Rote_Galaxie hat geschrieben:(16 Feb 2018, 22:07)
Ein Mensch strebt danach sein Leben weiterzugeben, das hat erstmal nichts mit Egoismus zu tun. Egoistisch wird der Mensch in Extremen Situationen
z. B wenn nicht genug Nahrungsmittel für alle da sind. Aber das Verrückte ist ja dass wir im Überfluss leben.
Deswegen ist der Egoismus künstlich und wird aussterben.
Das ist ein wissenschaftlicher Claim, den du irgendwie beweisen müsstest. Ich denke dass Egoismus eher eine grundnatürliche Verhaltensweise ist. Moral und Ethik sind Konzepte, die vermutlich nahezu überflüssig würden, gäbe es keinen menschlichen Egoismus. Moralische Menschen versuchen u.a., aktiv gegen diesen inherenten Egoismus anzukämpfen.
Da braucht es auch keine Extremsituationen. Wenn zwei Männer auf die gleiche Frau stehen, versuchen vermutlich beide, deren Gunst zu erlangen. Auch das ist doch letzten Endes egoistisches Verhalten.
Ein guter Freund von mir, der lustigerweise Betriebswirtschaft studiert hat und es daher besser wissen sollte, war auch eine Zeit lang Verfechter der These: "Wir brauchen letzten Endes eine Welt ohne Geld, dann gibt es keine Kriminalität mehr, keinen Egoismus, keinen Wettbewerb, keine Knappheit."
Die Denkweise wird ja ganz klar: Für den Kommunisten ist Egalitarismus das höchste Ziel und wird daher über Autonomie des Einzelnen gestellt. Wenn der Einzelne das Haus am Starnberger See haben will, das aber nicht jeder haben kann, dann wird dieser Wunsch als unnötig oder falsch bezeichnet.
Viele Menschen bewerten die persönliche Freiheit und Autonomie aber höher als den egalitaristischen Gedanken in Extremform, den der Kommunist vertritt.
Stimmst du da mit mir überein und ist das demzufolge an der Stelle einfach so ein "agree to disagree"-Punkt, wo wir verschiedene Werte haben und daher woanders ankommen? Oder gebe ich deinen Standpunkt falsch wieder?