Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmahnverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

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JJazzGold
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben:(19 Nov 2018, 09:12)

Erstens ist mein Auto (auch weiterhin) nicht wertlos.

Wenn es aber so wäre, wäre das wofür jetzt ein Argument ?

Das deutsche Gerichte keine Urteile fällen dürfen ?
Das man in Deutschland nicht gegen den Staat klagen sollte dürfen ?
Das Gesetze und Regeln nicht einer gerichtlichen Überprüfung unterliegen sollten ?
Das man grundsätzlich niccht gegen Unternehmen und Staat klagen dürfte ?
Da Sammelklagen nicht zulässig sein sollten ?

Oder geht es nur um freie Fahrt freie Bürger ? :p

mfg
Man darf sich aber doch die Frage stellen, wem nützt es, wenn ein oder mehrere Teilstücke einer Autobahn, wenn ich das richtig verstanden habe, einer Hauptverkehrsader, gesperrt werden?
Was macht der gemeine Autofahrer?
Er sucht sich einen Umweg, den möglichst kürzesten.
Ist dort im Umfeld nur Brachland zu finden, oder fährt man durch Ortschaften?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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odiug

Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von odiug »

MäckIntaier hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:06)

Und der deutsche Autofahrer wusste das alles gar nicht?

Diese ganze Affäre ist ein schönes Beispiel dafür, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Jeder kauft sich ein Auto und stützt sein Gewissen auf die schönen niedrigen Verbrauchsangaben der Hersteller, steigt dann ein, fährt, tankt und denkt sich nichts weiter dabei. Wenn's dann an die Wahrheit geht, die man an der Tankstelle eigentlich schon immer vor Augen hatte (zumindest für den einen Dreck), dann sind die anderen die Bösen, denn jetzt geht es ja nicht mehr um die Umwelt, sondern ums Geld.
Ich begrüße das aber, dass der Schaden an der Umwelt und die Gesundheit anderer sich endlich auch mal direkt in Geld für den Verbraucher ausdrückt.
Das ist auch der Fehler, bei der EEG Umlage.
Es sollten vielmehr die Schadstoffe und Umweltschäden bei der Produktion von Strom besteuert werden, denn pauschal den Verbrauch zu besteuern.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nein, nein die "Autoindustrie" - besonders einfach erkennbar an der "nichtdeutschen" hat nicht betrogen. Alles ging vollkommen rechts- und gesetzeskonform von statten. Wer es fertigbringt, den Gesetzgeber - seine Behörde - das KBA - die komplette EU der übrigen 27 von den Typenprüfungen die nun einmal die einzige rechtliche Grundlage für alles was unter den Schadstoffklassen Euro 5 bis Euro 6x herumfährt, so wie gehabt beizubiegen ist doch eigentlich genial, UND schlicht und ergreifend dabei noch völlig legal.

Die kleine "Zugabe" mit nichthomologierter "Abschalteinrichtung" etwas nachzuhelfen, ist tatsächlich schon illegal - sonst aber nix !

Moral - die letzte Rettung des Fähnleins der Unentwegten - ist leider nunmal nicht einklagbar :(

So einfach, es nun dem Letzten in dieser Kette - dem Käufer der komplett legalen Fahrzeuge - den schwarzen Peter anzuhängen, ist das nun mal nicht. Unserer Welt ist voll schwammiger "Zusagen" deren "juristische Unbedenklichkeit" ganze Heerscharen von Rechtsanwälten vor der Publizierung für den Anbieter prüfen. Da genügen kleinste Veränderungen im Text um ihn hoffnungslos "nicht einklagbar" zu stellen. Dummheit (falls die vorliegen sollte) ist nicht justiziabel - das ist einfach wie "zu dick" - "zu dünn" - "zu groß" - schlicht man wird das einfach nicht mehr los :eek:

Also ich sehe diesen genialen, durch und durch technologisch - juristisch gebildeten Kunden - leider nicht. Man kauft und ist meist schon glücklich, wenn (bei einem Fahrzeug) das Ding regelmäßig "anspringt" und auch fährt. An der Tankstelle - kommt drauf an, wann man da auftaucht - ist man über den Preis schockiert - die Zahl derer, welche dann noch berechnen was sie bei IHRER Fahrweise in ihrer Umgebung so verbraten haben, dürfte vergleichsweise gering sein. Man geht im "richtigen Leben" schon lange nicht mehr davon aus irgendwo nicht irgendwie "über den Tisch gezogen" zu werden. Wir leben im 21. Jahrhundert mit wenige verlässlichen Grundlagen. Mit dem "weisesten Weiß" und was sonst noch für ein Scheiß über uns als Dauerberieselung herniedergeht :mad:

Ganz davon abgesehen - mein Diesel zeigt mir über das "Bordinstrument" an, was die Kiste pro 100 km frisst - das ist in nunmehr 7jähriger permanenter Messung statt der angezeigten 7,2 Liter/100 km "nur" 6,85849 l/100 km. Ich wurde also "positiv" betrogen :?:

Mit dieser Differenz umfahre ich alle "Umweltzonen" in meiner Umgebung - alles ist gut.,... :s
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Senexx »

odiug hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:56)

Ich begrüße das aber, dass der Schaden an der Umwelt und die Gesundheit anderer sich endlich auch mal direkt in Geld für den Verbraucher ausdrückt.
Das ist auch der Fehler, bei der EEG Umlage.
Es sollten vielmehr die Schadstoffe und Umweltschäden bei der Produktion von Strom besteuert werden, denn pauschal den Verbrauch zu besteuern.
SInd Sie dann analog zu den Fahrverboten auch dafür, dass man absolute Rauchverbote in der Nähe von Nichtrauchern erlässt?
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Skull »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Nov 2018, 11:53)

Man darf sich aber doch die Frage stellen, wem nützt es,
wenn ein oder mehrere Teilstücke einer Autobahn,
wenn ich das richtig verstanden habe, einer Hauptverkehrsader, gesperrt werden?
Falsche Diskussion...und falscher Ansprechpartner.

In diesem Strang geht es darum, das ein User den Kläger als Abmahnverein bezeichnet.

ICh weise dagegen auf die Gerichtsurteile hin.

Ich wollte auch gar nicht über den Sinn und Unsinn von Fahrverboten diskutieren.
DAS ist ja nicht das Thema des Threads. ;)

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:05)

Falsche Diskussion...und falscher Ansprechpartner.

In diesem Strang geht es darum, das ein User den Kläger als Abmahnverein bezeichnet.

ICh weise dagegen auf die Gerichtsurteile hin.

Ich wollte auch gar nicht über den Sinn und Unsinn von Fahrverboten diskutieren.
DAS ist ja nicht das Thema des Threads. ;)

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Senexx hat geschrieben:SInd Sie dann analog zu den Fahrverboten auch dafür, dass man absolute Rauchverbote in der Nähe von Nichtrauchern erlässt?
Da hast Du etwas falsch verstanden - odiug will nichts verbieten - nur eben eine Steuer, die den angerichteten Schaden schlicht teuer macht :thumbup:

In diesem Sinn müsste Deine Forderung in eine geldwerte Besteuerung gewandelt werden - ich würde das abhängig von der Entfernung unter dem Begriff "Belästigungssteuer" erheben - je näher dran - desto teurer wird es.

Noch besser - man kann alles besser machen - wäre eine sinngleiche Abgabe also eine "Belästigungsabgabe"- damit ginge diese nicht im großen Topf der Steuern unter und man könnte dann Ventilatoren davon anschaffen. Verdünnen der Emissionen verringert auch hier die Dosis - alles wird gut ;)
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Senexx »

Skull hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:05)

Falsche Diskussion...und falscher Ansprechpartner.

In diesem Strang geht es darum, das ein User den Kläger als Abmahnverein bezeichnet.

ICh weise dagegen auf die Gerichtsurteile hin.

Ich wollte auch gar nicht über den Sinn und Unsinn von Fahrverboten diskutieren.
DAS ist ja nicht das Thema des Threads. ;)

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Das lässt sich nicht trennen.

Der Verein muss damit leben, dass man seine Handlungen kritisch hinterfragt. Mit seinem Sieg erreicht er, dass das Problem verlagert wird. In der Konsequenz käme es dann überall zu Fahrverboten und damit zum wirtschaftlichen Stillstand.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:00)

SInd Sie dann analog zu den Fahrverboten auch dafür, dass man absolute Rauchverbote in der Nähe von Nichtrauchern erlässt?
Was für ein bescheuerter Vergleich.
Aber wenn du schon fragst ... ja ich bin für Rauchverbote in Wirtschaften und öffentlichen Gebäuden.
Was mich an der ganzen Diskussion um die neuen Umweltklassen stört, ist, dass man den tatsächlichen Schadstoffausstoß, unabhängig von Gewichtsklassen bewerten muss.
Ich sehe zB nicht ganz ein, warum ein kleiner Diesel mit E4 ein Fahrverbot erhält, während ein großes, neues SUV mit E6, das ein vielfaches wiegt, und damit weit mehr Dreck raus pustet, kein Fahrverbot aufgebrummt wird.
Deutsche Autolobby und inkompetente Verkehrsminister sei dank :dead:
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:26)

Das lässt sich nicht trennen.

Der Verein muss damit leben, dass man seine Handlungen kritisch hinterfragt. Mit seinem Sieg erreicht er, dass das Problem verlagert wird. In der Konsequenz käme es dann überall zu Fahrverboten und damit zum wirtschaftlichen Stillstand.
Die Klagen erzeugen aber politischen Druck und der ist bitter nötig angesichts von Autolobby und deren hörigen CSU Verkehrsministern.
Und die Gerichte, welche nach geltendem Recht handeln, erzeugen den politischen Druck, der dringen nötig ist, angesichts von inkompetenten CSU Verkehrsministern und Kommunalpolitikern, die geltendes Recht ignorieren.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Skull »

Senexx hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:26)

Das lässt sich nicht trennen.

Der Verein muss damit leben, dass man seine Handlungen kritisch hinterfragt.

Mit seinem Sieg erreicht er, dass das Problem verlagert wird.
In der Konsequenz käme es dann überall zu Fahrverboten und damit zum wirtschaftlichen Stillstand.
Nö.

Mit den nun so existierenden Gerichtsentscheidungen ensteht nun endlich Druck auf die Politik.
Zu handeln...und nicht weiter auszusitzen oder abzuwarten.

Und auch wenn es regionale DIESEL-Fahrverbote geben sollte,
kommt es noch lange nicht zu einem wirtschaftlichen Stillstand. :D


Mit einer "Niederlage" würde dann das Problem einfach verschwinden ? :p

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(18 Nov 2018, 21:50)

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-die- ... 20314.html

Ebenso:

https://www.bundestag.de/presse/hib/2018_05/-/556626

Auch noch:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.3617866

Ein kleiner Verband mit nicht mal 300 Mitgliedern hält die Automobilindustrie in der Zange. Mit fragwürdigen Messungen und den Interpretationen daraus werden Millionen Diesel-Fahrer quasi enteignet.
=> Werden die ihre Machenschaften weiterhin betreiben können oder wird denen bald der Gar ausgemacht?
Die Anzahl der Vereinsmitglieder ist für den Erfolg der Klage weit weniger relevant als die Abgaswerte und die große Zahl an Mogeleien durch bestimmte Hersteller. Wenn die Messungen zweifelhaft sind, kann der Verteidiger das vor Gericht darlegen.

Wer in den letzten zwei Jahren einen Diesel neu kaufte, konnte ahnen, dass er potentiell Probleme bekommen könnte, weil andere bereits vorher betroffen waren. Das war in der Kaufentscheidung schon mit drin. Wer einen älteren Diesel hatte, musste ebenfalls damit rechnen, dass er irgendwann durch Umweltauflagen nicht überall einfahren kann, denn das gibt es sbon seit vielen Jahren. Überraschend ist höchstens der Zeitpunkt. Jährlich wird eine höhere fünfstellige Zahl von Autobesitzern unerwartet und unschuldig durch Unfallschäden enteignet.

Mich wundert, dass jene, die seit Jahren das Forum mit Klagen über den überbordenden Autoverkehr um Stuttgart vollschreiben, offenbar auch wieder unzufrieden sind, wenn nicht jedes Auto überall hin fahren darf.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von imp »

odiug hat geschrieben:(19 Nov 2018, 12:51)

Was für ein bescheuerter Vergleich.
Aber wenn du schon fragst ... ja ich bin für Rauchverbote in Wirtschaften und öffentlichen Gebäuden.
Was mich an der ganzen Diskussion um die neuen Umweltklassen stört, ist, dass man den tatsächlichen Schadstoffausstoß, unabhängig von Gewichtsklassen bewerten muss.
Ich sehe zB nicht ganz ein, warum ein kleiner Diesel mit E4 ein Fahrverbot erhält, während ein großes, neues SUV mit E6, das ein vielfaches wiegt, und damit weit mehr Dreck raus pustet, kein Fahrverbot aufgebrummt wird.
Deutsche Autolobby und inkompetente Verkehrsminister sei dank :dead:
Ein vielfaches? Beim PKW ist bei 3,5 t Gesamtmasse Schluss. Ein durchschnittlicher PKW wiegt heute zwischen 1 t und 1,8 t. Ein gehobener Wagen, etwa ein BMW X5, kann auch mal 2,3 t wiegen. Ein Audi Q7 auch liegt etwa in diesem Bereich. Das ist groß und schwer, im Extremfall doppelt, aber nicht vielfach. Jedoch sind die Motoren oft größer dimensioniert als das Gewichtsverhältnis zum Kleinwagen vermuten lässt. Diese "Leistungsreserven" erfordern einen schwereren Motor, einen höheren Grundverbrauch und werden zur Beschleunigung, etwa im Stadtverkehr, auch immer wieder punktuell abgerufen. Das kostet Sprit und macht auch extra Abgase, wie sauber auch immer sie sind. Außerdem tragen Klima, Heizung, Computersysteme, leistungsstarke Musikanlage etc über den Stromverbrauch zum Kraftstoffverbrauch / durchschnittlichen Schadstoffausstoß bei, was durch die Sparmaßnahmen der Fahrcomputer nicht ausreichend kompensiert wird.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Was eine bescheuerte Form der Rechtsbetrachtung - wird ein Gesetz nicht eingehalten ist es völlig gleichgültig, wie vielen das "auffällt". Lediglich zur "Betroffenheit" - ob nun von dieser "Regelwidrigkeit" die ein Gesetz festlegt und in Ausführungsbestimmungen konkretisiert - gibt es lediglich zwei Unterscheidungsmerkmale.

Ist das Opfer - der / die von der Rechteverletzung Betroffenen "objektiv" oder "subjektiv" betroffen ? Jeder dessen Rechte direkt und wie auch immer verletzt werden, ist "objektiv" Betroffener. Meist also nur eine kleine Anzahl, die "räumlich" mit dem Rechtsverstoß in Beziehung stehen müssen.

Subjektive - also nur indirekte Betroffenheit - kann nur für alle gelten, die eben nicht direkt von Rechtsverstößen betroffen sind. Im Zweifelsfall kann das die gesamte Bevölkerung eines Staatsgebiets sein - oder wie im Fall der EU, auch und in begrenztem Maß jeder der im Territorium der EU lebt - sich aufhält usw.

Wer einer Gefahrenlage die objektiv existiert, auch objektiv ausgeliefert ist, kann direkt vor den zuständigen Gerichten Klage erheben. Alle anderen, die objektiv nicht Betroffene sind, können diesen Weg nicht beschreiten. Das würde allerdings bedeuten, eine durchaus bedrohte Gruppe, müsste abwarten bis der "Erfolg" eintritt und der Rechtsbruch sie objektiv betrifft. Ein Rechtszustand, den niemand auf Dauer hinnehmen kann.

Ergo hat man um eine Flut von Einzelklagen von vornherein zu vermeiden (diese würden jedes Rechtssystem dauerhaft blockieren), die sog. "Verbandsklage" zugelassen. Verbände - also eine unbestimmte Zahl von nicht objektiv Betroffenen - können nun in Vertretung von subjektiv Betroffenen - vor den jeweils zuständigen Gerichten klagen. Dabei wurde gesetzlich geregelt, welcher "Verband" in welchem Bereich klageberechtigt ist. Dabei spielen für die Zulassung lediglich die dafür geschaffenen gesetzlichen Regeln die entscheidende Rolle. Werden diese Bedingungen erfüllt, entscheidet nicht personelle Größe eines klagenden Verbands - sondern das zuständige Gericht ausschließlich über die in der Klage vorgebrachten Gegenstände.

Wo kämen wir hin, wenn die Zahl der Kläger und nicht das verletzte Recht einer ebenfalls nicht zahlenmäßig festgelegten subjektiv Betroffenen entscheidend wäre ? Wenn gar die Beklagte, rechtlich relevant, darüber bestimmen könnte, ob ein Urteil dem "gefühlten Rechtsempfinden" Rechnung trägt ?

Entweder wurde ein gültiges Gesetz - also hier ein darin definierter "Grenzwert" überschritten - oder eben nicht. Wer da für wen klagt, kann keinerlei Einfluss auf das spätere Urteil haben. Entweder besteht die Klage zu recht oder das zuständige Gericht kann die Klage (selbstverständlich begründet) abweisen.

Subjektivität - Unterworfenheit - einem Zustand unterworfen sein - hier einer gesetzlich verbotenen Überschreitung durch Schadstoffemissionen - bedeutet, jeder kann zum Opfer solcher illegalen Zustände werden. Dabei ist weder der Zeitpunkt, die schiere Wahrscheinlichkeit das dies eintreten könnte, noch die Zahl der möglichen Betroffenen von Relevanz. Auch nicht, wenn einzelne oder Gruppen diesen rechtswidrigen Zustand bereit sind, für ihre Person hinzunehmen.

Jeder der sich jemals in einer solchen Zone aufhält, wird bei einer Überschreitung der gesetzlichen Bestimmungen auch objektiv betroffen. Allein (im Wortsinn) nun sein objektives Klagerecht mit Aussicht auf Erfolg auszuüben, ist nahezu unmöglich. Einige Bewohner solcher Bereiche haben dennoch objektiv betroffen, ebenfalls Klage erhoben.

Ein Staat, der über all diese "Werkzeuge" verfügt, ist verpflichtet seine eigenen, demokratisch legitimierten Gesetze einzuhalten. Er ist darüber hinaus verpflichtet absehbare Entwicklungen vorauszusehen und auf alle Betroffenen so einzuwirken, das derartige Rechtsverletzungen erst garnicht entstehen können. Zwischen der eine Tatsache, Fahrzeuge die nicht nur auf Grund ihrer massenhaften Konzentration in Städten, sondern realistisch größere, als die gesetzlich zulässigen Emissionen emittieren, besteht ein objektiver und nachweisbarer Zusammenhang.

Nicht die berechtigte Klage gegen einen unrechtmäßigen Zustand ist der kausale Grund, warum nun hier praktisch die gesamte deutsche Automobilindustrie, aber auch die zahlreichen ausländischen Firmen sich in (teilweise) selbstverschuldeten Schwierigkeiten befinden, sondern die kausale Ursache, das der Gesetzgeber - die Exekutive - Prüfmethoden die in jeder Hinsicht untauglich waren, als Rechtsgrundlage zugelassen hat.

Völliger Unsinn, ist es allerdings die klagenden Verbände (hier ist nur immer ein Verband zur Klageerhebung in der objektiv selben Sache zugelassen) nun für die Rechtsfolgen verantwortlich machen zu wollen. Das ist wohl genauso "sinnvoll", wie das Argument eines Mörders, der sich damit verteidigen möchte - wenn ich den X nicht umgebracht hätte, wäre mein schöner und erfolgreicher Drogenhandel aufgeflogen - ergo habe ich im Geschäftssinn völlig richtig gehandelt :mad2:
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von jack000 »

Kampf gegen den Diesel

Die erfundenen Toten

Jedes Jahr 6000 vorzeitige Tote durch Stickoxid - damit erschreckte das Umweltbundesamt die Deutschen. Was nach Wissenschaft klingt, ist in Wahrheit eine politische Zahl einer durch und durch politisierten Behörde.

Mir ist in der letzten Kolumne ein Fehler unterlaufen. Ich habe "MAK" und "AIR" verwechselt. Ich hatte geschrieben, dass in Büros 950 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter erlaubt seien, also 24 mal so viel wie am Straßenrand. Doch das trifft nur für Handwerksbetriebe und das verarbeitende Gewerbe zu, wo die Verordnung zur "Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration" gilt. In Büros sind die niedrigeren Werte des "Ausschusses für Innenraumrichtwerte" ausschlaggebend. So leicht kann man sich verlaufen, wenn man über deutsche Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz schreibt.

Ich wurde mit Aufforderungen bestürmt, den Fehler zu korrigieren. Überhaupt sei die Kolumne zum Diesel eine Frechheit, meinte eine Reihe von Lesern. Ich würde "gefährliches Halbwissen" verbreiten, schrieb der beim Naturschutzbund Deutschland für Verkehrspolitik zuständige Mann. "Selten einen schrägeren Artikel gelesen", twitterte die ehemalige grüne Parteichefin Simone Peter. 6000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr seien mir offenbar egal, hieß es immer wieder.

Mich hat die Sache verständlicherweise nicht ruhen lassen. Wenn 6000 Menschen früher ihr Leben aushauchen, weil Leute wie ich partout mit dem Diesel in die Stadt fahren wollen, bleibt man auch als Kolumnist nicht ungerührt. Die Zahl der Verkehrstoten lag 2016 mit 3200 nur halb so hoch. Zwar sind keine Babys und Kleinkinder darunter, weil man länger gelebt haben muss, um an einer Stickoxidbelastung zu sterben. Aber das ist nur ein schwacher Trost.

Auf die Zahl mit den 6000 vorzeitigen Toten stößt man sofort, wenn man die Folgen von Stickoxiden googelt. Sobald man nach der Quelle sucht, landet man beim Umweltbundesamt. Anfang des Monats hat die Behörde eine Studie veröffentlicht, in der die Zahl auftauchte. Seitdem kommt kaum ein Artikel, der die Gefahr des Diesels für die Volksgesundheit beschreibt, ohne Hinweis auf die vorzeitigen Todesfälle aus. Kein Wunder: Umweltbundesamt! Das ist besser als Greenpeace und Amnesty zusammen.

Ich bin ein neugieriger Mensch. Wie stellt man fest, dass 6000 Menschen in Deutschland noch leben könnten, wenn es den Dieselmotor nicht gäbe, habe ich mich gefragt. Anders als bei einer Vergiftung mit Zyankali tritt der Tod bei Stickoxiden nicht sofort ein. Wenn überhaupt, kommt er schleichend. In der Liste des statistischen Bundesamtes zu Todesursachen fehlen Stickoxid-Tote. Man findet dort nahezu jede Todesart. Es gibt "Hitzeerschöpfung durch Wasserverlust" oder umgekehrt "Ertrinken und Untergehen in der Badewanne: Zu Hause". Aber Tod durch Dieselbegasung? Nichts. Nicht mal eine klitzekleine Fußnote.

Wie will man also erkennen, dass Menschen an den Folgen von Stickoxid verendet sind, und nicht, weil sie an einer Erbkrankheit oder Übergewicht litten? Das können selbst die Experten beim Umweltbundesamt beim besten Willen nicht sagen. Deshalb rechnen sie einfach die vermuteten Folgen auf die Bevölkerung hoch und sprechen von "vorzeitigen Todesfällen", womit gemeint ist, dass eine bestimmte Anzahl von Menschen nicht so lange gelebt hat, wie sie theoretisch hätten leben können.

Genauso gut könnte man den lebensverkürzenden Effekt beim übermäßigen Genuss von Eiern aus Legebatterien zu beziffern versuchen. Aber 6000 vorzeitige Tote klingen schön schaurig, deshalb werden sie überall zitiert.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 98225.html

Irgendwie müssen die ja auch ihre Berechtigungen haben, dann werden halt irgendwelche Zahlen in der Raum geworfen, die so nicht nachweisbar sind.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von firlefanz11 »

Aktuell wird auf Betreiben des Abmahnvereins auch über ein Fahrverbot in Darmstadt geurteilt...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 12:43)

Aktuell wird auf Betreiben des Abmahnvereins auch über ein Fahrverbot in Darmstadt geurteilt...
Wo kann ich das mit dem Abmahnverein seriös nachlesen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 12:59)

Wo kann ich das mit dem Abmahnverein seriös nachlesen?
Ich helfe gerne aus. https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 12559.html
„Die Gemeinnützigkeit dieses Lobby- und Abmahnvereins gehört schon länger überprüft“, betonte der FDP-Politiker.
http://www.abendpost.net/gesellschaft/d ... thilfe.php
Auch Teile der CDU nennen diesen Verein genauso. Natürlich erhielt dieser Winzverein unter Rot/GRÜN das Recht zur Verbandsklage. ;)
Zuletzt geändert von Raul71 am Mi 21. Nov 2018, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:15)

Ich helfe gerne aus. https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 12559.html

Auch Teile der CDU nennen diesen Verein genauso.
Bitte nicht Epochtimes. Seriös hab ich defintiv angemerkt.
Vielleicht kommst noch mit Springers-Heißem-Blatt oder sonstigen "Jouranalien"..
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:16)

Bitte nicht Epochtimes. Seriös hab ich defintiv angemerkt.
Vielleicht kommst noch mit Springers-Heißem-Blatt oder sonstigen "Jouranalien"..
Sie kennen die Regel. Nicht das Blatt ist entscheidend , sondern das tatsächlich Gesagte. Es wird nicht deshalb unwahr, nur weil ihnen die Zeitung nicht gefällt. Auch ihre Lektüre wird nicht von jedem getragen. ;)
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:24)

Sie kennen die Regel. Nicht das Blatt ist entscheidend , sondern das tatsächlich Gesagte. Es wird nicht deshalb unwahr, nur weil ihnen die Zeitung nicht gefällt. Auch ihre Lektüre wird nicht von jedem getragen. ;)
Doch, natürlich ist das Blatt entscheidend.
Gut, also bis auf ein paar Äußerungen von Politikern ist das ganze noch nicht irgendwo stichfest.
Das die Autofahrerlobby hier Sturm läuft ist jetzt nicht wirklich überraschend.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:28)

Doch, natürlich ist das Blatt entscheidend.
Gut, also bis auf ein paar Äußerungen von Politikern ist das ganze noch nicht irgendwo stichfest.
Das die Autofahrerlobby hier Sturm läuft ist jetzt nicht wirklich überraschend.
Haben sie etwas gegen Autofahrer? Haben sie nicht geschrieben, dass sie im Transportwesen tätig sind?
Wenn sie immer noch nicht begreifen, wie dieser "Verein" hantiert und daraus seinen Nutzen zieht, dann tun sie mir leid.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:42)

Haben sie etwas gegen Autofahrer? Haben sie nicht geschrieben, dass sie im Transportwesen tätig sind?
Und?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:45)

Und?
Haben sie den letzten Satz überlesen?
Wenn sie immer noch nicht begreifen, wie dieser "Verein" hantiert und daraus seinen Nutzen zieht, dann tun sie mir leid.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:56)

Haben sie den letzten Satz überlesen?
Dann erkläre doch mal sachlich, wie dieser Verein angeblich funktionieren soll. Schaffst du das in eigenen Worten?
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 13:56)

Dann erkläre doch mal sachlich, wie dieser Verein angeblich funktionieren soll. Schaffst du das in eigenen Worten?
Der "Verein" soll gar nicht funktionieren, sondern sich endlich auflösen. Der komische Verein soll auch das Recht auf Verbandsklage verlieren und seine Klagewellen anbringen, wo er will, nur nicht mehr in Deutschland. Sachlicher kann ich da nicht.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 14:08)

Der "Verein" soll gar nicht funktionieren, sondern sich endlich auflösen. Der komische Verein soll auch das Recht auf Verbandsklage verlieren und seine Klagewellen anbringen, wo er will, nur nicht mehr in Deutschland. Sachlicher kann ich da nicht.
Und warum?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 14:17)

Und warum?
Ich möchte über diesen, für mich schikanösen, Verein, nicht weiter reden und keine weitere Begründung abgeben. Es ist doch alles gesagt.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Alexyessin »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 14:25)

Ich möchte über diesen, für mich schikanösen, Verein, nicht weiter reden und keine weitere Begründung abgeben. Es ist doch alles gesagt.
Also keine eigenen Argumente. War wohl abzusehen.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Zinnamon »

Der Dieselskandal - ein Schauspiel mit einer unendlich erscheinenden Anzahl von Akten, bei denen die Akteure aus Wirtschaft und Politik uns nachhaltig und in allen Facetten seit Jahren vorführen, dass sie auf die Gesundheit und Zukunft des Volkes, von dem sie Leben, sch.. nicht so viel Wert legen.

Während es Deutschland trefflich verstand, sich das Image eines Vorreiters in Sachen Umweltschutz zu verleihen, waren wir es, die ein ums andere Mal entsprechende Vorstösse aus Brüssel blockierten. Es waren unsere Politiker, die sich durch ihr bis heute währendes laissez faire eine Autoindustrie herangemästet haben, die sich nicht nur jeden Betrug am Kunden und Wähler leisten kann, sondern auch keinerlei Dringlichkeit darin sehen muss, den anstehenden Strukturwandel der Antriebssysteme anzugehen. Hier haben uns andere schon abgehängt.

Die einzige Reaktion auf den Betrug am Kunden und die illegal hohe Verpestung unserer Umwelt war ein erneutes Konjunkturpaket für die Verursacher zu Lasten der Betrogenen. Mehr ist da nicht zu erwarten. Ausser dem Anheben der Grenzwerte vielleicht.

Und genau hier setzt die Daseinsberechtigung der Deutschen Umwelthilfe an. Weil von Wirtschaft und Politik nicht mehr zu erwarten ist, als das, was wir in den letzten Jahren vorgeführt bekamen. Sie hilft dort, wo Wirtschaft und Politk unsere Gesundheit und Zukunft ebenso nachhaltig ignorieren wie die Gesetzeslage. Einer muss es ja tun.

Die alten Grünen lösen die AfD als neue Protestpartei ab. Möglicherweise, weil man diese ungeerdeten Raffgeier ohne jeden Bodenkontakt und jedes Gewissen einfach nicht mehr unkontrolliert gewähren lassen kann. Auswüchse der Grünen würden ja ohnehin durch den Koalitionspartner zurechtgestutzt, genauso wie umgekehrt.

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Skull »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2018, 14:26)

Also keine eigenen Argumente. War wohl abzusehen.
Des deutschen heilige Kuh...das Auto halt. :D

Und wie ich bereits schrieb...ordentliche Gerichte haben entschieden.

Da ist es egal, wer warum klagt(e). Die Urteile sprechen für sich.

mfg
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 15:30)

Des deutschen heilige Kuh...das Auto halt. :D

Und wie ich bereits schrieb...ordentliche Gerichte haben entschieden.

Da ist es egal, wer warum klagt(e). Die Urteile sprechen für sich.

mfg
Ob ordentlich oder nicht. Diese Urteile sind weltfremd und stiften nur absoluten Verdruss und Chaos. Wird Zeit, dass die Richter wieder das tägliche Leben berücksichtigen. Der Staat muss dringend in nächste Instanzen. So kann es ja nicht mehr weitergehen.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Skull »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:29)

Ob ordentlich oder nicht. Diese Urteile sind weltfremd und stiften nur absoluten Verdruss und Chaos.
Wird Zeit, dass die Richter wieder das tägliche Leben berücksichtigen.

Der Staat muss dringend in nächste Instanzen. So kann es ja nicht mehr weitergehen.
Im Gegensatz zu Dir...halte ich ordentlich (oder besser rechtsstaatlich) für unabdingbar.

Was DU als weltfremd bezeichnest...ist mir da egal.

Und natürlich kann es so nicht weitergehen. Aber nicht auf die Gerichtsurteile bezogen.
Sondern auf das Nichthandeln ... der Politik. In Bezug auf die Grenzwerte. ;)

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Fliege »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 19:00)
Und natürlich kann es so nicht weitergehen.
So ist es.
Die Wendung "Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?" wäre zu korrigieren in:
Ein Abma[h]nverein[,] dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Vermutlich werde ich das nie verstehen. Da stellt das Bundesverwaltungsgericht, die höchste Instanz der Verwaltungsgerichtsbarkeit aller 16 Bundesländer das folgende fest :
Quelle (05.09.2013) hat geschrieben:Leipzig (jur). Nicht nur die Bürger, sondern auch Umweltverbände können für saubere Luft in den Städten klagen. Anerkannte Verbände können die Einhaltung der Grenzwerte gerichtlich geltend machen, urteilte am Donnerstag, 5. September 2013, das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig (Az.: 7 C 21.12). Es gab damit der Deutschen Umwelthilfe im Streit mit dem Land Hessen um den Luftreinhalteplan für die Stadt Darmstadt recht.

Dieser Plan sieht eine Verminderung der Belastung durch Feinstaub und schädliche Stickoxide vor, etwa durch Durchfahrt- und Nachtfahrverbote für Lastwagen. Die geltenden Grenzwerte für Stickoxide werden dennoch nicht eingehalten.

Auf die Klage der Deutschen Umwelthilfe hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden das Land Hessen verpflichtet, den Luftreinhalteplan so zu ändern, dass die Grenzwerte so schnell wie möglich eingehalten werden. Denkbar sei beispielsweise eine Umweltzone, sprich die Sperrung belasteter Gebiete auch für Pkw mit hohem Schadstoffausstoß.

Hessen rief hiergegen das Bundesverwaltungsgericht an. Dabei machte das Land insbesondere geltend, Umweltverbände seien gar nicht klagebefugt.

Dem hat das Bundesverwaltungsgericht nun klar widersprochen. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg fordere „einen Zugang von Umweltverbänden zu den Gerichten zur effektiven Durchsetzung des europäischen Umweltrechts“. Das deutsche Recht stehe dem nicht ausdrücklich entgegen und sei daher entsprechend auszulegen.

Die Deutsche Umwelthilfe war bislang zweigleisig gefahren und hatte auch Privatbürger in ihren Klagen unterstützt. Im Streit um saubere Luft in München hatte das Bundesverwaltungsgericht am 27. September 2007 entschieden, dass Bürger Maßnahmen für saubere Luft verlangen können, wenn die EU-Grenzwerte überschritten werden (Az.: 7 C 36/07). Am 25. Juli 2008 hatte ebenfalls im Streit um die Schadstoffbelastung in München der EuGH betont, die EU-Feinstaub-Richtlinie sei nicht nur eine Zielvorgabe, sondern habe „zwingenden Charakter“.

Nach dem neuen Leipziger Urteil können nun nicht nur betroffene Anwohner, sondern auch anerkannte Umweltverbände entsprechende Klagen einreichen.

Quelle:© http://www.juragentur.de - Rechtsnews für Ihre Anwaltshomepage
Quelle : UBA (21.09.2018)
Dokument
Vom Bund anerkannte Umwelt-und NaturschutzvereinigungenStand: 20.09.2018 Die Liste enthält die vom Bund (Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium) anerkannten Um-welt-und Naturschutzvereinigungen. Erfasst werden Anerkennungen nach dem Umwelt-Rechts-behelfsgesetz in den seit dem 15. Dezember 2006 geltenden Fassungen sowie dem Bundesnaturschutzgesetz in den bis zum 1. März 2010 geltenden Fassungen. Anerkennungen, die von den Bundesländern ausgesprochen werden, können den jeweiligen Internetseiten entnommen oder bei den zuständigen Stellen der Bundesländer erfragt werden. Informationen bzw. Links hierzu finden Sie am Schluss dieses Dokuments.
Nun glaubt ganz offensichtlich jeder, dem ein "guter Gedanke" im Kopf herumgeistert, er könne einfach qua Geistesblitz irgendwelcher Presseerzeugnisse, welche einfach den Rechtsstand ignorieren / verdrehen, in diesem Fall der https://www.duh.de/ einfach mal so aus dem Handgelenk die "Gemeinnützigkeit" (etwas, was die zuständige Finanzbehörde jährlich überprüft) absprechen. So naiv, anzunehmen, das ein solcher Verein der unter heftigstem "Beschuss interessierter Kreise" steht, würde irgendwer etwas durchgehen lassen, zeugt von wenig Sachkenntnis.

Mit Freuden würden sich die typisch gegnerischen Organisationen auf jeden noch so geringe Anlass stürzen. Die Behörden welche die Zulassung mit Sicherheit vor und auch während jedem einschlägigen Prozess prüfen - prüfen müssen, sind verantwortlich für Einhaltung der Kriterien.

2017 ist die DUH der Initiative Transparente Zivilgesellschaft beigetreten : https://www.transparency.de/ueber-uns/wer-sind-wir/

Der Druck durch derartige Selbstverpflichtungen ist erheblich. In einer solchen Lage nun "abzuweichen" käme "institutionellem Selbstmord" gleich.

Was bleibt, ist über gern genommene "Fake news" und andere üble Nachrede, ein möglich negatives Bild der DHU zu malen.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 19:00)

Im Gegensatz zu Dir...halte ich ordentlich (oder besser rechtsstaatlich) für unabdingbar.?
Was DU als weltfremd bezeichnest...ist mir da egal.

Und natürlich kann es so nicht weitergehen. Aber nicht auf die Gerichtsurteile bezogen.
Sondern auf das Nichthandeln ... der Politik. In Bezug auf die Grenzwerte. ;)

mfg
Haben sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie entscheidend die Lage der Messstationen und die willkürlich festgesetzten Messwerte sind?
Selbstverständlich akzeptiere ich ihre Auffassung, aber wenn ich lese, dass man eine Straße sperrt und den Verkehr in eine andere umleitet, was wesentlich mehr Km bedeutet, dann kommt mir die Galle hoch.
Bitte sehen sie es mir nach. Ich finde reine Symbolmaßnahmen, die den normalen Ablauf ins Chaos stürzen, nicht prickelnd.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Zinnamon hat geschrieben:(21 Nov 2018, 15:07)

Der Dieselskandal - ein Schauspiel mit einer unendlich erscheinenden Anzahl von Akten, bei denen die Akteure aus Wirtschaft und Politik uns nachhaltig und in allen Facetten seit Jahren vorführen, dass sie auf die Gesundheit und Zukunft des Volkes, von dem sie Leben, sch.. nicht so viel Wert legen.

Während es Deutschland trefflich verstand, sich das Image eines Vorreiters in Sachen Umweltschutz zu verleihen, waren wir es, die ein ums andere Mal entsprechende Vorstösse aus Brüssel blockierten. Es waren unsere Politiker, die sich durch ihr bis heute währendes laissez faire eine Autoindustrie herangemästet haben, die sich nicht nur jeden Betrug am Kunden und Wähler leisten kann, sondern auch keinerlei Dringlichkeit darin sehen muss, den anstehenden Strukturwandel der Antriebssysteme anzugehen. Hier haben uns andere schon abgehängt.

Die einzige Reaktion auf den Betrug am Kunden und die illegal hohe Verpestung unserer Umwelt war ein erneutes Konjunkturpaket für die Verursacher zu Lasten der Betrogenen. Mehr ist da nicht zu erwarten. Ausser dem Anheben der Grenzwerte vielleicht.

Und genau hier setzt die Daseinsberechtigung der Deutschen Umwelthilfe an. Weil von Wirtschaft und Politik nicht mehr zu erwarten ist, als das, was wir in den letzten Jahren vorgeführt bekamen. Sie hilft dort, wo Wirtschaft und Politk unsere Gesundheit und Zukunft ebenso nachhaltig ignorieren wie die Gesetzeslage. Einer muss es ja tun.

Die alten Grünen lösen die AfD als neue Protestpartei ab. Möglicherweise, weil man diese ungeerdeten Raffgeier ohne jeden Bodenkontakt und jedes Gewissen einfach nicht mehr unkontrolliert gewähren lassen kann. Auswüchse der Grünen würden ja ohnehin durch den Koalitionspartner zurechtgestutzt, genauso wie umgekehrt.

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Genau so sehe ich das auch ;)
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Skull »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 19:26)

Haben sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht,
wie entscheidend die Lage der Messstationen und die willkürlich festgesetzten Messwerte sind?

Selbstverständlich akzeptiere ich ihre Auffassung,

aber wenn ich lese, dass man eine Straße sperrt und den Verkehr in eine andere umleitet,
was wesentlich mehr Km bedeutet, dann kommt mir die Galle hoch.

Bitte sehen sie es mir nach. Ich finde reine Symbolmaßnahmen,
die den normalen Ablauf ins Chaos stürzen, nicht prickelnd.
Ich spekuliere nicht. Ich suche mir auch keine Wunschwahrheiten.

ICH überlasse den Gerichten die Rechtssprechung und die vorherige Prüfung der Fakten.
Und die Gerichte berücksichtigen
Fakten, die Argumentation der Kläger UND (!) die Argumentation der Beklagten.

Das solltest Du ... und andere ... vielleicht auch mal machen. ;)

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von frems »

Und auch wenn sie Millionen mit ihren Abmahnungen einnimmt: Geld verdient die DUH dabei nicht. Ebenso hohe Ausgaben für Rechtskosten und Projekte fressen die Einnahmen auf, der Verein schreibt mit Mühe und Not eine schwarze Null. Von Vermögenspolstern wie bei Autolobby, Gewerkschaften oder Industrieverbänden kann die DUH nur träumen. Auch weil sie gerade mal 347 Mitglieder hat. Jeder Antrag wird streng geprüft. Die DUH befürchtet, von fremden Interessen unterwandert zu werden.

Trotzdem ist genau das der zweithäufigste Vorwurf gegen den Verband. Denn rund ein Zehntel seines Geldes stammt von Sponsoren, ein weiteres Viertel aus Spenden, von Konzernen wie der Krombacher Brauerei, Rapunzel Naturkost, Telekom (bis 2017) und diversen Umweltstiftungen. Und von Toyota, einem der größten Konkurrenten der deutschen Autoindustrie, die der Verband im Abgasskandal vor sich her treibt. Finanziert aus Japan sei die Diesel-Attacke deshalb, raunen Berliner Lobbyisten.

"Wir bekommen seit 20 Jahren im Promillebereich unseres Haushalts auch Spenden von Toyota, in diesem Jahr sind es zum Beispiel 30.000 Euro", entgegnet Resch. In der gleichen Größenordnung erhalte eine DUH-Stiftung auch Spenden von Daimler. "Trotzdem macht man uns keine Vorwürfe, wir würden Daimler schonen. Und gegen Toyota sind wir in den vergangenen zehn Jahren 47 Mal vor Gericht gezogen."
Interessant. Dass Daimler im selben Umfang Geld rüberschiebt, lässt die Dolchstoßlegende, die aufgrund solcher Peanuts schon sehr abenteuerlich wirkte, noch alberner erscheinen.
Zuletzt geändert von frems am Mi 21. Nov 2018, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 21:41)

Ich spekuliere nicht. Ich suche mir auch keine Wunschwahrheiten.

ICH überlasse den Gerichten die Rechtssprechung und die vorherige Prüfung der Fakten.
Und die Gerichte berücksichtigen
Fakten, die Argumentation der Kläger UND (!) die Argumentation der Beklagten.

Das solltest Du ... und andere ... vielleicht auch mal machen. ;)

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Das mache ich. Aber man muss gegen solche weltfremden Urteile durch alle Instanzen gehen.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von frems »

Raul71 hat geschrieben:(21 Nov 2018, 19:26)

Haben sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie entscheidend die Lage der Messstationen und die willkürlich festgesetzten Messwerte sind?
Selbstverständlich akzeptiere ich ihre Auffassung, aber wenn ich lese, dass man eine Straße sperrt und den Verkehr in eine andere umleitet, was wesentlich mehr Km bedeutet, dann kommt mir die Galle hoch.
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Naja, das mit den Messstationen ist so eine Sache, klar. Dank Druck der Autolobby hat man sie selbst bei Blockrandbebauung möglichst von Kreuzungen ferngehalten, obwohl dort aufgrund mehrerer Verflechtungen sowie Beschleunigungs- bzw. Abbremsprozessen mit deutlich höheren Werten zu rechnen ist. Ebenso misst man teilweise in 3 Metern Höhe, um die Zahlen noch etwas zu drücken.

Nun gab's einen Aufschrei, weil irgendwo herauskam, dass von tausenden Stationen in Deutschland eine Handvoll doch zwei, drei Meter "zu nah" an Kreuzungen stand, aber die wurden ja vor den aktuellen Normen aufgestellt und dienen nicht der Frage nach Überschreitung der Grenzwerte, sondern der langfristigen Beobachtung der Entwicklung, um den Trend abzusehen. Alles nicht so spektakulär.

Die Galle muss Dir auch nicht hochkommen, wenn einzelne Verkehrsprozesse umgeleitet werden. Die Hutschnur muss auch nicht platzen. Das Problem ist ja nicht die Gesamtmenge der Stickoxiden, sondern eine Konzentration an einzelnen Straßenabschnitten. Daher ist eine Verteilung an sich erstmal nachvollziehbar, um kurzfristige Verbesserungen zu erreichen. Das muss aber natürlich auch überprüft werden, ob sich der Mob dran hält. Bei uns in der Stadt rotieren die Stammtische auch wieder, weil bei zwei Vergleichsmonaten nur bei einer Sperrung eine Reduzierung erreicht wurde, aber bei einer anderen nicht. Monokausale Rückschlüsse sind da wirklich für jeden Statistiker ein Graus, wenn noch nicht einmal banale Daten wie Witterung, Verkehrsmengen, Baustellen, besondere Ereignisse, Fahrzeugtypen usw. berücksichtigt werden. Aber nun denn, eigentlich auch egal, ob gewisse Personengruppen, die berufsempört immer gegen alles sind, nun vor Wut toben.
Labskaus!

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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Raul71 hat geschrieben:Das mache ich. Aber man muss gegen solche weltfremden Urteile durch alle Instanzen gehen.
Aha - und das wären dann welche :?:
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Typisch Politiker - statt sich zur Abwechslung mal an die eigenen Nase zu fassen - labern sie "volksnahe Sprüche" und stellen so mal ganz nebenbei den Rechtsstaat auf den Kopf.

Erfolgreich - "das Volk" sabbert selbst nur dummes Zeug. Statt sich mit Ursache - Wirkung zu befassen, wird stattdessen über die Wirkung lamentiert.

Ein Rechtsstaat - das ist Deutschland zum Glück noch - besteht aus nur drei wichtigen Voraussetzungen :

Die Legislative - das sind Berufspolitiker und Politiker auf Zeit - eine Gutteil davon sind - Die größte im Bundestag vertretene Berufsgruppe stellen mit Abstand die Juristen: 152 Abgeordnete haben das entsprechende Studium ...

Da sollte man eigentlich meinen, das wenigsten die verstehen wie unser aller Rechtsstaat funktioniert - ist das nun Vorsatz oder Dummheit :?:

Nun macht die Legislative schlicht all die schönen Gesetze, die dann von der :

Exekutive mit mehr oder weniger Druck beim "Volk" durchgesetzt werden müssen.

Klappt das nicht so ganz - dann kommt die Jurisdiktion ins Spiel.

Wenn sich also dann später, wenn sich herausstellt - sie, die Legislative hat es vergeigt, die Exekutive den angerichteten Schaden nicht mehr in den Griff bekommt, dann muss die Jurisdiktion ran !

Gleichgültig was so ein Richter privat von den "maßgeschneiderten Gesetzen" hält, er / gern auch sie, kann nix daran verändern und muss schlicht Urteile fällen, die ganz und gar dem Gesetz und alles was daraus folgt basieren. Da ist kein Platz für die vergrätzte Volksseele - da sind lediglich Fakten die es zu beurteilen gilt. Es gibt zwar einen "Rechtsrahmen" nur darf der nicht verlassen werden, nur um der Volksmeinung zu folgen. Wer das nicht kapiert, hat entweder in der Schule nicht aufgepasst oder ist halt unfähig rational zu denken.

Wenn das allerdings nicht nur irgendein Politiker ist der so dumm daherlabert, sondern der zuständige Minister - Hauptverantwortlicher für das was die Legislative verkackt hat, dann ist das Rechtssystem vollends auf den Kopf gestellt.

Da gefährdet gleich einen ganze Folge von Verkehrsministern durch ihr Handeln - eigentlich dessen Abwesenheit - die Mobilität Hunderttausender Bürger - durch eine Gesetzgebung, wie sie dümmer und schlechter nicht sein könnte, um dann "volksnah" über die letzte Instanz, über die Gerichte herzufallen. Ja da gewinnt der Satz "Dümmer geht immer" eine sehr zielgerichtete Bedeutung :mad2:

Die amtierende Justizministerin Katarina Barley (SPD) meint dazu befragt : Was unabhängige Gerichte entscheiden, muss gelten“. Das ist die Grundlage unseres Rechtsstaates. „Es ist die Aufgabe der Politik, Entscheidungen zu treffen, die vor unserer Verfassung Bestand haben“ :thumbup:

Wurde doch bereits 2008 im Bundesumweltministerium festgestellt, das Testverfahren sei ungeeignet - insbesonders im Falle manipulierter Abgaswerte. Diese Erkenntnis verschwand sofort in der Versenkung - politisch zu "brisant". Eigentlich hätten genau die heute Urteilsschelte betreiben, dafür sorgen müssen, dass diese Machenschaften unterbunden werden.

Das "Grauzonen" zwischen Legalität und Illegalität wie eine Einladung wirken, statt korrekt ein gutes Ergebnis zu erzielen, Ergebnisse die nur knapp an der Illegalität vorbeigehen, zu produzieren, ist alleinige Schuld aller der an der Gesetzgebung Beteiligten. Das ist nun die Seite der potentiellen Emittenten - die gesamte in- und ausländische Autoindustrie.

Die Kommunen, die entweder über widerrechtliche Zustände hinweggesehen haben oder schlicht untätig blieben - Teil der Exekutive - beschweren sich nun - Gipfel der Dummheit - ebenfalls über die Gerichtsentscheidungen. Auch sie haben ihre Pflichten zum Teil aufs Gröbste verletzt :dead:

Das muss man alles fein säuberlich ignorieren, um dann "folgerichtig" über den Kläger mit der üblichen dummen Volkswut herzufallen.

Da ich nicht gerne nur inhaltslos herumlabere, habe ich mich mal intensiv diesem "Prüfkomplex" zugewandt. Was man da erfährt (ein elektronisches) Büchlein für 19 €, war mir der "Spas" wert - ist schlicht hanebüchen...

Nur ein Beispiel wie alles zusammenhängt - der Verbrauch - meist niemals der, welcher auf den Prospekten UND der Typengenehmigung entspricht. Das ist recht simpel - 27 von 28 EU-Mitgliedern haben Geschwindigkeitsbegrenzungen um die 110 ... 120 km/h D hat "frei Fahrt" - nur das dort 130 km/h und höher eher eine "normale" und vielfach auch gefahrenen Geschwindigkeit darstellt "fließt" in die Prüfvorschriften und Auswertung überhaupt nicht ein. Klar, doch sonst müssten die Hersteller in den anderen 27 unangenehm höher Verbräuche - inkl. CO2 und alle Schademissionen ausweisen - die dort einfach nicht stimmen. Da ist es eher "opportun" das eben dann für D ebenso zu halten und schlicht "nicht die richtigen Werte" auszuweisen. Das war nur einer von vielen Punkten, wie man sich das Gefährt zurechtlügen kann - völlig legal - weil der Gesetzgeber das ganz genau so wollte.

Nun jetzt, wo diese "Strategie" (der kausale Zusammenhang zwischen Emittenten und gemessener Immission ist unbestreitbar) krachend gescheitert ist, weil man in wenigstens 10 ! langen Jahren praktisch nichts unternommen hat das positiv zu verändern, beschuldigt man wahlweise den berechtigten Kläger und gleich weil man so schön dumm und wütend ist, auch die Justiz :mad2:
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von jack000 »

DUH und seine Einnahmen:
Die DUH erhält fast 5 Millionen Euro vom Bund

Der Verein „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) treibt die Autobranche in der Diesel-Debatte vor sich her. Ihren vorerst größten Erfolg feierte die DUH kürzlich in Leipzig, als das Bundesverwaltungsgericht Diesel-Fahrverbote in Städten grundsätzlich möglich machte. Doch wie finanziert sich eigentlich jener Verein, der nicht einmal 300 Mitglieder zählt?

Nicht selten nennen Unternehmen, die mit der DUH in Berührung kommen, diese nur noch den „Abmahnverein“. Und tatsächlich erstreitet sich die Umwelthilfe mit zweifelhaften Klagen gegen Auto- oder Möbelhäuser Millionenbeträge. Dabei ist es der DUH nicht zu perfide, selbst dann zu klagen, wenn auf einer Ausweisung der Energiebilanz allein die Schriftgröße nicht den offiziellen Vorgaben entspricht. Im Jahr 2016 hat die Umwelthilfe auf diesem Weg nach eigenem Jahresbericht über 2,5 Millionen Euro eingesackt. Nannte die DUH jene Posten bislang doch recht dreist „Einnahmen aus Verbraucherschutz“, spricht sie in ihrer jüngsten Ausweisung von „Erträgen aus ökologischer Marktüberwachung“. Knapp ein Drittel des DUH-Etats machten die Einnahmen aus den Abmahnwellen zuletzt aus.

Thema öffentliche Fördergelder
Doch damit ist jener Block nur die zweitgrößte Einnahmequelle der DUH. Noch einmal deutlich mehr kassiert der Verein an öffentlichen Fördergeldern. 2016 waren es 4 244 730 Euro. Offizielle Zahlen für 2017 weist die DUH noch nicht aus. Doch der fraktionslose Bundestagsabgeordnete Mario Mieruch wollte es neulich genauer wissen und stellte im Parlament die Anfrage, in welcher Form und in welchen Projekten die Bundesregierung oder ihre Ministerien mit der Deutschen Umwelthilfe zusammenarbeiten. Die Antwort darauf lieferte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) am 7. Februar 2018.

Aus der offiziellen Drucksache des Bundestags geht hervor, dass die DUH bei den Bundesministerien für Bildung und Forschung, Verkehr und digitale Infrastruktur, Umwelt sowie Wirtschaft und Energie Projektfördertöpfe angezapft hat. Eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums sagte auf Anfrage von „kfz-betrieb“, dass es sich dabei „um zweckgebundene Vorhaben im Rahmen spezifischer Förderprogramme“ handle. Von einer „Zusammenarbeit“ könne aber keine Rede sein, da die DUH keine Leistung im Auftrag des Ministeriums erbringe.

4,9 Millionen Euro durch den Bund
In einem zweiten Schritt listete Schwarzelühr-Sutter alle Projekte auf, für die die DUH aktuell Fördermittel kassiert. Insgesamt ergibt sich eine Summe von rund 4,9 Millionen Euro. Die Projekttitel lesen sich dabei teils äußerst nebulös. Beispielsweise bekommt der Verein für Aktivitäten rund um das Thema „Grün- und Freiflächen in der Sozialen Stadt“ 182 672 Euro. Was kann man sich darunter vorstellen? „kfz-betrieb“ fragte bei der DUH nach und bekam folgende Antwort: „Im Projekt „Grün- und Freiflächen in der Sozialen Stadt“ sollen Anwohnerinnen und Anwohner in benachteiligten Quartieren die Chance haben, die Entwicklung im eigenen Stadtteil mitzubestimmen und Projekte umzusetzen.“ Ziel sei es unter anderem, damit zur „Gesundheit, Bildung, Integration und dem sozialen Zusammenhalt der Beteiligten“ beizutragen.

Ein anderes Projekt ist die sogenannte „Informationskampagne Stickstoff“. Dafür fließen 149 934 Euro in die DUH-Kassen. Sie soll dem Verein zufolge „die Entwicklung einer nationalen Strategie zur Minderung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Stickstoffemissionen kritisch unterstützend begleiten und dazu beitragen, dass diese Strategie der Zielsetzung einer wirksamen Emissionsminderung gerecht wird und im Hinblick auf die größten Verursacher – Landwirtschaft, Verkehr, Energieerzeugung und Industrie – zu konkreten Maßnahmen führt.“ Die vollständige Liste der geförderten Projekte zeigt das angehängte offizielle Bundestags-Dokument.

Projekte sollen „Meinungsbildungsprozess“ unterstützen
Doch wie kommt die DUH überhaupt an derart lukrative Projekte heran? Grundsätzlich vergeben die Ministerien ihre Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in einem offen ausgeschriebenen Wettbewerbsverfahren. Laut Bundesumweltministerium gilt die Umwelthilfe als „eine anerkannte Umwelt- und Naturschutzvereinigung“, die sich als solche um Förderung bewerben kann. Jede Projektförderung von Verbänden diene dem Zweck, „den Meinungsbildungsprozess der Zivilgesellschaft in seiner gesamten Pluralität zu unterstützen. Es handelt sich also um die Förderung von Projektvorschlägen von Nichtregierungsorganisationen.“
Heißt konkret: Die DUH kann selbst Vorschläge machen, wofür sie gerne Fördergelder hätte. „Falls ein Antragsteller förderberechtigt ist, der Antrag dem Förderzweck entspricht und die Förderziele erreichen kann, spricht zunächst einmal nichts gegen eine Förderung“, so eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums.

Gerechtfertigte Förderung oder Selbstbedienungsladen?
Bei Summen von insgesamt knapp 5 Millionen Euro sollte eine strikte Zielkontrolle selbstverständlich sein. Das Bundesumweltministerium sagt dazu: „Die Verwendung der Fördermittel muss nachgewiesen werden: Zum Projektende und, bei längeren Laufzeiten, teilweise auch in Zwischenschritten.“ Dabei gehe es um den buchhalterischen Nachweis sowie um „einen dokumentierenden Nachweis durchgeführter Maßnahmen und begleitender Öffentlichkeitsarbeit“.

Die Meinungen darüber, ob diese Kontrolle ausreicht, gehen auseinander. Mario Mieruch, der den Antrag im Bundestag gestellt hatte, äußerte auf Anfrage von »kfz-betrieb« seine Zweifel. „Bei mir ist der Eindruck entstanden, dass viele kleine Vereine und Organisationen mit hochtrabend wissenschaftlichen Projekttiteln irgendwie das Gleiche machen, aber jeder für sich Fördergelder einstreicht. Vieles mutet wie ein riesiger Selbstbedienungsladen an“, so der fraktionslose Politiker. Oft habe das aus seiner Sicht nichts mit wissenschaftlicher Arbeit zu tun. „Am Ende zahlt der Verbraucher die Zeche, mit Förder-Steuergeldern, mit Gerichtskosten für Umweltklagen, mit möglicherweise höheren Mineralölsteuern bzw. dem drohenden Wegfall der Diesel-Subventionierung – wenn man das überhaupt so bezeichnen kann –, Fahrverboten oder heftigen Wertverlusten“, so Mieruch.

Anders sehen das die Grünen
Ein Sprecher der Bundestagsfraktion der Partei sagte im Gespräch mit „kfz-betrieb“: „Die DUH ist ein verlässlicher Partner. Wir haben keine Zweifel daran, dass die Förderung ihrer Projekte gerechtfertigt ist.“ Dabei verwies der Sprecher darauf, dass der Bundesrechnungshof jede Art der Förderung prüfe. Diese These stützt auch Professor Stefan Baumgärtner, der an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg den Lehrstuhl für Umweltökonomie und Ressourcenmanagement leitet. „Die bei den Ministerien eingereichten Projektvorhaben werden normalerweise von unabhängigen Fachgutachtern bewertet. Eine Förderung erfolgt nur nach positiver fachlicher Begutachtung. In so einem Verfahren ist es nahezu unmöglich, eine Förderung zu erhalten, wenn man keine fachlich überzeugende Leistung erbringt“, erklärte der Wissenschaftler auf Anfrage von »kfz-betrieb«. Ihm erscheinen die Projekte der DUH als „seriös und im Sinne der Umwelt.“

Eine genaue Beurteilung der Arbeit der Deutschen Umwelthilfe trauen sich aber beide Lager nicht zu, sowohl Mieruch als auch die Grünen und Professor Baumgärtner gaben an, dafür die einzelnen Details nicht genau genug zu kennen.

[...]
Was genau die DUH mit all dem Geld anstellt, lässt sich im Detail kaum nachverfolgen. In ihrem Jahresbericht für 2016 weist die Organisation aus, dass sie exakt die 8 115 674 Euro ausgegeben hat, die sie auch eingenommen hat. Der Anschein des gemeinnützigen Vereins will schließlich gewahrt sein. Als „Ausgabe“ bezeichnet die DUH aber beispielsweise auch ihren eigenen Jahresüberschuss von 72 273 Euro. Dieser sei in die eigenen Rücklagen geflossen. Die Eigenkapitalquote der Deutschen Umwelthilfe liegt nach eigenen Angaben bei etwa 15 Prozent des Jahresbudgets.

Wie in einem Wirtschaftunternehmen: gute Mitarbeiter werden ebenso bezahlt
Mit 12 Prozent gab die DUH 2016 übrigens einen nicht unerheblichen Teil ihres Budgets für „allgemeine Geschäftskosten“, sprich vor allem Gehälter aus. Aktuell beschäftigt der Verein insgesamt 100 Personen, sechs davon außertariflich. Die Bezahlung für die tariflich angestellten Vollzeit-Mitarbeiter orientiert sich am öffentlichen Dienst, das Durchschnittsgehalt jener Gruppe lag zuletzt bei 49 303 Euro. Wesentlich mehr erhalten die sechs außertariflich Beschäftigten: Ihr Durchschnittsgehalt betrug zuletzt 110 334 Euro. Angaben zu einzelnen Gehältern macht die DUH „aus Gründen des Datenschutzes“ nicht.
http://www.auto.de/magazin/fuer-diese-p ... HR4k7w6vKU
Nun, gegen die Einnahmen aus der Tätigkeit als Abmahnverein kann man rechtlich nichts machen aber aus welchem Grund bekommt so ein Laden Geld vom Steuerzahler???
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jack000
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von jack000 »

Aber auch die Einnahmen bröckeln:
Den Diesel-Klägern von der Umwelthilfe laufen die Geldgeber weg

Die Umwelthilfe steht im Zentrum der Dieselfahrverbote. Nun springen ihr reihenweise die Sponsoren ab. Nach Krombacher jetzt Toyota. Und auch Daimler ist nicht mehr dabei – was der DUH-Chef offenbar gar nicht wusste.

Krombacher wollte nicht mehr, jetzt zieht Toyota nach: Wie die Brauerei beendet zum Jahresende auch der japanische Automobilhersteller die Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die derzeit durch ihre Klagen vor diversen Verwaltungsgerichten ein Dieselfahrverbot nach dem anderen durchsetzt.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... -W_WLemjwY
Nun, die Masse der Einnahmen kommt ja vom Staat und Abmahnungsabzocke. Aber trotzdem eine gute Entwicklung, denn jetzt liegt dieser "Verein" im Focus und auch die Gemeinnützigkeit steht ja auf dem Spiel => Dann fallen doch die Steuergelder für die auch weg?
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Dann müssen sie (falls das passiert - was eher unwahrscheinlich ist) ihre Einnahmen wie ein Unternehmen versteuern. Unternehmen haben, wie wir alle wissen, reichlich Gelegenheiten völlig legal ihre Steuerlast zu "gestalten".

Um sie komplett "auszuschalten", den Boten mit der schlechten Nachricht wie üblich zu enthaupten (ohne das dies an der Ursache nur das geringste ändern würde) müssten die DUH ihr Verbandsklagerecht verlieren. Falls das nicht einen größeren Aufstand auslöst (was sehr wahrscheinlich wäre), springt einfach einer der übrigen Verbände ein.

Wie man sich nur so kleinlich über etwas freuen kann - verlieren die Gegner doch nun tatsächlich eines ihrer gern genommen Argumente DUH würde die Autoindustrie schonen oder was da sonst noch für Blödsinn grassiert.

Das ganze zeigt welche Kräfte da am Werk sind. Denen geht das was eine völlig aus dem Ruder gelaufene Politik und Umgang mit geltenden Gesetzen völlig am "Allerwertesten" vorbei und der dumme P.... applaudiert noch dazu. Nach dem Motto "seht wie weh mir der Schuss ins Knie doch tut - ich schieße mir nun gleich noch ins andere Knie - das wird euch zeigen wie weh mir das tut".

Ach ja ich hätte da mal eine Frage - wie viel Geld bekommt die DUH eigentlich vom Staat - ich möchte mich auch aufregen können.... ;)
HIER sehe ich jedenfalls keine Steuergelder ...
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(05 Dec 2018, 19:26)

Dann müssen sie (falls das passiert - was eher unwahrscheinlich ist) ihre Einnahmen wie ein Unternehmen versteuern. Unternehmen haben, wie wir alle wissen, reichlich Gelegenheiten völlig legal ihre Steuerlast zu "gestalten".

Um sie komplett "auszuschalten", den Boten mit der schlechten Nachricht wie üblich zu enthaupten (ohne das dies an der Ursache nur das geringste ändern würde) müssten die DUH ihr Verbandsklagerecht verlieren. Falls das nicht einen größeren Aufstand auslöst (was sehr wahrscheinlich wäre), springt einfach einer der übrigen Verbände ein.
Das sind eben kleinkarierte Rache-Reflexe. Die DUH hat immer wieder auch Firmen kritisiert und verklagt, mit denen sie eine Projektzusammenarbeit oder einen Sponsoring-Vertrag hat. Die Struktur der Sponsoren hat sich immer wieder verändert.

Übrigens sind auch sogenannte gemeinnützige steuerbegünstigte Vereine, Stiftungen und Firmen (zB gGmbH) nicht pauschal von Steuern befreit. Einnahmen aus dem Geschäftsbetrieb über einer Bagatellgrenze sind in jedem Fall zu versteuern. Sie können, anders als steuerbegünstigte Zuwendungen (Spenden, Beiträge) ohne Zweckbindung frei verwendet werden.
Ach ja ich hätte da mal eine Frage - wie viel Geld bekommt die DUH eigentlich vom Staat - ich möchte mich auch aufregen können.... ;)
HIER sehe ich jedenfalls keine Steuergelder ...
Die Zuweisungen aus Geldauflagen kann man im weitesten Sinne dem staatlichen Handeln zuordnen.

Dieser ganze Enteignungs-Populismus ist einfach nur lächerlich.
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Russin93 »

Wollte hier nur mal anmerken, dass Stickoxide nicht gesund sein sollen.

https://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel ... en100.html
Ich bin integrationsunwillig.
Raul71
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von Raul71 »

Russin93 hat geschrieben:(06 Dec 2018, 23:11)

Wollte hier nur mal anmerken, dass Stickoxide nicht gesund sein sollen.

https://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel ... en100.html
Man kann den Unsinn nicht mehr hören und lesen. Im Vergleich zu den Zigaretten ist die Gefahr lächerlich. Schauen sie auch mal den Stickoxyd-Ausstoß der Schifffahrt an.
https://www.swr.de/swraktuell/Stickoxid ... l-100.html
Ich würde die willkürlich festgesetzten Grenzwerte, die durch entsprechende Aufstellungen der Messgeräte zu entsprechenden Ergebnissen führen, leicht erhöhen und alle Probleme wären erledigt. Reine Abzocke. Maßnahmen wie Fahrverbote völlig sinnlos. Sie führen dazu, dass Raucher aus Frust noch mehr rauchen. Dadurch gibt es natürlich entsprechend mehr Todesfälle. :(
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imp
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Re: Die "Deutsche Umwelthilfe" - Ein Abmanverein dem bald der Status der Gemeinnützigkeit entzogen wird?

Beitrag von imp »

Russin93 hat geschrieben:(06 Dec 2018, 23:11)

Wollte hier nur mal anmerken, dass Stickoxide nicht gesund sein sollen.

https://www.mdr.de/wissen/umwelt/diesel ... en100.html
In ausreichender Menge ist vieles tödlich. Geringe Mengen über lange Zeiträume bringen es aber manchmal auch.
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