Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

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Ein Terraner
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Ein Terraner »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 18:41)

Ich bin ja für die Freigabe von Cannabis und habe ca. 2 Jahre gekifft und sogar bis zu 250g gedealt. Komischerweise bin ich nie im Knast dafür gelandet!
Da kommt es doch erstmal darauf an ob du erwischt wurdest und und falls ja, dann auch noch in welchem Bundesland.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/droge ... -1.2022173
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Alexyessin
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 18:41)

Ich bin ja für die Freigabe von Cannabis und habe ca. 2 Jahre gekifft und sogar bis zu 250g gedealt. Komischerweise bin ich nie im Knast dafür gelandet!
=> Deswegen stellt sich mir die Frage, was diejenigen angestellt haben die dafür im Knast landeten?
Lass dich in Bayern mit einem 5er erwischen und du gehst ins Viereck.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 18:43)

In dem Artikel steht aber was anderes:

http://www.fr.de/rhein-main/haschisch-k ... s-a-948450
Merkst du den Unterschied?
Das hab ich falsch gelesen.
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Tom Bombadil
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dass es Taten gibt, für die der Täter nicht in den Knast wandern sollte, ist sicher diskutabel. Aber es kann nicht sein, dass deswegen andere Typen, die deutlich mehr auf dem Kerbholz haben, immer noch frei rumlaufen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71348.html Würde mich nicht wundern, wenn die immer noch nicht eingefahren wären.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Apr 2018, 19:07)

Dass es Taten gibt, für die der Täter nicht in den Knast wandern sollte, ist sicher diskutabel. Aber es kann nicht sein, dass deswegen andere Typen, die deutlich mehr auf dem Kerbholz haben, immer noch frei rumlaufen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71348.html Würde mich nicht wundern, wenn die immer noch nicht eingefahren wären.
Als V-Leute sind die für ihre Führungsoffiziere äußerst praktisch. Die sind nämlich erpressbar.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Apr 2018, 19:34)

Als V-Leute sind die für ihre Führungsoffiziere äußerst praktisch. Die sind nämlich erpressbar.
Naja, das ist hier der falsche Thread. Aber die Geschichte mit den V-Leuten ist ja schon zwei Mal schief gegangen....
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

John Galt hat geschrieben:(29 Apr 2018, 16:43)

Kam schon jemand auf die Idee mehr Gefängnisse zu bauen?

Die ganzen Bundesländer bauen einfach auch viel zu kleine Gefängnisse am Bedarf vorbei. Einfach in Berlin ein fettes Bundesgefängnis hinklatschen und die ganzen Terroridioten einsperren.
In Berlin gibt es bereits den Bundestag.

Ich denke, man sollte großflächig als Einmalaktion ohne Rechtsanspruch ausgewählte Fälle zu einem Stichtag auskehren: Mindestens ein Viertel der Haftstrafe verbüßt, minderschwere oder heute nicht mehr relevante Straftat (Drogen, Diebstahl, Tricksereien außer Steuer, RAF), gute Prognose oder Lebensalter über 70, geringe Wiederholungsgefahr.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(29 Apr 2018, 19:53)

Naja, das ist hier der falsche Thread. Aber die Geschichte mit den V-Leuten ist ja schon zwei Mal schief gegangen....
Sowas ist schon immer schief gegangen - und wird auch immer schief gehen.
Ich erinnere nur an Fritze Haarmann... Aber das ist ein anderes Thema.
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Cobra9
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Cobra9 »

Ich würde mal bei Ersatzfreiheitsstrafen ansetzen oder ähnlichem. Schwitzen statt Sitzen usw. hier als Stichwort sollte es mehr geben
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 07:53)

Ich würde mal bei Ersatzfreiheitsstrafen ansetzen oder ähnlichem. Schwitzen statt Sitzen usw. hier als Stichwort sollte es mehr geben
Die Ersatzfreiheitsstrafen sind m.E. nach das grösste Problem. Da werden Knastplätze von Leuten belegt, die dort eigentlich gar nicht hingehörden - u.a. von solchen die zu einer Zahl von Tagessätzen verurteilt wurden, die nicht einmal im Führungszeugnis Niederschlag finden. Kurz gesagt: da sitzen Leute wegen Bagatelldelikten, Delikte, die vielfach nicht einmal mit Vorsatz begangen wurden, sondern durch einfache Fahrlässigkeiten, also auch Unkonzentriertheiten. Man muss nur einmal einen kurzen Augenblick nicht aufpassen, zum Beispiel jemanden dadurch verletzen, weil man ihm die Vorfahrt genommen hat, weil man nicht ein zweites Mal geschaut hat - und schon ist die Geldstrafe da. Wenn die nicht gezahlt werden kann, dann ist die Ersatzfreiheitsstrafe da.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 07:53)

Ich würde mal bei Ersatzfreiheitsstrafen ansetzen oder ähnlichem. Schwitzen statt Sitzen usw. hier als Stichwort sollte es mehr geben
Das sind etwa 10%, oft haben die Leut das Geld einfach nicht. Was willst du da ansetzen?
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 10:44)

Die Ersatzfreiheitsstrafen sind m.E. nach das grösste Problem. Da werden Knastplätze von Leuten belegt, die dort eigentlich gar nicht hingehörden - u.a. von solchen die zu einer Zahl von Tagessätzen verurteilt wurden, die nicht einmal im Führungszeugnis Niederschlag finden. Kurz gesagt: da sitzen Leute wegen Bagatelldelikten, Delikte, die vielfach nicht einmal mit Vorsatz begangen wurden, sondern durch einfache Fahrlässigkeiten, also auch Unkonzentriertheiten. Man muss nur einmal einen kurzen Augenblick nicht aufpassen, zum Beispiel jemanden dadurch verletzen, weil man ihm die Vorfahrt genommen hat, weil man nicht ein zweites Mal geschaut hat - und schon ist die Geldstrafe da. Wenn die nicht gezahlt werden kann, dann ist die Ersatzfreiheitsstrafe da.
Irgendwelche Omas einzuknasten, weil sie öfter mal den Fahrschein vergessen und nachher die Rechnung nicht zahlen können, ist ärgerlich. Da geht es wohl mehr ums Prinzip als irgendeinen Effekt für die Gesellschaft.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

MMn. gehört nur Gewalttäter, Drogendealer und Drecksäue die an Kindern rummachen ins Gefängnis, alle anderen kann man anders bestrafen. Betrügern und Steuerstraftätern geht man ans Geld, das tut denen am meisten weh, notorische Diebe lässt man harte Arbiet verrichten, Rasern nimmt man FS und Auto ab, etc. pp.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Cobra9 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 11:02)

Das sind etwa 10%, oft haben die Leut das Geld einfach nicht. Was willst du da ansetzen?
Keine Hafstsrafen mehr. Eher Ersatzarbeiten wenn möglich. Haft nur als letztes Mittel
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Man könnte ja auch verstärkt auf "Haft zuhause" setzen, dafür muss man aber die elektronische Fußfessel deutlich verbessern. Oder man baut die vielen Einzelzellen zu Doppelzellen um, dann bekommt man aber sicherlich Probleme mit der Kapazität der san. Anlagen und der Essensräume. Da müsste man dann Schichtbetrieb einführen.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 12:48)

Man könnte ja auch verstärkt auf "Haft zuhause" setzen, dafür muss man aber die elektronische Fußfessel deutlich verbessern. Oder man baut die vielen Einzelzellen zu Doppelzellen um
Viele Einzelzellen sind bereits doppelt belegt.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 12:36)

Keine Hafstsrafen mehr. Eher Ersatzarbeiten wenn möglich. Haft nur als letztes Mittel
Arbeitsstunden (freiwillig als Vorzug zu Haft, WENN Geldstrafe nicht gezahlt werden kann)? Wäre eine Option. Gefängnisse sind kein guter Ort für normale Leute.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 12:36)

Keine Hafstsrafen mehr. Eher Ersatzarbeiten wenn möglich. Haft nur als letztes Mittel
Man könnte die Möglichkeit der Ersatzarbeiten pauschal zwischen Geldstrafen und Haft schalten.
Allerdings gibt es sowieso ein Problem bei Ersatzarbeiten und "Sozialstunden". Das Bereithalten solcher Stellen ist organisatorisch und finanziell nicht ganz billig. Die Leute, die Ersatzarbeiten bzw Sozialstunden ableisten müssen, müssen dabei auch betreut, baufsichtigt und angeleitet werden. Viele Kommunen haben das, was früher kommunale Baukolonnen gemacht haben, an Privatfirmen ausgelagert. Man hat dann keine Kolonnen mehr, in denen solche Leute einfach mal mitlaufen können. Hinzu kommt, dass Leute, die zu Arbeitsstunden verdonnert wurden, oft sehr unmotiviert sind. Sie reissen die Stunden ab, machen in diesen Stunden aber nur das Nötigste. Und manchmal sind sie auch einfach zu blöd. Das Gesamtpaket führt dann dazu, dass man als Verein, Verband oder Öffentlicher von der Möglichkeit, solche Arbeiten überhaupt anzubieten, Abstand nimmt.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Back to the chain gang :D
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Julian
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Julian »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 15:50)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 58894.html

Trotz Kuscheljustiz (z.B. Bewährung selbst bei Vergewaltigung oder auch "Intensivtätern"), 50.000 Nicht bearbeitete Strafanzeigen nur in Berlin und "offiziell" sinkender Kriminalität (Wer auch immer an dieses Märchen glaubt) platzen die Gefängnisse aus allen Nähten.

Was kann ein Lösungsansatz sein um dem beizukommen? Sollten die Gefängniskapazitäten massiv ausgebaut werden? Auch ist der Anteil Knastinsassen nicht deutscher Herkunft recht hoch, können Vereinbarungen helfen die Täter in den Gefängnissen derer Herkunftsländer weg zu sperren?
Da diese Meldung ohnehin nicht zur Vorgabe der sinkenden Kriminalität passt, sollte man eine breite Medienkampagne starten, die das Gegenteil behauptet, und dazu u.a. Experten wie den Kriminologen Christian Pfeiffer, SPD, in diverse Talkshows einladen.

Des weiteren empfiehlt sich ein hartes Vorgehen gegen alle diejenigen, die behaupten, deutsche Gefängnisse würden überquellen. Solche Aussagen müssen als rechte Hetze bezeichnet und bekämpft werden.

Ggf. müssen auch Exempel statuiert werden, z.B. mittels Hausdurchsuchungen morgens um halb 7, so wie kürzlich bei den rechten Hetzern, die behauptet hatten, dass das von einem Asylbewerber in einem Hamburger U-Bahnhof getötete Kind tatsächlich geköpft wurde.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2018, 14:05)

Da diese Meldung ohnehin nicht zur Vorgabe der sinkenden Kriminalität passt, sollte man eine breite Medienkampagne starten, die das Gegenteil behauptet, und dazu u.a. Experten wie den Kriminologen Christian Pfeiffer, SPD, in diverse Talkshows einladen.

Des weiteren empfiehlt sich ein hartes Vorgehen gegen alle diejenigen, die behaupten, deutsche Gefängnisse würden überquellen. Solche Aussagen müssen als rechte Hetze bezeichnet und bekämpft werden.

Ggf. müssen auch Exempel statuiert werden, z.B. mittels Hausdurchsuchungen morgens um halb 7, so wie kürzlich bei den rechten Hetzern, die behauptet hatten, dass das von einem Asylbewerber in einem Hamburger U-Bahnhof getötete Kind tatsächlich geköpft wurde.
Was ist dir denn passiert? Die Gefängnisse sind nicht erst seit gestern voller als Normalbelegung.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 13:52)

Man könnte die Möglichkeit der Ersatzarbeiten pauschal zwischen Geldstrafen und Haft schalten.
Allerdings gibt es sowieso ein Problem bei Ersatzarbeiten und "Sozialstunden". Das Bereithalten solcher Stellen ist organisatorisch und finanziell nicht ganz billig. Die Leute, die Ersatzarbeiten bzw Sozialstunden ableisten müssen, müssen dabei auch betreut, baufsichtigt und angeleitet werden. Viele Kommunen haben das, was früher kommunale Baukolonnen gemacht haben, an Privatfirmen ausgelagert. Man hat dann keine Kolonnen mehr, in denen solche Leute einfach mal mitlaufen können. Hinzu kommt, dass Leute, die zu Arbeitsstunden verdonnert wurden, oft sehr unmotiviert sind. Sie reissen die Stunden ab, machen in diesen Stunden aber nur das Nötigste. Und manchmal sind sie auch einfach zu blöd. Das Gesamtpaket führt dann dazu, dass man als Verein, Verband oder Öffentlicher von der Möglichkeit, solche Arbeiten überhaupt anzubieten, Abstand nimmt.
Der Schwarzfahrer braucht für Arbeit in kommunalen oder frei getragenen Einrichtungen keine besondere Aufsicht. Der tut einfach mit und wenn er sich nicht müht oder nicht pünktlich ist, kriegt er nen Vermerk und bei fehlender Besserung kommt er eben nochmal zum Richter für neue Erwägungen.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Julian »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 15:59)

Was ist dir denn passiert? Die Gefängnisse sind nicht erst seit gestern voller als Normalbelegung.
Nicht seit gestern, sondern seit Herbst 2015. Die zehn Jahr davor war die Zahl der Häftlinge deutlich gesunken, so dass auch Kapazitäten abgebaut wurden.

Hier zum Beispiel Baden-Württemberg:
Über einen Zeitraum von über zehn Jahren - vom Jahr 2004 bis Herbst 2015 - war die anschließende Entwicklung durch einen stetigen Rückgang der jährlichen Durchschnittsbelegung geprägt.

Aufgrund einer unvorhersehbaren enormen Zunahme der Gefangenenzahlen ist die Belegungssituation seither jedoch wieder zunehmend angespannt. Die Monatsdurchschnittsbelegung stieg seit Herbst 2015 jeweils zum Jahresbeginn sprunghaft an (Dezember 2015 bis April 2016: +601; Dezember 2016 bis April 2017: +452), um dann auf dem erreichten Wert bis zum Jahresende im Wesentlichen zu stagnieren. So befanden sich im Dezember 2017 bei einer Belegungsfähigkeit von 7.219 Gefangenen (ohne Jugendarrestanstalten) im hiesigen Justizvollzug durchschnittlich 7.105 Gefangene (zum Vorjahresvergleich 2015/2016: 6.355 / 6.831).
http://www.jum.baden-wuerttemberg.de/pb ... nundfakten
Die Zahl der Häftlinge war in Baden-Württemberg jahrelang rückläufig. Der Flüchtlingsstrom aber hat in den Gefängnissen zu Überbelegung geführt.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... iegen.html
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:07)

Nicht seit gestern, sondern seit Herbst 2015. Die zehn Jahr davor war die Zahl der Häftlinge deutlich gesunken, so dass auch Kapazitäten abgebaut wurden.

Hier zum Beispiel Baden-Württemberg:

http://www.jum.baden-wuerttemberg.de/pb ... nundfakten


https://www.welt.de/politik/deutschland ... iegen.html
Grün wirkt.

Hessen nur Mittelfeld.
http://www.wiesbadener-kurier.de/politi ... 707166.htm
In Thüringen dagegen Ebbe, ebenso in anderen Ländern.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2018, 14:05)

Da diese Meldung ohnehin nicht zur Vorgabe der sinkenden Kriminalität passt, sollte man eine breite Medienkampagne starten, die das Gegenteil behauptet, und dazu u.a. Experten wie den Kriminologen Christian Pfeiffer, SPD, in diverse Talkshows einladen.
Mehr Straftäter sind im Gefängnis und die Kriminalität geht zurück. Ja, passt vorne und hinten nicht. Muss monokausal genau andersrum sein. Je mehr Verbrecher weggesperrt sind, desto mehr Verbrechen muss es -- hoffentlich!!! -- in Deutschland geben. Du heißt mit zweitem Vornamen aber nicht Theo, oder?
Labskaus!

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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(30 Apr 2018, 14:05)

Da diese Meldung ohnehin nicht zur Vorgabe der sinkenden Kriminalität passt, sollte man eine breite Medienkampagne starten, die das Gegenteil behauptet, und dazu u.a. Experten wie den Kriminologen Christian Pfeiffer, SPD, in diverse Talkshows einladen.

Des weiteren empfiehlt sich ein hartes Vorgehen gegen alle diejenigen, die behaupten, deutsche Gefängnisse würden überquellen. Solche Aussagen müssen als rechte Hetze bezeichnet und bekämpft werden.

Ggf. müssen auch Exempel statuiert werden, z.B. mittels Hausdurchsuchungen morgens um halb 7, so wie kürzlich bei den rechten Hetzern, die behauptet hatten, dass das von einem Asylbewerber in einem Hamburger U-Bahnhof getötete Kind tatsächlich geköpft wurde.
Wo ist jetzt dein Problem, Julian? Nicht Deutsch genug?
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von hafenwirt »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 13:52)

Hinzu kommt, dass Leute, die zu Arbeitsstunden verdonnert wurden, oft sehr unmotiviert sind. Sie reissen die Stunden ab, machen in diesen Stunden aber nur das Nötigste. Und manchmal sind sie auch einfach zu blöd. Das Gesamtpaket führt dann dazu, dass man als Verein, Verband oder Öffentlicher von der Möglichkeit, solche Arbeiten überhaupt anzubieten, Abstand nimmt.
Wie wär es mit Peitsche und Haftverlängerung, wenn es dem Aufseher nicht hart genug ist, was der Schwerverbrecher leistet? Uli Hoeness mit Narben von Peitschen, weil er nicht schnell genug Steine kloppte, das hat was.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

hafenwirt hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:53)

Wie wär es mit Peitsche und Haftverlängerung, wenn es dem Aufseher nicht hart genug ist, was der Schwerverbrecher leistet? Uli Hoeness mit Narben von Peitschen, weil er nicht schnell genug Steine kloppte, das hat was.
Aber Spartaxus war viel schlanker als Hönold und hatte so einen Spalt im Kinn. Weiss man doch.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:17)

Mehr Straftäter sind im Gefängnis und die Kriminalität geht zurück. Ja, passt vorne und hinten nicht. Muss monokausal genau andersrum sein. Je mehr Verbrecher weggesperrt sind, desto mehr Verbrechen muss es -- hoffentlich!!! -- in Deutschland geben. Du heißt mit zweitem Vornamen aber nicht Theo, oder?
Die Anzahl der Straftaten und die Anzahl der Häftlinge hängen wechselseitig zusammen, aber in einem komplexen Verhältnis. Wenn die Kriminalität steigt, kann das bei gleichbleibender Aufklärungsrate und gleichbleibenden Urteilen der Gerichte zu mehr Häftlingen führen. Und ja: wenn bestimmte Täter hinter Schloss und Riegel sind, kann das auch zu weniger Straftaten führen, zumindest bei den Straftaten, die diese Straftäter begehen würden.

Der Vergleich der Zahl der Tatverdächtigen in der PKS 2017 (2,11 Mio.) und der Zahl der Strafgefangenen (Nov. 2017: 64.000, ca. 10.000 mehr als noch 2014) zeigt aber, dass nur die wenigsten Tatverdächtigen im Gefängnis landen. Und dies nicht in erster Linie, weil ihnen die Tat nicht nachgewiesen werden kann, sondern einfach deswegen, weil ihre Tat keine Haftstrafe rechtfertigt.

Eine sinkende Kriminalität durch Inhaftierung von Tätern ist also vor allem bei Delikten zu erwarten, bei denen es anteilig zu den verübten Straftaten viele Verurteilungen gibt. Zu jenen Delikten gehören aber diejenigen Delikte, die für den angeblichen Rückgang der Kriminalität verantwortlich sind, eben gerade nicht.

Es ist also unwahrscheinlich, dass die höhere Anzahl an Strafgefangenen zu einer angeblich sinkenden Kriminalität geführt hat. Tatsächlich ist die Zahl der Strafgefangenen ja seit 2014 nur um 10.000 gestiegen; diese werden ja kaum für die 611.000 Straftaten verantwortlich sein, die 2017 weniger als noch 2016 registriert wurden. Wesentlich Gründe für den angeblichen Rückgang der Kriminalität laut der mir immer noch nicht vorliegenden PKS 2017 waren ja auch ein Rückgang von Delikten wie illegaler Einreise und Taschendiebstahl, die in der Regel nicht mit Haftstrafen geahndet werden.

Für mich sind ganz wesentliche Gründe für die Überfüllung der Gefängnisse:
1. der Abbau der Kapazität in den Jahren 2004 bis 2015, als die Zahl der Häftlinge kontinuierlich sank
2. die Flüchtlingskrise seit 2015 und der damit in Zusammenhang stehende Anstieg der Kriminalität
3. die Tatsache, dass bei "Flüchtlingen" eher Untersuchungshaft angeordnet wird, weil es bei ihnen häufiger als bei der restlichen Wohnbevölkerung Faktoren gibt, die ein solches Vorgehen rechtfertigen (etwa Zweifel an der Identität, kein fester Wohnsitz, nichts zu verlieren)
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:19)

Wo ist jetzt dein Problem, Julian? Nicht Deutsch genug?
Wie meinen?
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:03)

Der Schwarzfahrer braucht für Arbeit in kommunalen oder frei getragenen Einrichtungen keine besondere Aufsicht. Der tut einfach mit und wenn er sich nicht müht oder nicht pünktlich ist, kriegt er nen Vermerk und bei fehlender Besserung kommt er eben nochmal zum Richter für neue Erwägungen.
Zeiterfassung, Anwesenheitsüberprüfung, Berichte fürs Gericht schreiben, schriftliche Stellungnahmen im weiteren gercihtlichen Verfahren abfassen, am Ende den Aufwand abrechnen - das alles kostet Zeit und Geld. Und genau da liegt das Problem. Die personellen Ressourcen in den in Frage kommenden Geschäftsbereichen sind begrenzt - auch aus Kostengründen. Sowohl in den Baudezernaten, als auch in den Sozialdezernaten wird schon seit vielen vielen Jahren mit dem Rasenmäher gespart. Skandale im Baubereich oder in der Pflege fallen nicht vom Himmel. Und sie haben stets eine Ursache: fehlendes Personal. Stockt man dort auf, hat man sofort eine "Faule-Beamten-Debatte".
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von zollagent »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:05)

Zeiterfassung, Anwesenheitsüberprüfung, Berichte fürs Gericht schreiben, schriftliche Stellungnahmen im weiteren gercihtlichen Verfahren abfassen, am Ende den Aufwand abrechnen - das alles kostet Zeit und Geld. Und genau da liegt das Problem. Die personellen Ressourcen in den in Frage kommenden Geschäftsbereichen sind begrenzt - auch aus Kostengründen. Sowohl in den Baudezernaten, als auch in den Sozialdezernaten wird schon seit vielen vielen Jahren mit dem Rasenmäher gespart. Skandale im Baubereich oder in der Pflege fallen nicht vom Himmel. Und sie haben stets eine Ursache: fehlendes Personal. Stockt man dort auf, hat man sofort eine "Faule-Beamten-Debatte".
Auch hier leider das ständige mißgünstige Gelaber, das einigen Deutschen anscheinend in den Genen liegt.
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Tom Bombadil
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:05)

Sowohl in den Baudezernaten, als auch in den Sozialdezernaten wird schon seit vielen vielen Jahren mit dem Rasenmäher gespart.
Weil Deutschland ja so arm ist und weil die Steuereinnahmen ja so niedrig sind :dead:
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

hafenwirt hat geschrieben:(30 Apr 2018, 16:53)

Wie wär es mit Peitsche und Haftverlängerung, wenn es dem Aufseher nicht hart genug ist, was der Schwerverbrecher leistet? Uli Hoeness mit Narben von Peitschen, weil er nicht schnell genug Steine kloppte, das hat was.
Zum Steine kloppen braucht man vor Ort heute praktisch kein Personal mehr. Das machen Maschinen. Die sind billiger und zuverlässiger und sicherer. In der Branche ist die Digitalisierung schon seit vielen Jahren sehr weit fortgeschritten.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:09)

Weil Deutschland ja so arm ist und weil die Steuereinnahmen ja so niedrig sind :dead:
In den Kommunen hat man in den Gremien nur eins: Angst davor, zu viel Geld auszugeben, Angst vor der Pleite, Angst davor, dafür zur Rede gestellt zu werden. Es ist in vielen Bereichen zum Haareraufen, weil die Spareritis da teilweise auch zu Lasten der Sicherheit der Bürger geht.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:09)

Weil Deutschland ja so arm ist und weil die Steuereinnahmen ja so niedrig sind :dead:
In den Kommunen sieht es mit der finanziellen Ausstattung zum großen Teil katastrophal aus.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:05)

Zeiterfassung, Anwesenheitsüberprüfung, Berichte fürs Gericht schreiben, schriftliche Stellungnahmen im weiteren gercihtlichen Verfahren abfassen, am Ende den Aufwand abrechnen - das alles kostet Zeit und Geld. Und genau da liegt das Problem. Die personellen Ressourcen in den in Frage kommenden Geschäftsbereichen sind begrenzt - auch aus Kostengründen. Sowohl in den Baudezernaten, als auch in den Sozialdezernaten wird schon seit vielen vielen Jahren mit dem Rasenmäher gespart. Skandale im Baubereich oder in der Pflege fallen nicht vom Himmel. Und sie haben stets eine Ursache: fehlendes Personal. Stockt man dort auf, hat man sofort eine "Faule-Beamten-Debatte".
Wir hatten in unserer Einrichtung früher auch schon Sozialstundenjungs bis 27. Da hast du ein Formular ausgefüllt und wenn mal einer nicht kam, hast du wo angerufen. Das hat kaum wer zweimal dürfen. Der Aufwand war keinesfalls mehr als die Arbeit selbst tun.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:15)

In den Kommunen sieht es mit der finanziellen Ausstattung zum großen Teil katastrophal aus.
Richtig, das ist ein Teil der skandalösen Zustände, aber hier offtopic.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

Solange die Geld haben, ihre Ordnungsamts-Figuren Polizei spielen zu lassen, kann es so schlimm nicht sein.
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Mahmoud

Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Mahmoud »

jack000 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 15:50)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 58894.html

Trotz Kuscheljustiz (z.B. Bewährung selbst bei Vergewaltigung oder auch "Intensivtätern"), 50.000 Nicht bearbeitete Strafanzeigen nur in Berlin und "offiziell" sinkender Kriminalität (Wer auch immer an dieses Märchen glaubt) platzen die Gefängnisse aus allen Nähten.

Was kann ein Lösungsansatz sein um dem beizukommen? Sollten die Gefängniskapazitäten massiv ausgebaut werden? Auch ist der Anteil Knastinsassen nicht deutscher Herkunft recht hoch, können Vereinbarungen helfen die Täter in den Gefängnissen derer Herkunftsländer weg zu sperren?
Ich wäre für Arbeitslager! Da könnten die Verbrecher mal etwas für die Allgemeinheit tun.... Ist aber mit deutscher Kuscheljustiz (noch) nicht machbar.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Undercover04 »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:38)

Ich wäre für Arbeitslager! Da könnten die Verbrecher mal etwas für die Allgemeinheit tun.... Ist aber mit deutscher Kuscheljustiz (noch) nicht machbar.
Menschen Zwangsarbeit verrichten lassen, das ist unter aller Würde. Dieser Beitrag ist das allerletzte, ich hoffe das ist dir klar. Ich hoffe auch, dass die Mods hier durchgreifen.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:18)

Wir hatten in unserer Einrichtung früher auch schon Sozialstundenjungs bis 27. Da hast du ein Formular ausgefüllt und wenn mal einer nicht kam, hast du wo angerufen. Das hat kaum wer zweimal dürfen. Der Aufwand war keinesfalls mehr als die Arbeit selbst tun.
Aus erster Hand weiß ich, dass die Realität heute anders aussieht. Von den Stellen, die für Arbeitseinsätze in Frage kämen, hat keine mehr Interesse an solchen Leuten. Wenn überhaupt noch Personal da ist, dann ist die Personaldecke derart dünn, dass die auch keine Zeit mehr dafür haben. Viele Kommunen lassen ihre Grünanlagen heute von GaLaBau-Firmen in Ordnung halten. Die zuständigen ÖDler kümmern sich allein um die Ausschreibungen nach VOB (=Vergabeordnung Bau), kurz: sie verwalten nur noch. Bei den Straßenbauämtern kann man auch nicht jeden gebrauchen. Die Arbeit entlang von Autobahnen sowie Bundes- und Landesstraßen können nur Leute machen, die eine entsprechende Sicherheitseinweisung haben. Die Sicherheitseinweisung ist nicht kostenlos - und es rentiert sich nicht, jemandem eine Sicherheitseinweisung zukommen zu lassen, der
1. nur ein paar Tage Stunden abzuleisten hat
2. der mangelnde Motivation aufweist.
Es ist nun einmal niemandem geholfen, wenn Leute mit Strafstunden dann bei Arbeitsunfällen zu schaden kommen - und dann dauerhafte Sozialfälle werden. Das ist dann für die Allgemeinheit richtig teuer.
Welche Lösung ich für sinnvoll halte: Arbeitsstunden in speziell eingerichteten gemeinnützigen GmbHs. Anteilseigner sind Kommunen, das Land, ggf. die Kirchen und die Sozialverbände.Dort werden dann entsprechende Werkstätten vorgehalten, die auch der Qualifizierung von bestimmten Gruppen dienen - also zum Beispiel von Jugendlichen ohne Schul- und Berufsabschluss oder Menschen mit Handicap.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:36)

Solange die Geld haben, ihre Ordnungsamts-Figuren Polizei spielen zu lassen, kann es so schlimm nicht sein.
Das Ordnungsamt ist eine Polizei. Ordnungspolizeiliche Aufgaben wahrzunehmen ist Sache der Kommunen.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:54)

Aus erster Hand weiß ich, dass die Realität heute anders aussieht. Von den Stellen, die für Arbeitseinsätze in Frage kämen, hat keine mehr Interesse an solchen Leuten.
Ah geh, eine Unterführung zum anmalen findest du immer. Überwachung nicht nötig, das Ergebnis sieht man ja. Von diversen anderen Einrichtungen reden wir gar nicht erst. Im Ausreden erfinden sind manche schnell. Irgendwelche Garten- oder Straßenbauarbeiten sind ohnehin am Thema vorbei.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:56)

Das Ordnungsamt ist eine Polizei. Ordnungspolizeiliche Aufgaben wahrzunehmen ist Sache der Kommunen.
Das ist Verwaltungsgedöns. Bis vor 10 Jahren waren die damit zufrieden, ihre Strafzettel ohne nachgemachte Polizeiuniformen zu verteilen. Viel mehr machen sie heute ja auch nicht. Nur eben teurer und mit mehr Lametta.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 Apr 2018, 18:03)

Ah geh, eine Unterführung zum anmalen findest du immer.
Dafür hat man heute Privatunternehmen im Vertrag.
Ich halte gemeinnützige GmbHs für sehr viel sinnvoller. Wäscherei, Werkstätten (Metall/Holz), Entrümpelung, Wohnungsauflösungen, Verkauf von Gebrauchtwaren und -möbeln (also soziales Kaufhaus).
Mahmoud

Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Mahmoud »

Undercover04 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:53)

Menschen Zwangsarbeit verrichten lassen, das ist unter aller Würde. Dieser Beitrag ist das allerletzte, ich hoffe das ist dir klar. Ich hoffe auch, dass die Mods hier durchgreifen.
Ich beanspruche für mich freie Meinungsäußerung. Arbeitslager gibt es sogar in den USA. Und die sind Teil des "freien Westens"... :cool: Was ist dein Problem?
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von Ebiker »

Undercover04 hat geschrieben:(30 Apr 2018, 17:53)

Menschen Zwangsarbeit verrichten lassen, das ist unter aller Würde. Dieser Beitrag ist das allerletzte, ich hoffe das ist dir klar. Ich hoffe auch, dass die Mods hier durchgreifen.
Das wird in einem anderen Strang durchaus anders gesehen. Da sollen sogar Menschen die überhaupt nix verbrochen haben Zwangsdienste ableisten. Da ist der Gedanke das Kriminelle arbeiten, und zwar hart arbeiten, bis zur körperlichen Erschöpfung, gar nicht so abwegig.

Löst aber das Problem übervoller Gefängnisse nicht.
Zuletzt geändert von Ebiker am Mo 30. Apr 2018, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von zollagent »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Apr 2018, 18:09)

Ich beanspruche für mich freie Meinungsäußerung. Arbeitslager gibt es sogar in den USA. Und die sind Teil des "freien Westens"... :cool: Was ist dein Problem?
Daß du aus irgendwelchen Gründen nicht verstehst, welche Grenzen unsere Verfassung vorgibt.
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Re: Gefängnisse sind rappelvoll - Was tun?

Beitrag von zollagent »

Ebiker hat geschrieben:(30 Apr 2018, 18:10)

Das wird in einem anderen Strang durchaus anders gesehen. Da sollen sogar Menschen die überhaupt nix verbrochen haben Zwangsdienste ableisten. Da ist der Gedanke das Kriminelle arbeiten, und zwar hart arbeiten, bis zur körperlichen Erschöpfung, gar nicht so abwegig.
Und was machst du mit denen, die dir den Vogel zeigen und nicht arbeiten? So wie in den Gulags verhungern lassen?
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