Kommt darauf an. Man nehme an, eine Laufzeit von 35 Jahren wird vereinbart.
Konkret nehmen wir einmal die Allianz.
https://www.allianz.de/produkte/altersv ... index.html
Renteintritt ist mit 67 Jahren, ergo entspricht das der derzeit gesetzlichen Rente. Im Gegensatz zur gesetzlichen Rente bleibt es bei 67 Jahren! Da kommt niemand von der Allianz und ändert das Eintrittsalter auf 69 Jahre, wie es einige Politiker mittlerweile schon fordern!
Also rechnen wir es durch. Die Person nimmt die volle Förderung von 2.100 € p.a. in Anspruch. Das ergibt:
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Ihre RiesterRente* 649,08 €
davon garantierte Rente 317,41 €
Ihr monatlicher Beitrag 175,00 €
Ihre jährlichen Beiträge und Zulagen im Überblick (in Euro)
Ihr eigener Beitrag im Jahr 2.100,00 €
Staatliche Grundzulage 154,00 €
Staatliche Kinderzulage 0,00 €
Gesamtbeitrag zur RiesterRente 2.100,00 €
Ihr jährlicher Aufwand unter Berücksichtigung der Steuerersparnis (in Euro)
Mögliche Steuerersparnis 639,00 €
Förderquote in % 37,76 €
Effektiver Gesamtaufwand 1.307,00 €
Eine garantierte Rente von
317,41 €. Und das bei einer Sparrate von ca. 110 € pro Monat bzw. 162 €, wenn man die mögliche Steuerersparnis außen vor lässt. Diese wird durch die nachgelagerte Besteuerung ohnehin fällig.
Nehmen wir nun ein alternatives Produkt, wie z.B. ein Sparkonto. Setzen wir die Rendite konservativ auf 2% über die Laufzeit von 35 Jahren mit Abgeltungssteuer. Das ergibt ein Endkapital von 95.000 € mit 67 Jahren. Davon kann man 20 Jahre ungefähr mit einer monatlichen Rente von 395 € leben.
Man liegt also mit einem konservativen Sparkonto über der garantierten Riesterrente der Allianz. Allerdings wird dabei eine mögliche Überschussbeteiligung nicht berücksichtigt. Die Allianz zahlt nämlich
bis zu 649 € aus! Allerdings muss das Geld dann versteuert werden. Es ist durchaus möglich, dass die nachgelagerte Besteuerung in Zukunft auch aufgehoben wird, da diesbezüglich verfassungsrechtliche Bedenken bestehen.
Die elementare Frage ist, ist der persönliche Steuersatz im Rentenalter niedriger als im Erwerbsleben, denn dann wäre die nachgelagerte Besteuerung ein Vorteil. In den meisten Fällen wird es genau so sein, sprich man verdient im Rentenalter weniger als im Erwerbsleben. Dadurch fällt der Steuersatz im Alter häufig niedriger aus, als der Steuersatz während des Berufslebens. Je höher die Rendite des Riester Produkts und je länger die Laufzeit, desto deutlicher fällt auch der Vorteil durch die staatliche Förderung aus. Der Staat gewährt dem Riestersparer in der Ansparphase praktisch einen zinslosen Kredit
Wenn der Mann also unter 83 Jahre alt wird, fährt er mit seinem Sparkonto wahrscheinlich besser. Ansonsten lohnt sich aber die Riesterrente durchaus.
Es ist also primär auch eine Frage, welche Rendite du parallel zum Riester erzielen würdest, wie hoch deine Einkünfte im Rentenalter sind und wie alt du tatsächlich wirst?
Zudem kann eine realistische Einschätzung, ob sich die Riester-Rente unter steuerlicher Betrachtung rechnet, nicht ohne weiteres vorgenommen werde, da es heute noch ungewiss ist, wie hoch die Freibeträge und der Steuersatz
zum Zeitpunkt der Rentenzahlung eines Riester-Vertrages sein werden.
Und genau das meinte ich, als ich auf
Seite 2 von unbekannten Variablen sprach. Ob sich Riester lohnt, hängt einfach von sehr vielen, teilweise unbekannten, Faktoren ab.
Und deshalb muss man sich fragen, ob das Produkt den Sinn und Zweck erfüllt, den der Staat eigentlich dafür vorsah.