Nein, ich kralle mich selten an einem Detail fest, wenn man es schnell abhaken könnte. Dazu gehört zuweilen doch aber auch die Einsicht des Gegenübers, nicht? Könnte ja sein, das man auch einmal recht hat, mit einem Argument?
frems » Mo 11. Nov 2013, 00:47 hat geschrieben: Ich hatte, ohne Wertung, eine Reihe an Beispielen genannt, die für solche Zwecke geeignet sind, fürs dauerhafte Wohnen aber nicht und folglich nicht dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Und Du siehst ja selbst ein: Sie brauchen ein Bett und möglichst Heizung, Lüftung und fließend Wasser.
Richtig soweit, diese Menschen müssen kurzfristig untergebracht werden. Und zwar so, dass das sowohl hygienisch, medizinisch als auch an unseren technischen Betriebsregeln entlang rechtens und vertretbar bleibt. Ganz gleich ob für wenige Tage nur, oder für länger, sagen wir einmal, für zunächst unbestimmbare Frist. Und dazu konkret, hast Du auch nur einen blassen Schimmer davon, was es heißt, jene Stromversorgungsaggregate und RLT-Anlagen, Heizungs- und Warmwasseranlagen nach gleich wie anhaltend langem, aber dauerhaft stillgelegten Betrieb wieder zu reanimieren, im Vergleich zu ebenso leer stehenden Gebäuden gleich welcher zivilen Nutzung und deren herkömmlichen HLSE-Betriebsaggregaten und -Techniken? Vergleichbar nicht einmal annähernd.
Hier geht es u. a. auch darum, dass hygienisch-medizinisch relevante Indikatoren eine gewichtige Rolle spielen, ebenso daraus folgend u. a. haftungsrechtliche Fragen an sich. Das ist keine praktisch leichte Übung, mal eben ein paar Hundert Leute, die eben an unseren „Grenzen“ und warum auch immer hier angelandet sind, kurzfristig unterbringen zu müssen. Zahlreiche derer auch noch erschwerend körperlich geschwächt, erkrankt, teilweise gar schwerwiegend. Dann greifen unmittelbar hygienisch-medizinische und betriebstechnische Normen, Gesetze und Richtlinien in haftungsrechtlicher Relevanz, welche keine Behörde, die im Zuge dessen einbezogen wird, außer Acht ließe. Jedenfalls in der Regel nicht.
Aber die Regel. Leerstände solcher, aber auch ähnlicher Gebäude sind die Ausnahme in Deutschland, von daher sind die Gründe zu betrachten, aus welchen Gründen solche Leerstände nicht rechtzeitig abgerissen werden. Die Antwort liegt wieder einmal in den hohen Abbruchkosten. D. h., zum Beispiel im Falle von Klinik-Gebäuden, welche es leer stehend nicht allzu viele in Deutschland gibt, sind solche hoch. Doch das trifft auch immer noch auf manche "Platten-Siedlungen" in ostdeutschen Städten in einem Volumen von jeweils Hunderttausenden m³ Bruttoinhaltes zu.
frems » Mo 11. Nov 2013, 00:47 hat geschrieben:Von nur "erheblich vernachlässigten" Gebäuden sprach niemand, was in der Diskussion auch wenig sinnvoll wäre, da in sehr angespannten Wohnungsteilmärkten, um die es ja ausschließlich bei diesem Einwand ging, eher die Ausnahme ist, daß man solche Gebäude über einen langen Zeitraum bis zur Unbenutzbarkeit verkommen läßt und es keinen Bedarf an diesen Flächen gibt. Tjoa.
Doch, ich sprach das jetzt an! Weil eine solche Umnutzung eines Leerstandes in letzter Not möglicherweise und in den seltensten Fällen als kurzfristige Lösung herangezogen werden könne, doch sicherlich nicht die Regellösung sind und/oder werden könnten.