kreditzahlfähig berauben. Denn was denen genommen wurde, können sie nicht nutzen. Anfangs nicht für ihre Kreditrückzahlung und später definitiv nicht für ihre Kreditzinszahlung.

Warum verteidigst Du einen solchen Umstand ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:09)

die Vermögensverteilung hat sich in kaum verändert - wenn man seriös vergleicht

was sich geändert hat ist natürlich die stärkere Vermögensbildung wegen der notwendigen zusätzlichen Altersvorsorge

und welche "Lösung" für ein nicht existierendes Problem?


und inwiefern habe ich als Freiberufler ein "parasitäres Geschäftsmodell"???
Du leugnest einfach nur. Ich gern einmal was Konstruktives von dir hören.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:26)

ein Preis wie Miete und Pacht
Mietkauf beim Geld wollt ihr aber nicht haben ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:37)
und wenn das "geschöpfte" nicht getilgt wird, dann haben sie eine Realverlust
Sie ? Bankensystem ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:46)

Du leugnest einfach nur. .

was genau "leugne" ich?

es gibt keine "Umverteilung von unten nach oben"

weil "unten" nichts ist zum "umverteilen"

die Umverteilung erfolgt in der Realität von OBEN nach UNTEN aufgrund des progressiven Steuersystems
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

franktoast hat geschrieben:(04 Oct 2017, 17:42)
Aber ziemlich egoistisch gegenüber den Nicht-Reichen.
:?: Bitte was ?
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