Billie Holiday hat geschrieben:(20 Apr 2018, 07:47)
Jupp, sich verteidigen ist gut.
Ich sehe nur die Gefahr, dass eine vor lauter Schreck eingesetzte Schockstarre dem Opfer zur Last gelegt wird. So nach dem Motto man hätte sich ja wehren können.
Ich betreibe seit 30 Jahren Kampfsport; Kampfkunst und Selbstverteidigung.
Vieles von dem, was ich hier gelesen habe ist richtig: Distanz aufbauen, Deeskalieren, um Hilfe rufen (andere mit einbeziehen) und und und...
... auch ein Selbstverteidigungskurs von 12 Wochen, wo Griffbefreiung, Deeskalation und Blitz-Defence Maßnahmen gelehrt werden sind gut. Mein Problem dabei ist - und da gibt mir die Realität einfach recht - dass du aus einem NICHT-Kämpfer keinen aggressiven Verteidiger machst. Die Person im Kurs (ob Mann oder Frau) wird verteidigunsfähiger, aber im Ernstfall entscheidet dein Grundtypus. Bist du von Natur aus ein Kämpfer oder nicht. Und bei einem Kämpfer ist es egal, ob er WT, Krav Maga, Kickboxen oder was anderes macht. Er bleibt einfach ein Kämpfer und geht mit einer Bedrohung anders um, als ein (von Natur aus) Nichtkämpfer.
Das Video oben aus Essen zeigt, wie die Arschlöcher abgehauen sind, als das Mädchen sich gewehrt hat. Wären die Angreifen aber nicht die Würstchen, die sie sind, hätte das Mädchen keine Chance. Und bitte verschont mich mit irgendwelchen Videos, wo Frauen erfolgreich (Ja, es gibt auch Kämpferinnen!!!) lichtscheue Kasper umdübeln, die keine echte Gefahr bedeuten.
Meine Bitte ist, lasst den gesunden Menschenverstand walten. Meidet POTENTIELL gefährliche Orte. Wer nachts allein (als Frau oder Mann!) auf dem Parkplatz eines Rotlichtbezirks spazieren geht, muss sich nicht wundern... (nur ein Beispiel). Ein bisschen Übersicht, auch im Alltag...
Wer wirklich selbstverteidigungsfähig werden möchte, der kommt um ein anspruchsvolles Training nicht herum. 1x Training in der Woche bei der VHS (besser als nichts) reichen nicht. Besser 2- X mal, mit Stresskreis, Sparring, situationsbedingtes "Kampftraining" etc.
Das man solch ein Training natürlich nicht nur wegen der Selbstverteidigungsfähigkeit macht ist klar (denn dann hält man nichtlange durch). Es sollte der Spaß am Tun sein, der einen trainieren lässt.
Und abschließend zum Thema Messer, Axt und Wumme. Ich selbst trainiere seit Ewigkeiten Messerabwehren und dergleichen. Und im Training klappt das auch sehr gut. WEIL der Trainingspartner eben nicht bis zum Äußersten gehen möchte und dein Blut will, WEIL das Adrenaln nicht deine Beine und Arme lähmt, WEIL eben keine Szenarien dunkelster Natur durch deine Birne fluten...
Wirst du mit einem Messer etc. angegriffen, kann es nur eine vernünftige Reaktion geben- die Flucht! Erst wenn du diese Option nicht mehr hast, kämpfe.
P.S. Wenn du dich wirklich für Selbstverteidigung interessierst, schau mal beim Krav Maga vorbei. Das realistischte SV Training unter allen angebotenen SV Stilen.