In dieser Welt gibt es für praktisch alles eine ordentliche Erklärung um Sachverhalte so darzustellen, dass jede Partei weiß von was sie da gerade redet.
Das mag ja nun nicht jedem gefallen, könnte aber dazu beitragen nicht andauernd aneinander vorbei zureden. Erleichternd sollte die Tatsache sein, nicht ich "hab´s erfunden", sondern "
gefunden" :
"Im Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe von Kirchner und Miachäelis 1907 wird weiter differenziert:"
„Unglaube, das Gegenteil vom Glauben, ist die Denkungsart, nichts als wahr anzuerkennen, was man nicht selbst durch objektive Gründe eingesehen hat. Dieser Unglaube kann entweder ein historischer oder ein religiöser oder ein philosophischer sein.
In allen drei Fällen ist er, wenn er total ist, unberechtigt, weil er dann widersinnig ist, wenn partiell, ist er dagegen vernünftig.
Der absolute historische und philosophische Unglaube heißt Skeptizismus,
der religiöse Irreligiosität oder Atheismus.
Der partielle philosophische Unglaube heißt dagegen Kritizismus.
In konfessioneller Hinsicht nennt jede Glaubensgemeinschaft den, der nicht gerade ihr anhängt, einen Ungläubigen.
Kant (1724–1804) sagt vom Standpunkte seiner aus, ungläubig ist der, welcher den Vernunftideen (Gott, Freiheit, Unsterblichkeit) darum alle Gültigkeit abspricht, weil es ihnen an theoretischer Begründung fehlt.“
Was mich angeht, sehe ich im Kritizismus die vernünftigere Lösung und vermeide die durchaus zu recht "religiös" konnotierte Eigenbezeichnung "Atheist". Ein feiner Unterschied, nicht so verwaschen, wie Glauben, gläubig usw. Was sich ja wie hier nachlesbar, über Seiten hinweg als wunderbares Scheinargument nutzen lässt.
Womit sich also der User Rote_Galaxie leider und grundlegend irrt. Atheismus ist "Unglaube" im durchaus religiösen Sinn. Kann also kaum mit "Glaube" an Gott, Götter usw. - "Theismus" , "Deismus", "Polytheismus", "Pantheismus", "Kreationismus", "Katholizismus", "Judaismus", Islamismus" usw. gleichgesetzt werden.
Die selbe Sache kann NICHT in-sich gegensätzlich sein. Ein einfaches Beispiel, das einleuchten könnte : "schön" und "unschön" - wie kann "schön" zugleich auch "unschön" sein?
Die Vorsilbe "un" ist verneinend, also die Negation eines Begriffs, welcher so, eben nicht mehr beschreibt, was der Vorsilbe folgt. Leider verbindet sich mit dieser Vorsilbe auch allgemein eine negative Vorstellung. Doch das soll nicht übermäßig beeindrucken. Schließlich wird aus "Schuld" sofort auch etwas positiv empfundenes, wenn dieser Begriff zu "Unschuld" negiert wird.
Die deutsche Sprache - gern auch mit unvermeidbaren Anleihen - ist also durchaus in der Lage den "Glauben" so zu negieren, das niemand mehr auf die dumme Idee kommt, diesen mit "Unglaube" zu verwechseln oder noch dümmer, beides gleichzusetzen.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)