Schöner und verständlicher Beitrag den Du da verfasst hast. Im Gegensatz zu den sonst eher "kryptischen Teeernten". Nein, und wenn Du nur einen meiner Beiträge zu diesem Thema gelesen hast, weißt Du auch warum ich noch kein E-Mobil besitze.
@all
Bislang hat mich keine der Kritiken an Li Ionen Akkus so recht überzeugen können.
Dort ist in jeder Hinsicht die Entwicklung eher noch im Gang.
Was die anderen verwendbaren Materialien für Akkus angeht, auch da ist das "letzte Gebet" noch lange nicht gesprochen. Was die Förderung - Gewinnung von Li angeht, als Beispiel nehme ich den Kupfertagbau und dessen "nicht unerheblichen Aufwand". Wenn etwas wirklich benötigt wird, werden geradezu gigantische Fördergeräte und immer cleverere Methoden eingesetzt.
Beim Akkurecycling stehen im Moment noch sog. Wertmetalle (Kobalt und Nickel) im Vordergrund. Doch es gibt bereits Verfahren in welchem auf mechanischem und hydrometallurgischem Wege (Auslaugen und anschließendes Ausfällen des Lithiums) je nach Aktivmaterial 85 bis über 95% des Lithiums wiedergewonnen werden kann. Womit dann wohl auch das Märchen vom "Sondermüll" widerlegt ist.
Überhaupt, weil viele Ressourcen - bzw. deren "übliche Förderungsmethoden" - rar und teuer geworden sind, entwickelt sich eine profitable Recyclingindustrie. Mit den Recyclingverfahren werden auch neue Wege gefunden Rohmaterialien aus eher "unergiebigen" Quellen nutzbar zu machen.
Wenige Zellen lassen sich noch teuer und nur händisch zerlegen. Große Mengen und auf spätere Demontage abgestimmte Produktionsmethoden, führen im 21. Jahrhundert unweigerlich zu vollautomatisierten Prozessen.
Bei all den "Ereignissen" die es heute in schier unübersehbarer Zahl gibt, muss man den notwendigen Abstand gewinnen um das "ganze Bild" zu erkennen. Viele "alte Meister" sehen "zu nah besehen" wie unscheinbare Farbkleckse aus. Nur wer diese Bilder im richtigen Abstand betrachtet, sieht überhaupt ein Bild. Wie bei solchen Gemälden, wird erst unter Einbeziehung aller wesentlichen Fakten eine verständlicher Zusammenhang.
Wer also, warum auch immer E-Mobile "nicht mag", wird selbstverständlich deren wichtigstes Glied, die Akkus und was damit zusammenhängt angreifen. Nur wie schon angedeutet, ist da noch alles in einem frühen Stadium der Entwicklung. Das war bei den "Vergasern" in Benzinern auch mal so. Alles was heute längst vergleichsweise preiswerte Massenware ist, hatte seine Entwicklung und reichlich Kritik bis hin zum üblichen "wird nie was".
Das eigentliche Problem der nächsten Jahre sind die "Nebenwirkungen" die unsere derzeitige Methode der Generation von Energie haben. Ohne den massenhaften, gigantischen Einsatz von Energie, wäre so ziemlich alles was wir heute wichtig finden und auch zum Überleben benötigen, längst unmöglich geworden.
EE sind die einzige Chance, all diese zivilisatorischen "Notwendigkeiten" weiter betreiben zu können. Da sind unsere gegenwärtigen individuellen Transportmethoden auf Dauer unhaltbar. Der Aufwand von und für die meiste Zeit nutzlos herumstehenden "Stehzeugen" ist etwas, was sich eine postfossile Gesellschaft schlicht nicht in der bislang gewohnten Masse mehr leisten kann. Um Li Ionen Akkus "einsparen" zu können, ist es durchaus hilfreich, nicht gleich wieder, in D 45 Millionen derartiger E-Mobile zu bauen und unterhalten zu müssen.
Viel wichtiger wird es sein die mechanisierte Landwirtschaft mit geeigneten Fahrzeugen zu versorgen. Das selbe gilt für jede Art von Bergbau und für die gesamte Bauindustrie. Nicht zu reden vom Massentransportmittel Flugzeug, worauf auch in postfossilen niemand ernsthaft verzichten will und kann.
Das Militär, ist und wird treibende Kraft bleiben. Ein Panzer mit Li Ionen Akku, macht eine Gefechtspause um für die nächsten zehn Minuten wieder frisch an den Kampfhandlungen teilnehmen zu können
Li Ionen Akkus sind nichts als ein Nischenprodukt in sehr großer Anwendungsbreite und Zahl.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mein "Geheimtipp" ist PtG und daraus gewonnene "synthetische Kraftstoffe". Verbrennungsmotore der neusten Generation sind komplett umweltneutral mit derartigen Kraftstoffen. Wer mehr auf hybride Antriebe setzt, der hat beides - einen relativ kleineren Batteriepack mit "Reichweitenverlängerer" der über synthetischen Kraftstoff und einen vollkommen auf nur eine Aufgabe hin - das generieren eines Ladestroms - konstruiert ist.
Nichts davon ist neu, alles bereits erfunden und anwendungsreif. Tankstellen (allein in D ~15.000) existieren schon und müssen allenfalls geringfügig modifiziert werden. Jeder der heutigen Motoren kommt mit synthetischen Kraftstoffen klar. Das zugegeben teure "Ultimate Diesel" ist zwar kein synthetischen Kraftstoff, kommt aber in der Zusammensetzung in diese Richtung. Teste das Zeug seit schmalen ~600km, wenn sich die Verbrauchminderung so fortsetzt, ist der kräftige Mehrpreis, jedenfalls für mich gerechtfertigt. Interessant wären genaue Werte der Reduktion des Schadstoffausstoßes... nun ja...
Auch der Fortschritt bei vollautonomen Fahrzeugen ist bereits heute erheblich. Was fehlt, ist Umdenken bei den Verkehrswegen - warum den Individualverkehr mit all seinen Problemen weiter in den Vordergrund stellen ? Warum nicht Stecken allein "Robotfahrzeugen" zur Verfügung stellen ? Verkehr "On-Demand". Das wird einhergehen mit der "On-Demand" Produktion von Gütern. Erste Erfahrungen mit 3-D-Druck liegen vor und entwickeln sich "klammheimlich" in beachtlicher Geschwindigkeit. Ganz "nebenbei" fallen durch solche Methoden auch Transporte und Lagernotwendigkeiten total weg.
Es wird schon weitergehen, allerdings nicht wie bisher - keiner hier wird danach gefragt werden - niemand will wirklich von den Fröschen wissen, wie sie zum Leerpumpen der Teiche stehen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)