Immer gern genommen - ein Problem in Abrede stellen und schon isses weg !
Aha, es gibt also beim Bevölkerungswachstum keinen "exponentiellen Verlauf" - toll - was macht das mit Deinen sonstigen Behauptungen ?
"Exponentiell" bedeutet, dass die Veränderung pro Zeiteinheit nicht konstant ist, sonder prozentual zum vorherigem Wert des Bestandes. Das gilt sowohl für Wachstum (exponentielle Zunahme) und das Gegenteil (exponentielle Abnahme) , dort wird auch der Ausdruck "exponentieller Zerfall" verwendet.
Dann gibt es noch das "lineare Wachstum" etwas was Mensch meist direkt versteht (1 + 1 = 2 + 5 = 7... usw. usf.) - ganz im Gegensatz zum "exponentiellen Wachstum (Zunahme)" bez. die gegenteilige Wirkung "exponentieller Zerfall (Abnahme)".
Nun ob ein Verlauf "nur" linear oder ob der "exponentiell" ist, lässt sich recht einfach nachprüfen. Einfach mal nachsehen (bei bereits bekannten Daten) welche Zeitspanne es bedurfte, bis eine Verdoppelung der "Basis" stattgefunden hat. Erfolgt die nächste Verdoppelung im selben Abstand, hat sich der prozentuale Faktor nicht verändert. Werden immer kürzere Zeitabschnitte sichtbar, wurde der prozentuale Faktor größer.
Ist ein fester Prozentsatz bekannt, lässt sich der Zeitpunkt für nächste Verdoppelung vorausbestimmen. Das kann in vereinfachter Form mittels dieser Formel von jedem der wenigstens einen Hauptschulabschluss hat, einfach nachgerechnet werden (das dies kein exaktes Ergebnis ist, kann, wenn man das in Jahren festmachen möchte, vernachlässigt werden) : T = 70 / p (T = Zeit in Jahren, p = Prozentsatz)
Wer 1.000 Euro mit 1,1% verzinst bekommt würde 7/1,1 = 63,63.... Jahre warten müssen, bis sich seine "Spareinlage" auf 2.000 € verdoppelt hat - und nun das was einige nie und alle meist "später" verstehen - bei gleichem Prozentsatz - wären nach weiteren ~64 Jahren dann 4.000 € "auf dem Konto" - nicht realistisch für Geld, kein Sparvertrag geht über 128 oder weiter hinaus.
Doch bei allen anderen exponentiellen Verläufen ist das durchaus möglich.
Lediglich "natürliche" Begrenzungen verhindern ein unbegrenztes Wachstum. Wer nun glaubt, ein absinken des Prozentsatzes würde exponentielle Verläufe beenden, der irrt schlicht und einfach. Einzig die Zeitspanne bis zur nächsten Verdoppelung wird kürzer (beim Anstieg des Prozentsatzes) oder eben länger bei der Verkleinerung. Mehrere unterschiedliche Wachstumspfade münden in einen gemeinsamen durchschnittlichen Prozentsatz und der liegt was das globale Bevölkerungswachstum angeht, derzeit bei mindestens 1,1 %. Es gibt höhere Annahmen die weniger optimistisch sind, aber mir erscheinen ~64 Jahre die es dauern wird, bis statt 7,4 Milliarden, dann ~14,8 Milliarden Menschen diese eine Erde bevölkern, durchaus bedrohlich genug.
Fall das dem Verständnis weiterhilft, wer das Zahlensystem zur Basis 2 (damit arbeiten Computer) betrachtet, der "sieht" sofort die Verdoppelung.
2^0 = 1 | 2^1 = 2 | 2^2 = 4 | 2^3 = 8 | 2^4 = 16 | 2^5 = 32 ... und wie viele "Reiskörner" der König dem Schachspieler schuldig war, kann mit
2^64 ausgerechnet werden. Der König in Unkenntnis, was exponentielles Wachstum tatsächlich bedeutet, gab ein sehr leichtsinniges Versprechen - niemals hätte er sein Versprechen halten können.
Soviel zu "exponentiellem Wachstum".
Das besonders tückische an solchen Betrachtungen ist, wer einem anderen exponentiellen Wachstum "hinterherproduzieren" möchte, muss sich darüber im klaren sein, auch diese Produktion muss selbst exponentiell anwachsen. Ob das all diese vereinzelt auftretenden Produktionssteigerungen zusammen leisten (da gegenwärtig umgekehrt zu den lokalen Bevölkerungen, die reale Lebensmittelproduktion verläuft und erst mal "umverteilt" werden müssen), ist die eigentliche Frage.
Die ist nicht einfach alles weg, bloß weil Du behauptest : Boracy hat geschrieben:Es gibt keine exponentielle Bevölkerungsentwicklung, im Gegenteil. In quasi allen Ländern schrumpft die Geburtenrate, in viele Ländern (bei weitem nicht nur in Industriestaaten) wird die Reproduktion der Bevölkerung nicht mehr erreicht. Wachsen tut quasi nur noch Afrika und auch da sinkt die Geburtenrate. Bereits Ende des Jahrhunderts werden wir ein Schrumpfen der Weltbevölkerung erleben.
Ganz offensichtlich verstehst Du auch nicht wie das Gegenteil ""exponentieller Zerfall (Abnahme)" funktioniert.
Einige andere offensichtlich auch nicht, sonst wären sie in dieser Angelegenheit nicht zum üblichen Gewäsch - zum bloßen Zerreden, eines sehr ernsthaften Problems übergegangen.
Der Kapitalismus, der das menschlichen Naturell weitgehend exakt abbildet, hält sich problemlos. Ist ganz offensichtlich keine "Religion" oder "Ideologie" die ja alle für ihre Verwirklichung einen "anderen Menschen" voraussetzen. Das dies nicht funktioniert (das mit dem "anderen Menschen"), kann jeder sehen, der sehen will.
Nein ich sehe keinen "Schuldigen" - der Mensch handelt im Zweifelsfall wie jedes Tier - das "Homo sapiens" - dabei "denkt" und "versteht" - macht die Sache eher noch tragischer....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)