Occham hat geschrieben:(24 May 2018, 05:55)
es gab bestimmt mal eine zeit, in der der planet noch nicht kolonialisiert war, in der die menschen bedingungslos zusammen gearbeitet haben. wenn die not da ist, ist es nicht schwer bedingungslos zusammen zu arbeiten, ich stell mir das utopisch vor, was aber auch daran liegt, das in unseren geldsystem nicht mehr bedingungslos zusammen gearbeitet wird und da bin ich nicht der einzige, der sich bedingungslose zusammenarbeit herbeiwünscht. das kann man dann sicherlich kommunismus nennen, die gesellschaft auf einen leeren planeten, da gibt es aber auch andere namen für.
Ja und Nein.
Psychologen haben herausgefunden, dass durchschnittliche Menschen die Fähigkeit haben, zu maximal 150 Menschen soziale Bindungen aufzubauen (Da sollten die mal drüber nachdenken, die über 150 „Facebook-Freunde“ haben
)
In Gruppen dieser Größe spielt sich im Idealfall jede Interaktion auf der sozialen Basis ab, Regeln, Ordnung und auch Hierarchien werden nicht benötigt. Das hat aber nichts mit Kommunismus zu tun, der sehr wohl eine Organisationsform ist, sondern mit Fehlen von Organisation im Allgemeinen.
In dem Moment, als die Einheiten aber größer wurden, mussten Organisationsformen her, die das Zusammenleben „fremder“ Menschen ermöglichten. Der Mensch erfand also:
- Götter, da sich eine Ordnung besser verkaufen lies, wenn Sie von einem übersinnlichen Wesen gestiftet war
- Gesetze (die sich vom Gilgamesh-Epos über die zehn Gebote über die Maximen der Aufklärung nur noch marginal änderten)
- Tauschmittel (Geld)
Als der Mensch merkte,dass er sich die Erde durch Ackerbau und Domestizierung von Tieren einrichten könnte, tauschte er die Naturgötter gegen abstrakte Götter(macht euch die Erde untertan...)
Den nächsten Schritt ging der Mensch in der Aufklärung, als er merkte, dass die Gestaltung seiner Lebensumstände ausschließlich ihm oblag - er tauschte die Götter gegen sich selbst - Humanismus und der Mensch als Träger universeller Rechte war erfunden.
Und Liberalismus, Kommunismus und Nationalismus sind dann eben Unterformen dieses Humanismus, so wie es katholische, evangelische und orthodoxe Christen gibt.
Aber die nicht organisierte Steinzeitgesellschaft und die humanistisch organisierte kommunistische Gesellschaft haben 0,0 miteinander zu tun, da lag der gute Karl wirklich daneben.