Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

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GrafZahl

Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von GrafZahl »

Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

Wird Deutschland ein Land von Hartz IV Beziehern , Midi und Minijobbern und Hungerrentnern ??? So scheint mir das aber sehr vorzukommen und ich krieg echt das Kotzen.

Ich kann jetzt nur für Berlin sprechen, welche Beobachtungen habt ihr gemacht in letzter Zeit ?
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Cerberus
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Cerberus »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 19:03 hat geschrieben: Wird Deutschland ein Land von Hartz IV Beziehern , Midi und Minijobbern und Hungerrentnern ???
Aber he, das Gute daran ist doch, dass sich die Leute etwaige Aufstockung selbst via Steuerschuld bezahlen. Außerdem ist das eine gute Übung für die Armut im Alter. Also, dann fällt man nicht so tief.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Katana »

Ein großes Problem, was darauf hindeutet, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weil offenbar prinzipiell Arbeit da ist, diese nur wg. Abgaben oft unerschwinglich ist.
Beispiel: eine 400 Euro-Kraft bekommt vom AG pauschal (denke ich) 20% an den Staat abgeführt, das wars, der AG zahlt also 480 Euro, damit der AN 400 bekommt.
Schon bei 401 Euro netto für den AN müsste der AG knappe 1400 Euronen löhnen, was zeigt, dass es sich lohnt, 3 400 Euro-Jobber zu beschäftigen und keine Vollzeitkraft.

Diese Minijobs etc. haben zwar für BEschäftigung im unteren Sektor gesorgt, aber auch das Einkommensgefüge geändert.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

Wird Deutschland ein Land von Hartz IV Beziehern , Midi und Minijobbern und Hungerrentnern ??? So scheint mir das aber sehr vorzukommen und ich krieg echt das Kotzen.

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Meine Beobachtung ist, dass 9 von 10 freien Stellen durch ZA-Buden ausgeschrieben sind. In meiner Region von ein und derselben ZA-Bude. Und diese ZA-Bude sitzt passenderweise in 1 Gebäude Tür an Tür mit der Arbeitsagentur. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

Katana » Di 18. Jun 2013, 21:17 hat geschrieben:Ein großes Problem, was darauf hindeutet, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weil offenbar prinzipiell Arbeit da ist, diese nur wg. Abgaben oft unerschwinglich ist.
Beispiel: eine 400 Euro-Kraft bekommt vom AG pauschal (denke ich) 20% an den Staat abgeführt, das wars, der AG zahlt also 480 Euro, damit der AN 400 bekommt.
Schon bei 401 Euro netto für den AN müsste der AG knappe 1400 Euronen löhnen, was zeigt, dass es sich lohnt, 3 400 Euro-Jobber zu beschäftigen und keine Vollzeitkraft.

Diese Minijobs etc. haben zwar für BEschäftigung im unteren Sektor gesorgt, aber auch das Einkommensgefüge geändert.
Na das rechnen Sie der Forengemeinde aber mal vor.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von jack000 »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Ich kann jetzt nur für Berlin sprechen, welche Beobachtungen habt ihr gemacht in letzter Zeit ?
In Baden-Württemberg gibt es viele Vollzeit-Arbeitsplätze.
Um bei deinem Beispiel Buchhalter zu bleiben: Über 200 Arbeitsplätze sozialversicherungspflichtig (Mehr zeigt die Suchmaschine nicht an, allerdings das meiste bei Leiharbeitsfirmen (BZA-Tarifvertrag) ) und 1 Arbeitsplatz auf 400€-Basis.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Antisozialist »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

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Viele 450-Euro-Jobs wurden von Nebenberuflern und Zweitverdienerinnen bewusst gesucht, weil die regulären Abgaben kaum etwas von ihrem Lohn übrig lassen würden.

In dem Betrieb, in dem ich arbeite, gibt es keine 450-Euro-Kräfte.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Antisozialist »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 21:18 hat geschrieben:
Meine Beobachtung ist, dass 9 von 10 freien Stellen durch ZA-Buden ausgeschrieben sind. In meiner Region von ein und derselben ZA-Bude. Und diese ZA-Bude sitzt passenderweise in 1 Gebäude Tür an Tür mit der Arbeitsagentur. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Was soll daran unseriös sein? :?:

Soll das Zeitarbeitsunternehmen etwa in einem Villen-Viertel am Stadtrand Quartier beziehen, wo fast nie ein benachteiligter Arbeitssuchender vorbeikommt? :?:

Wenn in Ihrer Region ein Zeitarbeitsunternehmen 90 % der ausgeschriebenen Stellen vermittelt, kann es ja nicht viele Arbeitsplätze dort geben. :(
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von jack000 »

Katana » Di 18. Jun 2013, 21:17 hat geschrieben:Ein großes Problem, was darauf hindeutet, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weil offenbar prinzipiell Arbeit da ist, diese nur wg. Abgaben oft unerschwinglich ist.
Beispiel: eine 400 Euro-Kraft bekommt vom AG pauschal (denke ich) 20% an den Staat abgeführt, das wars, der AG zahlt also 480 Euro,
Es sind ca. 30% und damit höher als bei sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten.
http://www.zdf.de/WISO/Minijobs-Das-sol ... 75722.html
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

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Es ist billiger. Und die Jobs, die aufgespalten werden, sind in aller Regel keine der Kernbelegschaft, ohne die ein Unternehmen nicht auskommt. Sie sind austauschbar.

Ich persönlich halte die Mini-Jobs für ein gescheitertes Experiment, das den ursprünglichen Zweck, nämlich Zusatzaufgaben, für die die Einrichtung einer kompletten Stelle nicht lohnt, erledigen zu lassen, und zwar von Leuten, die keine Vollzeitstelle haben wollten, wie z.B. Schüler, Studenten, Hausfrauen etc., nicht mehr erfüllen. Statt dessen sind sie ein Ventil geworden, Lohnnebenkosten zu umgehen. Das wiederum deutet auf ein anderes Problem in unserem Arbeitsrecht hin, nämlich der Überprotektion, die hier heimisch geworden ist, die mehr oder weniger aus jeder Regaleinräumerstelle eine Beamtenstelle mit Pensionsanspruch machen will. Ein Arbeitgeber, der heutzutage einen Bewerber einstellt, geht eine Bindung ein, die enger ist als eine Eheschließung. Und irgendwann wird es zu viel des Guten. Genau deshalb gibt es all die Leiharbeitsbuden, die Mini-Jobs. Und genau deshalb sind die außerhalb des Karussells auch so schwer vermittelbar, denn man wird sie nur mit zu großem Aufwand wieder los. Und deshalb richtet man nur mit größter Zurückhaltung Vollzeitstellen für diese Personen ein. Und weicht eben, wo es nur geht, auf Mini-Jobs und Leiharbeitnehmer aus. Und das wird sich auch nicht ändern. Jedenfalls nicht, wenn diese arbeitsrechtliche Überversorgung beibehalten wird.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

Antisozialist » Di 18. Jun 2013, 21:28 hat geschrieben:
Was soll daran unseriös sein? :?:

Soll das Zeitarbeitsunternehmen etwa in einem Villen-Viertel am Stadtrand Quartier beziehen, wo fast nie ein benachteiligter Arbeitssuchender vorbeikommt? :?:

Wenn in Ihrer Region ein Zeitarbeitsunternehmen 90 % der ausgeschriebenen Stellen vermittelt, kann es ja nicht viele Arbeitsplätze dort geben. :(
Das Unseriöse daran ist, dass die Arbeitsagenturen Leiharbeit massiv fördern und gar kein Interesse mehr haben, frische Arbeitslose in reguläre Beschäftigung zu vermitteln. Es wurde bereits aufgedeckt, dass das auch daran liegt, dass von den Vermittlern Quoten einzuhalten sind, die am besten mit Vermittlung in Leiharbeit zu erreichen sind, indem ein und dieselbe Person mehrfach nacheinander in ZA vermittelt wird, statt 1x in reguläre Beschäftigung. Und da bietet es sich natürlich an, wenn man den Frischling nur 1 Tür weiter schicken muss, ge.

Übrigens... wenn es seitenweise Jobs bei ein und derselben ZA-Bude gibt, kann man wohl kaum davon sprechen, es gäbe keine Arbeit. Klar gibts die.. nur anständig bezahlen will die keiner mehr... und muss ja auch nicht mehr dank ZA-Tarifen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 21:38 hat geschrieben:
Das Unseriöse daran ist, dass die Arbeitsagenturen Leiharbeit massiv fördern und gar kein Interesse mehr haben, frische Arbeitslose in reguläre Beschäftigung zu vermitteln. Es wurde bereits aufgedeckt, dass das auch daran liegt, dass von den Vermittlern Quoten einzuhalten sind, die am besten mit Vermittlung in Leiharbeit zu erreichen sind, indem ein und dieselbe Person mehrfach nacheinander in ZA vermittelt wird, statt 1x in reguläre Beschäftigung. Und da bietet es sich natürlich an, wenn man den Frischling nur 1 Tür weiter schicken muss, ge.

Übrigens... wenn es seitenweise Jobs bei ein und derselben ZA-Bude gibt, kann man wohl kaum davon sprechen, es gäbe keine Arbeit. Klar gibts die.. nur anständig bezahlen will die keiner mehr... und muss ja auch nicht mehr dank ZA-Tarifen.
Noch einer, der nicht weiß, daß die Entleiher Stundensätze bezahlen, die das mehrfache der Entlohnung je Stunde ausmachen. Und auch nicht, warum die Entleiher lieber diese Riesenverrechnungssätze bezahlen, als sich kaum verwendbare Klötze ans Bein zu binden, die zunächst etwas billiger wären.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

zollagent » Di 18. Jun 2013, 22:01 hat geschrieben: Noch einer, der nicht weiß, daß die Entleiher Stundensätze bezahlen, die das mehrfache der Entlohnung je Stunde ausmachen. Und auch nicht, warum die Entleiher lieber diese Riesenverrechnungssätze bezahlen, als sich kaum verwendbare Klötze ans Bein zu binden, die zunächst etwas billiger wären.
Ich habe sowohl Rechnungen als auch Kalkulation von ZA-Buden gesehen. Die in Rechnung gestellten Stundensätze liegen nicht exorbitant über der Entlohnung. Klar ist, dass sich Entleiher diverser Verpflichtungen entziehen, wenn sie AN dauerhaft (!) - also eben nicht bei Auftragsspitzen - einsetzen. Leiharbeit macht meines Erachtens wenn überhaupt nur bei echten Problemfällen Sinn.. also Ungelernten, ohne Abschluss, ohne fließend Deutsch von mir aus (obgleich auch ein ZA-GF bereits sagte, kaum-Deutsch-Sprecher sind auch in der ZA nicht zu gebrauchen, wenn sie die Sicherheitseinweisungen nicht verstehen können). Für alle anderen Fälle ist ZA Lohndrückerei bei Fachkräften.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Antisozialist »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 21:38 hat geschrieben:
Das Unseriöse daran ist, dass die Arbeitsagenturen Leiharbeit massiv fördern und gar kein Interesse mehr haben, frische Arbeitslose in reguläre Beschäftigung zu vermitteln. Es wurde bereits aufgedeckt, dass das auch daran liegt, dass von den Vermittlern Quoten einzuhalten sind, die am besten mit Vermittlung in Leiharbeit zu erreichen sind, indem ein und dieselbe Person mehrfach nacheinander in ZA vermittelt wird, statt 1x in reguläre Beschäftigung. Und da bietet es sich natürlich an, wenn man den Frischling nur 1 Tür weiter schicken muss, ge.

Übrigens... wenn es seitenweise Jobs bei ein und derselben ZA-Bude gibt, kann man wohl kaum davon sprechen, es gäbe keine Arbeit. Klar gibts die.. nur anständig bezahlen will die keiner mehr... und muss ja auch nicht mehr dank ZA-Tarifen.
Dass Vermittler bei der BfA ihre Erfolgszahlen frisieren, ist ja nichts neues.

Warum allerdings das ZA-Unternehmen unseriös ist, wenn es die Wegstrecke der Arbeitsuchenden verkürzt, bleibt mir unklar.

Außerdem bleibt ja ALG-I-Beziehern das Recht erhalten, sich auch außerhalb der ZA zu bewerben.

In Deutschland sind etwa 2 % aller Erwerbstätigen als ZA beschäftigt. Anscheinend bleibt nur eine überschaubare Klientel auf Dauer in der ZA.

In der Steuerberatung werden nahezu keine Zeitarbeiter beschäftigt, weil die meisten Betrieb nicht dem Kündigungsschutzgesetz unterliegen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Antisozialist »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 22:08 hat geschrieben:
Ich habe sowohl Rechnungen als auch Kalkulation von ZA-Buden gesehen. Die in Rechnung gestellten Stundensätze liegen nicht exorbitant über der Entlohnung. Klar ist, dass sich Entleiher diverser Verpflichtungen entziehen, wenn sie AN dauerhaft (!) - also eben nicht bei Auftragsspitzen - einsetzen. Leiharbeit macht meines Erachtens wenn überhaupt nur bei echten Problemfällen Sinn.. also Ungelernten, ohne Abschluss, ohne fließend Deutsch von mir aus (obgleich auch ein ZA-GF bereits sagte, kaum-Deutsch-Sprecher sind auch in der ZA nicht zu gebrauchen, wenn sie die Sicherheitseinweisungen nicht verstehen können). Für alle anderen Fälle ist ZA Lohndrückerei bei Fachkräften.
Zeitarbeiter dürfen auch dauerhaft in nur einem Entleihbetrieb eingesetzt werden, auch wenn Ihnen das nicht passt.

Damit ein Betrieb durch Zeitarbeit nicht nur Risiken abwälzen, sondern auch noch Kosten einsparen kann, muss er sich schon im Würgegriff einer Gewerkschaft befinden.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von sportsgeist »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

Wird Deutschland ein Land von Hartz IV Beziehern , Midi und Minijobbern und Hungerrentnern ??? So scheint mir das aber sehr vorzukommen und ich krieg echt das Kotzen.

Ich kann jetzt nur für Berlin sprechen, welche Beobachtungen habt ihr gemacht in letzter Zeit ?
in heutigen zeiten muss man sich als AG schon sehr genau ueberlegen, auf wen man sich vollvertraglich einlassen will.
jeder voll-arbeitsvertrag schafft schlicht ein stueck schwebende rechtsunsicherheit.

von arbeitnehmern, von denen ich nicht weiss, ob ich sie bei der naechsten krise noch halten kann oder will, lasse ich u.u. ganz die finger ...
gibt ja noch andere operative moeglichkeiten:
a) auftrag gar nicht annehmen oder mit entsprechendem angebot unattraktiv machen
b) fremdvergabe der leistung an sub-lieferanten
c) ueberstunden

... und schon muss niemand mehr zusaetzlich eingestellt werden und die bestehenden kapazitaeten koennen den auftragsumfang abwickeln ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von jack000 »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 22:08 hat geschrieben:Leiharbeit macht meines Erachtens wenn überhaupt nur bei echten Problemfällen Sinn.. also Ungelernten, ohne Abschluss, ohne fließend Deutsch von mir aus
Das ist in der Realität m.E. anders. Leiharbeitsfirmen haben i.d.R. die "Crème de la Crème" der Firmen als Kunden. Diese Kunden fürchten neues Personal einzustellen, weil Betriebsrat & CO einerseits eine Mauer nach aussen und andererseits auch nach innen aufgebaut haben.
=> Ein neu Eingestellter ist generell erstmal unkündbar und bis zur Rente im Betrieb wenn er keine goldenen Löffel klaut (bzw. ein Sozialplan muss aufgestellt werden).

Die Problemfälle unter den Arbeitslosen werden i.d.R. von Kleinstfirmen (bis 10 MA, z.B. Bauhelfer) eingestellt und diese beauftragen niemals Zeitarbeitsfirmen.

Dann gibt es noch die Großfirmen (z.B: Aldi), die Beschäftigte grundsätzlich selbst einstellen zu guten Konditionen um damit die Zuverlässigkeit und auch Druck auf die MA auszuüben nach dem Motto:"Du bekommst nirgendwo mehr als hier".

Ein Pizzadienstfahrer der 5€/Std. verdient ist bei einem anderen Angebot von 6€/Std. sofort weg. Aldi dagegen kann sich der Solidarität und Zuverlässigkeit der MA sicher sein.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Dr. Nötigenfalls

Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Katana » Di 18. Jun 2013, 20:17 hat geschrieben:Ein großes Problem, was darauf hindeutet, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weil offenbar prinzipiell Arbeit da ist, diese nur wg. Abgaben oft unerschwinglich ist.
Beispiel: eine 400 Euro-Kraft bekommt vom AG pauschal (denke ich) 20% an den Staat abgeführt, das wars, der AG zahlt also 480 Euro, damit der AN 400 bekommt.
Schon bei 401 Euro netto für den AN müsste der AG knappe 1400 Euronen löhnen, was zeigt, dass es sich lohnt, 3 400 Euro-Jobber zu beschäftigen und keine Vollzeitkraft.

Diese Minijobs etc. haben zwar für BEschäftigung im unteren Sektor gesorgt, aber auch das Einkommensgefüge geändert.
Von wegen zu teuer oder unerschwinglich.
Die Löhne und Gehälter zu drücken hat doch Methode.

Allein schon das regelmäßig unsere Arbeitsmärkte mit immer neuerer Konkurrenz bzw. Arbeitskräften geflutet wird spricht Bände !!
Demnächst kommen die Letten in die EU.

Da werden wieder viele Unternehmer dran pleite gehen,weil sie nicht weiter abspecken können.
Wenn das so weitergeht,wird nur noch für n Teller Suppe gearbeitet.
Jedenfalls in der Logistik.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Di 18. Jun 2013, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Robben1986 »

Dr. Nötigenfalls » Di 18. Jun 2013, 23:03 hat geschrieben:
Von wegen zu teuer oder unerschwinglich.
Die Löhne und Gehälter zu drücken hat doch Methode.

Allein schon das regelmäßig unsere Arbeitsmärkte mit immer neuerer Konkurrenz bzw. Arbeitskräften geflutet wird spricht Bände !!
Demnächst kommen die Letten in die EU.

Da werden wieder viele Unternehmer dran pleite gehen,weil sie nicht weiter abspecken können.
Wenn das so weitergeht,wird nur noch für n Teller Suppe gearbeitet.
Jedenfalls in der Logistik.
Freiwillig geschlossene Kontrakte sind freiwillig geschlossene Kontrakte, egal aus welchem Teil der Welt die Teilnehmer stammen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » Di 18. Jun 2013, 23:03 hat geschrieben:
Von wegen zu teuer oder unerschwinglich.
Die Löhne und Gehälter zu drücken hat doch Methode.

Allein schon das regelmäßig unsere Arbeitsmärkte mit immer neuerer Konkurrenz bzw. Arbeitskräften geflutet wird spricht Bände !!
Demnächst kommen die Letten in die EU.

Da werden wieder viele Unternehmer dran pleite gehen,weil sie nicht weiter abspecken können.
Wenn das so weitergeht,wird nur noch für n Teller Suppe gearbeitet.
Jedenfalls in der Logistik.
Dann suchen Sie sich doch endlich eine andere Branche.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
pudding

Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pudding »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 20:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

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Ich kann jetzt nur für Berlin sprechen, welche Beobachtungen habt ihr gemacht in letzter Zeit ?
In der Firma (ca. 120MA) in der ich arbeite (ich möchte das nicht mehr als "in unserer Firma titulieren") wurde seit Februar 6 Mitarbeitern aus der Verwaltung, Konstruktion gekündigt. 4 von den Gekündigten wurde unmittelbar danach per Telefon angeboten über Zeitarbeit wieder im selben Job anzufangen. Fohes Schaffen! :mad:
pudding

Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pudding »

Katana » Di 18. Jun 2013, 21:17 hat geschrieben:Ein großes Problem, was darauf hindeutet, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind, weil offenbar prinzipiell Arbeit da ist, diese nur wg. Abgaben oft unerschwinglich ist.
Beispiel: eine 400 Euro-Kraft bekommt vom AG pauschal (denke ich) 20% an den Staat abgeführt, das wars, der AG zahlt also 480 Euro, damit der AN 400 bekommt.
Schon bei 401 Euro netto für den AN müsste der AG knappe 1400 Euronen löhnen, was zeigt, dass es sich lohnt, 3 400 Euro-Jobber zu beschäftigen und keine Vollzeitkraft.

Diese Minijobs etc. haben zwar für BEschäftigung im unteren Sektor gesorgt, aber auch das Einkommensgefüge geändert.
Ist doch nachvollziehbar, wenn die Reichen und die Unternehmen keine oder wenig Steuern zahlen müssen das eben andere tun, im Zweifelsfall über Lohnnebenkosten. Wenn man es sich leisten kann Steuerfahnder für verrückt zu erklären. Die hohen Sozialbeiträge resultieren natürlich auch aus der starken Zuwanderung su den Ost-EU-Ländern, da hat niemand einbezahlt und kassiert. Die deutschen Unternehmen haben das doch so gewollt um den Lohndruck auf deutsche Arbeitnehmer hochzuhalten.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

Antisozialist » Di 18. Jun 2013, 22:37 hat geschrieben:
Zeitarbeiter dürfen auch dauerhaft in nur einem Entleihbetrieb eingesetzt werden, auch wenn Ihnen das nicht passt.

Damit ein Betrieb durch Zeitarbeit nicht nur Risiken abwälzen, sondern auch noch Kosten einsparen kann, muss er sich schon im Würgegriff einer Gewerkschaft befinden.
Sie brauchen mir die Praxis nicht wiederkäuen, Anti.

Würgegriff der Gewerkschaft... naja... die "würgen" höchstens dann, wenn vorher die ARD vorbei geschaut hat und dann ihre Sternstunde kommen sah.

Übrigens.. im Norden, Westen und Osten - oder anders: alles was nicht Bayern und BaWü ist, werden zunehmend auch Stellen Ihrer Colour durch Leiharbeit ersetzt.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Beteigeuze » Di 18. Jun 2013, 22:08 hat geschrieben:
Ich habe sowohl Rechnungen als auch Kalkulation von ZA-Buden gesehen. Die in Rechnung gestellten Stundensätze liegen nicht exorbitant über der Entlohnung. Klar ist, dass sich Entleiher diverser Verpflichtungen entziehen, wenn sie AN dauerhaft (!) - also eben nicht bei Auftragsspitzen - einsetzen. Leiharbeit macht meines Erachtens wenn überhaupt nur bei echten Problemfällen Sinn.. also Ungelernten, ohne Abschluss, ohne fließend Deutsch von mir aus (obgleich auch ein ZA-GF bereits sagte, kaum-Deutsch-Sprecher sind auch in der ZA nicht zu gebrauchen, wenn sie die Sicherheitseinweisungen nicht verstehen können). Für alle anderen Fälle ist ZA Lohndrückerei bei Fachkräften.
Deine Aussage ist schlichtweg falsch! Kalkulationen von Zeitarbeitsfirmen sehen allenfalls die Disponenten oder die Niederlassungsleiter. Beides warst du niemals! Und deshalb ist deine Aussage einfach nur erfunden. Verrechnungssätze liegen etwa mit dem Faktor 2,5 über dem gezahlten Arbeitslohn. Anders ließe sich die Vollzeitbeschäftigung von Leuten, bei denen nur die aktiven Arbeitsstunden bezahlt werden, gar nicht finanzieren. Denn gegenüber der Zeitarbeitsfirma haben die Zeitarbeitsnehmer die vollen Arbeitnehmerrechte, die auch Lohnfortzahlung und Urlaubsanspruch einschließen.

Übrigens, Fachkräfte (wenn es denn wirklich welche sind) sind schneller von den Entleihern abgeworben, als du Piep sagen kannst. Leider landen bei den Zeitarbeitsfirmen so gut wie Keine davon.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

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pudding » Mi 19. Jun 2013, 06:24 hat geschrieben: In der Firma (ca. 120MA) in der ich arbeite (ich möchte das nicht mehr als "in unserer Firma titulieren") wurde seit Februar 6 Mitarbeitern aus der Verwaltung, Konstruktion gekündigt. 4 von den Gekündigten wurde unmittelbar danach per Telefon angeboten über Zeitarbeit wieder im selben Job anzufangen. Fohes Schaffen! :mad:
Und andere Möglichkeiten fanden die nicht? Das sagt doch was über den Marktwert aus, oder?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

jack000 » Di 18. Jun 2013, 23:03 hat geschrieben: Das ist in der Realität m.E. anders. Leiharbeitsfirmen haben i.d.R. die "Crème de la Crème" der Firmen als Kunden. Diese Kunden fürchten neues Personal einzustellen, weil Betriebsrat & CO einerseits eine Mauer nach aussen und andererseits auch nach innen aufgebaut haben.
=> Ein neu Eingestellter ist generell erstmal unkündbar und bis zur Rente im Betrieb wenn er keine goldenen Löffel klaut (bzw. ein Sozialplan muss aufgestellt werden).

Die Problemfälle unter den Arbeitslosen werden i.d.R. von Kleinstfirmen (bis 10 MA, z.B. Bauhelfer) eingestellt und diese beauftragen niemals Zeitarbeitsfirmen.

Dann gibt es noch die Großfirmen (z.B: Aldi), die Beschäftigte grundsätzlich selbst einstellen zu guten Konditionen um damit die Zuverlässigkeit und auch Druck auf die MA auszuüben nach dem Motto:"Du bekommst nirgendwo mehr als hier".

Ein Pizzadienstfahrer der 5€/Std. verdient ist bei einem anderen Angebot von 6€/Std. sofort weg. Aldi dagegen kann sich der Solidarität und Zuverlässigkeit der MA sicher sein.
Das Märchen der Unkündbarkeit... im Ernst.. wer jemanden los werden will, der kriegt den los.. Stichwort verhaltensbedingte Kündigung.

Nach Ihren Ausführungen gibt es ja scheinbar keine Einsatzmöglichkeit für Leiharbeiter... praktisch aber treffen Sie die überall an... ob im kleineren Handwerksbetrieb, über Lager, Produktionsbetriebe, Büroangestellte etc pp.

...allerdings aber kenne ich auch Beispiele, die sich von Leiharbeitern wieder getrennt haben und sich wieder Stammbelegschaft zulegten... die sind zuverlässiger. Manch einer stellt Zuverlässigkeit glücklicherweise über billig,billig.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

zollagent » Mi 19. Jun 2013, 07:46 hat geschrieben: Deine Aussage ist schlichtweg falsch! Kalkulationen von Zeitarbeitsfirmen sehen allenfalls die Disponenten oder die Niederlassungsleiter. Beides warst du niemals! Und deshalb ist deine Aussage einfach nur erfunden. Verrechnungssätze liegen etwa mit dem Faktor 2,5 über dem gezahlten Arbeitslohn. Anders ließe sich die Vollzeitbeschäftigung von Leuten, bei denen nur die aktiven Arbeitsstunden bezahlt werden, gar nicht finanzieren. Denn gegenüber der Zeitarbeitsfirma haben die Zeitarbeitsnehmer die vollen Arbeitnehmerrechte, die auch Lohnfortzahlung und Urlaubsanspruch einschließen.

Übrigens, Fachkräfte (wenn es denn wirklich welche sind) sind schneller von den Entleihern abgeworben, als du Piep sagen kannst. Leider landen bei den Zeitarbeitsfirmen so gut wie Keine davon.
Das ist mir reichlich Wumpe, was Sie glauben, was ich gesehen habe oder nicht. Ich arbeite in einer Branche, wo man so ziemlich alles zu Gesicht bekommt. Also plustern Sie Pseudo sich nicht so Möchtegern auf, Witzfigur.
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Beitrag von lobozen »

Beteigeuze » Mi 19. Jun 2013, 07:53 hat geschrieben:
Das Märchen der Unkündbarkeit... im Ernst.. wer jemanden los werden will, der kriegt den los.. Stichwort verhaltensbedingte Kündigung.
Offenbar hast du arg wenig Ahnung von der Realitaet und von Verfahren vor Arbeitsgerichten.
Um mit einer verhaltensbedingten Kuendigung durchzukommen, muss sich der MA schon extrem schaedigend berhalten haben.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Beteigeuze » Mi 19. Jun 2013, 07:54 hat geschrieben:
Das ist mir reichlich Wumpe, was Sie glauben, was ich gesehen habe oder nicht. Ich arbeite in einer Branche, wo man so ziemlich alles zu Gesicht bekommt. Also plustern Sie Pseudo sich nicht so Möchtegern auf, Witzfigur.
Wer so offenbar Märchen erzählt wie du, sollte eine Stelle im Freizeitpark anstreben, wo er das Hobby zum Beruf machen kann. Ich weiß, wer Lohnkalkulationen von Zeitarbeitsfirmen zu Gesicht bekommt. Und das sind Leute wie du ganz bestimmt nicht!
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

zollagent » Mi 19. Jun 2013, 08:05 hat geschrieben: Wer so offenbar Märchen erzählt wie du, sollte eine Stelle im Freizeitpark anstreben, wo er das Hobby zum Beruf machen kann. Ich weiß, wer Lohnkalkulationen von Zeitarbeitsfirmen zu Gesicht bekommt. Und das sind Leute wie du ganz bestimmt nicht!
Haben wir schon mal Schafe gehütet, dass ich Ihnen das Du angeboten habe? Und wer sollen denn "Leute wie ich" sein, hm?

Sie dürfen sich auf was auch immer irgendwas einbilden... und Einbildung soll ja manchmal auch Bildung sein. Wenn Sie in dem Glauben ruhiger schlafen können, dass Sie VIP-Exklusiv-Godmode-Einblicke haben... dann sei das so.. träumen Sie schön weiter :)
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

lobozen » Mi 19. Jun 2013, 08:00 hat geschrieben: Offenbar hast du arg wenig Ahnung von der Realitaet und von Verfahren vor Arbeitsgerichten.
Um mit einer verhaltensbedingten Kuendigung durchzukommen, muss sich der MA schon extrem schaedigend berhalten haben.
Natürlich.

Nur weil einem die Nase seines AN nicht mehr passt, rechtfertigt keine Kündigung. So solls ja sein.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pikant »

zollagent » Di 18. Jun 2013, 20:36 hat geschrieben: Es ist billiger. Und die Jobs, die aufgespalten werden, sind in aller Regel keine der Kernbelegschaft, ohne die ein Unternehmen nicht auskommt. Sie sind austauschbar.
so ist es in der Regel
sind auch vermehrt Rentner jetzt unterwegs mit 450 Euro Jobs
Zuverdienst halt und fuer den AG billiger als ein Vollzeitjob!
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pudding »

jack000 » Di 18. Jun 2013, 21:21 hat geschrieben: In Baden-Württemberg gibt es viele Vollzeit-Arbeitsplätze.
Um bei deinem Beispiel Buchhalter zu bleiben: Über 200 Arbeitsplätze sozialversicherungspflichtig (Mehr zeigt die Suchmaschine nicht an, allerdings das meiste bei Leiharbeitsfirmen (BZA-Tarifvertrag) ) und 1 Arbeitsplatz auf 400€-Basis.
Das sind dann netto maximal 50 Jobs. Nicht viel für BW. Anzunehmen über ZA angebotene Jos gäbe es tatsächlich in dieser Zahl ist naiv.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Beteigeuze » Mi 19. Jun 2013, 08:09 hat geschrieben:
Haben wir schon mal Schafe gehütet, dass ich Ihnen das Du angeboten habe? Und wer sollen denn "Leute wie ich" sein, hm?

Sie dürfen sich auf was auch immer irgendwas einbilden... und Einbildung soll ja manchmal auch Bildung sein. Wenn Sie in dem Glauben ruhiger schlafen können, dass Sie VIP-Exklusiv-Godmode-Einblicke haben... dann sei das so.. träumen Sie schön weiter :)
Ein Sie muß man sich verdienen. Und im Interesse der Schafe möchte ich Leute wie dich nicht als Hirten haben. Erzähl nur ruhig weiter deine Märchen. Jemand, der aus der Froschperspektive argumentiert, will Einblick in Kalkulationsunterlagen von Zeitarbeitsfirmen gehabt haben. Das ist mehr als lächerlich. Ein solcher Einblick wäre ein Verstoß gegen die Qualitätssicherungsvereinbarungen nach ISO EN 9002, die jeder interne Mitarbeiter eines Zeitarbeitsunternehmens unterschreiben muß. Zweimal dagegen verstoßen, und du bist extern. Also quatsch keine Opern.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Di 18. Jun 2013, 21:22 hat geschrieben:
Viele 450-Euro-Jobs wurden von Nebenberuflern und Zweitverdienerinnen bewusst gesucht, weil die regulären Abgaben kaum etwas von ihrem Lohn übrig lassen würden.

In dem Betrieb, in dem ich arbeite, gibt es keine 450-Euro-Kräfte.
Klar doch, und darum macht es Sinn wenn sich die meisten Jobangeote auf solche Jobs beziehen? :x
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von sportsgeist »

Beteigeuze » Mi 19. Jun 2013, 08:09 hat geschrieben:
Natürlich.

Nur weil einem die Nase seines AN nicht mehr passt, rechtfertigt keine Kündigung. So solls ja sein.
zum glueck wird ja kein AG gezwungen sich vollvertraglich an einen AN zu binden ...
wenn man sich als AG nicht vollkommen sicher ist, einfach sein lassen, mit der festeinstellung.
diese lektion lernen viele AG ziemlich schnell, wenn die ersten finger im personalmanagment einmal verbrannt sind.
geht bei den meisten ziemlich flott, bestimmt schon innerhalb der ersten 10 jahre als unternehmer ...

sogesehen ...
ob die vermeindlichen schutzgesetze tatsaechlich die schwachen AN schuetzen stelle ich in volle abrede
sie schuetzen alleine die starken unter der arbeitnehmerschaft, die die eh schon volle privilegien geniessen ...

solange die schwachen arbeitnehmer das aber nicht begreifen und meinen, die gutmenschlichen deutschen arbeitsschutzgesetze wuerden tatsaechlich sie schuetzen, und nicht ihre eh schon privilegierten arbeitnehmerkollegen von der starken seite, solange ist mir das herzlich schnuppe.

wie gesagt: zum glueck wird ja kein AG gezwungen sich vollvertraglich an einen AN zu binden ...
Zuletzt geändert von sportsgeist am Mi 19. Jun 2013, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

pudding » Mi 19. Jun 2013, 09:20 hat geschrieben: Das sind dann netto maximal 50 Jobs. Nicht viel für BW. Anzunehmen über ZA angebotene Jos gäbe es tatsächlich in dieser Zahl ist naiv.
Das macht insoweit Sinn, als daß hier eine Möglichkeit genutzt wird, nicht wirklich relevante Arbeitsleistungen billiger einzukaufen. Im Prinzip nichts anderes, als das, wonach all die "Schnäppchen"- und "1-Euro-Läden" funktionieren.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pudding »

zollagent » Di 18. Jun 2013, 22:01 hat geschrieben: Noch einer, der nicht weiß, daß die Entleiher Stundensätze bezahlen, die das mehrfache der Entlohnung je Stunde ausmachen. Und auch nicht, warum die Entleiher lieber diese Riesenverrechnungssätze bezahlen, als sich kaum verwendbare Klötze ans Bein zu binden, die zunächst etwas billiger wären.
Deine "hohe" Meinung von Arbeitnehmern ist nicht neu, aber auch die meisten der Unternehmer, vor allem in KMUs, sind mittlerweile nur noch habgierige Arschlöcher.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

pudding » Mi 19. Jun 2013, 09:40 hat geschrieben: Deine "hohe" Meinung von Arbeitnehmern ist nicht neu, aber auch die meisten der Unternehmer, vor allem in KMUs, sind mittlerweile nur noch habgierige Arschlöcher.
Weil sie deine Ansicht von "gerechter Entlohnung" nicht teilen? Wenn das alles so einfach wäre, warum bist du dann nicht dir selbst gegenüber gerecht, würdest dich auf eigene Beine stellen und dir einen gerechten Lohn zahlen?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Praia61 »

Neueste Nachricht :
Die Anzahl der Millionäre in D ist gestiegen :eek:
Ignorierte Person/en : Schnitter
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Praia61 » Mi 19. Jun 2013, 09:48 hat geschrieben:Neueste Nachricht :
Die Anzahl der Millionäre in D ist gestiegen :eek:
Relativ oder absolut?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von pikant »

Praia61 » Mi 19. Jun 2013, 08:48 hat geschrieben:Neueste Nachricht :
Die Anzahl der Millionäre in D ist gestiegen :eek:
das gibt dann wieder mehr Steuereinnahmen!
Dr. Nötigenfalls

Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Antisozialist » Mi 19. Jun 2013, 01:33 hat geschrieben:
Dann suchen Sie sich doch endlich eine andere Branche.
NEIN !

Wenn SIE für die Ausbeutung einer ganzen Branche plädieren wirft dies ein ganz besonders schlechtes Licht auf SIE.
Dr. Nötigenfalls

Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

zollagent » Mi 19. Jun 2013, 08:32 hat geschrieben: Das macht insoweit Sinn, als daß hier eine Möglichkeit genutzt wird, nicht wirklich relevante Arbeitsleistungen billiger einzukaufen. Im Prinzip nichts anderes, als das, wonach all die "Schnäppchen"- und "1-Euro-Läden" funktionieren.
Diese Läden sollten sofort geschlossen werden,verkaufen sie doch nur Produkte die ihren Namen kaum wert sind,und ziemlich schnell auf dem Müll landen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Dr. Nötigenfalls » Mi 19. Jun 2013, 10:13 hat geschrieben:
Diese Läden sollten sofort geschlossen werden,verkaufen sie doch nur Produkte die ihren Namen kaum wert sind,und ziemlich schnell auf dem Müll landen.
Warum? Wir haben Gewerbefreiheit! Und wenn jemand meint, "Müll" haben zu müssen, soll er ihn auch bekommen. Ich habe schon einige Zeit die Schnauze voll von all den Besserwissern, die sich anmaßen, für andere Entscheidungen treffen zu müssen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Dr. Nötigenfalls » Mi 19. Jun 2013, 10:10 hat geschrieben:
NEIN !

Wenn SIE für die Ausbeutung einer ganzen Branche plädieren wirft dies ein ganz besonders schlechtes Licht auf SIE.
Hat er doch gar nicht. Er hat dir nur nahegelegt, dein Glück, das du offenbar in der Logistik-Branche nicht findest, auf einem anderen Feld zu versuchen. Wie der schöne Liedtext sagt: "Es ist nicht sicher, daß es besser wird, wenn es anders wird, aber es muß anders werden, wenn es besser werden soll!" Das sollte das Motto für diejenigen sein, die meinen, in einer schlechten Situation zu sitzen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

zollagent » Mi 19. Jun 2013, 09:23 hat geschrieben: Ein Sie muß man sich verdienen. Und im Interesse der Schafe möchte ich Leute wie dich nicht als Hirten haben. Erzähl nur ruhig weiter deine Märchen. Jemand, der aus der Froschperspektive argumentiert, will Einblick in Kalkulationsunterlagen von Zeitarbeitsfirmen gehabt haben. Das ist mehr als lächerlich. Ein solcher Einblick wäre ein Verstoß gegen die Qualitätssicherungsvereinbarungen nach ISO EN 9002, die jeder interne Mitarbeiter eines Zeitarbeitsunternehmens unterschreiben muß. Zweimal dagegen verstoßen, und du bist extern. Also quatsch keine Opern.
Ach Sie begrüßen jedes neue Gesicht mit "Du"? Das sind ja interessante Umgangsformen. Etikette meint nicht das Schild am neuen Kleidungsstück.. nur so am Rande.

Im Übrigen war ich selbst nie Leiharbeiter. Für ZA-Buden tätig zu werden heißt nicht, selbst dort beschäftigt zu sein. Den Rest dürfen Sie sich jetzt aus Ihren vorhandenen oder nicht vorhanden Hirnwindungen quetschen, warum ich wohl Einblicke in derlei Unterlagen bekam.

Im Übrigen habe ich keine Motivation, mir ad-personam-Gespamme mit Ihnen anzutun. Wenn Sie also pöbeln wollen, gehen Sie ins Stadion.. oder mit Gott.. aber flott.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Angrboda »

pikant » Mi 19. Jun 2013, 09:51 hat geschrieben:
das gibt dann wieder mehr Steuereinnahmen!
Amen, Michl.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Fadamo »

GrafZahl » Di 18. Jun 2013, 19:03 hat geschrieben:Bei der Debatte um den Mindestlohn habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeitgeber ganz fein aus der Verantwortung mit einer neuen Masche ziehen wollen. Sie zerstören Vollzeitjobs und bieten nur 400 Euro Jobs an. Bei Recherchen um Arbeitsstellen, bin ich häufig auf 400 Euro Jobs gestossen - das geht von einfachen Hilfsarbeiten aber auch bei speziellen Angeboten die eine Ausbildung erfordern wie zum Beispiel Callcenter Mitarbeiter, Dozenten, Buchhalter u.s.w nur noch auf geringfügige Art und Weise.

Wird Deutschland ein Land von Hartz IV Beziehern , Midi und Minijobbern und Hungerrentnern ??? So scheint mir das aber sehr vorzukommen und ich krieg echt das Kotzen.

Ich kann jetzt nur für Berlin sprechen, welche Beobachtungen habt ihr gemacht in letzter Zeit ?


Das ist doch politisch so gewollt.
Nicht nur die ag profitieren davon, sondern auch die arge.
Denen ist es doch egal,welche jobs entstehen.
Hauptsache man kann die arbeitslosigkeit schön reden.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von zollagent »

Beteigeuze » Mi 19. Jun 2013, 11:03 hat geschrieben:
Ach Sie begrüßen jedes neue Gesicht mit "Du"? Das sind ja interessante Umgangsformen. Etikette meint nicht das Schild am neuen Kleidungsstück.. nur so am Rande.

Im Übrigen war ich selbst nie Leiharbeiter. Für ZA-Buden tätig zu werden heißt nicht, selbst dort beschäftigt zu sein. Den Rest dürfen Sie sich jetzt aus Ihren vorhandenen oder nicht vorhanden Hirnwindungen quetschen, warum ich wohl Einblicke in derlei Unterlagen bekam.

Im Übrigen habe ich keine Motivation, mir ad-personam-Gespamme mit Ihnen anzutun. Wenn Sie also pöbeln wollen, gehen Sie ins Stadion.. oder mit Gott.. aber flott.
Du bist mir weder neu noch fremd. Ich habe dich schon in anderen Foren begrüßen dürfen. Und nach wie vor glaube ich dir nicht, daß du Einblick in solche Unterlagen haben kannst. Denn das sind betriebsinterne Unterlagen, die nicht mal Finanzbeamte einsehen. Die interessiert, wie auch andere befugte Externe, die Ergebnisse. Und allenfalls noch die Buchhaltung. Aber auch da stehen keine Kalkulationen drin. Ich sage dir auf den Kopf zu, daß du deine Story erfunden hast! Wenn du das als Pöbelei ansiehst, mußt du damit leben. Einem Insider kann jemand wie du solche Stories jedenfalls nicht vorsetzen.
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