Selina hat geschrieben:(29 May 2017, 15:02)
Genau das ist das Neue an der alten braunen Schei...: Locker und mal eben so ganz beiläufig erklärt man die rechtsextremen Identitären zu "Heimatfreunden". Und es kommt so gut wie kein Widerspruch. Dabei braucht man sich nur die verquasten Ansichten des hiesigen "Erfinders" und Förderers der IB, Götz Kubitschek, anzuschauen. Da kann man das ganze alte und neue Nazidenken schön bieder miteinander vereint am großen Familientisch erleben, wo sich Mann und Frau siezen und alle ihr Gebet sprechen vorm Essen.
Was die Neue Rechte von der alten trennt, ist eine Frage der Form, keine des Inhalts. Sie haben gelernt, dass es mittewirksamer ist, mit Hemd und Hose statt mit Springerstiefel und Baseballschläger aufzutreten. Macht es nicht weniger ablehnenswert.
MoOderSo hat geschrieben:
Wie definiert man die Mitte des Raumes?
Die Mitte ist Ergebnis von Aushandlungsprozessen und Zeitgeist. Gerade weil sie nicht abschließend definiert ist, konnte der alt-neue Rechtsextremismus dort Fuß fassen. Ich persönlich würde auch nicht von Mitte sprechen wollen. Die "Mitte" ist ein volatiler Ort, die Mitte kennt im Prinzip keinen Standpunkt, sondern ist Surrogat von Meinungen. Ich spreche lieber von einem demokratischen Rahmen. Eckpunkte bilden der Normativgehalt staatlicher Institutionen, Grundrechte, Menschenrechte, Achtung der Individualität. Die Identitären gehören zweifelsohne nicht in diesen Rahmen, versuchen aber, ihn zu verbiegen. "Nazis raus" bekommt so eine ganz konkrete Bedeutung.
Wie wäre es mit Volksabstimmungen zu gewissen Fragen, für die man in die rechte Ecke gestellt werden kann?
Dass die Identitären versuchen, über andere Themen ihre Anschlussfähigkeit herzustellen - das ist auch der Anlass für diesen Strang -, macht sie nicht weniger zu der altneuen Rechten zugehörig.
Ich finde übrigens den Versuch, Demokratie gegen Rechtsstaat auszuspielen, immer wieder bemerkenswert.