Sippenhaft

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Hyde
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Hyde »

Mastrodonato hat geschrieben:(07 Aug 2017, 15:54)

Naja, was das Beispiel Japan anbelangt, würde ich ein Fragezeichen setzen.
Warum denn?
Auf jedenfalls ist Offenheit allein nicht segensreich, das hat schelm schon ganz richtig gesagt. So ist das römische Reich an seiner Offenheit gegenüber nicht integrierbaren Immigranten zu Grunde gegangen, so zumindest eine These: http://geschichte-forum.forums.ag/t253p ... unter#9152
Man kann wohl kaum gesellschaftliche Verhältnisse von vor 2000 Jahren mit heute vergleichen. Es ist aber schon so, dass Gesellschaften, die offen sind für neues (für neue Ideen, für Veränderungen, für neue Technologien, für neue Kulturen) erfolgreicher sind als engstirnige, geschlossene Gesellschaften. Das gleiche gilt für Individuen. Menschen, die sich durch Offenheit für Neues, für neue Sichtweisen, für andere Menschen und Kulturen auszeichnen, sind in der Regel erfolgreicher als der engstirnige Hinterwäldler, der nur eifersüchtig sein Hab und Gut und seine althergebrachten Traditionen verteidigen möchte.
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Keoma
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Keoma »

Hyde hat geschrieben:(07 Aug 2017, 16:34)

Warum denn?



Man kann wohl kaum gesellschaftliche Verhältnisse von vor 2000 Jahren mit heute vergleichen. Es ist aber schon so, dass Gesellschaften, die offen sind für neues (für neue Ideen, für Veränderungen, für neue Technologien, für neue Kulturen) erfolgreicher sind als engstirnige, geschlossene Gesellschaft. Das gleiche gilt für Individuen. Menschen, die sich durch Offenheit für Neues, für neue Sichtweisen, für andere Menschen und Kulturen auszeichnen, sind in der Regel erfolgreicher als der engstirnige Hinterwäldler, der nur eifersüchtig sein Hab und Gut und seine althergebrachten Traditionen verteidigen möchte.
Was hat Offenheit für Neues mit importierten rückständigen Kulturen zu tun?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Hyde
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Hyde »

Keoma hat geschrieben:(07 Aug 2017, 16:35)

Was hat Offenheit für Neues mit importierten rückständigen Kulturen zu tun?
Die Offenheit hinsichtlich der Flüchtlingszuwanderung besteht vor allem in der Bereitschaft, dass man Menschen, die vor Kriegen und Verfolgung fliehen, Hilfe leistet und ihnen Schutz bietet. Täte man das nicht mehr bzw wäre die humanitäre Bereitschaft dazu in unserer Gesellschaft nicht vorhanden, dann würde ich tatsächlich sagen, dass unsere Gesellschaft große ethische und moralische Probleme hätte, die sich dann sicherlich auch in vielen anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens widerspiegeln würden.

Insofern halte ich es für sehr gut und fortschrittlich, dass Deutschland und die deutsche Bevölkerung kein solches engstirniges, anti-humanitäres Land ist, denn dann hätten wir alle tatsächlich ein tieferliegendes Problem. Dann wären wir tatsächlich ein Land von nicht-offenen Menschen, denn wer schon im humanitären Bereich nicht offen und tolerant ist, der ist es auch nicht oder selten in anderen Lebensbereichen.
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Re: Sippenhaft

Beitrag von JFK »

schelm hat geschrieben:(07 Aug 2017, 10:53)

Selbst eine Anpassung problematischer, zu Lasten der inneren Sicherheit gehender Migration über mehrere Generationen ist doch kein kurzfristiger Ausnahmetatbestand, sondern dann Lebenswirklichkeit über Generationen ! Und es hört doch NIE auf. Sollten die Probleme einer aktuellen Einwanderung aus problematischen Gebieten utopischerweise in Jahrzehnten halbwegs gelöst sein, kommen während dessen und danach immer neue Wellen.

Jeder lebt aber im hier und jetzt, nicht in einer fernen, visionären Zukunft des Friedens, der Freude, der Eierkuchen und bedingungslosen Völkerfreundschaft. Wir haben uns aus schmerzhaften Erfahrungen der Geschichte einen sozialen und zivilisatorischen Status erarbeitet, niemand hat das Recht ihn zu relativieren oder dessen weitere Optimierung zu konterkarieren.

Du lebst aber nun einmal in dieser Lebenswirklichkeit, in einem Deutschland als Einwanderungsland.

Monokultur hat es noch nie gegeben, und selbst wenn diese "Optimierung" wie du sie nennst stramm angezogen wäre, gebe es trozdem keinen Frieden, Freude, Eierkuchen, denn jeder ist sich selbst der nächste, das müsstest du als alter Sozi eigentlich besser wissen, und in einer welt wo sich sogar Familien wegen nichtigkeiten splitern, ist diese National- Romantische Vorstellung lediglich eine Utopie.
Zuletzt geändert von JFK am Mo 7. Aug 2017, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sippenhaft

Beitrag von JFK »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Aug 2017, 15:43)

Zumal du den ganzen Tag Christen oder Atheisten kritisieren darfst, ohne Schnappatmung zu verursachen.
Und Juden! Ups...
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Cobra9
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Cobra9 »

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Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Wutbürger
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Wutbürger »

Katenberg hat geschrieben:(07 Aug 2017, 12:23)

Wenn eine Gruppe groß genug ist, auch ohne weitere Siedler ganz aus sich allein zu bestehen, ist jedwede Angliederung an die bisherige Majorität nicht mehr notwendig und diese Gruppe kann ihr Gesetz in ihrem Bereich einführen und die bisherige Majorität wird sich dem beugen. Ganz schlichte Siedlungspolitik. Selbst wenn die vormals dominante Gruppe weiterhin die Mehrheit stellt, wird sie in den Status der rezessiven Gruppe fallen, da die Siedlergruppen mit einer anderen Forderbereitschaft auftreten können und die vormals dominante Gruppe lediglich an der Aufrechterhaltung ruhiger Verhältnisse interessiert ist.

In einer Demokratie wird ein Anliegen auch dadurch signifikant, dass eine Gruppe groß genug ist, die es fordert. Dadurch, dass wir den neuen Siedlern unser Land (bzw Anteile adavon) geschenkt haben, müssen wir ihnen dementsprechend auch die Macht über unsere Gesetze schenken, wollen wir denn eine Demokratie bleiben.
Ganz genau darauf läuft es in Deutschland hinaus. Die Mehrheit (noch Deutsche) nimmt mit jeder Migrationsbewegung ab. Das müssen keine "Wellen" sein wie 2015 und 2016. Jedes Jahr kommen ca. 200.000 Flüchtlinge nach Deutschland, dazu kommt in absehbarer Zeit der Familiennachzug und Familienzuwachs durch Geburten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Verhältnisse der neuen Mehrheit (die Realität zeigt ein islamisches Weltbild, dass viele der Migranten über Nationalitäten hinaus verbindet) anpassen müssen. Eine einfache Matheaufgabe. Denn demokratische Strukturen werden (in Wahlen z.B.) von der Masse, oder der Majorität, gestaltet.
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Re: Sippenhaft

Beitrag von schelm »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2017, 11:07)

Wie wollen Sie eine Zukunft mitgestalten, wenn Sie nicht in der Lage sind über die Grenze der Gegenwart hinaus zu sehen?
Was soll das sein, die " Grenze der Gegenwart " ? Die Aussage, weil heute relativ wenig passiert, passiert in der Zukunft auch relativ wenig ? Da wäre ich der falsche Ansprechpartner.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
CaptainJack

Re: Sippenhaft

Beitrag von CaptainJack »

schelm hat geschrieben:(10 Aug 2017, 17:30)

Was soll das sein, die " Grenze der Gegenwart " ? Die Aussage, weil heute relativ wenig passiert, passiert in der Zukunft auch relativ wenig ? Da wäre ich der falsche Ansprechpartner.
Gut, dass du "relativ" geschrieben hast! :thumbup: Würde das der Mainstream deutschlandweit angemessen würdigen, wäre jetzt schon Schicht im Schacht! :)
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Re: Sippenhaft

Beitrag von gödelchen »

Wutbürger hat geschrieben:(10 Aug 2017, 17:13)

Ganz genau darauf läuft es in Deutschland hinaus. Die Mehrheit (noch Deutsche) nimmt mit jeder Migrationsbewegung ab. Das müssen keine "Wellen" sein wie 2015 und 2016. Jedes Jahr kommen ca. 200.000 Flüchtlinge nach Deutschland, dazu kommt in absehbarer Zeit der Familiennachzug und Familienzuwachs durch Geburten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Verhältnisse der neuen Mehrheit (die Realität zeigt ein islamisches Weltbild, dass viele der Migranten über Nationalitäten hinaus verbindet) anpassen müssen. Eine einfache Matheaufgabe. Denn demokratische Strukturen werden (in Wahlen z.B.) von der Masse, oder der Majorität, gestaltet.
Also hopp hopp popp popp....:-)
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(07 Aug 2017, 00:58)

Durch die Siedlerbewegungen aus Arabien und Afrika ändert sich diese Lage und durch die millionenhafte Einwanderung kommen neue (oder alte?) Rechtsverständnisse hinzu, aber eben vor allem wieder alte Strukturen, die eben diese Bringschuld unseres Verständnisses von Recht nicht erfüllen. Die Siedler kommen aus Kollektivgesellschaften und in den meisten Fällen wegen der Verheißung eines wie auch immer gearteten besseren Lebens und eben wegen ihrer Anzahl steht nunmehr außer Frage, dass die europäischen Gesellschaften sich den hergebrachten Veränderungen anpassen müssen, wollen sie demokratisch bleiben.
Also dazu möcht ich folgendes sagen:

1.So schlimm wie immer behauptet ist die Einwanderung nicht. Mag sein, dass wir mit jährlich einer Million Flüchtlingen zu tun haben - das aber schon seit Jahrzenten. Wir haben die Strukturen, damit ungehen zu können und das in etwas positives zu verwandeln. Konkrete Beispiele, dass dem nicht so ist, beschränken sich meist auf jene paar Ehrenmordfälle, die aber selbst in deren Heimat geahndet werden.
2.Wir waren auch mal eine Kollektivgesellschaft, und so wie wir uns an die moderne Zeit angepasst haben, tun Ausländer das in der Regel auch. Jene, mit denen ich so zu tun hatte, waren in der Regel noch deutscher als mancher hier geborener.
3. Das mit den Sharia-Schiedsgerichten wird hierzulande völlig überbewertet. Sie zu verbieten ist ungefähr so, als wolle man die Beichte mit all ihren Vaterunser-Bestrafungen verbieten oder als "ausserhalb des Rechtsraumes" bezeichnen.
4. Auch Ausländer, Flüchtlinge, Moslems müssen sich unserem Rechtssystem unterwerfen. Hier wird manchmal eine Panik gemacht, als ob es anders wäre - oder irgendwann mal anders kommen könnte!
5. Bezüglich "wir müssen uns anpassen" - wir müssen gar nichts ! Aber wir tun automatisch uns das herausnehmen, was für uns praktisch und gut ist. Wer jetzt schon Panik davor bekommt, dass die ganzen Moslems schamlos unsere zerbrechliche Demokratie ausnutzen und irgendwann hier mal die Steinigung einführen wollen, soll mir mal erklären, warum es keine nennenswerte islamische Partei in Deutschland gibt, die zumindest solche Sachen wie Alkoholverbot fordert, womit sie möglicherweise sogar Stimmen bekäme.
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Re: Sippenhaft

Beitrag von imp »

Katenberg hat geschrieben:(07 Aug 2017, 12:23)

Wenn eine Gruppe groß genug ist, auch ohne weitere Siedler ganz aus sich allein zu bestehen, ist jedwede Angliederung an die bisherige Majorität nicht mehr notwendig und diese Gruppe kann ihr Gesetz in ihrem Bereich einführen und die bisherige Majorität wird sich dem beugen.
Weder die Sorben noch die Bergtürken oder die Tibeter kommen gänzlich ohne Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft aus. Auch die Südschleswiger und die Ddrdeutschen sind immer angepasster. Noch 1990 hatte die Mehrzahl der Menschen östlich Niedersachsens kein Problem mit FKK. Heute ist es eine deutliche Minderheit und insbesondere junge Leute können sich mehrheitlich nicht vorstellen, an einem Strand ohne Textil zu baden. Ein Sieg der Zivilisation über den Naturzustand. Auch Russlanddeutsche sprechen in dritter Generation besser deutsch als in erster. Ein weiteres Beispiel sind die Schlesier mit ihrer markanten Sprachvarianz. Sind sie einmal drei Generationen in Deutschland, merkt man ihnen ihre Herkunft gar nicht mehr an. Die Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft ist nicht nur für Zuwanderungsgruppen und nationale Minderheiten ein lebender Kompromiss, sondern auch für jede andere Art von abweichenden Lebensentwürfen. Eine Sippenhaft würde hier artifiziell Menschen treffen, die vielleicht jenseits der formalen Zugehörigkeit gar nichts mit der biologisch-rechtswirksamen Verwandtschaft zu schaffen haben. Und das prangere ich an.
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Katenberg
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Re: Sippenhaft

Beitrag von Katenberg »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2017, 08:24)

Weder die Sorben noch die Bergtürken oder die Tibeter kommen gänzlich ohne Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft aus. Auch die Südschleswiger und die Ddrdeutschen sind immer angepasster. Noch 1990 hatte die Mehrzahl der Menschen östlich Niedersachsens kein Problem mit FKK. Heute ist es eine deutliche Minderheit und insbesondere junge Leute können sich mehrheitlich nicht vorstellen, an einem Strand ohne Textil zu baden. Ein Sieg der Zivilisation über den Naturzustand. Auch Russlanddeutsche sprechen in dritter Generation besser deutsch als in erster. Ein weiteres Beispiel sind die Schlesier mit ihrer markanten Sprachvarianz. Sind sie einmal drei Generationen in Deutschland, merkt man ihnen ihre Herkunft gar nicht mehr an. Die Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft ist nicht nur für Zuwanderungsgruppen und nationale Minderheiten ein lebender Kompromiss, sondern auch für jede andere Art von abweichenden Lebensentwürfen. Eine Sippenhaft würde hier artifiziell Menschen treffen, die vielleicht jenseits der formalen Zugehörigkeit gar nichts mit der biologisch-rechtswirksamen Verwandtschaft zu schaffen haben. Und das prangere ich an.
Meiner Meinung nach ist es ein anderer Fall, wenn man in den eigenen Kulturkreis auswandert bzw eingegliedert wird.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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imp
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Re: Sippenhaft

Beitrag von imp »

Katenberg hat geschrieben:(18 Aug 2017, 22:35)

Meiner Meinung nach ist es ein anderer Fall, wenn man in den eigenen Kulturkreis auswandert bzw eingegliedert wird.
Offenbar waren die Kulturen höchstens ähnlich, doch bemerkenswert verschieden.
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