Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

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Soldmann
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Soldmann »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(31 May 2017, 21:53)

Ich hab mal geantwortet :-)
Über eine Erhöhung der Binnennachfrage. Konkret, Erhöhung der Staatsverschuldung. Das ist es was sich in der Regel dahinter verbirgt. Auch hinter der US-amerikanischen Kritik des deutschen Leistungsbilanzüberschusses. Das ist ja kein neues Thema.
Ja. Die Regierung nimmt Kredite auf (von den reichen US- und EU-Bürgern) und gibt diese über die Löhne an die deutschen Beamten und öffentlich Angestellten weiter. Das griechische Modell sozusagen. Der Wirtschaft laufen die Leute weg zu den besser bezahlten Staatsjobs, sie müssen die Löhne erhöhen. Deutsche Produkte werden teurer und für den Kunden unattraktiv. Statt deutscher Waren kauft der Deutsche lieber die billigen Sachen aus USA oder EU. Die Handelsüberschuss kehrt sich um. Die Deutschen haben höhere Löhne bei gleicher Arbeit, die USA wieder mehr Arbeitsplätze im Export. Alle sind glücklich.
Rom wurde auch nicht an einem Tag zerstört.
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Realist2014
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Soldmann hat geschrieben:(02 Jun 2017, 15:09)

Ja. Die Regierung nimmt Kredite auf (von den reichen US- und EU-Bürgern) und gibt diese über die Löhne an die deutschen Beamten und öffentlich Angestellten weiter. Das griechische Modell sozusagen. Der Wirtschaft laufen die Leute weg zu den besser bezahlten Staatsjobs, sie müssen die Löhne erhöhen. Deutsche Produkte werden teurer und für den Kunden unattraktiv. Statt deutscher Waren kauft der Deutsche lieber die billigen Sachen aus USA oder EU. Die Handelsüberschuss kehrt sich um. Die Deutschen haben höhere Löhne bei gleicher Arbeit, die USA wieder mehr Arbeitsplätze im Export. Alle sind glücklich.

was für ein Mumpitz
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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unity in diversity
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von unity in diversity »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:36)

was für ein Mumpitz
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Achtung, die untergraben die Vorurteile und Argumente einer potenziellen europäischen Hegemonialmacht.
Du weißt, was das bedeutet?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:58)

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Achtung, die untergraben die Vorurteile und Argumente einer potenziellen europäischen Hegemonialmacht.
Du weißt, was das bedeutet?

das wird genau so laufen wie in D bei der jetzigen Föderalismusreform

D gibt mehr Geld - gegen mehr Einfluss....
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Skull
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Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

prime-pippo hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:26)

meine (durchaus simple) Feststellung,
dass ein Leistungsbilanzdefizit eine steigende staatliche und/oder private Verschuldung bedingt,
dir zu trivial.
Heute schriebst Du im PF, das LeistungsbilanzDEFIZITE eine (staatliche) Verschuldung "bedingen".
prime-pippo hat geschrieben:(13 Apr 2016, 09:06)

Diese Nachfrage, zur Kompensation des abzubauenden LB-Überschusses,
muss von woanders kommen.
Der Staat kann selbst als Nachfrager auftreten und den Binnenmarkt stimulieren.
Hier dann mal ein ältere Auszug, wo Du abschliessend erklärst,
das ein LeistungsbilanzÜBERSCHUSS (staatliche) Verschuldung "bedingen".

mfg
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von prime-pippo »

Skull hat geschrieben:(02 Jun 2017, 20:39)

Heute schriebst Du im PF, das LeistungsbilanzDEFIZITE eine (staatliche) Verschuldung "bedingen".


Hier dann mal ein ältere Auszug, wo Du abschliessend erklärst,
das ein LeistungsbilanzÜBERSCHUSS (staatliche) Verschuldung "bedingen".

mfg
Ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit hat automatisch eine steigende staatliche und/oder private Verschuldung (bzw. Staat und/oder Private geben mehr aus, als sie einnehmen. Dabei können sie auch Auslandsvermögen abbauen).

Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: +2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -5

Wenn nun der Finanzierungssaldo des Auslands (warum auch immer) auf +6 ginge, sich also das Leistungsbilanzdefizit vergrößern würde, dann müsste logisch zwingend das staatliche Defizit wachsen oder die Ersparnis der privaten Haushalte schrumpfen (oder sogar negativ werden), sodass sich die drei Finanzierungssalden zu 0 addieren.


Das zweite Zitat von mir bezieht sich darauf, wie ein Leistungsbilanzüberschuss abgebaut werden kann.
Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: -2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -1

Hier habe ich mal die selbe Ersparnis der privaten Haushalte angenommen. Man sieht, dass das staatliche Defizit deutlich geringer ist. Wenn nun die Ersparnis der privaten Haushalte konstant bleiben soll, aber der Überschuss in der Leistungsbilanz abgebaut werden muss, dann muss die Staatsverschuldung steigen.

Und könnte danach so aussehen:

Finanzierungssaldo des Auslands: 0
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -3
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

prime-pippo hat geschrieben:(03 Jun 2017, 07:47)

Ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit hat automatisch eine steigende staatliche und/oder private Verschuldung (bzw. Staat und/oder Private geben mehr aus, als sie einnehmen. Dabei können sie auch Auslandsvermögen abbauen).

Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: +2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -5

Wenn nun der Finanzierungssaldo des Auslands (warum auch immer) auf +6 ginge, sich also das Leistungsbilanzdefizit vergrößern würde, dann müsste logisch zwingend das staatliche Defizit wachsen oder die Ersparnis der privaten Haushalte schrumpfen (oder sogar negativ werden), sodass sich die drei Finanzierungssalden zu 0 addieren.


Das zweite Zitat von mir bezieht sich darauf, wie ein Leistungsbilanzüberschuss abgebaut werden kann.
Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: -2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -1

Hier habe ich mal die selbe Ersparnis der privaten Haushalte angenommen. Man sieht, dass das staatliche Defizit deutlich geringer ist. Wenn nun die Ersparnis der privaten Haushalte konstant bleiben soll, aber der Überschuss in der Leistungsbilanz abgebaut werden muss, dann muss die Staatsverschuldung steigen.

Und könnte danach so aussehen:

Finanzierungssaldo des Auslands: 0
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +3
Finanzierungssaldo des Staates: -3
Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: +2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: -2
Finanzierungssaldo des Staates: 0

Beispiel für ein Land mit einem Leistungsbilanzdefizit:

Finanzierungssaldo des Auslands: -2
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +2
Finanzierungssaldo des Staates: 0

Und könnte danach so aussehen:

Finanzierungssaldo des Auslands: -3
Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: +2
Finanzierungssaldo des Staates: +1


Bevor Du wieder alle möglichen Rollen drehst und fiktive Beispiele konstrierst,
ich dann gegenteilige Beispiele konstruieren kann... :D :p

Deine Behauptung bezog sich auf einen LB-Überschuss, nicht auf einen von DIR später gewünschten Abbau.
Skull hat geschrieben:(02 Jun 2017, 20:39)

Hier dann mal ein ältere Auszug, wo Du abschliessend erklärst,
das ein LeistungsbilanzÜBERSCHUSS (staatliche) Verschuldung "bedingen".
Ich werde mich auch nicht weiter zu DEINEN KONSTRUIERTEN Saldenmechanik "Rechnungen" äussern.
Wir wissen doch wie das ausgeht. Ich sage nur ...Geldschöpfung. :)


Das einzige positive, was ich Dir hier zugestehe ist folgender Teilsatz:

Dabei können sie auch Auslandsvermögen abbauen.

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von prime-pippo »

Skull hat geschrieben:(03 Jun 2017, 08:08)
Deine Behauptung bezog sich auf einen LB-Überschuss, nicht auf einen von DIR später gewünschten Abbau.
Das steht in dem Zitat anders. Da steht
Diese Nachfrage, zur Kompensation des abzubauenden LB-Überschusses,
muss von woanders kommen.
Das einzige positive, was ich Dir hier zugestehe ist folgender Teilsatz:

Dabei können sie auch Auslandsvermögen abbauen.
Ich habe nie behauptet, dass kein Auslandsvermögen abgebaut werden kann. Ich habe weiterhin nie behauptet, dass ein Leistungsbilanzdefizit nicht auch mit einem negativen Finanzierungssaldo der privaten Haushalte einhergehen könne, so wie du es in deinen Beispielen zeigst.

Würdest du eigentlich sagen, dass irgendeine Konstellation dieser Salden ein Problem ist? Du hast jetzt immer einen staatlichen Finanzierungssaldo von 0 oder gar einen positiven staatlichen Finanzierungssaldo angenommen. Warum?
Hältst du ein Leistungsbilanzdefizit für nachhaltiger, wenn es mit einem negativen privaten Finanzierungssaldo einhergeht?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo hat geschrieben:(03 Jun 2017, 08:17)

Das steht in dem Zitat anders. Da steht





Ich habe nie behauptet, dass kein Auslandsvermögen abgebaut werden kann. Ich habe weiterhin nie behauptet, dass ein Leistungsbilanzdefizit nicht auch mit einem negativen Finanzierungssaldo der privaten Haushalte einhergehen könne, so wie du es in deinen Beispielen zeigst.

Würdest du eigentlich sagen, dass irgendeine Konstellation dieser Salden ein Problem ist? Du hast jetzt immer einen staatlichen Finanzierungssaldo von 0 oder gar einen positiven staatlichen Finanzierungssaldo angenommen. Warum?
Hältst du ein Leistungsbilanzdefizit für nachhaltiger, wenn es mit einem negativen privaten Finanzierungssaldo einhergeht?

deine ganzen "Salden" haben in der REALEN Welt NULL Bedeutung

das interessiert " keine Sau"
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2017, 09:38)

deine ganzen "Salden" haben in der REALEN Welt NULL Bedeutung

das interessiert " keine Sau"
Ach nein? Warum hört man dann ständig Leute von der Staatsverschuldung reden? Wie schlimm die doch sei? Seit wann interessiert das staatliche Defizit bzw. die Verschuldung des Staates "keine Sau"?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:12)

Ach nein? Warum hört man dann ständig Leute von der Staatsverschuldung reden? Wie schlimm die doch sei? Seit wann interessiert das staatliche Defizit bzw. die Verschuldung des Staates "keine Sau"?
ich haben "Saldenmechanik" geschrieben...

deine "Ableitungen"...

"Thesen"...

immer ohne Berücksichtigung der Vermögensbilanzen...

kompletter Nonsens in der Realität
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Wähler »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Jun 2017, 02:03)
Man arbeitet an Reformen, um den € stabiler zu machen:
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Die Initiative kommt von Macron und Merkel wird wohl zustimmen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Handelsblatt 31. Mai 2017 Wie die EU den Euro krisenfest machen will
Italien ist doppelt so hoch verschuldet wie Deutschland. Deutschland hat einen doppelt so hohen Leistungsbilanzüberschuss wie der Durchschnitt der Eurozone und eine halb so hohe Arbeitslosigkeit. „Das Problem der Eurozone ist heute, dass sie nicht für Konvergenz ihrer Mitgliedstaaten sorgt“, sagt Moscovoci.
Die von Moscovici angemahnte „Konvergenz“ soll durch bessere gemeinsame Standards für Wirtschafts- und Sozialsysteme erreicht werden. Instrument ist das „Europäische Semester“, ein längst eingeführter komplexer Prüfzyklus der Kommission für die Mitgliedsländer.
Für die zweite Phase von 2020 bis 2025 hat die Kommission einen kontroversen Vorschlag in petto: eine „europäische sichere Anlage“ beschrieben als „Finanzinstrument für die gemeinsame Emission von Schuldtiteln“. Mit Eurobonds und einer gemeinsamen Haftung für Schulden soll das aber nichts zu tun haben. Für das kommende Jahrzehnt nimmt sich die Kommission auch die dickeren Bretter institutioneller Reformen vor. So soll ein ständiger hauptamtlicher Vorsitzender der Euro-Gruppe kommen, aus der Euro-Gruppe soll ein offizieller EU-Rat werden. Für die Zeit werden auch ein „Schatzamts“ und ein Europäischer Währungsfonds ins Auge gefasst.
Was wohl mit gemeinsamen Standards für Wirtschafts- und Sozialsysteme gemeint ist? Dubios konkret wird es eigentlich nur bei der "europäischen sicheren Anlage", was dann wohl wieder auf reine "monetäre Finanzpolitik" ohne gemeinsame wirtschaftliche Ziele hinausläuft. Das wird aber wohl wenig an den Ursachen der Leistungsbilanzungleichgewichte ändern. Alter Wein in neuen Schläuchen. ;)
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:26)

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Handelsblatt 31. Mai 2017 Wie die EU den Euro krisenfest machen will



Was wohl mit gemeinsamen Standards für Wirtschafts- und Sozialsysteme gemeint ist? Dubios konkret wird es eigentlich nur bei der "europäischen sicheren Anlage", was dann wohl wieder auf reine "monetäre Finanzpolitik" ohne gemeinsame wirtschaftliche Ziele hinausläuft. Das wird aber wohl wenig an den Ursachen der Leistungsbilanzungleichgewichte ändern. Alter Wein in neuen Schläuchen. ;)

D stimmt Eurobonds dann zu- wenn Europaweit die Agenda2010 umgesetzt wird...
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:24)

ich haben "Saldenmechanik" geschrieben...
Es interessiert also niemanden das staatliche Haushaltsdefizit? Verstehe ich dich richtig?
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:26)
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 76130.html
Handelsblatt 31. Mai 2017 Wie die EU den Euro krisenfest machen will
Was wohl mit gemeinsamen Standards für Wirtschafts- und Sozialsysteme gemeint ist? Dubios konkret wird es eigentlich nur bei der "europäischen sicheren Anlage", was dann wohl wieder auf reine "monetäre Finanzpolitik" ohne gemeinsame wirtschaftliche Ziele hinausläuft. Das wird aber wohl wenig an den Ursachen der Leistungsbilanzungleichgewichte ändern. Alter Wein in neuen Schläuchen. ;)
Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:28)
D stimmt Eurobonds dann zu- wenn Europaweit die Agenda2010 umgesetzt wird...
Was hat denn die Agenda 2010 mit dem Erfolg der deutschen Exportbranchen zu tun und wieso soll sie als Kopie zur Verringerung der Leistungsbilanzungleichgewichte in den Südländern führen?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:28)

D stimmt Eurobonds dann zu- wenn Europaweit die Agenda2010 umgesetzt wird...
Konkret?

Hinter der Agenda 2010 verbirgt sich ein ganzer Batzen von Maßnahmen, z.B. die Förderung von Ganztagsschulen oder die Ermöglichung von Betriebsgründungen ohne Meisterbrief....

Welche Maßnahmen möchtest du konkret wo umgesetzt sehen und was erhoffst du dir davon?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo hat geschrieben:(03 Jun 2017, 10:43)

Konkret?

Hinter der Agenda 2010 verbirgt sich ein ganzer Batzen von Maßnahmen, z.B. die Förderung von Ganztagsschulen oder die Ermöglichung von Betriebsgründungen ohne Meisterbrief....

Welche Maßnahmen möchtest du konkret wo umgesetzt sehen und was erhoffst du dir davon?
die Wesentlichen - den Arbeitsmarkt betreffenden...

wobei es eine Darstellung einer möglichen deutschen Position ist...
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Wähler »

Viele verschiedene Wirtschaftsexperten verweisen auf die zu geringe wirtschaftliche Konvergenz im Euro-Raum und verlangen von allen deutschen Wirtschaftsteilnehmern einen intelligenteren und verantwortungsvolleren Umgang mit den finanziellen Überschüssen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... ageIndex_2
FAZ 4. April 2017 Der deutsche Überschuss hat schon etwas Spezielles
So ist das deutsche Netto-Auslandsvermögen auf stolze 1,8 Billionen Euro angewachsen, erzielt laut Bundesbank aber miserable Renditen...Innerhalb der Währungsunion mangelt es mehr denn je an realer Konvergenz. Während bei uns nahezu Vollbeschäftigung herrscht, hält sich die Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa auf bedrohlichem Niveau. Die (Kern-)Inflation ist unter der 2-Prozent-Marke...Ein Nebeneffekt ist, dass deutsche Unternehmen wegen des „zu billigen“ Wechselkurses und der bescheidenen vergangenen Lohnrunden derzeit besonders wettbewerbsfähig sind.
Wichtig sind konsequente Reformen im Dienstleistungssektor. Hier wird die Zukunft der Arbeit liegen, dafür sorgt schon die Digitalisierung. Aber wie die OECD jedes Jahr aufs Neue feststellt, sind viele Branchen in Deutschland stärker reguliert als anderswo. Dies hat hohe Preise und geringe Investitionen zur Folge...
Eine Senkung der Mehrwertsteuer würde die (Import-)Nachfrage anregen, was nebenbei auch Südeuropa hülfe. Sie würde zudem die Schwächsten hierzulande entlasten, die keine Einkommen-, wohl aber Mehrwertsteuer zahlen...
Und schließlich müssen Lücken bei der öffentlichen Infrastruktur geschlossen werden, deren Ausbau seit längerer Zeit stagniert. Bei keiner dieser Maßnahmen verschenkt Deutschland Geld oder verschuldet sich übermäßig.
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