Immer weniger Azubis

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Alexyessin
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Alexyessin »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 21:20)

Na dann schreib mal einem Ausbildungsplatz als Maurer oder Elektriker aus, da wirst du in Süddeutschland in aller Regel 0 Bewerber haben. Mit viel Glück einen Flüchtling.
Elektriker kriegst schon noch, zumindest in München. Mag bei dem klassischen Maurer wirklich vorbei sein, aber Elektriker hast halt doch auch viel Luft nach oben - sofernst an Arsch hochkriegst.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2017, 22:02)

Naja, mit der Sänfte werden sie nicht morgens um 11 abgeholt und 15.000,- gibt es auch nicht im 1. Lehrjahr.
Der Lohn ist tariflich festgelegt. Mein Mann und einige Handwerksmeister zahlen sogar übertariflich. Leider erwarten sie was von ihren Leuten. :( aber nichts übermenschliches. :thumbup:
Ist halt die Frage, warum man dann nicht die Besten bekommt, sondern jene, die nichts Besseres fanden. Ist ja nicht so als gäbe es keine leistungsstarken Schulabgänger mehr in Deutschland. Ich find's daher auch nicht so überraschend, wenn bspw. die Gastronomie oder Friseurmeister darüber klagen, dass sie nicht bessere Bewerber finden. Schaut man auf den Lohn während der Lehre sowie die späteren Berufsaussichten, sollte man nicht die Jahrgangsbesten erwarten.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Boracay »

Alexyessin hat geschrieben:(22 May 2017, 22:14)

Elektriker kriegst schon noch, zumindest in München. Mag bei dem klassischen Maurer wirklich vorbei sein, aber Elektriker hast halt doch auch viel Luft nach oben - sofernst an Arsch hochkriegst.
Im Handwerk Elektriker? In München? Flüchtlinge?

Betriebselektriker bewerben sich natürlich schon noch in der Industrie, aber das Handwerk hat kaum mehr Interessenten....
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Alexyessin »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:22)

Im Handwerk Elektriker? In München? Flüchtlinge?

Betriebselektriker bewerben sich natürlich schon noch in der Industrie, aber das Handwerk hat kaum mehr Interessenten....
Normale Elektriker in München. Keine Flüchtlinge. War doch erst neulich wieder auf der Biz wegen meiner Ziehtochter. Die Jungs sind entweder beim Auto oder bei der Elektrik. Wo sich keiner mehr drum streitet ist Holz und Bau.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:19)

Ist halt die Frage, warum man dann nicht die Besten bekommt, sondern jene, die nichts Besseres fanden. Ist ja nicht so als gäbe es keine leistungsstarken Schulabgänger mehr in Deutschland. Ich find's daher auch nicht so überraschend, wenn bspw. die Gastronomie oder Friseurmeister darüber klagen, dass sie nicht bessere Bewerber finden. Schaut man auf den Lohn während der Lehre sowie die späteren Berufsaussichten, sollte man nicht die Jahrgangsbesten erwarten.
Das ist richtig. In Schwerin hast du als Friseur-Azubine ganze 150,- im 1. Jahr. :|
Mein Friseur zahlt 330,-.... bei Lübeck.
Offenbar wollen die Mädchen unbedingt diesen Beruf ergreifen, obwohl sie wissen, dass diese Dienstleistung und dueses Handwerk so schlecht bezahlt wird. Ich verstehe es auch nicht.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 21:42)

Vielleicht liegt das Problem ja beim Betrieb und den vertraglichen Konditionen.
Nein, es liegt an der Qualität der Bildung, die die Azubis mitbringen. Angeblich soll die ja in BaWü nicht schlecht sein, ich hege da aber gewisse Zweifel.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Ammianus »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 21:11)

Ist von mir nur zitiert worden. Als Hamburger ist man es aber gewohnt, dass aus statistischen Gründen die Stadt gerne mal mit Schleswig-Holstein zusammengelegt wird, zumal ein Großteil der Bürger im Speckgürtel leben und in der Stadt arbeiten. Wie auch immer. In Berlin klagt man ebenfalls:

Das neue Ausbildungsjahr hat bereits begonnen, dennoch sind noch knapp 1300 Lehrstellen in Berlin offen – vor allem im Dienstleistungssektor. [...] Im vergangenen Jahr konnte mehr als jedes dritte Unternehmen in der Hauptstadt nicht alle Ausbildungsplätze besetzen (37 Prozent). Bundesweit hatten gut 31 Prozent der Unternehmen dieses Problem.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/k ... 78288.html

Randvolle Auftragsbücher - aber zu wenig Fachkräfte und Azubis. In Berlin kommen die Betriebe nicht mehr hinterher, Kunden müssen warten.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/fachk ... 60034.html


Die Zahlen bezogen sich ja auf den prozentualen Anteil der Unternehmen. Über die Zunahme von Abiturienten haben Lobbyisten hingegen auch schon in letzter Zeit häufiger geklagt und künstliche Schranken gefordert, damit geeignete Schüler nicht die Hochschulreife erlangen und somit kein Studium aufnehmen können, sondern ihnen nur die duale Ausbildung bleibt. Vor 15 Jahren trommelte man noch laut, dass der Staat durch zahlreiche Maßnahmen (Ganztagsschulen, Nachhilfeangebote, Abbau von Bürokratie, ...) mehr Schüler zum Abitur führen sollte, um den steigenden Anforderungen (insb. in technischen Berufen) zu begegnen. Und siehe da, es tut sich eine Alternative auf und die Bewerbungen für eine Lehre bleiben aus.
Also Hürden aufzubauen, die Leute an Abitur und Studium hindern sollen, das hätte nun schon was zutiefst antidemokratisch und rechtsstaatsfeindliches an sich. Wir sind nicht in der DDR.
Abgesehen davon funktionieren so und so monokausale Erklärungen für den Lehrlingsmangel nicht. Dummheit, Faulheit, Abitur, zu hohes Anspruchsverhalten sind alles Gründe, die sich summieren. Wie eben auch Landflucht in die Städte.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:10)

Auch von Seiten der Hauptschüler hast du in Süddeutschland in der Regel 0 Bewerber, wenn du nicht gerade Siemens oder Daimler heist. Die Hauptschule ist auf dem Land Kerngesund, jeder der dort abgeht hat einen Ausbildungsplatz oder macht die mittlere Reife. Sieht in der Stadt anders aus, aber auch da will keiner einer Lehre machen, sondern eher so tolle Berufe wie "Gangster" oder "Abhängen" ergreifen.
mit meim nach der 11. abgebrochenen abi bin dann nach einem 10-jährigen zwischenspiel als techniker anlageberater und internationaler außenhandelskaufmann geworden, in und export, also endlich gangster. haben in meinem jahrgang aber nur wenige im niedrigen promille bereich geschafft, obwohl viel kriminelle energie in der luft lag, aber viele von denen wurden lieber anwälte.
die hauptschule wäre resozialisierbar, wenn der zeitdruck ned wär.
freund von mir hat hauptschule gemacht, dann beim onkel elektriker, der half mal nach und nahm sich die zeit, dann anlagenelektroniker, schließlich betriebswirt und studiert jetzt bwl neben dem beruf. alles mal von einem schlechten qa aus mit der nötigen familiären hilfe.
jetzt arbeitet er bei der stadt und alle vorherigen berufsjahre werden ihm bei der besoldung angerechnet. die sau verdient fast mehr als ich, hat kaum verantwortung und schläft in der nachtschicht.
:mad2:
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2017, 22:24)

Das ist richtig. In Schwerin hast du als Friseur-Azubine ganze 150,- im 1. Jahr. :|
Mein Friseur zahlt 330,-.... bei Lübeck.
Offenbar wollen die Mädchen unbedingt diesen Beruf ergreifen, obwohl sie wissen, dass diese Dienstleistung und dueses Handwerk so schlecht bezahlt wird. Ich verstehe es auch nicht.
Ist ja schon mal besser als nichts. Ich kenn halt aus eigener Erfahrung auch das Gegenteil. Da bekamen (vor ca. zehn Jahren) Azubis um die 1000 Euro brutto im ersten Lehrjahr (bis ca. 1700 im dritten), dazu 450 Euro Verpflegungsgeld, kostenloses Mittagsessen im Restaurant, ÖPNV-Ticket, Bahncard 50 für Heimfahrten und eine bezahlte Unterkunft im Jugendwohnheim während der Berufsschulblöcke. Zudem damals hervorragende Aussichten mit Übernahme während der Lehre sowie Förderung eines späteren Studiums. Da hat man qualifizierten Nachwuchs halt händeringend gesucht und entsprechend etwas auf den Tisch gelegt. Einen Mangel an Bewerbern gab's nicht, was natürlich auch die Frage aufstellte, warum am Ende nur Abiturienten eingestellt wurden und selbst gute Realschüler auf der Strecke blieben. Paradoxerweise brachen nicht wenige Azubis trotzdem ihre Lehre ab -- aber nicht wegen schlechter Noten oder Mahnungen durch Verfehlungen auf der Arbeit, sondern aus Unterforderung im Betrieb und in der Berufsschule.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2017, 22:24)

Nein, es liegt an der Qualität der Bildung, die die Azubis mitbringen. Angeblich soll die ja in BaWü nicht schlecht sein, ich hege da aber gewisse Zweifel.
Klingt für mich eher nach einem betrieblichen Problem. Wenn sich nur fünf statt 50 junge Leute bewerben, ist es naheliegend, dass man bei der Qualität in der Regel Abstriche machen muss, wenn man nicht viel Glück hat.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:36)

Ist ja schon mal besser als nichts. Ich kenn halt aus eigener Erfahrung auch das Gegenteil. Da bekamen (vor ca. zehn Jahren) Azubis um die 1000 Euro brutto im ersten Lehrjahr (bis ca. 1700 im dritten), dazu 450 Euro Verpflegungsgeld, kostenloses Mittagsessen im Restaurant, ÖPNV-Ticket, Bahncard 50 für Heimfahrten und eine bezahlte Unterkunft im Jugendwohnheim während der Berufsschulblöcke. Zudem damals hervorragende Aussichten mit Übernahme während der Lehre sowie Förderung eines späteren Studiums. Da hat man qualifizierten Nachwuchs halt händeringend gesucht und entsprechend etwas auf den Tisch gelegt. Einen Mangel an Bewerbern gab's nicht, was natürlich auch die Frage aufstellte, warum am Ende nur Abiturienten eingestellt wurden und selbst gute Realschüler auf der Strecke blieben. Paradoxerweise brachen nicht wenige Azubis trotzdem ihre Lehre ab -- aber nicht wegen schlechter Noten oder Mahnungen durch Verfehlungen auf der Arbeit, sondern aus Unterforderung im Betrieb und in der Berufsschule.
wir sprechen jetzt von welchen unterschiedlichen ausbildungsschienen?!
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Boracay »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 22:33)

mit meim nach der 11. abgebrochenen abi bin dann nach einem 10-jährigen zwischenspiel als techniker anlageberater und internationaler außenhandelskaufmann geworden, in und export, also endlich gangster. haben in meinem jahrgang aber nur wenige im niedrigen promille bereich geschafft, obwohl viel kriminelle energie in der luft lag, aber viele von denen wurden lieber anwälte.
die hauptschule wäre resozialisierbar, wenn der zeitdruck ned wär.
freund von mir hat hauptschule gemacht, dann beim onkel elektriker, der half mal nach und nahm sich die zeit, dann anlagenelektroniker, schließlich betriebswirt und studiert jetzt bwl neben dem beruf. alles mal von einem schlechten qa aus mit der nötigen familiären hilfe.
jetzt arbeitet er bei der stadt und alle vorherigen berufsjahre werden ihm bei der besoldung angerechnet. die sau verdient fast mehr als ich, hat kaum verantwortung und schläft in der nachtschicht.
:mad2:
Ich war auch zuerst auf der Hauptschule, da die einzige verfügbare Realschule aufrund des hohen Migrantenanteils keine alternative war. Die Hälfte meiner damaligen Klassenkameraden kann heute ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Das ist normal bei einer Hauptschule auf dem Land, in der auch viele mit Reallschulempfehlung blieben.

Das irgendwer bei der Stadt gut verdient (lassen wir mal den OB außen vor) wage ich übrigens zu bezweifeln. In diesem Fall ist es wohl so dass du sehr wenig verdienst.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 22:46)

wir sprechen jetzt von welchen unterschiedlichen ausbildungsschienen?!
Also ich sprach von einer normalen dualen Ausbildung. Und Du? :?:
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:53)

Ich war auch zuerst auf der Hauptschule, da die einzige verfügbare Realschule aufrund des hohen Migrantenanteils keine alternative war. Die Hälfte meiner damaligen Klassenkameraden kann heute ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Das ist normal bei einer Hauptschule auf dem Land, in der auch viele mit Reallschulempfehlung blieben.

Das irgendwer bei der Stadt gut verdient (lassen wir mal den OB außen vor) wage ich übrigens zu bezweifeln. In diesem Fall ist es wohl so dass du sehr wenig verdienst.
der verdient netto mit allen zulagen 3600.-euro netto dafür dass er sagt dass er bei einem störfall ned zuständig ist.
ich bin bei jedem störfall zuständig und verdiene dem entsprechend mehr als ein bürgermeister, der alleine von der beamtenbesoldung auch ned das große los gezogen hat....
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:56)

Also ich sprach von einer normalen dualen Ausbildung. Und Du? :?:
ich bin mit der "normalen" dualen ausbildung noch ned so vertraut. ist da ned hochschulreife bedingung?
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:09)

ich bin mit der "normalen" dualen ausbildung noch ned so vertraut. ist da ned hochschulreife bedingung?
Wieso sollte sie es sein? :?:
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

frems hat geschrieben:(22 May 2017, 23:12)

Wieso sollte sie es sein? :?:
du machst mich ernsthaft am denken machen duales studium ohne hochschulreife?
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:14)

du machst mich ernsthaft am denken machen duales studium ohne hochschulreife?
So recht weiß ich nicht, was Du genau sagen möchtest. Aber ich picke mal einen Punkt raus: von einem dualen Studium sprach ich nicht. :?:
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Boracay »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:07)

der verdient netto mit allen zulagen 3600.-euro netto dafür dass er sagt dass er bei einem störfall ned zuständig ist
Und das ist gut? Keiner meiner Leute verdient so wenig, ganz ohne Zulagen..... die kommen da auch noch drauf. Die am schlechteste bezahlten Deutschen arbeiten im öffentlichen Dienst.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Gody »

Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2017, 20:50)

Sorry,
aber wir haben gerade auch wieder Azubi-Bewerbungen auf dem Tisch. Es sind erheblich weniger als in den Jahren zuvor, es werden kontinuierlich jedes Jahr weniger.

Und aus weniger konstruierst du einen Mangel? Ich sehe vielmehr dass das Unternehmerische wünsch dir, was Konzert bald vorbei ist.
Unternehmen, die ihre Ausbildungsstrukturen daran anpassen, werden bestehen bleiben. Die anderen werden untergehen.
Und wir werden evtl. gar nicht ausbilden, wenn die Qualität der Bewerber weiter sinkt.
Tjo aber ich hoffe, ihr besitzt dann zumindest den Anstand nicht rumzujammern wenn stellen dann irgendwann nicht besetzt werden können. Allgemein gesprochen diese gruppe hätten sich die Unternehmen dann selbst gegraben. Denn zu wenig ausgebildet wurde schon, bevor die Zahlen rückläufig wurden.
Wir haben nicht etwa spät angefangen, sondern noch keine geeigneten Bewerber gefunden - und das für einen Beruf, der eigentlich beliebt ist: Kaufleute für Büromanagement. Für die Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik gibt es gar keine Bewerber.
Es wird dann wohl seine Gründe haben, warum die Geeigneten sich wo anders bewerben und nicht bei euch. Unternehmen, vor allem Mittelständische legen seit Jahren viel zu wenig Selbstreflexion an den Tag und schuld sind immer die anderen.

Ich habe zb einen Kumpel der hat einen Logistik Meisterbrief mit 9 Jahren Berufserfahrung und der hat Probleme eine vernünftig bezahlte stelle zu finden.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Gody »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 21:20)

Na dann schreib mal einem Ausbildungsplatz als Maurer oder Elektriker aus, da wirst du in Süddeutschland in aller Regel 0 Bewerber haben. Mit viel Glück einen Flüchtling.
Zu mies Bezahlt. So einfach ist das.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Realist2014 »

Gody hat geschrieben:(24 May 2017, 09:32)

Zu mies Bezahlt. So einfach ist das.
WANN waren diese Ausbildungsplätze schon mal "besser" bezahlt?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Realist2014 »

Gody hat geschrieben:(24 May 2017, 09:31)


Ich habe zb einen Kumpel der hat einen Logistik Meisterbrief mit 9 Jahren Berufserfahrung und der hat Probleme eine vernünftig bezahlte stelle zu finden.

was ist denn hier "vernünftig bezahlt"- und WO?

In Meckvorpolen wird es da nicht mehr als 2500 Brutto geben..

in Bayern oder BaWü dafür so Richtung 3500....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Gody »

Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:10)
Sieht in der Stadt anders aus, aber auch da will keiner einer Lehre machen, sondern eher so tolle Berufe wie "Gangster" oder "Abhängen" ergreifen.
Du ballerst hier ein Klischee nach dem anderen raus. Belegen kannst du sie alle nicht. Wenn du dich abreagieren willst probier es mal mit Joga oder Autogenes Training.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Alexyessin »

Gody hat geschrieben:(24 May 2017, 09:32)

Zu mies Bezahlt. So einfach ist das.
Auszubildende erhalten keine Bezahlung sondern eine Ausbildungsvergütung. Daher trifft das Wort "mies" es nicht wirklich.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von BlueMonday »

Eigentlich müsste es ja anders herum sein, dass man also für seine Ausbildung (als wertvolle Dienstleistung an sich) etwas bezahlt ("Lehrgeld").

Die Welt steht Kopf.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(24 May 2017, 09:33)

WANN waren diese Ausbildungsplätze schon mal "besser" bezahlt?
Die Frage ist nicht wann, sondern wo und was darüber hinaus angeboten wird. Wenn Azubis als billige Arbeitskräfte wahrgenommen werden und nicht als Zukunftsinvestition für den eigenen Betrieb, muss man sich doch nicht wundern, wenn die Bewerberzahlen eher schlecht aussehen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(25 May 2017, 12:28)

Die Frage ist nicht wann, sondern wo und was darüber hinaus angeboten wird. Wenn Azubis als billige Arbeitskräfte wahrgenommen werden und nicht als Zukunftsinvestition für den eigenen Betrieb, muss man sich doch nicht wundern, wenn die Bewerberzahlen eher schlecht aussehen.

WER nimmst das so wahr?
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(25 May 2017, 17:39)

WER nimmst das so wahr?
In Deutschland fehlt es an Ausbildungsreife - mehr bei Firmen als bei jungen Menschen, sagt Karrierecoach Martin Wehrle. Er sieht gute Gründe, warum jeder vierte Lehrling hinwirft: Mitunter werden Azubis als Billigarbeiter angeheuert und ausgenutzt.
http://www.spiegel.de/karriere/billige- ... 28646.html
Mehr als 30 Prozent aller Berliner und 25 Prozent aller Brandenburger Auszubildenden werden zu berufsfremden Tätigkeiten herangezogen. Das ergab eine Befragung von 2500 Jugendlichen an Berufsschulen, die die DGB-Jugend in diesem Jahr durchgeführt hatte. „Das Ergebnis ist skandalös. Die oft schlechte Qualität der Ausbildung ist ein flächendeckendes Problem“, sagte der stellvertretende DGB-Landeschef Bernd Rissmann am Donnerstag bei der Vorstellung des „DGB-Ausbildungsreports 2005“.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/dgb-v ... 67760.html
Immer schön lächeln und allzeit fröhlich. Wie die Praktikanten und Auszubildenden in Werbefilmen des Einzelhandels: Bau Dir Deine Zukunft auf, geh Deinen Weg. Egal was Dir dazwischen steht. Die Wirklichkeit sieht häufig anders aus. Frontal21 liegen exklusiv Zahlen aus dem neuen Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbund vor. Demzufolge machen regelmäßig Überstunden 38 Prozent der Azubis, im Schnitt fünf Stunden die Woche. Und was sich Ausbildung nennt, wird für viele häufig zu Billigarbeit. [...]

Für die Betriebe lohnt sich das. Die Folgen für die Azubis kennt Katharina Wesenick von ver.di nur zu gut. O-Ton Katharina Wesenick, ver.di Göttingen: Als Vollzeitkraft eingesetzt zu werden bedeutet, dass ich den ganzen Tag immer wieder repetitive Aufgaben mache, also an der Kasse sitze, zum Beispiel, oder nur auspacke. Das bedeutet, dass ich eigentlich gar nichts lernen kann. Dass ich gar nicht die Chance habe, an der Schule oft teilzunehmen. Oft kommen Auzubildende zu mir, die sagen, sie hatten bis 23 Uhr Arbeit und mussten am nächsten morgen um sechs wieder raus, sitzen in der Schule und schlafen ein.
http://docplayer.org/17877347-Beitrag-v ... erden.html

Und dann beklagen sich Lobbyisten, dass viele Abiturienten lieber studieren statt als billige Aushilfskraft Tätigkeiten ohne Ausbildungsbezug zu machen und nicht in die Berufsschule gehen zu können. Ist doch ein wunderbar einfaches Marktprinzip: will man die Attraktivität erhöhen und mehr leistungsstarke Bewerber, muss man eben die Rahmenbedingungen signifikant verbessern. Das betrifft nicht nur die Vergütung.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von jellobiafra »

Wir haben in Deutschland das duale Ausbildungssystem, das international einen nicht allzu schlechten Ruf hat. Immerhin ist Trumps Tochter nach Deutschland geschickt worden, um sich darüber zu informieren.
Auszubildende sollen eigentlich gar nicht arbeiten sondern in Theorie und Praxis ausgebildet werden. Deshalb werden sie so wenig bezahlt wie Studenten, es wurde schon gesagt, dass sie eine Ausbildungsvergütung erhalten, die sie anders wie das Bäfög aber nicht zurückzahlen müssen. Derzeit sind die Chancen sehr gut in Deutschland auch nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden,
von dem man leben kann. Häufig sogar im ausbildenden Unternehmen. Ich weiß jetzt nicht, was daran unzumutbar sein soll, wenn junge Menschen für die Dauer der Ausbildung mit wenig Geld auskommen müssen. Studenten müssen das auch, bei Wehrpflichtigen und Zivildienstleistenden war es auch nicht anders. Hartz 4 Empfänger sowieso. Dass es weniger Azubis gibt, hat demographische Ursachen.
Ich habe eigentlich von den Flüchtlingen erwartet, in absehbarer Zeit diese Lücke zu füllen. Die ziehen aber leider völlig perspektivlose Hilfsarbeitertätigkeiten vor - das ist schade.
Es sind ja nun einmal keine Akademiker oder Facharbeiter gekommen, sondern Menschen, die nach intensiver Integrationsbemühungen und Sprachkursen vielleicht eine Berufsausbildung in Handwerk antreten können. Ihr Vorteil ist aber, dass sie relativ jung sind. Wenn sie mit Anfang dreißig mit der Ausbildung fertig sind, ist dass immer noch früh genug. Dann können sie immer noch mindestens 37 Jahre Steuern und Sozialabgaben zahlen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von jellobiafra »

Eine Kritik kann man aber den Arbeitgebern nicht ersparen. Die wollen zum Beispiel für kaufmännische Ausbildungsberufe nur noch Abiturienten haben. Vor 25 Jahren haben sie noch Realschüler genommen.
Dann dürfen sie aber auch nicht jammern, dass die Abiturienten lieber studieren. Realschüler können das erst einmal gar nicht, die müssten dafür das Abitur machen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

jellobiafra hat geschrieben:(25 May 2017, 18:03)
Dass es weniger Azubis gibt, hat demographische Ursachen.
In allen vorigen Punkten würde ich Dir zustimmen, aber diese Aussage finde ich zu verkürzt und monokausal. Sicherlich geht die Anzahl der Schüler bzw. Schulabsolventen zurück (wenn man Einmaleffekte wie doppelte Jahrgänge durch G8 außen vor lässt), aber während immer weniger Betriebe Ausbildungsplätze anbieten (in Deutschland nicht einmal mehr jeder fünfte, in einigen Bundesländern nur noch knapp jeder zehnte), gingen zugleich die Studentenzahlen in den letzten Jahren zurück. Da dürfte man in den nächsten Jahren auch etwas wieder etwas Entspannung erleben, aber das Geklage der Betriebe geht ja oft einher mit der Aussage, es würden "zu viele" Schüler ein Studium ansteuern.
Die von den Kammern angestoßene Debatte um eine angebliche „Überakademisierung“ führt nach Ansicht der VhU ebenfalls in die Irre, so lange immer noch rund 15 Prozent der Jahrgänge ohne jegliche Berufsausbildung oder Hochschulabschluss bleiben: „Für beide Ausbildungswege, dual oder akademisch, gibt es noch genügend ungenutzte Potenziale. Wir sollten uns darauf konzentrieren, diese zu heben, statt die beiden Wege gegeneinander auszuspielen", forderte der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Die vom DIHK vorgeschlagene Begrenzung der Studierendenzahlen lehnen die Arbeitgeber in Hessen ab. „Wir können doch nicht ernsthaft die Politik kritisieren, die bestimmte Studierendenquoten anstrebt, und dann selbst eine planwirtschaftliche Steuerung mit Quotenvorgaben vorschlagen, wonach nur ein bestimmter Prozentsatz eines Jahrgangs studieren darf. Angesichts der Herausforderungen unserer Wissensgesellschaft ist ein solcher Vorschlag einer politisch gesteuerten Studienplatzverknappung geradezu anachronistisch", kritisierte Fasbender.
http://vhu.de/vhu/home/presse/meldungen ... re.de.html
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Gody »

Alexyessin hat geschrieben:(24 May 2017, 10:14)

Auszubildende erhalten keine Bezahlung sondern eine Ausbildungsvergütung. Daher trifft das Wort "mies" es nicht wirklich.
Mies ist in den kontext für die Zeit danach zu setzen.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Realist2014 »

Gody hat geschrieben:(25 May 2017, 22:15)

Mies ist in den kontext für die Zeit danach zu setzen.

liegt dann an der geringen Wertschöpfung.. ( die pösen Kunden halt- wollen nix bezahlen- alles günstig haben...)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Alexyessin »

Gody hat geschrieben:(25 May 2017, 22:15)

Mies ist in den kontext für die Zeit danach zu setzen.
Was bedeutet mies? Klar, in München komm ich als normaler Friseurgeselle nicht weit mit meinem Geld, weil die Mieten zu hoch sind. Aber ist das ein Grund eine Ausbildung nicht zu machen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Gody »

Alexyessin hat geschrieben:(26 May 2017, 17:49)
Aber ist das ein Grund eine Ausbildung nicht zu machen?
Natürlich ist die Perspektive einer Ausbildung mitunter entscheident ob man sie macht oder nicht. Was ist das denn für komische frage?
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Quatschki »

Es ist eben Marktwirtschaft und der Preis das Korrektiv.

Und weltweit gibt es eine riesige Jugendarbeitslosigkeit
Wenn Jobs, die nicht unbedingt auf Deutschland als Standort angewiesen sind, ausgelagert werden, kann dies in jenen Bereichen, die notwendigerweise an die Region gebunden sind, Entlastung bringen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Der Trend zur Akademisierung in Deutschland verstärkt sich seit vielen Jahren. 2021 gab es weit mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten wie Auszubildende. Viele Betriebe können Ausbildungsstellen nicht mehr besetzen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Nunja, im Land der Boomer und Bedenkträger wird sich nun sicherlich jemand finden, der höhere Bildung als ein Problem ansieht. Oder irgendein studierter Lobbyist mit Parteibuch fordert wieder mehr billige Handwerker, um sich morgen für die Rente mit 70 einzusetzen. Ansonsten aber doch ein sehr erfreulicher und nachvollziehbarer Trend.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 14:06 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-100.html

Nunja, im Land der Bedenkträger wird sich nun sicherlich jemand finden, der höhere Bildung als ein Problem ansieht. Oder irgendein studierter Lobbyist mit Parteibuch fordert wieder mehr billige Handwerker, um sich morgen für die Rente mit 70 einzusetzen. Ansonsten aber doch ein sehr erfreulicher und nachvollziehbarer Trend.
Wo sind eigentlich all die Nicht-Abiturienten?
Machen die gar nichts?

Also ich will keine billigen Handwerker, ich will kompetente Handwerker. Und ich will nicht 8 Wochen auf einen warten.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 14:32 Wo sind eigentlich all die Nicht-Abiturienten?
Machen die gar nichts?

Also ich will keine billigen Handwerker, ich will kompetente Handwerker. Und ich will nicht 8 Wochen auf einen warten.
Da gibt's zwei einfache Lösung. Du könntest mehr Geld für Handwerker auf den Tisch legen oder selber einer werden.

Und wo fehlen dir die lernfaulen Schulabgänger, die nicht nur freitags schwänzten? :?:
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 15:45 Da gibt's zwei einfache Lösung. Du könntest mehr Geld für Handwerker auf den Tisch legen oder selber einer werden.

Und wo fehlen dir die lernfaulen Schulabgänger, die nicht nur freitags schwänzten? :?:
Ich bezahle die Rechnung ohne zu murren. Oder was meinst du? Rechnung aufstocken? :?:
Schwarz bezahlen?

Die Firmen finden keinen Nachwuchs. Andererseits studiert nicht jeder. Wo sind die, die weder studieren noch den Firmen als Azubis zur Verfügung stehen?

Und wieviel zahlst du die Stunde dem Meister für seinen Azubi im 1. Jahr, der nur rumsteht und Handlanger ist? Was soll er den Kunden in Rechnung stellen für Azubis? Da gehen Vorstellungen und Realität teilweise auseinander.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 16:00 (..)

Und wieviel zahlst du die Stunde dem Meister für seinen Azubi im 1. Jahr, der nur rumsteht und Handlanger ist? Was soll er den Kunden in Rechnung stellen für Azubis? Da gehen Vorstellungen und Realität teilweise auseinander.
Natürlich kann der Handwerksbetrieb das in Rechnung stellen:
Auch die Qualität der Handwerker wirkt sich auf die Rechnung aus. Für angelernte Helfer oder Auszubildende darf nicht der gleiche Stundensatz wie für einen Gesellen oder Meister erhoben werden. Für einen Monteur-Helfer dürfen durchschnittlich 80 Prozent eines Monteurlohns veranschlagt werden, für einen Auszubildenden zwischen 45 Prozent (im ersten Lehrjahr) und 75 Prozent (im vierten Lehrjahr).
https://www.sueddeutsche.de/geld/handwe ... g-1.547908
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 17:39 Natürlich kann der Handwerksbetrieb das in Rechnung stellen:
Das weiß ich.

Um Azubis zu ködern, könnte man die Tarife ordentlich anheben. Ich fragte, wieviel frems denn bereit ist, die Stunde für Handlangerarbeiten zu zahlen.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Vongole »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 17:45 Das weiß ich.

Um Azubis zu ködern, könnte man die Tarife ordentlich anheben. Ich fragte, wieviel frems denn bereit ist, die Stunde für Handlangerarbeiten zu zahlen.
Sorry, Missverständnis.
Tarife anzuheben fände ich nicht schlecht, zumal das ja auch im privaten Bereich steuerlich absetzbar ist.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 16:00 Ich bezahle die Rechnung ohne zu murren. Oder was meinst du? Rechnung aufstocken? :?:
Schwarz bezahlen?

Die Firmen finden keinen Nachwuchs. Andererseits studiert nicht jeder. Wo sind die, die weder studieren noch den Firmen als Azubis zur Verfügung stehen?

Und wieviel zahlst du die Stunde dem Meister für seinen Azubi im 1. Jahr, der nur rumsteht und Handlanger ist? Was soll er den Kunden in Rechnung stellen für Azubis? Da gehen Vorstellungen und Realität teilweise auseinander.
Die finden keinen Nachwuchs für einen schmalen Taler. Und das Problem endet ja nicht mit dem Gesellenbrief.

Ich zahle für eine Dienstleistung, die ich benötige. Wahrscheinlicher ist, dass der Meister im Büro sitzt, der Geselle herumsteht und der Azubi für ein niedriges Gehalt die Arbeit macht.

Merkwürdigerweise jammern Industriebetriebe seltener über zu wenig Nachwuchs, Handwerker (auch Bäcker und Friseure), Speditionen, Gastro, Hotels oder Sicherheitsfirmen aber tagtäglich. Woran könnte das bloß liegen? Rhetorische Frage.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

frems hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 18:34 Die finden keinen Nachwuchs für einen schmalen Taler. Und das Problem endet ja nicht mit dem Gesellenbrief.

Ich zahle für eine Dienstleistung, die ich benötige. Wahrscheinlicher ist, dass der Meister im Büro sitzt, der Geselle herumsteht und der Azubi für ein niedriges Gehalt die Arbeit macht.

Merkwürdigerweise jammern Industriebetriebe seltener über zu wenig Nachwuchs, Handwerker (auch Bäcker und Friseure), Speditionen, Gastro, Hotels oder Sicherheitsfirmen aber tagtäglich. Woran könnte das bloß liegen? Rhetorische Frage.
So das Klischee.

Wieviel würdest du mehr bezahlen für einen Azubi im 1. Lehrjahr so die Stunde? Macht ja angeblich die ganze Arbeit im Alleingang.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Aurelius88 »

frems hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 18:34

Ich zahle für eine Dienstleistung, die ich benötige. Wahrscheinlicher ist, dass der Meister im Büro sitzt, der Geselle herumsteht und der Azubi für ein niedriges Gehalt die Arbeit macht.

Merkwürdigerweise jammern Industriebetriebe seltener über zu wenig Nachwuchs, Handwerker (auch Bäcker und Friseure), Speditionen, Gastro, Hotels oder Sicherheitsfirmen aber tagtäglich. Woran könnte das bloß liegen? Rhetorische Frage.

Ja die böse und faule Generation Z :x typisches Bild Niveau eben. Naja sind wir doch ehrlich für viele sind Azubus nun mal eine "billige Arbeitskraft" im Vergleich zu einem echten Fachkraft, dem entsprechend wurden und werden noch junge Leute behandelt. Sprüche wie Lehrjahre sind keine Herrenjahre und Ausbilder der alten Schule usw. Nur werden die jetzt mit einer Generation konfrontiert die sich eben nicht allzu viel mehr gefallen lässt und das gejammere bestimmter Branchen nach fehlenden Nachwuchs ist doch wohlfeil und ich meine es hat doch auch seine Gründe ( neben der demografischen Entwicklung im Land), das junge Leute bestimmte Berufe z.b. Pflege, Handwerk, Gastronomie, Sicherheitsbranche usw. meiden. Eben wegen zu schlechte Arbeitsbedingungen, zu geringe Entlohnung, mangelhafte Perspektiven usw.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von Billie Holiday »

Bis jetzt hat mir noch keiner erzählt, wieviel der Chef ihm abkassieren darf für den üppigen, neuen Stundenlohn für einen Azubi im 1. Jahr.
Zahlt ja der Kunde. Oder wer?
Also, wie großzügig darf es denn sein für noch-nicht-Fachkräfte, die noch nicht viel können. Wieviel ist euch denn das Besen schwingen oder Werkzeug reichen wert? Oder beim Friseur das Zugucken und Haare wegfegen?
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 18:53 So das Klischee.

Wieviel würdest du mehr bezahlen für einen Azubi im 1. Lehrjahr so die Stunde? Macht ja angeblich die ganze Arbeit im Alleingang.
Und dein boomerischer Hass auf junge Leute, die angeblich nichts tun und über Jahre nur Handlanger sind (oder halt nach der Schule gar nichts tun), ist kein Klischee? :p

Im Gegensatz zu dir kenn ich den Alltag als Azubi im Handwerk. Ich kann es aber verstehen, wenn der Bereich gemieden wird und dort nur jene landen, die wirklich nichts anderes finden können. Bezahlt man sie dann noch schlecht, muss man auch keine Rekordleistung erwarten. Mir persönlich ist es egal, ob ich 50, 100 oder 150 Euro die Stunde bezahle. Es landet bloß leider nicht beim Nachwuchs und dann ist der Aufschrei der Lobbyisten wieder laut.
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Re: Immer weniger Azubis

Beitrag von frems »

Aurelius88 hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 23:47 Ja die böse und faule Generation Z :x typisches Bild Niveau eben. Naja sind wir doch ehrlich für viele sind Azubus nun mal eine "billige Arbeitskraft" im Vergleich zu einem echten Fachkraft, dem entsprechend wurden und werden noch junge Leute behandelt. Sprüche wie Lehrjahre sind keine Herrenjahre und Ausbilder der alten Schule usw. Nur werden die jetzt mit einer Generation konfrontiert die sich eben nicht allzu viel mehr gefallen lässt und das gejammere bestimmter Branchen nach fehlenden Nachwuchs ist doch wohlfeil und ich meine es hat doch auch seine Gründe ( neben der demografischen Entwicklung im Land), das junge Leute bestimmte Berufe z.b. Pflege, Handwerk, Gastronomie, Sicherheitsbranche usw. meiden. Eben wegen zu schlechte Arbeitsbedingungen, zu geringe Entlohnung, mangelhafte Perspektiven usw.
Da gingen diverse Kampagnen im Handwerk auch nach hinten los, die nur daraus bestanden, andere Berufe abzuwerten ("Büroarbeit? Ich habe Besseres vor", "Was gegen Handwerk spricht? Meine Akademiker-Eltern"). Mit sowas lockt man keine hochgebildete und vor allem gut vernetzte Generation an, sondern schreckt sie ab. Die werden spätestens in der Oberstufe mal recherchieren, welche Gehälter und sonstige Arbeitsbedingungen sie erwartet.
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