Ich denke zwar nicht, dass es die "Ausländer sind krimineller als Deutsche" Fraktion wirklich interessiert.
Denn dann würde das ganze "Argumentationskonstrukt" zusammenberechen und es könnte an der falschen Darstellung nicht mehr festgehalten werden.
Dennoch gebe ich gerne tiefere Einblicke bezüglich der Problematik der in der PKS erhobenen Zahlen.
1. Die PKS ermittelt nur Tatverdächtige. Dies ist jedoch nicht gleichbedeutend mit den tatsächlich begangenen Delikten. In der Statistik erscheinen also auch Taten, die gar nicht von den Verdächtigen begangen wurden!
2. Die Delikte, die nur Ausländer begehen können (Einreise etc.) müssten heraus gerechnet werden.
3. Die Ausländer, die nur auf Durchreise sind, also hier keinen Wohnsitz haben, müssen heraus gerechnet werden.
4. Die strafunmündigen unter 14 J. müssen heraus gerechnet werden.
Eine klare objektive und mathematisch korrekte Bereinigung der PKS ist somit gar nicht möglich. Eine aussagekräftige und stichhaltige Statistik zur Ausländerkriminalität gibt es somit berhaupt nicht.
Die PKS ist daher vollkommen untauglich. Dies gilt längst als erwiesen!! Um nur ein paar auf die Schnelle zu nennen.
http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... taet?p=all
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 83536.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausl%C3%A ... lit%C3%A4t
http://www.strafrecht-wi.de/auslaenderkriminalitaet/
Aussagekräftiger ist daher eher die Liste der Strafverfolgung. Aber auch hier wird es schwierig, da für Ausländer die
Tatverdächtigenbelastungszahlbzw. die Anzahl im Verhältnis zu 100.000 ausländischer Einwohner erstaunlicherweise nicht erhoben wird.
Warum, ist nicht nachvollziehbar, zumal dann die Ergebnisse besser zu vergleichen wären. Aus dem Ausländerzentralregister könnten diese Daten nämlich ohne Probleme ermittelt und gegenübergestellt werden!
Somit muss man wohl unterstellen, dass ein korrektes Ergebnis politisch gar nicht gewünscht ist.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Erhebungen nicht entsprechend angepasst werden.
In der aktuellen PKS 2015
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Down ... cationFile
(zur Erinnerung
Tatverdächtige, aber nicht verurteilte!) findet man auf S. 70 eine Liste mit % Angaben
9.1.3 Auswirkungen der zunehmenden Anzahl der Zuwanderer auf die Kriminalität in Deutschland
Anteil der Zuwanderer an den Tatverdächtigen bei ausgewählten Straftaten/-gruppen
Diese Liste bezieht sich nur auf die Zuwanderer, also Asylanten, um die es ja letztlich hier geht.
Der höchste %Anteil beträgt hier 33,5 % und betrifft den Taschendiebstahl!!
Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung beträgt der % Anteil der Zuwanderer 4,8 % !!
http://www.uni-siegen.de/phil/sozialwis ... k_1_08.pdf
Die sog. „Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)“ trägt ein falsches Etikett, weil ihre Daten lediglich Auskunft über Handlungen und Personen geben, die nach Meinung der Polizei einer Straftat verdächtig sind. In dieser Statistik sind daher auch viele registriert, die irrtümlich in einen falschen Verdacht gerieten oder auch leichtfertig falsch verdächtigt wurden, weil es in der Konkurrenz um möglichst hohe sog. „Aufklärungsquoten“ (ein ebenfalls völlig irreführender Begriff) für ein Kriminalkommissariat vorteilhaft ist, möglichst viele Fälle als „aufgeklärt“ an die Staatsanwaltschaft weiterzumelden. Nur etwa ein Drittelder Tatverdächtigen wird später rechtskräftig verurteilt.
Die PKS ist also eine Tatverdachtsstatistik und keine Kriminalstatistik im eigentlichen Sinn.
....
Um Missverständnisse, falsche Verallgemeinerungen und Vorurteile gegenüber bestimmten Migrantengruppen zu vermeiden, ist es wichtig,
mindestens die vier folgenden Gruppen getrennt zu analysieren: Arbeitsmigranten und ihre Familien, Asylbewerber und Flüchtlinge,Illegale sowie kriminelle Grenzgänger (die Polizeiliche Kriminalstatistik nennt sie „Touristen/Durchreisende“), die nicht in Deutschland wohnen, aber Straftaten auf deutschem Gebiet begehen.
http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... taet?p=all
Amtliche Statistiken sind nicht neutral
Amtliche Statistiken wie die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) werden nicht nur von Wissenschaftlerinnen, sondern auch von Politikern, Journalisten und Lobbyisten gerne und häufig als Quelle herangezogen. Die amtlichen Zahlen sind bei Bedarf relativ kurzfristig abrufbar und besitzen im Allgemeinen eine sehr hohe Glaubwürdigkeit. Das macht sie zu einem wirkungsvollen Machtinstrument in den politischen Auseinandersetzungen um die Interpretation der sozialen Wirklichkeit.
Der Entstehungsprozess von amtlichen Statistiken wird dabei in der Regel nicht hinterfragt, solange das Ergebnis plausibel und der eigenen Argumentation dienlich zu sein scheint. Es ist jedoch eine Binsenweisheit der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre, dass Messbarkeit nicht mit Wahrheit gleichzusetzen ist.
Mangelnde Objektivität in der amtlichen Statistik zur "Ausländerkriminalität"
Das Bundeskriminalamt formuliert deshalb folgenden Hinweis: "Diese Daten dürfen nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Sie lassen auch keine vergleichende Bewertung der Kriminalitätsbelastung von Deutschen und Nichtdeutschen zu" [1].
Dennoch sind im öffentlichen Raum immer wieder Aussagen zu hören, die sich auf die PKS berufen, um zu belegen, dass Ausländer krimineller seien als Deutsche. Darin spiegelt sich im besten Fall eine unreflektierte Dateninterpretation wider. Häufig sind solche Aussagen aber auch politisch motiviert, etwa um durch das Bedienen von Ängsten vor den vermeintlich "Anderen" die eigene Gruppenidentität zu stärken.
Die Daten zur Kriminalität von Nichtdeutschen werden häufig mit Aussagen zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund assoziiert und damit zum Zuwanderungsproblem stilisiert. 54 Prozent der in Deutschland lebenden Einwanderer und ihrer Nachkommen sind deutsche Staatsangehörige, unter anderem durch Einbürgerung, (Spät-)Aussiedlerstatus und Geburt in Deutschland, [3] sie werden somit bei Kriminalitätsverdacht in der Kategorie "Deutsch" erfasst. Ausländische Staatsangehörige sind im Hinblick auf ihre soziale Struktur kein repräsentativer Ausschnitt der zugewanderten Bevölkerung, da die Gruppe der Deutschen mit Migrationshintergrund tendenziell einen höheren Integrationsgrad aufweist [4].
Allein anhand der Daten zur Kriminalität von Nichtdeutschen lassen sich also auch keine Aussagen zur Kriminalität von ethnischen Minderheiten ableiten. Wenn dies dennoch geschieht, wird die Wohnbevölkerung mit Zuwanderungsgeschichte ohne empirische Evidenz kriminalisiert [5].
In den gleichen sozialen Lagen weisen ausländische Arbeitsmigranten eine größere Gesetzestreue auf als Deutsche. Geißler schlussfolgert, dass nicht der Zusammenhang von Migration und Kriminalität zu untersuchen sei, sondern die Frage, warum Migration zu mehr Gesetzestreue führe [14].
Die einzigen einigermaßen gesicherten Daten sind m. W., dass unter den Jugendlichen diejenigen mit Migrationshintergrund eine höhere Kriminalität aufweisen.
Aber auch dies wird und wurde mehrfach relativiert.
Fazit ist, dass die PKS definitiv kein taugliches Mittel ist, um die tatsächliche % anteilige Kriminalitätsrate von Ausländern zu belegen.
Von da her ist eine Diskussion ob Ausländer krimineller sind als Deutsche müßig. Denn wirklich valide Zahlen und Erhebungen gibt es nicht.
Somit ist und bleiben derlei Behauptungen reine Propaganda, die nicht beweisbar ist.
TM, für die ein Verbrecher ein Verbrecher ist, egal wo er her kommt