Zahl der Armen in Deutschland steigt

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relativ
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von relativ »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(02 Mar 2016, 20:25)

seltsam finde ich, dass sich in diesem Thread außer mir noch niemand zu der Tatsache geäussert hat, dass die Armut eben nicht steigt, sondern im Gegenteil sogar leicht sinkt.
Welchen von den vielen Berichten nimmst du dafür her. Vorhin hiess es noch nicht steigt, jetzt sinkt sie schon. :D
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(02 Mar 2016, 20:25)

seltsam finde ich, dass sich in diesem Thread außer mir noch niemand zu der Tatsache geäussert hat, dass die Armut eben nicht steigt, sondern im Gegenteil sogar leicht sinkt.
Ist das so? Steht das auf der INSM-Site?
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

moderliese hat geschrieben:(03 Mar 2016, 05:55)

Ist das so? Steht das auf der INSM-Site?


http://www.der-paritaetische.de/index.p ... tt_web.pdf


Seite 14

gern geschehen...
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3x schwarzer Kater
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

relativ hat geschrieben:(02 Mar 2016, 23:59)

Welchen von den vielen Berichten nimmst du dafür her. Vorhin hiess es noch nicht steigt, jetzt sinkt sie schon. :D
den aktuellen des paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
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3x schwarzer Kater
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese hat geschrieben:(03 Mar 2016, 05:55)

Ist das so? Steht das auf der INSM-Site?
Nö, im aktuellen Armutsbericht des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Ist schon erstaunlich, dass jeder drüber spricht aber keiner weiß was drin steht. Demnach sank die Armutsquote leicht von 15,5% auf 15,4%.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 Mar 2016, 06:45)

Nö, im aktuellen Armutsbericht des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Ist schon erstaunlich, dass jeder drüber spricht aber keiner weiß was drin steht. Demnach sank die Armutsquote leicht von 15,5% auf 15,4%.


erstaunlich ist nichts mehr :D
Ich habe mir den Armutsbericht auch mal angeschaut, finde aber nichts über die Entwicklung des Medianeinkommen, der schließlich als Bezugsgröße herangezogen wird.
(oder hatte ich was übersehen, ich glaube aber nicht).
Darf man dahinter Absicht vermuten vom Paritätischen oder schlicht stümperhafte Arbeit?

Lustig finde ich, wenn mit der Armutsquote gegrölt wird "DIE REICHEN". ;-) (du wirst verstehen, was ich meine. Bei vielen anderen bin ich mir da nicht so sicher ;-))
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relativ
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von relativ »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 Mar 2016, 06:45)

Nö, im aktuellen Armutsbericht des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Ist schon erstaunlich, dass jeder drüber spricht aber keiner weiß was drin steht. Demnach sank die Armutsquote leicht von 15,5% auf 15,4%.
Ich hoffe nur du hasst dir den gesamten Bericht durchgelesen und erzählst uns gleich es ist ist alles in Ordnung.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 07:30)

Ich hoffe nur du hasst dir den gesamten Bericht durchgelesen und erzählst uns gleich es ist ist alles in Ordnung.


Alles in Ordnung ist nichts, kann auch nicht.

Allerdings ist der Armutsbericht nicht dazu geeignet, eine Aussage über Einkommensveränderungen/Wohlstandsänderungen im unteren Einkommensbereich zu treffen.
Der Bericht bezieht sich auf das Medianeinkommen, über deren Entwicklung jedoch nichts im Bericht drin steht. Es wird also relativer Bezug auf eine Größe genommen, die nicht näher untersucht wird.
Sprich, wenn wie so oft gefordert, der Mittelstand gestärkt worden ist, erhöht sich die Armutsquote. Es sagt aber nichts darüber aus, wie sich die Einkommenssituation im unteren Bereich verändert hat.
Ich halte den Bericht für eine sinnlose Zahlenspielerei RELATIVER Größen.
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relativ
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von relativ »

hallelujah hat geschrieben:(03 Mar 2016, 07:37)

Alles in Ordnung ist nichts, kann auch nicht.

Allerdings ist der Armutsbericht nicht dazu geeignet, eine Aussage über Einkommensveränderungen/Wohlstandsänderungen im unteren Einkommensbereich zu treffen.
Der Bericht bezieht sich auf das Medianeinkommen, über deren Entwicklung jedoch nichts im Bericht drin steht. Es wird also relativer Bezug auf eine Größe genommen, die nicht näher untersucht wird.
Sprich, wenn wie so oft gefordert, der Mittelstand gestärkt worden ist, erhöht sich die Armutsquote. Es sagt aber nichts darüber aus, wie sich die Einkommenssituation im unteren Bereich verändert hat.
Ich halte den Bericht für eine sinnlose Zahlenspielerei RELATIVER Größen.
Eben, deshalb sollte man mit solchen Statistiken sehr vorsichtig argumentieren, gerade wenn man uns hier erzählen will, daß doch keine Maßnahmen zur Armuts bzw Armutsrisikoreduzierung Notwendig sind.

Denn es wird im Bericht darauf hingewiesen,
Um die Ergebnisse daher richtig interpretieren zu können, bedarf es zusätzlicher Kenntnisse über die statistisch besonders von Einkommensarmut betroffenen Gruppen, ihre gesellschaftlichen Perspektiven und Chancen, der Armut schnell oder eben auch nicht so schnell wieder entkommen zu können.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 07:45)

Eben, deshalb sollte man mit solchen Statistiken sehr vorsichtig argumentieren, gerade wenn man uns hier erzählen will, daß doch keine Maßnahmen zur Armuts bzw Armutsrisikoreduzierung Notwendig sind.

Denn es wird im Bericht darauf hingewiesen,


Um die Ergebnisse daher richtig interpretieren zu können, bedarf es zusätzlicher Kenntnisse über die statistisch besonders von Einkommensarmut betroffenen Gruppen, ihre gesellschaftlichen Perspektiven und Chancen, der Armut schnell oder eben auch nicht so schnell wieder entkommen zu können.


Den Satz haben vermutlich die allerwenigsten gelesen. (ich hatte ihn gelesen)

Ehrlicherweise müsste der Bericht aber auch auf geänderte Lebensverhältnisse eingehen, wie z.B. gestiegene Anzahl von Haushalten, überproportional zur Bevölkerungsentwicklung. Macht er auch nicht.

Daß keine Maßnahmen nötig wären, behauptet auch niemand.
Aber der Paritätische argumentiert damit, daß H4 erhöht werden soll. Damit dies statistische Auswirkungen hat, müsste dieser aber so stark erhöht werden, daß ich hier keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr sehe.
Daher werden hier Lösungsanzsätze vorgegaukelt, die STATISTISCH keine Änderung bringen.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

hallelujah hat geschrieben:(03 Mar 2016, 07:55)

Den Satz haben vermutlich die allerwenigsten gelesen. (ich hatte ihn gelesen)

Ehrlicherweise müsste der Bericht aber auch auf geänderte Lebensverhältnisse eingehen, wie z.B. gestiegene Anzahl von Haushalten, überproportional zur Bevölkerungsentwicklung. Macht er auch nicht.

Daß keine Maßnahmen nötig wären, behauptet auch niemand.
Aber der Paritätische argumentiert damit, daß H4 erhöht werden soll. Damit dies statistische Auswirkungen hat, müsste dieser aber so stark erhöht werden, daß ich hier keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr sehe.
Daher werden hier Lösungsanzsätze vorgegaukelt, die STATISTISCH keine Änderung bringen.

Die Höhe der Existenzsicherungssysteme befindet sich zum Einkommen bei Vollzeit mit Mindestlohn in einem angemessenen Verhältnis.

Weiterhin hat die Zunahme der Personen in ALG II aufgrund der steigenden Anzahl der Alleinerziehenden mit Teilzeitarbeit und auch der Anzahl der Bezieher von Grundsicherung im Alter nicht damit zu tun- das generell "die Armut steigt".

Sondern es liegt schlicht und einfach an sich verändernden Parametern, deren FOLGEN sich dann in der Statistik niederschlagen.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:02)

Die Höhe der Existenzsicherungssysteme befindet sich zum Einkommen bei Vollzeit mit Mindestlohn in einem angemessenen Verhältnis.

Weiterhin hat die Zunahme der Personen in ALG II aufgrund der steigenden Anzahl der Alleinerziehenden mit Teilzeitarbeit und auch der Anzahl der Bezieher von Grundsicherung im Alter nicht damit zu tun- das generell "die Armut steigt".

Sondern es liegt schlicht und einfach an sich verändernden Parametern, deren FOLGEN sich dann in der Statistik niederschlagen.


eben, meine Rede
hier werden statistische Veränderungen aufgrund relativer Bezugsgrößen angeprangert, aber ohne Untersuchung der Bezugsgrößen und wie du schon sagtest, geänderter Parameter.

Sowas würde allerdings die Schuldzuweisung erschweren, daher sollte man etwas Nachsicht haben ;)
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von relativ »

hallelujah hat geschrieben:(03 Mar 2016, 07:55)

Den Satz haben vermutlich die allerwenigsten gelesen. (ich hatte ihn gelesen)

Ehrlicherweise müsste der Bericht aber auch auf geänderte Lebensverhältnisse eingehen, wie z.B. gestiegene Anzahl von Haushalten, überproportional zur Bevölkerungsentwicklung. Macht er auch nicht.

Daß keine Maßnahmen nötig wären, behauptet auch niemand.
Aber der Paritätische argumentiert damit, daß H4 erhöht werden soll. Damit dies statistische Auswirkungen hat, müsste dieser aber so stark erhöht werden, daß ich hier keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr sehe.
Daher werden hier Lösungsanzsätze vorgegaukelt, die STATISTISCH keine Änderung bringen.
...und da nur statistische Veränderungen den Politikern Wählerstimmen bringen passiert wohl auch nicht das Nötige. Das ist die Krux
Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob man mit einer H4 Erhöhung das eigentliche Problem löst, ich denke eher nicht. Da muss man gesellschaftlich viel Tiefer eingreifen und wie ich schon sagte, fängt dies bei mir mit Bildung und Ausbildungschancen an. Mehr Möglichkeiten bieten heisst auch, daß man von staatlicher Seite auch mehr Eigeninitiative vom Bürger erwarten kann, dies gilt für Arme, Reiche und natürlich für jeden der hier Leben möchte.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:19)

Mehr Möglichkeiten bieten heisst auch, daß man von staatlicher Seite auch mehr Eigeninitiative vom Bürger erwarten kann, dies gilt für Arme, Reiche und natürlich für jeden der hier Leben möchte.

Welche "Eigeninitiative" erwartest du von "Reichen"?
Im Bezug auf WAS und und warum?
Und wer wer genau soll das sein?

Und vor allen Dingen- inwieweit würde das Einfluss auf die Statistik haben?
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Gruwe »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:19)
...fängt dies bei mir mit Bildung und Ausbildungschancen an.
Inwiefern siehst du da Probleme? Und was sollte man deiner Meinung nach tun, um diese Probleme zu lösen?

In Deutschland gibt es für jeden Menschen kostenfreie Bildung bis zum Abitur und auch die Hochschulausbildung ist praktisch kostenfrei, wobei man noch durch Bafög und z.B. bis 25 auch noch mit Kindergeld unterstützt wird. Was sollte man deiner Ansicht nach noch tun?
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Cobra9
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Mar 2016, 20:27)

das zieht doch dem Jammerchor den "Argumentationsteppich" unter den Füßen weg... :D
Was haben Argumente mit Jammern zu tun ? Fakt ist das es eine Armut gibt und Regelleistungen bei Leuten nicht ausreichen die aus dem Raster fallen. Ich nannte klare Beispiele. Da gehts um Menschen, nicht um das Jammern. Es ist doch idiotisch zu sagen wenn jemand seine Regelleistung für Miete ausgeben muss, weil er keine passende und konforme Wohnung findet trotz nachweisbarer Bemühung, der jammert nur. Wenn es nichts gibt wohin man ziehen kann und der Umzug dann oft am JC Streit untereinander scheitert sehe ich Härtefälle, kein Jammern. Und ich weiss im Grundsatz steht es ALG2 Beziehern frei das Sie umziehen dürfen. Nur kleine Einschränkung. Wer kann sich bei ALG2 einen Umzug aus eigener Tasche leisten ? Kaum jemand.

Somit gilt wer Hilfe bei der Finanzierung eines Umzuges haben will muss die Zustimmung der JC einholen. Nötig ein Antrag gem (SGB II § 22 Abs. 2), also Zustimmung des Wohnungswechsels. Ist dieser bewilligt, was oft A lange dauert und B nicht so oft akzeptiert wird darf man dann den Antrag auf Übernahme der Kosten für den Umzug stellen (SGB II § 22 Abs. 3). Somit kann es Dir passieren das deine alte Wohnung als zu teuer bzw. nicht angemessen ausgewiesen wird, Du was hättest aber keine Kohle für den Umzug. Ergo muss man das JC um "Erlaubniss" fragen und lehnen relativ oft ab. Voila die Falle ist da. Alte Wohnung nicht angemessen bedeutet man darf von der Regelleistung noch Miete zahlen. Das ist nicht gerade ein Einzelfall. Mit Klagen hat man meist meist Erfolg. Nur welcher Vermieter hält eine Wohnung drei Monate frei ?

Anderer Fall. Das JC macht einen Fehler, zahlt Beiträge nicht aus oder zuwenig bzw. andere Nettigkeiten. Schuld haben die JC sehr oft, aber geben das selten zu. Es gibt Fälle wo Menschen den Gerichtsvollzieher schicken müssen als letztes Mittel. Aber Dir ist bewusst das die Menschen bis dahin von was leben sollten und auch Kosten durch das Theater haben ?

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... 001059.php


Weisste Armut ist nicht nur in Zahlen ein Problem. Das Problem sehe ich eher darin das die Menschen wo eh unten sind noch gedrückt werden. Nicht aus Bosheit sondern wegen Überlastung, Unkentniss sowie einem Wulst an Gesetzen, Regeln und Richtlinien. 30-40 Euro netto mehr wären natürlich schön, sowie eine Erweiterung von sozialen Bereichsleistungen. Außerdem haben wir ein Problem in der Bevölkerung mit der Ausgrenzung. Das ist ausdrücklich unser aller Schuld
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:43)

Was haben Argumente mit Jammern zu tun ? Fakt ist das es eine Armut gibt und Regelleistungen bei Leuten nicht ausreichen die aus dem Raster fallen. Ich nannte klare Beispiele. Da gehts um Menschen, nicht um das Jammern. Es ist doch idiotisch zu sagen wenn jemand seine Regelleistung für Miete ausgeben muss, weil er keine passende und konforme Wohnung findet trotz nachweisbarer Bemühung, der jammert nur. Wenn es nichts gibt wohin man ziehen kann und der Umzug dann oft am JC Streit untereinander scheitert sehe ich Härtefälle, kein Jammern. Und ich weiss im Grundsatz steht es ALG2 Beziehern frei das Sie umziehen dürfen. Nur kleine Einschränkung. Wer kann sich bei ALG2 einen Umzug aus eigener Tasche leisten ? Kaum jemand.
Mit dem Jammerchor habe ich natürlich NICHT jemanden wie dich gemeint , der differenzierte Fakten anführt- und der NICHT reflexartig und plump nach Erhöhung der Regelsätze ruft.

Allerdings müssen wir uns auch darüber im Klaren sein, das es am "unteren Ende" der ökonomischen Pyramide in einer Gesellschaft NIE" leicht" sein kann.

Das es Verbesserungen bei den Prozessen, 100%tige Beachtung der Gesetze durch die JC usw. geben muss- darin sind wir uns ja einig.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:43)



. Außerdem haben wir ein Problem in der Bevölkerung mit der Ausgrenzung. Das ist ausdrücklich unser aller Schuld

Da sprichst du einen weiteren wichtigen Punkt an. WAS sind denn hier die Ursachen?

Ist es nun einmal nicht so, daß die Gruppe der "Betroffenen" aufgrund des Verhaltens eines Teils derselben SELBER dazu beiträgt?

Das reflexartige Rufe " das ist Zwangsarbeit" im Kontext von Fördern& Fordern & gemeinnützige Arbeit bei jeglicher Überlegung bezüglich derer , die am Arbeitsmarkt praktisch keinerlei Chance haben, dieses auch (mit) verursacht?

Wie siehst du das?
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Skull »

Nur mal ein Hinweis zum Thema Statistik...

Habe in der Publikation des DGB folgendes lesen können:

Das durchschnittliche Vermögen der/eines Arbeitslosen ist in den letzten Jahren von ca 33 k auf 18 k gesunken.

Jetzt KANN man natürlich zum Schluss kommen, das die Schere an dieser Stelle grösser geworden ist.

Genauso GUT könnte man feststellen, das die Zahl der Arbeitlosen deutlich gesunken ist.
Das viele die Arbeitslos WAREN, aus der Statistik der Arbeitslosen MIT ihrem vorhandenen Vermögen rausfallen,
und DIE nur noch aufgeführt werden, die (weiterhin) arbeitslos blieben.
Also eine ganz andere Bezugbasis und Grundbasis.

ALLES immer wieder eine Frage der Betrachtung und der GEWÜNSCHTEN Zielrichtung.

mfg
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 09:11)

Da sprichst du einen weiteren wichtigen Punkt an. WAS sind denn hier die Ursachen?

Ist es nun einmal nicht so, daß die Gruppe der "Betroffenen" aufgrund des Verhaltens eines Teils derselben SELBER dazu beiträgt?

Das reflexartige Rufe " das ist Zwangsarbeit" im Kontext von Fördern& Fordern & gemeinnützige Arbeit bei jeglicher Überlegung bezüglich derer , die am Arbeitsmarkt praktisch keinerlei Chance haben, dieses auch (mit) verursacht?

Wie siehst du das?

Die Ausgrenzung der sozial Schwächeren basiert wohl darauf das man selber mit unterbewussten Ängsten umgehen muss und das ist unangenehm. Außerdem weiss man oft auch nicht wie geht man richtig miteinander um. Unsere menschlichen Schwächen sind da ein Problem. Leider auch Intoleranz sowie zuviel Egoismus. Das nur mal als Grundlage. Ich denke wer normal dasteht hat oft echte Probleme mit jemand umzugehen der massive Probleme hat. ALG2, Krankheit usw. als Beispiel.Daran muss man selber arbeiten. Gibt kein Patentrezept. Ich hab im Freundeskreis auch ALG2 Empfänger und Menschen mit privaten Problem diverser Art. Es war am Anfang echt hart den richtig Weg zu finden und mühsam.

Zu Fördern und Fordern habe ich eine ganz böse Meinung. Es geht nicht darum bei jedem Programm wo bsp. Menschen was tun müssen gleich zu schreien ist reine Zwangsarbeit, sondern man sollte versuchen zu beurteilen was bringen die Maßnahmen wo von den Behörden eingefordert werden wirklich um einen Menschen in einen Job zu bringe und wie kann man diese Maßnahmen so gestalten das auch bei Problemen nicht alles gleich beendet wird. Fordern darf der Staat von Menschen das man sich bemüht aktiv mitzuarbeiten wieder ins Arbeitsleben zu kommen. Einschränkungen wären allerdings Gesundheit, Leistungsvermögen und Eignung.Ganz klar wer es leisten kann muss sich bemühen wieder in einen Job zu kommen, dafür gibts ja die Förderung inform von Geldleistungen usw.

Aber da kommen wir schon zum Hauptproblem. Die Maßnahmen sind eine Industrie geworden wo nicht Effektivität durch Übermittlung von Wissen bzw. Erfahrungswerten zählt, sondern eher es müssen pro Quartal eben mal Summe X an Teilnehmern kommen und durchgeschleust werden damit der Bildungsträger seinen Schnitt macht. Ob die Maßnahme den wirklich Sinn macht bzw. Wissen vermittelt würde Ich mal bezweifeln. Ich seh ja viele "Bekannte" beim Helfen in der Tafel. Da gibts Bewerbungstrainings eines Bildungsträgers wo Ich mich als Laie frage ---> Im Ernst so sollen Bewerbungsuntelagen aussehen. Damit hätte ich mich bei meinem jetzigen AG nicht bewerben dürfen. Ich gewinne den Eindruck bei vielen Maßnahmen gehts wirklich nicht um die Schulung von Leuten sondern nur darum Maßnahmen anzusetzen. Das ist kein Fördern, sondern idiotisch und Geldverschwendung. Die Bildungsträger müssten strenger in die Mangel genommen werden und die Qualität muss passen. Grundlagen müssen durch Schulung geschaffen werden. Eine saubere, gründliche Vorbereitung für Bewerbung und eventuelles Vorstellungsgespräch. Wenn aber wir Laien, mit Ausnahme von zwei pen. Personalleitern, bessere Bewerbungen usw. hinkriegen als "Fachpersonal" gibt mir das echt zu denken. Sagen wir es mal so: ich halte aufgrund der Erzählungen und auch Bestätigungen von Leistungsbeziehern , aber auch Mitarbeitern der AFA bzw. JC relativ wenig von dem System aktuell. Da gehört einiges überdacht. Eigentlich fast alles. Ich hab jedes Verständniss von einen Mitarbeiter der AFA oder JC. Die Behörden ersticken in Bürokratie und dem Wulst an Regeln/ Gesetzen, welche sich fortlaufend ändern. Dann Überlastung des Personal. Offiziell liegt der Betreuungsschlüssel bei 150 Kunden pro Vermittler. Tatsächlich sind es aber beim JC oft 350 bis 380 Leute pro SB. Dazu kommen die Probleme das JC Mitarbeiter oft Kummerkasten oder als Blitzableiter herhalten müssen. Das erzeugt Frust. Mit Frust in Gespräche zu gehen usw. ist nicht gut. Gestresste und Entnervte treffen auffeinander, so meine Erfahrung als Begleitperson. Der Vermittler/ SB sind die ärmsten Schweine neben ihren Kunden im System.

Ich finde es auch jedesmal geil wenn ein SB sagen muss: Och Sie haben alle Grundlagen für eine Umschulug erfüllt. Nur ich kann Ihnen die jetzt in diesem Jahr nicht mehr gewähren weil XYZ...In Wahrheit ist das Budget alle. Jedes Jobcenter hat nur bestimmte Mittel zur Verfügung. Deshalb steht schon zu Jahresbeginn fest, wie viele Maßnahmen und Weiterbildungen es geben wird, wie viele Fahrtkosten erstatten werden dürfen und wie viele Bildungsgutscheine ausgestellt werden können. Ist doch klasse oder ? Ja viele Maßnahmen hat man einen Anspruch, aber selbst mit Urteil vom Gericht kannste es knicken wenn das Budget alle ist. Oft schon Anfang September und da zeigt der Irsinn. Man kann doch unmöglich schon am Anfang des Jahres sagen, wie viele Menschen bis zum Ende des Jahres dann kommen und welche Maßnahmen laufen werden. Natürlich geht das nicht, deshalb gehen die Pläne auch nie auf. Aber das interessiert niemanden beim Staat. Wenn also am Ende des Jahres noch Weiterbildungen offen sind, dürfen die SB dann krampfhaft Leute suchen, die man in eine Fortbildung stecken kann. Egal ob das sinnvoll ist oder nicht.

Das ist kein Fordern und Fördern. Das ist Verwaltung von Armut und Schaffung von Systemen die noch Probleme erzeugen, zu gewaltigen Kosten. Ich sehe ja die diversen Seiten. Mein Fazit:

Kein Wunder, dass viele Bezieher von Leistungen glauben, niemand kümmere sich um sie. Aber das ist nicht böse Absicht, so ist das System. Würde man das System gescheit reformieren, natürlich mit Regeln, wäre viel mehr machbar. Wir haben vor Ort selber ein kleines Projekt mit Partnerfirmen via Tafel usw. ins Leben gerufen. Das fängt bei den Grundsteinen an und hört nicht auf bei der Vermittlung in den Arbeitsplatz. Nachfragen und offene Ohren muss man haben.
Das stemmen zum Grossteil ältere Freiwillige mit viel Erfolg. Das Konzept schafft es bisher 50% der Teilnehmer in Arbeit zu bringen und zu halten. Zeitraum nun drei Jahre. Es ist eine Meeeeeeeeeeeeeenge an Arbeit, Aufwand und vor allem den Kampf mit Behörden. Allerdings hat man es nun geschafft zwei Bürgermeister zu bgeistern und den Landrat. Nun wird versucht das ganze so hinzukriegen das vor Ort das JC eine Zusammenarbeit führen darf. Für mich liegt der Schlüssel einfach darin das die Leute betreut werden und nicht verwaltet.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 09:05)

Mit dem Jammerchor habe ich natürlich NICHT jemanden wie dich gemeint , der differenzierte Fakten anführt- und der NICHT reflexartig und plump nach Erhöhung der Regelsätze ruft.

Allerdings müssen wir uns auch darüber im Klaren sein, das es am "unteren Ende" der ökonomischen Pyramide in einer Gesellschaft NIE" leicht" sein kann.

Das es Verbesserungen bei den Prozessen, 100%tige Beachtung der Gesetze durch die JC usw. geben muss- darin sind wir uns ja einig.
Okay hatte Dich falsch verstanden und ich hoffe es wird klar das Ich die Armut nicht nur in Zahlen sehe. Natürlich kein kein Leistungsbezieher meinen er kriegt das normale Nettogehalt wo der Schnitt hat, dann am Monatsende auf sein Konto. Da würde selbst Ich mich verarscht fühlen und die Welt nicht anz verstehen. Ich denke die aktuellen Leistungsbezüge müssten etwas höher sein und einige idiotische Gesetze zumindest bei Härtefällen keine Geltung haben. Wie eben das mit der Wohnungsfalle, Krankheiten. Grundlage hierbei der Leistungsbezieher tut nichts um die Lage mit Vorsatz herbeizuführen oder ist untätig. Das Haupproblem liegt im Sozialen Bereich und dem Moloch von AFA/JC inkl. den Problemen zuwenig Personal usw. usw.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von garfield336 »

Die Zahl der Armen ist 2015 um mindestens 1,1 Millionen gestiegen.
und 2016 werden es nochmal soviele sein. Mindestens.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Gruwe »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:07)

Die Zahl der Armen ist 2015 um mindestens 1,1 Millionen gestiegen.
und 2016 werden es nochmal soviele sein. Mindestens.
Ich glaube kaum, dass diese neuen 1,1 Mio. Armen ihre aktuelle Situation wirklich als Armut auffassen. Da wo die herkommen gibts nämlich richtige Armut. Diese Leute wollten ja gerade nach Deutschland. Warum sollten sie das tun, wenn sie hier so furchtbar arm sind?
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von garfield336 »

Gruwe hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:17)

Ich glaube kaum, dass diese neuen 1,1 Mio. Armen ihre aktuelle Situation wirklich als Armut auffassen. Da wo die herkommen gibts nämlich richtige Armut. Diese Leute wollten ja gerade nach Deutschland. Warum sollten sie das tun, wenn sie hier so furchtbar arm sind?
Seien wir mal ehrlich, sie gehören in der Statistik zu den Armen, Sie haben nix als das was sie gerade bei sich haben.

Natürlich ist es immer noch besser als im Heimatland, und viele werden sicherlich auch hoffen Arbeiten zu finden, aber dennoch sie gehören der "Unterschicht" an.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Gruwe »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:36)

Seien wir mal ehrlich, sie gehören in der Statistik zu den Armen, Sie haben nix als das was sie gerade bei sich haben.
Natürlich! Relativ gesehen in Deutschland. Hier lebt diese Leute wenigstens in Sicherheit und sind erstmal halbwegs gut untergebracht. Ich glaube, dass ist viel besser als in deren Heimat.

Natürlich ist es immer noch besser als im Heimatland, und viele werden sicherlich auch hoffen Arbeiten zu finden, aber dennoch sie gehören der "Unterschicht" an.
Ja und? Diese sind gerade erst angekommen, was erwartest du? Für jemanden, der täglich mit der Angst leben musste erschossen zu werden oder zu ertrinken, ist es hier sicherlich nicht allzu schlecht.

Vielleicht sollten wir diese mal nach Luxemburg schicken. Ich hab gehört, dass sei ein reiches Land.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:07)

Die Zahl der Armen ist 2015 um mindestens 1,1 Millionen gestiegen.
und 2016 werden es nochmal soviele sein. Mindestens.

Wie ich früher in diesem Thread schon erwähnt habe, werden die in der Statistik nicht erfasst.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von garfield336 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:43)

Wie ich früher in diesem Thread schon erwähnt habe, werden die in der Statistik nicht erfasst.
Sie sind aber keine zu vernachlässige Grösse, bei einer Zahl jenseit 1 Million.....

Sie werden villeicht heuer noch nicht erfasst, In den nächsten Jahren tauchen sie aber mit Sicherheit darin auf.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von garfield336 »

Gruwe hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:41)

Vielleicht sollten wir diese mal nach Luxemburg schicken. Ich hab gehört, dass sei ein reiches Land.

Villeicht weisst du das nicht, aber wir haben freiwillig Busse zum Münchener Hauptbahnhof geschickt um welche aufzunehmen.

Es gab auch 2-3 Sonderflüge mit Flüchtlingen aus Griechenland.

Mittlerweile sind zirka 2500 im Lande, aber kaum einer kam auf eigene Initiative.
In meinem Wohnort ist ein Kontainerbau im Bau, Er soll Platz bieten für 300menschen. Ich wohne zirka 500m Luftlinie davon. Und es stört mich nicht.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:46)

Sie sind aber keine zu vernachlässige Grösse, bei einer Zahl jenseit 1 Million.....

Sie werden villeicht heuer noch nicht erfasst, In den nächsten Jahren tauchen sie aber mit Sicherheit darin auf.
Nur sofern sie einen eigenen Haushalt führen, nicht aber solange sie in Flüchtlingsunterkünften leben.

Ist aber wahrscheinlich bewusst vom paritätischen Wohlfahrtsverband so gemacht worden. Eine steigende Anzahl von Armen, bedingt durch die steigende Anzahl von Flüchtlingen würde wahrscheinlich die Diskussion über die Luxusprobleme der deutschen Armen erschweren.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von garfield336 »

Es werden aber ärtere Verteilungskämpfe geben. Das Strassenleben wird nicht einfacher werden, man mus sich auch gegen die Neuankömmlinge behaupten.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von zollagent »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 11:03)

Es werden aber ärtere Verteilungskämpfe geben. Das Strassenleben wird nicht einfacher werden, man mus sich auch gegen die Neuankömmlinge behaupten.
Wie muß ich mir das vorstellen? :?:
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von relativ »

Gruwe hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:35)

Inwiefern siehst du da Probleme? Und was sollte man deiner Meinung nach tun, um diese Probleme zu lösen?

In Deutschland gibt es für jeden Menschen kostenfreie Bildung bis zum Abitur und auch die Hochschulausbildung ist praktisch kostenfrei, wobei man noch durch Bafög und z.B. bis 25 auch noch mit Kindergeld unterstützt wird. Was sollte man deiner Ansicht nach noch tun?
Evtl. schaust du dich mal um auf deutschen Schulen, bzw. was im Schulsystem los ist. Wenn immer mehr Eltern, ob der Situationen in den öffentlichen Schulen, sich überlegen ihre Kinder in eine Privatschule zu stecken kann dies für intergration und eine homogene Gesellschaft nicht gut sein.
Zuwenig Lehrer zuviel Unterrichtsausfall, immer mehr Aufgaben für Lehrer, bei noch zu wenig Lehrer, denn mittlerweile wird ja vielerorts wieder umgedacht.
Marode Schulgebäude und in den meisten Unis sieht es nicht besser aus.
Der jahrzehntelange Investitionsstau, kann m.M. nicht kleckerweise reduziert werden, sondern mit einer starken Investition und die sollte dann auch gleichbleibend hoch sein.
Der Fokus sollte da nicht nur aufs Studium ziehlen sondern gleichermaßen auch auf eine handwerkliche Ausbildung.
Die Politik ist dafür da Schwerpunkte zu setzen und hier hat sie jahrelang gepennt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:41)


Der Fokus sollte da nicht nur aufs Studium ziehlen sondern gleichermaßen auch auf eine handwerkliche Ausbildung.
Die Politik ist dafür da Schwerpunkte zu setzen und hier hat sie jahrelang gepennt.

Dir ist schon klar, dass die Sichtweise der meisten Eltern so ausschaut, das es Gymnasium , Abitur und dann Studium sein MUSS?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:51)

Dir ist schon klar, dass die Sichtweise der meisten Eltern so ausschaut, das es Gymnasium , Abitur und dann Studium sein MUSS?
Wieder so ein Schwachpunkt im System gesamt. Man predigt nur mit Studium kanns was werden. Ist falsch. Mein Werdegang war die Lehre, Techniker und nun mach ich einen Fachwirt. Dabei habe ich aber immer gutes Geld verdient. Es wird eben nur eine Richtung gwünscht. Studium.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:13)

Wieder so ein Schwachpunkt im System gesamt. Man predigt nur mit Studium kanns was werden. Ist falsch. Mein Werdegang war die Lehre, Techniker und nun mach ich einen Fachwirt. Dabei habe ich aber immer gutes Geld verdient. Es wird eben nur eine Richtung gwünscht. Studium.

Tja

es sind nun einmal ganz viele "Schwachpunkte im System"- die im Endeffekt aber Schwachpunkt der Menschen sind..

dazu gehört auch die "Stigmatisierung" von ALG II Beziehern- oder Unternehmern, die Insolvenz anmelden mussten

In den USA gehört das "Nichtfunktionieren" eines Geschäftsmodells zur Normalität der Marktwirtschaft.

In D wird das als "Versagen" betrachtet..

In den USA ist man stolz auf erfolgreiche Menschen- in D weht Ihnen der Neid in's Gesicht... ( wie man hier im Forum ja regelmäßig lesen kann....)

usw...
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Cobra9 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:18)

Tja

es sind nun einmal ganz viele "Schwachpunkte im System"- die im Endeffekt aber Schwachpunkt der Menschen sind..

dazu gehört auch die "Stigmatisierung" von ALG II Beziehern- oder Unternehmern, die Insolvenz anmelden mussten

In den USA gehört das "Nichtfunktionieren" eines Geschäftsmodells zur Normalität der Marktwirtschaft.

In D wird das als "Versagen" betrachtet..

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usw...
Gut getroffen. Ich glaube wenn man ehrlich ist erkennt man schnell das Neid eigentlich nur den eigenen Standpunkt raushebt. Also wo steht man selber. Nich dran verzweifeln sondern wachsen wäre so gute Idee
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:26)

Gut getroffen. Ich glaube wenn man ehrlich ist erkennt man schnell das Neid eigentlich nur den eigenen Standpunkt raushebt. Also wo steht man selber. Nich dran verzweifeln sondern wachsen wäre so gute Idee

Wir leben in einer Wettbewerbs- und Leistungsgesellschaft. Nennt sich Marktwirtschaft

Um die "Schwachen, Kranken usw." nicht unter die Räder kommen zu lassen- gibt es die unterschiedlichsten Sozialsysteme ( ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter)

Um die Leistungsarmen nicht zu sehr zu benachteiligen- gibt es Systeme wie ein progressives Steuersystem mit Freibeträgen, die GKV , Wohngeld, Mindestlohn usw...

Um die Folgen der Manifestierung von Risiken des Lebens zu "teilen" - gibt es Versicherungen

und noch weitere Punkte, die unsere Marktwirtschaft zur "sozialen Marktwirtschaft" machen.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von zollagent »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:13)

Wieder so ein Schwachpunkt im System gesamt. Man predigt nur mit Studium kanns was werden. Ist falsch. Mein Werdegang war die Lehre, Techniker und nun mach ich einen Fachwirt. Dabei habe ich aber immer gutes Geld verdient. Es wird eben nur eine Richtung gwünscht. Studium.
Das sehe ich anders. Wer z.B. in erster Linie manuell begabt ist, kann auch als Meister sein Glück machen. Aber auch da braucht's Fleiß, Fleiß, Fleiß und dann noch jede Menge Einsatz. Wer mehr erreichen will, muß mehr investieren. Das ist in jedem Metier so.

Ich wäre auf meine Söhne auch dann stolz, wenn sie nicht Akademiker werden, sondern z.B. mit einem Meisterbrief in ihrem Beruf erfolgreich werden. Es gibt viele Wege zum Glück, nur der Treibstoff dahin, das ist immer derselbe.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von jorikke »

Studium ist nicht alles und macht keine besseren Menschen. Um seine Möglichkeiten aber voll ausnutzen zu können ist ein Studium vielfach Voraussetzung. Einfach deshalb, weil die Karrierestufen in vielen Firmen an entsprechende Ausbildungsnachweise gebunden sind. Das soll nicht heißen man solle unbedingt seine Grenzen nach oben austesten. Sich zwei Stufen zurücknehmen, alles leichter bewältigen und trotzdem noch gut leben kann unter dem Strich intelligenter sein.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von hallelujah »

relativ hat geschrieben:(03 Mar 2016, 08:19)

...und da nur statistische Veränderungen den Politikern Wählerstimmen bringen passiert wohl auch nicht das Nötige. Das ist die Krux
Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob man mit einer H4 Erhöhung das eigentliche Problem löst, ich denke eher nicht. Da muss man gesellschaftlich viel Tiefer eingreifen und wie ich schon sagte, fängt dies bei mir mit Bildung und Ausbildungschancen an. Mehr Möglichkeiten bieten heisst auch, daß man von staatlicher Seite auch mehr Eigeninitiative vom Bürger erwarten kann, dies gilt für Arme, Reiche und natürlich für jeden der hier Leben möchte.


Bin ich anderer Meinung: der Wähler schaut kaum nach Statistiken, sondern sucht sich ganz egoistisch die Partei aus, von der er sich ganz persönlich die meisten Vorteile erhofft.
Ausserdem bin ich nicht der Meinung, daß nichts bzw. nur das nötigste getan wird. Zur Bildung: wir haben heute ca. 800000 Studierende mehr als 2002/2003, bei rückläufiger Geburtenrate. Alles falsch gelaufen kann dann also nicht sein.
-> siehe hier:
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... seit-1998/
"Fatal" an der Sache: ein großer Teil dieser Studenten fällt in die Armutsstatistik. Die fallen erst später wieder raus, wenn sie im Job sind.


Ausserdem ist Bildung etwas, wozu man niemanden zwingen kann. Ich weiß auch, daß behördlicherseits einige Projekte laufen speziell für Schulabbrecher oder Jugendliche mit Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt/Ausbildung. Aber so sehr rosig sieht es dort auch nicht aus, auch dort ist die Abbrecherquote recht hoch.
Eigeninitiative, je mehr, je besser.

Ich fürchte, es wird auch eine Erwartung an die Politik gestellt, die diese gar nicht erfüllen kann.
Wenn z.B. die Rede davon ist, Politik soll Arbeitsplätze schaffen. Das kann sie nicht. Sie kann ein paar Rahmenbedingungen ändern, aber keine Arbeitsplätze schaffen.
Wenn die Geburtenrate in sozial schwächeren Schichten höher ist als in einkommensstarken Schichten, wie soll die Politik das ändern? Es sind persönliche Entscheidungen. Finanzielle Anreize für einkommensstarke Schichten kann nicht greifen, Geld ist schon genug da in diesen Familien.
Daß es immer mehr Alleinerziehende und Single-Haushalte gibt, was soll die Politik tun? Auch hier stehen persönliche Entscheidungen im Vordergrung (wie ich bereits an anderer Stelle sagte, eine großartige Sache, daß niemand aus finanzieller Not gezwungen ist in einer Gemeinschaft zu leben, in der er/sie nicht leben möchte). Das hat aber auch Auswirkungen auf Armutsstatistiken. Und hier bin ich ehrlich überfragt, wie man diese Problematik "gerechter" lösen sollte. Soll man Alleinerziehende finanziell stärker unterstützen? -> das könnte wieder zum Anreiz werden, daß eine Trennung noch "schmackhafter" gemacht wird und es noch mehr Alleinerziehende gibt.
Du erkennst sicher, was ich meine. Wenn man an einer Stellschraube dreht, drehen sich viele andere Rädchen mit. Wo man auf den ersten Blick eine Lösung gefunden zu haben glaubt, zieht es neue Probleme hinter sich her.


auch dies hier wird Auswirkungen auf die Armutsstatistik haben:
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... seit-1992/

Die müssen sich selbst um ihre Altersvorsorge kümmern. Also im Regelfall ein höheres Einkommen beziehen und Vermögen aufbauen. Während die Rentensprüche von Arbeitnehmern nicht in die Berechnung einfliessen.
Der Armutsbericht weist zwar in einem kurzen Satz darauf hin, in öffentlichen Debatten hört man davon aber nur sehr selten.


Wer also ERNSTHAFT an Verbesserungen interessiert ist, der muss erst einmal SEHR KRITISCH mit dem Armutsbericht umgehen und DETAILLIERT forschen, wo und weshalb es Probleme gibt, welche Lösungsvorschläge es gibt und welche Auswirkungen diese wieder haben können.

Kritisch mit dem Bericht aus folgendem Grudn: schaut man sich beide Statistiken mal an, fällt folgendes auf:
ab 2005 stieg das Median-Einkommen, ab 2006 stieg die Armutsquote.
Jetzt gäbe es die Möglichkeit mit fiskalpolitischen Instrumenten den Median zu senken (die Mittelschicht zu schwächen), dann würde die Armutsquote fallen. Ich glaube nicht, daß dies auf breite Akzeptanz stossen würde ;)

Ausserdem darf man gespannt sein, wie sich der 2015 eingeführte Mindestlohn auf die Statistik auswirkt. Dieser ist nämlich im Bericht vom Paritätischen noch gar nicht drin, geht nur bis 2014.

Ausserdem interessant:
Grafik im Armutsbericht:
Arbeitslosen- und ALG-II-Quote sinken, die relative Armut steigt. Das müsste doch bedeuten, daß die Menschen, die einen neuen Job gefunden haben, weniger verdienen als zuvor in ALG-II. Finde den Fehler. Einen ernsthaften Erklärungsversuch findet man seitens des Paritätischen aber nicht.
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Orwellhatterecht »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:13)

Wieder so ein Schwachpunkt im System gesamt. Man predigt nur mit Studium kanns was werden. Ist falsch. Mein Werdegang war die Lehre, Techniker und nun mach ich einen Fachwirt. Dabei habe ich aber immer gutes Geld verdient. Es wird eben nur eine Richtung gwünscht. Studium.


Mal eine bescheidene Frage, wie lange ist das her und was hat das mit der heutigen Situation zu tun?
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 14:18)

Tja

es sind nun einmal ganz viele "Schwachpunkte im System"- die im Endeffekt aber Schwachpunkt der Menschen sind..

dazu gehört auch die "Stigmatisierung" von ALG II Beziehern- oder Unternehmern, die Insolvenz anmelden mussten

In den USA gehört das "Nichtfunktionieren" eines Geschäftsmodells zur Normalität der Marktwirtschaft.

In D wird das als "Versagen" betrachtet..

In den USA ist man stolz auf erfolgreiche Menschen- in D weht Ihnen der Neid in's Gesicht... ( wie man hier im Forum ja regelmäßig lesen kann....)

usw...

Endlich kann ich Dir einmal zustimmen, mir ist persönlich jemand bekannt, der nach der dritten Firmengründung sehr erfolgreich wurde, nachdem er zuvor gleich zwei Pleiten hingelegt hatte.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Antonius »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 Feb 2016, 11:19)
Was zum lesen:
(...)
Wobei sauber zwischen "absoluter" und "relativer" Armut unterschieden wird. An der Uni Salzburg arbeitet ein "Zentrum für Ethik und Armutsforschung".
Die "Literaturliste Armutsforschung" führt eine Vielzahl von Publikationen zu diesem Thema auf, darunter auch "Belletristik zum Thema Armut" nach Kategorien sortiert:
"Armut im Gedicht und Lied, im Film, der Oper, im Musical und im Bild". Dazu zählen die "Dreigroschenoper", "Anatevka" und Günter Wallraffs Klassiker "Ganz unten".
(...)
Dem ist wenig hinzuzufügen.
Der Ganze Artikel über den Wahnsinn:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... u-gut.html
Und ziemlich genau vor 100 Jahren, am 13. Mai 1916, verstarb der große Erzähler der jiddischen Literatur, Scholem Alejchem, der "Anatevka" begründete.
https://de.wikipedia.org/wiki/Scholem_Alejchem
  • Dies geschah in den USA, wo sich bereits viele seiner Kollegen, Leser und Helden angesiedelt hatten.
    Ein jiddischer Autor stand schon immer in einer engeren Beziehung zu seinem Publikum, als das in anderen Literaturen der Fall ist:
    Er musste dieses Publikum immer wieder überzeugen, beim Jiddischen zu bleiben, nicht zum Hebräischen oder zu einer anderen, nichtjüdischen Sprache überzuwechseln.
    Er musste diesem Publikum auch folgen, wenn es sich in Richtung des einen oder anderen Schlaraffenlandes absetzte.

    Schólem Aléjchem ist die jiddische Aussprache der hebräischen Alltagsbegrüßung – Friede mit Euch, (hebr. שלום עליכם ).
    Der Schriftsteller, der sich dieses Pseudonym gewählt hat, hieß mit bürgerlichem Namen Salomon Rabinowitsch
    und wurde 1859 im ukrainischen Perejaslaw geboren, das heute Perejaslaw-Chmelnitskij heißt,
    zu Ehren eines der größten Judenschlächter in der gesamten europäischen Geschichte, des ukrainischen Getmans Bogdan Chmelnitskij (1595–1657),
    der in ebendiesem Städtchen 1654 den großen Kosakenrat einberief, um die Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland zu besiegeln.

    Bald nach Scholem Alejchems Tod wurde in Amerika die Gesamtausgabe seiner Werke in 28 Bänden gestartet (Ale werke, 1917–1923)...
http://www.fr-online.de/literatur/schol ... 34584.html
Zuletzt geändert von Antonius am So 15. Mai 2016, 19:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Fadamo »

Nele28 hat geschrieben:(24 Feb 2016, 09:25)

Es wird immer wieder versucht, Armut in Deutschland umzudeuten, als gäbe es so was bei uns nicht. Natürlich wissen diejenigen, die das nach ihrem Gusto umzudeuten wissen, dass bei uns niemand wegen Hunger sterben muss, wie das in anderen Ländern wie Afrika der Fall ist.

Tatsächlich könnten in unserer Wegwerfgesellschaft Menschen leben, die gar nicht finanziell unterstützt werden müßten.
Der Armutsbegriff in Deutschland ist auch anders definiert und wird in einer Armutsquote ausgedrückt, die im Armutsbericht zum Ausdruck kommt
1.Diese beziffert den Anteil der Personen der Bevölkerung, die über ein Einkommen unterhalb Armutsgrenze verfügen. Allem Anschein nach scheint der Armutsbericht einer Regierungspartei unangenehm zu sein, weil sie versucht, die Veröffentlichung ständig zu verzögern bzw. positiv umzudeuten.
2.Tatsächlich geht Schere zu Gunsten der Reichen auf statt zu: Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Tatsächlich nimmt der Reichtum der wenigen zu und die Zahl der Armen steigt.
3.Die Armutsquote stieg im letzten Armutsbericht auf einen Höchststand von 15,5 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. .
4.Alleinerziehende, Rentner und junge Menschen haben ein besonders hohes Risiko, arm zu werden.
Trotz des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums sind immer mehr Menschen in Deutschland direkt betroffen und in Zukunft von Armut bedroht.

So titelte die Süddeutsche Zeitung. Anfang 2015 mit der Überschrift:
Zerklüftete Republik
Es wird aber immer wieder versucht, unangenehme Sachverhalte zu verharmlosen und schön zu reden. Es darf nicht sein, was nicht sein kann
Bei der nächsten Statistik die die Bundesregierung veröffentlicht,ist die Armut verschwunden. :D
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von LinkerGeist »

Nele28 hat geschrieben:(24 Feb 2016, 09:25)

Es wird immer wieder versucht, Armut in Deutschland umzudeuten, als gäbe es so was bei uns nicht. Natürlich wissen diejenigen, die das nach ihrem Gusto umzudeuten wissen, dass bei uns niemand wegen Hunger sterben muss, wie das in anderen Ländern wie Afrika der Fall ist.

Tatsächlich könnten in unserer Wegwerfgesellschaft Menschen leben, die gar nicht finanziell unterstützt werden müßten.
Der Armutsbegriff in Deutschland ist auch anders definiert und wird in einer Armutsquote ausgedrückt, die im Armutsbericht zum Ausdruck kommt
1.Diese beziffert den Anteil der Personen der Bevölkerung, die über ein Einkommen unterhalb Armutsgrenze verfügen. Allem Anschein nach scheint der Armutsbericht einer Regierungspartei unangenehm zu sein, weil sie versucht, die Veröffentlichung ständig zu verzögern bzw. positiv umzudeuten.
2.Tatsächlich geht Schere zu Gunsten der Reichen auf statt zu: Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Tatsächlich nimmt der Reichtum der wenigen zu und die Zahl der Armen steigt.
3.Die Armutsquote stieg im letzten Armutsbericht auf einen Höchststand von 15,5 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. .
4.Alleinerziehende, Rentner und junge Menschen haben ein besonders hohes Risiko, arm zu werden.
Trotz des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums sind immer mehr Menschen in Deutschland direkt betroffen und in Zukunft von Armut bedroht.

So titelte die Süddeutsche Zeitung. Anfang 2015 mit der Überschrift:
Zerklüftete Republik
Es wird aber immer wieder versucht, unangenehme Sachverhalte zu verharmlosen und schön zu reden. Es darf nicht sein, was nicht sein kann
Dank Merkel und der neoliberalen Ideologie ist der Spalt in der Gesellschaft gewachsen. Vielleicht wäre Sahra Wagenknecht als Finanzministerin in der Lage, Deutschland endlich wieder gerechter zu machen.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Selina »

LinkerGeist hat geschrieben:(16 Aug 2017, 12:55)

Dank Merkel und der neoliberalen Ideologie ist der Spalt in der Gesellschaft gewachsen. Vielleicht wäre Sahra Wagenknecht als Finanzministerin in der Lage, Deutschland endlich wieder gerechter zu machen.
In der Lage wäre sie auf alle Fälle dazu. Nur gibt es kein Miteinander der verschiedenen linken Kräfte in diesem Land, womit ich vor allem die Linken in der SPD, die Linken bei den Grünen und die Linken in der Partei Die Linke meine. Die sind alle nicht einmal in der Lage, einen kleinsten gemeinsamen Nenner für die Innen- und Außenpolitik zu finden. Obwohl es ja Gespräche gab. Und solange dieser linke Eiertanz immer so weitergeht, wird sich auch nie etwas an der sich immer weiter vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich ändern.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2017, 13:25)

In der Lage wäre sie auf alle Fälle dazu. Nur gibt es kein Miteinander der verschiedenen linken Kräfte in diesem Land, womit ich vor allem die Linken in der SPD, die Linken bei den Grünen und die Linken in der Partei Die Linke meine. Die sind alle nicht einmal in der Lage, einen kleinsten gemeinsamen Nenner für die Innen- und Außenpolitik zu finden. Obwohl es ja Gespräche gab. Und solange dieser linke Eiertanz immer so weitergeht, wird sich auch nie etwas an der sich immer weiter vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich ändern.
Nun, mit der Wagenknecht würde man den Bock zum Gärtner machen. Und was den Rest angeht. Die Enteignungs- und Verstaatlichungsfantasien der Linken wollen SPD und Grüne natürlich nicht mittragen. Befindet man sich dort doch immer noch beim Konzept der sozialen Marktwirtschaft.
Das ist halt das Problem der Extremen. Auf der anderen Seite trifft es halt die AfD. Da finden sich auch keine Koalitionspartner mit der CDU/CSU und der FDP.
Und das ist auch gut so.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von LinkerGeist »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2017, 13:25)

In der Lage wäre sie auf alle Fälle dazu. Nur gibt es kein Miteinander der verschiedenen linken Kräfte in diesem Land, womit ich vor allem die Linken in der SPD, die Linken bei den Grünen und die Linken in der Partei Die Linke meine. Die sind alle nicht einmal in der Lage, einen kleinsten gemeinsamen Nenner für die Innen- und Außenpolitik zu finden. Obwohl es ja Gespräche gab. Und solange dieser linke Eiertanz immer so weitergeht, wird sich auch nie etwas an der sich immer weiter vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich ändern.
Da hast du leider Recht. Dennoch, mit den neoliberalen Ideologen von FDP, Union und AfD wird es noch sicherer nix werden mit einem Schließen der Kluft zwischen Arm und Reich.
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von twilight »

LinkerGeist hat geschrieben:(16 Aug 2017, 12:55)

Dank Merkel und der neoliberalen Ideologie ist der Spalt in der Gesellschaft gewachsen. Vielleicht wäre Sahra Wagenknecht als Finanzministerin in der Lage, Deutschland endlich wieder gerechter zu machen.
Hahaha, der war gut :D
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Re: Zahl der Armen in Deutschland steigt

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Aug 2017, 13:35)

Nun, mit der Wagenknecht würde man den Bock zum Gärtner machen.
Nö. Die hat nun wirklich nix mit dem systemimmanenten Widerspruch zwischen Arm und Reich zu tun.
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