Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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relativ
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

Watchful_Eye hat geschrieben:(21 Jun 2018, 00:11)

Ich wüsste auf jeden Fall erstmal nicht, was dagegen spricht, welche zu errichten. Das bedeutet ja nicht, dass man deshalb die Grenzen im eigenen Land dichtmachen muss. Es kann ja auch erstmal ein zusätzliches Angebot sein. Die Reise ist bekanntermaßen sehr aufwändig und beschwerlich, und viele schwächere Menschen können sie gar nicht antreten.

Wenn wir Menschen vor Ort schützen und versorgen können, und die dann von selbst nicht extra bis nach Deutschland fahren müssen, wäre das doch Win-Win. Oder übersehe ich dabei etwas?
Darüber besteht doch gar kein Dissens. Aller Orten wir darüber geredet , wie man es schafft, daß sich die Menschen nicht auf den gefährlichen Weg nach Europa machen, sondern in ihren Regionen bleiben.
Es wird groß gelabert, aber bisher wird keiner Konkret. Sagt z.B. mal hier ich tue dies, oder jenes und gebe so und soviel Geld dafür.
Ne stattdessen überlassen sie das Feld den Populisten, die wahrscheinlich noch nicht mal selber glauben, daß ihre geforderten Grenzschließungen irgendeinen durchdringenden Nutzen haben.
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Orbiter1
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Jun 2018, 10:10)

Geht es noch anmaßender?
Erklären Sie doch bitte mal was an der Anwendung der geltenden Bestimmungen, zu deren Einhaltung sich alle EU-mitgliedstaaten verpflichtet haben, anmaßend ist.
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Orbiter1
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Der Herr Babis aus Tschechien macht auch einen Sonntagsausflug nach Brüssel.

"Tschechischer Regierungschef Andrej Babis kommt zum Asyl-Sondertreffen in Brüssel. "Ich fliege mit Sicherheit dorthin, auch wenn es hauptsächlich Staaten betrifft, die in der ersten Linie sind, wenn es um illegale Migranten geht", so Babis laut der Agentur CTK." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com

Ja klar, ist ja ein Visegradstaat. Die haben ja bekanntlich mit dem Migrationsdruck auf Europa absolut Null zu tun. Sehen daher auch absolut Null Gründe Flüchtlinge aufzunehmen oder die UNHCR-Flüchtlingscamps zu unterstützen. Vielleicht kennt er ja ein gutes Pralinengeschäft in Brüssel. Dann kommt er wenigstens nicht mit leeren Händen nach Hause.
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relativ
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von relativ »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jun 2018, 12:33)

Der Herr Babis aus Tschechien macht auch einen Sonntagsausflug nach Brüssel.

"Tschechischer Regierungschef Andrej Babis kommt zum Asyl-Sondertreffen in Brüssel. "Ich fliege mit Sicherheit dorthin, auch wenn es hauptsächlich Staaten betrifft, die in der ersten Linie sind, wenn es um illegale Migranten geht", so Babis laut der Agentur CTK." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com

Ja klar, ist ja ein Visegradstaat. Die haben ja bekanntlich mit dem Migrationsdruck auf Europa absolut Null zu tun. Sehen daher auch absolut Null Gründe Flüchtlinge aufzunehmen oder die UNHCR-Flüchtlingscamps zu unterstützen. Vielleicht kennt er ja ein gutes Pralinengeschäft in Brüssel. Dann kommt er wenigstens nicht mit leeren Händen nach Hause.
Dieses unsolidarische Verhalten ist m.M. ein riesiges Problem für die EU. Die Regierungen dieser Länder scheinen dies aber wohl hinzunehmen, obwohl sie selber so abhängig sind von der Solidarität der anderer EU Länder, den sie jetzt keine Solidarität angedeien lassen.
Sowas geht in der Regel auf Dauer nicht gut.
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DarkLightbringer
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Aufgabe der Security ist es, Sicherheit und Ordnung in den Anlagen und um die Anlagen herum zu gewährleisten. Die Umsetzung wird teils lageabhängig sein.
Das heißt, wenn einer in den Gängen randaliert, wird man sich darum kümmern und wenn jemand täglich außen am Zaun auftaucht, um eine Bierflasche herein zu werfen, dann wird man sich darum kümmern.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 13:40)

...und wenn jemand täglich außen am Zaun auftaucht, um eine Bierflasche herein zu werfen, dann wird man sich darum kümmern.
Was meinst du mit sich kümmern? Wenn dieser jemand das Gelände nicht betritt, dann kann sich kümmern nur heißen, die Polizei zu rufen.
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relativ
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 13:40)

Aufgabe der Security ist es, Sicherheit und Ordnung in den Anlagen und um die Anlagen herum zu gewährleisten. Die Umsetzung wird teils lageabhängig sein.
Das heißt, wenn einer in den Gängen randaliert, wird man sich darum kümmern und wenn jemand täglich außen am Zaun auftaucht, um eine Bierflasche herein zu werfen, dann wird man sich darum kümmern.
Genau , die haben eben mehr als nur eine Aufgabe.
Trotzdem und darum ging es ja in unserem Diskurs. Sollten diese Flüchtlinge in in eine "sicheres" Drittland flüchten eigentlich nicht mehr aussen hin geschützt werden muessen. Wenn ja, ist es 1. ein Armutzeugniss für das aufnehmende Land und oder 2. das Land selber ist nicht sicher.
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keinproblem
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von keinproblem »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2018, 13:44)

Was meinst du mit sich kümmern? Wenn dieser jemand das Gelände nicht betritt, dann kann sich kümmern nur heißen, die Polizei zu rufen.
Selten so einen Quark gelesen. Die Typen werden dafür schließlich bezahlt, sonst hätte man den Asylanten auch einfach einen Zettel mit "110 Police" da lassen können.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Moses »

Spam entfernt, die Frage zur Beweisbarkeit von Suggestivfragen und deren Nützlichkeit in Diskussionen darf gerne an anderer Stelle Diskutiert werden.

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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Alexyessin »

keinproblem hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:02)

Selten so einen Quark gelesen. Die Typen werden dafür schließlich bezahlt, sonst hätte man den Asylanten auch einfach einen Zettel mit "110 Police" da lassen können.
So einfach ist das nicht. Wenn der Punkt, von wo die Bierflasche reingeworfen wird ausserhalb des Geländes liegt, darf die zuständige Sec gar nichts machen.
Polzeihilfsdienste gibt es nicht.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von keinproblem »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:05)

So einfach ist das nicht. Wenn der Punkt, von wo die Bierflasche reingeworfen wird ausserhalb des Geländes liegt, darf die zuständige Sec gar nichts machen.
Polzeihilfsdienste gibt es nicht.
Das verstehe ich nicht, es ist ja trotzdem ein tätlicher Angriff bzw. kann so eingestuft werden. Dass man gerade im Dunkeln nicht unbedingt erkennt von wo genau da was geworfen wurde, sei dabei noch außen vor gelassen.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Alexyessin »

keinproblem hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:08)

Das verstehe ich nicht, es ist ja trotzdem ein tätlicher Angriff bzw. kann so eingestuft werden.
Naja, so ist halt die Rechtslage. Der Wirt darf dich auch nur vor die Türe setzen und der Türstieg gehört zur Kneipe. Wenn du draußen Randale machst kommt die Polizia.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Vongole »

Hat sich jemand bei der Begeisterung für die Lager mal Gedanken gemacht, was mit den Flüchtlingen passiert,
die zwar abgelehnt werden, aber nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, weil diese sich weigern, sie aufzunehmen, oder weil das Herkunftsland nicht feststeht?
Wenn ich mir diese riesigen Lager in der Türkei oder im Libanon anschaue, in denen Menschen mehr oder weniger rechtlos vor sich hin vegetieren, hab ich da so meine Bedenken.
Der UNHCR bekleckert sich da auch nicht gerade mit Ruhm, wenn man sich die "Palästina-Flüchtlinge" anschaut.
Also müssten europ. Länder erstens sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit Menschen dort nicht in der Perspektivlosigkeit verschwinden,
und zweitens sich bereit erklären, am Resettlement-Programm teilzunehmen.
Bis jetzt ist mir kein europ. Land bekannt, dass sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hätte.

Und ehe hier die allseits bekannten Ausflüchte kommen wie "Ach, also sollen wir weiter alle aufnehmen", fände ich es ausgesprochen gut, wenn
auf meine Frage konstruktive statt destruktive Antworten folgten.
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relativ
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:05)

So einfach ist das nicht. Wenn der Punkt, von wo die Bierflasche reingeworfen wird ausserhalb des Geländes liegt, darf die zuständige Sec gar nichts machen.
Polzeihilfsdienste gibt es nicht.
Sie können die Person natürlich festhalten bis die Polizei kommt.
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keinproblem
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von keinproblem »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:10)

Naja, so ist halt die Rechtslage. Der Wirt darf dich auch nur vor die Türe setzen und der Türstieg gehört zur Kneipe. Wenn du draußen Randale machst kommt die Polizia.
Danke, wusste ich überhaupt nicht finde ich hoch interessant.
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Alexyessin
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:13)

Sie können die Person natürlich festhalten bis die Polizei kommt.
Aber nur, wenn diese Person unmittelbar am Tatort aufgegriffen werden kann.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:14)

Aber nur, wenn diese Person unmittelbar am Tatort aufgegriffen werden kann.
Jup, versteht sich.
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Tom Bombadil
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Tom Bombadil »

keinproblem hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:02)

Selten so einen Quark gelesen. Die Typen werden dafür schließlich bezahlt, sonst hätte man den Asylanten auch einfach einen Zettel mit "110 Police" da lassen können.
Aha, Quark. Ein privater Sicherheitsdienst darf also im öffentlichen Raum tätig werden? Und was macht der dann?
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Dampflok94 »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:10)

Hat sich jemand bei der Begeisterung für die Lager mal Gedanken gemacht, was mit den Flüchtlingen passiert,
die zwar abgelehnt werden, aber nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, weil diese sich weigern, sie aufzunehmen, oder weil das Herkunftsland nicht feststeht?
Wenn ich mir diese riesigen Lager in der Türkei oder im Libanon anschaue, in denen Menschen mehr oder weniger rechtlos vor sich hin vegetieren, hab ich da so meine Bedenken.
Der UNHCR bekleckert sich da auch nicht gerade mit Ruhm, wenn man sich die "Palästina-Flüchtlinge" anschaut.
Also müssten europ. Länder erstens sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit Menschen dort nicht in der Perspektivlosigkeit verschwinden,
und zweitens sich bereit erklären, am Resettlement-Programm teilzunehmen.
Bis jetzt ist mir kein europ. Land bekannt, dass sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hätte.
Also Gedanken haben sich bestimmt schon so einige gemacht. Nur ob sie dabei zu einem Schluß gekommen sind und wenn ja zu welchem, weiß halt niemand.

Und weil sich bei diesem ganzen Projekt eben Dutzende solcher Fragen stellen, wird eine etwaige Realisierung wohl noch Jahre auf sich warten lassen.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2018, 13:44)

Was meinst du mit sich kümmern? Wenn dieser jemand das Gelände nicht betritt, dann kann sich kümmern nur heißen, die Polizei zu rufen.
Die pro-aktive Abwehr einer Sachbeschädigung im Sinne des Haus- und Jedermannsrechtes dürfte wohl drin sein.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jun 2018, 16:45)

Macron hatte letztes Jahr Auffanglager in Libyen gefordert, Tusk schlägt solche außerhalb der EU vor - wohl Albanien oder Afrika.

Im Fall Libyen werden unhaltbare Zustände in den Lagern kritisiert.
Nicht nur das. Libyen - bzw. das, was die EU als libysche "Regierung" anderkennt - weigert sich meines Wissens auch, in der Sache zu kooperieren. Genauso, wie die Maghrebstaaten.
Albanien ist finanziell extrem klamm - und will gerne in die EU.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:17)

Die pro-aktive Abwehr einer Sachbeschädigung im Sinne des Haus- und Jedermannsrechtes dürfte wohl drin sein.
Präventiv, oder was ist mit "pro-aktive Abwehr" gemeint? Und was genau soll da konkret gemacht werden? Jedermannsrecht gibt es mW. in Deutschland nicht, Hausrecht beschränkt sich auf das eigene Grundstück.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:21)

Nicht nur das. Libyen - bzw. das, was die EU als libysche "Regierung" anderkennt - weigert sich meines Wissens auch, in der Sache zu kooperieren. Genauso, wie die Maghrebstaaten.
Albanien ist finanziell extrem klamm - und will gerne in die EU.
Das wird eine Verhandlungsfrage sein. Man könnte z. B. anbieten, der Regierung mit Koalitionstruppen beizustehen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von unity in diversity »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jun 2018, 11:13)

Erklären Sie doch bitte mal was an der Anwendung der geltenden Bestimmungen, zu deren Einhaltung sich alle EU-mitgliedstaaten verpflichtet haben, anmaßend ist.
Die geltenden Bestimmungen kann man nicht durchsetzen, also sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.
Das haben alles abgehoben Arrogante aufgeschrieben, die sich nicht mit den Problemen vor Ort beschäftigen müssen. Sonst wüßten sie, daß man Flüchtlinge schlecht in Italien einsperren kann, wenn sie Italien nur als einen Zwischenstopp auf ihren Wegen nach Deutschland betrachten.
Es wäre kaum mit dem Menschenrechtsgebrabbel der einschlägig Verdächtigen zu vereinbaren, eine artgerechte Haltung in Käfigen in Erwägung zu ziehen, oder?
Trump ist gerade mit solchen Überlegungen durchgefallen, mit Recht.
Nur die Infizierten diskutieren noch, ob und wie man unbeteiligte Länder in den Strudel reinziehen kann.
Übrigens, wenn der Merkel-Macron Flüchtlingsdeal klappt, befindet sich die iberische Halbinsel hinter der Front. Man kann dann nichts mehr für die Spanier und Portugiesen tun, außer sie abzuschreiben.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:39)

Das wird eine Verhandlungsfrage sein. Man könnte z. B. anbieten, der Regierung mit Koalitionstruppen beizustehen.
Außer gelegentlichen Luftschlägen wird nichts davon eine Mehrheit finden.

Aber: will man die Ströme aus Afrika wirkungsvoll und dauerhaft stoppen, wird das nicht ohne ein dauerhaftes militärisches Engagement in Nordafrika gehen. Möglicherweise wird man längerfristig nicht darum herum kommen, eine Pufferzone dort zu schaffen, um es den Menschen unmöglich zu machen, ohne Genehmigung an die Küste zu gelangen. Wenn die Regierungen in den fünf nordafrikanischen Staaten nicht kooperieren, geht das nur über Krieg in Nordafrika - und dann reden wir über einen Eroberungskrieg mit anschließender Annektion der gesamten Küstenlinie zwischen israelischer Grenze im Osten und Atlantik im Westen.
So ein Vorhaben wäre allerdings ein Wagnis mit sehr ungewissem Ausgang.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Keoma »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:52)

Außer gelegentlichen Luftschlägen wird nichts davon eine Mehrheit finden.

Aber: will man die Ströme aus Afrika wirkungsvoll und dauerhaft stoppen, wird das nicht ohne ein dauerhaftes militärisches Engagement in Nordafrika gehen. Möglicherweise wird man längerfristig nicht darum herum kommen, eine Pufferzone dort zu schaffen, um es den Menschen unmöglich zu machen, ohne Genehmigung an die Küste zu gelangen. Wenn die Regierungen in den fünf nordafrikanischen Staaten nicht kooperieren, geht das nur über Krieg in Nordafrika - und dann reden wir über einen Eroberungskrieg mit anschließender Annektion der gesamten Küstenlinie zwischen israelischer Grenze im Osten und Atlantik im Westen.
So ein Vorhaben wäre allerdings ein Wagnis mit sehr ungewissem Ausgang.
Fragt sich jetzt nur, wer solche militärische Einsätze durchführen soll.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:39)

Das wird eine Verhandlungsfrage sein. Man könnte z. B. anbieten, der Regierung mit Koalitionstruppen beizustehen.
Bestechender Vorschlag. Europa stürzt sich zur Verhinderung von Fluchtbewegungen in einen Krieg, um damit neue Flüchtlingströme zu erzeugen.
Am Yisrael Chai

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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von unity in diversity »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:01)

Bestechender Vorschlag. Europa stürzt sich zur Verhinderung von Fluchtbewegungen in einen Krieg, um damit neue Flüchtlingströme zu erzeugen.
Als vertrauensbildende Maßnahme, sollte Deutschland seine Panzerexporte einstellen.
Angeblich hat die BW keinen einsatzfähigen Panzer, aber die exportieren wie die Weltmeister, ziemlich grotesk.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von keinproblem »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:10)

Hat sich jemand bei der Begeisterung für die Lager mal Gedanken gemacht, was mit den Flüchtlingen passiert,
die zwar abgelehnt werden, aber nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, weil diese sich weigern, sie aufzunehmen, oder weil das Herkunftsland nicht feststeht?
Wenn ich mir diese riesigen Lager in der Türkei oder im Libanon anschaue, in denen Menschen mehr oder weniger rechtlos vor sich hin vegetieren, hab ich da so meine Bedenken.
In Jordanien ist das Flüchtlingslager Zaatari zur Stadt geworden. Das soll meiner Meinung nach nicht das Patentrezept sein, aber den Menschen auch in Auffanglagern den Freiraum zu lassen individuell zu sein kann wohl wirklich beflügelnd wirken. Es ist zB nicht undankbar, wenn man keine Lust hat jeden zweiten Tag exakt das selbe zu essen, ein Gericht, dass du vielleicht mal nicht leiden kannst. In Zaatari haben die Menschen angefangen nur nach Zutaten zu fragen und einige kochen jetzt selber, um es zu verkaufen. Oder die einheitlichen Wohncontainer, die manche zerteilt und mit denen von anderen zusammengesetzt haben oder zu einem kleinen Laden umgebaut haben. Der Mensch hat einfach die Präposition zu arbeiten. Herr Kleinschmidt redet darüber, dass sich die Strukturen praktisch von selbst formen, wenn man die Leute nur lässt - Mafia ähnelnde Gebilde allerdings auch.


Der UNHCR bekleckert sich da auch nicht gerade mit Ruhm, wenn man sich die "Palästina-Flüchtlinge" anschaut.
Also müssten europ. Länder erstens sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit Menschen dort nicht in der Perspektivlosigkeit verschwinden,
und zweitens sich bereit erklären, am Resettlement-Programm teilzunehmen.
Bis jetzt ist mir kein europ. Land bekannt, dass sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hätte.
Ich denke ein großer Schritt wäre schon getan, die Gelder einfach effektiver zu investieren. Zum Beispiel kann mit einem Handy pro Familie problemlos an eine Nummer der Bedarf an Essen, Trinken und anderen Konsumprodukten gesimst werden, statt dass die Menschen stundenlang in einer Schlange stehen. Diese ganzen "Smart City" Infrastrukturen müssen nicht ausschließlich in Industrieländern etabliert werden, Effizienz kann mitunter auch Kosten einsparen.
Zuletzt geändert von keinproblem am Do 21. Jun 2018, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:22)

Präventiv, oder was ist mit "pro-aktive Abwehr" gemeint? Und was genau soll da konkret gemacht werden? Jedermannsrecht gibt es mW. in Deutschland nicht, Hausrecht beschränkt sich auf das eigene Grundstück.
Wenn er mit Flaschen wirft, wird man ihn doch daran hindern können.

https://www.anwalt.org/jedermannsrecht/
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

Keoma hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:54)

Fragt sich jetzt nur, wer solche militärische Einsätze durchführen soll.

Eben - und wer bezahlt das. Und was passiert, wenn so eine Aktion schief geht. Dann hat man nämlich erst recht und so richtig die Arschkarte.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:08)

Eben - und wer bezahlt das. Und was passiert, wenn so eine Aktion schief geht. Dann hat man nämlich erst recht und so richtig die Arschkarte.
Bzw. produziert weitere Fail States.
Krieg ohne Plan was danach passieern soll, hat es in jügerer Zeit zur genüge gegeben und alle sogenannte befreite Staaten sind fail states geworden, oder sind es immer noch.
Zuletzt geändert von relativ am Do 21. Jun 2018, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:01)

Bestechender Vorschlag. Europa stürzt sich zur Verhinderung von Fluchtbewegungen in einen Krieg, um damit neue Flüchtlingströme zu erzeugen.
Konsequent zu ende gedacht ist das ein durchaus denkbares Szenario. Vor allem mit Hinblick auf die mangelnde Kooperatiosbereitschaft der Länder in Nordafrika. Da bahnt sich auf die Dauer ein gewaltiger Konflikt an. Ich erinnere hier nur an den Fall Anus Amri und die Verantwortung der tunesischen Regierung.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Keoma »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:11)

Konsequent zu ende gedacht ist das ein durchaus denkbares Szenario. Vor allem mit Hinblick auf die mangelnde Kooperatiosbereitschaft der Länder in Nordafrika. Da bahnt sich auf die Dauer ein gewaltiger Konflikt an. Ich erinnere hier nur an den Fall Anus Amri und die Verantwortung der tunesischen Regierung.
Der letzte Wüstenkrieg, den wir geführt haben, hat auch nicht so toll funktioniert.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:52)

Außer gelegentlichen Luftschlägen wird nichts davon eine Mehrheit finden.

Aber: will man die Ströme aus Afrika wirkungsvoll und dauerhaft stoppen, wird das nicht ohne ein dauerhaftes militärisches Engagement in Nordafrika gehen. Möglicherweise wird man längerfristig nicht darum herum kommen, eine Pufferzone dort zu schaffen, um es den Menschen unmöglich zu machen, ohne Genehmigung an die Küste zu gelangen. Wenn die Regierungen in den fünf nordafrikanischen Staaten nicht kooperieren, geht das nur über Krieg in Nordafrika - und dann reden wir über einen Eroberungskrieg mit anschließender Annektion der gesamten Küstenlinie zwischen israelischer Grenze im Osten und Atlantik im Westen.
So ein Vorhaben wäre allerdings ein Wagnis mit sehr ungewissem Ausgang.
Es gibt ja schon Operationen im Mittelmeer oder in Mali. Hinzu kommen noch die Ertüchtigungsmissionen zur Selbsthilfe - Beispiel Nigeria.
Man muss nicht gleich halb Afrika erobern, aber vielleicht Missionen skalieren, bündeln und Kooperationen anstossen. Dann ließen sich Schutzzonen definieren, eine Art von Freiluft-Auffanglagern - zunächst in den Küstenländern und mit Phase II in der mittelbaren Tiefe des Raumes.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:10)

Bzw. produziert weitere Fail States.
Krieg ohne Plan was danach passieern soll, hat es in jügerer Zeit zur genüge gegeben und alle sogenannte befreite Staaten sind fail states geworden, oder sind es immer noch.

Genau in solchen Zeiten leben wir schon seit längerem. Wenn man das jetzt angesichts der weltweiten Lage konsequent zuende denkt, wäre der westliche Eroberungskrieg in Nordafrika und die Schaffung einer annektierten Pufferzonen die logische Folge.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Keoma hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:54)

Fragt sich jetzt nur, wer solche militärische Einsätze durchführen soll.
Wie bisher auch - multinationale Verbände und Partnerstaaten.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

Keoma hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:12)

Der letzte Wüstenkrieg, den wir geführt haben, hat auch nicht so toll funktioniert.

Ich weiß. Und auch so eine Operation würde in die Hose gehen. In Nordafrika sind auch schon Franzosen und Briten gescheitert (Algerienkrieg/Suez-Krieg). Und auch die NATO-Intervention in Libyen ist am Ende gescheitert.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von relativ »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:40)

Die geltenden Bestimmungen kann man nicht durchsetzen, also sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.
Das haben alles abgehoben Arrogante aufgeschrieben, die sich nicht mit den Problemen vor Ort beschäftigen müssen. Sonst wüßten sie, daß man Flüchtlinge schlecht in Italien einsperren kann, wenn sie Italien nur als einen Zwischenstopp auf ihren Wegen nach Deutschland betrachten.
Es wäre kaum mit dem Menschenrechtsgebrabbel der einschlägig Verdächtigen zu vereinbaren, eine artgerechte Haltung in Käfigen in Erwägung zu ziehen, oder?
Trump ist gerade mit solchen Überlegungen durchgefallen, mit Recht.
Nur die Infizierten diskutieren noch, ob und wie man unbeteiligte Länder in den Strudel reinziehen kann.
Übrigens, wenn der Merkel-Macron Flüchtlingsdeal klappt, befindet sich die iberische Halbinsel hinter der Front. Man kann dann nichts mehr für die Spanier und Portugiesen tun, außer sie abzuschreiben.
Ich versteh nicht ganz was du uns mitteilen willst. Gerade bei den letzten beiden Sätzen verstehe ich die Aussage nicht

Asyl ist doch kein ich: Ich flüchte mal und schau mir dann den schönsten Kuchen aus. Wenn es klare Regelungen gibt und die Behandlung anständig, hat sich ein Asylbewerber/Flüchtling natürlich daran zu halten, was hier die Regel ist.
Tut er dies nicht, könnte man fragen, ob es ihm überhaupt um eine Hilfe in der Not geht.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Keoma »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:19)

Wie bisher auch - multinationale Verbände und Partnerstaaten.
Was bedeuten würde, die Fremdenlegion.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:19)

Wie bisher auch - multinationale Verbände und Partnerstaaten.

Für sowas müsste man allerdings die Russen mit im Boot haben. Aber die Gefahr, dass die da ein doppeltes Spiel spielen ist groß. RU würde niemals zulassen, dass die westlichen Staaten den Suez-Kanal und beidseitig die Straße von Gibraltar kontrollieren.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:01)

Bestechender Vorschlag. Europa stürzt sich zur Verhinderung von Fluchtbewegungen in einen Krieg, um damit neue Flüchtlingströme zu erzeugen.
Fluchtbewegungen haben einen Ausgangspunkt und dieser Punkt ist zumeist von Terroristen geprägt, aber nicht immer. Manchmal ist es auch die Dürre.

Wenn man einen Flüchtlingsstrom als lineare Krise versteht, dann verhält sich dazu der Ausgangspunkt als Quellkrise. Mit beidem wird man umgehen müssen, sowohl auf ziviler Ebene wie auch auf der robusten, wenn nötig.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:18)

Genau in solchen Zeiten leben wir schon seit längerem. Wenn man das jetzt angesichts der weltweiten Lage konsequent zuende denkt, wäre der westliche Eroberungskrieg in Nordafrika und die Schaffung einer annektierten Pufferzonen die logische Folge.
Man braucht keinen Puffer, wenn es in einem bestimmten Gebiet lediglich um den Boko Haram geht. Und dort, eine Dürre das Problem ist, braucht man Wasser.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Mahmoud »

Vongole hat geschrieben:(21 Jun 2018, 14:10)

Hat sich jemand bei der Begeisterung für die Lager mal Gedanken gemacht, was mit den Flüchtlingen passiert,
die zwar abgelehnt werden, aber nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, weil diese sich weigern, sie aufzunehmen, oder weil das Herkunftsland nicht feststeht?
Wenn ich mir diese riesigen Lager in der Türkei oder im Libanon anschaue, in denen Menschen mehr oder weniger rechtlos vor sich hin vegetieren, hab ich da so meine Bedenken.
Der UNHCR bekleckert sich da auch nicht gerade mit Ruhm, wenn man sich die "Palästina-Flüchtlinge" anschaut.
Also müssten europ. Länder erstens sehr viel Geld in die Hand nehmen, damit Menschen dort nicht in der Perspektivlosigkeit verschwinden,
und zweitens sich bereit erklären, am Resettlement-Programm teilzunehmen.
Das ist so etwa das, was ich auch schon beschrieben hatte: Es wird sehr teuer und es wird für sehr, sehr lange Zeit...

Es ist ja jetzt schon so, daß Flüchtlinge in Deutschland mit einigen Tausend Euro zur "freiwilligen" Rückkehr überredet werden. Vermutlich wird es auch bei diesen Lagern ähnlich laufen, sollte es sie tatsächlich irgendwann geben. Dann machen sich eben Leute aus dem Tschad oder dem Kongo auf den Weg nach Tunesien, um ihre 5000 Euro "abzuholen", um es mal lapidar auszudrücken. :rolleyes:
Dann wären diese Lager im Grunde nur eine Form von Entwicklungshilfe...
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Keoma hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:23)

Was bedeuten würde, die Fremdenlegion.
Auch. Das ist ein Spezialverband der Franzosen und die haben sicherlich auch Erfahrungen gesammelt. Frankreich hat in der Sahelzone 3.500 Mann im Einsatz.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:24)

Für sowas müsste man allerdings die Russen mit im Boot haben. Aber die Gefahr, dass die da ein doppeltes Spiel spielen ist groß. RU würde niemals zulassen, dass die westlichen Staaten den Suez-Kanal und beidseitig die Straße von Gibraltar kontrollieren.
Die Russen sind keine Partner, diese gilt es eher zu verdrängen - sowohl aus Libyen wie aus dem Mittelmeer.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Keoma »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:33)

Auch. Das ist ein Spezialverband der Franzosen und die haben sicherlich auch Erfahrungen gesammelt. Frankreich hat in der Sahelzone 3.500 Mann im Einsatz.
Wen willst du noch wortwörtlich in die Wüste schicken?
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:29)

Das ist so etwa das, was ich auch schon beschrieben hatte: Es wird sehr teuer und es wird für sehr, sehr lange Zeit...

Es ist ja jetzt schon so, daß Flüchtlinge in Deutschland mit einigen Tausend Euro zur "freiwilligen" Rückkehr überredet werden. Vermutlich wird es auch bei diesen Lagern ähnlich laufen, sollte es sie tatsächlich irgendwann geben. Dann machen sich eben Leute aus dem Tschad oder dem Kongo auf den Weg nach Tunesien, um ihre 5000 Euro "abzuholen", um es mal lapidar auszudrücken. :rolleyes:
Dann wären diese Lager im Grunde nur eine Form von Entwicklungshilfe...
Nunja soviel andere Lösungen die weniger Kosten sind mir auch nicht bekannt? Dir etwa?
Wir muessen uns diesen Zeiten stellen, denn für die Globalisierung trägt der Westen die Verantwortung.
Geht der Westen jetzt wieder in die Richtung Kolonialzeit, bei denen uns das Leben dieser Menschen eher am Arsch vorbei ging, könnte eine Lösung sein, die weniger Geld kostet. Bei der ich aber nicht mithelfen werde.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:41)

Nunja soviel andere Lösungen die weniger Kosten sind mir auch nicht bekannt? Dir etwa?
Wir muessen uns diesen Zeiten stellen, denn für die Globalisierung trägt der Westen die Verantwortung.
Geht der Westen jetzt wieder in die Richtung Kolonialzeit, bei denen uns das Leben dieser Menschen eher am Arsch vorbei ging, könnte eine Lösung sein, die weniger Geld kostet. Bei der ich aber nicht mithelfen werde.
Vermutlich wird dich eh' keiner um Hilfe bitten.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jun 2018, 15:26)

Fluchtbewegungen haben einen Ausgangspunkt und dieser Punkt ist zumeist von Terroristen geprägt, aber nicht immer. Manchmal ist es auch die Dürre.

Wenn man einen Flüchtlingsstrom als lineare Krise versteht, dann verhält sich dazu der Ausgangspunkt als Quellkrise. Mit beidem wird man umgehen müssen, sowohl auf ziviler Ebene wie auch auf der robusten, wenn nötig.
Leider ist die Sache mit der Quellkrise heikel. Vor allem, wenn da z.B. Landraub durch internationale Konzerne eine Rolle spielt.
Bayer hat Monsanto gekauft. Und der Vorstand von Bayer kann hierzulande in sehr subtiler, aber sehr wirkungsvollen Art und Weise richtigen Ärger machen.
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