Zur Lage der deutschen Wirtschaft

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Skull
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:05)

Nein, das Förderprogramm läuft jetzt 2019 an
dadurch ist der Haushalt für Arbeit und Soziales in 2019 exorbitant angestiegen
Nö.

Wenn man sich die (von Dir selbst aufgeführten) Steigungen der letzten Jahre anschaut,
ist keine exorbitante Steigerung in 2019 angedacht.

3.0 , 3,3 , 6,0 , 1,1 und nun 4,3 Prozent.

Alles in einem "Normalbereich". :)

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:29)

Wenn der mündige Langzeitarbeitslose es in den ganzen Jahren nicht schafft, selbständig einen Job zu finden, bedarf er wohl Hilfe - oder siehst Du das anders?
Und auch Mitarbeiter, die keine Lohnkosten verursachen, kosten den AG dennoch Geld.
Ich sehe das schon etwas differenzierter als Du, wenn Langzeitarbeitslose über 50 sind, dann werden diese sehr oft im Einstellungsprozess trotz Fachkräftemangel nur marginal berücksichtigt. Langzeitarbeitslose können ihr Lebensalter aber nicht verändern. Also wäre es Aufgabe der Gesellschaft von den Arbeitgebern die Beschäftigung auch von älteren Langzeitarbeitslosen einzufordern. Eventuell aufgrund einer Quote wie es diese bereits für andere Arbeitnehmer gibt.

Du bist also der Meinung "Mitarbeiter, die keine Lohnkosten verursachen, kosten den AG dennoch Geld" seit wann sind Unternehmen Wohlfahrtsunternehmen? Natürlich ist es das Ziel eines Unternehmen an der Wertschöpfung/Dienstleistung eines Arbeitnehmers möglichst viel zu verdienen. Die Lohnkosten waren schon immer ein Faktor der, der Gewinnmaximierung konträr gegenüber stand. Wenn aber wie in den neuen Förderprogramm der BA die Lohnkosten des Arbeitgeber in den ersten beiden Jahren von der Solidargemeinschaft der Steuerzahler zu 100 % geleistet (sozialisiert) werden in den dritten Jahr zu 90 % in den vierten Jahr zu 80 % und im fünften Jahr zu 70% dann könne die Gewinne aus der Wertschöpfung/Dienstleistung des Arbeitnehmers als Gewinnmaximierung privatisiert werden.

Der Michl und die Michaela die jeden Tag früh aufstehen und den ganzen Tag im schweiße ihres Angesichts arbeiten, zahlen die Zeche.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:30)

Nö.

Wenn man sich die (von Dir selbst aufgeführten) Steigungen der letzten Jahre anschaut,
ist keine exorbitante Steigerung in 2019 angedacht.

3.0 , 3,3 , 6,0 , 1,1 und nun 4,3 Prozent.

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Also eine Steigerung von 1,1 %Punkte auf 4,3 %Punkte also knapp eine vierfache Steigerung ist nicht exorbitant sondern normal?
Immerhin ist das der höchste Steigerdungsfaktor in der aufgeführten Zeitlinie. Hier werden neue "Rekorde" am Arbeitsmarkt und Gewinne von Unternehmen auf Kosten der Steuerzahler finanziert, wie wäre es stattdessen mit der Abschaffung des Steuer-Soli für den Michl und die Michaela?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von jorikke »

Skull hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:30)

Nö.

Wenn man sich die (von Dir selbst aufgeführten) Steigungen der letzten Jahre anschaut,
ist keine exorbitante Steigerung in 2019 angedacht.

3.0 , 3,3 , 6,0 , 1,1 und nun 4,3 Prozent.

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Gesamtsteigerung des Sozialhaushaltes ca. 19%
Im gleichen Zeitraum stieg der Bundeshaushalt um 20%.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Misterfritz »

Sybilla hat geschrieben:(05 Jan 2019, 10:08)
Du bist also der Meinung "Mitarbeiter, die keine Lohnkosten verursachen, kosten den AG dennoch Geld" seit wann sind Unternehmen Wohlfahrtsunternehmen?
Es ist nun mal so, dass alleine die Verwaltung der Mitarbeiter hinsichtlich der Gehälter und der SV/Finanzämter, etc. Arbeit verursacht, die Geld kostet.
Ausserdem muss einem Mitarbeiter ein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden, der möglichst beheizt sein und Stromanschluss haben sollte, Arbeitsmaterial/Equipment wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Einarbeitung, Anleitung, Kontrolle kommt noch hinzu und kann, je nach Voraussetzung des Mitarbeiters, schon ziemlich zeit- ergo auch kostenintensiv sein.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Europa2050 »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Jan 2019, 10:54)

Es ist nun mal so, dass alleine die Verwaltung der Mitarbeiter hinsichtlich der Gehälter und der SV/Finanzämter, etc. Arbeit verursacht, die Geld kostet.
Ausserdem muss einem Mitarbeiter ein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden, der möglichst beheizt sein und Stromanschluss haben sollte, Arbeitsmaterial/Equipment wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Einarbeitung, Anleitung, Kontrolle kommt noch hinzu und kann, je nach Voraussetzung des Mitarbeiters, schon ziemlich zeit- ergo auch kostenintensiv sein.
Erstmal das, und dann kommt - speziell bei Langzeitarbeitslosen, meist (aber nicht immer) älter - noch ein nicht zu unterschätzender Effekt dazu: Die Integration in das Team.

Natürlich kann man nicht 100.000e über einen Kamm scheren. Aber ich habe als Abteilungsleiter, dem ja vorrangig die Kostenübernahme durch den Staat egal ist, aber verantwortlich ist, dass das Team funktioniert, da negative Erfahrungen.

Wenn auf jede Anweisung ein „warum ich, warum nicht der...“ kommt, bei Fehlern prinzipiell ein anderer Schuldiger statt einer Lösung gesucht wird und eine Stunde des Tages für Jammern über Gott und die Welt (und hinterücks schimpfen über den Chef, der eh alles falsch macht, was man besser wüsste) verbracht wird, dann kann so etwas anstecken und ein ganzes Team versauen.

Und ja, Menschen, die bei nahezu Vollbeschäftigung dauerhaft arbeitslos sind, sind häufig (wohlverstanden, nicht immer, letztlich muss man den Einzelnen anschauen) auch wegen solcher charakterlicher Eugenschaften da, wo sie sind.

Und das Gegenteil: Hervorragende Erfahrungen haben wir mit einem damals 50-jährigen Kollegen gemacht, der wegen Firmenverkauf erst ein Jahr vom AA bezahlt wurde, der sich hervorragend einpasste, und den wir gern übernahmen, und kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

jorikke hat geschrieben:(05 Jan 2019, 10:26)

Gesamtsteigerung des Sozialhaushaltes ca. 19%
Im gleichen Zeitraum stieg der Bundeshaushalt um 20%.


Man muss lange grübeln um da ein Haar in der Suppe zu finden.
Wenn man sich den Strang über die Jahre anschaut... :D

Manche suchen jeden Monat irgendwelche Haare.
Wenn man sich gerade die Entwicklung Deutschlands der letzten 10 Jahre anschaut...
...denkt manch einer...die Lage der Nation nähert sich monatlich dem "Untergang".

Und alle tatsächlichen Zahlen seien geschönt, gefaked oder manipuliert.


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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(05 Jan 2019, 11:41)

Wenn man sich den Strang über die Jahre anschaut... :D

Manche suchen jeden Monat irgendwelche Haare.
Wenn man sich gerade die Entwicklung Deutschlands der letzten 10 Jahre anschaut...
...denkt manch einer...die Lage der Nation nähert sich monatlich dem "Untergang".

Und alle tatsächlichen Zahlen seien geschönt, gefaked oder manipuliert.


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Entschuldigung das ich den BA Bericht Monat für Monat genau lese und dort wird die Zahl der Unterbeschäftigten, für Dezember 2018 auf 3.162.467 Personen beziffert eine Quote von 6,9 %. Das ist die tatsächliche Zahl die im Bericht jeder finden kann der möchte. Ich spreche nicht von geschönt, gefaked oder manipuliert ich spreche von Fakten, von Fakten die jeder der möchte hier nachlesen kann.

Wer möchte kann bei 3.162.467 Personen die arbeitslos sind von nahezu Vollbeschäftigung sprechen warum nicht das ist reine Definition von Vollbeschäftigung allerdings wurde in den den 1970ern und 1980ern bereits bei einer Zahl von 1 Million Arbeitslosen von Massenarbeitslosigkeit gesprochen.

Also ich spreche bei einer Zahl von 3.162.467 Personen die arbeitslos sind nicht von nahezu Vollbeschäftigung, dass ist kein Haar in der Suppe das ist ein Fakt aus dem BA Bericht. Der zur Kenntnis genommen werden kann oder eben nicht. Manche leben eben in Ihrer Welt in Ihrer Wohlfühlblase in der solche Fakten keinen Platz haben, aber dieser Fakt bleibt dennoch Fakt, auch wenn es manchen nicht gefällt, was Fakt ist.
Zuletzt geändert von Sybilla am Sa 5. Jan 2019, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Wähler »

Sybilla hat geschrieben:(05 Jan 2019, 12:14)
Wer möchte kann bei 3.162.467 Personen die arbeitslos sind von nahezu Vollbeschäftigung sprechen warum nicht das ist reine Definition von Vollbeschäftigung allerdings wurde in den den 1970ern und 1980ern bereits bei einer Zahl von 1 Million Arbeitslosen von Massenarbeitslosigkeit gesprochen.
Also ich spreche bei einer Zahl von 3.162.467 Personen die arbeitslos sind nicht von nahezu Vollbeschäftigung, dass ist kein Haar in der Suppe das ist ein Fakt aus dem BA Bericht. Der zur Kenntnis genommen werden kann oder eben nicht. Manche leben eben in Ihrer Welt in Ihrer Wohlfühlblase in der solche Fakten keinen Platz haben, aber dieser Fakt bleibt dennoch Fakt, auch wenn es manchen nicht gefällt, was Fakt ist.
Unterschiedliche Auslegung der BA-Zahlen seit Jahren hier im Forum hin oder her. Der Niedriglohnsektor muss mit in die Betrachtung hinein, vor allem, wenn es um arbeitmarktpolitische Maßnahmen geht.
Hier hilft nur, wenn alle Betroffenen offensiv für einen höheren Mindestlohn und gegen die Tarifflucht in den Dienstleistungsbranchen ankämpfen.
Die öffentliche Hand allein wird keinen zweiten Arbeitsmarkt für 3 Millionen Menschen finanzieren, geschweige denn private Arbeitgeber zur Schaffung von zusätzlichen gut bezahlten Arbeitsplätzen zwingen können.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Europa2050 hat geschrieben:(05 Jan 2019, 11:31)
Und ja, Menschen, die bei nahezu Vollbeschäftigung dauerhaft arbeitslos sind, sind häufig (wohlverstanden, nicht immer, letztlich muss man den Einzelnen anschauen) auch wegen solcher charakterlicher Eugenschaften da, wo sie sind.
Nein sie sind da wo sie sind weil den meisten die erwünschten Qualifikationen fehlen die von einen Arbeitgeber erwünscht werden, manche Arbeitgeber aber nicht die finanziellen Mittel zur Qualifizierung von Arbeitnehmern aufbringen möchten. Da ist der 0 € Arbeitnehmer sehr willkommen, der ja von der Solidargemeinschaft der Steuerzahler finanziert wird. nachdem viele vor allem ältere Langzeitarbeitslose durchaus überdurchschnittlich leistungsbereit und zur Qualifizierung bereit sind, ist das ein gutes Förderprogramm zur Gewinnmaximierung der Unternehmen. Nach einer kurzen Anlern- und Qualifizierungsphase winken satte Gewinne bei 0 Lohnkosten in den ersten beiden Jahren bzw im dritten Jahr 10 % im vierten 20 % und im fünften 30 %. Der Kontokorrent in der EU muss diese fünf Jahre 100 % der Lohnkosten alleine tragen. Ein Wettbewerbsvorteil für deutsche Unternehmen.

Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde ich das Förderprogramm auch über den grünen Klee loben und es als großen Wurf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit anpreisen, werden doch die Kosten für den Arbeitnehmer sozialisiert die Gewinne der Wertschöpfung/Dienstleistung können aber vom Unternehmen privatisiert werden.

Allerdings ist das eine Welt, die ich nicht gut heißen kann.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Europa2050 »

Sybilla hat geschrieben:(05 Jan 2019, 12:30)

Nein sie sind da wo sie sind weil den meisten die erwünschten Qualifikationen fehlen die erwünscht werden, manche Arbeitgeber aber nicht die finanziellen Mittel zur Qualifizierung von Arbeitnehmer aufbringen möchten. Da ist der 0 € Arbeitnehmer sehr willkommen, der ja von der Solidargemeinschaft der Steuerzahler finanziert wird. nachdem viele vor allem ältere Langzeitarbeitslose durchaus überdurchschnittlich leistungsbereit und zur Qualifizierung bereit sind, ist das ein gutes Förderprogramm zur Gewinnmaximierung der Unternehmen. Nach einer kurzen Anlern- und Qualifizierungsphase winken satte Gewinne bei 0 Lohnkosten in den ersten beiden Jahren bzw im dritten Jahr 10 % im vierten 20 % und im fünften 30 %. Der Kontokorrent in der EU muss diese fünf Jahre 100 % der Lohnkosten alleine tragen. Ein Wettbewerbsvorteil für deutsche Unternehmen.

Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde ich das Förderprogramm auch über den grünen Klee loben und es als großen Wurf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit loben, werden doch die Kosten für den Arbeitnehmer sozialisiert die Gewinne der Wertschöpfung/Dienstleistung können aber vom Unternehmen privatisiert werden.

Allerdings ist das eine Welt, die ich nicht gut heißen kann.
Natürlich ist arbeiten ohne Qualifikation schwierig, aber aus meiner Erfahrung ist das meist das geringste Problem, immerhin reden wir ja auch von Leuten, die das ein oder andere fachliche Defizit mit Lebenserfahrung wett machen könnten.

Nein, für die Jobs, für die ich seit über 20 Jahren verantwortlich bin, den IT-Betrieb in einem mittleren Unternehmen, da sind vor allem soziale und methodische Fähigkeiten verlangt, maximal zu 20-30% fachliche Fähigkeiten (wir programmieren nicht selbst).
Und da fehlts bei Langzeitarbeitslosen oft (nicht immer) kilometerweit.
Und ich will auch nicht wissen, wer außer ihm an seinem Dilema alles schuld ist, ich will dass er sich rausarbeitet und seine Teamkollegen und mich nicht nervt, sondern begeistert.

Und selbst wenn die Geschäftsführung solche Steuerzahlergeschenke gut findet, was durchaus möglich sein kann - vor Ort bringt’s meist einfach nichts als Verdruss.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(05 Jan 2019, 12:14)

Entschuldigung das ich den BA Bericht Monat für Monat genau lese
Und ?

Zwischen genau lesen, genau verstehen und genauen und KORREKTEN Interpretationen
...ist eine Menge Raum.

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Eine kleine Übersicht zur Entwicklung der Renten.

Wenn sich die Zahl der Beschäftigten seit Jahren auf Rekordniveau bewegt so wie das der Pressedienst der BA darstellt, dann ist es nur schwer verständlich, warum die Löcher in der Rentenkasse angeblich immer größer werden, Es gibt erheblich mehr Beitragszahler und der Eintritt ins Rentenalter verschiebt sich Jahr für Jahr nach hinten bis 67. Zudem sind die Rentensteigerungen durch die Rentenformel gedeckelt. Das Rentenniveau ist laut Rentenversicherung vom Jahr 2000 mit 52,9 % bis 2019 auf 47,6 % abgesunken im Jahr 2013 waren es noch 48,9 % und 2030 werden es laut Tabelle nur noch 44, 3 % sein. Außerdem ist 2019 das Renteneintrittsalter für den Geburtsjahrgang 1954 bereits bei 65 Jahre + 8 Monate. Bis 2024 steigt es jährlich um 1 Monat auf dann 66 Jahre für den Geburtsjahrgang 1958 und weiter jährlich um weitere 2 Monate bis 2031 auf dann 67 Jahre für den Geburtsjahrgang 1964.

Des weiteren hat sich die Gesamtzahl der Rentner seit 2013 nur marginal um 500.000 Personen erhöht von 25,16 Millionen auf 25,66 Millionen

Hingegen die Arbeitslosigkeit laut Pressedienst der BA um rund 3 Millionen Personen gesunken ist. Rein logisch müsste das zu erheblichen Einsparungen im Haushalt für Arbeit und Soziales führen, dem ist aber nicht so, warum ist dass so?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:49)

Eine kleine Übersicht zur Entwicklung der Renten.

Wenn sich die Zahl der Beschäftigten seit Jahren auf Rekordniveau bewegt so wie das der Pressedienst der BA darstellt,
dann ist es nur schwer verständlich, warum die Löcher in der Rentenkasse angeblich immer größer werden,
Die Ausgaben der gesetzlichen RV sind in den letzten Jahren ... weiter gestiegen. :)

2013: 259 Mrd.
2014: 266 Mrd.
2015: 277 Mrd.
2016: 288 Mrd.
2017: 298 Mrd.
2018: 302 Mrd.
2019: 320 Mrd. (e)

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Senexx »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:49)
Des weiteren hat sich die Gesamtzahl der Rentner seit 2013 nur marginal um 500.000 Personen erhöht von 25,16 Millionen auf 25,66 Millionen

Hingegen die Arbeitslosigkeit laut Pressedienst der BA um rund 3 Millionen Personen gesunken ist. Rein logisch müsste das zu erheblichen Einsparungen im Haushalt für Arbeit und Soziales führen, dem ist aber nicht so, warum ist dass so?
Tja, Mathematik und das Verhältnis zu Zahlen. Ein schwieriges Thema.

500.000 ist nicht marginal. Nimmt man eine ungefähre Durchschnittsrente von 1000 Euro an und rund 20 Prozent KV und Pflegversicherung, dann sind das pro Jahr Mehrausgaben von 7,2 Milliarden Euro. Das ist kein Klienvieh, sonder erklecklich und erklärt einen substantiellen Teil der steigenden Rentenausgaben.

Hinzu kommen Rentenerhöhungen, Personalmehrbedarf, höhere Sachkosten, Lohsteigerungen usw.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:57)

Die Ausgaben der gesetzlichen RV sind in den letzten Jahren ... weiter gestiegen. :)

2013: 259 Mrd.
2014: 266 Mrd.
2015: 277 Mrd.
2016: 288 Mrd.
2017: 298 Mrd.
2018: 302 Mrd.
2019: 320 Mrd. (e)

mfg
Diese Steigerungen bewegen sich aber bis auf 2019 im üblichen Rahmen der Preis und Lohnsteigerungen
in 2014 2,7 %
in 2015 4,1 %
in 2016 4,0 %
in 2017 3,5 %
in 2018 1,3 %

Diese Steigerungen der Ausgaben in der GRV begründen keinesfalls den exorbitant aufgeblähten Haushaltsplan für Arbeit und Soziales.
Ich weiß ja auch dass es neben Arbeitslosigkeit im Sinne dass § 16 SGB der offiziellen Statistik des Pressedienst der BA für Dezember 2018 „Dezember Rekordtief “ von 2.209.546 Personen. Mindestens 3.162.467 Personen tatsächlich arbeitslos sind (sogenannte Unterbeschäftigung - auch das sind noch nicht alle sondern nur die Leistungsberechtigten Arbeitslosen Personen) Die Zahl der Empfänger von Hartz IV und Sozialgeld summiert sich ja auf 5.634.620 Personen also von Rekord Tiefstwerte ist der Arbeitsmarkt meilenweit entfernt. In Deutschland gibt es nach wie vor Massenarbeitslosigkeit zusätzlich arbeiten 25 % der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor. Außerdem steigt die Zahl der Rentner in Altersgrundsicherung rasant an.

Aber bei genauen Hinsehen ist die Steigung im Haushaltsplan für Arbeit und Soziales in 2019 hauptsächlich auf den Förderprogramm für den 0 € Arbeitnehmer zurück zuführen.
--- --- ---
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Senexx hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:23)

Tja, Mathematik und das Verhältnis zu Zahlen. Ein schwieriges Thema.

500.000 ist nicht marginal. Nimmt man eine ungefähre Durchschnittsrente von 1000 Euro an und rund 20 Prozent KV und Pflegversicherung, dann sind das pro Jahr Mehrausgaben von 7,2 Milliarden Euro. Das ist kein Klienvieh, sonder erklecklich und erklärt einen substantiellen Teil der steigenden Rentenausgaben.

Hinzu kommen Rentenerhöhungen, Personalmehrbedarf, höhere Sachkosten, Lohsteigerungen usw.
Au Au Au diese "Mathematik" ist wirklich schmerzhaft. Die Renten werden doch aus der Sozialkasse der GRV bezahlt, nicht aus dem Haushaltsplan des Bundes für Arbeit und Soziales, der leistet nur eine zusätzliche Steuerfinanzierung für versicherungsfremde Leistungen.

Bemühen wir wieder einmal den guten alten Dreisatz - der heute nur noch von wenigen beherrscht wird,

Du berechnest für 500.000 Rentner Mehrausgaben von 7,2 Milliarden
Das heißt ein Rentner kostet demnach 14.400 Euro pro Jahr
Das heißt laut Deiner (Milchmädchen) Rechnung bei 25.660.000 Millionen Rentner a 14.400 Euro/Jahr Gesamtausgaben allein für Rentner von 369.504.000.000 Euro/Jahr

Für den Gesamthaushalt für Arbeit und Soziales für 2019 werden nur rund 145,3 Milliarden € für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales veranschlagt.

Dein Denkfehler ist das Renten aus der Sozialkasse der GRV geleistet werden und nicht aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales der marginale Anstieg der Rentner um 500.000 in den letzten 5 Jahren ist bei gleichzeitiger Rekordbeschäftigung locker aus der Sozialkasse der GRV ohne zusätzliche Steuerfinanzierung aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales zu leisten. Somit fällt dieses als Begründung des exorbitant hohen Anstiegs des Haushaltsplan für Arbeit und Soziales in Gänze weg.
--- --- ---
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Senexx »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:58)

Au Au Au diese "Mathematik" ist wirklich schmerzhaft. Die Renten werden doch aus der Sozialkasse der GRV bezahlt, nicht aus dem Haushaltsplan des Bundes für Arbeit und Soziales, der leistet nur eine zusätzliche Steuerfinanzierung für versicherungsfremde Leistungen.

Bemühen wir wieder einmal den guten alten Dreisatz - der heute nur noch von wenigen beherrscht wird,

Du berechnest für 500.000 Rentner Mehrausgaben von 7,2 Milliarden
Das heißt ein Rentner kostet demnach 14.400 Euro pro Jahr
Das heißt laut Deiner (Milchmädchen) Rechnung bei 25.660.000 Millionen Rentner a 14.400 Euro/Jahr Gesamtausgaben allein für Rentner von 369.504.000.000 Euro/Jahr

Für den Gesamthaushalt für Arbeit und Soziales für 2019 werden nur rund 145,3 Milliarden € für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales veranschlagt.

Dein Denkfehler ist das Renten aus der Sozialkasse der GRV geleistet werden und nicht aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales der marginale Anstieg der Rentner um 500.000 in den letzten 5 Jahren ist bei gleichzeitiger Rekordbeschäftigung locker aus der Sozialkasse der GRV ohne zusätzliche Steuerfinanzierung aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales zu leisten. Somit fällt dieses als Begründung des exorbitant hohen Anstiegs des Haushaltsplan für Arbeit und Soziales in Gänze weg.
Die Ausgaben der RV belaufen sich für 2018 etwa 302. Neurentner haben in der Regel höhere Renten als (Ur-)Altrenter (längere Erwerbsbiographien der Nachkriegsgenerationen, höhere Frauenerwerbstätigkeit) usw. Die Durchschnittsrente der Bestandrentner liegt ja nicht bei 1000 Euro, sondern etwas darunter.

Meine Überschlagsrechung sollte Ihnen auch nur verdeutlichen, was Ihnen scheinbar nicht bewusst ist, weil Sie es als Petitesse abtun.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 10:39)

Diese Steigerungen bewegen sich aber bis auf 2019 im üblichen Rahmen der Preis und Lohnsteigerungen
in 2014 2,7 %
in 2015 4,1 %
in 2016 4,0 %
in 2017 3,5 %
in 2018 1,3 %

Diese Steigerungen der Ausgaben in der GRV begründen keinesfalls den exorbitant aufgeblähten Haushaltsplan für Arbeit und Soziales.
Watt willst Du jetzt eigentlich ?

Ich hatte Dir doch schon mal geschrieben, da gibt es keine exorbitanten Steigerungen.

Hatte ich doch schon mit Zahlen gezeigt.

3.0 , 3,3 , 6,0 , 1,1 und nun 4,3 Prozent.

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(07 Jan 2019, 12:01)

Watt willst Du jetzt eigentlich ?

mfg
Ein nachvollziehbare Erklärung warum trotz jahrelanger monatlicher Rekordmeldung vom Arbeitsmarkt, der Haushalt für Arbeit und Soziales jährlich ansteigt in 2019 sogar exorbitant um mehr als 6 Milliarden Euro auf einen Rekordwert von 145,3 Milliarden € 2014 waren es erst 122 Milliarden € ?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 16:11)

Ein nachvollziehbare Erklärung warum trotz jahrelanger monatlicher Rekordmeldung vom Arbeitsmarkt,
der Haushalt für Arbeit und Soziales jährlich ansteigt in 2019 sogar exorbitant um mehr als 6 Milliarden Euro
auf einen Rekordwert von 145,3 Milliarden € 2014 waren es erst 122 Milliarden € ?
Auch wenn Du Deine Schleife ewig führen willst. Da ist nichts exorbitant.

Rekordmeldungen vom Arbeitsmarkt und "Rekordmeldungen" von den Rentnerzahlen. :)
Rekordmeldungen von den Steuereinnahmen und Rekordmeldungen vom Kindergeld.
Rekorde über Rekorde...

DU bastelst Dir Deine Dinge zusammen...andere weisen Dich halt immer wieder auf allgemeine Dinge hin.

Auch wenn DU das nicht lesen willst.

Deutschland steht...nicht vor dem Zusammenbruch. :D

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(07 Jan 2019, 16:34)
DU bastelst Dir Deine Dinge zusammen...andere weisen Dich halt immer wieder auf allgemeine Dinge hin.
mfg
Noch einmal die Renten werden nicht aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales finanziert sondern aus der Sozialkasse der GRV das eine hat mit den anderen rein gar nichts gemein. Da hilft Dir und Deiner Sicht der Welt kein einziger Rekord weiter, die Fakten sprechen für sich, auch wenn Du diese nicht zur Kenntnis nehmen möchtest, sie sind einfach da und nicht interpretierbar. Ein kleines Kind schließt die Augen und denkt damit ist das was es nicht sehen möchte weg, ist es aber nicht, das Kind sieht es nur nicht weil es die Augen geschlossen hat. Es hilft nichts die Fakten sind einfach da.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 16:48)

Noch einmal die Renten werden nicht aus dem Haushalt für Arbeit und Soziales finanziert
sondern aus der Sozialkasse der GRV das eine hat mit den anderen rein gar nichts gemein.

Da hilft Dir und Deiner Sicht der Welt kein einziger Rekord weiter, die Fakten sprechen für sich,
auch wenn Du diese nicht zur Kenntnis nehmen möchtest, sie sind einfach da und nicht interpretierbar.

Ein kleines Kind schließt die Augen und denkt damit ist das was es nicht sehen möchte weg,
ist es aber nicht, das Kind sieht es nur nicht weil es die Augen geschlossen hat.

Es hilft nichts die Fakten sind einfach da.
Jetzt wirst Du aber echt albern.

Auf die Fakten zum Bundeszuschuss (in Höhe von derzeit 98 Milliarden Euro) aus dem entsprechenden Bundeshaushalt
(Arbeit und Soziales) wurdest Du jetzt oft genug hingewiesen.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p4368468

Und dieser Posten des Ressorts haben also NICHTS mit der gesetzlichen Rentenversicherung zu tun ? :p

Suche Dir nun jemanden anderes, dem Du DEINE "Fakten" nahebringen willst.

mfg
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(07 Jan 2019, 17:08)

Jetzt wirst Du aber echt albern.

Auf die Fakten zum Bundeszuschuss (in Höhe von derzeit 98 Milliarden Euro) aus dem entsprechenden Bundeshaushalt
(Arbeit und Soziales) wurdest Du jetzt oft genug hingewiesen.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p4368468

Und dieser Posten des Ressorts haben also NICHTS mit der gesetzlichen Rentenversicherung zu tun ? :p

Suche Dir nun jemanden anderes, dem Du DEINE "Fakten" nahebringen willst.

mfg
Die gesetzliche Rentenversicherung ist doch nicht das Thema sondern der immer weiter anschwellende Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordbeschäftigung und niedrigster gezählter Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung. Der Bundeszuschuss (in Höhe von derzeit 98 Milliarden Euro) ist ja ersichtlich, nicht aber warum in den Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordbeschäftigung und niedrigster gezählter Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung jedes Jahr immer mehr Geld gepumpt werden muss, des weiteren wird dieser in 2019 in exorbitanter Höhe aufgestockt. Grund dafür ist natürlich das 0 € Förderprogramm der BA und nicht der Bundeszuschuss, denn die Sozialkasse der GRV ist ja aufgrund der Rekordbeschäftigung und des robusten Arbeitsmarktes bis zum bersten gefüllt. Das sind die Fakten die uns täglich in vielen Medien im 15 Minutentakt mitgeteilt werden. Oder möchtest Du dem widersprechen?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 18:15)

nicht aber warum in den Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordbeschäftigung
und niedrigster gezählter Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung
jedes Jahr immer mehr Geld gepumpt werden muss
Wenn Du das jetzt (gerade auxh nach sen letzten Seiten) immer noch nicht verstanden hast,
kann Dir niemand helfen. Ich beende es somit auch von meiner Seite. Viel Glück.

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Dieser Beitrag wurde durch durch einen Moderator sinnentleert verstümmelt, aufgrund dessen habe ich die Restfragmente meines Beitrags komplett gelöscht.

„Meinungsäußerungsfreiheit“ oder auch „Redefreiheit“ – ist das subjektive Recht auf freie Rede sowie freie Äußerung der Meinung.
Zuletzt geändert von Sybilla am Di 8. Jan 2019, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Orbiter1 »

Sybilla hat geschrieben:(07 Jan 2019, 18:15)

Die gesetzliche Rentenversicherung ist doch nicht das Thema sondern der immer weiter anschwellende Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordbeschäftigung und niedrigster gezählter Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung. Der Bundeszuschuss (in Höhe von derzeit 98 Milliarden Euro) ist ja ersichtlich, nicht aber warum in den Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordbeschäftigung und niedrigster gezählter Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung jedes Jahr immer mehr Geld gepumpt werden muss, des weiteren wird dieser in 2019 in exorbitanter Höhe aufgestockt. Grund dafür ist natürlich das 0 € Förderprogramm der BA und nicht der Bundeszuschuss, denn die Sozialkasse der GRV ist ja aufgrund der Rekordbeschäftigung und des robusten Arbeitsmarktes bis zum bersten gefüllt. Das sind die Fakten die uns täglich in vielen Medien im 15 Minutentakt mitgeteilt werden. Oder möchtest Du dem widersprechen?
Faktenresistenten Leuten muß man weiter permanent die Fakten vor Augen führen. Aus der 2./3. Lesung des Bundestags über den Bundeshaushalt 2018 für Arbeit und Soziales.

"Insgesamt 139,18 Milliarden Euro (2017: 137,58 Milliarden Euro) umfasst der Etat des Ministeriums von Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD). Das sind „nur“ 1,6 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Der Sprung vom Haushalt 2016 auf 2017 lag bei satten 8,7 Milliarden Euro. Der Regierungsentwurf hatte Ausgaben von 139,76 Milliarden Euro vorgesehen.

Der größte Ausgabenposten bleibt dabei, wie eh und je, die Rente. Auf mittlerweile 94,02 Milliarden Euro (2017: 91,02 Milliarden Euro) beziffern sich die Leistungen an die Rentenversicherung, ein deutlicher Anstieg um drei Milliarden Euro im Vergleich zu 2017. Bei diesen Leistungen bilden die Zuschüsse des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung mit 35,04 Milliarden Euro (2017: 34,4 Milliarden Euro) sowie die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten in Höhe von 14,3 Milliarden Euro (2017: 13,3 Milliarden Euro) die größten Ausgabenposten. Für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung gibt der Bund in diesem Jahr 5,9 Milliarden Euro und damit 1,2 Milliarden Euro weniger aus als 2017 (7,13 Milliarden Euro).

Für arbeitsmarktpolitische Leistungen und Programme stellt der Bund, zusätzlich zu den Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, 37,04 Milliarden Euro (2017: 37,28 Milliarden Euro) bereit, was nur eine unwesentliche Änderung gegenüber 2017 bedeutet. Die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit, einschließlich der Sonderprogramme des Bundes, schlagen mit neun Milliarden Euro zu Buche. Fast die gesamten Mittel dieses Bereiches werden aber für Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende ausgegeben: 36,45 Milliarden Euro (2017: 36,4 Milliarden Euro). Davon entfallen 20,4 Milliarden Euro (2017: 21 Milliarden Euro) auf das Arbeitslosengeld II, weitere 6,9 Milliarden Euro (2017: 6,5 Milliarden Euro) auf die Leistungen für Unterkunft und Heizung." Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... les/561002
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Jan 2019, 06:21)

Faktenresistenten Leuten muß man weiter permanent die Fakten vor Augen führen. Aus der 2./3. Lesung des Bundestags über den Bundeshaushalt 2018 für Arbeit und Soziales.....
Entschuldigung wir schreiben bereits das Jahr 2019 und diskutieren den Bundeshaushalt 2019 für Arbeit und Soziales.

Die Fleißarbeit zum Bundeshaushalt 2018 ist bereits kalter Kaffee .....
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Orbiter1 »

Sybilla hat geschrieben:(08 Jan 2019, 07:27)

Entschuldigung wir schreiben bereits das Jahr 2019 und diskutieren den Bundeshaushalt 2019 für Arbeit und Soziales.

Die Fleißarbeit zum Bundeshaushalt 2018 ist bereits kalter Kaffee .....
Das ändert aber nichts daran das die Ausgaben für Rente, konkret Zuschüsse des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung, die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten sowie die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung zum Haushalt für Arbeit und Soziales gehören und dort ca 2/3 der Ausgaben ausmachen. Das kannst du so oft leugnen wie du willst, ändert aber nichts an den Fakten.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Jan 2019, 07:35)

Das ändert aber nichts daran das die Ausgaben für Rente, konkret Zuschüsse des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung, die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten sowie die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung zum Haushalt für Arbeit und Soziales gehören und dort ca 2/3 der Ausgaben ausmachen. Das kannst du so oft leugnen wie du willst, ändert aber nichts an den Fakten.
Das bezweifle ich auch nicht, ich frage mich nur, wenn es Rekordbeschäftigung niedrigste Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung gibt und die vorgenannten Dämpfungseffekte bei der Rente (absinken des Rentenniveaus, längere Lebensarbeitszeit ....) warum dann, der Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordzahl von Beitragszahler in die GRV fortlaufend von Jahr zu Jahr und im Jahr 2019 exorbitant ansteigt?

Diese Frage ist bis jetzt unbeantwortet und ich fürchte dass ich hier auch keine Antwort auf meine Frage bekommen werde.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Orbiter1 »

Sybilla hat geschrieben:(08 Jan 2019, 09:20)

Das bezweifle ich auch nicht, ich frage mich nur, wenn es Rekordbeschäftigung niedrigste Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung gibt und die vorgenannten Dämpfungseffekte bei der Rente (absinken des Rentenniveaus, längere Lebensarbeitszeit ....) warum dann, der Haushalt für Arbeit und Soziales trotz Rekordzahl von Beitragszahler in die GRV fortlaufend von Jahr zu Jahr und im Jahr 2019 exorbitant ansteigt?
Auch das lässt sich in den Protokollen des Bundestages nachlesen:

"Insgesamt 144,21 Milliarden Euro (2018: 139,18 Milliarden Euro) umfasst der Etat für den Haushalt 2019 des Ministeriums von Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD), den der Bundestag am Freitag, 14. September 2018, beraten hat. Das sind immerhin fünf Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, die fast ausschließlich auf höhere Kosten für die Rente zurückgehen. ...

Der größte Posten im Haushalt des Ministeriums bleibt mit 105,4 Milliarden Euro (2018: 100,14 Milliarden Euro) die Rente. Auf mittlerweile 98,1 Milliarden Euro (2018: 94,04 Milliarden Euro) beziffern sich die Leistungen an die Rentenversicherung, ein deutlicher Anstieg um vier Milliarden Euro im Vergleich zu 2018.

Bei diesen Leistungen bilden die Zuschüsse des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung mit 36,38 Milliarden Euro (2018: 35,04 Milliarden Euro) den größten Ausgabenposten. Für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung will der Bund im nächsten Jahr 7,1 Milliarden Euro und damit 1,2 Milliarden Euro mehr ausgeben als 2018 (5,9 Milliarden Euro).

Für arbeitsmarktpolitische Leistungen und Programme stellt der Bund, zusätzlich zu den Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, rund 36,7 Milliarden Euro (2018: 37,6 Milliarden Euro) bereit, was nur eine unwesentliche Änderung gegenüber 2018 bedeutet. Fast die gesamten Mittel dieses Bereiches werden für Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende ausgegeben: 36,12 Milliarden Euro (2018: 36,35 Milliarden Euro). Davon entfallen 20,2 Milliarden Euro (2018: 20,4 Milliarden Euro) auf das Arbeitslosengeld II.

Eine deutliche Steigerung um eine Milliarde Euro gibt es bei der Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung, für die 5,9 Milliarden Euro (2018: 6,9 Milliarden Euro eingeplant sind." Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... les/566386

Hoffentlich hast du jetzt kapiert was die Ursache für den erneut gestiegenen Haushalt für Arbeit und Soziales ist. Die prozentual größte Steigerung findet sich bei der Grundsicherung. Da ging es gegenüber dem Vorjahr von 5,9 auf 7,1 Mrd €, oder umgerechnet 20% nach oben.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Jan 2019, 09:49)
Für arbeitsmarktpolitische Leistungen und Programme stellt der Bund, zusätzlich zu den Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, rund 36,7 Milliarden Euro (2018: 37,6 Milliarden Euro) bereit, was nur eine unwesentliche Änderung gegenüber 2018 bedeutet.
...
Die prozentual größte Steigerung findet sich bei der Grundsicherung. Da ging es gegenüber dem Vorjahr von 5,9 auf 7,1 Mrd €, oder umgerechnet 20% nach oben.
Ja danke,
Fakt 1 ist dass die Kosten für die Arbeitslosigkeit trotz immer weniger Personen die als arbeitslos gezählt werden im Haushalt für Arbeit und Soziales nicht absinken.
Fakt 2 im Haushalt für Arbeit und Soziales sind also trotz Rekordbeschäftigung und der niedrigsten Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung zusätzlich zu den Mitteln der Bundesagentur für Arbeit 36,7 Milliarden Euro für arbeitsmarktpolitische Leistungen und Programme bereitgestellt.

Danke damit sollte jeden klar sein das die Solidargemeinschaft der Steuerzahler für die Rekorde am Arbeitsmarkt zur Kasse gebeten wird. (Das neue Förderprogramm des 0 € Arbeitnehmer für die ersten zwei Jahre usw, siehe oben, wird zwar neue Rekorde am Arbeitsmarkt genieren, allerdings auf Kosten der Steuerzahler)

Fakt 3 Die Kosten der Grundsicherung steigen umgerechnet 20% an.
Fakt 4 Trotz Rekordbeschäftigung und der niedrigsten Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung sowie der Dämpfungseffekte bei der Rente (absinken des Rentenniveaus, längere Lebensarbeitszeit ....) steigen die Leistungen an die Rentenversicherung um vier Milliarden Euro im Vergleich zu 2018 an.

Es fehlen noch die Kosten für die rund 900 Tafelläden und die imaginären Kosten der ehrenamtliche Helfer und der Wert der Lebensmittelspenden die in Deutschland trotz Rekordbeschäftigung und der niedrigsten Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung zur Grundversorgung der Menschen in Armut benötigt werden.

Entschuldigung, für mich ist die Mär der Rekordbeschäftigung und der niedrigsten Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung angesichts dieser Zahlen nicht glaubhaft.

Und diesen Satz verstehe ich nicht:
Orbiter1 hat geschrieben:(08 Jan 2019, 09:49)
Eine deutliche Steigerung um eine Milliarde Euro gibt es bei der Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung, für die 5,9 Milliarden Euro (2018: 6,9 Milliarden Euro) eingeplant sind.
Wie jetzt eine deutliche Steigerung um eine Milliarde Euro 2019 5,9 Milliarden Euro (2018: 6,9 Milliarden Euro ) nach Adam Rieß wäre das aber für 2019 eine Milliarde weniger. (Auch im Original ist dieser Widerspruch enthalten)
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Wähler »

Spiegel 4. Januar 2019 Wie viele Menschen in Deutschland sind arbeitslos? Und wie viele gelten als unterbeschäftigt? Der Überblick von April 2009 bis heute
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 43484.html
Bei der interaktiven Graphik auf den Reiter "Gesamt" klicken
Spiegel 1. März 2017 Offizielle und versteckte Arbeitslosigkeit in Deutschland
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 33354.html
1. DIE OFFIZIELL ARBEITSLOSEN
2. WEITERE UNTERBESCHÄFTIGTE
3. STILLE RESERVE
Grafik unten auf der Seite: Arbeitslosigkeit - das ganze Ausmaß seit 2005
Seit 2005 ist die Entwicklung durchaus positiv
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Wähler hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:27)
Seit 2005 ist die Entwicklung durchaus positiv
Ja und Nein

Ja seit 2005 ist die Zahl der Arbeitslosen tatsächlich gesunken, allerdings sind heute wie ich in meiner monatlichen Analyse des Arbeitsmarktes verlinkt habe, rund 25 % aller Arbeitnehmer im prekären Niedriglohnbereich beschäftigt.

Das heißt zum Beispiel, dass in einer Bäckerei in der 2005 zwei Bäckerreifachverkäuferinnen in Vollzeit 160 Std/Monat beschäftigt waren, heute 8 Bäckerreifachverkäuferinnen zu 40 Std/Monat beschäftigt sind. Die Zahl der Arbeitsplätze in dieser Bäckerei sind um das vierfache angestiegen das Einkommen einer Bäckerreifachverkäuferin bei 40 Std/Monat ist nur noch ein Viertel. Analog trifft das Prinzip vor allen den Einzelhandel aber auch das produzierte Gewerbe, Wer das Prinzip des Job-Sharing als Erfolg sehen mag der soll das so sehen, ich nicht. So kann zwar zumindest statistisch nahezu Vollbeschäftigung erreicht werden allerdings (habe Arbeit brauche Geld) wird so für immer mehr Arbeitnehmer zur bitteren Lebensrealität.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Schon wieder ein neuer Januar-Rekord am Arbeitsmarkt in Deutschland?

Herz statt Hartz, viele Personen (Jeder Fünfte arbeitet im Niedriglohnsektor – Armutsrisiko trotz Wirtschaftsboom gestiegen) müssen trotz oder wegen der Rekordbeschäftigung vor allem in Teilzeitbeschäftigung die jeden Morgen früh aufstehen und den ganzen Tag arbeiten müssen nebenbei Grundsicherungsleistungen zur Sicherung ihres Unterhalts und den Unterhalt Ihrer Familie beziehen (rackern und stempeln)

Allerdings:

Rekordbeschäftigung und Mindestlohn verhindert Armut nicht

NRW-Tafel-Chef sauer auf Politik: "Skandal, dass es Einrichtungen wie diese geben muss"

Aber die Medien rufen wie von der neoliberalen Nomenklatur erwünscht im Chor Hurra Hurra Hurra neuer Rekord am Arbeitsmarkt seit der „Wiedervereinigung“ in manchen Medien gibt es nach mehr Superlativen, und sprechen und schreiben gar von historisch niedrigen Arbeitslosenzahlen.

„Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Gustave Le Bon

Was sagt die Oxfam Studie - dazu?

Das reichste Prozent der Deutschen verfüge über ebenso viel Vermögen wie die 87 ärmeren Prozent der deutschen Bevölkerung.

Des weiteren zählt D im weltweiten Vergleich zu den Industriestaaten mit der größten Vermögensungleichheit – 2017 waren 15,8 Prozent der Bevölkerung in D von Einkommensarmut betroffen ein historischer „Negativrekord“ jedes fünfte Kind galt als arm.

"Schattenbericht" der Nationalen Armutskonferenz"Viele Menschen haben nicht genug zum Leben" ...16 Prozent der Deutschen sind arm: Das ist das Ergebnis eines Berichts der Armutskonferenz. Abhilfe böte vor allem gute und gut bezahlte Arbeit. ...

Januar Rekord ?

Laut BA Monatsbericht für Januar 2019 steigt die Zahl der Leistungsberechtigten von Dezember 2018 mit 6.339.723 Personen im Leistungsbezug (SGBII;SGB III ohne Bezieher von Asylleistungen) auf 6.456.083 Personen im Januar 2019. Am Tag bevor die Reformagenda und Hartz IV in Kraft gesetzt wurden, waren es 4.321.000. Leistungsberechtigte. *Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest.

Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung destatis - Pressemitteilung Nr. 114 vom 28.03.2018 erhielten im Januar 2017 insgesamt 1.059.000 Empfänger

„Ein Land, in dem wir gut und gerne leben“ Wer ist wir ? Fast – Vollbeschäftigung bessere Statistiken vom Arbeitsmarkt, gab es nur im Arbeiter- und Bauernstaat (DDR) oder in Nordkorea....etc

Arbeitsmarkt im Januar 2019: Die Zahl der Unterbeschäftigten, für Januar 2019 beträgt laut BA Bericht 3.291.387 Personen 7,2 %

“Es ist ein Skandal, dass es Einrichtungen wie die Tafel in so einem reichen Land geben muss”

Im Januar 2019 wird die Zahl der Personen Leistungsempfänger von Leistungen im Bereich SGBII/SGBIII offiziell im BA Bericht Januar 2019 mit 6.456.083 Personen beziffert die Hilfequote der erwerbsfähige Leistungsberechtigte wird somit auf 7,4 % berechnet. Darunter ALG I erhalten 825.386 im BA Bericht November waren es erst 671.585 Personen des weiteren 4.007.286 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte Personen und Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte Personen 1.623.411 Die Zahl der Unterbeschäftigten, für Januar 2019 beträgt laut BA Bericht 3.291.387 Personen 7,2 % . Im Jahr 2017 gab es durchschnittlich 1.030.000 Personen in Zeitarbeit Die Zahl der Arbeitslosen im Sinne des § 16 SGB III für Januar 2019 wird in der Statistik der BA offiziell auf ein „Januar Rekordtief “ von 2.405.586 Personen beziffert. Allerdings befinden sich 841.209 Personen als Teilnehmer an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik. Der Bestand gemeldeter Arbeitsstelle (Mehrfachnenngen, bereits besetzte aber noch nicht gelöschte, Redundanzen inbegriffen) wird im Januar 2019 im BA Bericht mit 757.714 ausgewiesen (Im Nov18 waren es noch 807.032 im Dezember 18 nur noch 781.326)
der BA-X hingegen steigt weiter von 252 im November auf 253 im Dezember auf jetzt 254.

1.1 Eckwerte des Arbeitsmarktes Bericht Januar 2019
Tabellenanhang zum Monatsbericht Januar 2019 (Tabelle 1)

Quelle der Zahlen:
https://statistik.arbeitsagentur.de/Sta ... 01-pdf.pdf

Zu beachten ist die Zählweise der Arbeitslosen (es werden nicht alle Personen die arbeit suchend sind als arbeitslos gezählt. Zum Beispiel fehlen viele unter 25 Jährige sowie viele über 58 Jährige, auch Kranke, etc) so dass die Zahl der Unterbeschäftigten Arbeitslosen, weiterhin mehr 3 Millionen Personen beinhaltet. Ist das Fast- Vollbeschäftigung und eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit ? Alleine die Zahl der Unterbeschäftigung zeigt das, dass Problem der „Massenarbeitslosigkeit“ auch für die Gesellschaft des Jahres 2019 präsent ist. Alles andere ist eine nebulöse Verschleierung des Problems durch Teilzeitbeschäftigung und durch Zersplitterung von Vollzeitstellen.

Das es nach wie vor alleine mehr als vier Millionen Menschen gibt, die ihre Grundsicherung mit ALG II (Hartz IV) Transferleistungen absichern müssen findet kaum Beachtung, immerhin verkünden viele Medien und Talk Shows „ Fast-Vollbeschäftigung“

Diese Analyse des Arbeitsmarktbericht der BA wurde unter Verwendung der Quellzahlen des BA Berichts für Januar 2019 verfasst. Autorin ist Sybilla am 31.01.19 --- 10 Uhr 20
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(31 Jan 2019, 10:44)

Des weiteren zählt D im weltweiten Vergleich zu den Industriestaaten mit der größten Vermögensungleichheit
mhmmm...

Sind die USA, Schweden, Brasilien und China keine Industriestaaten ?
Dort ist es ja noch "ungerechter"...

Und ich lebe lieber in dem vermögensungerechten Deutschland...
als in den gerechteren Ländern wie...
Rumänien, Pakistan, Nordkorea oder Albanien.

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2019, 12:33)

mhmmm...

Sind die USA, Schweden, Brasilien und China keine Industriestaaten ?
Dort ist es ja noch "ungerechter"...

Und ich lebe lieber in dem vermögensungerechten Deutschland...
als in den gerechteren Ländern wie...
Rumänien, Pakistan, Nordkorea oder Albanien.

mfg
Allerdings sorgt ein BGE für die Abschaffung der Armut in Deutschland in Europa und in allen wirtschaftlich entwickelten Industriestaaten vor allem in den USA und China.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(31 Jan 2019, 17:16)

Allerdings sorgt ein BGE für die Abschaffung der Armut in Deutschland in Europa
und in allen wirtschaftlich entwickelten Industriestaaten vor allem in den USA und China.
Wo kann ich DAS finden ?

Oder ist das nur ein "frommer" Wunsch ?

Und auch WENN es (theoretisch) ein BGE geben WÜRDE,
gäbe es weiterhin Unterschiede in Vermögen und Einkommen.

Und dann würdest Du trotzdem weiter lamentieren, das es weiterhin (relative) Armut gäbe. :D

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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2019, 17:39)

Und auch WENN es (theoretisch) ein BGE geben WÜRDE,
gäbe es weiterhin Unterschiede in Vermögen und Einkommen.

mfg
Es geht darum die Armut zu überwinden, nicht darum das alle das gleiche Einkommen oder Vermögen haben.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Skull »

Sybilla hat geschrieben:(31 Jan 2019, 22:19)

Es geht darum die Armut zu überwinden, nicht darum das alle das gleiche Einkommen oder Vermögen haben.
Und ?

In Deutschland gibt es eine weltweit-vergleichbar geringe (absolute) Armut. Praktisch kaum.

Und wenn Du jetzt wieder mit Deinem Armutsbericht und Einkommens-und Vermögensungleichheiten kommst
sind wir ja WIEDER beim Thema relative Armut.

Aber diesen wiederkehrenden Kreis...fahre ich jetzt nicht mir Dir.

mfg
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von van Kessel »

man hört richtig den Aufschrei eines Markus Söder, als der 'Kollege' Scholz andachte, den Steuersatz für 'Besserverdienende, auf 45% anheben zu wollen.
"Der Spitzensteuersatz habe zu Zeiten des Kanzlers Kohl mal bei 56 Prozent gelegen, heute seien es nur noch 42 Prozent, sagte Scholz der Zeitung".
Gut so SPD, ihr seid auf der richtigen Spur und lasst euch nicht von den 'Christen' wieder unterbuttern. Wenn die 'gutverdienenden' (zählt dazu auch ein Mercedes-Vorstandmitglied, oder hat der schon den GOTT-Modus ?) das Rückgrad der deutschen Steuerzahler sind, sind dann die anderen der Arsch oder doch das Gehirn?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2019, 22:36)

Und ?

In Deutschland gibt es eine weltweit-vergleichbar geringe (absolute) Armut. Praktisch kaum.

mfg
Ach so?

OBDACHLOSIGKEIT 26.01.2019 Zehn Kältetote in Deutschland in diesem Winter Diese zehn Menschen sind nicht relativ sondern tatsächlich in D erfroren. Aber das ist eine humanitäre Katastrophe die kaum Beachtung findet. Natürlich gibt es in D eine beachtliche Anzahl Menschen in tatsächlicher Armut /Kinderarmut und Altersarmut, was es nur vereinzelt in D gibt ist Elend. Manche verwechseln diese Begriffe.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Teeernte »

Sybilla hat geschrieben:(01 Feb 2019, 00:05)

Ach so?

OBDACHLOSIGKEIT 26.01.2019 Zehn Kältetote in Deutschland in diesem Winter Diese zehn Menschen sind nicht relativ sondern tatsächlich in D erfroren. Aber das ist eine humanitäre Katastrophe die kaum Beachtung findet. Natürlich gibt es in D eine beachtliche Anzahl Menschen in tatsächlicher Armut /Kinderarmut und Altersarmut, was es nur vereinzelt in D gibt ist Elend. Manche verwechseln diese Begriffe.
Natürlich gibt es mehrere Gründe - ohne Staatliche Hilfe auskommen zu MÜSSEN...und durch den"Rost" zu fallen.

Kleinunternehmer/Arbeitslose/In Trennung lebende, die "Pleite" sind - aber die Dokumente nicht dazu haben (dauert).

Personen denen zusätzlich zur Armut auch krankheitsbedingt nicht in der Lage sind - der Bürokratie zu folgen.
Depressionen bei Frauen mit KLEINST-Kindern sind häufig - ( Überlastung ) - der Staat stellt selten eine Hilfe.

Ein grosser Teil "Illegale" - Auch Arbeiter aus dem Ausland, die hier von ihren Arbeitgebern betrogen wurden...kein Geld haben ...und wenig Unterstützung bekommen,
...ich hab aber auch viele Frauen und Kinder in Abbruchhäusern in Grosstädten gesehen.

Es gibt dann eben noch die oben genannten Wohnungslosen -


ALLEN fehlt eine unbürokratische Unterbringung, Notbekleidung , Möglichkeit einer Körperhygiene nachzukommen und Versorgung mit Nahrungsmitteln.

- und das nicht - zur "Vorführung"//Besichtigung im Hauptbahnhof.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von unity in diversity »

Deutschland hat 2,4 Millionen Arbeitslose:
https://de.statista.com/statistik/daten ... ittswerte/
Gleichzeitig wird von einem so genannten Fachkräftemangel gesprochen.
Da fragt man sich, wer Fake-News verbreitet.
Ist es die Immobilienwirtschaft?
Oder nur eine Gehaltsfrage?
https://www.zeit.de/arbeit/2018-12/arbe ... l-jobsuche
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Dissident
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Dissident »

unity in diversity hat geschrieben:(01 Feb 2019, 01:40)
Oder nur eine Gehaltsfrage?
https://www.zeit.de/arbeit/2018-12/arbe ... l-jobsuche
Promotion sollte man nur mit Unterstützung einer Privatfirma machen oder der Doktorvater stellt einem konkret ne Stelle als postdoc in Aussicht.
Senexx

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Senexx »

unity in diversity hat geschrieben:(01 Feb 2019, 01:40)

Oder nur eine Gehaltsfrage?
https://www.zeit.de/arbeit/2018-12/arbe ... l-jobsuche
11 Semester studiert - mehrere Jahre an der Promotion herumgedoktert - 33 Jahre alt - Berufserfahrung Null. Wer soll einen solche Azubi einstellen?

Hockt in Pinneberg, norddeutsche Einöde ohne Industrie, glaubt zuerst, sich dort nicht wegbewegen zu müssen. Gut nach 107 Bewerbungen hat er es begriffen...

Der fällt halt nicht unter Fachkraft, sondern unter fehlgeleitet.
LilaLöwe
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von LilaLöwe »

van Kessel hat geschrieben:(31 Jan 2019, 23:15)

man hört richtig den Aufschrei eines Markus Söder, als der 'Kollege' Scholz andachte, den Steuersatz für 'Besserverdienende, auf 45% anheben zu wollen.
"Der Spitzensteuersatz habe zu Zeiten des Kanzlers Kohl mal bei 56 Prozent gelegen, heute seien es nur noch 42 Prozent, sagte Scholz der Zeitung".
Gut so SPD, ihr seid auf der richtigen Spur und lasst euch nicht von den 'Christen' wieder unterbuttern. Wenn die 'gutverdienenden' (zählt dazu auch ein Mercedes-Vorstandmitglied, oder hat der schon den GOTT-Modus ?) das Rückgrad der deutschen Steuerzahler sind, sind dann die anderen der Arsch oder doch das Gehirn?
Würde es auch nur einem einzigen an der Armutsgrenze lebenden Mitbürger helfen, wenn der Spitzensteuersatz (der übrigens schon ab 55k EUR/Jahr greift) erhöhr wird?
Der Bund freut sich über Steuereinnahmen in nie zuvor erreichter Höhe, Deutschland belegt bei der Steuerlast mittlerweile den unrühmlichen ersten Platz und dee SPD fällt nur eins ein - Steuern erhöhen. Was diese Partei umtreibt, kann doch kein normaler Mensch mehr nachvollziehen.
Tick|Trick|und Track

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Senexx hat geschrieben:(01 Feb 2019, 05:14)

11 Semester studiert - mehrere Jahre an der Promotion herumgedoktert - 33 Jahre alt - Berufserfahrung Null. Wer soll einen solche Azubi einstellen?

Hockt in Pinneberg, norddeutsche Einöde ohne Industrie, glaubt zuerst, sich dort nicht wegbewegen zu müssen. Gut nach 107 Bewerbungen hat er es begriffen...

Der fällt halt nicht unter Fachkraft, sondern unter fehlgeleitet.
Einen Ingenieur backt man nicht in einem Jahr. Der Beruf des Ingenieurs ist das Gegenteil von einem Hilfsjob. Und das hier:

"Rufbereitschaft rund um die Uhr – für 40.000 Euro" für einen Ingenieur, der auch noch einen Doktortitel hat, ist ein Witz.

Aber vielleicht würde es Dir ja gefallen, wenn die erwerbsfähige Bevölkerung zu 100% maximal einen mittleren Berufsabschluss und eine Ausbildung zum Handwerker haben würde (trifft auf so manchen AfD-Wähler zu). Nur kann ein Handwerker kein Haus bauen, wenn kein Architekt und kein Bauingenieur (beide Akademiker) es vorher nicht entworfen und berechnet hätten.

Übrigens, Du benutzt Software. Denkst Du etwa, jemand mit nur einer Handwerkerausbildung kann up-to-date- und state-of-the-art-Software entwickeln? Nee, dafür braucht es Leute mit Grips und am besten mit einem IT-Studium. Und studieren dauert eben ne Weile.

Und außerdem, um auf den genannten Fall wieder zu sprechen zu kommen: Es ist ganz normal, wenn ein Arbeitsuchender erst in seiner Region nach Arbeit sucht. Und dann, wenn er dort keine Arbeit findet, seinen Suchradius erweitert. Deswegen endet der ZEIT-Artikel mit den Sätzen:
Bange hat daraus schnell seinen Schluss gezogen. "Am Anfang habe ich im Umkreis von 150 Kilometern gesucht", sagt er. "Jetzt probiere ich es deutschlandweit."
Senexx

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Senexx »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(01 Feb 2019, 05:47)

Einen Ingenieur backt man nicht in einem Jahr. Der Beruf des Ingenieurs ist das Gegenteil von einem Hilfsjob.
Als es noch nicht die unselige Kombi BA/MA gab, sondern das Diplom, war die Studienzeit 8 Semester. Schon damals gab es welche, die länger an der Uni geparkt haben. Völlig unverständlich und völlig inakzeptabel. Schon damals hätte man die Studienzeit rigoros beschränken sollen. Ich habe nur 8 Semester studiert, kürzer ging nicht, aber mein Zeit sinnvoll genutzt, in dem ich 80 Stunden im Monat in einem Forschungsprojekt gearbeitet habe. Ab dem 2. Semester. Ich habe Forschung betrieben - nicht kopiert.

Ein wichtiges Argument für den Schwenk zu BA/MA war, dass man das Studium straffen, verschulen, schneller zur Berufsqualifikation führen wollte. Unsere Studenten seien zu alt. Wir haben diese Mode-Vorstellung immer als Irrsinn abgelehnt, mussten uns aber letztlich beugen.

Tatsächlich hat das in vielen Fällen dann zu einer festgeschrieben Ausdehnung der Studienzeit auf 10 Semester geführt.

Auch wieder verständlich, denn mit steigender Abiturientenquote kommen immer mehr nicht Studierfähige an die Universitäten, die wie im Kindergarten gegängelt und mit viel Zeitaufwand irgendwie zum Abschluss gebracht werden müssen, um sie dann mit völlig überzogenen Gehaltsvorstellungen in den Arbeitsmarkt zu entlassen.

Die Aspirationen verhalten sich umgekehrt proportional zur Qualifikation. Das ist dann der Fachkräftemangel. Am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildete "Akademiker" fehlen anderswo als Facharbeiter.

Die Ergebnisse der Übersättigung mit Schmalspurakademikern sehen wir heute in der Qualität unserer Politik und dem Verfall von Ingenieurskunst, schlagartig beleuchtet von der Unfähigkeit Flughäfen zu bauen oder Brücken zu erhalten oder dem Beispiel der "Energiewende".
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Wähler »

Senexx hat geschrieben:(01 Feb 2019, 06:31)
Die Ergebnisse der Übersättigung mit Schmalspurakademikern sehen wir heute in der Qualität unserer Politik und dem Verfall von Ingenieurskunst, schlagartig beleuchtet von der Unfähigkeit Flughäfen zu bauen oder Brücken zu erhalten oder dem Beispiel der "Energiewende".
Bitte um empirische Belege, gerade in diesem eher an Fakten orientierten Thread.
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