VW und Zulieferer
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VW und Zulieferer
Aktuell eskaliert ja offenbar ein Streit zwischen VW und zwei Zulieferern.
Zwar ist noch nicht alles bekannt aber mich würden die Angaben der Zulieferer nicht wundern.
Das VW gerade nach der Abgasaffäre Druck auf die Zulieferer macht hatte VW selber angekündigt.
Andere für seinen Mist bezahlen lassen ist schon mies.
Zwar ist noch nicht alles bekannt aber mich würden die Angaben der Zulieferer nicht wundern.
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Re: VW und Zulieferer
Was ist denn da schon bekannt ?Eiskalt hat geschrieben:(19 Aug 2016, 17:20)
Zwar ist noch nicht alles bekannt aber mich würden die Angaben der Zulieferer nicht wundern.
mlg
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Re: VW und Zulieferer
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Re: VW und Zulieferer
Da wurde wohl die Arbeitsnorm um 10% erhöht.
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Re: VW und Zuliefererb
Meine Frage war doch EINDEUTIG.
WAS ist da KONKRET bekannt ?
Meine Frage lautete nicht, was Medien spekulieren oder ob vielleicht was wohl sein könnte.
In DEINEM Eröffnungsposting um 17.20 h schriebst DU:
"zwar ist noch nicht alles bekannt".
Meine Frage ist:
Was ist überhaupt bekannt ? Vor 5 Stunden, genauso wie JETZT.
UNABHÄNGIG der Spekulationen und Mutmassungen der Medien und NACHRICHTEN.
mlg
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Re: VW und Zuliefererb
Darf ich?Skull hat geschrieben:(19 Aug 2016, 22:32)
Meine Frage war doch EINDEUTIG.
WAS ist da KONKRET bekannt ?
Meine Frage lautete nicht, was Medien spekulieren oder ob vielleicht was wohl sein könnte.
In DEINEM Eröffnungsposting um 17.20 h schriebst DU:
"zwar ist noch nicht alles bekannt".
Meine Frage ist:
Was ist überhaupt bekannt ? Vor 5 Stunden, genauso wie JETZT.
UNABHÄNGIG der Spekulationen und Mutmassungen der Medien und NACHRICHTEN.
mlg
Lieferstopp kostet VW 100 Millionen Euro – pro Woche
Zwei kleine Zulieferer stoppen die Zusammenarbeit mit Volkswagen. Sie fügen dem Konzern damit einen enormen finanziellen Schaden zu – riskieren aber auch die eigene Existenz. Was treibt sie dazu?
http://www.welt.de/wirtschaft/article15 ... Woche.html
Zoff mit Zulieferer: VW kann dringend benötigte Teile beschlagnahmen
Grünes Licht durch ein Gericht: VW kann dringend benötigte Teile für Golf und Passat bei zwei Zulieferern beschlagnahmen. Die Lieferanten wehren sich und geben VW die Schuld an der Produktionskrise.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 08525.html
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Re: VW und Zuliefererb
Gerne.frems hat geschrieben:(19 Aug 2016, 22:36)
Darf ich?
Lieferstopp kostet VW 100 Millionen Euro – pro Woche
Zwei kleine Zulieferer stoppen die Zusammenarbeit mit Volkswagen.
Sie fügen dem Konzern damit einen enormen finanziellen Schaden zu – riskieren aber auch die eigene Existenz.
Was treibt sie dazu?
http://www.welt.de/wirtschaft/article15 ... Woche.html
Mysteriös bleibt weiterhin, warum die Zulieferer den Streit dermaßen eskalieren lassen. Beim Landgericht Braunschweig heißt es, Car Trim habe in der mündlichen Verhandlung unter anderem argumentiert, dass es ein Zurückbehaltungsrecht für die Sitzbezüge gebe, weil man selbst "aus einem anderen nicht zustande gekommenen Projekt" mit VW eine offene Forderung habe.
Aus VW-Kreisen heißt es, dass der Wolfsburger Konzern tatsächlich den Vertrag für ein künftiges Projekt während der Entwicklungsphase gekündigt habe. Zwar habe Volkswagen angeboten, durch die Kündigung entstandene Schäden zu ersetzen, doch daraufhin sei eine völlig überzogene und unbegründete Rechnung von Car Trim gestellt worden. Über die streitet man nun.
Also wie ist nun die KONKRETE Gemengen- und Sachlage ?
Immerhin hat der Threaderöffner ja schon längst seine Bewertung vorgenommen. Der weiß bestimmt mehr...
mfg
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Re: VW und Zuliefererb
Wenn alles bekannt und geklärt wäre, wäre es doch langweilig.Skull hat geschrieben:(19 Aug 2016, 22:43)
Also wie ist nun die KONKRETE Gemengen- und Sachlage ?
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Re: VW und Zuliefererb
Stimmt.frems hat geschrieben:(19 Aug 2016, 22:45)
Wenn alles bekannt und geklärt wäre, wäre es doch langweilig.
mfg
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Re: VW und Zuliefererb
hier wird die Gemengenlage sehr gut beschrieben und ein Gericht gab VW schon mal Recht.Skull hat geschrieben:(19 Aug 2016, 22:43)
Gerne.
Mysteriös bleibt weiterhin, warum die Zulieferer den Streit dermaßen eskalieren lassen. Beim Landgericht Braunschweig heißt es, Car Trim habe in der mündlichen Verhandlung unter anderem argumentiert, dass es ein Zurückbehaltungsrecht für die Sitzbezüge gebe, weil man selbst "aus einem anderen nicht zustande gekommenen Projekt" mit VW eine offene Forderung habe.
Aus VW-Kreisen heißt es, dass der Wolfsburger Konzern tatsächlich den Vertrag für ein künftiges Projekt während der Entwicklungsphase gekündigt habe. Zwar habe Volkswagen angeboten, durch die Kündigung entstandene Schäden zu ersetzen, doch daraufhin sei eine völlig überzogene und unbegründete Rechnung von Car Trim gestellt worden. Über die streitet man nun.
Also wie ist nun die KONKRETE Gemengen- und Sachlage ?
mfg
die konkrete Gemengen-und Sachlage wird von den 2 Parteien voellig unterschiedlich dargestellt
www.tagesschau.de/wirtschaft/vwzulieferung-103.html
Re: VW und Zulieferer
Vor allem, wenn man bedenkt, dass die verfehlte Einkaufspolitik des VW Managements zu Kurzarbeit in den Weken fuehrt, fuer die die Bundesanstalt fuer Arbeit, also der Steuerzahler aufkommen muss.Eiskalt hat geschrieben:(19 Aug 2016, 17:20)
Aktuell eskaliert ja offenbar ein Streit zwischen VW und zwei Zulieferern.
Zwar ist noch nicht alles bekannt aber mich würden die Angaben der Zulieferer nicht wundern.
Das VW gerade nach der Abgasaffäre Druck auf die Zulieferer macht hatte VW selber angekündigt.
Andere für seinen Mist bezahlen lassen ist schon mies.
Dass VW sich so abhaengig von einem Zulieferer macht, ist Managementversagen, das mit dem Schutz der Arbeitnehmer vor Einkommensverlust bei Streiks oder Konjunktureinbruechen nun wirklich nichts zu tun hat.
Re: VW und Zulieferer
Das ist doch bei den anderen nicht anders.
Die Wenigsten können auf die Schnelle den Anbieter wechseln.
So viel zahlt kein Autobauer, dass Zulieferer es sich leisten können die Kapazitäten vorzuhalten um den Ausfall eines Konkurrenten zu kompensieren.
Die Wenigsten können auf die Schnelle den Anbieter wechseln.
So viel zahlt kein Autobauer, dass Zulieferer es sich leisten können die Kapazitäten vorzuhalten um den Ausfall eines Konkurrenten zu kompensieren.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Re: VW und Zulieferer
Da scheinen doch Holzköpfe aufeinander zu prallen, daß es nur so bumst! Wenn zwischen den Partnern das Vertrauen fehlt, dann sollte man eben ganz schnell den Partner wechseln, schon um solchen Erpressungen (von welcher Seite auch immer verursacht) entgehen zu können. Da fehlten wohl dementsprechende Antennen.MoOderSo hat geschrieben:(20 Aug 2016, 10:59)
Das ist doch bei den anderen nicht anders.
Die Wenigsten können auf die Schnelle den Anbieter wechseln.
So viel zahlt kein Autobauer, dass Zulieferer es sich leisten können die Kapazitäten vorzuhalten um den Ausfall eines Konkurrenten zu kompensieren.
Re: VW und Zulieferer
Die Erpressermethoden der Automobilkonzerne sind seit Jahren gang und gäbe.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 11:51)
Da scheinen doch Holzköpfe aufeinander zu prallen, daß es nur so bumst! Wenn zwischen den Partnern das Vertrauen fehlt, dann sollte man eben ganz schnell den Partner wechseln, schon um solchen Erpressungen (von welcher Seite auch immer verursacht) entgehen zu können. Da fehlten wohl dementsprechende Antennen.
http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/kra ... 38074.html
Von daher kann dieser Schuss vor den Bug eigentlich gar nicht zu deutlich ausfallen.
Aber ich glaube irgendwie nicht, dass hier irgendein Zulieferer plötzlich die Eier hat und ein moralisches Exempel statuieren will.
Diese Übernahme von strategisch wichtigen GmbHs durch eine bosnische No-Name-Bude über irgendwelche Amsterdamer Holdings riecht irgendwie nach gezielter Sabotage.
Da hat wohl eher jemand auf sinkende Aktien gesetzt und einen günstigen Hebel gefunden.
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Re: VW und Zulieferer
So ist es was die Hersteller mit den Zulieferern mChen ist schon hart
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Re: VW und Zulieferer
Dieses Verhalten ist aber keine Besonderheit in der Autoindustrie. Hieß es nicht vor vielen Jahrten schon, daß die Einkaufsmacht von Aldi für den ausgewählten Lieferanten zugleich Segen und Fluch ist? Ein Segen, wenn er seine Produktion voll auslasten und rationalisieren kann, ein Fluch, wenn er in Ungnade fällt, weil er seine übrige Kundschaft vernachlässigt und verloren hat. Dann ist die Pleite nicht fern.Eiskalt hat geschrieben:(20 Aug 2016, 12:13)
So ist es was die Hersteller mit den Zulieferern mChen ist schon hart
VW hat die industriellen Eigentümer der Zulieferfirma nicht fest genug im Blick gehabt. Beim leistesten Argwohn hätte man da schon nach anderen Wegen suchen müssen und neue Beziehungen knüpfen müssen. Eigentlich erstaunlich für einen Weltkonzern mit Fertigung und Vermarktung in Südamerika, Mittelamerika, Nordamerika, China, Südafrika. Normalerweise würde man doch erwarten, daß eine e-mail nach China/Brasilien/Mexiko reichen sollte, um Containerschiffe auf den Weg zu bringen, die fehlende Teile anliefern. Ist das so hoch gelobte Baukastensystem quer über die Modellreihen doch kein Vorteil weltweit?
Re: VW und Zulieferer
Was VW in Südamerika baut, hat mit den heutigen europäischen Fahrzeugen nicht viel zu tun. Und selbst dort sitzen nicht hunderte geschulte Arbeiter rum und warten auf eine EMail aus Wolfsburg, dass es losgehen kann. Davon abgesehen sind Containerschiffe auch nicht gerade die schnellsten. Da braucht man schon ordentlich Vorlauf.
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Re: VW und Zulieferer
Bananenrepublik Deutschland.Das bedeutet: VW kann in Kürze Lastwagen auf den Weg schicken, um die Getriebeteile von ES Guss notfalls mit Hilfe des Gerichtsvollziehers in der Halle des Zulieferers beschlagnahmen und in die VW-Werke zu transportieren. Dies wäre ein einmaliger Vorgang in der deutschen Automobilindustrie.
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Re: VW und Zulieferer
Im LEH ist die Chose im Prinzip zwar genauso,das Ergebnis erstaunlicherweise aber anders.
Die Goldmedaillengewinner im Wettbewerb “Lieferanten foltern“ Metro und Tengelmann hängen heute in den Seilen bzw letzten Zügen und Firmen wie Aldi die für 110%ige vertrags-und Lieferantentreue stehen,sind vorne.
Eigentlich logisch,ehrbares Kaufmannsgebaren nannte man das mal. Das war nicht für den Gottesdienst sondern ein betriebliches Überlebenskriterium.
Die Goldmedaillengewinner im Wettbewerb “Lieferanten foltern“ Metro und Tengelmann hängen heute in den Seilen bzw letzten Zügen und Firmen wie Aldi die für 110%ige vertrags-und Lieferantentreue stehen,sind vorne.
Eigentlich logisch,ehrbares Kaufmannsgebaren nannte man das mal. Das war nicht für den Gottesdienst sondern ein betriebliches Überlebenskriterium.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Re: VW und Zulieferer
Dennoch erstaunlich, daß das Baukastenprinzip nicht weltweit übereinstimmend eingeführt wurde. Das Prinzip sollte doch genau unabhängig von einzelnen Modellen angewandt werden. Also, wenn in Brasilien ein Modell gebaut wird, dann werden dort Teile des Baukastens eingesetzt, die für ein Modell in China auch passen. Na ja, wird eben viel geredet in diesem Wirtschaftszweig. Ganz logisch ist weder der Käufer noch der Hersteller oder Verkäufer dieser Fahrzeuge, und manchmal betrügen Hersteller ihre Kunden obendrein auch noch vorsätzlich.MoOderSo hat geschrieben:(20 Aug 2016, 15:55)
Was VW in Südamerika baut, hat mit den heutigen europäischen Fahrzeugen nicht viel zu tun. Und selbst dort sitzen nicht hunderte geschulte Arbeiter rum und warten auf eine EMail aus Wolfsburg, dass es losgehen kann. Davon abgesehen sind Containerschiffe auch nicht gerade die schnellsten. Da braucht man schon ordentlich Vorlauf.
Ich hätte mir vorgestellt, daß VW in China oder Lateinamerika diese Teile von anderen Herstellern bezieht als in Europa, aber immer paßgenau in Form und Technik und Funktionsprüfung. So kann man sich irren.
Re: VW und Zulieferer
Also gut, die Sache mit dem ehrbaren Kaufmann, die ist bei VW offenbar ausbaufähig. Aber ich frage mich natürlich doch, ob diese VW-Manager ihre Unterlieferanten noch härter gängeln als BMW, Daimler, FORD, GM, Renault, Peugeot, FIAT, Toyota, Honda, Mazda, Suzuki, Hyundai...Welfenprinz hat geschrieben:(20 Aug 2016, 16:01)
Im LEH ist die Chose im Prinzip zwar genauso,das Ergebnis erstaunlicherweise aber anders.
Die Goldmedaillengewinner im Wettbewerb “Lieferanten foltern“ Metro und Tengelmann hängen heute in den Seilen bzw letzten Zügen und Firmen wie Aldi die für 110%ige vertrags-und Lieferantentreue stehen,sind vorne.
Eigentlich logisch,ehrbares Kaufmannsgebaren nannte man das mal. Das war nicht für den Gottesdienst sondern ein betriebliches Überlebenskriterium.
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Re: VW und Zulieferer
Ehrbarkeit entsteht nicht dadurch, höhere Preise als nötig zu zahlen, sondern sich zuverlässig an Vereinbarungen zu halten. Kein Gefeilsche, keine Nachverhandlungen, keine Einstellung der Leistung, keine Erpressung. Reputation ist das Stichwort. Muss man wissen.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 17:21)
Also gut, die Sache mit dem ehrbaren Kaufmann, die ist bei VW offenbar ausbaufähig. Aber ich frage mich natürlich doch, ob diese VW-Manager ihre Unterlieferanten noch härter gängeln als BMW, Daimler, FORD, GM, Renault, Peugeot, FIAT, Toyota, Honda, Mazda, Suzuki, Hyundai...
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Re: VW und Zulieferer
Das geht schon in Ordnung; weiter oben sprach ich vom notwendigen Vertrauen in den jeweiligen Partner. Hat denn VW seinen Unterlieferanten nachträglich unter Druck gesetzt; erpreßt würde man dann ja sagen. Oder einfach weniger bezahlt, als die Lieferverträge besagten? Dann wundert mich natürlich, daß es eine gerichtliche Verfügung gab, die die Abholung von Lieferungen mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers vorsah.frems hat geschrieben:(20 Aug 2016, 17:26)
Ehrbarkeit entsteht nicht dadurch, höhere Preise als nötig zu zahlen, sondern sich zuverlässig an Vereinbarungen zu halten. Kein Gefeilsche, keine Nachverhandlungen, keine Einstellung der Leistung, keine Erpressung. Reputation ist das Stichwort. Muss man wissen.
Im Grunde wissen wir doch fast gar nichts darüber, wodurch dieser sehr ernste und kostspielige Streit ausgebrochen ist. Nur daß es den Streit gibt, daran besteht kein Zweifel.
Ich würde mit einem solchen Partner nie wieder einen Vertrag schließen, zumindest nicht als einzigem Zulieferer eines wichtigen Bausteins.
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Re: VW und Zulieferer
Ich weiß nicht, wie hoch die Quasirente bei den beiden sächsischen Betrieben ist und ob die sich das leisten können. Und die Struktur ist scheinbar selbst den Gerichten nicht wirklich klar. Im Zweifel verkauft man seine VW-Aktien, wettet auf fallende Kurse und kauft anschließend wieder ein, sobald man wieder liefert.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 17:36)
Das geht schon in Ordnung; weiter oben sprach ich vom notwendigen Vertrauen in den jeweiligen Partner. Hat denn VW seinen Unterlieferanten nachträglich unter Druck gesetzt; erpreßt würde man dann ja sagen. Oder einfach weniger bezahlt, als die Lieferverträge besagten? Dann wundert mich natürlich, daß es eine gerichtliche Verfügung gab, die die Abholung von Lieferungen mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers vorsah.
Im Grunde wissen wir doch fast gar nichts darüber, wodurch dieser sehr ernste und kostspielige Streit ausgebrochen ist. Nur daß es den Streit gibt, daran besteht kein Zweifel.
Ich würde mit einem solchen Partner nie wieder einen Vertrag schließen, zumindest nicht als einzigem Zulieferer eines wichtigen Bausteins.
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Re: VW und Zulieferer
Das wäre aus meiner Sicht aber etwas für die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsverbrechen. Ich verstehe Ihre Ausführungen so, daß diese sächsischen Unternehmen (oder deren Eigentümer) sich mit VW-Aktien eingedeckt hatten, die sie nun mit einem fragwürdigen Rechtsstreit unter Druck setzen, nachdem sie zuvor schnell ihre VW-Akten verkauft hatten, um sie nun zu geringerem Kurs wieder ein zu kaufen. Ist da die italienische Mafia im Spiel? Dann muß der BND 'ran!frems hat geschrieben:(20 Aug 2016, 17:39)
Ich weiß nicht, wie hoch die Quasirente bei den beiden sächsischen Betrieben ist und ob die sich das leisten können. Und die Struktur ist scheinbar selbst den Gerichten nicht wirklich klar. Im Zweifel verkauft man seine VW-Aktien, wettet auf fallende Kurse und kauft anschließend wieder ein, sobald man wieder liefert.
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Re: VW und Zulieferer
Das war nur mein fünfminütiger Aluhut ohne Indizien. Die Sachsen riskieren da ihre unternehmerische Existenz, nicht die Niedersachsen. Was der Grund für diese Kamikaze-Aktion ist, wird sich noch zeigen müssen.H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 18:09)
Das wäre aus meiner Sicht aber etwas für die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsverbrechen. Ich verstehe Ihre Ausführungen so, daß diese sächsischen Unternehmen (oder deren Eigentümer) sich mit VW-Aktien eingedeckt hatten, die sie nun mit einem fragwürdigen Rechtsstreit unter Druck setzen, nachdem sie zuvor schnell ihre VW-Akten verkauft hatten, um sie nun zu geringerem Kurs wieder ein zu kaufen. Ist da die italienische Mafia im Spiel? Dann muß der BND 'ran!
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Re: VW und Zulieferer
Dann bin ich ja vorläufig beruhigt. Ein Fall für die Gerichte wird diese Angelegenheit ohnehin. Und politisch wird die Sache auch durch den Großaktionär Niedersachsen. Wir wissen also ehrlicherweise nur, daß es da einen häßlichen Streit gibt!frems hat geschrieben:(20 Aug 2016, 18:13)
Das war nur mein fünfminütiger Aluhut ohne Indizien. Die Sachsen riskieren da ihre unternehmerische Existenz, nicht die Niedersachsen. Was der Grund für diese Kamikaze-Aktion ist, wird sich noch zeigen müssen.
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Re: VW und Zulieferer
Denkbar, aber wäre dann ein anderer Zeitpunkt nicht günstiger? VW hatte ja ohnehin geplant aufgrund der geringen Nachfrage bald die Produktion auszusetzen und August ist eher ein Urlaubsmonat.MoOderSo hat geschrieben:(20 Aug 2016, 12:07)
Diese Übernahme von strategisch wichtigen GmbHs durch eine bosnische No-Name-Bude über irgendwelche Amsterdamer Holdings riecht irgendwie nach gezielter Sabotage.
Da hat wohl eher jemand auf sinkende Aktien gesetzt und einen günstigen Hebel gefunden.
Was es gibt ist eine einstweilige Verfügung, kein Urteil. Soetwas wird, wenn das Anliegen glaubhaft gemacht wurde, von Gerichten im Eilverfahren ausgestellt ohne Anhörung der Gegenseite. (VW haftet dabei für möglichen Schaden, falls die einstweilige Verfügung unberechtigt gewesen sein sollte.)H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 17:36)Dann wundert mich natürlich, daß es eine gerichtliche Verfügung gab, die die Abholung von Lieferungen mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers vorsah.
Re: VW und Zulieferer
Das war mir schon so weit klar; geht aber auch VW ohne Rechtsabteilung in solche Streitigkeiten, ohne sich vorher über mögliche Folgen und eigene Risiken bestens zu unterrichten?Mithrandir hat geschrieben:(20 Aug 2016, 18:24)
...
Was es gibt ist eine einstweilige Verfügung, kein Urteil. Soetwas wird, wenn das Anliegen glaubhaft gemacht wurde, von Gerichten im Eilverfahren ausgestellt ohne Anhörung der Gegenseite. (VW haftet dabei für möglichen Schaden, falls die einstweilige Verfügung unberechtigt gewesen sein sollte.)
Nach dem systematischen Kundenbetrug mit dem "sauberen" Diesel traue ich diesen Managern fast alles zu; aber jetzt auch noch dumm wie Bohnenstroh? Das wäre industriepolitisch ein GAU!
- Mithrandir
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Re: VW und Zulieferer
Naja, es besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass die einstweilige Verfügung gerechtfertigt ist und. Und falls nicht, dürfte das Risiko für VW gering sein: Der Zulieferer müsste den Schaden nachweisen. Ob es gelänge die Gerichte zu überzeugen, dass der Schaden nicht im Verkaufswert ggf. beschlagnahmter Produkte sondern in deren Wert als Druckmittel liegt?H2O hat geschrieben:(20 Aug 2016, 18:37)
Das war mir schon so weit klar; geht aber auch VW ohne Rechtsabteilung in solche Streitigkeiten, ohne sich vorher über mögliche Folgen und eigene Risiken bestens zu unterrichten?
Re: VW und Zulieferer
Na, wenn da Willkür nach zu weisen sein wird, dann ist das Unternehmen wohl pleite. Wie man lesen konnte, gehören ein säumiger Lieferant für Sitzbezüge und ein säumiger Lieferant für Getriebegehäuse einer gemeinsamen Mutter. Einige Tage/Wochen Produktionsausfall in einer Weltfirma, das sind doch zig Millionen Verlust... denn Lohn und Gehalt laufen erst einmal weiter.Mithrandir hat geschrieben:(20 Aug 2016, 20:01)
Naja, es besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass die einstweilige Verfügung gerechtfertigt ist und. Und falls nicht, dürfte das Risiko für VW gering sein: Der Zulieferer müsste den Schaden nachweisen. Ob es gelänge die Gerichte zu überzeugen, dass der Schaden nicht im Verkaufswert ggf. beschlagnahmter Produkte sondern in deren Wert als Druckmittel liegt?
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Re: VW und Zulieferer
Für VEB Volkswagen gelten vor Gericht mal wieder Sonderrechte.
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Re: VW und Zulieferer
Es ist ja wahr, daß ein großes Unternehmen mehr Möglichkeiten hat, als ein Privatmann, vor Gericht ein vorteilhaftes Urteil zu erstreiten: Erfahrene Anwälte, Zeit für mehrere Instanzen... Aber das ist es denn auch schon. Keine Besonderheit, ob das nun Versicherungskonzerne sind oder Industrieunternehmen.John Galt hat geschrieben:(20 Aug 2016, 21:17)
Für VEB Volkswagen gelten vor Gericht mal wieder Sonderrechte.
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Re: VW und Zulieferer
Was genau ist am Zustandekommen dieser einstweiligen Verfügung denn so besonders, dass sie nicht jedes andere Unternehmen in einer vergleichbaren Situation genauso erwirken hätte können? Oder haben Sie "mal wieder" Sonderblödsinn geschrieben?John Galt hat geschrieben:(20 Aug 2016, 21:17)
Für VEB Volkswagen gelten vor Gericht mal wieder Sonderrechte.
- John Galt
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Re: VW und Zulieferer
"Sonderblödsinn"Mithrandir hat geschrieben:(21 Aug 2016, 12:00)
Was genau ist am Zustandekommen dieser einstweiligen Verfügung denn so besonders, dass sie nicht jedes andere Unternehmen in einer vergleichbaren Situation genauso erwirken hätte können? Oder haben Sie "mal wieder" Sonderblödsinn geschrieben?
Das Land Niedersachsen hat 20% Anteile am VEB Volkswagen.
Der Ministerpräsident heult rum, weil er Geld verliert.
Das LG Braunschweig sittz zufällig in Niedersachsen und verurteilt mal kurz den Getriebehersteller unter Ersatzvornahme die Teile bis 2018 zu liefern bzw. zwangsweise geliefert werden müssen.
So viel zum Eigentumsrecht und der Vertragsfreiheit.
Zufällig das gleiche Gericht, dass über den VW-Betrug urteilen wird, wenn da überhaupt mal was kommen sollte.... weil die Richter ja auch ihrer eigenen Region einen zweistelligen Milliardenschaden zufügen werden.
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Re: VW und Zulieferer
Das Gericht hat den Getriebe-Hersteller nicht verurteilt. Es hat lediglich einstweilige Verfügung erlassen. "Mal kurz" ist übrigens gerade das Wesen einer einstweiligen Verfügung.John Galt hat geschrieben:(21 Aug 2016, 12:20)
"Sonderblödsinn"
Das Land Niedersachsen hat 20% Anteile am VEB Volkswagen.
Der Ministerpräsident heult rum, weil er Geld verliert.
Das LG Braunschweig sittz zufällig in Niedersachsen und verurteilt mal kurz den Getriebehersteller unter Ersatzvornahme die Teile bis 2018 zu liefern bzw. zwangsweise geliefert werden müssen.
Sie erwähnen zwar die Minderheitsbeteiligung des Landes an VW und implizieren daraus, dass die einstweilige Verfügung etwas mit "Sonderrechten" zu tun habe. Ihre bisherigen Beiträgen legen durchaus eine gewisse Fixiertheit bzw. Konditionierung auf das Verhältnis von Staat und Wirtschaft und mögliche schädliche Effekte auf - nur bedeutet Konditionierung eben auch, dass der Sabber schon läuft, es aber trotzdem vielleicht gar nichts zu Essen gibt.
So eine einstweilige Verfügung hätte jedes Unternehmen in einer vergleichbaren Situation erwirken können, der Gang zum Gericht steht nicht nur VW offen. Der Vorgang hat also mit angeblichen "Sonderrechten" nichts zu tun.
- John Galt
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Re: VW und Zulieferer
Mal kurz, bedeutet in der Welt von Gerichten, dass sie sich 4 Wochen Zeit lassen können. Was gerne auch mal ausgenutzt wird, wenn nicht gerade der Ministerpräsident der zufällig sein Bundesland als Großaktionär vertritt, zufällig aus dem gleichen Bundesland kommt, wie das zuständige Gericht, dass über die einstweilige Verfügung zu urteilen hat.Mithrandir hat geschrieben:(21 Aug 2016, 13:41)
Das Gericht hat den Getriebe-Hersteller nicht verurteilt. Es hat lediglich einstweilige Verfügung erlassen. "Mal kurz" ist übrigens gerade das Wesen einer einstweiligen Verfügung.
Sie erwähnen zwar die Minderheitsbeteiligung des Landes an VW und implizieren daraus, dass die einstweilige Verfügung etwas mit "Sonderrechten" zu tun habe. Ihre bisherigen Beiträgen legen durchaus eine gewisse Fixiertheit bzw. Konditionierung auf das Verhältnis von Staat und Wirtschaft und mögliche schädliche Effekte auf - nur bedeutet Konditionierung eben auch, dass der Sabber schon läuft, es aber trotzdem vielleicht gar nichts zu Essen gibt.
So eine einstweilige Verfügung hätte jedes Unternehmen in einer vergleichbaren Situation erwirken können, der Gang zum Gericht steht nicht nur VW offen. Der Vorgang hat also mit angeblichen "Sonderrechten" nichts zu tun.
n dem Rechtstreit 1. VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT 2. VOLKSWAGEN R GmbH (Verfügungsklägerinnen) gegen Car Trim GmbH (Verfügungsbeklagte) um die Lieferung von Sitzbezügen (Aktenzeichen: 21 O 1590/16) hat die Kammer auf die mündliche Verhandlung vom 09.08.2016 am 12.08.2016 ein Urteil verkündet, das die Verfügungsbeklagte im Wege der einstweiligen Verfügung verpflichtet, an die beiden Verfügungsklägerinnen im Zeitraum vom 05.08.2016 bis zum 05.05.2017 einzeln bezeichnete Sitzbezugteile auf Abruf zu liefern. Gegen dieses Urteil kann die Verfügungsbeklagte Berufung beim Oberlandesgericht Braunschweig binnen einen Monats nach Zustellung einlegen, was bislang noch nicht erfolgt ist. Gleichwohl ist das Urteil bereits jetzt vollstreckbar. Die Verfügungsklägerinnen haben deshalb am 17.08.2016 bei der Kammer den Antrag gestellt, der Verfügungsbeklagten für jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen die Lieferverpflichtung ein Ordnungsgeld bis zur Höhe von 250.000 € und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, Ordnungshaft, zu vollziehen am Geschäftsführer der Verfügungsbeklagten, anzudrohen. Dieser Antrag ist am 18.08.2016 zur Stellungnahme binnen 3 Tagen nach Empfang durch die Prozessbevollmächtigten der Verfügungsbeklagten abgesandt worden. Nach Eingang der Stellungnahme wird die Kammer über den Antrag entscheiden.
2.
In dem Rechtstreit 1. VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT 2. Skoda Auto a.s. (Antragstellerinnen) gegen ES Automobilguss GmbH (Antragsgegnerin) um die Lieferung von Ausgleichsgetriebeteilen (Aktenzeichen 21 O 1590/16) hat die Kammer am 12.08.2016 eine einstweilige Verfügung im Beschlusswege erlassen, die die Antragsgegnerin verpflichtet, die betreffenden Getriebeteile an die beiden Antragstellerinnen im Zeitraum vom 08.08.2016 bis zum 08.02.2018 auf Abruf zu liefern. Gegen diese einstweilige Verfügung hat die Antragsgegnerin Widerspruch eingelegt mit der Folge, dass darüber mündlich zu verhandeln ist. Die mündliche Verhandlung ist auf Mittwoch, den 31.08.2016, um 9:30 Uhr, Saal 125 des Landgerichts Braunschweig (Münzstraße 17) anberaumt und öffentlich. Auch diese Entscheidung ist bereits jetzt vollstreckbar. Die Antragsteller haben deshalb am 18.08.2016 entsprechende Anträge bei der Kammer auf Androhung von Ordnungsmitteln und Ermächtigung zur Ersatzvornahme gestellt.
http://www.landgericht-braunschweig.nie ... 46140.html
Du kannst gerne so naiv sein und weiterhin glauben, dass die Gerichte für dein Poppelunternehmen in gleicher Geschwindigkeit mit gleichem Ausgang urteilen würden. Vielleicht mal weniger Gerichtsshows im Fernsehen anschauen und sich mal den Zirkus in der Realität als Marktteilnehmer in Unternehmerform ansehen.
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- John Galt
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Re: VW und Zulieferer
Weiterer "Sonderblödsinn":
Dem Wirtschaftsminister scheint dieser VEB Volkswagen wohl zu gehören, dem Gebrauch der Possessivpronomen nach zu urteilen.
Anlass für die Kündigung von Car Trim seien laut "Bild am Sonntag" angeblich Qualitätsmängel bei Lederbezügen für den Touareg und den Porsche Cayenne gewesen, VW habe dies am 28. Juni per Fax mitgeteilt. Das Auftragsvolumen des mit einer Kündigungsfrist von zwei Tagen aufgelösten Vertrags habe 500 Millionen Euro betragen. Der Zulieferer verlange nun 50 Millionen Euro Kostenerstattung. Volkswagen jedoch weigere sich zu zahlen.
Laut "Süddeutscher Zeitung" soll Car Trim einen Teil der Forderungen an ES Automobilguss abgetreten haben, sodass auch diese Firma Ansprüche gegen Volkswagen geltend machen kann. Insgesamt gehe es um 58 Millionen Euro, berichtet die SZ am Sonntag und hält eine von Volkswagen und der Tochter Porsche gekündigte Entwicklungskooperation mit Car Trim für den Auslöser. Der Volkswagen-Sprecher nannte am Sonntag keine Details, bezeichnete die Forderungen der Zulieferer aber als "absolut nicht akzeptabel".
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 08785.htmlNiedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sagte im Radiosender NDR Info, noch sei der Konflikt mit den Zulieferern in einer Phase, "wo wir mit Beginn der Kurzarbeit in Emden und der drohenden Kurzarbeit in anderen Standorten reagieren können". Doch wenn sich der Streit noch lange hinziehe, "mag ich über die Auswirkungen, die das hat, noch gar nicht nachdenken. Mir ist noch gar nicht klar, wie wir dem dann begegnen wollen."
Dem Wirtschaftsminister scheint dieser VEB Volkswagen wohl zu gehören, dem Gebrauch der Possessivpronomen nach zu urteilen.
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Re: VW und Zulieferer
Als niedersächsischer Wirtschaftsminister sitzt er automatisch im Aufsichtsrat von VW, genau wie der Ministerpräsident Weil: http://www.volkswagenag.com/content/vwc ... ement.htmlJohn Galt hat geschrieben:(21 Aug 2016, 18:58)
Weiterer "Sonderblödsinn":
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 08785.html
Dem Wirtschaftsminister scheint dieser VEB Volkswagen wohl zu gehören, dem Gebrauch der Possessivpronomen nach zu urteilen.
Hat mit dem VW-Gesetz zu tun:
https://de.wikipedia.org/wiki/VW-GesetzDas Gesetz über die Überführung der Anteilsrechte an der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in private Hand (VWGmbHÜG) – umgangssprachlich als VW-Gesetz bezeichnet – trat am 28. Juli 1960 in Kraft, als die Volkswagenwerk GmbH privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.
Es besagt, dass kein Aktionär mehr als 20 Prozent der Stimmrechte ausüben kann, auch wenn er mehr Anteile besitzt. Das Ziel der öffentlichen Hand war damals, Einfluss auf den Autobauer zu behalten, da das Gesetz dem Land Niedersachsen mit seinem Anteil von 20,2 Prozent eine Sperrminorität, also ein Vetorecht in allen wichtigen Entscheidungen, einräumt. Ein Großteil des Kapitalvermögens wurde der VolkswagenStiftung zugeführt.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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- John Galt
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Re: VW und Zulieferer
Deshalb bestellt man sich beim LG Braunschweig ja auch die Urteile, praktisch nicht wahr.
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Re: VW und Zulieferer
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.
VW hat auf die 2 Betriebe augenscheinlich zu viel Druck ausgeübt und bekommt nun die Retourkutsche, anders ist ein solcher Streit kaum erklärbar.
Was nun zwangsweise beschlagnahmt werden soll frage ich mich. Selbst wenn vorab Ware produziert, nun zurückgehalten und schlussendlich auch gepfändet wird, was machen die 2 Firmen dann? Natürlich weiterhin nichts produzieren bis mit VW ein Konsens gefunden wurde, denn ich will sehen wie eine (Staats)Gewalt die Betriebe dazu verdonnern will um die Arbeit wieder aufzunehmen und zu liefern.
Sollte VW wegen der Abgasaffäre finanzielle Engpässe haben, deswegen in Zahlungsschwierigkeiten stecken, dann sind daran mit Sicherheit nicht die Zulieferer schuld. Dies wird sich mit Sicherheit auch beweisen lassen. Ob hochbezahlte Rechtsanwälte und pro VW agierende Gerichte hier für den Autobauer die Kohlen aus dem Feuer holen können, wage ich zu bezweifeln.
So oder so werden die Bänder ein paar Tage bzw. Wochen stillstehen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
VW hat auf die 2 Betriebe augenscheinlich zu viel Druck ausgeübt und bekommt nun die Retourkutsche, anders ist ein solcher Streit kaum erklärbar.
Was nun zwangsweise beschlagnahmt werden soll frage ich mich. Selbst wenn vorab Ware produziert, nun zurückgehalten und schlussendlich auch gepfändet wird, was machen die 2 Firmen dann? Natürlich weiterhin nichts produzieren bis mit VW ein Konsens gefunden wurde, denn ich will sehen wie eine (Staats)Gewalt die Betriebe dazu verdonnern will um die Arbeit wieder aufzunehmen und zu liefern.
Sollte VW wegen der Abgasaffäre finanzielle Engpässe haben, deswegen in Zahlungsschwierigkeiten stecken, dann sind daran mit Sicherheit nicht die Zulieferer schuld. Dies wird sich mit Sicherheit auch beweisen lassen. Ob hochbezahlte Rechtsanwälte und pro VW agierende Gerichte hier für den Autobauer die Kohlen aus dem Feuer holen können, wage ich zu bezweifeln.
So oder so werden die Bänder ein paar Tage bzw. Wochen stillstehen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Re: VW und Zulieferer
Naja die Arroganz die VW beim Abgasskandal hatte die hat man halt auch woanders. Die werden sich schon gedacht haben das sich das keiner wagen würde.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: VW und Zulieferer
Es wurde ja auch schon dieser Link gepostet:
http://app.wiwo.de/unternehmen/auto/kra ... 38074.html
Wenn das so tatsächlich stattfindet würde mich das nicht wundern. VW wollte ja im Zuge der Abgasaffäre auch wieder auf Kosten der Zulieferer sparen siehe hier:
http://www.automobilwoche.de/article/20 ... ten-sparen
Das muss man sich mal vorstellen: Ein Unternehmen betrügt massiv und will sich die Kosten bei kleineren Betrieben quasi zurückholen.
Wenn das so sein sollte muss man dem Zulieferer hier einfach applaudieren.
http://app.wiwo.de/unternehmen/auto/kra ... 38074.html
Wenn das so tatsächlich stattfindet würde mich das nicht wundern. VW wollte ja im Zuge der Abgasaffäre auch wieder auf Kosten der Zulieferer sparen siehe hier:
http://www.automobilwoche.de/article/20 ... ten-sparen
Das muss man sich mal vorstellen: Ein Unternehmen betrügt massiv und will sich die Kosten bei kleineren Betrieben quasi zurückholen.
Wenn das so sein sollte muss man dem Zulieferer hier einfach applaudieren.
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Re: VW und Zulieferer
Es ist nichts neues, dass die OEMs die Zulieferer gnadenlos ausquetschen. VW nutzt hier seine Marktmacht um die Preise zu drücken.Eiskalt hat geschrieben:(21 Aug 2016, 23:25)
Es wurde ja auch schon dieser Link gepostet:
http://app.wiwo.de/unternehmen/auto/kra ... 38074.html
Wenn das so tatsächlich stattfindet würde mich das nicht wundern. VW wollte ja im Zuge der Abgasaffäre auch wieder auf Kosten der Zulieferer sparen siehe hier:
http://www.automobilwoche.de/article/20 ... ten-sparen
Das muss man sich mal vorstellen: Ein Unternehmen betrügt massiv und will sich die Kosten bei kleineren Betrieben quasi zurückholen.
Wenn das so sein sollte muss man dem Zulieferer hier einfach applaudieren.
Fürstlich entlohnt wird bei VW nur die Stammbelegschaft. Zulieferer und Dienstleister müssen bluten.
Es ist eben der klassischen Fall. Der Starke beutet den Schwächeren aus.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: VW und Zulieferer
In der vergangenen Woche ist unser Kenntnisstand im Streit VW mit Zulieferern so gut wie überhaupt nicht gewachsen. Das überrascht dann doch bei den wirtschaftlichen und wohl auch politischen Folgen für diesen Großbetrieb.
Re: VW und Zulieferer
Moin,H2O hat geschrieben:(22 Aug 2016, 10:30)
In der vergangenen Woche ist unser Kenntnisstand im Streit VW mit Zulieferern so gut wie überhaupt nicht gewachsen. Das überrascht dann doch bei den wirtschaftlichen und wohl auch politischen Folgen für diesen Großbetrieb.
von den Verhandlungen am Wochenende drangen ja auch nur die gegenseitigen Schuldzuweisungen nach außen.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: VW und Zulieferer
Momentan stellt sich allerdings gerade die Frage, wer denn hier nun der schwächere ist.Kibuka hat geschrieben:(22 Aug 2016, 09:16)
Es ist nichts neues, dass die OEMs die Zulieferer gnadenlos ausquetschen. VW nutzt hier seine Marktmacht um die Preise zu drücken.
Fürstlich entlohnt wird bei VW nur die Stammbelegschaft. Zulieferer und Dienstleister müssen bluten.
Es ist eben der klassischen Fall. Der Starke beutet den Schwächeren aus.
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Re: VW und Zulieferer
VW scheint stark betroffen - 28 000 Mitarbeit konten heute keiner Arbeit nachgehen.Dampflok94 hat geschrieben:(22 Aug 2016, 10:37)
Momentan stellt sich allerdings gerade die Frage, wer denn hier nun der schwächere ist.
haette nicht gedacht, dass die Zulieferer so grosse Macht haben.
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Re: VW und Zulieferer
Hierzu auch die Süddeutsche Zeitung:pikant hat geschrieben:(22 Aug 2016, 10:39)
VW scheint stark betroffen - 28 000 Mitarbeit konten heute keiner Arbeit nachgehen.
haette nicht gedacht, dass die Zulieferer so grosse Macht haben.
Die große Macht der kleinen Zulieferer
In Deutschland wird die Bedeutung der Zulieferer gern unterschätzt: Hierzulande ist man - wenn über die Bedeutung der Autoindustrie geredet wird - vor allem stolz auf die Hersteller, auf BMW und Daimler, Audi, Opel und VW. Dabei sind die Zulieferer ebenso wichtig, allen voran die großen Drei: Conti, Bosch und ZF Friedrichshafen. Dazu kommen zahllose Mittelständler wie die beiden Prevent-Firmen aus Sachsen sowie größere Unternehmen mit Milliardenumsatz, die außerhalb der Branche kaum jemand kennt, sie heißen Eberspächer, Hella, Getrag oder Mahle.
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Re: VW und Zulieferer
Bosch, Continental oder ZF sind nicht die 0815 Zulieferer. Das sind selbst Global Player, die VW nicht so einfach erpressen kann. Es sind in erster Linie die kleinen Zulieferer, die wenig zu lachen haben.Dampflok94 hat geschrieben:(22 Aug 2016, 10:42)
Hierzu auch die Süddeutsche Zeitung:
Die große Macht der kleinen Zulieferer
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“