Watchful_Eye hat geschrieben:(08 Feb 2018, 01:42)
Provokante Ausgangsthese: Der neue Koalitionsvertrag sollte eigentlich die Kritiker "von rechts", sofern sie das Konzept von Asyl grundsätzlich akzeptieren, zufriedenstellen. Oder?
Dabei geht es gar nicht so sehr um die olle Obergrenze, die eigentlich keine ist und an der sich alle so aufhängen, aber:
- Die Erstaufnahme und weite Teile des Asylverfahrens werden in Zukunft in dafür vorgesehenen Einrichtungen stattfinden ("AnKER")
- Länder mit sehr geringem Anerkennungsanteil (Algerien, Marokko, Tunesien) werden als sichere Herkunftsländer eingestuft
- Frontex wird zu einer echten Grenzschutzpolizei ausgebaut
- Klare Begrenzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige auf 1000
Meines Erachtens ist es mit diesen Begrenzungen absolut realistisch, dass die 200.000 vorerst von selbst nicht mehr überschritten wird - natürlich abhängig von der politischen Lage. Die für ihre erhöhte Kriminalität besonders berüchtigten Staaten sind bald "sichere Herkunftsländer". Auch hat die CSU bekanntermaßen das Innenministerium bekommen, so dass Horst Seehofer eine ambitionierte Law & Order-Politik durchsetzen wird.
Der "Kontrollverlust" im Jahre 2015 ist jetzt nun mal geschehen, aber derzeit fallen die Flüchtlingszahlen und man ist zu einem sehr viel härteren, pragmatischeren Kurs umgeschenkt. Wirtschaftsflüchtlinge und Kriminelle sollten es jetzt deutlich schwerer haben. Der Familiennachzug für Asylberechtigte kommt natürlich noch dazu, aber das wurde ohnehin nie in Frage gestellt, was ich auch richtig finde, weil es die Integration unterstützt und auch mal den Frauen und Kindern zugute kommt. Meines Erachtens ist das schon wirklich ein deutlicher Wandel im Vergleich zu vorher; die Unterschiede zum von rechter und konservativer Seite hochgelobten Österreich scheinen nicht mehr allzu groß zu sein. Natürlich ist weiterhin zu beobachten, wie konsequent diese Punkte letztlich umgesetzt werden.
Seid ihr mit dem Kompromiss zufrieden? Ist er gar zu unbarmherzig und ein plumpes populistisches Geschenk? Haben diejenigen, die die AfD aus Protest gewählt haben, bekommen, was sie wollten? Kann dieser Kompromiss dazu führen, dass die diesbezügliche Spaltung unseres Landes mittelfristig überwunden werden kann?

Das Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme und Kriminalitätsstatistik stattfindet ist kein Thema von "rechts" oder "links" sondern man ist damit einverstanden oder nicht. Da es weltweit keine Bahnhofsklatscher gibt sondern nur in Deutschland würde ja bedeuten das außer in Deutschland in der ganzen Welt nur Rechte/Nazis leben.
=> Es geht also um einverstanden oder nicht einverstanden!
Ich selbst bin nicht einverstanden weil es zwar grob in die richtige Richtung geht aber letztendlich nur Kosmetik ist. Ich mit nur einverstanden damit die Fehler von Merkel wieder rückgängig zu machen:
- Erstmal subsidiären Schutz für alle
- Bei Kriminalität (z.B. Ladendiebstahl) jegliche Aussicht aus Asyl ist verwirkt
- Kein Familiennachzug für Subsidäre
- Klärung mit Herkunftsländern Chefsache
- Abschiebung bei Ablehnung Chefsache (Aber nicht Chefsache wie bei Merkel sondern richtig)
-
Geschlossene Abschiebezentren wenn Abschiebung nicht möglich
- Unterstützung bei Befriedung Syrien Chefsache
- Altersfeststellung bei allen "Minderjährigen Flüchtlingen"
- Ohne Papiere nach Deutschland gekommen => Kein Asyl
- Über ein sicheres Herkunftsland gekommen => Dorthin zurück (Dublin III Vereinbarung)
- Koste es was es wolle!
=> Nichts davon sehe ich, daher ist mir dieser "Kompromiss" egal. Es wird da mit Floskeln wie "Weniger Flüchtlinge" herumhantiert aber es gibt kein "Weniger Flüchtlinge" es gibt nur ein "Es werden langsamer mehr" ... aber es werden immer mehr.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"