Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

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Thallirux
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Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Ich würde mal gerne eine Diskussion zum Thema ausgeglichene Leistungsbilanzen starten und ein paar Meinungen und Überlegungen dazu lesen.

Also meine Überlegungen sind folgende:

- Wenn ein Land mehr Geld im Ausland ausgibt als es einnimmt verliert es entweder Vermögen oder es muss Schulden machen
- Wenn es sein Vermögen aufbraucht hat es irgendwann keines mehr
- Wenn es Schulden macht muss es zukünftig auch noch Zinsen Zahlen und die Schulden irgendwann abbezahlen, dafür muss es dann noch weitere Schulden machen
- Wenn es Vermögen aufbraucht, welches zuvor Einkommen erzielt hatte, wird das Einkommen des Landes noch weiter fallen
- Man kann Vermögensverlust und Schuldenmachen zwar als Kapitalstrom ins Land ansehen, und somit argumentieren, dass das Land als Ausgleich zu seinem Leistungsbilanzdefizit
ein Plus in der Kapitalbilanz aufweisen kann. Aber ist eine positive Kapitalbilanz mit dem Ausland etwas langfristig positives?
Wenn das Kapital nicht als Geschenk gedacht war wird man es wohl irgendwann zurückzahlen müssen und wohl auch noch etwas mehr als man erhalten hat.
Nehmen wir an ein Herr D. leiht bei Herrn U. 100 € damit dieser bei ihm einen Chemiebaukasten für 100 € kauft. Und man nehme an, dass der Chemiebaukasten nach einem Jahr nur noch 50 € Wert ist.
Und Herr D. braucht nun seine 100 € zurück. Hat Herr U. dann hinterher wirklich noch genauso viel Vermögen wie vorher?
Hat die kurzfristig positive Kapitalbilanz also die kurzfristig negative Leistungsbilanz bezogen aufs Vermögen wirklich ausgeglichen?
- Und sagen einmal Herr D. kann besonders gut Maschinen herstellen und Herr U. Filme produzieren. Dann ist es bestimmt ein Vorteil, nennen wir ihn einmal komperativ, wenn Herr D. seine Filme von Herrn U. kauft
und Herr U. seine Maschinen von Herrn D.. Nehmen wir nun auch noch an, dass Herr D. auch noch besonders gut Polizeiautos herstellen kann und Herr U. auch noch diese kauft. Nun aber Herr D. nichts weiter bei Herrn U. zu kaufen hat.
Gleicht der komperative Vorteil von Herrn U. dann tatsächlich noch das Leistungsbilanzdefizit von Herrn U. aus. Und haben die beiden Dinge überhaupt irgendetwas mit einander zu tun.
- Und schauen wir uns einmal die Definition von Neomerkantalismus an: Ziel: Leistungsbilanzüberschüsse, Mittel: Protektionismus
- Problem von Herrn U. negative Leistungsbilanz, Mittel: ? ; Haben die Herren Smith und Ricardo, da eventuell noch etwas zum Analysieren übrig gelassen?
- Und wie steht es um Herrn D.? Kurzfristig wie beim Merkantalismus Vorteile durch Leistungsbilanzüberschuss.
Problem des Merkantalismus, der Überschuss von Herrn D. ist das Defizit von Herrn U. Daher war das neue Ziel der komperativer Vorteil.
Nun ist das Überschussproblem wohl nicht bewusst herbeigeführt worden, sondern zufällig entstanden, macht es das besser?
Oder halt, gab es da nicht so etwas wie "Wir machen Europa zum Wirtschafts stärksten Raum auf der Welt"? Wurde da auch daran gedacht, was passiert, wann man damit aus Sicherheitsgründen besser aufhört?
War das Ziel hier der komperative Vorteil und die Schwarze Null, oder war das ein Rückfall zum Merkantalismus, also war das Ziel eine positive Leistungsbilanz?
- Und hat Herr D. wirklich mit allen anderen Herren eine positive Bilanz. Auch mit Herrn Op., Herrn R., Herrn N., Herrn Ch, usw... .
Und gibt es Sachen die Herr D. unbedingt braucht, und von welchen Herren bekommt er diese?
Was ist wenn Herr U., Herr F. und Frau Gr. nicht mehr mit Herrn D. handeln wollen. Brauchen diese Damen und Herren irgendetwas von Herrn D. wirklich?
Kann sich Herr D. dann noch die nötigen Sachen von den Herren Op., R., N. usw... leisten?
Hilft ihm die Kapitalbilanz ???
- Wäre Herr D. da auf mittlere und längere Sicht nicht klüger beraten, die Schwarze Null mit allen Herrn und Damen anzustreben bei gleichzeitiger Vollversorgung mit allem nötigen inkl. komperativem Vorteil?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 15:55)

Ich würde mal gerne eine Diskussion zum Thema ausgeglichene Leistungsbilanzen starten und ein paar Meinungen und Überlegungen dazu lesen.

Also meine Überlegungen sind folgende:

- Wenn ein Land mehr Geld im Ausland ausgibt als es einnimmt verliert es entweder Vermögen oder es muss Schulden machen
-

"Länder" geben nicht aus...

sondern Bürger & Unternehmen..

also denk nochmal nach...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Adam Smith »

Dazu müssten Staaten betrachtet werden die sehr wenig handeln. Die afrikanischen Staaten sind, von Ausnahmen abgesehen, vom Welthandel abgeschnitten. Nordkorea und Kambodscha dürften auch wenig handeln.

Direktinvestitionen können jetzt die Leistungsbilanz ausgleichen. Das ist richtig.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 16:07)

"Länder" geben nicht aus...

sondern Bürger & Unternehmen..

also denk nochmal nach...
Mit "Länder" wollte ich Bürger,Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Vereinfachung zusammenfassen. So konnte ich mich mehr auf mein Kernthema konzentrieren: Die Leistungsbilanz der Staaten.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2017, 16:09)
Direktinvestitionen können jetzt die Leistungsbilanz ausgleichen. Das ist richtig.
Genau diese Aussage halte ich mit meinem aktuellen Wissensstand nicht für richtig.
Wenn Person A aus Land A bei Person B aus Land B ein Produkt kauft, welches seinen Wert nicht beibehält und Person B dann in Land A eine Direktinvestition tätigt, dann will Person B doch irgendwann mindestens sein eingesetztes Kapital zurück.
Dann verliert Land A Vermögen und Land B bekommt Vermögen dazu. Oder die Investition von Person B hat sich nicht gelohnt.
Das kann Person B. wohl aber auch nicht wollen.

Also das ist meine aktuelle Meinung. Können Sie mir ein Gegenbeispiel nennen, dass ihre Aussage bestätigt? Oder einen Link wo ich nachlesen kann?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Adam Smith »

Eine Person aus Land A (Dollar) kauft für 1.000 Dollar eine Maschine in Land B (Euro). Land B erhält nun 1.000 Dollar. Nun kann das Land B mit dem Geld nichts anfangen. Ausser natürlich es gibt das Geld in Land A aus. Entweder bestellt es selber Ware aus Land A oder es investiert dieses Geld in Land A.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:17)

Genau diese Aussage halte ich mit meinem aktuellen Wissensstand nicht für richtig.
Wenn Person A aus Land A bei Person B aus Land B ein Produkt kauft, welches seinen Wert nicht beibehält und Person B dann in Land A eine Direktinvestition tätigt, dann will Person B doch irgendwann mindestens sein eingesetztes Kapital zurück.
Dann verliert Land A Vermögen und Land B bekommt Vermögen dazu. Oder die Investition von Person B hat sich nicht gelohnt.
Das kann Person B. wohl aber auch nicht wollen.

Also das ist meine aktuelle Meinung. Können Sie mir ein Gegenbeispiel nennen, dass ihre Aussage bestätigt? Oder einen Link wo ich nachlesen kann?

Um das Ganze mal abzukürzen:

WORAUF möchtest du eigentlich raus?

konkret

Wenn das in die Richtung läuft, dass D "für" seine Überschüsse angeblich nur "wertloses Papier" erhält- können wir den Unsinn hier beenden..
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:17)

Genau diese Aussage halte ich mit meinem aktuellen Wissensstand nicht für richtig.
Wenn Person A aus Land A bei Person B aus Land B ein Produkt kauft, welches seinen Wert nicht beibehält und Person B dann in Land A eine Direktinvestition tätigt, dann will Person B doch irgendwann mindestens sein eingesetztes Kapital zurück.
Dann verliert Land A Vermögen und Land B bekommt Vermögen dazu. Oder die Investition von Person B hat sich nicht gelohnt.
Das kann Person B. wohl aber auch nicht wollen.

Also das ist meine aktuelle Meinung. Können Sie mir ein Gegenbeispiel nennen, dass ihre Aussage bestätigt? Oder einen Link wo ich nachlesen kann?

in der immer stärker globalisierten&vernetzten Welt sind derartige Betrachtungen eigentlich ziemlich sinnfrei...
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2017, 17:25)

Eine Person aus Land A (Dollar) kauft für 1.000 Dollar eine Maschine in Land B (Euro). Land B erhält nun 1.000 Dollar. Nun kann das Land B mit dem Geld nichts anfangen. Ausser natürlich es gibt das Geld in Land A aus. Entweder bestellt es selber Ware aus Land A oder es investiert dieses Geld in Land A.
Der sich daraus ergebende neue Ist- Zustand wäre dann aber, dass Land A eine neue Maschine besitzt, die es auch hätte selbst erzeugen können und Land B 1000 Dollar, die es nur in Land A ausgeben kann oder in einem anderen Land, dass auch diese Währung akzeptiert. Wenn Person B nun die 1000 Dollar in Land A verkonsumiert, ist die Bilanz ausgeglichen und alles in Ordnung. Wenn es das Geld investieren möchte, hat Land A eine Hypothek für den nächsten "Ausgabezyklus". Wenn es das Geld behält verliert Land A im aktuellen Zyklus Geld.
Worauf ich hinaus will, ist dass alle Länder ein Interesse an einer ausgeglichenen Leistungsbilanz, zumindest langfristig haben sollten. Und ich sehe keinen hinreichenden Beweis dafür, dass sich dies automatisch Einstellen würde.
Deshalb sollten auch Länder mit einer positiven Leistungsbilanz auf einen Ausgleich bewusst hinarbeiten, nach meiner Meinung.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 17:36)

Um das Ganze mal abzukürzen:

WORAUF möchtest du eigentlich raus?

konkret

Wenn das in die Richtung läuft, dass D "für" seine Überschüsse angeblich nur "wertloses Papier" erhält- können wir den Unsinn hier beenden..
Worauf ich hinaus will, ist dass alle Länder ein Interesse an einer ausgeglichenen Leistungsbilanz, zumindest langfristig haben sollten. Und ich sehe keinen hinreichenden Beweis dafür, dass sich dies automatisch Einstellen würde.
Deshalb sollten auch Länder mit einer positiven Leistungsbilanz auf einen Ausgleich bewusst hinarbeiten, nach meiner Meinung.
Mir ist eine langfristige Sicherung eines ausreichenden Grundversorgungslevels wichtiger als kurzfristiger Gewinn.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 17:38)

in der immer stärker globalisierten&vernetzten Welt sind derartige Betrachtungen eigentlich ziemlich sinnfrei...
Die sozialen Sicherungssysteme und die Finanzierung der Staatshaushalte sind aber eben nicht globalisiert und vernetzt.
Die hängen nach meiner Meinung an der Leistungsbilanz und an der Versorgung mit Rohstoffen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:59)

Worauf ich hinaus will, ist dass alle Länder ein Interesse an einer ausgeglichenen Leistungsbilanz, zumindest langfristig haben sollten. Und ich sehe keinen hinreichenden Beweis dafür, dass sich dies automatisch Einstellen würde.
Deshalb sollten auch Länder mit einer positiven Leistungsbilanz auf einen Ausgleich bewusst hinarbeiten, nach meiner Meinung.
Mir ist eine langfristige Sicherung eines ausreichenden Grundversorgungslevels wichtiger als kurzfristiger Gewinn.
was hat der letzte Satz mit dem Thema Leistungsbilanz zu tun?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 18:01)

Die sozialen Sicherungssysteme und die Finanzierung der Staatshaushalte sind aber eben nicht globalisiert und vernetzt.
Die hängen nach meiner Meinung an der Leistungsbilanz und an der Versorgung mit Rohstoffen.
D hat keine Rohstoffe...

und das, was die "sozialen Sicherungssysteme" ausgeben können - muss zuerst einmal erwirtschaftet werden

nochmal meine Frage- wohin zielt deine Fragerei im Endergebnis?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:59)

Worauf ich hinaus will, ist dass alle Länder ein Interesse an einer ausgeglichenen Leistungsbilanz, zumindest langfristig haben sollten. Und ich sehe keinen hinreichenden Beweis dafür, dass sich dies automatisch Einstellen würde.
Warum?
In Deutschland z.B. interessiert kein Schwein, ob Dorf A gegenüber Dorf B einen Leistungsbilanzüberschuss hat.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 May 2017, 18:24)

Warum?
In Deutschland z.B. interessiert kein Schwein, ob Dorf A gegenüber Dorf B einen Leistungsbilanzüberschuss hat.
In Deutschland gibt es aber einen Länderfinanzausgleich und ein gemeinsames soziales Netz. So was gibt es international eben nicht.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 19:33)

In Deutschland gibt es aber einen Länderfinanzausgleich und ein gemeinsames soziales Netz. So was gibt es international eben nicht.

Und wo genau ist jetzt da das Problem?

bzw- was ist dein Vorschlag?

nehmen wir als Beispiel D und die USA....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 19:37)

Und wo genau ist jetzt da das Problem?

bzw- was ist dein Vorschlag?

nehmen wir als Beispiel D und die USA....
Mir geht es nur darum, dass auch in Deutschland, ich bin übrigens Deutscher, das Ziel einer langfristig ausgeglichenen Leistungsbilanz verfolgt wird, bei Vollversorgung mit allen nötigen Rohstoffen. Also nicht sagen, "Juhu wir haben aktuell einen riesen Überschuss" sondern "Oh je, ob das auf Dauer gut gehen kann.". Nach meinem aktuellem Wissensstand bin ich nicht dieser Meinung. Und ich lese sehr häufig Argumente, dass die Leistungsbilanz egal wäre. Diese Argumente kann ich aber alle widerlegen. Und da ich diese Widerlegungs- Argumente noch nie irgendwo gelesen habe, stelle ich Sie jetzt selbst einmal in den öffentlichen Raum. Dann kann mich wiederum jemand wiederlegen, oder meine Meinung sollte dann öffentlich gelten. Auf jeden Fall kann ich mich dann wieder auf Geldverdienen konzentrieren, und muss nicht so viele öffentlich ungenannten, bzw. von mir übersehenen, Argumente für eine ausgeglichene Leistungsbilanz mit mir rumschleppen.
Zuletzt geändert von Thallirux am Mo 29. Mai 2017, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Gody »

doppelt
Zuletzt geändert von Gody am Do 25. Mai 2017, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Gody »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:09)

Mit "Länder" wollte ich Bürger,Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Vereinfachung zusammenfassen. So konnte ich mich mehr auf mein Kernthema konzentrieren: Die Leistungsbilanz der Staaten.
Dann schreib doch "Volkswirtschaft(en)". Das wären nämlich genau die Vokabel dafür was du missverständäntlich mit Ländern beschreibst. ^^


Ja es ist notwendig. Und es wird auch so oder so passieren. Marktmechanismen sorgen früher oder später dafür.
Es ist simple Buchhaltung und somit Mathematik. Für die gesamte Erde ist der Saldo von Importen und Exporten null. Die Gleichung kann mathematisch nicht aufgehen wenn immer nur dieselben Volkswirtschaften Gewinne (Exporte) machen und die andern immer nur Verluste (Importe).
Im Falle von Deutschland wird der Tag kommen an dem Volkswirtschaften Importe aus Deutschland, welche bei einer negativen Leistungsbilanz teilweise mit Krediten finanziert werden nicht mehr bedienen können. Je nachdem wer die Kredite gewährt hat, der deutsche Staat, Versicherungen oder Banken, wird es dort zu Zahlungsausfällen kommen.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 20:04)

Diese Argumente kann ich aber alle widerlegen.

Und da ich diese Widerlegungs- Argumente noch nie irgendwo gelesen habe,

stelle ich Sie jetzt selbst einmal in den öffentlichen Raum.
Solche Sätze gefallen mir. :D

Beginnen wir mit Deinem ersten Satz.

WELCHE Argumente kannst Du ALLE wiederlegen ? KONKRET bitte.

Mir würden da schon 5 genügen.

Nenne Argumente (wofür eigentlich ?) und widerlege diese fünf. :)

mfg
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Senexx »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 17:36)

Um das Ganze mal abzukürzen:

WORAUF möchtest du eigentlich raus?

konkret

Wenn das in die Richtung läuft, dass D "für" seine Überschüsse angeblich nur "wertloses Papier" erhält- können wir den Unsinn hier beenden..
§109 Abs. 2 GG bestimmt als eines der Staatsziele das Gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht.

Das Stabilitätsgesetz von 1967 konkretisiert dieses im Magischen Viereck. Einer der Eckpunkte IST das Außeneirtschaftliche Gleichgewicht.

Demnach dürfte es die extremen Exportüberschüsse als Dauerereignis gar nicht geben.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

Senexx hat geschrieben:(26 May 2017, 05:06)

§109 Abs. 2 GG bestimmt als eines der Staatsziele das Gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht.

Das Stabilitätsgesetz von 1967 konkretisiert dieses im Magischen Viereck. Einer der Eckpunkte IST das Außeneirtschaftliche Gleichgewicht.

Demnach dürfte es die extremen Exportüberschüsse als Dauerereignis gar nicht geben.
Alle 4 Punkte des magischen Vierecks sind da leider ja gleichzeitig nie zu realisieren.
Noch weniger zu 100 Prozent.

Der Staat kann weder die Arbeitslosigkeit, noch eine Rezession per Gesetz verhindern. :D

Auch wenn es "Staatsziele" sind.

Da geht immer etwas zu Lasten eines anderen Zieles. Da muss man halt Prioritäten setzen. ;)



Und das Thema hier ist Leistungsbilanz...nicht Handelsbilanz.

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Gody hat geschrieben:(25 May 2017, 22:13)

Ja es ist notwendig. Und es wird auch so oder so passieren. Marktmechanismen sorgen früher oder später dafür.
Es ist simple Buchhaltung und somit Mathematik. Für die gesamte Erde ist der Saldo von Importen und Exporten null. Die Gleichung kann mathematisch nicht aufgehen wenn immer nur dieselben Volkswirtschaften Gewinne (Exporte) machen und die andern immer nur Verluste (Importe).
Im Falle von Deutschland wird der Tag kommen an dem Volkswirtschaften Importe aus Deutschland, welche bei einer negativen Leistungsbilanz teilweise mit Krediten finanziert werden nicht mehr bedienen können. Je nachdem wer die Kredite gewährt hat, der deutsche Staat, Versicherungen oder Banken, wird es dort zu Zahlungsausfällen kommen.
Dann sind wir uns ja schon einmal darüber einig, dass eine ausgeglichene Leistungsbilanz nötig ist.
Dann geht es nur noch um die Frage, ob man wirklich darauf warten muss bis der Markt von alleine dafür sorgt.
Oder ob man nicht doch gezielt darauf hinsteuern sollte.

Und ob die Bedingungen unter denen der Markt von sich aus die Bilanzen ausgleicht wirklich erstrebenswert sind. Und auch was bis dahin noch alles passieren wird.
Der Markt funktioniert nach meiner Meinung am besten, wenn man klare Mindestbedingungen formuliert die nicht unterlaufen werden dürfen. Er braucht also einen Rahmen, wie bei der Sozialen Marktwirtschaft. Und so einen sehe ich international zurzeit nicht. Man vergrößert nur den freien Markt ohne ihm einen Rahmen zu geben. Wenn man unter diesen Bedingungen wirklich einfach warten will, bis der Markt die Bilanzen ausgleicht, werden denke ich zumindest meine Mindestbedingungen nicht erfüllt.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Skull hat geschrieben:(25 May 2017, 22:33)

Solche Sätze gefallen mir. :D

Beginnen wir mit Deinem ersten Satz.

WELCHE Argumente kannst Du ALLE wiederlegen ? KONKRET bitte.

Mir würden da schon 5 genügen.

Nenne Argumente (wofür eigentlich ?) und widerlege diese fünf. :)

mfg
Genau genommen geht es mir aktuell nur um ein Argument, "Alle" war in der Aufregung wohl etwas übertrieben :), welches auch von dem Forumsmitglied Adam Smith vorgebracht wurde: Direktinvestitionen können jetzt die Leistungsbilanz ausgleichen.
Und hierzu hatte ich meine Gegenargumente ja bereits gebracht.
Senexx

Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Senexx »

Skull hat geschrieben:(26 May 2017, 07:02)

Alle 4 Punkte des magischen Vierecks sind da leider ja gleichzeitig nie zu realisieren.
Noch weniger zu 100 Prozent.

Der Staat kann weder die Arbeitslosigkeit, noch eine Rezession per Gesetz verhindern. :D

Auch wenn es "Staatsziele" sind.

Da geht immer etwas zu Lasten eines anderen Zieles. Da muss man halt Prioritäten setzen. ;)



Und das Thema hier ist Leistungsbilanz...nicht Handelsbilanz.

mfg
Dass es Zielkonflikte gibt, ist hinglanglich bekannt. Aber das Außenwirtschaftliche Gleichgewicht würde völlig ad acta gelegt.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Gody hat geschrieben:(25 May 2017, 22:00)

doppelt
Meintest du diesen Thread: "Deutschland - bestes Land der Welt".
Da wäre das Thema dieses Threads aber spezifischer .
Zuletzt geändert von Thallirux am Mo 29. Mai 2017, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 08:57)

Genau genommen geht es mir aktuell nur um ein Argument, "Alle" war in der Aufregung wohl etwas übertrieben :),
welches auch von dem Forumsmitglied Adam Smith vorgebracht wurde:

Direktinvestitionen können jetzt die Leistungsbilanz ausgleichen.
Und hierzu hatte ich meine Gegenargumente ja bereits gebracht.
Also geht es jetzt nicht mehr um "alle" Argumente, sonden um ein einziges ?

Und natürlich hat da der Adam Smith Recht. Er schreibt ja von KÖNNEN.
Es gibt ja auch noch (viele) andere Möglichkeiten...

Ausserdem geht es um Langfristigkeit von Leistungsbilanzen.
In Kategegorien von Generationen. Weniger in Jahren oder Jahrzehnten.

Also...alles nichts wirklich aufregendes. ;)

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von BlueMonday »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 15:55)

?
Wie gesagt, "Länder" sind keine realen Akteure.

Wenn du nun die realen Akteure behandeln willst: Klar geht es darum, dass ein konkreter AKteur sich nicht nur verschuldet, also auf Leistungen anderer vorgreift, sondern auch Gegenleistungen erbringt.

Wie will sich ein Akteur denn dauerhaft der Gegenleistung entziehen? Er müsste wieder und wieder seine Schuld "rollieren" können, also immer wieder neue Gläubiger finden, die ihm buchstäblich noch glauben, dass er tatsächlich irgendeine substantielle Leistung erbringen wird - in näherer oder fernerer Zukunft und nicht nur alte Schuld mit neuer Schuld bezahlt. Also die ausgleichenden Motivlagen sind auf ganz natürliche und naheliegende Weise da. Kein Schuldner ohne Gläubiger.
Diese Korrekturen kommen immer erst in Gang, wenn sich die kreditgebenden Akteure nicht mehr irgendwelchen Illusionen hingeben, eben nicht mehr etwas glauben, wenn ihnen der Irrtum offenbar wird.

Wer sind denn die größten, ewig rollierenden Schuldner? Die Staatswesen wohl. Dass diese nicht endlos ihre Schuld vor sich her wälzen können, dafür gibt es ja auch Beispiele. Also wenn, dann wäre da anzusetzen, dass diese staatlichen Illusionen nicht zu große Ausmaße annehmen...

Ganz unsinnig wird es freilich, wenn man auf jene als vermeintlich "Schuldige" an nationalen Leistungsbilanzüberschüssen verweist, die ihre Leistungen ja offenbar erbringen, die also Waren und Dienstleistungen mit Gewinn anbieten und verkaufen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 08:47)

Dann sind wir uns ja schon einmal darüber einig, dass eine ausgeglichene Leistungsbilanz nötig ist.
Dann geht es nur noch um die Frage, ob man wirklich darauf warten muss bis der Markt von alleine dafür sorgt.
Oder ob man nicht doch gezielt darauf hinsteuern sollte.

Und ob die Bedingungen unter denen der Markt von sich aus die Bilanzen ausgleicht wirklich erstrebenswert sind. Und auch was bis dahin noch alles passieren wird.
Der Markt funktioniert nach meiner Meinung am besten, wenn man klare Mindestbedingungen formuliert die nicht unterlaufen werden dürfen. Er braucht also einen Rahmen, wie bei der Sozialen Marktwirtschaft. Und so einen sehe ich international zurzeit nicht. Man vergrößert nur den freien Markt ohne ihm einen Rahmen zu geben. Wenn man unter diesen Bedingungen wirklich einfach warten will, bis der Markt die Bilanzen ausgleicht, werden denke ich zumindest meine Mindestbedingungen nicht erfüllt.

hm

DU möchtest also den ANDEREN Ländern vorschreiben- die deutsche soziale Marktwirtschaft einzuführen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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3x schwarzer Kater
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Thallirux hat geschrieben:(25 May 2017, 17:59)

Worauf ich hinaus will, ist dass alle Länder ein Interesse an einer ausgeglichenen Leistungsbilanz, zumindest langfristig haben sollten. Und ich sehe keinen hinreichenden Beweis dafür, dass sich dies automatisch Einstellen würde.
Deshalb sollten auch Länder mit einer positiven Leistungsbilanz auf einen Ausgleich bewusst hinarbeiten, nach meiner Meinung.
Mir ist eine langfristige Sicherung eines ausreichenden Grundversorgungslevels wichtiger als kurzfristiger Gewinn.
Es ist immer das Gleiche hier. Hin und wieder pickt sich einer die trivialmathematische Saldenmechanik vereinfachter makroökonimscher Modelle heraus (Leistungsbilanz, Staatsververschuldung etc.) und versucht damit nicht nur Zusammenhänge zu erklären, sondern nein, auch noch wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Natürlich immer unter Vernachlässigung aller anderen Parameter und Variablen und natürlich auch unter gänzlicher Verdrängung mikroökonomischer Erkenntnisse. Und die Schlussfolgerungen sind immer die gleichen. Der Staat könnte es ja ganz einfach richten, wenn er den wollte. Er muss nur mehr regulieren, er muss sich nur mehr verschulden er muss nur mehr blablablabla ...

Die Frage nach der allokativen Effizient wird völlig vernachlässigt, vor allem wie staatliches Handeln diese beeinflusst. Dabei gilt es ja als empirisch belegt, dass ein Übermaß an staatlichen Eingriffen das Risiko von Fehlallokationen erhöht und damit zu Wohlstandsverlusten führt.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2017, 13:34)

Es ist immer das Gleiche hier. Hin und wieder pickt sich einer die trivialmathematische Saldenmechanik vereinfachter makroökonimscher Modelle heraus (Leistungsbilanz, Staatsververschuldung etc.) und versucht damit nicht nur Zusammenhänge zu erklären, sondern nein, auch noch wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Natürlich immer unter Vernachlässigung aller anderen Parameter und Variablen und natürlich auch unter gänzlicher Verdrängung mikroökonomischer Erkenntnisse. Und die Schlussfolgerungen sind immer die gleichen. Der Staat könnte es ja ganz einfach richten, wenn er den wollte. Er muss nur mehr regulieren, er muss sich nur mehr verschulden er muss nur mehr blablablabla ...

Die Frage nach der allokativen Effizient wird völlig vernachlässigt, vor allem wie staatliches Handeln diese beeinflusst. Dabei gilt es ja als empirisch belegt, dass ein Übermaß an staatlichen Eingriffen das Risiko von Fehlallokationen erhöht und damit zu Wohlstandsverlusten führt.
In einer Volkswirtschaft wie in Deutschland, wo der Markt in einen sozialen Rahmen gepackt wurde, kann man ihn ja auch ruhig zur Entfaltung kommen lassen. Der Markt wird da wohl immer ein besseres Ergebnis liefern als ein von wem auch immer gelenkter Eingriff. International haben wir so einen Rahmen aber nicht. Und der Blick zurück in die Geschichte zu Zeiten wo der Markt auch innerhalb einer Nation frei wirken konnte, lässt für die Arbeitnehmer nach meiner Meinung nichts gutes hoffen, wenn man darauf vertraut, dass der rahmenlose Markt es schon richten wird.
Wenn Frankreich, England und die USA jetzt noch länger und billiger arbeiten würden, würde der Leistungsbilanzüberschuss wohl dort hin wandern. Dann müssten wir noch länger und billiger arbeiten, usw. ... Da wäre es doch besser man einigt sich auf einen gemeinsamen Rahmen für den Markt. Da müsste man dann natürlich noch überlegen, wie man die Ressourcen- reichen Länder da mit integrieren kann. Damit man sich seinen fairen Anteil gegen entsprechende Leistung sichern kann.
Und verschulden müssen sich vor allem Staaten mit einer negativen Leistungsbilanz, da die Staatseinnahmen da meist auch nicht besonders hoch sind.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Skull hat geschrieben:(26 May 2017, 11:38)

Also geht es jetzt nicht mehr um "alle" Argumente, sonden um ein einziges ?

Und natürlich hat da der Adam Smith Recht. Er schreibt ja von KÖNNEN.
Es gibt ja auch noch (viele) andere Möglichkeiten...

Ausserdem geht es um Langfristigkeit von Leistungsbilanzen.
In Kategegorien von Generationen. Weniger in Jahren oder Jahrzehnten.

Also...alles nichts wirklich aufregendes. ;)

mfg
Ich finde es nicht gut, wenn man darauf vertraut, dass ein rahmenlosen Markt, die Probleme für einen lösen wird. Er wird eine Lösung finden, die wird den meisten Arbeitnehmern aber denke ich nicht gefallen. Der Markt ist dann die beste Wahl, wenn man klare Bedingungen definiert, die nicht unterschritten werden dürfen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Realist2014 hat geschrieben:(26 May 2017, 13:11)

hm

DU möchtest also den ANDEREN Ländern vorschreiben- die deutsche soziale Marktwirtschaft einzuführen?
Nein, vorschlagen und dafür werben.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

BlueMonday hat geschrieben:(26 May 2017, 12:12)
Ganz unsinnig wird es freilich, wenn man auf jene als vermeintlich "Schuldige" an nationalen Leistungsbilanzüberschüssen verweist, die ihre Leistungen ja offenbar erbringen, die also Waren und Dienstleistungen mit Gewinn anbieten und verkaufen.
Bei Leistungsbilanzüberschüssen geht es ja darum, dass sich eine Volkswirtschaft aus dem Ausland mehr Dinge leistet als sie selbst ins Ausland verkaufen kann. Wenn einen das stört bringt es auch nicht viel, dass man mit der erhalten Sache eigentlich sehr zufrieden ist.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Realist2014 »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 14:17)

lässt für die Arbeitnehmer nach meiner Meinung nichts gutes hoffen, wenn man darauf vertraut, dass der rahmenlose Markt es schon richten wird.
Wenn Frankreich, England und die USA jetzt noch länger und billiger arbeiten würden, würde der Leistungsbilanzüberschuss wohl dort hin wandern. Dann müssten wir noch länger und billiger arbeiten, usw. ... .

irgendwie "riecht" das schon wieder nach angeblich zu niedrigen Löhnen in D....
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 14:17)


Wenn Frankreich, England und die USA jetzt noch länger und billiger arbeiten würden, würde der Leistungsbilanzüberschuss wohl dort hin wandern. Dann müssten wir noch länger und billiger arbeiten, usw. ... .
Nun, GB und USA stehen wirtschaftlich ja nicht schlecht da, trotz Leistungsbilanzdefizit. Wo also ist das Problem? In Frankreich sieht's dagegen düster aus. Hier der Staat ja gemeint er könnte alles richten. Regulation ohne Ende, dazu noch deutlich steigende Staatsverschuldung. Die Folge davon sind Fehlallokationen, die sich vor allem in hoher Arbeitslosigkeit zeigen. Und damit verbunden natürlich Wohlfahrtsverluste.

Aber gerne kannst du ja mal ausführen, was man in Deutschland anders machen sollte. Und was du dir davon versprichst, vor allem in Hinblick auf allokative Effizienz.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(26 May 2017, 15:49)

irgendwie "riecht" das schon wieder nach angeblich zu niedrigen Löhnen in D....
Nein, nach zu niedrigen Preisen; unsere Unternehmer sind viel zu bescheiden :D :p :?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2017, 16:44)
...
...vor allem in Hinblick auf allokative Effizienz.
Oha, wat nu? (bitte die Lachemännchen um das Kopfkratz-Symbol erweitern!)
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

H2O hat geschrieben:(26 May 2017, 17:00)

Oha, wat nu? (bitte die Lachemännchen um das Kopfkratz-Symbol erweitern!)
Die Effizienz mit der knappe Ressourcen wie Arbeit, Kapital oder Rohstoffe der Produktion von Gütern und Dienstleistungen zugeordnet werden.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2017, 17:09)

Die Effizienz mit der knappe Ressourcen wie Arbeit, Kapital oder Rohstoffe der Produktion von Gütern und Dienstleistungen zugeordnet werden.
Ist doch klar; ich wollte doch nur lästern, daß Fachkeute nur zu gern in ihrer Fachsprache die staunende Umwelt beeindrucken. Vermutlich können die auch gar nicht mehr anders... also nix für ungut!
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 14:35)

Ich finde es nicht gut, wenn man darauf vertraut, dass ein rahmenlosen Markt,
die Probleme für einen lösen wird.
Ich auch nicht. Kaum einer in diesem Thread wird SO ETWAS gut finden.

Aber was hat DAS nun mit Deinem Thema zu tun ?

In Deutschland gibt es keinen rahmenlosen Staat.
In der EU auch nicht, nicht mal in den USA.
Auch weniger ... in China.

Was hat nun Dein rahmenloser Markt mit dem Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands zu tun ?

Ich vermisse weiterhin irgendein Argument...was noch keiner benannt hätte oder nicht widerlegen könnte... :)

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 May 2017, 17:09)

Die Effizienz mit der knappe Ressourcen wie Arbeit, Kapital oder Rohstoffe der Produktion von Gütern und Dienstleistungen zugeordnet werden.
Die EU insgesamt wird doch sicher keinen Überschuß in ihrer Leistungsbilanz haben... oder schon die Euro-Zone? Müßte man nicht diese Wirtschaftsgebiete dafür tadeln anstatt unserer Kanzlerin Schweißausbrüche zu zu muten? Wer weiß, wie Kalifornien in den USA in dieser Hinsicht abschneidet?
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(26 May 2017, 17:23)

Die EU insgesamt wird doch sicher keinen Überschuß in ihrer Leistungsbilanz haben... oder schon die Euro-Zone? Müßte man nicht diese Wirtschaftsgebiete dafür tadeln anstatt unserer Kanzlerin Schweißausbrüche zu zu muten? Wer weiß, wie Kalifornien in den USA in dieser Hinsicht abschneidet?
Ich hoffe, das Dein Posting nur ironisch gemeint ist.

Bei dieser immer wieder hochkommnden "Diskussion" um Defizite und Überschüsse
ist es ZU EINFACH, auf die Überschußländer zu zeigen, zu kritisieren oder sie zu tadeln. :D

DIe Probleme liegen aber (fast immer) in der Struktur, dem Agieren oder in der Wirtschaft
...der DEFIZIT-Länder. ;)

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Thallirux hat geschrieben:(26 May 2017, 14:17)
Da wäre es doch besser man einigt sich auf einen gemeinsamen Rahmen für den Markt. Da müsste man dann natürlich noch überlegen, wie man die Ressourcen- reichen Länder da mit integrieren kann. Damit man sich seinen fairen Anteil gegen entsprechende Leistung sichern kann.
Der Ressourcen- arme Rest der Welt müsste natürlich auch integriert werden.
Bis morgen.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(26 May 2017, 18:00)

Ich hoffe, das Dein Posting nur ironisch gemeint ist.

Bei dieser immer wieder hochkommnden "Diskussion" um Defizite und Überschüsse
ist es ZU EINFACH, auf die Überschußländer zu zeigen, zu kritisieren oder sie zu tadeln. :D

DIe Probleme liegen aber (fast immer) in der Struktur, dem Agieren oder in der Wirtschaft
...der DEFIZIT-Länder. ;)

mfg
Na sicher; ich kann als Laie doch nicht mit Bierernst einen Standpunkt einnehmen, den mir jeder ausgeschlafene Fachmann gleich um die Ohren hauen wird!

Als der kleine Moritz denke ich mir aber schon, daß auch in einem zum "Wirtschaftsgebiet" erklärten Lande örtlich Überschüssse erzielt und anderenorts "nichts Gescheites heraus kommt". Nur die Gesamtrechnung im Staat scheint die Fachwelt auf zu regen. Und da habe ich eben einfach einmal unser Wirtschaftsgebiet auf die Euro-Zone oder die EU ausgedehnt... und stelle genau die Frage, die Präsident Trump für angezeigt hält.

Auf den gesamten Erdball wollte ich nicht gleich hinaus; da scheint mir der Export verkehrstechnisch etwas aufwendig...

Zurück zum örtlichen Überschuß: Soll Mecklenburg Vorpommern von Bayern und Baden-Württemberg systematisch Geld erhalten, weil im Süden ein Überschuß erzielt wird und leider kein Überschuß in MV? Oder andersherum gefragt: Warum werden die Erzeuger von hohen Überschüssen nicht verdonnert, Anteile ihrer Wertschöpfung dorthin zu verlegen, wo es keine Wertschöpfung in diesem Maße gibt? Fachleute, Ausbildung, Bildung... kann man organisieren, wenigstens mittelfristig.

Dann entvölkert sich eine Region vielleicht nicht ganz so schlimm, und das Wachstum der Ballungszentren gerät nicht gleich zur verkehrstechnischen Katastrophe.

Ein Beispiel dafür sehe ich im Aufbau von Entwicklung und Fertigung in solchen Regionen / Ländern; etwa deutsche Maschinenbauer in China oder in den USA. Mehr davon! Natürlich müssen die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu solchen Auslagerungen passen.

Und dann sehe ich schon mit sehr ernstem Blick nach Berlin auf die Entscheidungsträger und Gesetzgeber dort. Mit Plan hat das schon zu tun; aber wohl eher mit planvollem Vorgehen als mit Planwirtschaft. Wenigstens im eigenen Lande bei überall gleicher Rechtslage sollte das doch noch klappen!
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(26 May 2017, 18:56)

Ein Beispiel dafür sehe ich im Aufbau von Entwicklung und Fertigung in solchen Regionen / Ländern;
etwa deutsche Maschinenbauer in China oder in den USA. Mehr davon!
Worte sind einfach. Schöne Gedanken auch.
Die Realität ? ... ist eine andere.

Wenn Du konkret über die hier von Dir genannten Beispiele in der Realität nachdenkst...
...kommst Du vielleicht zu einem ... nicht ... Mehr davon!

China. :D

Ein Land mit wenig echten demokratischen Elementen.
Ein Staat mit ökologischen und ökonomischen Grenzsituationen.
Ein Land mit staatlichen Vorgaben und extremen staatlicher Beeinflussung.
Korruption nach Innen und Außen.
Produkt- und know-how-Piraterie auf höchstem Niveau.
Maximalen Einfluß von PARTEI und staatlicher Gewalt.
Nicht wirklich rechtstaatlich agierend.

Aber MÄCHTIG mittlerweile,
weltweit daher Unternehmen und Staaten "zwingen" zu können "Partnerschaften" einzugehen.

Deutsche Maschinenbauer, die sich unkritisch DARÜBER freuen ?

DAS ist für Dich ein (oder das) Beispiel von Mehr davon !


China als (positives) Beispiel zum ABBAU von Leistungsbilanzungleichgewichten ???

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 May 2017, 00:01)

Worte sind einfach. Schöne Gedanken auch.
Die Realität ? ... ist eine andere.

Wenn Du konkret über die hier von Dir genannten Beispiele in der Realität nachdenkst...
...kommst Du vielleicht zu einem ... nicht ... Mehr davon!

China. :D

Ein Land mit wenig echten demokratischen Elementen.
Ein Staat mit ökologischen und ökonomischen Grenzsituationen.
Ein Land mit staatlichen Vorgaben und extremen staatlicher Beeinflussung.
Korruption nach Innen und Außen.
Produkt- und know-how-Piraterie auf höchstem Niveau.
Maximalen Einfluß von PARTEI und staatlicher Gewalt.
Nicht wirklich rechtstaatlich agierend.

Aber MÄCHTIG mittlerweile,
weltweit daher Unternehmen und Staaten "zwingen" zu können "Partnerschaften" einzugehen.

Deutsche Maschinenbauer, die sich unkritisch DARÜBER freuen ?

DAS ist für Dich ein (oder das) Beispiel von Mehr davon !


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Sie legen Maßstäbe eines Lebens in Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit dort an, wo noch so vieles im Fluß ist. Man muß dem Land schon sehr viel Zeit lassen; der Abstand zum westlichen Wohlstand war ganz einfach zu hoch. Besonders freundlich ist der Westen mit dem Land sicher nicht umgesprungen. Was es jetzt hat, hat es sich erkämpft, und entsprechend rabiat tritt es auch jenen entgegen, die es "einhegen" wollen.

"Mein Land" ist das sicher auch nicht. Dennoch muß man sehen, daß sich in unseren Reisezielen immer mehr Chinesen umsehen und sich ein Bild von unserem Leben machen. Darin nicht unähnlich Süd-Koreanern und Japanern.

Das alles wäre ohne eine sehr enge wirtschaftliche Zusammenarbeit gar nicht möglich gewesen. Und daß sich rein weltmachtpolitisch auffällige Unterschiede zeigen zwischen einem Land mit 82 Mio Menschen und einem mit 1.500 Mio Menschen, das leuchtet mir zumindest ein. Ich finde deshalb die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China immer noch ganz sinnvoll... und auch vielen verantwortlichen europäischen Wirtschaftsführern ist sie äußerst wichtig. Wenn die Kanzlerin dorthin aufbricht, muß so mancher Unternehmer einen Korb kassieren, weil die Gruppe ganz einfach zu groß wird.

Und die sollten also allesamt auf dem falschen Dampfer gelandet sein? Ja, riesige Probleme gibt es da ganz bestimmt. Wer zu ihrer Lösung beiträgt, der dürfte dort willkommen sein. Bis das Land unseren Standard erreicht hat, wird es einen sehr langen Weg zurück gelegt haben. Den kann man abwehrend begleiten oder aber mit dem Versuch einer Zusammenarbeit.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 05:44)

Sie legen Maßstäbe eines Lebens in Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit dort an, wo noch so vieles im Fluß ist. Man muß dem Land schon sehr viel Zeit lassen; der Abstand zum westlichen Wohlstand war ganz einfach zu hoch.

[...]

"Mein Land" ist das sicher auch nicht. Dennoch muß man sehen, daß sich in unseren Reisezielen immer mehr Chinesen umsehen und sich ein Bild von unserem Leben machen. Darin nicht unähnlich Süd-Koreanern und Japanern.

[...]

Ich finde deshalb die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China immer noch ganz sinnvoll... und auch vielen verantwortlichen europäischen Wirtschaftsführern ist sie äußerst wichtig.
Ich möchte Dich bitten, der Diskussion "stimmig" zu folgen.
Ich wollte jetzt eigentlich nicht positiv oder negativ... eine Diskussion zum Thema China starten.

Thema ist die Leistungsbilanz. Als Kritik an Deutschland verstanden.
DU hattest da nun China als Beispiel genommen, als "Beispiel",
in welche Richtung es da laufen könnte oder SOLLTE.
Mit dem Satz ... Mehr davon! ... versehen.

Ein Land was mit Deutschland den größten Leistungsbilanzüberschuss überhaupt hat.
Unter weniger demokratischen, marktwirtschaftlichen, ökölogischen oder sozialen Bedingungen.

DAS hatte ich thematisiert.

Und die USA als DAS Land mit dem größten Defizit schlecht hin,
als Weltmacht mit seinen eigenen hausgemachten Inneren wie äußeren Problemen ,
kann ich als Beispiel für eine "positive" Tendenz auch nichts abgewinnen.
Da erspare ich mir eine Aufzählung an Ursachen und Gründen.

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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 May 2017, 08:36)

Ich möchte Dich bitten, der Diskussion "stimmig" zu folgen.
Ich wollte jetzt eigentlich nicht positiv oder negativ... eine Diskussion zum Thema China starten.

Thema ist die Leistungsbilanz. Als Kritik an Deutschland verstanden.
DU hattest da nun China als Beispiel genommen, als "Beispiel",
in welche Richtung es da laufen könnte oder SOLLTE.
Mit dem Satz ... Mehr davon! ... versehen.

Ein Land was mit Deutschland den größten Leistungsbilanzüberschuss überhaupt hat.
Unter weniger demokratischen, marktwirtschaftlichen, ökölogischen oder sozialen Bedingungen.

DAS hatte ich thematisiert.

Und die USA als DAS Land mit dem größten Defizit schlecht hin,
als Weltmacht mit seinen eigenen hausgemachten Inneren wie äußeren Problemen ,
kann ich als Beispiel für eine "positive" Tendenz auch nichts abgewinnen.
Da erspare ich mir eine Aufzählung an Ursachen und Gründen.

mfg
Ihre Kritik mag völlig berechtigt sein. Meine "Beispiele" untauglich. Aber Ihre Kritik setzt politisch-weltanschaulich an. Hat das nun wirklich mit Handel und Handeilsüberschüssen und Leistungsbilanzüberschüssen und Ungleichgewichten zu tun?

Meine internen nationalen "Beispiele", da eher Wunschvorstellungen zum Ausgleich von Ungleichgewichten, liegen offenbar ganz weit neben der Spur. Keine Reaktion, nur China oder die USA als externe "Beispiele".

Ehrlich gesagt: Ich habe große Schwierigkeiten, Ihren Gedanken zu folgen. Das kann an Unkenntnis meinerseits liegen oder an Ihrem Unwillen, sich mit meinen Überlegungen zu befassen... was Ihr gutes Recht ist.
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Re: Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein

Beitrag von Thallirux »

Skull hat geschrieben:(26 May 2017, 17:14)

Ich auch nicht. Kaum einer in diesem Thread wird SO ETWAS gut finden.

Aber was hat DAS nun mit Deinem Thema zu tun ?

In Deutschland gibt es keinen rahmenlosen Staat.
In der EU auch nicht, nicht mal in den USA.
Auch weniger ... in China.

Was hat nun Dein rahmenloser Markt mit dem Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands zu tun ?

Ich vermisse weiterhin irgendein Argument...was noch keiner benannt hätte oder nicht widerlegen könnte... :)

mfg
Der Punkt um den ich mir Sorgen mache ist folgender:
Letztes Jahr hatte ich mir einmal die Leistungsbilanz von Deutschland etwas genauer angesehen. Die ist zwar insgesamt stark positiv, allerdings haben wir mit fast allen Ländern aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen eine negative Bilanz. Und Frankreich, Großbritannien und die USA mit denen wir den größten Überschuss erwirtschaften, hatten leider auch insgesamt eine stark negative Leistungsbilanz.
Daher ist meine Frage: Ist eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes.
Das wichtigste Argument dafür, dass es nichts schlechtes ist, welches mir bekannt ist, lautet:
Eine positive Kapitalbilanz (z. B. Direktinvestitionen) gleicht eine negative Leistungsbilanz wieder aus.
Da ist mein Gegenargument aber, dass man sein Geld beim Erwerb einer Leistung nicht wieder von demjenigen zurückhaben will, der die Leistung erbracht hat. Bei einer Investition möchte man aber sein Geld wieder zurück plus Gewinn. Das Kapital soll also wieder zurückfließen, die Leistung nicht.
Und wenn eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes ist, halte ich unsere gegenwärtige Finanzierung unserer Rohstoffimporte nicht für besonders ökonomisch nachhaltig.
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