Abschaffung von Bargeld

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Betrachter
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Betrachter »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Sep 2018, 10:52)

Dabei ist aber doch die Frage, wer die digitale Zukunft gestaltet. Allein die Politik? Daran glaube ich nicht. Ganz klare Vorgaben macht da doch die Industrie mit ihren ständigen Neuentwicklungen im digitalen Technikbereich. Gierig lechzend werden diese Entwicklungen von unseren Kindern und Enkeln aufgenommen. Wer dieser Entwicklung kritisch gegenüber steht wird als Ewiggestriger belächelt.
Die lebenden Beweise stehen tagtäglich in Scharen an den Schulbushaltestellen, auf den Schulhöfen in den Pausen, oder irgendwo sonst im öffentlichen Raum, den Kopf gesenkt, Umwelt ausgeschaltet und mit Digitaltechnik in der Hand.
Wichtiger als die Frage, wer da was gestaltet, ist die Frage nach dem Zweck der Gestaltung. Zum allgemeinen Wohl wird technischer Fortschritt befördert?
Viele denken das. Es ist klar, bei der aktuellen Effizienz der Produktion- gerade auch durch Digitalisierung- könnte der Lebensstandard mit weit weniger Arbeit gesichert werden, als heute überall geleistet wird. Die viele wirklich freie Zeit, die dann zur Verfügung stehen könnte, würden Menschen kaum aushalten, mit nichts als dem Handy in der Hand. Und warum haben sie nicht genug Zeit, um Bedürfnisse zu entwickeln, Hobbys, die Sinn machen? Warum meinen sie, ständig etwas zu verpassen? Warum haben sie am Ende gar Angst vor der Abschaffung des Bargelds? Tip: hängt alles mit dem Zweck der Ökonomie zusammen.
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Eiskalt
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Eiskalt »

Nur ein Geldautomat alle 50 Kilometer? Schweden schafft nicht mal das. Kein Land bezahlt so digital. Doch jetzt arbeitet das Parlament an einem neuen Gesetz.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dig ... 34203.html

Das Erwachen :)

Naja wenn es erstmal kein Bargeld mehr gibt kann man den ganzen Honks auch mit negativen Zinsen das Geld abnehmen umd die Schulden der anderen auszugleichen! :)
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Occham

Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Occham »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 21:41)
Und andere haben halt große Bargeldsummen im Haus. Vielleicht weil sie befürchten, das Geld auf dem Konto ist nutzlos, falls die Bank ihre Rolläden runter zieht. Diese Furcht teile ich nicht. Aber zu behaupten, dies könnte auf keinen Fall passieren, kann ich auch nicht.
Wäre die Wirtschaft nicht sicherer, würde jeder unmittelbar sein Bargeld ausgeben? Weil dadurch das Geld in den Wirtschaftskreislauf fließt?

Nur mal so ne Frage.
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Raskolnikof
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Betrachter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:00)

Wichtiger als die Frage, wer da was gestaltet, ist die Frage nach dem Zweck der Gestaltung. Zum allgemeinen Wohl wird technischer Fortschritt befördert?
Viele denken das. Es ist klar, bei der aktuellen Effizienz der Produktion- gerade auch durch Digitalisierung- könnte der Lebensstandard mit weit weniger Arbeit gesichert werden, als heute überall geleistet wird. Die viele wirklich freie Zeit, die dann zur Verfügung stehen könnte, würden Menschen kaum aushalten, mit nichts als dem Handy in der Hand. Und warum haben sie nicht genug Zeit, um Bedürfnisse zu entwickeln, Hobbys, die Sinn machen? Warum meinen sie, ständig etwas zu verpassen? Warum haben sie am Ende gar Angst vor der Abschaffung des Bargelds? Tip: hängt alles mit dem Zweck der Ökonomie zusammen.
Die Jugend macht sich doch kaum bis gar keine Gedanken über derartige Fragen. Hauptsache, die technische Entwicklung geht weiter. Das Fiebern nach der nächsten Smartphonegeneration oder der nächsten Generation der Playstation ist schon fast manisch. Diese Generation hat auch zum größten Teil keine Angst vor der Abschaffung des Bargeldes. Das ist eher die ältere, nachdenkliche und von Erfahrungen geprägte Generation.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Realist2014 »

Betrachter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:00)

Wichtiger als die Frage, wer da was gestaltet, ist die Frage nach dem Zweck der Gestaltung. Zum allgemeinen Wohl wird technischer Fortschritt befördert?
Viele denken das. Es ist klar, bei der aktuellen Effizienz der Produktion- gerade auch durch Digitalisierung- könnte der Lebensstandard mit weit weniger Arbeit gesichert werden, als heute überall geleistet wird. Die viele wirklich freie Zeit, die dann zur Verfügung stehen könnte,
dieser Trend mit weniger Arbeit eine höheren Lebensstandard zu haben gibt es in D bereits seit 70 Jahren...

der wird auch weiter gehen..

nur muss der jeweilige "Standard" natürlich individuell von jedem einzelnen erwirtschaftet werden- durch SEINEN individuellen Einsatz SEINER Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital...

Daher können und werden auch niemals "alle" den "gleichen" Lebensstandard haben
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mi 19. Sep 2018, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Skull hat geschrieben:(19 Sep 2018, 10:58)

VIelleicht erinnert sich nich jemand an TELETEXT-Banking. :D
Du meinst jetzt BTX? Das war der Vorläufer des Internets. Irgendwie musste ja angefangen werden.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:05)

Nur ein Geldautomat alle 50 Kilometer? Schweden schafft nicht mal das. Kein Land bezahlt so digital. Doch jetzt arbeitet das Parlament an einem neuen Gesetz.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dig ... 34203.html

Das Erwachen :)

Naja wenn es erstmal kein Bargeld mehr gibt kann man den ganzen Honks auch mit negativen Zinsen das Geld abnehmen umd die Schulden der anderen auszugleichen! :)
Als ob Negativzinsen nur in einer Bargeldlosen Welt möglich wären. Die haben wir doch heute schon:

https://www.nwzonline.de/wirtschaft/neg ... 22423.html
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/kla ... 83204.html
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/mon ... 57115.html
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Eiskalt »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:21)

Als ob Negativzinsen nur in einer Bargeldlosen Welt möglich wären. Die haben wir doch heute schon:

https://www.nwzonline.de/wirtschaft/neg ... 22423.html
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/kla ... 83204.html
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/mon ... 57115.html
Nein aber du kannst im Zweifel dein Geld vom Konto holen....
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von BlueMonday »

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Sep 2018, 18:58)

Mich verwundert übrigens sehr, dass die Politik und die Verbraucherverbände nichts gegen deutsche Geschäftsleute unternehmen, die sich weigern, das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld noch anzunehmen.
Solange kein Vertrag geschlossen wurde, lässt sich ja das gestalten und entsprechend ausschließen. Das Gesetzliche Zahlungsmittel kommt erst ins Spiel, wenn es bereits eine Geldforderung bzw. einen Gläubiger gibt.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(19 Sep 2018, 10:58)

Was natürlich Blödsinn ist.[/u]

Jeder Entwicklung sollte man kritisch gegenüber stehen.
Was ja nichts mit Ablehnung zu tun hat. Kritisch gegenüberstehen, sollte man einiges schon.
Das Gegenteil würde ja das Ausschalten des eigenen Verstandes bedeuten.

Entwicklungen und deren neue Produkte werden sich verstärken oder durchsetzen.
Manches aber eben auch nicht. Eine Einbahnstrasse wird vieles nicht sein.

VIelleicht erinnert sich nich jemand an TELETEXT-Banking. :D

mfg
1990 hat unser Wirtschaftsdozent verkündet dass Bildschirmtext die Zukunft sei. Ich hab ihm sofort gesagt dass diese Technik mausetot ist. Und so war es dann auch. Manchmal landen technische Entwicklungen auch ganz schnell in der Sackgasse obwohl der Hype gewaltig war.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Alter Stubentiger »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:16)

Du meinst jetzt BTX? Das war der Vorläufer des Internets. Irgendwie musste ja angefangen werden.
BTX funktionierte ganz anders und geplant war dass jeder Zugriff Gebühren kostet. Die großen Telefonkonzerne haben darum gegen das Internet gekämpft. Sie wollten es nicht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Eiskalt hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:27)

Nein aber du kannst im Zweifel dein Geld vom Konto holen....
Wenn die Bank dir dein digitales Geld streicht wird auch der Geldautomat kein Bargeld mehr ausspucken. Da mache dir mal keine Hoffnungen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Eiskalt »

Raskolnikof hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:59)

Wenn die Bank dir dein digitales Geld streicht wird auch der Geldautomat kein Bargeld mehr ausspucken. Da mache dir mal keine Hoffnungen.
Dann würden die Menschen wohl auf die Barrikaden gehen...
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:43)

1990 hat unser Wirtschaftsdozent verkündet dass Bildschirmtext die Zukunft sei. Ich hab ihm sofort gesagt dass diese Technik mausetot ist. Und so war es dann auch. Manchmal landen technische Entwicklungen auch ganz schnell in der Sackgasse obwohl der Hype gewaltig war.
Und andere Entwicklungen wie die Vinylschallplatte feiern unerwartete Wiederauferstehungen. Ebenso wie Mikrofilm im Bereich Langzeitarchivierung. Sicherlich in beschränkten Zirkeln. Aber ein unumgehbarer Zwang zur Hinnahme jeder von der Wirtschaft gelieferten Vorgabe besteht keineswegs. Wichtiger vielleicht noch als die Beispiele Vinyl und MIkrofilm ist die Wiederaufnahme der Diskussion um den Marxschen Begriff des Warenfetischismus bzw. des Fetischcharakters der Waren.

Ich hatte eher in den 70er, 80er Jahren den Eindruck, dass technische Gerätegenerationen quasi zu 100 Prozent die Gesellschaft durchlaufen und durchwirkt haben. Heute sehe ich weitaus mehr ein plurales Angebot der Auswahl. Es ist vollkommen unnötig, jeden Scheiß mitmachen zu müssen. Und es ist, umgekehrt, auch kein Problem auch ziemlich abseitige Sachen mitzumachen. Und genau diese zeitgemäße Pluralität wäre bei einer verordneten totalen Bargeldabschaffung nicht mehr gegeben.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

jorikke hat geschrieben:(19 Sep 2018, 11:53)

Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, bist du der Meinung,
ins Blaue zu fabulieren ist sinnvoller als eigene Erfahrungen einfließen zu lassen ?

Das, hätte ich dir wirklich nicht zugetraut.
Ich denke, da hast Du den Mod falsch verstanden.

Der hatte lediglich auf die ständig (gleichen ?) Wiederholungen verwiesen.
Irgendwelche positiven wie negativen Beispiele.

Ob das dann etwas mit der Grundsätzlichkeit des Themas zu tun hat...

Aber wenn ich das richtig sehe, lässt der Mod es erst einmal...so weiterlaufen. :D

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

einige Beiträge...
hierhin

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=340

ausgelagert.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Dampflok94 »

Occham hat geschrieben:(19 Sep 2018, 12:06)

Wäre die Wirtschaft nicht sicherer, würde jeder unmittelbar sein Bargeld ausgeben? Weil dadurch das Geld in den Wirtschaftskreislauf fließt?

Nur mal so ne Frage.
Bargeld ist ja nur ein relativ kleiner Teil der Geldmenge. Die Giralgeldmenge ist wesentlich größer. Und vom umlaufenden Bargeld dürfte sich wiederum nur ein kleinerer Teil sich in Schließfächern oder unter Matratzen befinden. Von daher gehe ich davon aus, daß dieser Entzug für den Wirtschaftskreislauf unerheblich ist.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 17:02)

Bargeld ist ja nur ein relativ kleiner Teil der Geldmenge. Die Giralgeldmenge ist wesentlich größer.
Und vom umlaufenden Bargeld dürfte sich wiederum nur ein kleinerer Teil sich in Schließfächern oder unter Matratzen befinden.
Von daher gehe ich davon aus, daß dieser Entzug für den Wirtschaftskreislauf unerheblich ist.
Und nicht zu vergessen, das Buba und EZB gewisse Hortungserfahrungen in der Zentralbankgeldversorgung berücksichtigen.

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von frems »

Der kassenlose Supermarkt wird für Amazon offenbar immer wichtiger. Das Onlinekaufhaus will die eigene Aktivitäten in diesem Bereich stark intensivieren und drängt damit immer stärker in den klassischen Einzelhandel. Nach einem Bloomberg-Bericht arbeitet Amazon daran, 3.000 kassenlose Supermärkte bis zum Jahr 2021 zu eröffnen.
https://www.golem.de/news/amazon-go-bis ... 36661.html

Kann man nur hoffen, dass zumindest die Technik auch ihren Weg nach Europa findet. :thumbup:

Kreditkarten, Mobile Payment etc. waren ja bekanntlich für diese Anwendungen eh nur Zwischenschritte bzw. Brückentechnik. Und keine schlechten. Seit fast einer Woche in Dänemark und nicht ein einziges mal Geld abgehoben, ob beim Kongress, bei der Imbissbude, beim Taxifahrer, im Restaurant oder im Supermarkt. Und nicht nur das: ich sah nicht eine einzige Person, die nach Klimpergeld wühlte, weil sie unbedingt nochmal etwas Papier und Metall in den Fingern spüren muss, bevor sie einen einfachen Zahlungsprozess durchführt. Charmant. Zahlungen per Smartphone sah man hingegen gelegentlich, aber dann doch sehr selten. Gefühlt 95% war mit Karte.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(20 Sep 2018, 19:59)

https://www.golem.de/news/amazon-go-bis ... 36661.html

Kann man nur hoffen, dass zumindest die Technik auch ihren Weg nach Europa findet. :thumbup:

Kreditkarten, Mobile Payment etc. waren ja bekanntlich für diese Anwendungen eh nur Zwischenschritte bzw. Brückentechnik. Und keine schlechten. Seit fast einer Woche in Dänemark und nicht ein einziges mal Geld abgehoben, ob beim Kongress, bei der Imbissbude, beim Taxifahrer, im Restaurant oder im Supermarkt. Und nicht nur das: ich sah nicht eine einzige Person, die nach Klimpergeld wühlte, weil sie unbedingt nochmal etwas Papier und Metall in den Fingern spüren muss, bevor sie einen einfachen Zahlungsprozess durchführt. Charmant. Zahlungen per Smartphone sah man hingegen gelegentlich, aber dann doch sehr selten. Gefühlt 95% war mit Karte.

Wer allerdings im Supermarkt mit Karte zahlt, obwohl er nur eine Tafel Schokolade und ein Mineralwasser kaufte, sollte, meiner Meinung nach, einen Aufpreis von 20% zahlen, denn er stiehlt den anderen Kunden Zeit, nur um "modern" zu sein. :rolleyes:

Zahlvorgänge mit Karte dauern oft deutlich länger und sind nur bei größeren Beträgen sinnvoll.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Skull »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:12)

Zahlvorgänge mit Karte dauern oft deutlich länger und sind nur bei größeren Beträgen sinnvoll.
Halte ich persönlich auch so.

Bin aber der Meinung, das sollte jeder für sich selbst entscheiden, was sinnvoll...für jeden selbst IST.

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:12)

Wer allerdings im Supermarkt mit Karte zahlt, obwohl er nur eine Tafel Schokolade und ein Mineralwasser kaufte, sollte, meiner Meinung nach, einen Aufpreis von 20% zahlen, denn er stiehlt den anderen Kunden Zeit, nur um "modern" zu sein. :rolleyes:

Zahlvorgänge mit Karte dauern oft deutlich länger und sind nur bei größeren Beträgen sinnvoll.
Man zahlt mit Karte, nur um modern zu sein? :D In was für Abgründen bewegst Du Dich bitte? Wer nur eine Tafel Schokolade kauft, hält seine Karte eine halbe Sekunde ans Lesegerät und fertig. Das spart nicht nur an der Kasse Geld, sondern lässt auch den Geldautomaten entfallen. Das ist nicht sonderlich spektakulär.
Labskaus!

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:23)

Man zahlt mit Karte, nur um modern zu sein? :D In was für Abgründen bewegst Du Dich bitte? Wer nur eine Tafel Schokolade kauft, hält seine Karte eine halbe Sekunde ans Lesegerät und fertig. Das spart nicht nur an der Kasse Geld, sondern lässt auch den Geldautomaten entfallen. Das ist nicht sonderlich spektakulär.

Ich lebe im Entwicklungsland Deutschland. Hier kann man im Supermarkt mit Bargeld oder mit EC-Karte zahlen, wobei Letzteres in aller Regel deutlich länger dauert. Bargeld- und Kartenzahlung haben jeweils Vor- und Nachteile.

Warum manche Leute Bargeld abschaffen wollen, verstehe ich nicht. Soll das der Kontrolle dienen? Bessere Überwachung, wer was konsumiert, um gezielter Werbung zu betreiben? "Terrorbekämpfung"?
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:48)

Ich lebe im Entwicklungsland Deutschland. Hier kann man im Supermarkt mit Bargeld oder mit EC-Karte zahlen, wobei Letzteres in aller Regel deutlich länger dauert. Bargeld- und Kartenzahlung haben jeweils Vor- und Nachteile.

Warum manche Leute Bargeld abschaffen wollen, verstehe ich nicht. Soll das der Kontrolle dienen? Bessere Überwachung, wer was konsumiert, um gezielter Werbung zu betreiben? "Terrorbekämpfung"?
Kreditkarten sind nichts "modernes". Die gibt es seit Jahrzehnten. Und es schrieb niemand, dass Klimpergeld abgeschafft gehört. Einfach mal an die frische Luft gehen.
Labskaus!

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(27 Sep 2018, 10:07)

Kreditkarten sind nichts "modernes". Die gibt es seit Jahrzehnten. Und es schrieb niemand, dass Klimpergeld abgeschafft gehört. Einfach mal an die frische Luft gehen.

Hast Du den Titel dieses Threads nicht verstanden? :?:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 10:13)

Hast Du den Titel dieses Threads nicht verstanden? :?:
Ja, Selbsthilfegruppe für Aluhutträger. Trotzdem schrieb niemand, dass Bargeld abgeschafft werden soll. Kannst aber gerne Monologe führen.
Labskaus!

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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Mendoza »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:12)

Wer allerdings im Supermarkt mit Karte zahlt, obwohl er nur eine Tafel Schokolade und ein Mineralwasser kaufte, sollte, meiner Meinung nach, einen Aufpreis von 20% zahlen, denn er stiehlt den anderen Kunden Zeit, nur um "modern" zu sein. :rolleyes:

Zahlvorgänge mit Karte dauern oft deutlich länger und sind nur bei größeren Beträgen sinnvoll.
War gerade bei Aldi. Bezahlvorgang mit Kontaktloskarte hat ca. 3 sek gedauert. Krieg ich jetzt 20% Rabatt?
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von KarlRanseier »

Mendoza hat geschrieben:(27 Sep 2018, 11:10)

War gerade bei Aldi. Bezahlvorgang mit Kontaktloskarte hat ca. 3 sek gedauert. Krieg ich jetzt 20% Rabatt?

Wegen der Eigentumsverhältnisse steht es leider nicht in meiner Macht, Dir bei Aldi Rabatte zu gewähren. Ich empfehle deshalb, direkt vor Ort zu betteln! :thumbup:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:48)
Ich lebe im Entwicklungsland Deutschland. Hier kann man im Supermarkt mit Bargeld oder mit EC-Karte zahlen, wobei Letzteres in aller Regel deutlich länger dauert. (…) Warum manche Leute Bargeld abschaffen wollen, verstehe ich nicht.
Hier will doch kein Mitdiskutierender das Bargeld abschaffen. Insofern scheint mir der Threadtitel irreführend. Bezüglich deiner Behauptung, dass die Bezahlung mit der Girokarte (die EC-Karte wurde 2007 durch die Girokarte abgelöst) länger dauert solltest du vielleicht hier noch mal nachlesen, da ich mich nicht wiederholen will. Nur soviel an dieser Stelle: Du liegst mit deiner Behauptung falsch.:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p4295702
und
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p4308749
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Dampflok94 »

Raskolnikof hat geschrieben:(27 Sep 2018, 13:46)
Hier will doch kein Mitdiskutierender das Bargeld abschaffen.
Wenn dem so wäre, welchen Sinn hätte der Strang dann noch. Denn die Abschaffung des "Plastikgeldes" fordert ja auch keiner. Sprich, alle sind sich einig, daß die Zahlung mit Bargeld und die bargeldlose Zahlung weiter existieren sollen. Worüber also diskutieren?
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von jorikke »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Sep 2018, 17:00)

Wenn dem so wäre, welchen Sinn hätte der Strang dann noch. Denn die Abschaffung des "Plastikgeldes" fordert ja auch keiner. Sprich, alle sind sich einig, daß die Zahlung mit Bargeld und die bargeldlose Zahlung weiter existieren sollen. Worüber also diskutieren?
Für kultivierte Menschen ist Diskussion ein Selbstzweck. :D :D :D
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von unity in diversity »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 17:02)

Bargeld ist ja nur ein relativ kleiner Teil der Geldmenge. Die Giralgeldmenge ist wesentlich größer. Und vom umlaufenden Bargeld dürfte sich wiederum nur ein kleinerer Teil sich in Schließfächern oder unter Matratzen befinden. Von daher gehe ich davon aus, daß dieser Entzug für den Wirtschaftskreislauf unerheblich ist.
Bei einer Währungsreform bauen die Banken Waagen auf.
Legen Sie ihre Matratze auf die Waage und wir zahlen Materialwert.
Laut Tageskurs ist der Wert gefallen, weil zu viele ihre Matratzen vorgelegt haben.
Geldscheine werden im Handel akzeptiert, solange die Geldautomaten was hergeben.
Das wird der Beginn einer neuen Freundschaft, der Tauschwirtschaft.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Misterfritz »

Bei SPIEGEL ONLINE tobt eine ähnlich verbissene Diskussion :D
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 26430.html
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Sep 2018, 09:29)

Bei SPIEGEL ONLINE tobt eine ähnlich verbissene Diskussion :D
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 26430.html
Hier hat der Spiegel allerdings vergessen zu erwähnen, dass rund 30 Millionen Bundesbürger über ein völlig Gebührenfreies Girokonto bei einer Direkt/Onlinebank verfügen die ihren Kunden mit der ebenfalls Gebührenfreien Kreditkarte die Möglichkeit bieten, ebenfalls Gebührenfrei jeden Geldautomaten einer jeden Bank bzw. Sparkasse zu nutzen.
Wer sein Gehalts- bzw. Rentenkonto nicht wechseln aber von den genannten Vorteilen dennoch profitieren möchte legt sich ein Zweitkonto bei einer Direktbank zu und lässt von seinem Erstkonto per Dauerauftrag monatlich einen bestimmten Betrag auf das Zweitkonto übertragen. So mache ich das.

Und schon ist das Problem mit dem fehlenden Geldautomaten der Hausbank bzw. Bankenverbund im Irgendwo kein Problem mehr.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von immernoch_ratlos »

jorikke hat geschrieben:Für kultivierte Menschen ist Diskussion ein Selbstzweck. :D :D :D
Danke jorikke :p - damit ist die Existenz nahezu aller Themen hier - wenn auch für manchen überraschend - dennoch hinreichend erklärt :thumbup:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Sep 2018, 11:40)

Hier hat der Spiegel allerdings vergessen zu erwähnen, dass rund 30 Millionen Bundesbürger über ein völlig Gebührenfreies Girokonto bei einer Direkt/Onlinebank verfügen die ihren Kunden mit der ebenfalls Gebührenfreien Kreditkarte die Möglichkeit bieten, ebenfalls Gebührenfrei jeden Geldautomaten einer jeden Bank bzw. Sparkasse zu nutzen.
Das hat der Spiegel nicht vergessen - es geht im den Artikel um die Verbreitung von Geldautomaten und nicht um Konten.
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Raskolnikof
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Wieso? Es geht doch in dem Spiegel-Artikel um das Thema Geldautomaten und um deren Verfüfbarkeit in struktur- bevölkerungsarmen Regionen Deutschlands. Da ist es eben nicht immer leicht, unterwegs einen Geldautomaten seiner Bank oder Bankenverbundes zu finden, wo gebührenfrei Geld abgehoben werden kann. Nicht selten muss dann notgedrungen ein Geldautomat herhalten, wo dann Gebühren erhoben werden. Insofern ist mein Hinweis auf ein Konto bei einer Bank, die eine gebührenfreie Kreditkarte herausgibt mit der ich bei jedem Geldautomaten gebührenfrei Geld abheben kann doch nicht verkehrt.
Und wer nicht seine Hausbank wechseln möchte (hab ich auch nicht getan) und sich kein zweites Girokonto zulegen möchte kann sich auch bei einigen Direktbanken eine gebührenfreie VISA-Karte zulegen ohne dort ein Girokonto anlegen zu müssen.
Falls jetzt wieder die Frage gestellt werden sollte, wie sich denn eine gebührenfreie Kreditkarte für die ausgebende Bank bezahlt macht: Ganz einfach: Zunächst einmal kostet der Bank lediglich die Ausstellung der Kreditkarte etwas Geld. Danach gibt’s den Kunden nur noch im IT-System und bereitet der Bank keinerlei Kosten mehr. Man kann das vergleichen mit z.B. passiven Mitgliedern in einem Verein, die nur (noch) ihren Mitgliedsbeitrag zahlen aber keine Leistungen des Vereins mehr in Anspruch nehmen oder nutzen. Allerdings verdient die Bank bei jedem Einkauf mit Karte durch die s.g. Interbankent-gelte mit und zwar 0,3 Prozent des Kaufbetrages (früher bis 2 Prozent). Trotz Decke-lung dieser gebühren durch die EU kommen da insbesondere große Direktbanken mit mehreren Millionen Kunden da auf stattliche Gewinne. Und das fürs Nichtstun.
Dazu kommen dann noch Einnahmen die bei Zusatzleistungen fällig werden, etwas beim Überziehen des Kontos oder verspäteter Rückzahlung oder Teilzahlungsoptionen.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Sep 2018, 15:41)

Wieso? Es geht doch in dem Spiegel-Artikel um das Thema Geldautomaten und um deren Verfüfbarkeit in struktur- bevölkerungsarmen Regionen Deutschlands. Da ist es eben nicht immer leicht, unterwegs einen Geldautomaten seiner Bank oder Bankenverbundes zu finden, wo gebührenfrei Geld abgehoben werden kann. Nicht selten muss dann notgedrungen ein Geldautomat herhalten, wo dann Gebühren erhoben werden. Insofern ist mein Hinweis auf ein Konto bei einer Bank, die eine gebührenfreie Kreditkarte herausgibt mit der ich bei jedem Geldautomaten gebührenfrei Geld abheben kann doch nicht verkehrt.
Und wer nicht seine Hausbank wechseln möchte (hab ich auch nicht getan) und sich kein zweites Girokonto zulegen möchte kann sich auch bei einigen Direktbanken eine gebührenfreie VISA-Karte zulegen ohne dort ein Girokonto anlegen zu müssen.
Falls jetzt wieder die Frage gestellt werden sollte, wie sich denn eine gebührenfreie Kreditkarte für die ausgebende Bank bezahlt macht: Ganz einfach: Zunächst einmal kostet der Bank lediglich die Ausstellung der Kreditkarte etwas Geld. Danach gibt’s den Kunden nur noch im IT-System und bereitet der Bank keinerlei Kosten mehr. Man kann das vergleichen mit z.B. passiven Mitgliedern in einem Verein, die nur (noch) ihren Mitgliedsbeitrag zahlen aber keine Leistungen des Vereins mehr in Anspruch nehmen oder nutzen. Allerdings verdient die Bank bei jedem Einkauf mit Karte durch die s.g. Interbankent-gelte mit und zwar 0,3 Prozent des Kaufbetrages (früher bis 2 Prozent). Trotz Decke-lung dieser gebühren durch die EU kommen da insbesondere große Direktbanken mit mehreren Millionen Kunden da auf stattliche Gewinne. Und das fürs Nichtstun.
Dazu kommen dann noch Einnahmen die bei Zusatzleistungen fällig werden, etwas beim Überziehen des Kontos oder verspäteter Rückzahlung oder Teilzahlungsoptionen.
Wenn der nächste Geldautomat über 5 Kilometer entfernt ist, geht es weniger um Gebühren, sondern um die Entfernung.
Darum geht es in dem Artikel, in der Diskussion dann natürlich weniger ;)
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Raskolnikof hat geschrieben:(30 Sep 2018, 15:41)

Wieso? Es geht doch in dem Spiegel-Artikel um das Thema Geldautomaten und um deren Verfüfbarkeit in struktur- bevölkerungsarmen Regionen Deutschlands. Da ist es eben nicht immer leicht, unterwegs einen Geldautomaten seiner Bank oder Bankenverbundes zu finden, wo gebührenfrei Geld abgehoben werden kann. Nicht selten muss dann notgedrungen ein Geldautomat herhalten, wo dann Gebühren erhoben werden. Insofern ist mein Hinweis auf ein Konto bei einer Bank, die eine gebührenfreie Kreditkarte herausgibt mit der ich bei jedem Geldautomaten gebührenfrei Geld abheben kann doch nicht verkehrt.
Und wer nicht seine Hausbank wechseln möchte (hab ich auch nicht getan) und sich kein zweites Girokonto zulegen möchte kann sich auch bei einigen Direktbanken eine gebührenfreie VISA-Karte zulegen ohne dort ein Girokonto anlegen zu müssen.
Falls jetzt wieder die Frage gestellt werden sollte, wie sich denn eine gebührenfreie Kreditkarte für die ausgebende Bank bezahlt macht: Ganz einfach: Zunächst einmal kostet der Bank lediglich die Ausstellung der Kreditkarte etwas Geld. Danach gibt’s den Kunden nur noch im IT-System und bereitet der Bank keinerlei Kosten mehr. Man kann das vergleichen mit z.B. passiven Mitgliedern in einem Verein, die nur (noch) ihren Mitgliedsbeitrag zahlen aber keine Leistungen des Vereins mehr in Anspruch nehmen oder nutzen. Allerdings verdient die Bank bei jedem Einkauf mit Karte durch die s.g. Interbankent-gelte mit und zwar 0,3 Prozent des Kaufbetrages (früher bis 2 Prozent). Trotz Decke-lung dieser gebühren durch die EU kommen da insbesondere große Direktbanken mit mehreren Millionen Kunden da auf stattliche Gewinne. Und das fürs Nichtstun.
Dazu kommen dann noch Einnahmen die bei Zusatzleistungen fällig werden, etwas beim Überziehen des Kontos oder verspäteter Rückzahlung oder Teilzahlungsoptionen.
Ich schätze, dass der Wert des Handels mit Personeninformationen für die Banken zumindest perspektivisch noch weit lukrativer ist. Und einer der wichtigsten Gründe für die Forcierung der Bargeldabschaffung.

Die dauernde Aufforderung meiner Bank, von der Pin-Übertragung per SMS an ein "dummes" Mobiltelefon überzuwechseln auf eine Smartphone-App geht für mein Gefühl in eine ähnliche Richtung. Ausgerechnet "höhere Sicherheit" wird als Argument vorgetragen. Wenn die Pin an ein internetfähiges Gerät mit zahllosen Apps, die alle ihre Lücken haben können, soll "sicherer" sein.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

@ schokoschendrezki:

du kommst jetzt wieder auf ein anderes Thema. Es ging zuvor einfach um die Erreichbarkeit von Geldautomaten. Und da habe ich die Möglichkeit aufgezeigt, einen Geldautomaten zu finden, bei dessen Nutzung keinerlei Gebühren anfallen, einfach nur durch Auswahl der "richtigen" Bank. Das hat doch jetzt MobilePay nichts zu tun.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Raskolnikof hat geschrieben:(01 Oct 2018, 14:20)

@ schokoschendrezki:

du kommst jetzt wieder auf ein anderes Thema. Es ging zuvor einfach um die Erreichbarkeit von Geldautomaten. Und da habe ich die Möglichkeit aufgezeigt, einen Geldautomaten zu finden, bei dessen Nutzung keinerlei Gebühren anfallen, einfach nur durch Auswahl der "richtigen" Bank. Das hat doch jetzt MobilePay nichts zu tun.
Die "Erreichbarkeit von Geldautomaten" - solange es zumindest ein paar irgendwo in meiner Stadt gibt, rangiert bei mir in der Problemliste irgendwo an der 2321-Stelle. Ich hab' unlängst ganz bewusst am Automaten einer Bank Geld abgehoben und eine Gebühr in Kauf genommen, die nicht die meine war. Nur, um mir nicht durch Anzeige des Kontostands die Laune verderben zu lassen ...

Weiß Du. Es ist so. Stand Oktober 2018. Ich höre eine Sendung auf einem seriösen Kanal, die ist überschrieben mit:
Wie unser Geld wirklich entsteht. Money from nothing

Der größte Teil unseres Geldes wird nicht von der Zentralbank geschaffen, sondern von den Banken. Und zwar einfach so, aus dem Nichts. Die Tatsache ist weitgehend unbekannt. Aber sie gefährdet zunehmend die Stabilität unseres Finanzsystems. Kritiker fordern eine neue Geldordnung.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wi ... _id=425402

In dieser Sendung wird einiges erklärt. Unter anderem, dass selbst Banker und Finanzwissenschaftler eigentlich nicht wissen, wie Geld tatsächlich entsteht. Dass dem Bankgeld immer auch ein entsprechendes Äquivalent an Zentralbankgeld gegenübersteht ... dachte ich bislang eigentlich auch. Ist aber vielleicht nicht so. Mein weiß es nicht genau. Der Ökonom Peter Bofinger wird zitiert, der nachträglich seine Lehrbücher überarbeitete, weil er einsah, dass diese üblichen rein güterwirtschaftlichen Volkswirtschaftsmodelle völlig untauglich sind. Ich als Laie bin verwirrt. Mit der Abschaffung des Bargelds kommts mir so vor, als wenn man eine Herzoperation durchführt, aber noch gar nicht so genau weiß oder sich darüber einig ist, was und wo dieses Herz eigentlich ist.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

Warum schreibst du jetzt auch von der Abschaffung des Bargeldes? Wer will das hier denn? Es scheint wohl eine Art Fluch über diesen Thread zu hängen. :rolleyes:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von immernoch_ratlos »

schokoschendrezki hat geschrieben:In dieser Sendung wird einiges erklärt. Unter anderem, dass selbst Banker und Finanzwissenschaftler eigentlich nicht wissen, wie Geld tatsächlich entsteht. Dass dem Bankgeld immer auch ein entsprechendes Äquivalent an Zentralbankgeld gegenübersteht ... dachte ich bislang eigentlich auch. Ist aber vielleicht nicht so. Mein weiß es nicht genau.
Auf die Gefahr hin, das Du meine (eigentlich nicht meine) "Erkenntnisse" ignorierst oder völlig daneben findest - das bin ich inzwischen gewöhnt - hier kleine Schnipsel aus Yuval Noah Hararis Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" :
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Aber wie gelang es dem Homo sapiens, diese kritische Schwelle zu überwinden? Wie schaffte er es, Städte mit Zehntausenden Einwohnern und Riesenreiche mit Millionen von Untertanen zu gründen? Sein Erfolgsgeheimnis war die fiktive Sprache. Eine große Zahl von wildfremden Menschen kann effektiv zusammenarbeiten, wenn alle an gemeinsame Mythen glauben.
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Rechtsstaaten fußen auf gemeinsamen juristischen Mythen: Zwei wildfremde Anwälte können effektiv kooperieren, weil sie an die Existenz von Recht, Gesetz und Menschenrechten glauben.
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Das Unternehmen ist unsichtbar, es handelt sich nicht um ein physisches Objekt. Trotzdem existiert es als juristische Person.Es kann Bankkonten eröffnen und Eigentum erwerben. Es zahlt Steuern und kann verklagt werden, und zwar völlig unabhängig von den Menschen, die es besitzen oder für es arbeiten.

Im Gesetz werden diese Unternehmen auch als »Körperschaften« bezeichnet, was eigentlich ironisch ist, denn diese Bezeichnung kommt vom Wort »Körper« und genau den haben diese Unternehmen ja gerade nicht. Trotzdem behandelt das Gesetz sie so, als handele es sich um Menschen aus Fleisch und Blut.
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Wenn ein Priester mit all seinen heiligen Gewändern und geweihten Gerätschaften im richtigen Moment die richtigen Worte sprach, verwandelten sich gewöhnliche Oblaten in den Leib Christi und gewöhnlicher Wein in das Blut Christi. Der Priester sprach die lateinische Formel »Hoc est corpus meum!« (zu Deutsch »das ist mein Leib«) und Hokuspokus! wurde das Brot zu Fleisch. Und nachdem der Priester alle nötigen Formeln gesprochen hatte, waren auch die Gläubigen überzeugt, dass es sich tatsächlich nicht mehr um Brot und Wein, sondern um den Leib und das Blut Christi handelte, und sie behandelten sie mit einer Ehrfurcht, die sie einer Oblate und einem Schluck Wein nie entgegengebracht hätten.
Wer sich danach noch wirklich ernsthaft Gedenken darüber macht, wie solche Mythen - wo gern auch mal das Wasser den Berg hinaufläuft - hier "Geld" entsteht und ob jetzt die eine oder andere "Darreichungsform" von Geld besser abgeschafft werden solle oder aber nicht, dann weiß man das kann nur ein "Homo sapiens sapiens" sein. Der lässt sich immer ein passendes Narrativ einfallen. Wie schon Toyota meint "Nichts ist unmöglich"

Das Geld sollte wieder abgeschafft werden - wir denken uns einfach was ganz Neues aus.... Sicherheitshalber verfluche ich das Geld schon mal - "dreimal schwarzer Kater" - ohh meines ist schon weg :eek:
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(05 Oct 2018, 00:57)

Auf die Gefahr hin, das Du meine (eigentlich nicht meine) "Erkenntnisse" ignorierst oder völlig daneben findest - das bin ich inzwischen gewöhnt - hier kleine Schnipsel aus Yuval Noah Hararis Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" : Wer sich danach noch wirklich ernsthaft Gedenken darüber macht, wie solche Mythen - wo gern auch mal das Wasser den Berg hinaufläuft - hier "Geld" entsteht und ob jetzt die eine oder andere "Darreichungsform" von Geld besser abgeschafft werden solle oder aber nicht, dann weiß man das kann nur ein "Homo sapiens sapiens" sein. Der lässt sich immer ein passendes Narrativ einfallen. Wie schon Toyota meint "Nichts ist unmöglich"

Das Geld sollte wieder abgeschafft werden - wir denken uns einfach was ganz Neues aus.... Sicherheitshalber verfluche ich das Geld schon mal - "dreimal schwarzer Kater" - ohh meines ist schon weg :eek:
Ich bin sehr zu haben für jegliche Art von konsequentem Neudenkertum. Haaretz, für die Yuvai Noah Hararis schreibt, gehört zu meinen Lieblingspublikationen und seiner Ansicht zum islamistischen Terror, dass dieser eher von Geldgier und weniger von einem angeblich "intrinsischen" Terrorismus des Islam geleitet ist, stimme ich 100 Prozent zu.

Aber die Verhinderung der Bargeldabschaffung ist einfach ein realistischeres Ziel als die Abschaffung von Geld überhaupt. Und die Prozesse der Gelderschaffung können transparent gemacht werden. Wenn man nur will. So wie ich vielfach mitbekommen habe, wollen die Volkswirtschaftler nur nicht. Vielleichtl, weil einfach das Beharrungsvermögen an den Güterproduktionsmodellen zu groß ist. Weil es einfach mühselig ist, nun auch noch Geld ins Kalkül zu nehmen. In diesen klassischen, kanonischen Modellen scheint Geld einfach "da" und verfügbar zu sein. Man rechnet mit Geldeinheiten. SO wie man auch "Zahlen" benutzt. Aber es lohnt sich durchaus, auch über "Zahlen" mal nachzudenken.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Raskolnikof hat geschrieben:(04 Oct 2018, 16:22)

Warum schreibst du jetzt auch von der Abschaffung des Bargeldes? Wer will das hier denn? Es scheint wohl eine Art Fluch über diesen Thread zu hängen. :rolleyes:
Also zumindest in einer früheren Phase dieses Strangs kann ich mich schon an ein paar vehemente Bargeldabschaffungsbefürworter erinnern.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orbiter1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2018, 08:47)

Also zumindest in einer früheren Phase dieses Strangs kann ich mich schon an ein paar vehemente Bargeldabschaffungsbefürworter erinnern.
Zu denen gehöre ich. War vor kurzem 1 Woche in Schweden. Habe nicht 1 Krone Bargeld benötigt, alles (Hotel, Restaurant, Eintrittsgelder, Supermarkt, Tanken, ...) mit EC- bzw Kreditkarte bezahlt. Finde ich äußerst komfortabel.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von schokoschendrezki »

Orbiter1 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 09:23)

Zu denen gehöre ich. War vor kurzem 1 Woche in Schweden. Habe nicht 1 Krone Bargeld benötigt, alles (Hotel, Restaurant, Eintrittsgelder, Supermarkt, Tanken, ...) mit EC- bzw Kreditkarte bezahlt. Finde ich äußerst komfortabel.
Du siehst das halt rein aus der Perspektive der Konsumentenbequemlichkeit. Auch ich würde nie auf die Idee kommen, Hotelrechnungen, größere Anschaffungen oder gar regelmäßige Zahlungen bar abzuwickeln. Aber: Gerade aus solchen wenigen größeren Zahlungen lassen sich ja auch schlecht Persönlichkeitsprofile ableiten. Zu geringer Stichprobenumfang. Erst die vielen vielen kleineren Zahlungen, das Mineralwasser hier, die Brötchen dort usw. die große Menge an minimalen Transaktionen liefert irgendwann präzise Persönlichkeitsprofile ... und ist andererseits problemlos mit Bargeld abwickelbar.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Orbiter1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2018, 09:28)

Du siehst das halt rein aus der Perspektive der Konsumentenbequemlichkeit. Auch ich würde nie auf die Idee kommen, Hotelrechnungen, größere Anschaffungen oder gar regelmäßige Zahlungen bar abzuwickeln. Aber: Gerade aus solchen wenigen größeren Zahlungen lassen sich ja auch schlecht Persönlichkeitsprofile ableiten. Zu geringer Stichprobenumfang. Erst die vielen vielen kleineren Zahlungen, das Mineralwasser hier, die Brötchen dort usw. die große Menge an minimalen Transaktionen liefert irgendwann präzise Persönlichkeitsprofile ... und ist andererseits problemlos mit Bargeld abwickelbar.
Aus den bargeldlosen Zahlungen lässt sich mein Konsumverhalten ableiten, aber ganz sicher nicht meine Persönlichkeit, mein Charakter, meine politischen Einstellungen, mit wem ich mich über was unterhalte, auf welche Demo ich gehe, usw. Ich habe kein Problem damit wenn man meine Vorlieben im Bereich Konsum kennt und mir darauf zugeschnittene Angebote unterbreitet.
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von immernoch_ratlos »

;) Freut mich schokoschendrezki das Dir die Überlegungen von Yuvai Noah Harari gefallen, der hat noch mehr an Erkenntnissen auf Lager, die für mich ausformulieren, was ich selbst schon lange ähnlich gedacht habe.

Ein Dissens habe ich allerdings was Du über Zahlen aussagst. Die haben durchaus einen realistischen Bezug zur Wirklichkeit - reale Dinge lassen sich "abzählen" - Mathematik folgt Naturgesetzen. Die gefundenen Bezeichnungen eins, zwei usw. lassen sich sprachlich begründen und sind keine bloßen "Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze" die nur solange scheinbar existieren wie irgendwer gemeinsam mit anderen daran glaubt.

Erstaunlich was sich damit alles ableiten und begründen lässt, auch wenn es nur "existiert" weil alle fest daran glauben.

Zahlen haben die erstaunliche Eigenschaft, auch mit erdachten "Realitäten" zu funktionieren. Es nützt nichts, wenn ich mich zum reichsten Mann auf Erden erkläre, mittel einfacher Zahlenspiele lässt sich das doch erheblich relativieren. Würde nun das Geld (das ja nur in unseren Köpfen existiert) irgendwie daraus verschwinden, könnte ich Kraft meiner Fantasie die reichlich roten Sandsteine in meinem Garten (ich sammle die) zu meinem neuen "Reichtum" erklären. Sobald das auch andere so sehen, würde die Mathematik ins Spiel kommen - jeder würde seine roten Sandsteine zählen - und schon wären alle wieder da, wo sie gestern auch schon waren.

Als "Bargeld" wäre so ein roter Sandstein eine echte Belastung - hilfsweise könnte ich ja ein Bild stattdessen dem Bäcker zeigen und wenn der auch Bilder von roten Sandsteinen wertvoll findet, hätten wir das "Geld" neu erfunden - der Rest den kennen wir ja schon :p
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Re: Abschaffung von Bargeld

Beitrag von Raskolnikof »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2018, 09:28)

Du siehst das halt rein aus der Perspektive der Konsumentenbequemlichkeit. Auch ich würde nie auf die Idee kommen, Hotelrechnungen, größere Anschaffungen oder gar regelmäßige Zahlungen bar abzuwickeln. Aber: Gerade aus solchen wenigen größeren Zahlungen lassen sich ja auch schlecht Persönlichkeitsprofile ableiten. Zu geringer Stichprobenumfang. Erst die vielen vielen kleineren Zahlungen, das Mineralwasser hier, die Brötchen dort usw. die große Menge an minimalen Transaktionen liefert irgendwann präzise Persönlichkeitsprofile ... und ist andererseits problemlos mit Bargeld abwickelbar.
Es ist schon seltsam, dass sich bestimmte Unrichtigkeiten so lange in den Köpfen vieler Bürger halten. Richtig ist, dass z.B. Supermärkte und Discounter Kundenprofile anfertigen können. Diese können allerdings niemals mit der Persönlichkeit der einzelnen Kunden verknüpft werden, da auf dem Chip der Giro- oder Kreditkarte lediglich die IBAN und das Gültigkeitsdatum abgespeichert sind. Dein Edeka-Markt z.B. könnte deine dort mit Karte getätigten Einkäufe lediglich deiner Bankverbindung zuordnen. Somit muss sich auch kein Kunde sorgen, dass er nach dem Einkauf in einem Sexshop regelmäßig Werbepost von Beate uhse erhält. Kundenprofile werden von allen Supermarktketten und Discountern erstellt. Für diese kann es sinnvoll sein zu wissen, wann z.B. bestimmte Kundentypen an welchen Tagen zu welcher Uhrzeit bestimmte Waren einkaufen. Dabei ist es aber vollkommen egal, ob der Kunde Meyer oder Müller heißt.

Anders verhält es sich nur bei bei Einkäufen, für die eine Rechnung ausgestellt und angeliefert wird, im Laden aber bezahlt wird (z.B. 20 qm Gehwegplatten aus dem Baustoffhandel). Da werden ja die persönlichen Daten angegeben, die dann ggf. vom Verkäufer für Werbezwecke genutzt werden kann. Allerdings muss sich dafür der Verkäufer die Einwiligung des Kunden einholen, z.B. in Form eines Kreuzes an passender Stelle auf der Rechnung.
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