Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Jan 2018, 17:36)
Aber das weiß die EZB doch und druckt nur soviel Geld dass kaum Inflation entsteht. In Venezuela ist dies ganz anders. Die EZB schafft und erhält also selbst in schweren Krisen Vertrauen und versucht mit allen Mitteln die Stabilität zu erhalten. Beim Bitcoin gibt es keine Institution die auf Stabilität bemüht ist. Daher ist der Bitcoin überhaupt keine Währung. Er ist ein reines Spekulationobjekt. Er lebt nicht von Stabilität. Er lebt von der Gier der Anleger. Der Bitcoin ist etwas fundamental anderes als eine Währung.
Ich finde den Begriff "Währung" auch falsch. Es gewährleistet ja niemand etwas, wie du schon sagst. Zahlungsmittel wäre ein passenderer Begriff.
Ich kann nicht sehen was die Dot.Com Blase mit dem Bitcoin zu tun hat. Am neuen Markt wurden ja bicht nur Internet-Startups gepusht. Der neue Markt war eine Technologiebörse. Viele Firmen mit realen Produkten wie Infineon waren dort präsent. Die einzige Gemeinsamkeit sehe ich da in der Gier der Anleger.
Ich würde es nicht als Gier betrachten, wenn der Markt versucht, den Wert einer neuen Technologie abzuschätzen. Aber natürlich gibt es Unterschiede vom neuen Markt mit dem "Krypto-Hype". Aber es gibt mehr Parallelen als zur Tulpenmanie (war nur kurz, keine neue Technologie, falsche Konstruktion eines Futures führte beim rationalen Markt zu extrem Preissprüngen).
Wie das Internet könnte Kryptowährungen für viele Branchen disruptiv/nützlich sein.
-Banken, Versicherungen und FinTech
-Forschungsbedarf
-Notare, Grundbücher und eGovernment
-Gesundheitswesen
-Legal Tech und neue juristische Sachverhalte
-Sharing Economy, Internet of Things und Industrie 4.0
-Sharing Economy und Kreativwirtschaft
-Supply Chain
-IT Dienstleistungen
-Buchhaltung, Buchprüfung und Auditing
https://www.technologiestiftung-berlin. ... Studie.pdf
Natürlich befasst sich auch die Wissenschaft mit der Anwendung, nicht nur Unternehmen. Reine Spekulation sieht anders aus.
Der Bitcoin und ähnliche Produkte sind etwas fudamental anderes was es bisher nicht gab. Und nochmal: Es gibt bei Produkten die von der Gnade der Spekulanten abhängen keine Basis für Stabilität und Vertrauen. Zumindest solange es keine Institution gibt die gegen die Spekulation bekämpft. Das tut die EZB nämlich auch. Viele unterschätzen funktionierende Zentralbanken. Die sind für viele nur ein Feind. Die böhsen Zentralbanken die immer nur Geld drucken, Banken retten und Staaten auf Kosten der Steuerzahler retten. Das ist Bullshit. Und es gibt keinen Grund den digitalen Währungen auch nur ansatzweise so viel zu vertrauen wie dem Euro oder dem Schweizer Franken.
Ich sehe die bösen Zentralbanken ehrlich gesagt auch nicht wirklich als Grund,warum es Kryptos gibt. Es geht auch darum, dass die ganze Branche etwas starr ist und eine neue Technologie eben die eigentlichen Funktionen (zB. Geld von A nach B zu überweisen) effizienter zu machen. Eben schneller, günstiger, sicherer und anonymer.
Walmart war/ist ja auch nicht böhse, trotzdem macht eCommerce viele Sachen besser.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.