http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-05/d ... ettansichtHierzulande sinkt die Zahl der Ausbildungsverträge von Jahr zu Jahr. Zuletzt lag sie bei 500.000, das waren 50.000 Verträge weniger als noch 2011. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe geht ebenso zurück. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung sank ihre Quote von 23 Prozent im Jahr 2005 auf derzeit 19 Prozent. In ostdeutschen Bundesländern wie Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen liegt sie inzwischen bei schwachen 11 bis 13 Prozent. Das heißt: Nur noch rund jeder zehnte Betrieb dort bildet aus. Vor allem viele kleinere Firmen tun es längst nicht mehr. Und das sei "keine Folge schwacher Konjunktur", betonen die Bertelsmann-Autoren. Mit anderen Worten: Die Betriebe könnten es sich leisten, Azubis anzunehmen, aber sie tun es trotzdem nicht.
Immer weniger Azubis
Moderator: Moderatoren Forum 1
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Auch ein Grund für sinkende Zahlen:
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: Immer weniger Azubis
Nun, ich habe dieses Jahr den vorerst letzten Azubi eingestellt.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
- Provokateur
- Beiträge: 12535
- Registriert: Sa 3. Jan 2015, 16:44
- user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
- Wohnort: जर्मनी
Re: Immer weniger Azubis
Bekommst du denn noch genug Nachwuchs vom Arbeitsmarkt, um Kapazitätslücken zu füllen? Wenn ja, hast du Glück.Yossarian hat geschrieben:(22 May 2017, 13:17)
Nun, ich habe dieses Jahr den vorerst letzten Azubi eingestellt.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
Denn andere jammern rum, dass sie keine Gesellen finden, wollen aber (aus deinen Gründen) keine Azubis.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
twitter.com/Provokateur_Tom
Re: Immer weniger Azubis
die generelle Lage ist uebrigens vollkommen anders - es gibt mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber.Yossarian hat geschrieben:(22 May 2017, 13:17)
Nun, ich habe dieses Jahr den vorerst letzten Azubi eingestellt.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
viele Betriebe suchen haenderingend Aubis und ihre Darstellung der Situation entspricht der wahren Lage am Ausbildungsmarkt nicht.
Zuletzt geändert von pikant am Mo 22. Mai 2017, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
- Alexyessin
- Ehrenpräsident
- Beiträge: 91425
- Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
- user title: Phönix
- Wohnort: wo´s Herzal is
Re: Immer weniger Azubis
Das kenn ich aber auch. Azubis bei denen du froh bist, das sie ihren Namen schreiben können und solche Fälle. Längere Krankheitsphasen usw, alles bekannt.Yossarian hat geschrieben:(22 May 2017, 13:17)
Nun, ich habe dieses Jahr den vorerst letzten Azubi eingestellt.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
Da liegts aber am Daheim.
Auf der anderen Seite habe ich die 60 % die ich damals geschliffen habe heute noch als Bekannte und viele sind froh, das von mir Strenge und Richtung vorgegeben wurde.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
- Billie Holiday
- Vorstand
- Beiträge: 31870
- Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
- user title: Mein Glas ist halbvoll.
- Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen
Re: Immer weniger Azubis
Mein Mann hat überwiegend Glück mit seinen Jungs. Aber er stellt keine Hauptschüler mehr ein, die kommen in der Berufsschule einfach nicht mit. Und die Anforderungen in der Berufsschule sind hoch.Yossarian hat geschrieben:(22 May 2017, 13:17)
Nun, ich habe dieses Jahr den vorerst letzten Azubi eingestellt.
Warum?
Ein Auszubildender kostet mich alles in allem ( Ausbildungsvergütung, Sozialabgaben, Innung, Prüfungsgebühren, Schulungen etc etc etc) rund 1600,- € im Monat.
Und zwar egal ob er im Betrieb ist oder nicht. Dazu kommt die Unkündbarkeit, selbst wenn sie einem auf der Nase herumtanzen oder 3 Monate im Jahr "krank" sind.
Meine Firma ist kein Kindergarten um eine fehlende Erziehung nachzuholen.
Und effektiv im Betrieb sind sie vielleicht gerade noch 3 Monate im Jahr.
Jetzt hat er zwei Realschüler, den einen im 2. Lehrjahr kann er schon für kleinere Aufträge allein auf die Baustellen schicken, der hat nämlich recht schnell seinen Führerschein gemacht.
Man wird sie schon los. Einer hat vor Jahren zwei Abmahnungen kassiert und war dann weg vom Fenster. Das ging relativ schnell. Mit Samthandschuhen wird hier niemand angefasst, jedoch gute Leistungen werden bemerkt und erwähnt.
Je besser, desto mehr Freiheiten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Re: Immer weniger Azubis
Die "wahre Lage". Ach so, na dann. Wusste gar nicht dass ich vor Ort eine unwahre Lage lebe.pikant hat geschrieben:(22 May 2017, 13:27)
die generelle Lage ist uebrigens vollkommen anders - es gibt mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber.
viele Betriebe suchen haenderingend Aubis und ihre Darstellung der Situation entspricht der wahren Lage am Ausbildungsmarkt nicht.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
Re: Immer weniger Azubis
Nö das stimmt so alles nicht. Vor zwei Tagen hatte ich in meiner Tageszeitung einen doppelseitigen Artikel dazu. Da haben Studenten eine Analyse der Jobcenter Statistiken durchgeführt. Es ist genau umgekehrt. Es gibt viel mehr Bewerber als Plätze. In den offiziellen Statistiken fallen nämlich etliche Bewerber raus. Z.b alle die in einem Brückenprogramm geparkt sind sprich FSJ und was es da nicht alles gibt. Auch fallen alle raus die noch nicht auf Ausbildungsreife geprüft worden sind.pikant hat geschrieben:(22 May 2017, 13:27)
die generelle Lage ist uebrigens vollkommen anders - es gibt mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber.
viele Betriebe suchen haenderingend Aubis und ihre Darstellung der Situation entspricht der wahren Lage am Ausbildungsmarkt nicht.
Das heißt, wenn Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, sofern es sie denn nicht nur auf dem Papier Exsistieren, dann nicht aus not sondern aus Absicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Jedem Unternehmer der meint einen Bewerbermangel herbei Fantasieren zu müssen, rate ich ganz dringend den Gang zum Arzt. Er solle sich doch bitte mal auf etwaige Wahrnehmungsstörungen untersuchen lassen.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
- Realist2014
- Beiträge: 70410
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Immer weniger Azubis
Gody hat geschrieben:(22 May 2017, 20:12)
Jedem Unternehmer der meint einen Bewerbermangel herbei Fantasieren zu müssen, rate ich ganz dringend den Gang zum Arzt. Er solle sich doch bitte mal auf etwaige Wahrnehmungsstörungen untersuchen lassen.
Das erzähl mal den Handwerksbetrieben der "Traumberufe" ..
GWS, Bäcker, Maurer...
und die in dem Artikel sind wohl auch alle blöde?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 09540.html
du kannst ja gerne mal erläutern, wer aus dem Begriff "unbesetzt" dann "statistisch rausfällt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35213
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: Immer weniger Azubis
Sorry,Gody hat geschrieben:(22 May 2017, 20:12)
Nö das stimmt so alles nicht. Vor zwei Tagen hatte ich in meiner Tageszeitung einen doppelseitigen Artikel dazu. Da haben Studenten eine Analyse der Jobcenter Statistiken durchgeführt. Es ist genau umgekehrt. Es gibt viel mehr Bewerber als Plätze. In den offiziellen Statistiken fallen nämlich etliche Bewerber raus. Z.b alle die in einem Brückenprogramm geparkt sind sprich FSJ und was es da nicht alles gibt. Auch fallen alle raus die noch nicht auf Ausbildungsreife geprüft worden sind.
Das heißt, wenn Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, sofern es sie denn nicht nur auf dem Papier Exsistieren, dann nicht aus not sondern aus Absicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Jedem Unternehmer der meint einen Bewerbermangel herbei Fantasieren zu müssen, rate ich ganz dringend den Gang zum Arzt. Er solle sich doch bitte mal auf etwaige Wahrnehmungsstörungen untersuchen lassen.
aber wir haben gerade auch wieder Azubi-Bewerbungen auf dem Tisch. Es sind erheblich weniger als in den Jahren zuvor, es werden kontinuierlich jedes Jahr weniger. Und wir werden evtl. gar nicht ausbilden, wenn die Qualität der Bewerber weiter sinkt.
Wir haben nicht etwa spät angefangen, sondern noch keine geeigneten Bewerber gefunden - und das für einen Beruf, der eigentlich beliebt ist: Kaufleute für Büromanagement. Für die Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik gibt es gar keine Bewerber.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Immer weniger Azubis
Nur kurze Korrektur: Berlin und Brandenburg, das sind 2 Bundesländer, die auch sonst getrennt voneinander betrachtet werden müssen.frems hat geschrieben:(22 May 2017, 12:25)
Auch ein Grund für sinkende Zahlen:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-05/d ... ettansicht
Zur Sache: Bei Brandenburg, Thüringen oder Meck-Pom, sicher auch Sachsen-Anhalt dürfte es hauptsächlich an der Abwanderung liegen. Insgesamt sinkt die ländliche Population - was auch auf die kleineren Städte zutrifft - und steigt die Bevölkerungszahl der Großstädte. Dazu kommt noch insgesamt die steigende Zahl der Abiturienten, die dann auch ein Studium anfangen und selbst nach Abbruch sich als Quereinsteiger versuchen. Was beim Vorhandensein von genug grauen Zellen auch oft funktioniert.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Libanesin Anfang August 2020
Re: Immer weniger Azubis
Genau, jetzt sind schon Betriebe schuld, die keine Auszubildenden finden. Sollen die jungen Faulenzer sich ne Stelle suchen anstatt zu smartphönen und sich die Birne voll zu kiffen. Dann haben Betriebe Azubis und die bekifften ne Perspektive und weniger Zeit kriminell zu werden.
Thema kann geschlossen werden.
Thema kann geschlossen werden.
Fight for a living Planet!
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Ist von mir nur zitiert worden. Als Hamburger ist man es aber gewohnt, dass aus statistischen Gründen die Stadt gerne mal mit Schleswig-Holstein zusammengelegt wird, zumal ein Großteil der Bürger im Speckgürtel leben und in der Stadt arbeiten. Wie auch immer. In Berlin klagt man ebenfalls:Ammianus hat geschrieben:(22 May 2017, 20:51)
Nur kurze Korrektur: Berlin und Brandenburg, das sind 2 Bundesländer, die auch sonst getrennt voneinander betrachtet werden müssen.
Das neue Ausbildungsjahr hat bereits begonnen, dennoch sind noch knapp 1300 Lehrstellen in Berlin offen – vor allem im Dienstleistungssektor. [...] Im vergangenen Jahr konnte mehr als jedes dritte Unternehmen in der Hauptstadt nicht alle Ausbildungsplätze besetzen (37 Prozent). Bundesweit hatten gut 31 Prozent der Unternehmen dieses Problem.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/k ... 78288.html
Randvolle Auftragsbücher - aber zu wenig Fachkräfte und Azubis. In Berlin kommen die Betriebe nicht mehr hinterher, Kunden müssen warten.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/fachk ... 60034.html
Die Zahlen bezogen sich ja auf den prozentualen Anteil der Unternehmen. Über die Zunahme von Abiturienten haben Lobbyisten hingegen auch schon in letzter Zeit häufiger geklagt und künstliche Schranken gefordert, damit geeignete Schüler nicht die Hochschulreife erlangen und somit kein Studium aufnehmen können, sondern ihnen nur die duale Ausbildung bleibt. Vor 15 Jahren trommelte man noch laut, dass der Staat durch zahlreiche Maßnahmen (Ganztagsschulen, Nachhilfeangebote, Abbau von Bürokratie, ...) mehr Schüler zum Abitur führen sollte, um den steigenden Anforderungen (insb. in technischen Berufen) zu begegnen. Und siehe da, es tut sich eine Alternative auf und die Bewerbungen für eine Lehre bleiben aus.Zur Sache: Bei Brandenburg, Thüringen oder Meck-Pom, sicher auch Sachsen-Anhalt dürfte es hauptsächlich an der Abwanderung liegen. Insgesamt sinkt die ländliche Population - was auch auf die kleineren Städte zutrifft - und steigt die Bevölkerungszahl der Großstädte. Dazu kommt noch insgesamt die steigende Zahl der Abiturienten, die dann auch ein Studium anfangen und selbst nach Abbruch sich als Quereinsteiger versuchen. Was beim Vorhandensein von genug grauen Zellen auch oft funktioniert.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: Immer weniger Azubis
Na dann schreib mal einem Ausbildungsplatz als Maurer oder Elektriker aus, da wirst du in Süddeutschland in aller Regel 0 Bewerber haben. Mit viel Glück einen Flüchtling.Gody hat geschrieben:(22 May 2017, 20:12)
Nö das stimmt so alles nicht. Vor zwei Tagen hatte ich in meiner Tageszeitung einen doppelseitigen Artikel dazu. Da haben Studenten eine Analyse der Jobcenter Statistiken durchgeführt. Es ist genau umgekehrt. Es gibt viel mehr Bewerber als Plätze. In den offiziellen Statistiken fallen nämlich etliche Bewerber raus. Z.b alle die in einem Brückenprogramm geparkt sind sprich FSJ und was es da nicht alles gibt. Auch fallen alle raus die noch nicht auf Ausbildungsreife geprüft worden sind.
Das heißt, wenn Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, sofern es sie denn nicht nur auf dem Papier Exsistieren, dann nicht aus not sondern aus Absicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Jedem Unternehmer der meint einen Bewerbermangel herbei Fantasieren zu müssen, rate ich ganz dringend den Gang zum Arzt. Er solle sich doch bitte mal auf etwaige Wahrnehmungsstörungen untersuchen lassen.
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
liebe billie, wenn ich einen guten realschulabschluss fachrichtung technik hätte, würde ich ned auf ner baustelle arbeiten.Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2017, 13:32)
Mein Mann hat überwiegend Glück mit seinen Jungs. Aber er stellt keine Hauptschüler mehr ein, die kommen in der Berufsschule einfach nicht mit. Und die Anforderungen in der Berufsschule sind hoch.
Jetzt hat er zwei Realschüler, den einen im 2. Lehrjahr kann er schon für kleinere Aufträge allein auf die Baustellen schicken, der hat nämlich recht schnell seinen Führerschein gemacht.
Man wird sie schon los. Einer hat vor Jahren zwei Abmahnungen kassiert und war dann weg vom Fenster. Das ging relativ schnell. Mit Samthandschuhen wird hier niemand angefasst, jedoch gute Leistungen werden bemerkt und erwähnt.
Je besser, desto mehr Freiheiten.
vielleicht müsst ihr bei euren hauptschülern einfach mal alle 2 wochen nachhilfestunden leisten, damit die in der berufsschule mitkommen. die sind nämlich dankbar für den job.
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35213
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: Immer weniger Azubis
Was im Prinzip keine schlechte Idee wäre, wenn, ja wenn die Azubis das dann dauerhaft mitmachen würden. Das funktioniert so ein paar Monate gut, gibt es einen Rückschlag in der Berufsschule und keine Unterstützung von zu Hause, ist der Fall gelaufen.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 21:26)
liebe billie, wenn ich einen guten realschulabschluss fachrichtung technik hätte, würde ich ned auf ner baustelle arbeiten.
vielleicht müsst ihr bei euren hauptschülern einfach mal alle 2 wochen nachhilfestunden leisten, damit die in der berufsschule mitkommen. die sind nämlich dankbar für den job.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Billie Holiday
- Vorstand
- Beiträge: 31870
- Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
- user title: Mein Glas ist halbvoll.
- Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen
Re: Immer weniger Azubis
Nicht jeder weiß seine Dankbarkeit zu zeigen. Und bei manchem braucht es nahezu täglich Nachhilfe. Ich spreche aus Erfahrung. Es fehlt soviel Basiswissen.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 21:26)
liebe billie, wenn ich einen guten realschulabschluss fachrichtung technik hätte, würde ich ned auf ner baustelle arbeiten.
vielleicht müsst ihr bei euren hauptschülern einfach mal alle 2 wochen nachhilfestunden leisten, damit die in der berufsschule mitkommen. die sind nämlich dankbar für den job.
Bei Bewerbungen von Haupt- und Realschülern werden halt die Realschüler genommen. Die bewerben sich ja, ohne dass sie gezwungen wurden. Und nicht jeder will studieren. Andere machen eine Ausbildung und studieren hinterher.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Vielleicht liegt das Problem ja beim Betrieb und den vertraglichen Konditionen.Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2017, 21:32)
Was im Prinzip keine schlechte Idee wäre, wenn, ja wenn die Azubis das dann dauerhaft mitmachen würden. Das funktioniert so ein paar Monate gut, gibt es einen Rückschlag in der Berufsschule und keine Unterstützung von zu Hause, ist der Fall gelaufen.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
- Billie Holiday
- Vorstand
- Beiträge: 31870
- Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
- user title: Mein Glas ist halbvoll.
- Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen
Re: Immer weniger Azubis
Naja, mit der Sänfte werden sie nicht morgens um 11 abgeholt und 15.000,- gibt es auch nicht im 1. Lehrjahr.frems hat geschrieben:(22 May 2017, 21:42)
Vielleicht liegt das Problem ja beim Betrieb und den vertraglichen Konditionen.
Der Lohn ist tariflich festgelegt. Mein Mann und einige Handwerksmeister zahlen sogar übertariflich. Leider erwarten sie was von ihren Leuten. aber nichts übermenschliches.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Re: Immer weniger Azubis
Auch von Seiten der Hauptschüler hast du in Süddeutschland in der Regel 0 Bewerber, wenn du nicht gerade Siemens oder Daimler heist. Die Hauptschule ist auf dem Land Kerngesund, jeder der dort abgeht hat einen Ausbildungsplatz oder macht die mittlere Reife. Sieht in der Stadt anders aus, aber auch da will keiner einer Lehre machen, sondern eher so tolle Berufe wie "Gangster" oder "Abhängen" ergreifen.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 21:26)
liebe billie, wenn ich einen guten realschulabschluss fachrichtung technik hätte, würde ich ned auf ner baustelle arbeiten.
vielleicht müsst ihr bei euren hauptschülern einfach mal alle 2 wochen nachhilfestunden leisten, damit die in der berufsschule mitkommen. die sind nämlich dankbar für den job.
- Alexyessin
- Ehrenpräsident
- Beiträge: 91425
- Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
- user title: Phönix
- Wohnort: wo´s Herzal is
Re: Immer weniger Azubis
Elektriker kriegst schon noch, zumindest in München. Mag bei dem klassischen Maurer wirklich vorbei sein, aber Elektriker hast halt doch auch viel Luft nach oben - sofernst an Arsch hochkriegst.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 21:20)
Na dann schreib mal einem Ausbildungsplatz als Maurer oder Elektriker aus, da wirst du in Süddeutschland in aller Regel 0 Bewerber haben. Mit viel Glück einen Flüchtling.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Ist halt die Frage, warum man dann nicht die Besten bekommt, sondern jene, die nichts Besseres fanden. Ist ja nicht so als gäbe es keine leistungsstarken Schulabgänger mehr in Deutschland. Ich find's daher auch nicht so überraschend, wenn bspw. die Gastronomie oder Friseurmeister darüber klagen, dass sie nicht bessere Bewerber finden. Schaut man auf den Lohn während der Lehre sowie die späteren Berufsaussichten, sollte man nicht die Jahrgangsbesten erwarten.Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2017, 22:02)
Naja, mit der Sänfte werden sie nicht morgens um 11 abgeholt und 15.000,- gibt es auch nicht im 1. Lehrjahr.
Der Lohn ist tariflich festgelegt. Mein Mann und einige Handwerksmeister zahlen sogar übertariflich. Leider erwarten sie was von ihren Leuten. aber nichts übermenschliches.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: Immer weniger Azubis
Im Handwerk Elektriker? In München? Flüchtlinge?Alexyessin hat geschrieben:(22 May 2017, 22:14)
Elektriker kriegst schon noch, zumindest in München. Mag bei dem klassischen Maurer wirklich vorbei sein, aber Elektriker hast halt doch auch viel Luft nach oben - sofernst an Arsch hochkriegst.
Betriebselektriker bewerben sich natürlich schon noch in der Industrie, aber das Handwerk hat kaum mehr Interessenten....
- Alexyessin
- Ehrenpräsident
- Beiträge: 91425
- Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
- user title: Phönix
- Wohnort: wo´s Herzal is
Re: Immer weniger Azubis
Normale Elektriker in München. Keine Flüchtlinge. War doch erst neulich wieder auf der Biz wegen meiner Ziehtochter. Die Jungs sind entweder beim Auto oder bei der Elektrik. Wo sich keiner mehr drum streitet ist Holz und Bau.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:22)
Im Handwerk Elektriker? In München? Flüchtlinge?
Betriebselektriker bewerben sich natürlich schon noch in der Industrie, aber das Handwerk hat kaum mehr Interessenten....
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
- Billie Holiday
- Vorstand
- Beiträge: 31870
- Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
- user title: Mein Glas ist halbvoll.
- Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen
Re: Immer weniger Azubis
Das ist richtig. In Schwerin hast du als Friseur-Azubine ganze 150,- im 1. Jahr.frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:19)
Ist halt die Frage, warum man dann nicht die Besten bekommt, sondern jene, die nichts Besseres fanden. Ist ja nicht so als gäbe es keine leistungsstarken Schulabgänger mehr in Deutschland. Ich find's daher auch nicht so überraschend, wenn bspw. die Gastronomie oder Friseurmeister darüber klagen, dass sie nicht bessere Bewerber finden. Schaut man auf den Lohn während der Lehre sowie die späteren Berufsaussichten, sollte man nicht die Jahrgangsbesten erwarten.
Mein Friseur zahlt 330,-.... bei Lübeck.
Offenbar wollen die Mädchen unbedingt diesen Beruf ergreifen, obwohl sie wissen, dass diese Dienstleistung und dueses Handwerk so schlecht bezahlt wird. Ich verstehe es auch nicht.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35213
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: Immer weniger Azubis
Nein, es liegt an der Qualität der Bildung, die die Azubis mitbringen. Angeblich soll die ja in BaWü nicht schlecht sein, ich hege da aber gewisse Zweifel.frems hat geschrieben:(22 May 2017, 21:42)
Vielleicht liegt das Problem ja beim Betrieb und den vertraglichen Konditionen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Immer weniger Azubis
Also Hürden aufzubauen, die Leute an Abitur und Studium hindern sollen, das hätte nun schon was zutiefst antidemokratisch und rechtsstaatsfeindliches an sich. Wir sind nicht in der DDR.frems hat geschrieben:(22 May 2017, 21:11)
Ist von mir nur zitiert worden. Als Hamburger ist man es aber gewohnt, dass aus statistischen Gründen die Stadt gerne mal mit Schleswig-Holstein zusammengelegt wird, zumal ein Großteil der Bürger im Speckgürtel leben und in der Stadt arbeiten. Wie auch immer. In Berlin klagt man ebenfalls:
Das neue Ausbildungsjahr hat bereits begonnen, dennoch sind noch knapp 1300 Lehrstellen in Berlin offen – vor allem im Dienstleistungssektor. [...] Im vergangenen Jahr konnte mehr als jedes dritte Unternehmen in der Hauptstadt nicht alle Ausbildungsplätze besetzen (37 Prozent). Bundesweit hatten gut 31 Prozent der Unternehmen dieses Problem.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/k ... 78288.html
Randvolle Auftragsbücher - aber zu wenig Fachkräfte und Azubis. In Berlin kommen die Betriebe nicht mehr hinterher, Kunden müssen warten.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/fachk ... 60034.html
Die Zahlen bezogen sich ja auf den prozentualen Anteil der Unternehmen. Über die Zunahme von Abiturienten haben Lobbyisten hingegen auch schon in letzter Zeit häufiger geklagt und künstliche Schranken gefordert, damit geeignete Schüler nicht die Hochschulreife erlangen und somit kein Studium aufnehmen können, sondern ihnen nur die duale Ausbildung bleibt. Vor 15 Jahren trommelte man noch laut, dass der Staat durch zahlreiche Maßnahmen (Ganztagsschulen, Nachhilfeangebote, Abbau von Bürokratie, ...) mehr Schüler zum Abitur führen sollte, um den steigenden Anforderungen (insb. in technischen Berufen) zu begegnen. Und siehe da, es tut sich eine Alternative auf und die Bewerbungen für eine Lehre bleiben aus.
Abgesehen davon funktionieren so und so monokausale Erklärungen für den Lehrlingsmangel nicht. Dummheit, Faulheit, Abitur, zu hohes Anspruchsverhalten sind alles Gründe, die sich summieren. Wie eben auch Landflucht in die Städte.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Libanesin Anfang August 2020
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
mit meim nach der 11. abgebrochenen abi bin dann nach einem 10-jährigen zwischenspiel als techniker anlageberater und internationaler außenhandelskaufmann geworden, in und export, also endlich gangster. haben in meinem jahrgang aber nur wenige im niedrigen promille bereich geschafft, obwohl viel kriminelle energie in der luft lag, aber viele von denen wurden lieber anwälte.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:10)
Auch von Seiten der Hauptschüler hast du in Süddeutschland in der Regel 0 Bewerber, wenn du nicht gerade Siemens oder Daimler heist. Die Hauptschule ist auf dem Land Kerngesund, jeder der dort abgeht hat einen Ausbildungsplatz oder macht die mittlere Reife. Sieht in der Stadt anders aus, aber auch da will keiner einer Lehre machen, sondern eher so tolle Berufe wie "Gangster" oder "Abhängen" ergreifen.
die hauptschule wäre resozialisierbar, wenn der zeitdruck ned wär.
freund von mir hat hauptschule gemacht, dann beim onkel elektriker, der half mal nach und nahm sich die zeit, dann anlagenelektroniker, schließlich betriebswirt und studiert jetzt bwl neben dem beruf. alles mal von einem schlechten qa aus mit der nötigen familiären hilfe.
jetzt arbeitet er bei der stadt und alle vorherigen berufsjahre werden ihm bei der besoldung angerechnet. die sau verdient fast mehr als ich, hat kaum verantwortung und schläft in der nachtschicht.
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Ist ja schon mal besser als nichts. Ich kenn halt aus eigener Erfahrung auch das Gegenteil. Da bekamen (vor ca. zehn Jahren) Azubis um die 1000 Euro brutto im ersten Lehrjahr (bis ca. 1700 im dritten), dazu 450 Euro Verpflegungsgeld, kostenloses Mittagsessen im Restaurant, ÖPNV-Ticket, Bahncard 50 für Heimfahrten und eine bezahlte Unterkunft im Jugendwohnheim während der Berufsschulblöcke. Zudem damals hervorragende Aussichten mit Übernahme während der Lehre sowie Förderung eines späteren Studiums. Da hat man qualifizierten Nachwuchs halt händeringend gesucht und entsprechend etwas auf den Tisch gelegt. Einen Mangel an Bewerbern gab's nicht, was natürlich auch die Frage aufstellte, warum am Ende nur Abiturienten eingestellt wurden und selbst gute Realschüler auf der Strecke blieben. Paradoxerweise brachen nicht wenige Azubis trotzdem ihre Lehre ab -- aber nicht wegen schlechter Noten oder Mahnungen durch Verfehlungen auf der Arbeit, sondern aus Unterforderung im Betrieb und in der Berufsschule.Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2017, 22:24)
Das ist richtig. In Schwerin hast du als Friseur-Azubine ganze 150,- im 1. Jahr.
Mein Friseur zahlt 330,-.... bei Lübeck.
Offenbar wollen die Mädchen unbedingt diesen Beruf ergreifen, obwohl sie wissen, dass diese Dienstleistung und dueses Handwerk so schlecht bezahlt wird. Ich verstehe es auch nicht.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Klingt für mich eher nach einem betrieblichen Problem. Wenn sich nur fünf statt 50 junge Leute bewerben, ist es naheliegend, dass man bei der Qualität in der Regel Abstriche machen muss, wenn man nicht viel Glück hat.Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2017, 22:24)
Nein, es liegt an der Qualität der Bildung, die die Azubis mitbringen. Angeblich soll die ja in BaWü nicht schlecht sein, ich hege da aber gewisse Zweifel.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
wir sprechen jetzt von welchen unterschiedlichen ausbildungsschienen?!frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:36)
Ist ja schon mal besser als nichts. Ich kenn halt aus eigener Erfahrung auch das Gegenteil. Da bekamen (vor ca. zehn Jahren) Azubis um die 1000 Euro brutto im ersten Lehrjahr (bis ca. 1700 im dritten), dazu 450 Euro Verpflegungsgeld, kostenloses Mittagsessen im Restaurant, ÖPNV-Ticket, Bahncard 50 für Heimfahrten und eine bezahlte Unterkunft im Jugendwohnheim während der Berufsschulblöcke. Zudem damals hervorragende Aussichten mit Übernahme während der Lehre sowie Förderung eines späteren Studiums. Da hat man qualifizierten Nachwuchs halt händeringend gesucht und entsprechend etwas auf den Tisch gelegt. Einen Mangel an Bewerbern gab's nicht, was natürlich auch die Frage aufstellte, warum am Ende nur Abiturienten eingestellt wurden und selbst gute Realschüler auf der Strecke blieben. Paradoxerweise brachen nicht wenige Azubis trotzdem ihre Lehre ab -- aber nicht wegen schlechter Noten oder Mahnungen durch Verfehlungen auf der Arbeit, sondern aus Unterforderung im Betrieb und in der Berufsschule.
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Re: Immer weniger Azubis
Ich war auch zuerst auf der Hauptschule, da die einzige verfügbare Realschule aufrund des hohen Migrantenanteils keine alternative war. Die Hälfte meiner damaligen Klassenkameraden kann heute ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Das ist normal bei einer Hauptschule auf dem Land, in der auch viele mit Reallschulempfehlung blieben.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 22:33)
mit meim nach der 11. abgebrochenen abi bin dann nach einem 10-jährigen zwischenspiel als techniker anlageberater und internationaler außenhandelskaufmann geworden, in und export, also endlich gangster. haben in meinem jahrgang aber nur wenige im niedrigen promille bereich geschafft, obwohl viel kriminelle energie in der luft lag, aber viele von denen wurden lieber anwälte.
die hauptschule wäre resozialisierbar, wenn der zeitdruck ned wär.
freund von mir hat hauptschule gemacht, dann beim onkel elektriker, der half mal nach und nahm sich die zeit, dann anlagenelektroniker, schließlich betriebswirt und studiert jetzt bwl neben dem beruf. alles mal von einem schlechten qa aus mit der nötigen familiären hilfe.
jetzt arbeitet er bei der stadt und alle vorherigen berufsjahre werden ihm bei der besoldung angerechnet. die sau verdient fast mehr als ich, hat kaum verantwortung und schläft in der nachtschicht.
Das irgendwer bei der Stadt gut verdient (lassen wir mal den OB außen vor) wage ich übrigens zu bezweifeln. In diesem Fall ist es wohl so dass du sehr wenig verdienst.
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Also ich sprach von einer normalen dualen Ausbildung. Und Du?SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 22:46)
wir sprechen jetzt von welchen unterschiedlichen ausbildungsschienen?!
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
der verdient netto mit allen zulagen 3600.-euro netto dafür dass er sagt dass er bei einem störfall ned zuständig ist.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:53)
Ich war auch zuerst auf der Hauptschule, da die einzige verfügbare Realschule aufrund des hohen Migrantenanteils keine alternative war. Die Hälfte meiner damaligen Klassenkameraden kann heute ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Das ist normal bei einer Hauptschule auf dem Land, in der auch viele mit Reallschulempfehlung blieben.
Das irgendwer bei der Stadt gut verdient (lassen wir mal den OB außen vor) wage ich übrigens zu bezweifeln. In diesem Fall ist es wohl so dass du sehr wenig verdienst.
ich bin bei jedem störfall zuständig und verdiene dem entsprechend mehr als ein bürgermeister, der alleine von der beamtenbesoldung auch ned das große los gezogen hat....
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
ich bin mit der "normalen" dualen ausbildung noch ned so vertraut. ist da ned hochschulreife bedingung?frems hat geschrieben:(22 May 2017, 22:56)
Also ich sprach von einer normalen dualen Ausbildung. Und Du?
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Wieso sollte sie es sein?SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:09)
ich bin mit der "normalen" dualen ausbildung noch ned so vertraut. ist da ned hochschulreife bedingung?
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53
Re: Immer weniger Azubis
du machst mich ernsthaft am denken machen duales studium ohne hochschulreife?
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
So recht weiß ich nicht, was Du genau sagen möchtest. Aber ich picke mal einen Punkt raus: von einem dualen Studium sprach ich nicht.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:14)
du machst mich ernsthaft am denken machen duales studium ohne hochschulreife?
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: Immer weniger Azubis
Und das ist gut? Keiner meiner Leute verdient so wenig, ganz ohne Zulagen..... die kommen da auch noch drauf. Die am schlechteste bezahlten Deutschen arbeiten im öffentlichen Dienst.SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(22 May 2017, 23:07)
der verdient netto mit allen zulagen 3600.-euro netto dafür dass er sagt dass er bei einem störfall ned zuständig ist
Re: Immer weniger Azubis
Misterfritz hat geschrieben:(22 May 2017, 20:50)
Sorry,
aber wir haben gerade auch wieder Azubi-Bewerbungen auf dem Tisch. Es sind erheblich weniger als in den Jahren zuvor, es werden kontinuierlich jedes Jahr weniger.
Und aus weniger konstruierst du einen Mangel? Ich sehe vielmehr dass das Unternehmerische wünsch dir, was Konzert bald vorbei ist.
Unternehmen, die ihre Ausbildungsstrukturen daran anpassen, werden bestehen bleiben. Die anderen werden untergehen.
Tjo aber ich hoffe, ihr besitzt dann zumindest den Anstand nicht rumzujammern wenn stellen dann irgendwann nicht besetzt werden können. Allgemein gesprochen diese gruppe hätten sich die Unternehmen dann selbst gegraben. Denn zu wenig ausgebildet wurde schon, bevor die Zahlen rückläufig wurden.Und wir werden evtl. gar nicht ausbilden, wenn die Qualität der Bewerber weiter sinkt.
Es wird dann wohl seine Gründe haben, warum die Geeigneten sich wo anders bewerben und nicht bei euch. Unternehmen, vor allem Mittelständische legen seit Jahren viel zu wenig Selbstreflexion an den Tag und schuld sind immer die anderen.Wir haben nicht etwa spät angefangen, sondern noch keine geeigneten Bewerber gefunden - und das für einen Beruf, der eigentlich beliebt ist: Kaufleute für Büromanagement. Für die Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik gibt es gar keine Bewerber.
Ich habe zb einen Kumpel der hat einen Logistik Meisterbrief mit 9 Jahren Berufserfahrung und der hat Probleme eine vernünftig bezahlte stelle zu finden.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
Re: Immer weniger Azubis
Zu mies Bezahlt. So einfach ist das.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 21:20)
Na dann schreib mal einem Ausbildungsplatz als Maurer oder Elektriker aus, da wirst du in Süddeutschland in aller Regel 0 Bewerber haben. Mit viel Glück einen Flüchtling.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
- Realist2014
- Beiträge: 70410
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Immer weniger Azubis
WANN waren diese Ausbildungsplätze schon mal "besser" bezahlt?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
- Realist2014
- Beiträge: 70410
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Immer weniger Azubis
Gody hat geschrieben:(24 May 2017, 09:31)
Ich habe zb einen Kumpel der hat einen Logistik Meisterbrief mit 9 Jahren Berufserfahrung und der hat Probleme eine vernünftig bezahlte stelle zu finden.
was ist denn hier "vernünftig bezahlt"- und WO?
In Meckvorpolen wird es da nicht mehr als 2500 Brutto geben..
in Bayern oder BaWü dafür so Richtung 3500....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Immer weniger Azubis
Du ballerst hier ein Klischee nach dem anderen raus. Belegen kannst du sie alle nicht. Wenn du dich abreagieren willst probier es mal mit Joga oder Autogenes Training.Boracay hat geschrieben:(22 May 2017, 22:10)
Sieht in der Stadt anders aus, aber auch da will keiner einer Lehre machen, sondern eher so tolle Berufe wie "Gangster" oder "Abhängen" ergreifen.
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
- Alexyessin
- Ehrenpräsident
- Beiträge: 91425
- Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
- user title: Phönix
- Wohnort: wo´s Herzal is
Re: Immer weniger Azubis
Auszubildende erhalten keine Bezahlung sondern eine Ausbildungsvergütung. Daher trifft das Wort "mies" es nicht wirklich.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
- BlueMonday
- Beiträge: 3794
- Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
- user title: Waldgänger&Klimaoptimist
Re: Immer weniger Azubis
Eigentlich müsste es ja anders herum sein, dass man also für seine Ausbildung (als wertvolle Dienstleistung an sich) etwas bezahlt ("Lehrgeld").
Die Welt steht Kopf.
Die Welt steht Kopf.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
Die Frage ist nicht wann, sondern wo und was darüber hinaus angeboten wird. Wenn Azubis als billige Arbeitskräfte wahrgenommen werden und nicht als Zukunftsinvestition für den eigenen Betrieb, muss man sich doch nicht wundern, wenn die Bewerberzahlen eher schlecht aussehen.Realist2014 hat geschrieben:(24 May 2017, 09:33)
WANN waren diese Ausbildungsplätze schon mal "besser" bezahlt?
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
- Realist2014
- Beiträge: 70410
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
- user title: Sozialer Marktwirtschaftler
- Wohnort: München , Stadt des FC Bayern
Re: Immer weniger Azubis
frems hat geschrieben:(25 May 2017, 12:28)
Die Frage ist nicht wann, sondern wo und was darüber hinaus angeboten wird. Wenn Azubis als billige Arbeitskräfte wahrgenommen werden und nicht als Zukunftsinvestition für den eigenen Betrieb, muss man sich doch nicht wundern, wenn die Bewerberzahlen eher schlecht aussehen.
WER nimmst das so wahr?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
- frems
- Beiträge: 47102
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Immer weniger Azubis
http://www.spiegel.de/karriere/billige- ... 28646.htmlIn Deutschland fehlt es an Ausbildungsreife - mehr bei Firmen als bei jungen Menschen, sagt Karrierecoach Martin Wehrle. Er sieht gute Gründe, warum jeder vierte Lehrling hinwirft: Mitunter werden Azubis als Billigarbeiter angeheuert und ausgenutzt.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/dgb-v ... 67760.htmlMehr als 30 Prozent aller Berliner und 25 Prozent aller Brandenburger Auszubildenden werden zu berufsfremden Tätigkeiten herangezogen. Das ergab eine Befragung von 2500 Jugendlichen an Berufsschulen, die die DGB-Jugend in diesem Jahr durchgeführt hatte. „Das Ergebnis ist skandalös. Die oft schlechte Qualität der Ausbildung ist ein flächendeckendes Problem“, sagte der stellvertretende DGB-Landeschef Bernd Rissmann am Donnerstag bei der Vorstellung des „DGB-Ausbildungsreports 2005“.
http://docplayer.org/17877347-Beitrag-v ... erden.htmlImmer schön lächeln und allzeit fröhlich. Wie die Praktikanten und Auszubildenden in Werbefilmen des Einzelhandels: Bau Dir Deine Zukunft auf, geh Deinen Weg. Egal was Dir dazwischen steht. Die Wirklichkeit sieht häufig anders aus. Frontal21 liegen exklusiv Zahlen aus dem neuen Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbund vor. Demzufolge machen regelmäßig Überstunden 38 Prozent der Azubis, im Schnitt fünf Stunden die Woche. Und was sich Ausbildung nennt, wird für viele häufig zu Billigarbeit. [...]
Für die Betriebe lohnt sich das. Die Folgen für die Azubis kennt Katharina Wesenick von ver.di nur zu gut. O-Ton Katharina Wesenick, ver.di Göttingen: Als Vollzeitkraft eingesetzt zu werden bedeutet, dass ich den ganzen Tag immer wieder repetitive Aufgaben mache, also an der Kasse sitze, zum Beispiel, oder nur auspacke. Das bedeutet, dass ich eigentlich gar nichts lernen kann. Dass ich gar nicht die Chance habe, an der Schule oft teilzunehmen. Oft kommen Auzubildende zu mir, die sagen, sie hatten bis 23 Uhr Arbeit und mussten am nächsten morgen um sechs wieder raus, sitzen in der Schule und schlafen ein.
Und dann beklagen sich Lobbyisten, dass viele Abiturienten lieber studieren statt als billige Aushilfskraft Tätigkeiten ohne Ausbildungsbezug zu machen und nicht in die Berufsschule gehen zu können. Ist doch ein wunderbar einfaches Marktprinzip: will man die Attraktivität erhöhen und mehr leistungsstarke Bewerber, muss man eben die Rahmenbedingungen signifikant verbessern. Das betrifft nicht nur die Vergütung.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
-
- Beiträge: 3153
- Registriert: Sa 20. Sep 2008, 19:42
Re: Immer weniger Azubis
Wir haben in Deutschland das duale Ausbildungssystem, das international einen nicht allzu schlechten Ruf hat. Immerhin ist Trumps Tochter nach Deutschland geschickt worden, um sich darüber zu informieren.
Auszubildende sollen eigentlich gar nicht arbeiten sondern in Theorie und Praxis ausgebildet werden. Deshalb werden sie so wenig bezahlt wie Studenten, es wurde schon gesagt, dass sie eine Ausbildungsvergütung erhalten, die sie anders wie das Bäfög aber nicht zurückzahlen müssen. Derzeit sind die Chancen sehr gut in Deutschland auch nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden,
von dem man leben kann. Häufig sogar im ausbildenden Unternehmen. Ich weiß jetzt nicht, was daran unzumutbar sein soll, wenn junge Menschen für die Dauer der Ausbildung mit wenig Geld auskommen müssen. Studenten müssen das auch, bei Wehrpflichtigen und Zivildienstleistenden war es auch nicht anders. Hartz 4 Empfänger sowieso. Dass es weniger Azubis gibt, hat demographische Ursachen.
Ich habe eigentlich von den Flüchtlingen erwartet, in absehbarer Zeit diese Lücke zu füllen. Die ziehen aber leider völlig perspektivlose Hilfsarbeitertätigkeiten vor - das ist schade.
Es sind ja nun einmal keine Akademiker oder Facharbeiter gekommen, sondern Menschen, die nach intensiver Integrationsbemühungen und Sprachkursen vielleicht eine Berufsausbildung in Handwerk antreten können. Ihr Vorteil ist aber, dass sie relativ jung sind. Wenn sie mit Anfang dreißig mit der Ausbildung fertig sind, ist dass immer noch früh genug. Dann können sie immer noch mindestens 37 Jahre Steuern und Sozialabgaben zahlen.
Auszubildende sollen eigentlich gar nicht arbeiten sondern in Theorie und Praxis ausgebildet werden. Deshalb werden sie so wenig bezahlt wie Studenten, es wurde schon gesagt, dass sie eine Ausbildungsvergütung erhalten, die sie anders wie das Bäfög aber nicht zurückzahlen müssen. Derzeit sind die Chancen sehr gut in Deutschland auch nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden,
von dem man leben kann. Häufig sogar im ausbildenden Unternehmen. Ich weiß jetzt nicht, was daran unzumutbar sein soll, wenn junge Menschen für die Dauer der Ausbildung mit wenig Geld auskommen müssen. Studenten müssen das auch, bei Wehrpflichtigen und Zivildienstleistenden war es auch nicht anders. Hartz 4 Empfänger sowieso. Dass es weniger Azubis gibt, hat demographische Ursachen.
Ich habe eigentlich von den Flüchtlingen erwartet, in absehbarer Zeit diese Lücke zu füllen. Die ziehen aber leider völlig perspektivlose Hilfsarbeitertätigkeiten vor - das ist schade.
Es sind ja nun einmal keine Akademiker oder Facharbeiter gekommen, sondern Menschen, die nach intensiver Integrationsbemühungen und Sprachkursen vielleicht eine Berufsausbildung in Handwerk antreten können. Ihr Vorteil ist aber, dass sie relativ jung sind. Wenn sie mit Anfang dreißig mit der Ausbildung fertig sind, ist dass immer noch früh genug. Dann können sie immer noch mindestens 37 Jahre Steuern und Sozialabgaben zahlen.