Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

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schokoschendrezki
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:17)
Völliger Blödsinn. Die "Bankenrettung" (gerettet wurde nur eine staatliche Bank, die WestLB, die HRE wurde abgewickelt) hat Deutschland 15,8 Milliarden gekostet.
Nach meinem Kenntnisstand kostet allein das aktuell grad abgeschlossene Finanzabenteuer "HSH Nord" den Steuerzahler unterm Strich rund 13 MIlliarden Euro.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:17)

Ein vernünftiges Land würde die folgenden Schritte unternehmen:
- Abschaffung des Kündigungsschutzes
- Massive Senkung der Steuern
- Massives Einschränkung des Betriebsverfassungsgesetztes
-Keine Sozialleistungen für Migranten
- ALG1 nur 6 Monate damit man sich nicht in der Arbeitslosigkeit einrichtet
- Sofortige Sanktionierung auf 0 wenn Jobs abgelehnt werden
Von diesen Punkten würde jemand mit Vernunft ... kaum bis gar nichts an Schritten unternehmen...

In welcher Eelt lebst Du eigentlich ? :D

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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:23)

Nach meinem Kenntnisstand kostet allein das aktuell grad abgeschlossene
Finanzabenteuer "HSH Nord" den Steuerzahler unterm Strich rund 13 MIlliarden Euro.
Und ?

DIE, die den Einflusss des Staates erhöhen wollen,
müssen sich da ja fragen, warum die STAATLICHEN Banken den Steuerzahler soviel gekostet haben.

mfg
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Boracay »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:23)

Nach meinem Kenntnisstand kostet allein das aktuell grad abgeschlossene Finanzabenteuer "HSH Nord" den Steuerzahler unterm Strich rund 13 MIlliarden Euro.
Nein, momentan ist das völlig unklar, gekostet hat die Rettung der staatlichen Bank (lustig das in der Liste fast nur staatliche Banken auftauchen) noch gar nix.

https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzmar ... pruchnahme
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Boracay »

Skull hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:28)

Von diesen Punkten würde jemand mit Vernunft ... kaum bis gar nichts an Schritten unternehmen...
Geht es der Schweiz so schlecht? Da gilt das bereits..... Oder Dänemark, das soziale Paradies. Da wirst sofort auf 0 sanktioniert. Nur werden in allen Ländern staatliche Leistungen an Ausländer gezahlt was ein großer Fehler ist. Hierzu sollte man wie in den meisten Länder nach dem Ende der Versicherungsleistung ALG1 entsprechend abschieben.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:30)

Und ?

DIE, die den Einflusss des Staates erhöhen wollen,
müssen sich da ja fragen, warum die STAATLICHEN Banken den Steuerzahler soviel gekostet haben.

mfg
Wären diese Bankgeschäfte (egal ob staatlich oder privat) transparent und von den wählenden Bürgern zu durchschauen, käme es ja möglicherweise nicht zu solchen Verlusten. Ich für mich persönlich muss ehrlich zugeben: Ich durchschaue nicht, was da läuft. Es ist mir zu hoch. Ich kann mir noch so oft eine Ursachenanalyse für das Scheitern der HSH Nordbank durchlesen. Worin so etwas wie "Die Finanztransaktion 'Omega 55'" eigentlich besteht, begreife ich einfach nicht. Oder warum eigentlich die Deutsche Bank. um auch mal eine private zu nennen, überall auf der Welt in Strafprozesse verwickelt ist.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:45)

Geht es der Schweiz so schlecht? Da gilt das bereits..... Oder Dänemark, das soziale Paradies. Da wirst sofort auf 0 sanktioniert. Nur werden in allen Ländern staatliche Leistungen an Ausländer gezahlt was ein großer Fehler ist. Hierzu sollte man wie in den meisten Länder nach dem Ende der Versicherungsleistung ALG1 entsprechend abschieben.
Lese mal Deine Beiträge. Und lese mal selbst ... EXAKT Deine Beiträge.
Und EXAKT "Deine Schritte"...

Die Bundesrepublik Deutschland sind weder DK noch CH.

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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:45)

Wären diese Bankgeschäfte (egal ob staatlich oder privat) transparent und von den wählenden Bürgern zu durchschauen, käme es ja möglicherweise nicht zu solchen Verlusten. Ich für mich persönlich muss ehrlich zugeben: Ich durchschaue nicht, was da läuft.
Ich schon. Ist aber nicht hier das Thema.

Wenn Politiker (der Staat) der Meinung ist, man müsste mit den Grossen "mitspielen"... dann passiert so etwas.

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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(28 Feb 2018, 11:09)

Die Entwicklung deren Wirtschaft wird durch unseren Subventionen massiv gebremst, dass z.B. Kinder auch arbeiten müssen, leider... Sollen die etwa verhungern???

Und es ist nicht so, dass man einfach Regelungen zum Arbeitsschutz erlassen muss und schon sind alle Probleme gelöst....
Seltsame Ansicht. Überall da wo keine Kinderarbeit existiert ist dies so weil Kinderarbeit verboten wurde. Überall wo dies der freie Markt regelt existiert Kinderarbeit, in einer Form die man nur Sklaverei nennen kann. Die reine Marktwirtschaft ist so. Brutal und schonungslos. Viele ahnen nicht mal was sie verlieren könnten wenn sie die freie Marktwirtschaft fordern. Ganz einfach weil sie es nicht einschätzen können.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 Mar 2018, 17:20)
Seltsame Ansicht. Überall da wo keine Kinderarbeit existiert ist dies so weil Kinderarbeit verboten wurde.
Das ist falsch. Meist existiert diese in Kleinbauerei (die eigenen Kinder sind da die billigsten Arbeitskräfte) und in der dritten Welt. Bereits in Schwellenländern hast du keine Kinderarbeit mehr, völlig unabhängig von Verboten. Dort greift zum einen eine Schulpflicht zum anderen bringen Schulen auch mehr Kohle hinterher.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 17:53)

Das ist falsch. Meist existiert diese in Kleinbauerei (die eigenen Kinder sind da die billigsten Arbeitskräfte) und in der dritten Welt. Bereits in Schwellenländern hast du keine Kinderarbeit mehr, völlig unabhängig von Verboten. Dort greift zum einen eine Schulpflicht zum anderen bringen Schulen auch mehr Kohle hinterher.
Lachhaft. Ein Schwellenland wie Indien ist voll mit Kinderarbeitern. Nenne mir doch mal ein Schwellenland ohne Kinderarbeit.
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 Mar 2018, 18:02)

Lachhaft. Ein Schwellenland wie Indien ist voll mit Kinderarbeitern. Nenne mir doch mal ein Schwellenland ohne Kinderarbeit.
Ohne wird es nicht geben, auch nicht in Deutschland. Hier ist es auch in der Landwirtschaft völlig üblich das auf dem Hof mit geholfen wird. In Fabriken siehst du in China schon ewig lange keine Kinderarbeit mehr. Da ist es bereits ein riesen "Compliance" Thema für westliche Firmen wenn ein 16jähriger in einer Fabrik angetroffen wird was wiederum in Deutschland völlig üblich ist. Selbst die ärmsten verhätscheln ihrer Kinder. Das gilt für viele der Schwellenländer wie Brasilien, Tschechien, Korea, Taiwan,.... überall zählst Schuldbildung.

Mein Fehler Indien nicht zu den Schwellenländern zu zählen, ist eigentlich ein Entwicklungsland aber per MSCI Definition ein Schwellenland wie Korea oder Polen.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 Mar 2018, 17:20)

Seltsame Ansicht. Überall da wo keine Kinderarbeit existiert ist dies so weil Kinderarbeit verboten wurde. Überall wo dies der freie Markt regelt existiert Kinderarbeit, in einer Form die man nur Sklaverei nennen kann. Die reine Marktwirtschaft ist so. Brutal und schonungslos. Viele ahnen nicht mal was sie verlieren könnten wenn sie die freie Marktwirtschaft fordern. Ganz einfach weil sie es nicht einschätzen können.
Wenn es erlaubt wäre, würdest du deinen 10-jährigen Sohn von der Schule auf die Werkbank schicken? Kinderarbeit existiert da, wo die Produktivität so gering ist, dass es schlichtweg Sinn macht. Macht es da Sinn, das Kind hungrig in die Schule zu schicken oder in die Schwarzarbeit? Oder macht es Sinn, die Produktivität zu erhöhen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von franktoast »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 15:45)

Geht es der Schweiz so schlecht? Da gilt das bereits..... Oder Dänemark, das soziale Paradies. Da wirst sofort auf 0 sanktioniert. Nur werden in allen Ländern staatliche Leistungen an Ausländer gezahlt was ein großer Fehler ist. Hierzu sollte man wie in den meisten Länder nach dem Ende der Versicherungsleistung ALG1 entsprechend abschieben.
Wenn ein Land reich ist, hat das nicht unbedingt was mit der Wirtschafts- bzw. Sozialpolitik zu tun. Die Schweiz (Vermögenssteuer) oder Dänemark (hohe Steuern) haben entsprechend andere Regeln. Man kann sich nicht aus einem Land die Lieblingspunkte rauspicken und die blöden Punkte nicht und sagen, dass es dann funktioniert.
Kleine Länder wie HongKong, Singapur, Schweiz haben zudem oft niedrige Steuersätze, was Unternehmen anlockt und den Wohlstand genau deswegen hebt. Hätte jeder diese niedrigen Steuern würde ein Vorteil für diese wegfallen.

Nichtsdestotrotz bin ich natürlich für mehr Marktwirtschaft = mehr Basisdemokratie. Es führt schlichtweg zu einer besseren Steuern der Ressourcen, zu besseren Anreizen.
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Re: Re:

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 Mar 2018, 17:20)

Seltsame Ansicht. Überall da wo keine Kinderarbeit existiert ist dies so weil Kinderarbeit verboten wurde. Überall wo dies der freie Markt regelt existiert Kinderarbeit, in einer Form die man nur Sklaverei nennen kann. Die reine Marktwirtschaft ist so. Brutal und schonungslos. Viele ahnen nicht mal was sie verlieren könnten wenn sie die freie Marktwirtschaft fordern. Ganz einfach weil sie es nicht einschätzen können.

Du bist ja dafür den Konzernen fette Subventionen zu gewähren.... So findet eine Umverteilung von unten nach oben statt, da sich so erst Monopole und Kartelle sehr leicht bilden können und so die Lohnkonkurenz und der Wettbewerb geschwächt werden..

Unter Erhard gab es übrigens eine freie Marktwirtschaft und Kinderarbeit war gar nicht nötig, weil das Wachstum schon besonders in den Boom-Jahren so fortgeschritten war, dass dies nicht nötig gewesen wäre..
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von pikant »

klares Ja - wir leben in einer Marktwirtschaft, wo der Staat die gesetzlichen Vorgaben macht, in welchem Rahmen sich der Markt zu bewegen hat.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

Boracay hat geschrieben:(07 Mar 2018, 20:06)

Ohne wird es nicht geben, auch nicht in Deutschland. Hier ist es auch in der Landwirtschaft völlig üblich das auf dem Hof mit geholfen wird. In Fabriken siehst du in China schon ewig lange keine Kinderarbeit mehr. Da ist es bereits ein riesen "Compliance" Thema für westliche Firmen wenn ein 16jähriger in einer Fabrik angetroffen wird was wiederum in Deutschland völlig üblich ist. Selbst die ärmsten verhätscheln ihrer Kinder. Das gilt für viele der Schwellenländer wie Brasilien, Tschechien, Korea, Taiwan,.... überall zählst Schuldbildung.

Mein Fehler Indien nicht zu den Schwellenländern zu zählen, ist eigentlich ein Entwicklungsland aber per MSCI Definition ein Schwellenland wie Korea oder Polen.
Weißt. Es faszinierend wie du Probleme einfach kalt lächelnd als nicht existent erklärst. Und dann tust du noch so als gäbe es hier Kinderarbeit und in China nicht. [Mod:,editiert] Für Minderjährige gibt es in Deutschland sehr strenge Jugendschutzauflagen. Und fast alle halten sich auch daran! Meistens geht es um Taschengeldjobs oder eben Ausbildung. Das hat mit dem was man unter Kinderarbeit versteht nichts zu tun.

Indien ist Schwellenland und es exportiert mittlerweile mehr als Italien. Es ist ein Schwellenland und es gibt Kinderarbeit. Und über China gibt es keine offiziellen Zahlen. Deine Behauptung hat also gar keine Substanz. Allerdings gibt es Kinderschutzorganisationen die Kinderarbeit in China und im Rest der Welt im Auge haben. Da kannst du dich ja mal informieren. Da kann man sehr schön sehen: Je ungeregelter die Marktwirtschaft, je weniger staatlicher Schutz desto brutaler die Arbeitsbedingungen, desto mehr Kinderarbeit. Das ist die Wirklichkeit und nicht der abgehobene Scheiß den du hier verbreitest.
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/ ... ien/china/
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(08 Mar 2018, 12:43)

Du bist ja dafür den Konzernen fette Subventionen zu gewähren.... So findet eine Umverteilung von unten nach oben statt, da sich so erst Monopole und Kartelle sehr leicht bilden können und so die Lohnkonkurenz und der Wettbewerb geschwächt werden..

Unter Erhard gab es übrigens eine freie Marktwirtschaft und Kinderarbeit war gar nicht nötig, weil das Wachstum schon besonders in den Boom-Jahren so fortgeschritten war, dass dies nicht nötig gewesen wäre..
Erzähl mir mal wo ich für fette Subventionen an Konzerne bin. Das ist mir nämlich neu. Also! Bitte keine Fake-News verbreiten.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

franktoast hat geschrieben:(08 Mar 2018, 08:04)

Wenn es erlaubt wäre, würdest du deinen 10-jährigen Sohn von der Schule auf die Werkbank schicken? Kinderarbeit existiert da, wo die Produktivität so gering ist, dass es schlichtweg Sinn macht. Macht es da Sinn, das Kind hungrig in die Schule zu schicken oder in die Schwarzarbeit? Oder macht es Sinn, die Produktivität zu erhöhen?
Darum muß der Staat dies regeln. Dies hat schon Preussen haben die Kinderarbeit 1839 eingeschränkt. Nur ein Anfang und nicht konsequent. Aber ein Anfang. Und es zeigt daß es geht.
Man hätte auch weiterhin der Logik folgen können der du folgst.
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Re: Re:

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Mar 2018, 15:22)

Darum muß der Staat dies regeln. Dies hat schon Preussen haben die Kinderarbeit 1839 eingeschränkt. Nur ein Anfang und nicht konsequent. Aber ein Anfang. Und es zeigt daß es geht.
Man hätte auch weiterhin der Logik folgen können der du folgst.
Und wieso haben die es dann nicht komplett abgeschafft, wenn sie es schon teilweise abschaffen?????

Kann ich dir sagen, weil sonst viele Familien verhungert wären, weil das Einkommen der Eltern nicht ausreichte, um über die Runden zu kommen...
Die waren leider darauf angewiesen, dass ihre Kinder arbeiteten, was mit dem Wirtschaftswachstum und dem Wandel(=> Steigerung der Löhne) absank, bis man dann endgültig der Kinderarbeit verbieten konnte
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Mar 2018, 15:15)

Weißt. Es faszinierend wie du Probleme einfach kalt lächelnd als nicht existent erklärst. Und dann tust du noch so als gäbe es hier Kinderarbeit und in China nicht. [Mod:,editiert] Für Minderjährige gibt es in Deutschland sehr strenge Jugendschutzauflagen. Und fast alle halten sich auch daran! Meistens geht es um Taschengeldjobs oder eben Ausbildung. Das hat mit dem was man unter Kinderarbeit versteht nichts zu tun.

Indien ist Schwellenland und es exportiert mittlerweile mehr als Italien. Es ist ein Schwellenland und es gibt Kinderarbeit. Und über China gibt es keine offiziellen Zahlen. Deine Behauptung hat also gar keine Substanz. Allerdings gibt es Kinderschutzorganisationen die Kinderarbeit in China und im Rest der Welt im Auge haben. Da kannst du dich ja mal informieren. Da kann man sehr schön sehen: Je ungeregelter die Marktwirtschaft, je weniger staatlicher Schutz desto brutaler die Arbeitsbedingungen, desto mehr Kinderarbeit. Das ist die Wirklichkeit und nicht der abgehobene Scheiß den du hier verbreitest.
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/ ... ien/china/
LOL - im Land der kleinen Kaiser Kinderarbeit :-)

Warst du shcon mal in einer chinesischen Fabrik? Ich habe früher SA8000 Audits gemacht und Kinderarbeit war nie ein Thema.
Finden tut man in China alles mögliche - riesige Überstunden, schreckliche Sicherheitssituationen, Leute die Dämpfe einatmen,..... aber schon lange keine Kinderarbeit mehr.

Was sind die Neoliberalsten Staaten der Welt?

Laut Freiheitsindex sind das Hong Kong, Singapur, Neuseeland, Schweiz, Australien, Kanada, Chile,... und wo gibt es da Kinderarbeit?

Wer sich am deutlichsten für Kinderarbeit einsetzt war der Sozialist Evo Morales.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(08 Mar 2018, 17:16)

Und wieso haben die es dann nicht komplett abgeschafft, wenn sie es schon teilweise abschaffen?????

Kann ich dir sagen, weil sonst viele Familien verhungert wären, weil das Einkommen der Eltern nicht ausreichte, um über die Runden zu kommen...
Die waren leider darauf angewiesen, dass ihre Kinder arbeiteten, was mit dem Wirtschaftswachstum und dem Wandel(=> Steigerung der Löhne) absank, bis man dann endgültig der Kinderarbeit verbieten konnte
Immer dasselbe durchsichtige Argument. Aber Kinderarbeit verdrängt Erwachsenenarbeit. Das war die Realität. Die Preussen jedenfalls sahen daß die Kinderarbeit dem Staat schadete. Und darum stellten sie die Interessen des Staates über denen der Unternehmer. Und siehe da. Preussen ging nicht unter und konnte mit weit weniger Kinderarbeit bestehen. Und die Unternehmen auch. Und letztlich ging es auch den Familien etwas besser weil es für die Väter leichter wurde mit weniger Konkurrenz durch Kinderhände.

Ich weiß wirklich nicht warum die Marktradikalen meinen ohne staatliche Regeln würde alles besser wo doch die Realität stets das Gegenteil bewiesen hat.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

Boracay hat geschrieben:(08 Mar 2018, 19:51)

LOL - im Land der kleinen Kaiser Kinderarbeit :-)

Warst du shcon mal in einer chinesischen Fabrik? Ich habe früher SA8000 Audits gemacht und Kinderarbeit war nie ein Thema.
Finden tut man in China alles mögliche - riesige Überstunden, schreckliche Sicherheitssituationen, Leute die Dämpfe einatmen,..... aber schon lange keine Kinderarbeit mehr.

Was sind die Neoliberalsten Staaten der Welt?

Laut Freiheitsindex sind das Hong Kong, Singapur, Neuseeland, Schweiz, Australien, Kanada, Chile,... und wo gibt es da Kinderarbeit?

Wer sich am deutlichsten für Kinderarbeit einsetzt war der Sozialist Evo Morales.
In China gibt es auch unzählige Kohlegruben und Hinterhofbetriebe. Kinder werden entführt um sie dort als Sklaven arbeiten zu lassen.
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/ ... ien/china/

Was weißt du schon über China wenn du nur in den Bürotürmen Schanghais zu Gast warst?

Gibt es keine Gesetze gegen Kinderarbeit in der Schweiz oder Kanada? Denn darum geht es. Staatliche Regeln. Und Kanada..... ist zutiefst sozialdemokratisch.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Mar 2018, 15:22)

Darum muß der Staat dies regeln. Dies hat schon Preussen haben die Kinderarbeit 1839 eingeschränkt. Nur ein Anfang und nicht konsequent. Aber ein Anfang. Und es zeigt daß es geht.
Man hätte auch weiterhin der Logik folgen können der du folgst.
Man ist der Logik gefolgt. Meinst du, der Staat kann jetzt einfach Reichtum beschließen? Alle soziale Gesetze waren nur die Folge von steigendem wirtschaftlichem Reichtum. Es war immer so: Die steigende Produktivität hatte zur Folge, dass bestimmte Menschen in den Genuß bestimmer Annehmlichkeiten kamen. Sei es höherer Lohn, sei es, dass sie ihre Kinder auf die Schule schicken können, sei es sonst was. Die anderen Bürger werden neidisch und wollen das auch, und über das Vehikel Staat setzen sie das durch.
Meinst du, im Jahr 1500 hat irgendjemand nach der Abschaffung der Kinderarbeit geschrien? Das war doch damals undenkbar. Kinderarbeit war seit Tausenden Jahren allgegenwärtig, wie sollte man da überhaupt auf die Idee kommen, das zu ändern?

Natürlich sind das keine globalen Entscheidungen und hängen vom kulturellen Kontext ab.
Und wie Wirtschaftswachstum genutzt wird, ist ja auch die goldene Frage. Investitionen, oder eher Konsum? Wenn Investitionen wohin? Bessere Straßen? Mehr Bildung? Mehr Internet? Bessere Hygiene? Bessere medizinsiche Versorgung? Macht ja alles Sinn. Ist ja nicht so, dass es da eindeutige Antwort gibt.

Angeblich gibt es in Indien und Bangaldesch am meisten Kinderarbeit. Was soll der Staat dort machen? Vielleicht ein Mindestlohn von 10€/h einführen, dann sind alle Eltern so reich, dass die Kinder nicht arbeiten müssen? Recihtum per Gesetz, das wäre super!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von BlueMonday »

Der Staat, dieses wundersame Ding, könnte auch anordnen, dass Kinder jeden Tag stundenlang in eine "Bildungsanstalt" gesperrt und mit passender Ideologie indoktriniert werden. Wenn sich die Eltern der Kinder weigern, werden die Kinder physisch entzogen und die Eltern bestraft. Man stelle sich so einen Staat vor. Und wenn der Staat schon derart "regeln" und über die Lebenszeit der Kinder verfügen kann, dann kann er natürlich auch alles mögliche anordnen, etwa die Kinder zu Arbeitseinsätzen fürs "Vaterland" beordern, ob sie wollen oder nicht. Oder dass sie an der Waffe ausgebildet und an die Front geschickt werden... Es ist doch hochgradig naiv zu glauben, dass mit der Institution des Staates, also eines angemaßten Gewaltmonopols irgendwas ausgeschlossen wäre, im Gegenteil, wenn es erst einmal beschlossen ist, dann gibt es kaum noch ein Entrinnen, denn dann hat man es mit der organisierten einseitigen Gewalt zu tun.
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Re: Re:

Beitrag von rain353 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Mar 2018, 19:59)

Immer dasselbe durchsichtige Argument. Aber Kinderarbeit verdrängt Erwachsenenarbeit. Das war die Realität. Die Preussen jedenfalls sahen daß die Kinderarbeit dem Staat schadete. Und darum stellten sie die Interessen des Staates über denen der Unternehmer. Und siehe da. Preussen ging nicht unter und konnte mit weit weniger Kinderarbeit bestehen. Und die Unternehmen auch. Und letztlich ging es auch den Familien etwas besser weil es für die Väter leichter wurde mit weniger Konkurrenz durch Kinderhände.

Ich weiß wirklich nicht warum die Marktradikalen meinen ohne staatliche Regeln würde alles besser wo doch die Realität stets das Gegenteil bewiesen hat.
Du sagst immer einfach : Sie haben auf einmal entdeckt wie schädlich Kinderarbeit ist und deswegen abgeschafft....

Aber du bist nicht darauf eingegangen wieso die Erwachsenen, die auch meistens Arbeit hatten nicht mal ansatzweise ausreichendes Einkommen hatten.
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Re: Re:

Beitrag von rain353 »

franktoast hat geschrieben:(09 Mar 2018, 08:32)

Man ist der Logik gefolgt. Meinst du, der Staat kann jetzt einfach Reichtum beschließen? Alle soziale Gesetze waren nur die Folge von steigendem wirtschaftlichem Reichtum. Es war immer so: Die steigende Produktivität hatte zur Folge, dass bestimmte Menschen in den Genuß bestimmer Annehmlichkeiten kamen. Sei es höherer Lohn, sei es, dass sie ihre Kinder auf die Schule schicken können, sei es sonst was. Die anderen Bürger werden neidisch und wollen das auch, und über das Vehikel Staat setzen sie das durch.
Meinst du, im Jahr 1500 hat irgendjemand nach der Abschaffung der Kinderarbeit geschrien? Das war doch damals undenkbar. Kinderarbeit war seit Tausenden Jahren allgegenwärtig, wie sollte man da überhaupt auf die Idee kommen, das zu ändern?

Natürlich sind das keine globalen Entscheidungen und hängen vom kulturellen Kontext ab.
Und wie Wirtschaftswachstum genutzt wird, ist ja auch die goldene Frage. Investitionen, oder eher Konsum? Wenn Investitionen wohin? Bessere Straßen? Mehr Bildung? Mehr Internet? Bessere Hygiene? Bessere medizinsiche Versorgung? Macht ja alles Sinn. Ist ja nicht so, dass es da eindeutige Antwort gibt.

Angeblich gibt es in Indien und Bangaldesch am meisten Kinderarbeit. Was soll der Staat dort machen? Vielleicht ein Mindestlohn von 10€/h einführen, dann sind alle Eltern so reich, dass die Kinder nicht arbeiten müssen? Recihtum per Gesetz, das wäre super!
Er denkt, dass man alles durch Verordnungen regeln kann bzw. alle auf einmal entdeckten das Kinderarbeit schlecht ist..
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(09 Mar 2018, 14:57)

Du sagst immer einfach : Sie haben auf einmal entdeckt wie schädlich Kinderarbeit ist und deswegen abgeschafft....
Aber du bist nicht darauf eingegangen wieso die Erwachsenen, die auch meistens Arbeit hatten nicht mal ansatzweise ausreichendes Einkommen hatten.
Das habe ich dir schon erklärt.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

rain353 hat geschrieben:(09 Mar 2018, 14:58)

Er denkt, dass man alles durch Verordnungen regeln kann bzw. alle auf einmal entdeckten das Kinderarbeit schlecht ist..
[Mod: editiert]. Unterlasse es einfach mir Dinge zu unterstellen die ich nie geschrieben habe.
Ein Staat kann nur mit Regeln fuktionieren. Und die müssen durchgesetzt werden. Und natürlich ist es schwierig am Ende keine Überregulierung zu haben. Die Balance zwischen geregelten Rahmenbedingungen und der Freiheit zum Wirtschaften muß gewahrt werden.

Nur bei Kinderarbeit hört bei mir der Spaß auf. Alle zivilisierten Gesellschaften haben mittlerweile er kannt daß dies zu unterbinden ist. Gesellschaftlichen Fortschritt kann es nur ohne Kinderarbeit geben. Wer als Kind nichts lernt weil er arbeitet hat als Erwachsener keine Chance auch nur irgendwas zu erreichen um seine Situation und die seiner Familie zu verbessern. Das ist ein Teufelskreis und der Markt durchbricht ihn nicht nirgends.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Mar 2018, 15:38)
Nur bei Kinderarbeit hört bei mir der Spaß auf. Alle zivilisierten Gesellschaften haben mittlerweile er kannt daß dies zu unterbinden ist. Gesellschaftlichen Fortschritt kann es nur ohne Kinderarbeit geben. Wer als Kind nichts lernt weil er arbeitet hat als Erwachsener keine Chance auch nur irgendwas zu erreichen um seine Situation und die seiner Familie zu verbessern. Das ist ein Teufelskreis und der Markt durchbricht ihn nicht nirgends.
Aha, und bei mir hört der Spaß auf, wenn Kinder zur Schule und somit zum Hunger gezwungen werden. Sag doch wie es ist: Es geht nicht darum, Kinderarbeit zu verbieten, denn das löst offensichtlich kein Problem, sondern ist nur eine Wirkung des Hauptproblems: Nämlich, dass die Gesellschaft derartig unproduktiv ist, dass Eltern ihre Kinder lieber zum Arbeiten als auf die Schule schicken.

Kinderarbeit kreist immer um das Problem: Warum schicken Eltern ihre Kinder zum Arbeiten und nicht auf die Schule?

Als fetter Europäer neigt man dazu: "Ich würde mein Kind nicht zur Arbeit schicken. Uh, da arbeiten Kinder. Also verbieten".

Das ist so naiv! Anstatt sich zu fragen, warum etwas so ist, will man einfach handeln. Und es kann nicht dein Ernst sein zu behaupten, Kinderarbeit gibt es da, wo es erlaubt ist. Die Ursache ist, dass es erlaubt sei. Das ist wäre grundlegend rassistisch, Eltern anderer Ethnien so etwas vorzuwerfen.

In Bangladesch hat man Kinderarbeit schon lange verboten? Die Kinder, die jetzt illegal auf dem Strich arbeiten, sitzen nun mal jetzt nicht in der Schule nach europäischem Standard...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

franktoast hat geschrieben:(09 Mar 2018, 17:13)

Aha, und bei mir hört der Spaß auf, wenn Kinder zur Schule und somit zum Hunger gezwungen werden. Sag doch wie es ist: Es geht nicht darum, Kinderarbeit zu verbieten, denn das löst offensichtlich kein Problem, sondern ist nur eine Wirkung des Hauptproblems: Nämlich, dass die Gesellschaft derartig unproduktiv ist, dass Eltern ihre Kinder lieber zum Arbeiten als auf die Schule schicken.

Kinderarbeit kreist immer um das Problem: Warum schicken Eltern ihre Kinder zum Arbeiten und nicht auf die Schule?

Als fetter Europäer neigt man dazu: "Ich würde mein Kind nicht zur Arbeit schicken. Uh, da arbeiten Kinder. Also verbieten".

Das ist so naiv! Anstatt sich zu fragen, warum etwas so ist, will man einfach handeln. Und es kann nicht dein Ernst sein zu behaupten, Kinderarbeit gibt es da, wo es erlaubt ist. Die Ursache ist, dass es erlaubt sei. Das ist wäre grundlegend rassistisch, Eltern anderer Ethnien so etwas vorzuwerfen.

In Bangladesch hat man Kinderarbeit schon lange verboten? Die Kinder, die jetzt illegal auf dem Strich arbeiten, sitzen nun mal jetzt nicht in der Schule nach europäischem Standard...
Solch Bigotterie und Selbstgerechtigkeit kotzt mich an. Kinderarbeit kann man nicht rechtfertigen. Wenn Staaten an einer vernünftigen Sozialgesetzgebung scheitern heißt dies nicht dass man sie dazu drängen muß diese einzuführen und vor allem durchzusetzen. Ein Kinderstrich ist letztlich auch nur Kinderarbeit. Und den kann man natürlich auch mit den Bedürfnissen des "Marktes" rechtfertigen. Der Markt ist ja die allein selig machende Ideologie. Amen.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

könnt Ihr BITTE ein bisschen "runterkommen" ?
Das Thema Kinderarbeit im 21. Jahrhundert beim Thema

-> ist UNSERE Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft

eignet sich da weniger für ... irgendetwas.
Noch weniger, sich damit "hochzuschaukeln.

Danke für Beachtung.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(09 Mar 2018, 18:16)

Guten Abend,

könnt Ihr BITTE ein bisschen "runterkommen" ?
Das Thema Kinderarbeit im 21. Jahrhundert beim Thema

-> ist UNSERE Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft

eignet sich da weniger für ... irgendetwas.
Noch weniger, sich damit "hochzuschaukeln.

Danke für Beachtung.
Ich weiß nicht. Wenn Marktwirtschaft so definiert wird daß sogar so etwas freizugeben ist weil der Markt es eben fordert haben ich halt ein Problem damit.
Wir hier haben eine Marktwirtschaft und der braucht eben Regeln. Das wird einfach nicht eingesehen. Dabei braucht sogar jeder Wochenmarkt Regeln sonst herrschen Lug und Trug. Und trotz dieser Regeln ist ein Wochenmarkt immer noch keine sozialistische Veranstaltung.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(10 Mar 2018, 15:37)

Wir hier haben eine Marktwirtschaft und der braucht eben Regeln. Das wird einfach nicht eingesehen.

Dabei braucht sogar jeder Wochenmarkt Regeln sonst herrschen Lug und Trug.
Und trotz dieser Regeln ist ein Wochenmarkt immer noch keine sozialistische Veranstaltung.
Ich sehe übrigens nicht, das irgendjemand es nicht einsieht oder meint,
das eine Marktwirtschaft KEINERLEI Regeln bedarf.
Sogar eine völlig FREIE Marktwirtschaft bedarf irgendwelcher Konventionen und Regeln.

Und genau SOLCHE "Unterstellungen" meine ich mit hochschaukeln.
Ich frage mich immer, warum man aus bestimmten Äusserungen von Usern
... gleich irgendetwas anderes (total extremes) herausziehen ...... möchte.

Das ist aber dann das Problem der diskutierenden und nicht einander verstehend wollenden User.

mfg
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(10 Mar 2018, 16:05)

Ich sehe übrigens nicht, das irgendjemand es nicht einsieht oder meint,
das eine Marktwirtschaft KEINERLEI Regeln bedarf.
Sogar eine völlig FREIE Marktwirtschaft bedarf irgendwelcher Konventionen und Regeln.

Und genau SOLCHE "Unterstellungen" meine ich mit hochschaukeln.
Ich frage mich immer, warum man aus bestimmten Äusserungen von Usern
... gleich irgendetwas anderes (total extremes) herausziehen ...... möchte.

Das ist aber dann das Problem der diskutierenden und nicht einander verstehend wollenden User.

mfg
Kann man wohl sagen.....
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Mar 2018, 17:27)

Solch Bigotterie und Selbstgerechtigkeit kotzt mich an. Kinderarbeit kann man nicht rechtfertigen. Wenn Staaten an einer vernünftigen Sozialgesetzgebung scheitern heißt dies nicht dass man sie dazu drängen muß diese einzuführen und vor allem durchzusetzen. Ein Kinderstrich ist letztlich auch nur Kinderarbeit. Und den kann man natürlich auch mit den Bedürfnissen des "Marktes" rechtfertigen. Der Markt ist ja die allein selig machende Ideologie. Amen.
Was heißt hier Bigotterie?
Betrachten wir das Kind und Kinderarbeit ist erlaubt:
1. Die Eltern können das Kind ernähren und die Alternative ist wohlgenährt auf eine Schule zu gehen?
-> Eltern schicken ihre Kinder auf die Schule.
2. Die Eltern können ihr Kind nicht ernähren?
-> Kinder hungern oder arbeiten bei viel schlechteren Jobs.

Warum also Kinderarbeit verbieten? Wer profitiert davon?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
KarlRanseier

Re: Re:

Beitrag von KarlRanseier »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Mar 2018, 17:27)

Solch Bigotterie und Selbstgerechtigkeit kotzt mich an. Kinderarbeit kann man nicht rechtfertigen. Wenn Staaten an einer vernünftigen Sozialgesetzgebung scheitern heißt dies nicht dass man sie dazu drängen muß diese einzuführen und vor allem durchzusetzen. Ein Kinderstrich ist letztlich auch nur Kinderarbeit. Und den kann man natürlich auch mit den Bedürfnissen des "Marktes" rechtfertigen. Der Markt ist ja die allein selig machende Ideologie. Amen.

Derzeit ist Kinderarbeit in Deutschland verboten, weil die Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte wünscht und der Versuch, solche Leute aus China und Indien anzulocken, kläglich gescheitert ist, kein Inder und kein Chinese wollte in Deutschland arbeiten.

Wenn die Wirtschaft allerdings wieder billige Arbeitskräfte braucht und ihr der Mindestlohn zu hoch ist, dann wird doch die SPD die erste Partei sein, die Kinderarbeit legalisieren will, natürlich "wegen der Arbeitsplätze"...
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Mar 2018, 08:26)

Derzeit ist Kinderarbeit in Deutschland verboten, weil die Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte wünscht und der Versuch, solche Leute aus China und Indien anzulocken, kläglich gescheitert ist, kein Inder und kein Chinese wollte in Deutschland arbeiten.

Wenn die Wirtschaft allerdings wieder billige Arbeitskräfte braucht und ihr der Mindestlohn zu hoch ist, dann wird doch die SPD die erste Partei sein, die Kinderarbeit legalisieren will, natürlich "wegen der Arbeitsplätze"...
hä? Und dann? Wer würde seine Kinder zum arbeiten schicken? Deutsche Eltern? Indische Eltern?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Mar 2018, 12:04)

Kinderarbeit ist also "alternativlos"?
hä? Kinderarbeit kann die beste Alternative sein, die eine Familie hat.
Wie würdest du es denn machen? Du kannst deine Kinder kaum ernähren und die Schule ist kacke, also weit weg von unsrem gewohnten Standard. Obwohl der Staat eh schon hohe Steuern für hohe Einkommen erhebt, ist schlichtweg zu wenig da, um bessere Bildung zu bieten.
Was würdest du machen? Die Kinder in die Schule schicken und nachmittags sollen sie etwas arbeiten? Oder kaufst du ne 500€ Playstation, damit sie nachmittags auch was zu tun haben, ist jedenfalls keine Option. Auch wenn du es ihnen wünschen würdest.

Anstatt Kinderarbeit zu verbieten muss man dafür sorgen, dass die Produktivität steigt und somit die Eltern ihre Kinder locker ernähren können. Am einfachsten wäre es, einen Mindestlohn von 10€/h einzuführen, aber da wissen wir beide, dass das nicht funktionieren würde.
Konzerne noch höher besteuern, so dass sie wo anders hin gehen?(Verlust von Know-How und gutbezahlten Arbeitsplätzen)? Auch keine gute Option.
Entwicklungshilfe aus reichen Ländern? Wäre womöglich eine Option. Aber relativ kostspielig für reiche Länder.

In solchen Ländern wächst das Einkommen jährlich um 5-10%.

Was sollte man tun? Was ist die beste Alternative deiner Ansicht nach?
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Re: Re:

Beitrag von Alter Stubentiger »

franktoast hat geschrieben:(12 Mar 2018, 17:18)

hä? Kinderarbeit kann die beste Alternative sein, die eine Familie hat.
Wie würdest du es denn machen? Du kannst deine Kinder kaum ernähren und die Schule ist kacke, also weit weg von unsrem gewohnten Standard. Obwohl der Staat eh schon hohe Steuern für hohe Einkommen erhebt, ist schlichtweg zu wenig da, um bessere Bildung zu bieten.
Was würdest du machen? Die Kinder in die Schule schicken und nachmittags sollen sie etwas arbeiten? Oder kaufst du ne 500€ Playstation, damit sie nachmittags auch was zu tun haben, ist jedenfalls keine Option. Auch wenn du es ihnen wünschen würdest.

Anstatt Kinderarbeit zu verbieten muss man dafür sorgen, dass die Produktivität steigt und somit die Eltern ihre Kinder locker ernähren können. Am einfachsten wäre es, einen Mindestlohn von 10€/h einzuführen, aber da wissen wir beide, dass das nicht funktionieren würde.
Konzerne noch höher besteuern, so dass sie wo anders hin gehen?(Verlust von Know-How und gutbezahlten Arbeitsplätzen)? Auch keine gute Option.
Entwicklungshilfe aus reichen Ländern? Wäre womöglich eine Option. Aber relativ kostspielig für reiche Länder.

In solchen Ländern wächst das Einkommen jährlich um 5-10%.

Was sollte man tun? Was ist die beste Alternative deiner Ansicht nach?
Kinderarbeit wird auch bei hoher Produktivität immer billiger sein als die Arbeit von Erwachsenen. Das war schon immer so. Die Staaten die die Kinderarbeit los werden wollten mußten immer entsprechende Gesetze er lassen. Es gibt keinen Ort auf der Welt wo die Kinderarbeit durch eine hohe Produktivität beendet wurde. Um eine anspruchsvolle Produktion mit einer gewissen Produktivität überhaupt aufzubauen müssen auch Arbeiter da sein die diese komplexere Arbeitswelt bewältigen können. Menschen die nicht oder nur rudimentär lesen und schreiben können weil sie als Kind arbeiten und nicht in die Schule gegangen sind können keine anspruchsvolleren Maschinen bedienen. Eine produktive Wirtschaft erfordert zwingend eine einigermaßen gebildete Bevölkerung. Die gibt es aber nicht wenn der Staat keinen Jugendschutz betreibt.

Deine Idee mit der Produktivität ist also eine Luftnummer. Kinderarbeit muß also verboten werden. Und die Schulpflicht muß verbindlich sein. Das das von heute auf morgen geht behauptet keiner. Ging in Europa auch nicht.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von BlueMonday »

Tja, der Etatismus lebt von seinen selbst gebastelten Mythen.

In den USA bspw. ging die Kinderarbeit ganz natürlich ohne "staatlichen Schutz" zurück. Entsprechende weitestgehend überflüssige Gesetze gab es erst 1938.
1930 arbeiteten nur noch rund 6% der Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre, großteils auf dem Land in der Landwirtschaft, oft in elterlichen Unternehmen. In reicheren industrialisierten Gegenden gab es so gut wie keine Kinderarbeit mehr, dies ganz ohne Bevormundung vom Staat. Die Möglichkeiten waren da, für Schule und Freizeit und die nahmen sich natürlich die Menschen. Warum denn nicht? Wenn Menschen zugreifen, dann bei Möglichkeiten. Da braucht man sich keine Sorgen zu machen.

Was kann nun so ein künstliches Arbeitsverbot bewirken? Junge Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind, weil sie noch nicht unter wohlhabenden Bedingen aufwachsen, verbaut man wichtige Möglichkeiten des Vorankommens, treibt sie in die finstersten Ecken der künstlich geschaffenen Illegalität und Kriminalität oder wie im Dritten Reich wird man dann alternativ ein von den eigenen Eltern entfremdeter Pimpf, um dann am Ende mit der Waffe in der Hand als glühender Nazi fürs Volk und Vaterland zu sterben. Das dritte Reich war folgerichtig mehr als vorbildlich beim "Jugendschutz". Diese ganze Idee kraucht ja letztlich aus dem antiliberalen Leib des Kollektivismus und Etatismus, instrumentalisiert die Kinder, um mal wieder die unausweichliche Notwendigkeit des staatlichen Eingriffs unter Beweis zu stellen ... die armen ausgebeuteten Kinder, die wir retten müssen... vor den Fängen des amoralischen "Marktes". Und das muffige Erbe dieses Denken hat sich leider bis heute in vielen Köpfen gehalten: https://verschwiegenegeschichtedrittesr ... =616&h=789

Und ich meine, es gibt kaum etwas Persönlichkeitsbildenderes als -maßvolle- Arbeit in jungen Jahren. No need for drama.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Mar 2018, 08:26)
Derzeit ist Kinderarbeit in Deutschland verboten, weil die Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte wünscht und der Versuch, solche Leute aus China und Indien anzulocken, kläglich gescheitert ist, kein Inder und kein Chinese wollte in Deutschland arbeiten.
In jedem deutschen Konzern hast du mittlerweile locker 10% Chinesen und Inder sitzen. Deutschland ist zum Leben bedeutend billiger als China mit Familie, bedeutend gesünder, mit viel mehr Freizeitwert... viel mehr verdienen als in China tut man nicht mehr, aber das gilt auch für den Rest der Welt. Das Gesamtpaket passt in Deutschland.

Hauptgrund der Kritik an Deutschland von meinen chinesischen Kollegen:
- Das Essen
- die arabischen Migranten
- die Ruhe
Wenn die Wirtschaft allerdings wieder billige Arbeitskräfte braucht und ihr der Mindestlohn zu hoch ist
Die pösen Konzerne zahlen selbst in ihren untersten Gehaltsgruppen noch den doppelten Mindestlohn. Scheiße verdienen tut man in ganz kleinen Firmen.

Jetzt möchten die wirre Linkspartei Konzerne bekämpfen und kleine Unternehmen fördern. Was bedeutet das? Will die Linkspartei Armut für alle?
KarlRanseier

Re: Re:

Beitrag von KarlRanseier »

Boracay hat geschrieben:(13 Mar 2018, 01:04)

In jedem deutschen Konzern hast du mittlerweile locker 10% Chinesen und Inder sitzen. Deutschland ist zum Leben bedeutend billiger als China mit Familie, bedeutend gesünder, mit viel mehr Freizeitwert... viel mehr verdienen als in China tut man nicht mehr, aber das gilt auch für den Rest der Welt. Das Gesamtpaket passt in Deutschland.

Hauptgrund der Kritik an Deutschland von meinen chinesischen Kollegen:
- Das Essen
- die arabischen Migranten
- die Ruhe



Die pösen Konzerne zahlen selbst in ihren untersten Gehaltsgruppen noch den doppelten Mindestlohn. Scheiße verdienen tut man in ganz kleinen Firmen.

Jetzt möchten die wirre Linkspartei Konzerne bekämpfen und kleine Unternehmen fördern. Was bedeutet das? Will die Linkspartei Armut für alle?

Deutsche Konzerne sind in China negativ aufgefallen, weil sie am meisten darüber herumheulen, dass die Löhne und Gehälter der arbeitenden Unrelevanten so rapide steigen. Wozu, meinen die Konzerne, braucht arbeitender Pöbel ein eigenes Haus, ein Auto, ein Boot und Ähnliches, was für den Erhalt der Arbeitskraft gar nicht nötig ist? Es wird nicht lange dauern, bis die ersten von ihnen wieder an Merkels Billigstandort zurückkehren. So unterwürfig wie die Deutschen sind die Chinesen nicht.

Ich war vor 8 Jahren in China. Dort war alles, abgesehen von Schokolade, wesentlich billiger als in Deutschland. Probleme mit "Ausländern" haben die Ostdeutschen, die Chinesen nicht, jedenfalls ist mir soetwas nicht aufgefallen. Sie sind sogar ausgesprochen gastfreundlich. Die Umweltprobleme sind dort allerdings viel gravierender als am Wirtschaftsstandort, deshalb würde ich persönlich nicht dauerhaft in China leben wollen.
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Re: Re:

Beitrag von Boracay »

KarlRanseier hat geschrieben: Ich war vor 8 Jahren in China. Dort war alles, abgesehen von Schokolade, wesentlich billiger als in Deutschland.
LOL - in einer Stadt wie Shanghai kostet dich fast alles 2-5x so viel wie in Deutschland.
Wohnung - mindestens 3x so teuer
Auto - 30% mehr hinzu kommt aber noch die Zulassung für nette 14.000€
Lebensmittel - mindestens das 3fache. Selbst chinesische Produkte wie Erdbeeren aus Jiangsu Kosten in Shanghai doppelt so viel wie in Deutschland.
Babysachen - ein Gläschen Babynahrung kostet in D 30 Cent, in China 3€, Milchpulver wird quasi in Gold aufgewogen. Kita oder Kinderparks unbezahlbar.
Klamotten - stinknormaler H&M, 30% mehr, Markenklamotten das doppelte
Gym - minimum das 4fache des Preises eines McFit
Freizeit - alles kostet Eintritte was in D umsonst ist
Ausgehen - Preis für Bier in einer Bar 5-12€. Preise im normalen Restaurant das Date-tauglich ist ca. 50-100% über Deutschland. Halber Deutscher Preis in chinesischen Buden wo der Spucknapf neben dem Tisch steht.

Das einzige was in China billiger ist sind ganz einfache Elektro Spielereien, Taxis, die Ubahn und Kippen. Alles andere ist total gaga teuer. Nicht umsonst stehen chinesische Städte ganz vorne auf der Liste der Most Expensive Cities.

Was glaubst du eigentlich woher die riesigen Schlangen am VAT Refund Schalter am Frankfurt Airport kommen? Kaufen die in D ein obwohl es in China so billig ist??? Warum denkst du hab ich immer Kofferweise Lebensmittel nach China mit genommen?

Deutschland ist viel viel viel viel billiger als China, das kann man gar nicht vergleichen.
Probleme mit "Ausländern" haben die Ostdeutschen, die Chinesen nicht, jedenfalls ist mir soetwas nicht aufgefallen.
Du solltest mal mit einem Chinesen reden „why Germany cannnot kill all Muslims“ ist da noch eine harmlose Frage..
KarlRanseier

Re: Re:

Beitrag von KarlRanseier »

Boracay hat geschrieben:(13 Mar 2018, 01:43)

LOL - in einer Stadt wie Shanghai kostet dich fast alles 2-5x so viel wie in Deutschland.
Wohnung - mindestens 3x so teuer
Auto - 30% mehr hinzu kommt aber noch die Zulassung für nette 14.000€
Lebensmittel - mindestens das 3fache. Selbst chinesische Produkte wie Erdbeeren aus Jiangsu Kosten in Shanghai doppelt so viel wie in Deutschland.
Babysachen - ein Gläschen Babynahrung kostet in D 30 Cent, in China 3€, Milchpulver wird quasi in Gold aufgewogen. Kita oder Kinderparks unbezahlbar.
Klamotten - stinknormaler H&M, 30% mehr, Markenklamotten das doppelte
Gym - minimum das 4fache des Preises eines McFit
Freizeit - alles kostet Eintritte was in D umsonst ist
Ausgehen - Preis für Bier in einer Bar 5-12€. Preise im normalen Restaurant das Date-tauglich ist ca. 50-100% über Deutschland. Halber Deutscher Preis in chinesischen Buden wo der Spucknapf neben dem Tisch steht.

Das einzige was in China billiger ist sind ganz einfache Elektro Spielereien, Taxis, die Ubahn und Kippen. Alles andere ist total gaga teuer. Nicht umsonst stehen chinesische Städte ganz vorne auf der Liste der Most Expensive Cities.

Was glaubst du eigentlich woher die riesigen Schlangen am VAT Refund Schalter am Frankfurt Airport kommen? Kaufen die in D ein obwohl es in China so billig ist??? Warum denkst du hab ich immer Kofferweise Lebensmittel nach China mit genommen?

Deutschland ist viel viel viel viel billiger als China, das kann man gar nicht vergleichen.



Du solltest mal mit einem Chinesen reden „why Germany cannnot kill all Muslims“ ist da noch eine harmlose Frage..

Sollte sich das so geändert haben in den letzten Jahren? Ich war in Peking. Ein Auto wollte ich natürlich nicht kaufen, aber im Supermarkt war alles, außer eben Schokolade, unglaublich billig, was wohl am absurden Umtauschkurs lag.
Boracay
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Boracay »

KarlRanseier hat geschrieben: Sollte sich das so geändert haben in den letzten Jahren? Ich war in Peking. Ein Auto wollte ich natürlich nicht kaufen, aber im Supermarkt war alles, außer eben Schokolade, unglaublich billig, was wohl am absurden Umtauschkurs lag.
Der Kurs war damals 1:10, heute ist er 1:7,8 also nicht die Welt.

Preise wie im Aldi sind für Chinesen unvorstellbar. Das ist so billig das kann sich kein Chinesen sich nur im wildesten Traum vorstellen. Glück hat wer einen Carefour in der Nähe hat, die sind noch relativ günstig (ca. 50% über dem Preis in D), ein lokaler chinesischer Supermarkt wie Lianhua kostet locker das dreifache. Eine Tomate für 2€ und solche Scherze, dazu kaum Auswahl...

Drogerien sind noch schlimmer, da bist locker das Fünffache los im Watsons vs. DM.

Wenn man in China günstig Gemüse kaufen will muss man auf einen Wetmarket gehen. Das ist günstiger als in Deutschland. Obst an den Obdtständen ist deutlich teurer (aber immer noch besser als im Supermarkt) für Fleisch usw musst in den Supermarkt gehen. Milchprodukte sind ubezahlbar, so Basics wie Mehl kosten schnell 6x so viel beim Deutschen Discounter. Ne Packung Kamilentee die hier 49 Cent kostet kostet in China 6€.

China ist ein schweineteures Land. Das rafft ein Chinese recht schnell wenn er hier ist.
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Re: Ist unsere Wirtschaft noch eine Marktwirtschaft?

Beitrag von Sorgenking »

Natürlich hat Deutschland eine Marktwirtschaft oder wo sind die ganzen Planungsbüros.
Solang die soziale MW noch die einzig vernünftige ist sollte man auch daran festhalten, meiner Meinung nach.
Auch wenn man in Sachen Umwelt & Ungleicheit sicherlich aufpassen muss und in ZUkunft noch einiges vor sich hat.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Mar 2018, 20:14)

Kinderarbeit wird auch bei hoher Produktivität immer billiger sein als die Arbeit von Erwachsenen. Das war schon immer so. Die Staaten die die Kinderarbeit los werden wollten mußten immer entsprechende Gesetze er lassen. Es gibt keinen Ort auf der Welt wo die Kinderarbeit durch eine hohe Produktivität beendet wurde. Um eine anspruchsvolle Produktion mit einer gewissen Produktivität überhaupt aufzubauen müssen auch Arbeiter da sein die diese komplexere Arbeitswelt bewältigen können. Menschen die nicht oder nur rudimentär lesen und schreiben können weil sie als Kind arbeiten und nicht in die Schule gegangen sind können keine anspruchsvolleren Maschinen bedienen. Eine produktive Wirtschaft erfordert zwingend eine einigermaßen gebildete Bevölkerung. Die gibt es aber nicht wenn der Staat keinen Jugendschutz betreibt.

Deine Idee mit der Produktivität ist also eine Luftnummer. Kinderarbeit muß also verboten werden. Und die Schulpflicht muß verbindlich sein. Das das von heute auf morgen geht behauptet keiner. Ging in Europa auch nicht.
Beantworte doch einfach die Frage. Warum würdest du deine Kinder statt in die Schule zur Arbeit schicken, wenn diese satt wären und es erlaubt wäre?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Re:

Beitrag von zollagent »

franktoast hat geschrieben:(19 Mar 2018, 10:49)

Beantworte doch einfach die Frage. Warum würdest du deine Kinder statt in die Schule zur Arbeit schicken, wenn diese satt wären und es erlaubt wäre?
Wir sind als Kinder schon mal selber arbeiten gegangen, ohne "geschickt" zu werden. Tat dem Taschengeld gut. Wir haben beim Bauern geholfen, im Sägewerk in der Nachbarschaft Sägemehl geschaufelt, Prospekte ausgetragen, Rasen gemäht, Obst gepflückt, was sich gerade bot.
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Re: Re:

Beitrag von franktoast »

Boracay hat geschrieben:(13 Mar 2018, 01:43)

LOL - in einer Stadt wie Shanghai kostet dich fast alles 2-5x so viel wie in Deutschland.
Wohnung - mindestens 3x so teuer
Auto - 30% mehr hinzu kommt aber noch die Zulassung für nette 14.000€
Lebensmittel - mindestens das 3fache. Selbst chinesische Produkte wie Erdbeeren aus Jiangsu Kosten in Shanghai doppelt so viel wie in Deutschland.
Babysachen - ein Gläschen Babynahrung kostet in D 30 Cent, in China 3€, Milchpulver wird quasi in Gold aufgewogen. Kita oder Kinderparks unbezahlbar.
Klamotten - stinknormaler H&M, 30% mehr, Markenklamotten das doppelte
Gym - minimum das 4fache des Preises eines McFit
Freizeit - alles kostet Eintritte was in D umsonst ist
Ausgehen - Preis für Bier in einer Bar 5-12€. Preise im normalen Restaurant das Date-tauglich ist ca. 50-100% über Deutschland. Halber Deutscher Preis in chinesischen Buden wo der Spucknapf neben dem Tisch steht.

Das einzige was in China billiger ist sind ganz einfache Elektro Spielereien, Taxis, die Ubahn und Kippen. Alles andere ist total gaga teuer. Nicht umsonst stehen chinesische Städte ganz vorne auf der Liste der Most Expensive Cities.

Was glaubst du eigentlich woher die riesigen Schlangen am VAT Refund Schalter am Frankfurt Airport kommen? Kaufen die in D ein obwohl es in China so billig ist??? Warum denkst du hab ich immer Kofferweise Lebensmittel nach China mit genommen?

Deutschland ist viel viel viel viel billiger als China, das kann man gar nicht vergleichen.



Du solltest mal mit einem Chinesen reden „why Germany cannnot kill all Muslims“ ist da noch eine harmlose Frage..
Shanghai <> China
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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