Ist die Eurokrise zurück...

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Tom Bombadil
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Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tom Bombadil »

... oder war sie nie wirklich weg?

Die Nachrichten aus Portugal sind alles andere als positiv:

Ohne ein Wunder stürzt Portugal uns in eine tiefe Krise
Portugal ist mit fast 130 Prozent seiner Wirtschaftskraft verschuldet. Und was macht die Linksregierung? Setzt auf noch mehr Schulden und will Reformen zurücknehmen. Das kann ernste Folgen haben.

http://www.welt.de/finanzen/article1513 ... Krise.html

Schafft Europa noch eine "Eurorettung" und wie lange wird es in Griechenland ruhig bleiben?
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H2O
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Die Eurogruppe kennt ja nun den Schmerz;
sollte also rechtzeitig auf die Bremse treten.

Italien hatte ja auch schon aufgemuckt, wegen
der Grenzen der Neuverschuldung. Frankreich
gibt mehr aus als es einnimmt; seit vielen Jahren
inzwischen gegen alle Verträge.

Insofern bahnt sich ein größerer Streit in der
EU an. Da geht noch mehr zu Bruch, wenn
nicht ein sehr weit gehender Zusammenschluß
mit gemeinsamer Finanz- und Wirtschaftsre-
gierung und vollem Durchgriff in die Staatshaus-
halte durch zu setzen ist. Beliebig unwahrschein-
lich nach derzeitiger Entwicklung zu mehr
Nationalstaatlichkeit.
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Fadamo
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Fadamo »

H2O hat geschrieben:(25 Jan 2016, 19:21)

Die Eurogruppe kennt ja nun den Schmerz;
sollte also rechtzeitig auf die Bremse treten.

Italien hatte ja auch schon aufgemuckt, wegen
der Grenzen der Neuverschuldung. Frankreich
gibt mehr aus als es einnimmt; seit vielen Jahren
inzwischen gegen alle Verträge.

Insofern bahnt sich ein größerer Streit in der
EU an. Da geht noch mehr zu Bruch, wenn
nicht ein sehr weit gehender Zusammenschluß
mit gemeinsamer Finanz- und Wirtschaftsre-
gierung und vollem Durchgriff in die Staatshaus-
halte durch zu setzen ist. Beliebig unwahrschein-
lich nach derzeitiger Entwicklung zu mehr
Nationalstaatlichkeit.

Italien und Frankreich werden wieder aufblühen,wenn sie mit dem Iran die ersten Geschäfte machen. :D
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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H2O
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Fadamo hat geschrieben:(25 Jan 2016, 19:39)

Italien und Frankreich werden wieder aufblühen,wenn sie mit dem Iran die ersten Geschäfte machen. :D
Großartig! Dann sind wir ja alle gerettet!
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Eiskalt
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Eiskalt »

Die Eurokrise war doch nie weg
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H2O
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(25 Jan 2016, 21:28)

Die Eurokrise war doch nie weg
Ja, stimmt; regelmäßig zur Monatsmitte geht sie wieder los!

Aber einmal ohne Alberei: Können wir wirklich
beurteilen, daß der Euro schwächelt? Im Vergleich
des € mit dem $ tut sich nichts Gewaltiges.
Wenn Leute um ihre Euros zitterten, dann müssten
sie doch in den Dollar flüchten... und der Euro
"abschmieren".

Ähnliches gilt zum Renminbi... da tut sich auch kaum
etwas. China hat bestimmt dicke Pakete mit €. Die Staats-
bank müsste sich davon trennen... tut sie das?

Welches andere Krisenzeichen könnte man angeben?
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zollagent
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von zollagent »

Eine Krise in Portugal ist noch keine Eurokrise. Auch was Frankreich und Italien anbetrifft: Wer sich nicht an die Regeln halten will, hat eben Nachteile.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Gody
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Gody »

H2O hat geschrieben:(25 Jan 2016, 21:49)
beurteilen, daß der Euro schwächelt? Im Vergleich
des € mit dem $ tut sich nichts Gewaltiges.
Der Euro steht ja auch nicht auf der Kippe, weil es Wertungsunterschiede gibt. Die anderen EU Länder merken nur immer mehr das eine Gemeinschaftswährung mit dem deutschen Exportjunkie einfach nicht tragbar ist.
Mittelfristig werden wir wieder freie Wechselkurse haben, weil die Länder sonst nie an Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen können, solange Deutschland nicht seinen relativen Abwertungsmarathon der letzten 15 jahre rückgängig macht.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:16)

Eine Krise in Portugal ist noch keine Eurokrise. Auch was Frankreich und Italien anbetrifft: Wer sich nicht an die Regeln halten will, hat eben Nachteile.
Da bekomme ich aber schon einige
Schluckbeschwerden! Der Zinssatz
für $ und € ist sehr niedrig; inwiefern
haben Schuldenritter da Nachteile?

Damit soll Wirtschaftswachsstum
erzeugt werden... in den USA scheint
das ja auch zu gelingen (hoffentlich!).

In der EU ist das alles wie festgena-
gelt.

Aber wo sind die Zeichen einer echten
Euro-Krise ab zu lesen? Das bleibt
doch meine bange Frage.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von zollagent »

Gody hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:23)

Der Euro steht ja auch nicht auf der Kippe, weil es Wertungsunterschiede gibt. Die anderen EU Länder merken nur immer mehr das eine Gemeinschaftswährung mit dem deutschen Exportjunkie einfach nicht tragbar ist.
Mittelfristig werden wir wieder freie Wechselkurse haben, weil die Länder sonst nie an Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen können, solange Deutschland nicht seinen relativen Abwertungsmarathon der letzten 15 jahre rückgängig macht.
Wettbewerbsfähigkeit gewinnt man durch Strukturänderungen und nicht durch Währungsmanipulationen. Drei Worte dazu, die dich komplett beschreiben: Du nix Ahnung.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:37)

Da bekomme ich aber schon einige
Schluckbeschwerden! Der Zinssatz
für $ und € ist sehr niedrig; inwiefern
haben Schuldenritter da Nachteile?

Damit soll Wirtschaftswachsstum
erzeugt werden... in den USA scheint
das ja auch zu gelingen (hoffentlich!).

In der EU ist das alles wie festgena-
gelt.

Aber wo sind die Zeichen einer echten
Euro-Krise ab zu lesen? Das bleibt
doch meine bange Frage.
In der EU bleibt alles "festgenagelt", weil es zu viele Besitzstände gibt, an die sich niemand herantraut. Notwendige Strukturänderungen werden unterlassen, um die bisherigen Profiteure nicht zu verärgern. Das ist überwiegend eine Südeuropäische Krankheit.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Gody hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:23)

Der Euro steht ja auch nicht auf der Kippe, weil es Wertungsunterschiede gibt. Die anderen EU Länder merken nur immer mehr das eine Gemeinschaftswährung mit dem deutschen Exportjunkie einfach nicht tragbar ist.
Mittelfristig werden wir wieder freie Wechselkurse haben, weil die Länder sonst nie an Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen können, solange Deutschland nicht seinen relativen Abwertungsmarathon der letzten 15 jahre rückgängig macht.
Diese Schieflage müssten "die Märkte" doch irgendwie vorweg
nehmen und ihre Scherflein ins Trockene retten. Das ist für einen
Laien schwer zu verstehen!

Die Sache mit dem Abwertungsmarathon verstehe ich nur formal.
Ist es denn nicht so, daß unsere Wirtschaft sich weltweit messen
lassen muß? Da wäre niemandem geholfen, wenn wir auch nichts
mehr verkaufen könnten, dafür aber wir, unsere Kunden in der EU
und im übrigen Ausland Waren aus USA und Fernost einkaufen.

Wo liegt da mein Denkfehler?
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:42)

In der EU bleibt alles "festgenagelt", weil es zu viele Besitzstände gibt, an die sich niemand herantraut. Notwendige Strukturänderungen werden unterlassen, um die bisherigen Profiteure nicht zu verärgern. Das ist überwiegend eine Südeuropäische Krankheit.
Das sehe ich ja auch voller Sorge; aber auch
da hätte ich vermutet, daß "die Märkte" diese
Schwäche erkennen und ihre €-Guthaben
retten, bevor sich der € zerlegt. Davon ist aber
nichts zu spüren. Merkwürdig... bei dem Magen-
grummeln!
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:51)

Das sehe ich ja auch voller Sorge; aber auch
da hätte ich vermutet, daß "die Märkte" diese
Schwäche erkennen und ihre €-Guthaben
retten, bevor sich der € zerlegt. Davon ist aber
nichts zu spüren. Merkwürdig... bei dem Magen-
grummeln!
Das ist ein Hinweis auf die geringe Bedeutung der Eurosünder. Sonst würde der Markt reagieren.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 23:31)

Das ist ein Hinweis auf die geringe Bedeutung der Eurosünder. Sonst würde der Markt reagieren.
Das beruhigt mich jetzt aber... ich glaubte
schon, der Euro wäre wirklich in der Krise.

Also ganz klar: Nein, keine Euro-Krise.
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Eiskalt
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Eiskalt »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:41)

Wettbewerbsfähigkeit gewinnt man durch Strukturänderungen und nicht durch Währungsmanipulationen. Drei Worte dazu, die dich komplett beschreiben: Du nix Ahnung.
:thumbup: :thumbup:
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Archivar »

Wann genau war sie den weg ?
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Tarlang
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tarlang »

Da fielen mir spontan zwei Sachen ein, zu den bisherigen Einträgen:

Erstens hätten alle Nachteile, wenn Regelbrüche zu Nachteilen führen würden.
Und Zweitens fördern "Strukturreformen" nicht die Wettbewerbsfähigkeit. Was soll da reformiert werden? Und was bringt das dann?
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H2O
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Alle Jahre wieder:

http://www.t-online.de/wirtschaft/id_76 ... -zone.html

Im Augenblick treiben uns wohl eher die Wirrungen um die
Flüchtlingsströme in die EU, oder richtiger wohl: nach
Deutschland, zum Wahnsinn.

Aber die EURO-Krise meldet sich nun durch den Mund der
Notenbankchefs D & F.

Wie stehen die Forenfreunde denn zu dem Gedanken,
wenigstens in der Euro-Zone mehr Europa zu zu lassen;
soll sagen: Ein Finanzministerium mit vertraglich gesichertem
Steuerungsrecht in die Haushalte der Euro-Partner?

Aus meiner Sicht ist das zu kurz gesprungen, denn dazu
gehört auch ein harmonisiertes Steuer- und Sozialwesen und
eine gemeinsame Steuerung der Wirtschaft. Was muß noch
dazu kommen?
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Kibuka
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jan 2016, 19:09)

... oder war sie nie wirklich weg?

Die Nachrichten aus Portugal sind alles andere als positiv:

Ohne ein Wunder stürzt Portugal uns in eine tiefe Krise
Portugal ist mit fast 130 Prozent seiner Wirtschaftskraft verschuldet. Und was macht die Linksregierung? Setzt auf noch mehr Schulden und will Reformen zurücknehmen. Das kann ernste Folgen haben.

http://www.welt.de/finanzen/article1513 ... Krise.html

Schafft Europa noch eine "Eurorettung" und wie lange wird es in Griechenland ruhig bleiben?
Sie war nie weg. Die Banken, vor allem in den Krisenländern der Eurozone, haben viele faule Kredite in den Büchern, die bisher gar nicht bereinigt wurden. Das gilt vor allem für Italien, wo einige kleinere Banken praktisch vor dem Konkurs stehen und mit insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro an faulen Krediten gerechnet wird. Die Banken der Eurozone räumen viel weniger Kredit ein, obwohl sie ständig von der EZB mit billigster Liquidität versorgt werden.

Viele Staaten, Unternehmen, Banken und private Haushalte sind hochverschuldet. Der Euroraum mit steigender Staatsverschuldung und hoher Arbeitslosigkeit in den Krisenländern und vor allem Frankreich ist tief zersplittert. Die globalen Finanzmärkte bieten wegen der Niedrigstzinspolitik der Notenbanken schon seit Jahren nur noch in den ganz riskanten Ecken, z.B. in den Schwellenländern, Renditen.

In Griechenland gehen die Reformen nicht voran. Ich fürchte, dass beim nächsten Abschwung der Weltwirtschaft ganz erhebliche Probleme in der Eurozone zu Tage treten. Wir sind von Lösungen weiter entfernt denje!
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Adlerauge »

Ich denke, in dieser Causa kann man jede Hoffnung fahren lassen!
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
moderliese

Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von moderliese »

Kibuka hat geschrieben:(08 Feb 2016, 22:42)

Sie war nie weg. Die Banken, vor allem in den Krisenländern der Eurozone, haben viele faule Kredite in den Büchern, die bisher gar nicht bereinigt wurden. Das gilt vor allem für Italien, wo einige kleinere Banken praktisch vor dem Konkurs stehen und mit insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro an faulen Krediten gerechnet wird. Die Banken der Eurozone räumen viel weniger Kredit ein, obwohl sie ständig von der EZB mit billigster Liquidität versorgt werden.

Viele Staaten, Unternehmen, Banken und private Haushalte sind hochverschuldet. Der Euroraum mit steigender Staatsverschuldung und hoher Arbeitslosigkeit in den Krisenländern und vor allem Frankreich ist tief zersplittert. Die globalen Finanzmärkte bieten wegen der Niedrigstzinspolitik der Notenbanken schon seit Jahren nur noch in den ganz riskanten Ecken, z.B. in den Schwellenländern, Renditen.

In Griechenland gehen die Reformen nicht voran. Ich fürchte, dass beim nächsten Abschwung der Weltwirtschaft ganz erhebliche Probleme in der Eurozone zu Tage treten. Wir sind von Lösungen weiter entfernt denje!
Die Frage ist nicht ob sondern wann. Leider.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

"Griechenland macht viel auf dem Papier", wurde ein Vertreter der Geldgeber zitiert. Doch bei der Umsetzung passiere wenig. 

Das sind die letzten Meldungen der Troika.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Natürlich ist GR Teil der Euro-Krise, aber doch nicht allein;
wirtschaftlich ist GR ein Winzling! Viel bedeutsamer sind die
Probleme in Italien, Spanien und Frankreich. Ich glaube also
nicht, daß es sich ernsthaft lohnt, sich wegen der Griechen
um unser Geld auf zu regen. Selbstverständlich muß da wieder
Ordnung einkehren, aber eine tödliche Angelegenheit wird
dieser unzuverlässige Partner nicht sein können.

Ich bleibe bei meiner Frage, warum denn der "Markt" nicht
die Euro-Krise mit fallendem Wechselkurs anzeigt. Da tut sich
kaum etwas... allenfalls hat sich der USD etwas verbilligt; und
der Renminbi auch noch. In die Zukunft zu unken, das bringt
es nicht; der "Markt" ist ein besserer Anzeiger. Da geht es
nicht nur um Meinungen, sondern um richtiges Geld, das Leute
retten wollen!
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

Cameron scheint unbemerkt die EU in eine gänzlich neue Richtung zu bewegen. Angeblich haben er und Tusk sich auf eine neue politische Ausrichtung der EU geeinigt.

Es läuft anders, als Merkel oder Joschka Fischer noch im Sinn hatten, nicht auf den Superstaat EU hinaus, sondern auf einen Staatenverbund.

Der Euro steht auf der Kippe. Wenn nicht eine Regelung für Pleitestaaten gefunden wird, wird die Eurozone zerfallen. Griechenland konnte man vielleicht noch mit windigen Tricks zeitweilig retten, aber spätestens bei Italien wird abgerechnet. Da reicht das Scheckheft von Merkel nicht mehr aus!
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Mag durchaus sein, daß das Paar Tusk und Cameron
eine andere EU wollen; ist ja auch ihr gutes Recht. Beider
Staaten sind auch nicht am Euro beteiligt, hätten aber
sicher gern ein Eingriffsrecht... das die Euro-Staaten
ihnen aber verweigern. Nur wird der Plan Staatenbund
den Absichten der Gründerstaaten der EU nicht gerecht.

Deshalb wird es voraussichtlich auch auf eine zwei-
geteilte EU hinaus laufen, mit einem "harten Kern", der sich
als Staat innerhalb der EU versteht. Das dauert natürlich
noch ein Weilchen.

Aus meiner Sicht ist es gut, Cameron & Co. jetzt erst
einmal "kommen zu lassen", damit klar wird, wer wofür
steht. Danach wird der kleine Rest Europas sich auf ein
eigenes Konzept verständigen (müssen). Der Euro ist
jedenfalls noch nicht tot, und wenn man dem Wechselkurs
glauben darf, dann ist er sogar quicklebendig.

Denn eigentlich heißt es doch, daß der Markt solche
Befürchtungen gern panikartig vorweg nimmt. Davon
ist nichts zu spüren! Niemand will dieses "Altpapier"
entsorgen.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(10 Feb 2016, 09:30)

Mag durchaus sein, daß das Paar Tusk und Cameron
eine andere EU wollen; ist ja auch ihr gutes Recht. Beider
Staaten sind auch nicht am Euro beteiligt, hätten aber
sicher gern ein Eingriffsrecht... das die Euro-Staaten
ihnen aber verweigern. Nur wird der Plan Staatenbund
den Absichten der Gründerstaaten der EU nicht gerecht.

Deshalb wird es voraussichtlich auch auf eine zwei-
geteilte EU hinaus laufen, mit einem "harten Kern", der sich
als Staat innerhalb der EU versteht. Das dauert natürlich
noch ein Weilchen.

Aus meiner Sicht ist es gut, Cameron & Co. jetzt erst
einmal "kommen zu lassen", damit klar wird, wer wofür
steht. Danach wird der kleine Rest Europas sich auf ein
eigenes Konzept verständigen (müssen).
Grundsätzlich finde ich Deine Gedanken nicht ganz so falsch.

Im Detail möchte ich aber folgende Dinge zu bedenken geben.

Tusk spricht nicht für POLEN. Sondern als Vertreter der EU.
Daher ist Dein Hinweis auf die zwei nicht im Euro vertretenen Ländern soooo...nicht korrekt.

Desweiteren würde ich auch nicht auf eine zweigeteilte EU spekulieren.
Wenn...dann...eine mehrgeteilte.
Es gibt verschiedene Länder und verschiedene Interessengemengelagen.

Da ist zum einen ein "Block" der Hartkernländer in der Mitte Europas.
Dann gibt es die Südländer mit ihren speziellen Problemen.
Dann gibt es noch die osteuropäischen Länder, die nun Selbständigkeit haben,
Mittel erhielten und NUN auf Ihren eigenen nationalen Vorteil bedacht sind.
Nicht zu vergessen die slawischen Länder, die auf sehr starke Unterstützung angewiesen sind.
Dann noch die skandinavischen Länder, deren Solidarität bald erschöpft sein wird.
Und als letztes die Staaten vom Balkan.

Ich denke nicht, das diese Ansammlung von Interessen in ein zweigeteiltes Europa münden.

Wennn... die EU oder der Euro "bricht" ... zerbricht es in Fraktionen...nicht alleine in zwei Teile.

Und zum Schluss...
Die EU war von den Gründungsvätern nicht als Vision eines gemeinsamen EU-Staates gedacht.
Es ging ihnen um eine gemeinsame Wirtschafts UNION.

mfg
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Richtig, sehe ich im Grunde auch so.

Aber den Gedanken der Wirtschaftsunion
muß man dennoch zu Ende denken, etwa
Randbedingungen für einen Wettbewerb.
Dann kommt man sehr rasch zum Ergebnis,
daß man wohl oder übel an eine harmonisierte
Abgabenpolitik, Sozialpolitik, Förderungspolitik,
Haushaltspolitik, Währungspolitik denken muß.
Da bleibt am Ende nur noch die nationale
Kulturpolitik, und auch die nicht uneingeschränkt,
wenn wir an Bildung und Ausbildung denken.

Daran, daß diese Felder immer wieder auf Wunsch
einiger weniger auf vertiefte Zusammenarbeit hin-
arbeitender Mitglieder hintenan gestellt wurden,
leidet jetzt die Euro-Gruppe, macht 1.000 Rettungs-
maßnahmen notwendig, und müllt sich mit immer
weiteren hausgemachten Problemen zu.

Deshalb kommt auch der Vorstoß der Notenbankchefs
D & F nicht aus heiterem Himmel. Da ist schon die
Not erkannt worden, und daraus spricht schon auch ein
wenig die Verzweiflung!

An eine Freihandelszone hatten die Gründungs-
mitglieder sicher nicht gedacht; dann hätten sie
sich gleich der EFTA anschließen können.

Ich meine hier erneut, daß viele Leistungen der EU
als Hilfe zur weiter vertieften Zusammenarbeit zu
verstehen sind. Diese Hilfen müssen bei einem Kurs-
wechsel entfallen. Dann gilt nüchtern Leistung und
Gegenleistung, und ansonsten nichts.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

In Griechenland wird es langsam wieder ernst. Athen will Milliarden, kann die Bedingungen dafür aber nicht erfüllen. Alexis Tsipras will die Kanzlerin milde stimmen, indem er ihr mit den Flüchtlingen hilft.

Der Europachef Poul Thomson des IWF hatte in einem Blogeintrag das "unbezahlbar großzügige" Rentensystem der Griechen angeprangert und noch schärfere Sparanstrengungen gefordert.
IWF-Experten weisen darauf hin, das Griechenland dauerhafte Haushaltsüberschüsse von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr versprochen habe. Das sei nur über eine weitere Kürzung der Renten möglich, weil es dem Land einfach nicht gelinge, die wirklich Reichen ausreichend zu besteuern.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 79485.html
Der Finanzbedarf in Athen ist hoch und die Flüchtlingskrise beansprucht viele Ressourcen.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Fadamo »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 22:41)

Wettbewerbsfähigkeit gewinnt man durch Strukturänderungen und nicht durch Währungsmanipulationen. Drei Worte dazu, die dich komplett beschreiben: Du nix Ahnung.

Der Euro wird so lange gebogen, dass es keine Krise mehr gibt.
Die Politnix machen das schon. :D
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tom Bombadil »

2016 brauchen die wieder ein Rettungspaket, ganz wie vorhergesagt.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Feb 2016, 16:52)

2016 brauchen die wieder ein Rettungspaket, ganz wie vorhergesagt.
Die Griechen machen in Bezug auf Flüchtlinge nichts und in Bezug auf Forderungen der anderen EU-Länder in Sachen Wirtschaft auch nichts. Versprechungen gibt es aber immer reichlich. Auch in Bezug auf Flüchtlinge.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tom Bombadil »

Und trotzdem werden sie wieder Geld bekommen.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Feb 2016, 17:47)

Und trotzdem werden sie wieder Geld bekommen.
Von irgendetwas muß der Schornstein
dort doch weiterhin rauchen!
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(27 Feb 2016, 18:28)

Von irgendetwas muß der Schornstein
dort doch weiterhin rauchen!
So ist es.
Das die Griechen ob eigener Unzulässigkeiten in der Vergangenheit viele Fehler gemacht haben, die mit europäischer Unterstützung
mehr recht als schlecht hingebogen wurden, ist eine Sache.
Eine völlig andere Sache ist es, jetzt von den ohnehin finanzschwachen Griechen zu verlangen, das Flüchtlingsproblem allein zu schultern. Natürlich nicht ganz allein aber mit einer finanziellen Kraftanstrengung, die das kleine Land niemals stemmen kann. Natürlich, Schengen gibt das her. Griechenland ist Außengrenze und hat sich verpflichtet diese zu schützen. Manchmal aber kommt es anders. Die heutigen Probleme, in ihrer Wucht, konnte seinerzeit niemand ahnen.
Kurz, den Griechen muss geholfen werden. Diesmal ohne eigene Schuld.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von William »

jorikke hat geschrieben:(27 Feb 2016, 19:33)
Diesmal ohne eigene Schuld.
:D Guter Witz.
Wer seine Grenzen nicht schützt ist selber Schuld.
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H2O
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

@jorikke:

Ja, Hilfen für die Griechen halte ich jetzt auch
für vernünftig. Nur meine ich, daß diese Hilfen
keine spezielle Euro-Krise zu lösen haben,
sondern eine Hilfe, die die gesamte EU diesem
Partner gewähren sollte; nicht nur die Euro-
Partner!
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jorikke
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(27 Feb 2016, 19:39)

@jorikke:

Ja, Hilfen für die Griechen halte ich jetzt auch
für vernünftig. Nur meine ich, daß diese Hilfen
keine spezielle Euro-Krise zu lösen haben,
sondern eine Hilfe, die die gesamte EU diesem
Partner gewähren sollte; nicht nur die Euro-
Partner!
Natürlich, der Schengen Vertrag, der das regelt, bezieht alle EU Mitglieder ein.
Die Währung ist da bedeutungslos.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Skull »

jorikke hat geschrieben:(27 Feb 2016, 19:33)

Eine völlig andere Sache ist es,

jetzt von den ohnehin finanzschwachen Griechen zu verlangen,
das Flüchtlingsproblem allein zu schultern. Natürlich nicht ganz allein aber mit einer finanziellen Kraftanstrengung,
die das kleine Land niemals stemmen kann. Natürlich, Schengen gibt das her.
Griechenland ist Außengrenze und hat sich verpflichtet diese zu schützen.
Manchmal aber kommt es anders. Die heutigen Probleme, in ihrer Wucht, konnte seinerzeit niemand ahnen.

Kurz, den Griechen muss geholfen werden. Diesmal ohne eigene Schuld.
Vollkommen korrekt.


Meine Meinung. :)

mfg
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

Ich glaube, die EU ist in dieser Form bald Geschichte. Die Flüchtlingskrise ist der letzte Sargnagel für den Integrationsprozess. Es findet eine Renationalisierung statt. Die Iren haben gestern die alte Regierung, die harte Einsparungen nach der Eurokrise durchgesetzt hat, abgewählt.

Die Eurokrise entwickelt enorme Fliehkräfte. Einzelne Länder werden nicht bereit sein, Länder wie Griechenland dauerhaft durchzufüttern.

Die Lösung kann nur in der Abgabe von Souveränität in Richtung Nationalstaat und staatlicher Eigenverantwortung liegen.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tom Bombadil »

Kibuka hat geschrieben:(28 Feb 2016, 01:09)

Einzelne Länder werden nicht bereit sein, Länder wie Griechenland dauerhaft durchzufüttern.
Besonders, wenn diese Länder selber zu harten Sparmaßnahmen gezwungen sind, um ihre Haushalte zu sanieren und trotzdem noch die ein oder andere Milliarde abzwacken müssen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Kibuka
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Kibuka »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Feb 2016, 08:46)

Besonders, wenn diese Länder selber zu harten Sparmaßnahmen gezwungen sind, um ihre Haushalte zu sanieren und trotzdem noch die ein oder andere Milliarde abzwacken müssen.
Das Problem ist vorallem die Tatsache, dass sich viele Haushalte der EU-Staaten trotz der Geldschwemme der EZB in keinem guten Zustand befinden. Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird es eng werden.

Gerade der Euroraum kann so nicht dauerhaft bestehen. Wir haben unterschiedliche Nationalstaaten, die auch noch ihre eigenen Steuergesetze und Sozialgesetze haben.

Seit 2008 reden wir über "Moral hazard" und es hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, wir haben die Gefahr verschärft.
Moral Hazard and the Eurozone Crisis

Can joint sovereign guarantees provide a satisfactory solution?

The eurozone debt crisis has reached a critical
point, with many market participants seriously
questioning the EU’s ability to prevent a conta-
gion that spreads from Greece to larger EU mem-
ber states, such as Italy, and the onset of a second global
recession in the span of five years.

http://www.cfapubs.org/doi/pdf/10.2469/cfm.v23.n3.5
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(28 Feb 2016, 10:34)

Das Problem ist vorallem die Tatsache, dass sich viele Haushalte der EU-Staaten trotz der Geldschwemme der EZB in keinem guten Zustand befinden. Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird es eng werden.

Gerade der Euroraum kann so nicht dauerhaft bestehen. Wir haben unterschiedliche Nationalstaaten, die auch noch ihre eigenen Steuergesetze und Sozialgesetze haben.

Seit 2008 reden wir über "Moral hazard" und es hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, wir haben die Gefahr verschärft.
Die vernünftige Lösung dieses Problems ist doch allseits
bekannt: Die Euro-Zone braucht eine Wirtschaftsregierung,
die in die Haushalte der Euro-Partner wirksam eingreifen
kann, und die wirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen
veranlassen kann.

Über dieses Prinzip besteht... so weit ich weiß... Einigkeit;
nur will kein Partner seine demokratisch legitimierte Hand-
lungsfreiheit (Souveränitätsrechte) auf die Gemeinschaft
übertragen, und eine demokratisch legitimierte Gemeinschafts-
regierung ist auch noch nicht in Ansätzen vereinbart!

Das Gewürge geht also immer weiter, bis nichts mehr möglich
ist.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(28 Feb 2016, 10:41)
Die vernünftige Lösung dieses Problems ist doch allseits
bekannt: Die Euro-Zone braucht eine Wirtschaftsregierung,
die in die Haushalte der Euro-Partner wirksam eingreifen
kann, und die wirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen
veranlassen kann.

Über dieses Prinzip besteht... so weit ich weiß... Einigkeit;
nur will kein Partner seine demokratisch legitimierte Hand-
lungsfreiheit (Souveränitätsrechte) auf die Gemeinschaft
übertragen, und eine demokratisch legitimierte Gemeinschafts-
regierung ist auch noch nicht in Ansätzen vereinbart!
Wenn Griechenland mittelfristig Pleite geht, werden die deutschen Steuerzahler die Verluste abschreiben müssen. Das wird auch eine Wirtschaftsregierung der Euro-Zone nicht verhindern können. Die EU-Kommission spricht mittels des "Europäischen Semesters" wirtschaftspolitische Empfehlungen aus. Ein Gleichklang der Wirtschaftspolitik entsteht durch verschiedenartige Kooperationen aller Wirtschaftsakteure, aber nicht durch politische Direktiven.
Zuletzt geändert von Wähler am So 28. Feb 2016, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Fadamo
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Fadamo »

William hat geschrieben:(27 Feb 2016, 19:36)

:D Guter Witz.
Wer seine Grenzen nicht schützt ist selber Schuld.

Europa muss erst Mal das wieder Aufbauen, was Europa abgerissen hat.
Und das kann dauern. :D
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Tom Bombadil »

Kibuka hat geschrieben:(28 Feb 2016, 10:34)

Das Problem ist vorallem die Tatsache, dass sich viele Haushalte der EU-Staaten trotz der Geldschwemme der EZB in keinem guten Zustand befinden. Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird es eng werden.
Es wird eine dicke Inflation geben, anders sind die Schulden nicht mehr rückzuführen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von William »

Fadamo hat geschrieben:(28 Feb 2016, 10:52)

Europa muss erst Mal das wieder Aufbauen, was Europa abgerissen hat.
Und das kann dauern. :D
Einig wird Europa höchstens im nächsten Krieg zusammen stehen.
Ehe also etwas wieder aufgebaut wird, wird zuerst noch mehr zerstört werden.
Eine Frau Merkel wird bis dahin nichts mehr zu sagen haben.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Fadamo »

William hat geschrieben:(28 Feb 2016, 11:09)

Einig wird Europa höchstens im nächsten Krieg zusammen stehen.
Ehe also etwas wieder aufgebaut wird, wird zuerst noch mehr zerstört werden.
Eine Frau Merkel wird bis dahin nichts mehr zu sagen haben.
Bei einem krieg zwischen den Europäern ,wie sollen sie da zusammenstehen können ?
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von William »

Fadamo hat geschrieben:(28 Feb 2016, 11:13)

Bei einem krieg zwischen den Europäern ,wie sollen sie da zusammenstehen können ?
Man wird früher oder später einen Aggressor außerhalb Europas als ursächlich befinden.
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Re: Ist die Eurokrise zurück...

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(28 Feb 2016, 11:09)

Einig wird Europa höchstens im nächsten Krieg zusammen stehen.
.
gegen wen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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