Zur Lage der deutschen Wirtschaft

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Enigma
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Enigma »

hier wird immer so schön auf der zeitarbeit herumgehackt ...ist euch eigentlich bewusst , dass über 50% der zeitarbeiter keine abgeschlossene ausbildung haben ...ich will nicht wissen wie viele von denen nichtmal einen schulabschluss hat ...es st also relativ klar warum diese menschen arbeitslos sind...auch in unserem pool von sockelarbeitslosen , sind extrem viele untergebildete ...dabei weis man doch schon seit langem , dass bildung und bildungsabschlüsse die beste versicherung gegen arbeitslosigkeit sind
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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ToughDaddy
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von ToughDaddy »

Enigma hat geschrieben:hier wird immer so schön auf der zeitarbeit herumgehackt ...ist euch eigentlich bewusst , dass über 50% der zeitarbeiter keine abgeschlossene ausbildung haben ...ich will nicht wissen wie viele von denen nichtmal einen schulabschluss hat ...es st also relativ klar warum diese menschen arbeitslos sind...auch in unserem pool von sockelarbeitslosen , sind extrem viele untergebildete ...dabei weis man doch schon seit langem , dass bildung und bildungsabschlüsse die beste versicherung gegen arbeitslosigkeit sind
Hast zu Deiner Behauptung auch eine Quelle?
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Angesichts der folgenden Informationen erhebt sich die Frage gefährdet ein allgemeiner flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn auf westeuropäischen. Niveau wirklich Millionen von Arbeitsplätzen oder würden nur wenige Arbeitnehmer Falsche Zahlen bei der Mindestlohn-Debatte von einen Mindestlohn profitieren?Pressemitteilung Nr.304 vom 19.08.2009 - Umfang atypischer Beschäftigung hat zugenommen Fakt ist das die Zahl der armen Kinder unter 15 Jahren, die von Hartz IV leben müssen steigt weiter anDeutschlands arme Kinder Die Kosten für den Arbeitsmarkt/ALG II/ ergänzendes ALG II - Mindesteinkommen stieg alleine im Haushaltsplan 2008 des Bundes (ohne Hartz IV Ausgaben der Kommunen) auf über 35 Mrd. Euro an. Die Hartz-IV-Gesamtausgaben des Bundes,die auch Mietzuschüsse und Verwaltungskosten umfassen, könnten daher in etwa im Rahmen der veranschlagten knapp 35 Milliarden Euro bleiben.
1 Euro Jobs sind zwar wirkungslos senken aber die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen Ausgenutzt und chancenlos - der Unsinn der Ein-Euro-Jobs und laut einer Studie

Also, wenn nur wenige Arbeitnehmer von einem gesetzlichen Mindestlohn auf westeuropäischem Niveau betroffen sind, dann kann ein gesetzlicher Mindestlohn nur wenige Arbeitsplätze bedrohen.

Wenn aber durch einem gesetzlichen Mindestlohn auf westeuropäischem Niveau viele Arbeitsplätze bedroht werden, dann würden auch viele Arbeitnehmer von einem gesetzlichen Mindestlohn profitieren.


Trendwende in den USA
In jüngster Zeit mehren sich die Stimmen, die den konventionellen Pro – und Kontra- Argumenten widersprechen. So ist Nobelpreisträger Robert Solow (MIT) der Auffassung, daß sich seit einer Expertenumfrage des American Economic Review im Jahr 1978, bei der 90% der befragten Volkswirte der Meinung waren, Mindestlohnanhebungen führten zu höherer Arbeitslosigkeit unter gering qualifizierten Arbeitnehmern, dieser Prozentsatz inzwischen wahrscheinlich halbiert habe. Zu einem Wendepunkt in der Mindestlohndebatte kam es 1995 aufgrund der berühmten Studie der Ökonomen David Card und Alan Krueger (Princeton), die feststellten, daß es im U.S.-Bundesstaat New Jersey trotz des höheren Mindestlohns im Vergleich zum Nachbarstaat Pennsylvania zu einem höheren Wachstum an Arbeitsplätzen gekommen war. Die Studie wird heute oft als Beweis dafür zitiert, daß der Effekt des Mindestlohns auf den Arbeitmarkt geringer sei als bisher konventionell angenommen. "Heute geht es in der Debatte darum, wie klein der Effekt ist, nicht darum, wie groß er ist", kommentiert ein Arbeitsmarktexperte. Vor diesem Hintergrund, so Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, ehemaliger Chefökonom der Weltbank, werden die gesellschaftlichen Konsequenzen der Mindestlohnanhebung immer wichtiger. Seit dem letzten Mindestlohnanstieg vor 10 Jahren ist die Arbeitslosigkeit in den USA weiter zurückgegangen. Stiglitz zieht das Resümee:"Die Anhebung des Mindestlohnes wurde von anderen Arbeitsmarktfaktoren vollkommen überlagert."
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Thomas I
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Thomas I »

Enigma hat geschrieben:hier wird immer so schön auf der zeitarbeit herumgehackt ...ist euch eigentlich bewusst , dass über 50% der zeitarbeiter keine abgeschlossene ausbildung haben ...ich will nicht wissen wie viele von denen nichtmal einen schulabschluss hat ...es st also relativ klar warum diese menschen arbeitslos sind...auch in unserem pool von sockelarbeitslosen , sind extrem viele untergebildete ...dabei weis man doch schon seit langem , dass bildung und bildungsabschlüsse die beste versicherung gegen arbeitslosigkeit sind
Das wage ich zu bezweifeln.
In dem Spektrum dass eine Mehrheit der Mitbürger noch vor Augen hat, wenn sie an Leiharbeiter denkt, mag das noch zutreffen, aber heute gibt es auch Firmen die z.B. leitende Ärzte und Facharbeiter und dergleichen "verleihen".

Andererseits aber dürfte die Zahl der schwarzen Schafe die für den schlechten Ruf der Branche insgesamt sorgen in dem Sektor in dem es um die "Verleihung" garnicht oder gering qualifizierter Beschäftigter geht auch mit Abstand am höchsten sein - um es auf den Punkt zu bringen: Geringqualifizierte lassen sich halt besser (auch mit illegalen Methoden) ausbeuten.

Während z.B. der Ausleih-Oberarzt sich die Flexibilität eher zusätzlich vergüten lassen wird und dann mehrverdient als der festangestellte Kollege bei dem Arbeitgeber zu dem er ausgeliehen wird, dürfte z.B. der Ausleih-Bandarbeiter oder Ausleih-Lagerarbeiter eher genau den umgekehrten Fall erleben, nämlich dass er weniger verdient als der festangestellte Kollege bei dem Arbeitgeber zu dem er ausgeliehen wird.
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RayBan
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von RayBan »

Thomas I hat geschrieben: Das wage ich zu bezweifeln.
In dem Spektrum dass eine Mehrheit der Mitbürger noch vor Augen hat, wenn sie an Leiharbeiter denkt, mag das noch zutreffen, aber heute gibt es auch Firmen die z.B. leitende Ärzte und Facharbeiter und dergleichen "verleihen".

Sowas kennt man aus dem IT-Bereich schon lange. Diese sogenannten Systemhäuser funktionieren ja schon seit eh und jeh nach dem Prinzip. Hier werden auch Arbeitnehmer an Kunden "verliehen", auch wenn es sich meistens um Projekte handelt.

Hier handelt es sich aber anders als bei der "normalen Zeitarbeit" um keine Arbeitnehmerüberlassungsverträge. Hier werden zwischen Systemhaus und dem Kunden Dienst bzw Werkverträge abgeschlossen. Der Mitarbeiter sitzt trotzdem als Externer beim Kunden, genau wie der Leiharbeiter...
Aufgegeben wird höchstens ein Brief

Die Wahrscheinlichkeit in einem Bett zu sterben, ist mit einer großen Schnauze geringer.
Sybilla
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Deflation - Bad Banks und wer hat einen Plan?

Beitrag von Sybilla »

Großhandelspreise August 2009: – 8,3% zum August 2008
Auch HSH Nordbank benötigt Bad Bank
WestLB-Chef stellt sich auf "eiskalten" Winter ein

Gebühren-Millionen für die HRE Risiko-Investments bei WDR und BR
Diese Kennzahlen sind sehr alarmierend.
Wer zahlt die möglichen Ausfälle der Bad Banks?
Wie wirken sich die fallenden Großhandelspreise aus?
Wie können die Landesbanken und die HRE stabilisiert werden?

Wer hat ein Konzept wer hat einen Plan?
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eluveitie

Re: Deflation - Bad Banks und wer hat einen Plan?

Beitrag von eluveitie »

Sybilla hat geschrieben: Wer hat ein Konzept wer hat einen Plan?
Abwicklung der Konkursmasse. Der Staat hat weder im Finanzsektor noch sonst irgendwo etwas zu suchen. Seine Aufgaben bestehen, wenn überhaupt, im bedingungslosen Schutz des Privateigentums. Es wäre unverantwortlich, die Menschen über Steuern weiter zu enteignen, bloß um die Spielzeugläden der Politiker aufzufüllen.
adal
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Re: Deflation - Bad Banks und wer hat einen Plan?

Beitrag von adal »

eluveitie hat geschrieben:Der Staat hat weder im Finanzsektor noch sonst irgendwo etwas zu suchen. Seine Aufgaben bestehen, wenn überhaupt, im bedingungslosen Schutz des Privateigentums.
Wieso das denn? Wer Geld hat, hat auch schwarze Sherriffs, oder?
eluveitie

Re: Deflation - Bad Banks und wer hat einen Plan?

Beitrag von eluveitie »

adal hat geschrieben: Wieso das denn?
Weil der Staat als empirische Tatsache nicht zu ignorieren ist, auch wenn er keinerlei Legitimation für sich beanspruchen kann.
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Entgegen den Gleichklang in vielen Medien schätzen die Experten des IWF die Rezession als noch nicht überwunden an. Sie warnen vor einer weiteren Vertiefung durch eine soziale Krise.
Juli 2009 gegenüber Juni 2009 Industrieproduktion in der Eurozone um 0,3% gefallen
Auch die Industrieproduktion ist in D von Juli 2009 gegenüber Juni 2009 um 0,8 % (eurostat Seite3) gefallen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gar um 18,2 % (eurostat Seite4)

Natürlich gibt auch wieder einmal neues von der Bankenkrise HRE-Sanierung wird immer teurer

Wo sind die politischen Zukunftskonzepte wo ist der Plan aus der Krise?
In zahlreichen TV Wahlsendungen - TV Wahlformen - TV Duetten und TV Duellen werden diese Kernthemen nicht oder nur am in wenigen Sätzen beachtet. Wie soll die durch die Agenda 2010 eingebrochene Binnenkonjunktur wieder angekurbelt werden?
22 % der Arbeitnehmer sind atypischen Beschäftigungsverhältnisse beschäftigt. Durch die Agenda 2010 ufert der Niedriglohnsektor immer weiter aus und senkt die Kaufkraft vieler Konsumenten und ihrer Familien ab. Wo sind die Lösungen?
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Dr. John Becker

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Dr. John Becker »

Was uns nach der Wahl erwartet:
weniger Arbeit, mehr Steuern, tiefe Einschnitte und höhere Abgaben.
Sage ja niemand, das konnte man nicht erahnen.
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Enigma
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Enigma »

bauwirtschaft in sorge: vorallem der staat hat eine schlechte zahlungsmoral

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/526/487928/text/

ich sage schon lange , dass wir vernünftige verwaltungsreformen brauchen , die verwaltung hat zu viele ebenen mit zu wenig verantwortung ....da dauert es dann schonmal bis zur 2ten mahnung , bis dass eine rechnung zum begleichen rausgeht .(erfahrungsbericht aus einem lokalen energieversorger im bergischen)
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
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Gez. Francisco d'Anconia
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Herbst der Wahrheiten Worüber vor der Wahl keiner spricht

Beitrag von Sybilla »

Vor dem Wahlsonntag sprechen viele von Steuersenkungen und vom Ende der Krise Hurra, der (Pseudo-) Aufschwung ist da! nach den Wahlsonntag kommt der Herbst der Wahrheiten Worüber vor der Wahl keiner spricht auch die OECD sieht mehr Arbeitslose als die BA in ihren kreativen Berichten vermeldet. Sinkende Frachtraten Hapag Lloyd muss mehr einsparenzeigen deutlich wohin die Reise geht.

Im Wahlkampf wird also weiterhin getrickst, getarnt,vertuscht, verschwiegen und verheimlicht, wie ernst die Lage ist.

Aber welche Konzepte Strategien und Lösungen werden von den Wahrscheinlichen Regierungsparteien Union, FDP, SPD, (Gelb - Schwarz oder Schwarz - Rot) den Wählerinnen und Wählern angeboten?

Ich sehe keine Konzepte Strategien oder Lösungen ich höre nur von Steuersenkungen für die Klientel von Union und FDP von wachsender Beschäftigung in atypischen Beschäftigungsverhältnissen durch steuerfinanziertes Mindesteinkommen und vom Ausbau der Beschäftigung in privaten Haushalten. Ein nein zu gesetzlichen Mindestlöhnen, denn diese würden den Niedriglohnsektor der Agenda 2010 aushebeln und nach Meinung der Kanzlerin sowie der Union und FDP Arbeitsplätze im Niedrigtslohnbereich gefährden.

In welcher Welt werden die Wählerinnen und Wähler in den Morgenstunden des 28. September erwachen?
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Sybilla
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Merkwürdige Details um sinkende Arbeitslosenzahlen

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt September 2009:

Wenige Tage nach der Bundestagswahl verkündet die BA eine absinken der Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit wirklich abgesunken, oder wird das Absinken der Arbeitslosigkeit mittels kreativer Statistik suggeriert?
Bei sorgfältiger Betrachtung der BA Monatsberichte fällt auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?

Prognose: Deutschland verliert 1,8 Millionen Stellen

Im September 2009 hat die BA 3.346.459 Arbeitslose in der Statistik erfasst

Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit (Arbeitslosigkeit registriert nach § 16 SGB III) sinkt laut BA Bericht im September 2009 Seite 51 um 115.987 Personen auf 3.346.459 Personen (3.462.446 Personen, August) ab.

Allerdings befanden sich Im Monat September (vorläufig und hochgerechnet) 1,52 Mio Personen (BA Bericht September 2009 Seite 6) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Darunter sind 336.779 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3). Wie viele Personen in den fehlenden 28 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.

Fußnote BA Bericht September 2009 Seite 84
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
*3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2008 stieg die Zahl der Arbeitslosen im September 2009 um 265.560 auf 3.346.459 Personen an (BA Bericht September 09 Seite 51)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Mai noch 413.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen
(BA Bericht September 2009 Seite 21)

Somit wurden (vorläufig und hochgerechnet) im September 2009

3.346.459 Personen als arbeitslos erfasst und
1.524.004 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
413.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat (letzte Erhebung Mai 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das 5.283.463 Personen

+ ca. 1,5 Millionen Personen in Kurzarbeit ( Juni 2009 1.433.269)

Kurzarbeit:

(letzte Zahl in der Zahlenreihe Juni 2009 1.433.269 BA Bericht September 2009 Seite 56)Die aktuelle Zahl (September 2009) der Personen in Kurzarbeit konnte ich im BA Bericht September 2009 nicht erkennen.

„Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden“

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) A Bericht September 2009 Seite 51
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/b]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.134.220
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.913.859
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.819.882

Im September 2009 gibt es laut BA Bericht 7.867.961 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht September 2009 Seite 51. Darunter 6.048.079 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 12.000 auf 3.461.000 ab (Seite 58 BA Bericht September 2009)
22 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht September 2009 Seite 18)
http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 200909.pdf
Erstellt von Sybilla am 30.09.09 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Interview mit Claudia Daseking und Solveig Koitz über die rechtswidrige Hartz IV-Sanktionspraxis. Teil 1 - Teil 3


"Aushungern und Fordern"
"Materielle Not bis hin zur Todesangst"
"Sparen statt fördern"

Die soziale Realität in Deutschland im 21. Jahrhundert nach 11 Jahren einer Regierungsbeteiligung von Sozialdemokraten.
Zuletzt geändert von Sybilla am Mi 30. Sep 2009, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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adal
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von adal »

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Zuletzt geändert von adal am Mi 30. Sep 2009, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Marcin
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Marcin »

HartzIV gehört abgeschafft.
Marcin
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Marcin »

***
Claudia Daseking wurde 1961 in Bielefeld geboren. Nach ihrem Abitur 1981 machte sie eine Schauspielausbildung in Berlin und arbeitete in der freien Theaterszene.

1996-2000 folgte eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespon- dentin mit dem Abschluss Europäische Betriebswirtin. Mehrere Jahre lang war sie als Dolmetscherin im kaufmännischen Bereich der Film- und Medienbranche beschäftigt. Nachdem sie 2007 ihre Arbeit verlor, bezog Claudia Daseking einige Monate Hartz IV. Seitdem engagiert sie sich aktiv bei der "Berliner Kampagne gegen Hartz IV", z.B. mit einer Broschüre über
Sanktionen mit dem Titel: "Wer nicht spurt, kriegt kein Geld."
Zuletzt geändert von Shoogar am Mi 30. Sep 2009, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Spam
adal
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von adal »

Sybilla hat geschrieben:Interview mit Claudia Daseking und Solveig Koitz über die rechtswidrige Hartz IV-Sanktionspraxis. Teil 1 - Teil 3


"Aushungern und Fordern"
"Materielle Not bis hin zur Todesangst"
"Sparen statt fördern"

Die soziale Realität in Deutschland im 21. Jahrhundert nach 11 Jahren einer Regierungsbeteiligung von Sozialdemokraten.
Dazu eine passende Lektüre:

Broder: Dem Staat den Krieg erklären. Über Henry David Thoreau "Die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" - Civil Disobedience". Ein solches skandalöses Zwangsregime wie § 31 SGB II will einfach verarscht werden. Allerdings berufen sich auf die Civil Disobedience auch gerne die Sozialdarwinisten. Quod licet jovi, non licet bovi.

Von den 2008 eingelegten Wi-dersprüchen gegen Sanktionen waren 41 % ganz oder teilweise erfolgreich, von den eingereichten Kla-gen 65 %.

Eine sagenhafte Erfolgsquote - zumal wir uns im Armenrecht befinden, wo der Kläger keine finanziellen Risiken eingeht - und ein Offenbarungseid der verlogenen Parole "Fordern und Fördern".
Zuletzt geändert von adal am Mi 30. Sep 2009, 13:36, insgesamt 3-mal geändert.
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Lage im Einzelhandel


"GfK prognostiziert kontinuierlich Konsumklima hellt sich auf " - das Statistisches Bundesamt berichtet kontinuierlich von weiterer Eintrübung bei den Einzelhandelsumsätzen

Im Vergleich die GfK Prognosen mit den Fakten des Statistisches Bundesamt :

Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

GfK Prognosen und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatz seit Januar 2008

Januar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 086 vom 29.02.2008
… Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten….

Februar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Februar 2008 real um - 0,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 135 vom 01.04.2008

März 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um - 6,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 171 vom 02.05.2008

April 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,8 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im April 2008 real um - 1,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 201 vom 30.05.2008

Mai 08 Gesamtindikator Konsumklima 5,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Mai 2008 real um 0,7% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 237 vom 01.07.2008

Juni 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,7 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juni 2008 real um - 3,9% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 278 vom 01.08.2008

Juli 08 Gesamtindikator Konsumklima 3,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juli 2008 real unverändert
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 321 vom 01.09.2008

Augsut 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten
Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um - 3,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 375 vom 01.10.2008

September 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im September 2008 real um 1,2% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 407 vom 31.10.2008
…Allerdings hatte der September 2008 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat….

Oktober 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,8 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 455 vom 01.12.2008
Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um - 1,5% gesunken

November 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.007 vom 09.01.2009
Einzelhandelsumsatz im November 2008 real um - 3,0% gesunken
...Allerdings hatte der November 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat....

Dezember 08 Gesamtindikator Konsumklima 2,2 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.038 vom 03.02.2009 Im Dezember 2008 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real - 0,3% weniger Umsatz als im Dezember 2007. Allerdings hatte der Dezember 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat.

Einzelhandelsumsatz 2008 real um 0,4% gegenüber 2007 gesunken

Januar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,1 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.078 vom 05.03.2009 Einzelhandelsumsatz im Januar 2009 real -1,3% gesunken

Februar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,3 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.132 vom 01.04.2009 Einzelhandelsumsatz im Februar 2009 gegenüber Februar 2009 real - 5,3% gesunken Der Februar 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2008.

März 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,6 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 168 vom 04.05.2009 Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im März 2009 real - 1,5% niedriger als im März 2008. Der März 2009 hatte mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der März 2008

April 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.205 vom 29.05.2009

Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um - 0,8% gesunken

Mai 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 243 vom 01.07.2009 Einzelhandelsumsatz im Mai 2009 real - 2,9% niedriger als im Mai 2008
Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat…..

Juni 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Pressemitteilung Nr.289 vom 03.08.2009 Einzelhandelsumsatz im Juni 2009 real um - 1,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.

Juli 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima2,9 Punkte
Pressemitteilung Nr.321 vom 01.09.2009 -Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um - 1,0% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage.


August 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,0 Punkten im Juli für August einen Wert von 3,5 Punkten.
Pressemitteilung Nr.374 vom 01.10.2009 -Einzelhandelsumsatz im August 2009 real um - 2,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.


September 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten

Oktober 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,8 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,3 Punkten.

Quelle: Gesamtindikator Konsumklima http://www.gfk.com/group/press_informat ... ex.de.html

Quelle: Einzelhandelsumsätze
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... eite1.psml

Wenn die GfK angesichts der Fakten eine weiterhin robuste Kauflaune prognostiziert gleicht das dem pfeifen im dunklen Wald. Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 haben Handel und Handwerk in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Warum das Konsumklima besser ist als die Realität
--- --- ---
adal
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von adal »

Sybilla hat geschrieben:Kognitive Dissonanz
Nicht ganz. Denn destatis beschreibt den 1-Jahrestrend, GfK den kurzfristigen Trend, in dem außerdem neben dem Umsatz noch andere Faktoren mit einfließen.

Im übrigen sollte man auf die Wasserstandsmeldungen nicht allzu viel geben. Denn Banken und Finanzmarkt haben sich noch lange nicht konsolidiert und die Kreditklemme, die momentan besonders die großen Unternehmen betrifft, ist unkalkulierbar.
Zuletzt geändert von adal am Do 1. Okt 2009, 22:27, insgesamt 4-mal geändert.
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

adal hat geschrieben: Nicht ganz. Denn destatis beschreibt den 1-Jahrestrend, GfK den kurzfristigen Trend, in dem außerdem neben dem Umsatz noch andere Faktoren mit einfließen.

Im übrigen sollte man auf die Wasserstandsmeldungen nicht allzu viel geben. Denn Banken und Finanzmarkt haben sich noch lange nicht konsolidiert und die Kreditklemme, die momentan besonders die großen Unternehmen betrifft, ist unkalkulierbar.

Naja deshalb setze ich die lange Zahlenreihe zum Vergleich ein, der Gesamtindikator Konsumklima ist von 1,6 Punkten im September 2008 auf einen Wert von 3,7 Punkten im September 2009 gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze sind seit September 2008 Monat für Monat gesunken.
Das zeigt schon die Kognitive Dissonanz auf, dass sich zwar der prognostizierte GfK - Konsumklima Index erhöht hat aber die Einzelhandelsumsätze im Prognosezeitraum rapide abgesunken sind.

Der Maschinenbau hat abermals weniger Aufträge erhalten hat, aber das nun die Hoffnung besteht, dass dies nun doch endlich die Talsohle sein müsse.
Die Probleme werden größer und größer..... der Spielraum für Steuersenkungen wird knapp und knäpper...
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Oktober 2009:

Die BA verkündet trotz großer Firmen Insolvenzen, alleine bei Quelle sind 7000 Arbeitnehmer/innen betroffen ein absinken der Arbeitslosigkeit. Immer bombastischen wird die Zahl der erfassten Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2009 wirklich abgesunken, oder wird das Absinken der Arbeitslosigkeit mittels kreativer Statistik suggeriert?
Bei sorgfältiger Betrachtung der BA Monatsberichte fällt auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA?

Prognose: Deutschland verliert 1,8 Millionen Stellen

Im Oktober 2009 hat die BA laut Monatsbericht Oktober 2009 der am 29.10.09 um 10 Uhr 20 veröffentlicht wurden 3.228.625 Arbeitslose in der Statistik erfasst

Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit (Arbeitslosigkeit registriert nach § 16 SGB III) sinkt laut BA Bericht im Oktober 2009 Seite 54 erneut nach 115.987 im September 2009 um 117.834 Personen im Oktober 2009 ab.

Allerdings befanden sich Im Monat Oktober (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,63 Mio Personen (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 6) Darunter sind 342.211 Personen (September 2009 336.779 Personen) in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3). Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.
Das dieser Anstieg um 110.000 Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme der Zahl der abgesunkenen Arbeitslosigkeit um 117.834 gleicht ist vermutlich reiner Zufall und keinesfalls kreative Statistik der BA um ein bombastisches absinken der Arbeitslosigkeit im Oktober 2009 darzustellen.

Fußnote BA Bericht Oktober 2009 Seite 88
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
*3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2008 stieg die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2009 um 231.733 Personen an (BA Bericht OKtober 09 Seite 54)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Juni noch 418.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen
(BA Bericht Oktober 2009 Seite 21)

Somit wurden (vorläufig und hochgerechnet) im Oktober 2009

3.228.625 (3.346.459) Personen als arbeitslos erfasst und
1.625.290 (1.524.004) Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
418.000 (413.000) Arbeitslose, die im Berichtsmonat (letzte Erhebung Juni 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das 5.271.915 (5.283.463) Personen

+ ca. 1,5 Millionen Personen in Kurzarbeit ( Oktober 2009 * 1.457.000 Personen vorläufige Daten; BA Bericht Oktober 2009 Seite 75)

Kurzarbeit:

„Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden“

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht Oktober 2009 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/b]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.078.209 (1.134.220)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.906.425 (4.913.859)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.827.237 (1.819.882)

Im Oktober 2009 gibt es laut BA Bericht 7.811.871 (7.867.961) Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht September 2009 Seite 54. Darunter 5.984.634 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 26.000(12.000) auf 3.427.000 3.453.000 ab (Seite 61 BA Bericht Oktober 2009)
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 200910.pdf
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Bundessozialgericht: Hartz IV ist verfassungswidrig.
Arbeit zum Dumpinglohn sittenwidrig.

(Neue Studie - Zahl der Hartz-IV-Aufstocker gestiegen)

Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland - DIW Wochenbericht 4/2009 (PDF)

Enthüllungsbuch über Leben mit Hartz IV - Mit Lizenz zur Ausbeutung


In der ARD-Undercover-Reportage „Arm durch Arbeit“ hat sich Markus Breitscheidel ein Jahr lang durch das Dickicht der Leiharbeitsfirmen geschlagen. Und dabei Erfahrungen gemacht, die ihn als Menschen verändert haben.

Growing Unequal? : Income Distribution and Poverty in OECD Countries Summary in German - Mehr Ungleichheit trotz Wachstum? Einkommensverteilung und Armut in OECD-Ländern Zusammenfassung in Deutsch 9 Seiten

Alexander Engels zu einem neuerlichen Hartz-IV-Problem-Fall - Geldabhängig - Die Tücken der Hartz-IV-Gesetze treten immer in Einzelfällen hervor. Das zeigt sich nun am Beispiel von Marion Kuhnert. Ihre Tochter erhält Bafög, um sich im Studentenleben über Wasser zu halten, und in der Folge verliert die Mutter ihre Wohnung....

Viele Kinder können sich das Schulessen nicht leisten Schüler aus ärmeren Familien haben oft zu wenig Geld für die gemeinsame Mahlzeit.

"Ich weiß, dass Kinder gerne hier essen würden, es sich aber nicht leisten können und anderen Kindern während der Mahlzeit über die Schulter gucken"

Studie - Kein warmes Essen bei Hartz IV


Bei genauer Betrachtung verschärft sich die Vermutung und das Gefühl, das die Reformen am Arbeitsmarkt das Entstehen der Niedriglohnsektoren, Praktika, 1 Euro Jobs, Bürgerarbeit sowie die Schaffung prekärer Arbeitsverhältnisse und Working Poor die Ursachen der aktuellen Finanz – Wirtschaftskrise ubd Arbeitsmarktkrise sind.

Warum wird die Entstehung von prekären Arbeitsverhältnissen – 1 Euro Jobs die Beschäftigung in Bürgerarbeit und als Pflegeassident/in, multimedial im Gleichklang der meisten Medien bejubelt, wobei jede kritische Betrachtung der steigenden Armut (1 Millionen Tafelbedürftige in 2008 – siehe unten) ohne nennenswerte Beachtung blieb?

Ich fürchte, weil die Last/Kosten der Arbeitslosigkeit solidarisch alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen müssen, die Last der Armut im Niedrigstlohnbereich die Einzelnen ganz alleine.

Was heißt würdige Arbeit?

Ich sage unwürdig ist, wenn Personen die Vollzeit arbeiten sich von ihrem Lohn weder ausreichend Brot noch ausreichend Kuchen kaufen können.

Das heißt, wenn diese Personen kein Brot haben, können diese Personen auch keinen Kuchen essen, sondern sie sind auf steuerfinanziertes ALG II angewiesen dass sie nur nach einer Offenlegung ihrer intimsten partnerschaftlichen Verhältnisse und einer akribischen und für viele sehr peinlichen Bedürftigkeitsprüfung beanspruchen dürfen. Dass ist nach meinem Verständnis mehr als unwürdig.

Vor allem stellt sich die Frage woher leiten Unternehmen die Arbeitnehmer mit Anspruch auf steuerfinanziertes ALG II beschäftigen denn Anspruch ab, dass die Solidargemeinschaft der Steuerzahler und nicht die Arbeitgeber den Lohn der von ihnen Beschäftigten Arbeitnehmer bis zur Grundsicherung aufstockt ?
Pressemitteilung Nr. 288 vom 11.08.2008 - Sozialhilfeausgaben 2007: Anstieg auf netto 18,8 Milliarden Euro
Die Nettoausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung lagen im Jahr 2007 bei 3,5 Milliarden Euro; dies entspricht 18% der Sozialhilfeausgaben insgesamt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben für diese Hilfeart damit um 12,7% gestiegen.



In dieser Zahl sind nicht (ca. 1,1 Millionen 2007) Personen enthalten die Sozialhilfe nach SGB XII beziehen.

Pressemitteilung Nr.460 vom 02.12.2008 Sozialhilfe 2007: 1,1 Millionen Menschen erhielten besondere Leistungen

Detail- Analyse des BA Berichts September 2009:

Erstellt von Sybilla am 29.10.09 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.


Im Monat Oktober 09 befanden sich 1,63 Millionen Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.
Darunter 342.211 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II (BA Bericht September 2009 Seite 88)

(Oktober 09 1,63 Millionen)
(September 09 1,52 Millionen)
(August 09 1,49 Millionen)
(Juli 09 1,58 Millionen)
(Juni 09 1,62 Millionen)
(Mai 09 1,63 Millionen)
(April 09 1,59 Millionen)
(März 09 1,58 Millionen)
(Februar 09 1,55 Millionen)
(Januar 09 1,54 Millionen)
(Dezember 1,64 Millionen)
( November 1,62 Millionen)
(Oktober 1,57 Millionen)
(September 1,51 Millionen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.


Ein Blick auf die Graphiken VI. Arbeitsmarkt Gesamtübersicht Seite 52 BA Bericht Oktober 09 zeigt ganz deutlich das die Zahl der Bevölkerung zwischen 15 und unter 65 Jahren erheblich abgesunken ist. Das bedingt auch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Verlässliche Aussagen zu 1 Euro Arbeitsgelegenheiten und arbeitsmarktpolitische Instrumente sind aufgrund einer erheblichen Unterfassung der Daten und Änderungen der Datenerfassung und gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich.

Fußnoten BA Bericht Oktober 2009 Seite 88

1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich. © Bundesagentur für Arbeit - Erstellungsdatum: Juli 2009
2) Die Einmalleistungen umfassen: Vermittlungsgutschein, UBV, Förderungen aus dem Vermittlungsbudget, Sachmittel für Selbständige und teilweise sonstige weitere Leistungen nach § 16 Abs. 2 Satz 1 SGB II (i.d.b. 31.12.2008 gült. Fassung).
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.
6) Im November 2008 erfolgte eine Umstellung der seit November 2005 über XSozial-BA-SGB II gelieferten Förderdaten auf einen neuen Softwarestand. Daher können Differenzen zu den bereits veröffentlichten Daten auftreten.
5) Quelle: B.-Verwaltungsamt Köln, PG "ESF und Kommunal-Kombi", Monatsstatistik Juni 2009 vom 01.07.2009; hier dargestellt ist die Zahl der bewilligten Stellen, die methodisch nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der FST vergleichbar ist.
7) Zum 01.01.2009 eingeführt. Aus BA-Verfahren liegen bundesweit Informationen zu ca. 418.689 Förderungen aus dem Vermittlungsbudget nach § 45 SGB III vor (Datenstand: Juni 2009)
8) Die individuelle Förderung der Teilnehmer mit Beginn ab 01.01.2009 erfolgt auf Grundlage des zum 01.01.2009 eingeführten § 46 SGB III.
9) Einschließlich der Daten zur Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben; derzeit nicht trennscharf berichtsfähig.

Entwicklung am Stellenmarkt

Bestand - BA Bericht Oktober 2009 Seite 11

alle Stellen 479.000
darunter: Vakanzen 429.000
ungeförderte Stellen 298.000
darunter: Vakanzen 258.000
ungeförderte "normale" Stellen1) 130.000
darunter: Vakanzen 67.000

Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/servic ... 200909.pdf

2009:
Oktober 479,000 (Oktober 2008 571.000)
September 486.000 (September 2008 585.000)
August 486.000 (August 2008 586.000)
Juli 484.000 (Juli 2008 588.000)
Juni 484.000 (Juni 2008 596.000)
Mai 490.000 ( Mai 2008 579.000)
April 495.000 (April 2008 592.000)
März 507.000 (März 2008 588.000)
Februar 506.000 (Februar 2008 565.000)
Januar 485.000 (Januar 2008 528.000)

2008:
Dezember 568.500 (Dezember 2007 (545.600)
November 539.000 (November 2007 577.000 )
Oktober 571.000 (Oktober 2007 608. 500)
September 585.000 (September 2007) 629.100
August 586.000 (August 2007 647.500)
Juli 588.000
Juni 596.000
Mai 579.000
April 592.000
März 588.000
Februar 565.000
Januar 528.000

2007:

Dezember 545.600

Natürlich ergibt sich unter Einbeziehung aller Jobangebote aller Jobbörsen eine höhere Zahl an offenen Stellen, allerdings gibt es den nicht unerheblichen Effekt der Doppelung ( 1 freier Arbeitsplatz wird in mehren Jobstellen ausgeschrieben. Deshalb denke ich das die Zahl der offenen ungeförderten sozialversicherungspflichtigen Stellen näher bei 150.000 als erheblich höher liegt.

Ein Vergleich der Zahl der Arbeitslosen mit Statistiken vor 2005 ist äußerst schwierig – so gab es vor Januar 2005 keine „Bürgerarbeit“ keine Ein Euro Jobs und die Arbeitslosenhilfe hatte eine komplett andere Grundlage von Bedürftigkeit als das Arbeitslosengeld II.
Die Darstellung eines Vergleich der Arbeitslosenzahlen vor 2005, also vor der Neudefinition der Arbeitslosigkeit, durch das SGB II ab 2005 ansetzt, ist deshalb meines Erachtens unsachgemäß. Die Daten zu den Arbeitslosenzahlen werden seit der Reform des SGB II in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und vielen Medien einseitig tendenziös interpretiert.

Knapp die Hälfte aller Leistungsbezieher nicht als arbeitslos registriert
Arbeit und Soziales/Antwort

Berlin: (hib/MPI) Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert. Dagegen seien insgesamt 3,213 Millionen (51 Prozent) arbeitslos gemeldet gewesen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (16/8458) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/8131). Außer den Leistungsempfängern habe es noch 686.000 Arbeitslose gegeben, die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen hätten 82 Prozent Leistungen erhalten. Von den durchschnittlich 1,092 Millionen Alg-I-Empfängern im Jahr 2007 seien 26 Prozent nicht in der Arbeitslosenstatistik aufgetaucht, schreibt die Regierung. 225.000 der Alg-I-Bezieher fielen unter die so genannte 58er-Regel, 25.000 der nicht als arbeitslos geführten Personen hätten an einer Trainingsmaßnahme teilgenommen, 26.000 seien arbeitsunfähig erkrankt und 16.000 seien vermindert leistungsfähig gewesen. Kriterien für die Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit seien die Arbeitslosmeldung, die Beschäftigungslosigkeit und die Verfügbarkeit. Danach würden etwa Personen, die arbeitsunfähig erkrankt oder dauerhaft erwerbsgemindert sind, nicht als arbeitslos gezählt, "weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen". Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, waren von den im Jahr 2007 durchschnittlich 5,329 Millionen Alg II-Empfängern 2,473 Millionen (46 Prozent) als arbeitslos registriert und 2,856 Millionen (54 Prozent) nicht als arbeitslos registriert. Eine Zuordnung zu bestimmten Gruppen sei bisher statistisch nur annäherungsweise möglich. Zur Gruppe der erwerbstätigen Hilfebedürftigen ("Aufstocker") mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von mehr als 400 Euro zählten demnach 524.000 Personen. Der Gruppe der "Ein-Euro-Jobber" und Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen wurden demnach 418.000 der als nicht arbeitslos registrierten Alg-II-Bezieher zugeordnet. Ferner seien 484.000 unter-20-jährige und 312.000 über-58-jährige Alg-II-Empfänger statistisch nicht als arbeitslos geführt worden.

http://www.bundestag.de/aktuell/hib/200 ... 88/02.html

Beschäftigung wurde seit Januar 2005 wurde vor allem durch folgende Maßnahmen erreicht.

- Genration Praktikum
- 1 Euro Jobs
- Bürgerarbeit
- Pflegassitenten/Pfleghelfer
- Bewachung von Fahrradständern
- Jobs mit ergänzenden ALG II
Pressemitteilung Nr. 340 vom 09.09.2008 -Neue Beschäftigungsformen prägen Arbeitsmarktentwicklung

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt am Main mitteilte, hat die Zunahme neuer Beschäftigungsformen die Beschäftigungsentwicklung der vergangenen zehn Jahre in Deutschland maßgeblich geprägt. Zu diesen neuen oder häufig auch als atypisch bezeichneten Beschäftigungsformen gehören befristete oder geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit sowie Zeitarbeit. Während die Zahl der Erwerbstätigen in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen von 1997 bis 2007 um 1,5 Millionen gesunken ist, stieg die Anzahl der Personen in neuen oder atypischen Beschäftigungsformen in diesem Zeitraum um 2,6 Millionen an. Insgesamt ergibt sich für alle abhängig Beschäftigten eine Zunahme um 1,1 Millionen.


Wie Wolfgang Strohm, Leiter der Abteilung „Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt“ des Statistischen Bundesamtes, weiter mitteilte, ist trotz dieser Entwicklung das Normalarbeitsverhältnis nach wie vor die dominierende Form abhängiger Beschäftigung. Knapp drei Viertel (22,5 Millionen) der 30,2 Millionen abhängig Beschäftigten im Alter von 15 bis 64 Jahren, die nicht in Bildung oder Ausbildung waren, befanden sich 2007 in einem Normalarbeitsverhältnis. Demgegenüber standen 7,7 Millionen Personen in neuen Beschäftigungsformen.

Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat die Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses abgenommen, wenn auch nicht deutlich. 1997 betrug der Anteil der Personen in einem Normalarbeitsverhältnis an allen abhängig Beschäftigten noch 82,5%. Der Anteil hat sich seither um acht Prozentpunkte verringert (2007: 74,5%). Entsprechend stieg der Anteil der neuen Beschäftigungsformen von 17,5% auf 25,5%....

Armut

Hartz IV: Trauriger Rekord bei den Tafeln - Die Tafeln vermuten einen traurigen Rekord: Bis Ende des Jahres werden rund eine Million Menschen die Tafeln besucht haben.


3. Armutsbericht vom 19. Mai 2008 (415 Seiten - 1,53 MB pdf.datei)
Tafeln brauchen mehr Lebensmittelspenden

Es gibt immer mehr Bedürftige für Lebensmittelspenden. Die wachsende Armut in Deutschland bringt die Tafeln zunehmend in Bedrängnis. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin des Bundesverbandes Deutsche Tafel, Anke Assig. Vor allem in ländlichen Regionen und strukturschwachen Gebieten werde es zunehmend schwierig, Spenden für die Tafeln zu generieren, sagte sie. Bundesweit versorgen die Einrichtungen rund 800 000 Menschen.
http://newsticker.welt.de/index.php?cha ... d=18397734
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von ToughDaddy »

Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
gbammel

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von gbammel »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.

oder die werden auch als unwillig und inkompetent, simulanten und schmarotzer geschimmpft :confused:
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von borus »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
zu recht wenn sie cdu +fdp gewählt haben (dumm) :giggle:
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Das Wunder der kreativen Arbeitsmarktsstatistik setzt sich fort

Arbeitsmarkt November 2009:

Die BA verkündet abermals ein absinken der Arbeitslosigkeit.
Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA?

Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im November 2009 hat die BA laut Monatsbericht November 2009 3.215.393 Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat November(vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,66 Mio. Personen (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht November 2009 Seite 6) Darunter sind 339.587 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3). Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.

Fußnote BA Bericht November 2009 Seite 84
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
*3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Außer den Leistungsempfängern gab es im Juli noch 419.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen

Somit wurden (vorläufig und hoch gerechnet) im November 2009

3.215.393 (3.228.625) (3.346.459) Personen als arbeitslos erfasst und
1.656.432 (1.625.290) (1.524.004) Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
419.000 (418.000) (413.000) Arbeitslose, die im Berichtsmonat (letzte Erhebung Juli 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das 5.290.825 (5.271.915) (5.283.463) Personen

+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht November 2009 Seite 57)

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht November 2009 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/B]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.100.412 (1.078.209) (1.134.220)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.891.872 (4.906.425) (4.913.859)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.824.812 (1.827.237) (1.819.882)

Im November 2009 gibt es laut BA Bericht 7.817.096 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht November 2009 Seite 54. Darunter 5.992.284 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200911.pdf

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen auf 3.422.000 Personen
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200910.pdf
Erstellt von Sybilla am 01.12.09 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von jack000 »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
Wer macht denn sowas ?
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Lage im Einzelhandel

Es ist wieder soweit, multimedial wird im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet. Sind die Konsumenten wirklich in vor-weihnachtlicher Kauflaune oder brummen nur die Lichterketten des weihnachtlichen Blendwerks der Innenstädte?

Binnenkonsum – Konsumenten verlieren weiterhin rapide an Kaufkraft
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

GfK Prognosen und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatz seit Januar 2008

Januar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 086 vom 29.02.2008
… Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten….

Februar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Februar 2008 real um - 0,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 135 vom 01.04.2008

März 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um - 6,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 171 vom 02.05.2008

April 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,8 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im April 2008 real um - 1,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 201 vom 30.05.2008

Mai 08 Gesamtindikator Konsumklima 5,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Mai 2008 real um 0,7% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 237 vom 01.07.2008

Juni 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,7 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juni 2008 real um - 3,9% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 278 vom 01.08.2008

Juli 08 Gesamtindikator Konsumklima 3,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juli 2008 real unverändert
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 321 vom 01.09.2008

August 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten
Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um - 3,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 375 vom 01.10.2008

September 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im September 2008 real um 1,2% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 407 vom 31.10.2008
…Allerdings hatte der September 2008 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat….

Oktober 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,8 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 455 vom 01.12.2008
Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um - 1,5% gesunken

November 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.007 vom 09.01.2009
Einzelhandelsumsatz im November 2008 real um - 3,0% gesunken
...Allerdings hatte der November 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat....

Dezember 08 Gesamtindikator Konsumklima 2,2 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.038 vom 03.02.2009 Im Dezember 2008 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real - 0,3% weniger Umsatz als im Dezember 2007. Allerdings hatte der Dezember 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat.

Einzelhandelsumsatz 2008 real um 0,4% gegenüber 2007 gesunken

Januar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,1 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.078 vom 05.03.2009 Einzelhandelsumsatz im Januar 2009 real -1,3% gesunken

Februar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,3 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.132 vom 01.04.2009 Einzelhandelsumsatz im Februar 2009 gegenüber Februar 2009 real - 5,3% gesunken Der Februar 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2008.

März 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,6 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 168 vom 04.05.2009 Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im März 2009 real - 1,5% niedriger als im März 2008. Der März 2009 hatte mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der März 2008

April 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.205 vom 29.05.2009

Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um - 0,8% gesunken

Mai 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 243 vom 01.07.2009 Einzelhandelsumsatz im Mai 2009 real - 2,9% niedriger als im Mai 2008
Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat…..

Juni 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Pressemitteilung Nr.289 vom 03.08.2009 Einzelhandelsumsatz im Juni 2009 real um - 1,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.

Juli 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima2,9 Punkte
Pressemitteilung Nr.321 vom 01.09.2009 -Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um - 1,0% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage.


August 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,0 Punkten im Juli für August einen Wert von 3,5 Punkten.
Pressemitteilung Nr.374 vom 01.10.2009 -Einzelhandelsumsatz im August 2009 real um - 2,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

September 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten.
Pressemitteilung Nr.412 vom 30.10.2009 - Einzelhandelsumsatz im September 2009 real um - 3,9% gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

Oktober 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,8 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,3 Punkten.
Pressemitteilung Nr.461 vom 01.12.2009 - Einzelhandelsumsatz im Oktober 2009 real um -1,7% gegenüber dem Vorjahr gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

November 2009 d er Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 4,2 Zählern im Oktober für November einen Wert von 4,0 Punkten.

Dezember 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach 4,0 Punkten im November einen Wert von 3,7 Punkten für Dezember.

Quelle: Gesamtindikator Konsumklima http://www.gfk.com/group/press_informat ... ex.de.html

Quelle: Einzelhandelsumsätze
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... eite1.psml

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 haben Handel und Handwerk in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Ist die Krise vorbei?

Verheerende Lage der Wirtschaft

Statistisches Bundesamt:

Pressemitteilung Nr. 475 vom 09.12.2009 - Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2009: Preisbereinigt ? 13,9% zum Vorjahresmonat

Pressemitteilung Nr. 474 vom 09.12.2009 - Deutsche Ausfuhren im Oktober 2009: – 15,9% zum Oktober 2008

Pressemitteilung Nr. 471 vom 08.12.2009 -17,4% mehr Unternehmensinsolvenzen im September 2009

Pressemitteilung Nr. 466 vom 04.12.2009 - 3. Quartal 2009: Umsatzrückgang im Dienstleistungsbereich zum dritten Mal in Folge.

Pressemitteilung Nr. 463 vom 02.12.2009 - Eisenbahn-Tonnage: – 20,3% von Januar bis September 2009


Regierungen wechseln die Probleme bleiben.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Das Wunder der kreativen Arbeitsmarktstatistik setzt sich fort
Arbeitsmarkt Dezember 2009:

Die Wirtschaftskrise schlägt nur auf die Finanzen der BA und der Kommunen durch, in der BA Statistik der Arbeitslosen bleibt die Krise am Arbeitsmarkt weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.

Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet abermals nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender oder jetzt moderat steigender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der Anstieg der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Kommunen beklagen riesiges Defizit aufgrund exorbitant hoher Steuerausfälle (Hauptgrund für den Einnahmenrückgang waren die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise. Sie lagen mit 41,9 Milliarden Euro sogar um 13 Prozent unter dem Vorjahresbetrag.
Noch krasser war der Rückgang bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen: Hier betrug der Rückgang nach Abzug der an Bund und Länder abzuführenden Gewerbesteuerumlage 21,5 Prozent auf jetzt noch 19,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal ergab sich sogar ein Rückgang von 36,6 Prozent. Aber auch der Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer sank deutlich um 7,0 Prozent.)
Die Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) waren mit 29,8 Milliarden Euro um 3,9 Prozent höher als im Vorjahr.

Das erklärt die Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im Dezember 2009 hat die BA laut Monatsbericht November 2009 3.275.526Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat Dezember (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,67 Mio. Personen (November 1,66 Mio) (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Dezember 2009 Seite 7) Darunter sind 326.454 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3) „.Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis September, Datenstand September 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.“ Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.


Somit waren (vorläufig und von der BA hochgerechnet) im Dezember 2009

3.275.526 Personen als arbeitslos erfasst und
1.667.399 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente ( zum Teil von der BA hochgerechnet und/oder geschätzt)
419.000 Personen die im Berichtsmonat (letzte Erhebung August 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das laut BA (zum Teil auf Grundlage von Hochrechnungen und/oder Schätzungen) für 12/09 5.361.925 Personen
(11/09 5.290.825) (10/09 5.271.915) (09/09 5.283.463) Personen
+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht November 2009 Seite 57) Die Zahl der Kurzarbeiter für Oktober 2009 wird im BA Bericht Dezember 2009 nicht genannt.

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht Dezember 2009 Seite 70
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/B]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 12/09* 1.149.403 (11/09 *1.100.412) (10/09* 1.078.209)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 12/09* 4.896.363 (11/09* 4.891.872 (10/09* 4.906.425)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 12/09* 1.824.105 (11/09*1.824.812) (10/09* 1.827.237)

Im Dezember 2009 gibt es laut BA Bericht 7.869.871 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht Dezember 2009 Seite 70. Darunter 6.045.766 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.
Auf Seite 24 des BA Berichts von Dezember 2004 wurden 4.321.000 Leistungsempfänger erfasst. Die Zahl der Leistungsempfänger hat sich somit seit der Einführung von Hartz IV um 3.548.871 Personen oder rund 82 % erhöht.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/200912.pdf

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen um 3000 auf 3.421.000 Personen

Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)


Erstellt von Sybilla am 05.01.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Merkwürdig das dass Absinken der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit durch die Ausweitung des Personenkreises in Armut (Arbeitsgelegenheiten im prekären Nierigstlonsektoren und in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs) multimedial im Gleichklang der Medien als Erfolg von Hartz IV gefeiert wird.

In der sozialen Marktwirtschaft der "Bonner Republik" war das sozialpolitische Ziel die Angleichung der Lebensverhältnisse und die Bekämpfung der Armut "Wohlstand für alle" Das Anwachsen des allgemeinen Wohlstand wurde als Erfolg gefeiert

In der neoliberal geprägten globalen Wirtschaft der "Berliner Republik" ist das wirtschaftspolitische Ziel das alle Personen in Arbeitsgelegenheiten im prekären Nierigstlonsektoren oder in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs zu beschäftigen. Also Armut und Bedürftigkeit trotz Arbeit. Dazu wurden die Arbeitsbehörden per Gesetz (SGB II) ermächtigt jede Person in so genannten (Ein Euro Job) unter Androhung von Sanktionen zur Annahme einer Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung zu zwingen.


Art. 12.2 GG besagt, dass Zwangsarbeit nur zulässig im Rahmen einer herkömmlichen, allgemeinen, für alle gleichen und öffentlichen Dienstpflicht ist. Hierzu zählen die Wehrpflicht und der Zivildienst. Nach Art. 12.3 GG ist Zwangsarbeit auch bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsstrafe möglich. Ein-Euro-Jobs fallen aber unter keine dieser Kategorien. Das Übereinkommen über Zwangs- und Pflichtarbeit (C029) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 1930 verbietet Zwangsarbeit. Es wurde am 19/06/1956 von der BRD ratifiziert. Ein-Euro-Jobs verstoßen gegen Art. 2 Abs. 1.

Artikel 2 Abs. 1
Als „Zwangs- oder Pflichtarbeit" im Sinne dieses Übereinkommens gilt jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat. Bei der Androhung einer Sanktion, bei der Verweigerung der Aufnahme eines Euro-Euro-Jobs, kann man nicht von Freiwilligkeit sprechen. Eine freie Wahl sieht anders aus. Hier handelt es sich um eine Strafe i.S. des ILO-Übereinkommens die bei Ungehorsam vollstreckt wird. Der Arbeitslose soll sich fügen und gehorsam zeigen, ansonsten wird seine minimale Grundsicherung für die Dauer von 3 Monaten um 30 % gekürzt. Dies bedeutet eine unmittelbare Bedrohung seiner Existenz.


Natürlich ist jede Person zur eigenverantwortlichen Existenzsicherung verpflichtet aber dazu muss jeder Person eine existenzsichernde Arbeit angeboten werden.

Bei den Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs wird zwar auf die Gegenleistung das ALG II verwiesen, diese dient allerdings nur der Grundsicherung und somit den Erhalt der Arbeitskraft.

Zudem werden durch Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nicht nur die betreffenden Personen sondern auch die Solidargemeinschaft der Steuerzahler ausgebeutet. Nur die Anbieter der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung erhalten eine für den Anbieter kostenlose Arbeitskraft die von den Anbieter des Ein Euro Jobs ausgebeutet werden kann.
Eine Strafe - Sanktion für ALG II Bedürftige wird nach meiner Überzeugung dann Verfassungswidrig, wenn eine Strafe/Sanktion dazu dient eine Person in Zwangs/Pflichtarbeit (GG Art12. zu zwingen. Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) sind ihren Wesen nach als Zwangs/Pflichtarbeit zu betrachten. Somit ist der Wesensgehalt das GG Art. 12 erheblich beeinträchtigt.

Eine Strafe - Sanktion für ALG II Bedürftige ist meiner Meinung nach nur zulässig, wenn eine Person eine angebotene existenzsichernde Beschäftigung ablehnt.

Viele Inhalte des SGB II/Hartz IV sind meiner Meinung nach Unrecht, Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandentschädigung verstoßen nach meiner Überzeugung gegen das GG Art.12 und gegen das Völkerrecht ILO Abkommen 029 Art.2 Abs.1. Aber ich fürchte solange das SGB II In Kraft bleibt werden Hartz IV und Arbeitsgelegenheiten mit Mehr - Aufwandsentschädigung von ihren Architekten - vermutlich auch von der Justiz - als Nötig, Gerecht und Richtig erachtet.
Hierin gleicht Hartz IV der Berliner Mauer, solange die Berliner Mauer Bestand hatte, wurde sie von ihren Architekten - vermutlich auch von der DDR Justiz - als Nötig, Gerecht und Richtig erachtet.

Allerdings wird sich nach den Fall von Hartz IV - dieser kommt so sicher als das Amen in der Kirche, denn die Grundlage von Hartz IV beruht auf neoliberalen Wahnvorstellungen - ebenso wie nach dem Fall der "Berliner Mauer" kaum jemand finden der für die Menschen verachtende Hartz IV - Praxis Verantwortung übernehmen möchte. Dann hat wieder niemand etwas gewusst, gewollt oder gar gefordert. Im Prinzip waren "danach" immer alle dagegen. Selbst jene die heute Hartz IV "ganz toll" finden.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Lage im Einzelhandel

Nachdem in den letzten Wochen multimedial im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet wurde. Kehrt Ernüchterung ein das Statistische Bundesamt meldet für November 2009 einen unerwartet starken Einbruch der Einzelhandelsumsätze. Die Kaufkraft sinkt bricht auf breiter Front ein, die Reallöhne befinden sich seit Hartz IV im freiem Fall. Pressemitteilung Nr.004 vom 07.01.2010 - Einzelhandelsumsatz 2009 voraussichtlich real um 2% niedriger


Binnenkonsum – Konsumenten verlieren weiterhin rapide an Kaufkraft
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

GfK Prognosen und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatz seit Januar 2008

Januar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 086 vom 29.02.2008
… Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten….

Februar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Februar 2008 real um - 0,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 135 vom 01.04.2008

März 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um - 6,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 171 vom 02.05.2008

April 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,8 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im April 2008 real um - 1,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 201 vom 30.05.2008

Mai 08 Gesamtindikator Konsumklima 5,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Mai 2008 real um 0,7% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 237 vom 01.07.2008

Juni 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,7 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juni 2008 real um - 3,9% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 278 vom 01.08.2008

Juli 08 Gesamtindikator Konsumklima 3,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juli 2008 real unverändert
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 321 vom 01.09.2008

August 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten
Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um - 3,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 375 vom 01.10.2008

September 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im September 2008 real um 1,2% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 407 vom 31.10.2008
…Allerdings hatte der September 2008 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat….

Oktober 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,8 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 455 vom 01.12.2008
Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um - 1,5% gesunken

November 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.007 vom 09.01.2009
Einzelhandelsumsatz im November 2008 real um - 3,0% gesunken
...Allerdings hatte der November 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat....

Dezember 08 Gesamtindikator Konsumklima 2,2 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.038 vom 03.02.2009 Im Dezember 2008 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real - 0,3% weniger Umsatz als im Dezember 2007. Allerdings hatte der Dezember 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat.

2009

Januar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,1 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.078 vom 05.03.2009 Einzelhandelsumsatz im Januar 2009 real -1,3% gesunken

Februar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,3 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.132 vom 01.04.2009 Einzelhandelsumsatz im Februar 2009 gegenüber Februar 2009 real - 5,3% gesunken Der Februar 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2008.

März 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,6 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 168 vom 04.05.2009 Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im März 2009 real - 1,5% niedriger als im März 2008. Der März 2009 hatte mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der März 2008

April 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.205 vom 29.05.2009

Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um - 0,8% gesunken

Mai 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 243 vom 01.07.2009 Einzelhandelsumsatz im Mai 2009 real - 2,9% niedriger als im Mai 2008
Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat…..

Juni 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Pressemitteilung Nr.289 vom 03.08.2009 Einzelhandelsumsatz im Juni 2009 real um - 1,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.

Juli 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima2,9 Punkte
Pressemitteilung Nr.321 vom 01.09.2009 -Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um - 1,0% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage.


August 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,0 Punkten im Juli für August einen Wert von 3,5 Punkten.
Pressemitteilung Nr.374 vom 01.10.2009 -Einzelhandelsumsatz im August 2009 real um - 2,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

September 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten.
Pressemitteilung Nr.412 vom 30.10.2009 - Einzelhandelsumsatz im September 2009 real um - 3,9% gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

Oktober 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,8 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,3 Punkten.
Pressemitteilung Nr.461 vom 01.12.2009 - Einzelhandelsumsatz im Oktober 2009 real um -1,7% gegenüber dem Vorjahr gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

November 2009 d er Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 4,2 Zählern im Oktober für November einen Wert von 4,0 Punkten.
Pressemitteilung Nr.004 vom 07.01.2010 - Im November 2009 erzielte der Einzelhandel in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen aus sieben Bundesländern nominal 3,1% und real 2,8% weniger Umsatz als im November 2008. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.


Dezember 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach 4,0 Punkten im November einen Wert von 3,7 Punkten für Dezember.

Quelle: Gesamtindikator Konsumklima http://www.gfk.com/group/press_informat ... ex.de.html

Quelle: Einzelhandelsumsätze
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... eite1.psml

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 Hartz IV und unzählige Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) haben Handel und Handwerk in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Regierungen wechseln die Probleme wachsen..
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Januar 2010:

Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligkeit?

Mittwoch, 27. Januar 2010 - Weltweit habe es noch nie so viele Arbeitslose gegeben wie im vergangenen Jahr.

Oder doch nur das Ergebnis von kreativer Statistik?

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen 3.617.485 + 1.543.888 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen JANUAR 2010 == 5.161.373 Personen
ROBUSTER ARBEITSMARKT ???

BA Bericht Januar 2010 Seite 49 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.758.953 Personen
BA Bericht Januar 2010 Seite 49 6.301.308 Leistungsempfänger im Bereich des ALG I und ALG II

Die Wirtschaftskrise schlägt laut gleich-klingenden multimedialer Informationen nur auf die Finanzen der BA und der Kommunen durch, in der BA Statistik der Arbeitslosen bleibt die Krise am „robusten“ Arbeitsmarkt weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.

Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet abermals nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit der nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Kommunen beklagen riesiges Defizit aufgrund exorbitant hoher Steuerausfälle (Hauptgrund für den Einnahmenrückgang waren die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise. Sie lagen mit 41,9 Milliarden Euro sogar um 13 Prozent unter dem Vorjahresbetrag.
Noch krasser war der Rückgang bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen: Hier betrug der Rückgang nach Abzug der an Bund und Länder abzuführenden Gewerbesteuerumlage 21,5 Prozent auf jetzt noch 19,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal ergab sich sogar ein Rückgang von 36,6 Prozent. Aber auch der Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer sank deutlich um 7,0 Prozent.)
Die Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) waren mit 29,8 Milliarden Euro um 3,9 Prozent höher als im Vorjahr.

Das erklärt die Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im Januar 2010 hat die BA laut Monatsbericht Januar 2010 3.617.485 Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat Januar 1,54 Mio. Personen (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,67 Mio. Personen (November 1,66 Mio) (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Januar Seite 6) Darunter sind 290.111 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand Dezember 2009] nur ca. 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.“ Wie viele Personen in den fehlenden 23 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.


Somit waren (vorläufig und von der BA hochgerechnet) im Januar 2010

3.617.485 Personen als arbeitslos erfasst und
1.543.888 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente ( zum Teil von der BA hochgerechnet und/oder geschätzt)
Außer den Leistungsempfängern gab es im September noch
434.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung
oder der Grundsicherung bezogen. (letzte Erhebung September 2009)

In der Summe sind das laut BA (zum Teil auf Grundlage von Hochrechnungen und/oder Schätzungen 5.595.373 Personen
+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht Januar 2010 Seite 54) Die Zahl der Kurzarbeiter für Januar 2010 wird im BA Bericht Januar 2010 nicht genannt. Die Dämpfung der Winterarbeitslosigkeit ist durch das im Winter 2006/2007 eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld zu begründen.

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld)
BA Bericht Januar 2010 Seite 49
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.


Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.377.524 Personen
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.923.784 Personen
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.831.546


Im Januar 2010 gibt es laut BA Bericht 8.132.854. Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht Januar 2010 Seite 49. Darunter 6.301.308 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/201001.pdf

Saisonbereinigt steigt die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen auf 3.429.000 Personen
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200910.pdf
Erstellt von Sybilla am 28.01.10 21 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Die wirtschaftliche Lage, die Lage der Bürger, der sozialen Sicherungssysteme, des Einzelhandels und die Lohnentwicklung haben sich 2009 weiterhin erheblich verschlechtert.

Von einer in vielen Medien suggerierten wirtschaftlichen Erholung ist in der Realität der Wirklichkeit nichts zu spüren. Das wahrgenommen brummen und der gefühlte Ansturm der Konsumenten im Weihnachtsgeschäft war eine multimedial wahrgenommen Sinnestäuschung.

Es ist an der Zeit, unseren Blick mit realen Fakten und reale Kennzahlen zu schärfen:


Im Vergleich zum Vorjahr ist die Produktion von Roheisen somit um 30,9% und die von Rohstahl um 28,7% zurückgegangen.
Pressemitteilung Nr.009 vom 11.01.2010
6,9% mehr Unternehmensinsolvenzen im November 2009
Pressemitteilung Nr.047 vom 10.02.2010

Bruttoverdienste sinken erstmals seit Gründung der Bundesrepublik
Pressemitteilung Nr.074 vom 03.03.2010 2009:

All das führt zu sinkenden Einnahmen in der gesetzlichen Sozialversicherung

Gesetzliche Sozialversicherung im 1.– 3. Quartal 2009 mit hohem Defizit
Pressemitteilung Nr.015 vom 14.01.2010

Der reale Kaufkraftverlust spiegelt sich seid 2 Jahren in kontinuierlich sinkenden Einzelhandelsumsätze wieder.

Einzelhandelsumsätze sinken stärker als erwartet.

Lage im Einzelhandel

Nachdem in den Adventswochen multimedial im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet wurde. Kehrt abermals wie 2006/2007/2008/2009 Ernüchterung ein das Statistische Bundesamt meldet für Dezember 2009 und Januar 2010 einen unerwartet starken Einbruch der Einzelhandelsumsätze. Die Kaufkraft bricht weiterhin auf breiter Front ein, die Reallöhne befinden sich seit Hartz IV im freiem Fall.

Binnenkonsum – Konsumenten verlieren unerwartet an Kaufkraft
Einzelhandelsumsatz 2009 real um 1,8% gegenüber 2008 gesunken
Pressemitteilung Nr.040 vom 02.02.2010

Das Märchen vom brummenden Weihnachtsgeschäft hat sich wieder einmal als weihnachtliches Blendwerk der brummenden Lichterketten entpuppt. Im Dezember 2009 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real 2,5% weniger Umsatz als im Dezember 2008.
Die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Januar 2010, die sich bei weitem schlechter als erwartet entwickelt haben, ist Grund für verstärkte Sorge um die Binnenkonjunktur. Von einem Aufschwung ist die Binnenkonjunktur meilenweit entfernt.

Einzelhandelsumsatz im Januar 2010 real um 3,4% gesunken
Pressemitteilung Nr.073 vom 03.03.2010
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 Hartz IV und unzählige Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) haben Handel und Handwerk und somit die Binnenkonjunktur in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Regierungen wechseln die Probleme wachsen...
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt April 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht April 2010 Seite 13 –…. Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. Dies galt auch schon für Teilnehmer an Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen, nicht aber für Personen, für die ein Dritter mit der Vermittlung beauftragt wurde; sie waren während der Beauftragung weiter arbeitslos registriert…

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im April 2010
3.406.344 Personen + 1.584.865 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen April 2010 == 4.991.209 betroffene Personen

BA Bericht April 2010 Seite 50 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.585.203 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,8 %

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld ohne Sozialhilfe SGB XII)
BA Bericht April 2010 Seite 50
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei über 8 Millionen Personen (8.036.892) BA Bericht April Seite 50.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt die nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Februar *1,58 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht März Seite 6) Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 294.760 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht April Seite 82 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht April 2010 Seite 82 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201004.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen bleibt in der Krise „robust“ die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.
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Einzelhandelsumsätze und amtliche Arbeitslosenzahlen sinken

Beitrag von Sybilla »

Einzelhandelsumsatz bricht im April 2010 erneut um real 3,1% ein

Pressemitteilung Nr.192 vom 01.06.2010 Einzelhandelsumsatz im April 2010 real um 3,1% gesunken - WIESBADEN – Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Mai 2010 nominal 1,8% und real 3,1% niedriger als im Mai 2009. Beide Monate hatten jeweils 24 Verkaufstage.

Die Frühjahrsbelebung kommt nicht in der Binnenkonjunktur (Jahresvergleich) an.


Arbeitsmarkt Mai 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Mai 2010 Seite 12 –….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Mai 2010
3.241.529 + 1.602.244 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen Mai 2010 == 4.843.773 betroffene Personen

BA Bericht Mai 2010 Seite 51 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.423.773 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,4 %

Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Mai 2010 Seite 9)

Leistungsempfänger 3): (ALG I 987.744; ALG II 5.038.185; Sozialgeld 1.856.218 ohne Sozialhilfe SGB XII)
BA Bericht Mai 2010 Seite 51
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei rund 8 Millionen Personen (7.882.147) BA Bericht Mai Seite 51.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt die nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Mai *1,60 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Mai Seite 6) Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 303.697 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Mai Seite 85 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Mai 2010 Seite 85 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201004.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen bleibt in der Krise „robust“ die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.
Zuletzt geändert von Sybilla am Di 1. Jun 2010, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Sybilla
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Aktuelle Analysen zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands

Beitrag von Sybilla »

Viele Medien berichten im Gleichklang der Pressemitteilungen der wirtschaftliche Aufschwung sei da, das Problem der Arbeitslosigkeit nahezu gelöst und die Steuereinnahmen des Fiskus sprudeln unerwartet stark.

Ist dieser Aufschwung ein echter Aufschwung oder wie 2006 ein medialer Aufschwung der nur in den Medien und in wenigen Export orientierten Wachstumssegmenten stattfindet?

Der genaue Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt auf das neben der Zahl der registrierten Arbeitslosen im Mai 2010 3.241.529 noch 1.602.244 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente verschoben wurden. ARBEITSLOSE + Personen in Massnahmen Mai 2010 == 4.843.773 betroffene Personen.

Noch deutlicher wird die Lage am Arbeitsmarkt wenn die Zahl der Leistungsberechtigten betrachtet wird.

Leistungsempfänger:
ALG I 987.744;
ALG II 5.038.185;
Sozialgeld 1.856.218 ohne Sozialhilfe SGB XII

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei rund 8 Millionen Personen (7.882.147)

Auch der im medialen Gleichklang verkündete Aufschwung in der Wirtschaft ist nur auf Hoffnung und Prognosen der Zukunft gestützt.

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichtet im ersten Halbjahr 2010 mussten bundesweit 17.360 Betriebe Insolvenz anmelden. Das sind gut sieben Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Betroffen sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.

Von den von der Politik erhofften und von vielen Medien verkündeten Aufschwung fehlt demnach jede Spur. Was bleibt ist die Hoffnung und die positiven Prognosen.

Prävalenz der Armut in Deutschland.

Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert

Nach einer Studie vom Februar 2010 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wies Deutschland im Jahr 2008 "eine deutlich höhere relative Einkommensarmut als noch vor zehn Jahren" auf. Rund 11,5 Millionen Menschen lagen mit ihrem verfügbaren Einkommen unter der Armutsgrenze.


Die Frage der Zukunft ist nicht ob und in welcher Höhe das Wachstum in wenigen Export orientierten Wachstumssegmenten ausfällt sondern wie der soziale Abstieg der Mittelschicht gebremst werden kann. Denn das erzielte Wirtschaftswachstum wird nicht durch Lohnerhöhungen an die Mittelschicht weitergegeben, die Arbeitnehmer werden vermutlich m weitere Belastungen zugemutet, die chronisch unterfinanzierten Kommunen werden Abgaben und Gebühren erhöhen und die klaffende Lücke in der GKV wird den vernehmen nach mit Zusatzbeiträge (Kopfprämie) der Versicherten geschlossen. Ebenso wird die Leih- und Zeitarbeit aufgrund geringerer Lohnkosten weiter exorbitant ausgeweitet.

Jeder dritte Jugendliche in Ostdeutschland ist arm

Metro Cash & Carry streicht noch 900 Jobs

Mahnwache oder: Der Kapitalismus geht über Leichen
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Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Juni 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Juni 2010 Seite 13

….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

BA Bericht Juni 2010 Seite 48

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des §
126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Juni 2010
3.153.300 + 1.579.060 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.
Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht auf 313.715 beziffert.

ARBEITSLOSE + Personen in Massnahmen Mai 2010 == 4.732.360 betroffene Personen

BA Bericht Juni 2010 Seite 53 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.307.638 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %


Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Juni 2010 Seite 9)

Leistungsempfänger 3):
ALG I 914.843 ;
ALG II 4.998.061 ;
Sozialgeld 1.842.895 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht Juni 2010 Seite 53
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin auf höchsten Niveau (7.755.799) BA Bericht Juni Seite 53.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert für den deutschen Arbeitsmarkt weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt.. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „boomenden Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Juni *1,58 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.BA - Bericht Juni 2010 Seite 6 Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 313.715 Personen - BA Bericht Juni 2010 Seite 85 in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Mai Seite 85 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Juni 2010 Seite 85 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201006.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen sinkt trotz anhaltender Krise auf immer neue Rekordtiefststände ab, die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.

Erstellt von Sybilla am 30.06.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von sportsgeist »

Sybilla hat geschrieben: ... Arbeitslosenzahl sinkt um eine Viertelmillion ...
überrascht mich nicht wirklich ...

viele lieferanten, kunden und mitbewerber melden fast volle auftragsbücher ...
kapazitäten können oder wollen nicht schnell genug erweitert werden ...
lieferzeiten und preise ziehen teils empfindlich an
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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ToughDaddy
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von ToughDaddy »

sportsgeist hat geschrieben: überrascht mich nicht wirklich ...

viele lieferanten, kunden und mitbewerber melden fast volle auftragsbücher ...
kapazitäten können oder wollen nicht schnell genug erweitert werden ...
lieferzeiten und preise ziehen teils empfindlich an
Gibt es einen Grund, warum eine solche Aussage von Sybilla nicht mal in der Suche findet?
Ganz davon abgesehen, dass dies nicht stimmt.
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von sportsgeist »

ToughDaddy hat geschrieben: Gibt es einen Grund, warum eine solche Aussage von Sybilla nicht mal in der Suche findet?
Ganz davon abgesehen, dass dies nicht stimmt.
was genau stimmt denn nicht ... :?:
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

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Tantris
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Tantris »

Sybilla hat geschrieben:Einzelhandelsumsatz sinkt im Jahresvergleich erneut rapide ab




Von einer Erholung der Binnen- Konjunktur oder der Kauflust der Verbraucher fehlt weiterhin entgegen der medialen Suggestion (0,8 % Anstieg der Reallöhne im 1.Q - Jahresvergleich) jede Spur.
Hast du auch den hinweis zur methodik gelesen? Sowas sollte man nicht unterschlagen:
Aufgrund der Aktualisierungen wich die Veränderungsrate des nominalen Einzelhandelsumsatz in den letzten 12 Monaten im Intervall zwischen – 0,9 und + 0,6 Prozentpunkten vom Wert der Pressemitteilung ab.

Was fehlt noch? Achja... der mai 2010 hatte einen verkaufsoffenen tag weniger als 2009:

Wiesbaden (aktiencheck.de AG) - Die Einzelhandelsumsätze sind in Deutschland im Mai nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gesunken.

Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Mai 2010 nominal um 1,4 Prozent und real um 2,4 Prozent niedriger als im Mai 2009. Dabei hatte der Mai 2010 mit 23 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Mai 2009. Im Vergleich zum April 2010 stieg der Umsatz im Mai 2010 unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 0,1 Prozent und real um 0,4 Prozent.


23 tage bringen also weniger umsatz als 22. Wer hätte das gedacht? :D Und zwar ungefähr um 1/23 weniger

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai 2010 nominal 4,2 Prozent und real 5,3 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat, teilte Destatis weiter mit. Demgegenüber wurde im Mai 2010 im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln mehr als im Mai 2009 umgesetzt (nominal +0,4 Prozent, real +0,1 Prozent). (01.07.2010/ac/n/m)
Und was lesen wir da? Der umsatz bei nichtlebensmitteln ist sogar gestiegen! Obwohl weniger verkaufszeit zur verfügung stand.

Man muss also schon eine ganze latte wichtiger infos unterschlagen, um den weltuntergang "erkennen" zu können. :)

Neinnein... das stand auch in deinem link!
Musst weiter runter scrollen, da kannste sehen, wo positive zahlen stehen.

Fassen wir zusammen:
Der mai 2010 hatte einen verkaufsoffenen tag weniger als der mai 2009. Die einzelhandelsumsätze bei lebensmitteln entsprechen ungefähr dieser differenz, einrichtungsgegenstände und kosmetik wurde trotzdem sogar noch mehr gekauft, als im längeren mai 2009.

Man gibt also mehr für schönheit, kleidung und wohnen aus. Gegessen wird allerdings auch nicht mehr.

ISt doch besser als umgekehrt...

Edit: http://www.aktiencheck.de/artikel/news- ... 79144.html
Zuletzt geändert von Tantris am Fr 2. Jul 2010, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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sportsgeist
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von sportsgeist »

Sybilla hat geschrieben: Von einer Erholung der Binnen- Konjunktur oder der Kauflust der Verbraucher fehlt weiterhin entgegen der medialen Suggestion (0,8 % Anstieg der Reallöhne im 1.Q - Jahresvergleich) jede Spur.
da kein einziges medium von "kauflust" sprach, wird hier auch nix medial suggeriert.
[***]
der/die einzige der/die hier suggeriert bist du sybilla ...
Zuletzt geändert von Shoogar am So 4. Jul 2010, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beleidigung
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
Sybilla
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Paradoxon: BA Bericht Juli 2010 im Detail betrachtet

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Juli 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Juli 2010 Seite 13

….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

Aufschwung am Arbeitsmarkt?!?

BA Bericht Juli 2010 Seite 48

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwicklung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des §
126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Juli 2010
3.191.800 + 1.487.198 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht auf 316.411 beziffert.

Nach letzten Angaben im Berichtsmonat März 2010, erhielten 385.000 Arbeitslose keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung. (BA Bericht Juli 2010 Seite 20)

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen Juli 2010 == 4.678.998 betroffene Personen
(zuzüglich der Arbeitslosen die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung erhalten)

BA Bericht Juli 2010 Seite 53 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.302.624 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %


Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Juli 2010 Seite 9) 385.000 Arbeitslose erhielten,

Leistungsempfänger 3):
ALG I 945.692;
ALG II 4.962.218;
Sozialgeld 1.831.613 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht Juli 2010 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt mitten im „Jobwunder“ weiterhin auf höchsten Niveau (7.739.523) BA Bericht Juli Seite 54.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert für den deutschen Arbeitsmarkt weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Entwicklung am Arbeitsmarkt.. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt ? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „boomenden Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Juli *1,49 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.BA - Bericht Juli 2010 Seite 6 Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 316.411 Personen - BA Bericht Juli 2010 Seite 86 in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis Juni, Datenstand Juni 2010 - vorläufige Werte] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 28 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Juli Seite 86 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Juli 2010 Seite 86 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201007.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Zahl der offiziell registrieren Arbeitslosen bleibt auf niedrigen Niveau die Finanzlage der BA und der Kommunen bleibt angespannt, viele Arbeitslose/Arbeitssuchende werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.

Erstellt von Sybilla am 29.07.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
Zuletzt geändert von Sybilla am Do 29. Jul 2010, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen ?

Beitrag von Sybilla »

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Zuletzt geändert von Sybilla am Do 30. Sep 2010, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen ?

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt September 2010:

Ist der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen in einem Meer der steigenden oder hohen Arbeitslosigkeit in Europa und den USA?

Wir hören und sehen mit Verwunderung die Arbeitsmarktdaten der Insel der Glückseligen. Wir reiben uns verwundert die Augen. Jeder siebente US-Bürger braucht Lebensmittelmarken - Über 40 Millionen Bürger der USA erhalten Lebensmittel-Marken, etwa 50 Prozent mehr als vor der Rezession. Die USA geben für die gesamte Sozialhilfe rund eine halbe Billion Dollar aus. In den USA, hat sich die Lage am Arbeitsmarkt, in den letzten Monaten gegensätzlich zur der Statistik des deutschen Arbeitsmarkt entwickelt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im September 2010
3.031.354 Personen wurden statistisch erfasst
+ 1.430.234 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente. (August 2010 1.376.178 Personen)

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht September 2010 Seite 81) auf 324.238 beziffert.( Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis Juni, Datenstand Juni 2010 - vorläufige Werte] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Mai noch 375.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsiche-rung bezogen. (BA Bericht September 2010 Seite 18 )

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen
September 2010 == 4.461.588 betroffene Personen
(zuzüglich der Arbeitslosen die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung erhalten)

7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden. (BA Bericht September 2010 Seite 81)

BA Bericht September 2010 Seite 49 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.131.157
Personen Unterbeschäftigungsquote 9,7 %


Nach Angaben der BA wurden im März 2010 an 874.346 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (Ab April 2010 vorläufig hochgerechnete Daten auf Basis von Abrechnungslisten) Nach den jüngsten vorläufigen hochgerechneten Daten waren im Juli 288.000 Arbeitnehmer in konjunkturell bedingter Kurzarbeit nach § 170 SGB III (BA Bericht September 2010 Seite 9 )

Leistungsempfänger 3):
ALG I 865.663;
ALG II 4.832.440;
Sozialgeld 1.799.582 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht September 2010 Seite 49 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt mitten im „Arbeitsmarktwunder“ weiterhin auf höchsten Niveau die Statistik der BA weist 7.497.685 Personen im Leistungsbezug von Arbeitslosengeld I; Arbeitslosengeld II und Sozialgeld aus.


5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht September 2010 Seite 44

Auszug aus dem BA Bericht Juli 2010:
….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.

Im BA Arbeitsmarktbericht September 2010 wurden in Deutschland statistisch wieder weniger Arbeitslose gezählt, das ist die niedrigste Zahl der Arbeitslosen in einen September seit x Jahren.

Allerdings ist die Definition von Arbeitslosigkeit in Deutschland zahlenfreundlich ausgerichtet.

Erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leis-tungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, gelten nach § 53a Abs. 2 SGB II dann nicht als arbeitslos, wenn ihnen in diesem Zeitraum keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten werden konnte. (BA – Bericht September 2010 Seite 65)

Quelle der Daten: Neue Internetadresse
Statistik der Bundesagentur für Arbeit http://statistik.arbeitsagentur.de/
Quelle der Daten September 2010
http://statistik.arbeitsagentur.de/Stat ... 201009.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Zahl der offiziell registrieren Arbeitslosen bleibt auf niedrigen Niveau die Finanzlage der BA und der Kommunen bleibt angespannt, viele Arbeitslose/Arbeitssuchende werden weiterhin in den „Vierschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.
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Hartz IV Lohnsubvention für Unternehmer?

Beitrag von Sybilla »

Jobwunder oder Statistik-wunder?

Die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit werden in den Medien verkürzt wiedergegeben und von der Politik einseitig tendenziös interpretiert. Wir brauchen Glasnost (russ.) „Offenheit, Transparenz, Informationsfreiheit“

So ist nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Erwerbstätige sind nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder Selbstständige beziehungsweise mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Nach Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zählen zu den Erwerbstätigen alle Personen im Alter von 15 und mehr Jahren, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (Arbeitnehmer) oder selbstständig ein Gewerbe, einen freien Beruf oder eine Landwirtschaft betreiben (Selbstständige, Unternehmer) oder als mithelfende Familienangehörige im Betrieb eines Verwandten mitarbeiten. Personen, die lediglich eine geringfügige Tätigkeit (Mini-Job) ausüben oder als Aushilfe nur vorübergehend beschäftigt sind, zählen ebenso als Erwerbstätige wie auch Personen, die einem Ein-Euro-Job nachgehen. Die Zuordnung zu den Erwerbstätigen ist unabhängig von der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig vereinbarten Arbeitszeit. Der internationalen Praxis folgend gelten auch Personen, die zwar nicht arbeiten, bei denen aber Bindungen zu einem Arbeitgeber bestehen (z.B. Personen in Mutterschutz oder Elternzeit, die diesen Urlaub aus einer bestehenden Erwerbstätigkeit angetreten haben), als erwerbstätig.
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen nicht durch zählen sondern durch eine Schätzung ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können wir guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das jede/r das scheitern von Hartz IV erkennen kann, ohne das er/sie nur einen Blick auf Statistiken benötigt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sind der Beweis dass, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte nicht nur nicht erreicht wurde sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung - explodiert sind.

In einen Satz die Steuerzahler zahlen in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Bschäftigung...)

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Qualität der Arbeit
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