Verehrte selina - untersrtelle mir bitte nicht immer falsches Zitieren. Ich habe dich
nicht falsch zitiert, weil ich deine Aussagen nirgends veränert - weder ergänzt, noch etwas weggelassen habe!
Nur wenn ich DAS getan hätte, könntest du von "falsch zitieren" sprechen
Selina hat geschrieben:(24 Jul 2017, 17:38) ich sprach nirgendwo von
allen Produkten, für die die Bedürfnisse künstlich erzeugt würden. Ich sprach lediglich von einer Vielzahl von Produkten, ohne die das Leben ebenfalls sehr gut funktionieren würde.
Du kannst dich nicht hinstellen und behaupten Bedürfnisse entstünden nur, damit "das Leben gut funktioniert" - das ist falsch!
Ich habe nicht ohne Grund die Maslowsche Bedürfnispyramide verlinkt. Reingeschaut hast du bisher nicht, sonst wäre dir aufgefallen, dass es Bedürfnisse gibt, deren Befriedigung der Selbstverwirklichung dienen und
diese Bedürfnisse sind weder "künstlich erzeugt" noch haben die was damit zu tun dass "das Leben gut funktioniert".
Selina hat geschrieben:(24 Jul 2017, 17:38)]
Es wird aber ein regelrechter Werbeterror um sie herum erzeugt, bis Lieschen Müller irgendwann selbst glaubt, sie habe sich ein bestimmtes Produkt schon immer gewünscht. Dabei ist sie nur auf eine geschickte Werbestrategie reingefallen.
Auch wenn du das noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht wahrer. Es gibt keinen "Werbeterror", niemand kann gezwungen werden ein Produkt zu kaufen, was er nicht will und was er nicht braucht und niemand wird dazu gezwungen.
Wenn neue, innovative und/oder verbesserte Produkte auf den Markt gelangen, dann
müssen die beworben werden, damit die Leute überhaupt Kenntnis davon erhalten,
dass es neue Produkte gibt.
Was du hier vorbringst, sind vollkommen aus der Luft gegriffene Behauptungen.
Es gibt etwas, das nennt sich
moralischer Verschleiß und das wiederum bedeutet, dass es sehr wohl Bedürfnisse nach etwas anderem, etwas Neuem gibt und diesem Bedürfnis wird u.a. mit Werbung Rechnung getragen, indem das/ein neue(s) Produkt bekannt gemacht wird. Die einen haben sehnsüchtig darauf gewartet, andere fassen sich an den Kopp und meinen "was soll der Quatsch".
Menschen sind halt unterschiedlich und haben die unterschiedlichsten Bedürfnisse - dem einen reicht es, wenn er sich alle paar Jahre irgend ein Paar neue Schuhe kauft, weil die alten auseinanderfallen, ein anderer braucht mehrere, wechselt die öffter
Selina hat geschrieben:(24 Jul 2017, 17:38)]Und was den Herrn Otto und die Frau Scheibenwischer-Erfinderin nun bewogen haben, ihre Produkte zu erfinden, das weiß ich nicht. Kann Engelchen sicher selbst beantworten. Es hat immer auch Erfinder gegeben, die an Neuerungen solange geknobelt und geforscht und gebastelt haben, bis sie zu ihrer Zufriedenheit ausgeführt waren. Ob es für Scheibenwischer und Otto-Motoren damals massenhaft Bedürfnisse in der Bevölkerung gegeben hat, bevor sie erfunden worden sind, das kann ich nicht sagen. Und wie es heute ist, sieht man weiter oben in meinem Wiki-Zitat zum Stichwort Innovation, wo ganz klar zu sehen ist, wie wichtig bei solchen Entwicklungen der Konkurrenzdruck und das Gewinnstreben sind. Dort hab ich nicht viel von Bedürfnissen gesehen.
Nee das glaube ich dir gerne, dass du bei Innovationen kein Bedürfnis erkennen kannst.
Dir ist offensichtlich das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung vollkommen unbekannt.
Der Herr Otto hat den Benzinmotor erfunden, weil Dampfmaschinen einen zu geringen Wirkungsgrad besitzen, zu groß sind und nicht universell einsetzbar. Der Herr Otto hat ein
Antriebsaggregat erfunden, von dem er dachte, dass es in der Industrie von Nutzen sein könnte. Einen Massenbedarf für ein effizientes Antriebsaggregat gab es in der Industrie sehr wohl.
Du unterliegst dem Trugschluss, dass Bedürfnisse immer individuell sind, dass nur "die Bevölkerung" Bedürfnisse habe oder haben dürfte. Neeeneee - Fortschritt, Neuerungen, Innovationen finden zuerst in der Produktion, Dienstleistung und Transport ihren Niederschlag.
Ohne solche Innovationen würden wir heute noch mit dem Hakenpflug über den Acker zotteln und mit dem Ochsengespann unsere Transporte tätigen. Gewinne sind nicht immer in Geld messbar, sondern ebenso in Zeitersparnis, Arbeitserleichterungen, Sicherheit etc.
Was Frau Anderson angeht, die hatte einfach die Schnautze voll, bei Regenfahrten mit dem Auto, durch die Winschutzscheibe nix sehen zu können, ähnlich wie Frau Benz, welche die Bremsbeläge erfunden hat, damit sie die Motorkutsche, die ihr Mann erfunden und gebaut hat, sicher und schnell zum Stehen bringen konnte.
Selina hat geschrieben:(24 Jul 2017, 17:38)Nochmal: Es gibt grundlegende Bedürfnisse, die zu erfüllen sind, wie zum Beispiel die nach Nahrung, Kleidung, Wohnen etc. Heute kann man das Auto und Haushaltgeräte zu den Grundbedürfnissen ebenfalls dazuzählen. Diese Bedürfnisse werden durch die Industrie durchaus befriedigt. Dennoch immer auch unter dem Aspekt des Gewinns. Eine reine Bedürfnisbefriedigung durch die Industrie findet auch bei diesen Grundbedürfnissen nicht statt. Entscheidend ist auch hier immer der Gewinn.
Entscheident ist, ein Produkt auf dem Markt zu bringen, mit dem bestehende Bedürfnisse befriedigt werden. Das ist die Grundvoraussetzung dafür überhaupt Gewinne machen zu können.
Und sorry - umsonst ist nichtmal der Tod, denn der kostet das Leben!
Will sagen
niemand arbeitet unentgeltlich, auch die AN, die die Produkte herstellen, die sie verkaufen, haben Bedürfnisse, die sie befriedigen wollen, die für die Arbeit die sie leisten entlohnt werden wollen.
Der Unternehmer
muss Gewinn(e) erzielen, damit er seine AN entlohnen kann, damit er Instandhaltung seiner Fertigungsanlagen finanzieren kann, damit er neue Investitionen tätigen kann etc pp.
Was verstehst du eigentlich unter "reiner Bedürfnisbefriedigung"?
Selina hat geschrieben:(24 Jul 2017, 17:38)Und dann kommen halt unzählige so genannte Bedürfnisse hinzu, die künstlich erzeugt werden mit den Mitteln einer geschickt ausgeklügelten Werbung. Um es zu veranschaulichen: Jeder hat doch bei sich selbst schon erlebt, dass er etwas kaufte, was als "neu" und "besonders gut" angepriesen wurde, man aber dachte, das alte Vorgänger-Produkt, das man schon zu Hause hat, hätte es durchaus auch noch getan. Aber man lässt sich halt verführen und probiert diese "Innovation" eben mal aus. Kein Unglück. Aber eben auch kein Bedürfnis als Triebkraft der Produktion, sondern ein von Industrie und Werbung künstlich erzeugtes Bedürfnis. Das habe ich übrigens anhand anderer Beispiele auch weiter oben schon erläutert, siehe 47. Waschmittel oder 93. Smarthone
Nochmal: Stichwort
moralischer Verschleiß man kann das alte Gerät - "was es durchaus noch tun würde" - schlicht nicht mehr sehen, es entsteht ganz von selbst,
nicht "künstlich erzeugt" das Bedürfnis nach etwas Neuem, Besseren. Da ist gar nichts von Verführung, absolut gar nichts!
Genau das - diesen "nicht mehr sehen können - etwas neues, besseres haben wollen" ist der Motor für den Fortschritt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen