G20-Gipfel in Deutschland 2017

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Nathan
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nathan »

Nomen Nescio hat geschrieben:(16 Jul 2017, 22:20)

nathan, du behauptest hier eine menge die ich nicht ohne weiteres glauben kann. bitte gib mal links. soweit ich informiert bin kamen die krawallen hauptsächlich von linksradikalen (ob nur inland ist jetzt nicht so wichtig, denn pack sucht immer pack).
und DIE waren sehr gut präpariert: larven; feuerwerk; steine und molotowcocktails hatten sie bei sich. das sind dann bestimmt nicht unschuldige kindermädchen.

btw. auch das vermummt sein an sich war ja schon verboten. lieb und friedfertig kann ICH solche personen nicht nennen,
Ne, ich auch nicht. Kennst du denn jemand der sie so nennt? Lies doch einfach nochmal den zweiten Satz durch:
Die Kritik an der Polizei, soweit ich hier die Beiträge verfolgt habe und auch meinen eigenen Standpunkt hinzufüge, beinhaltet in keiner Weise die Behauptung, die Demo wäre ohne die Beteiligung von Linksextremen abgelaufen und diese Linksextremen hätten völlig gewaltfrei und friedlich demonstriert. Eine solche Behauptung wäre völlig absurd.
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Nathan
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nathan »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Jul 2017, 21:24)

Tut mir schrecklich leid, aber da sind keine Hooligans und/oder irgendwelche "Gewalttouristen" angereist, sondern Linksradikale aus ganz Europa.
Sehr deutlich wird das in den verlinkten Aufrufen der "autonomen Szene". Die Gewaltaktionen in Hamburg waren lange geplant und vorbereitet. Was sollen denn die ständige Relativiererei von wegen "nur ein paar militante Linksextreme", "nicht politisch motivierte Gewalt", "kriminelle Hooligans" etc - das ist Schwachsinn. Die Aktionen waren eindeutig politisch motiviert, das geht aus den Ankündigungen auf Indymedia hervor, dass friedliche Demonstranten als Deckung genutzt werden sollten, geht eindeutig aus den Ankündigungen hervor ==> siehe "großer schwarzer Block wird Demo anführen und eindeutig. Auch dass Linksextreme (militante Autonome" aus ganz Europa erwartet wurden und angereist waren, geht eindeutig aus den Ankündigungen hervor - nichts mit Hooligans. Es wird sogar angekündigt, sich gegen die Kontrollen der Sonderzüge vor deren Abfahrten am jeweiligen Ausgangsbahnhof zu rächen.
Viele Bilder und die Aussagen der Bewohner des Schanzenviertels (ging sogar durch die ÖR-Medien) weisen darauf hin, dass sehr viele Gewalttäter nicht zur üblichen Szene gehörten. Der Aufruf in alle Welt war deutlich, aber das beweist ja nicht, dass er peinlich genau nur von Linksradikalen beachtet wird, ganz im Gegenteil, das wäre eine äußerst lebensfremde Annahme. Solche Aufrufe locken erfahrungsgemäß alle möglichen Radikalen hinterm Ofen hervor, denen es nicht um Politik sondern nur um den Spaß am zerstören geht. Die Großdemonstratuion war selbstverständlich poliotisch motiviert, aber z.B. die Zerstörungen im Schanzenviertel, im ureigenen Kiez der Linksextremisten, waren eindeutig nicht politisch motiviert.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Das ist ja eine allgemeine Tendenz, dass sich die Linke ein Stück weit entpolitisiert. Und so wie die Gipfeltreffen vom Prozedere her mehr oder weniger ritualisiert sind, folgen auch die Krawalle einem Ritual. Die Szene ist beispielsweise an den 1. Mai gebunden, das Datum ist klar, die Kleidung der Akteure wird erwartet - aber kein Mensch verbindet brennende Müllcontainer mit "Antikapitalismus" im Sinne der maoistischen Kulturrevolution. Es sind Rituale, auf allen Seiten.
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nomen Nescio »

Nathan hat geschrieben:(17 Jul 2017, 00:05)

Ne, ich auch nicht. Kennst du denn jemand der sie so nennt? Lies doch einfach nochmal den zweiten Satz durch:
vllt habe ich dich falsch verstanden, denn es scheint mir als ob du die menge der linksradikalen »bagatellisiert«. und DAS kann ich nicht ohne weiteres glauben.

abgesehen von allem: vermummt an einer demonstration mitnehmen ist bewußt fragen um probleme.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Dark Angel »

Nathan hat geschrieben:(17 Jul 2017, 00:16)

Viele Bilder und die Aussagen der Bewohner des Schanzenviertels (ging sogar durch die ÖR-Medien) weisen darauf hin, dass sehr viele Gewalttäter nicht zur üblichen Szene gehörten. Der Aufruf in alle Welt war deutlich, aber das beweist ja nicht, dass er peinlich genau nur von Linksradikalen beachtet wird, ganz im Gegenteil, das wäre eine äußerst lebensfremde Annahme. Solche Aufrufe locken erfahrungsgemäß alle möglichen Radikalen hinterm Ofen hervor, denen es nicht um Politik sondern nur um den Spaß am zerstören geht. Die Großdemonstratuion war selbstverständlich poliotisch motiviert, aber z.B. die Zerstörungen im Schanzenviertel, im ureigenen Kiez der Linksextremisten, waren eindeutig nicht politisch motiviert.
Jaja - die Medien und die Anwohner ...
Die "einschlägigen Portale" der Linksradikalen rufen zu Gewaltaktionen im Zusammenhang mit dem Gipfel auf, schon das Motto der Demo ist ein Aufruf zur Gewalt und schon die Ansage im Vorfeld, dass diese von einem "großen schwarzen Block" angeführt werden soll, weist in diese Richtung, zeigt auch, dass provoziert werden sollte.
Dass die Anwohner die Täter reinwaschen wollten/wollen, ist nicht weiter verwunderlich, gehören sie doch in der Mehrheit selbst der Szene an.
Verwunderlich sind eigentlich nur die Bestrebungen von Medien und Politikern, den Linksradikalen einen "Persilschein" ausstellen zu wollen, indem behauptet wird, das seien in Wahrheit gar keine Linksradikalen gewesen, sondern ganzn "gewöhnliche gewaltbereite Kriminelle".
Leute - schaltet doch mal euer Hirn ein. Die Aufrufe wurden auf einem linksradikale/linksextremen Internetportal gestartet und da treiben sich i.d.R. nur Linksradikale rum.
Von wegen "eindeutig nicht politisch motiviert". Natürlich waren die Gewaltaktionen politisch motiviert. Solche Aktionen tragen eindeutig politisch Charakter!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2017, 09:45)
Die Aufrufe wurden auf einem linksradikale/linksextremen Internetportal gestartet und da treiben sich i.d.R. nur Linksradikale rum.
Von wegen "eindeutig nicht politisch motiviert".
Aufrufe zu einer angemeldeten Demo. Nicht Aufrufe zum Ausräumen von kleinen Läden mitten im Szeneviertel.
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2017, 09:45)
schon das Motto der Demo ist ein Aufruf zur Gewalt
Nein. Es ist mehrdeutig, eine Handlungsaufforderung ist dem aber nicht zu entnehmen.
Dass die Anwohner die Täter reinwaschen wollten/wollen, ist nicht weiter verwunderlich, gehören sie doch in der Mehrheit selbst der Szene an.
Möchtest du die Quelle deines Wissens offenbaren, dass die Mehrheit des Schanzenviertels der linksradikalen Szene zuzuordnen ist?
Verwunderlich sind eigentlich nur die Bestrebungen von Medien und Politikern, den Linksradikalen einen "Persilschein" ausstellen zu wollen, indem behauptet wird, das seien in Wahrheit gar keine Linksradikalen gewesen, sondern ganzn "gewöhnliche gewaltbereite Kriminelle".
Die Frage nach den Teilnehmern an den Ausschreitungen ist eine naheliegende, wenn man an der Rekonstruktion des Ablaufs und an der Randaleprävention bei künftigen Veranstaltungen interessiert ist.
Leute - schaltet doch mal euer Hirn ein.
Hervorragende Idee.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von elmore »

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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Linksautonomen waren organisiert, auf Straßenkampf trainiert und gingen auch planvoll vor - teils uniformähnlich mit Erkennungszeichen und mit einer Kommandosprache (Befehl "Bunt!" für das Wechseln der Kleidung). Und diese sog. Autonomen waren auch sicher der Auslöser für die Lage.
Daneben gab es aber auch offenbar spontane "Mitläufer", von Gewalt oder Alkohol euphorisiert. Die Taktik der Linksautonomen, aus der Masse heraus eskalationsfähig zu sein, ging insofern auf.

Ein Artikel, der sich mit der Wer-Frage zuvörderst beschäftigt:
Wer waren die Gewalttäter von Hamburg?
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ettansicht

Die Frage der Strukturen, der Hintermänner und die Verbindungen zu den eher biedermännisch Organisierten würde mich jedoch fast eher interessieren. Und ist die "Rote Flora" tatsächlich ein "strategisches Kontrollzentrum", wie das ein Hauptkommissar nannte?
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von hafenwirt »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jul 2017, 13:08)

Die Linksautonomen waren organisiert, auf Straßenkampf trainiert und gingen auch planvoll vor - teils uniformähnlich mit Erkennungszeichen und mit einer Kommandosprache (Befehl "Bunt!" für das Wechseln der Kleidung). Und diese sog. Autonomen waren auch sicher der Auslöser für die Lage.
Daneben gab es aber auch offenbar spontane "Mitläufer", von Gewalt oder Alkohol euphorisiert. Die Taktik der Linksautonomen, aus der Masse heraus eskalationsfähig zu sein, ging insofern auf.

Ein Artikel, der sich mit der Wer-Frage zuvörderst beschäftigt:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ettansicht

Die Frage der Strukturen, der Hintermänner und die Verbindungen zu den eher biedermännisch Organisierten würde mich jedoch fast eher interessieren. Und ist die "Rote Flora" tatsächlich ein "strategisches Kontrollzentrum", wie das ein Hauptkommissar nannte?
Meine sehr geehrten Damen und Herren,

mittlerweile gibt es zahlreiche Berichte über die Vorfälle rund um den G20-Gipfel. Diese sind in vielen Fällen für jedermann einsehbar. Eine eigene Meinung zu bilden, auf Grundlage dieser Berichte ist daher möglich. Danach könnte man dann darüber nachdenken, was man wie verändern könnte oder bestehen lässt. Schon in der Weimarer Republik half dieses Vorgehen, da es erprobt war. Berücksichtigt man dies, ist man auf jeden Fall weiter. Man kann sich dann weitergehend mit Fragen und Antworten auseinandersetzen, die sich in dem Zusammenhang stellen. Währenddessen läuft der normale Tagesablauf fürs erste weiter. Die Kanzlerin gab am Wochenende das Sommerinterview, dies war das erste Sommerinterview seit dem letzten Sommer. Es war sehr interessant für den Einen oder Anderen, könnte man meinen.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Tag.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von imp »

elmore hat geschrieben:(17 Jul 2017, 11:46)

DEUTSCHE LINKSextremisten machen sowas nicht. Es waren AUSLÄNDER !!!
Teilweise sogar Schwaben.
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DarkLightbringer
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

hafenwirt hat geschrieben:(17 Jul 2017, 13:48)

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

mittlerweile gibt es zahlreiche Berichte über die Vorfälle rund um den G20-Gipfel. Diese sind in vielen Fällen für jedermann einsehbar. Eine eigene Meinung zu bilden, auf Grundlage dieser Berichte ist daher möglich. Danach könnte man dann darüber nachdenken, was man wie verändern könnte oder bestehen lässt. Schon in der Weimarer Republik half dieses Vorgehen, da es erprobt war. Berücksichtigt man dies, ist man auf jeden Fall weiter. Man kann sich dann weitergehend mit Fragen und Antworten auseinandersetzen, die sich in dem Zusammenhang stellen. Währenddessen läuft der normale Tagesablauf fürs erste weiter. Die Kanzlerin gab am Wochenende das Sommerinterview, dies war das erste Sommerinterview seit dem letzten Sommer. Es war sehr interessant für den Einen oder Anderen, könnte man meinen.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und wünsche noch einen schönen Tag.
Sehr geehrter Kollege Hafenwirt, meine Damen und Herren,

in der Tat war auch schon die junge Demokratie der Weimarer Republik von links und rechts bedroht, damals zusätzlich noch von monarchistischen Kreisen und 1921 wurde auf Initiative des sozialdemokratischen Reichsjustizministers eigens ein Gesetz zum Schutze der Republik erlassen. Dennoch blieb viel Raum für Antidemokraten, der weitere Verlauf der Geschichte dürfte hinlänglich bekannt sein.
Heute leben wir in einer mittlerweile bewährten und stabilen Demokratie, seit 70 Jahren westgebunden und in Frieden, die Tradition der Weimarer Republik fortsetzend, im Geist der 1848-er Revolution. Dieser Umstand ist auch einem Lernprozess zu verdanken, der die historischen Erfahrungen einschließt.

Aber, werter Kollege Hafenwirt, meine Damen und Herren, auch die bewährte Demokratie braucht Instrumente der Wehrhaftig- und Streitfähigkeit. Eines dieser Instrumente ist der diskursive Verfassungsschutz. Das heißt, einer, der zwar beobachtet, aber im Kern auf das Gemeinwesen der Bürger setzt. Eine Demokratie ohne Demokraten ist schwach, wie die Geschichte lehrt.

Die Gewaltexzesse auf der Straße, der Organisationsgrad paramilitärisch wirkender Gruppierungen und die Vernebelungstaktik sympathisierender Biedermänner sind Dinge, die thematisch nicht tabuisiert werden können und auch gar nicht tabuisiert werden sollten.

Es ist aber auch festzustellen, dass sich die Bundesregierung klar hinter den Hamburger Senat und den sozialdemokratischen Bürgermeister stellt. Das ist eine Linie, die gleichsam einer Brandmauer Republik und Demokratie stärkt und festigt.

Vielen Dank.
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frems
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von frems »

Im konservativen Leitmedium FAZ gibt es einen interessanten Kommentar zum Thema:

Die Mär vom stets korrekten Polizisten
Nach dem G-20-Einsatz werden Deutschlands Polizisten mit Gratis-Urlauben gehätschelt. Doch muss man staatlicher Gewalt staatstragend begegnen?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 08937.html
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Alexyessin
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Alexyessin »

frems hat geschrieben:(17 Jul 2017, 14:41)

Im konservativen Leitmedium FAZ gibt es einen interessanten Kommentar zum Thema:

Die Mär vom stets korrekten Polizisten
Nach dem G-20-Einsatz werden Deutschlands Polizisten mit Gratis-Urlauben gehätschelt. Doch muss man staatlicher Gewalt staatstragend begegnen?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 08937.html
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von elmore »

frems hat geschrieben:(17 Jul 2017, 14:41)

Im konservativen Leitmedium FAZ gibt es einen interessanten Kommentar zum Thema:

Die Mär vom stets korrekten Polizisten
...Doch muss man staatlicher Gewalt staatstragend begegnen? ...
Antwort: Selbstverständlich nicht.

Wenn in einem Artikel FAZ draufsteht, heisst das gar nichts. Im Spiegel schreiben ja
auch seltsame Leute, wie Jakob Augstein, z.B. der "Juden- und Israelfreund".

Am Ende bleibt immer der übergriffige Staat übrig. Im Falle Hamburg mit
völlig unverhältnismäßiger - einseitiger - Übertretung
der Gesetze. Die Autonomen Zerstörer und linksextremen Vandalen
hielten sich ja an die Verhältnismäßigkeit. Von Anfang an. Nur der Bullenstaat nicht. Gell.

Genauso wie die Palästinenser stets moderat und entsprechend ihrer
berechtigten Anliegen immer verhältnismäßig sind. Nur nicht der
der Staat Israel und seine Polizei und Armee.

Kennt man. Wundert niemanden mehr.
Ich kenne kein Leitmedium, weder Spiegel, noch FAZ, Süddeutsche schon gar nicht,
oder FR, wo sich nicht SchreiberInnen tummeln, die die Welt wieder so
hindrehen, dass nur noch der Polizei- oder Apartheitsstaat übrig bleibt.

Man könnte auch sagen, bis halb Deutschland nicht mehr "beleidigt,
sondern sehr linkszufrieden auf dem Moralsofa sitzt".

"Alles schon mal dagewesen", schrieb Kurt Tucholsky dereinst.
Das stimmte damals wie es heute noch gilt...
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Nathan
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nathan »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2017, 09:45)

Jaja - die Medien und die Anwohner ...
Die "einschlägigen Portale" der Linksradikalen rufen zu Gewaltaktionen im Zusammenhang mit dem Gipfel auf, schon das Motto der Demo ist ein Aufruf zur Gewalt und schon die Ansage im Vorfeld, dass diese von einem "großen schwarzen Block" angeführt werden soll, weist in diese Richtung, zeigt auch, dass provoziert werden sollte.
Dass die Anwohner die Täter reinwaschen wollten/wollen, ist nicht weiter verwunderlich, gehören sie doch in der Mehrheit selbst der Szene an.
Verwunderlich sind eigentlich nur die Bestrebungen von Medien und Politikern, den Linksradikalen einen "Persilschein" ausstellen zu wollen, indem behauptet wird, das seien in Wahrheit gar keine Linksradikalen gewesen, sondern ganzn "gewöhnliche gewaltbereite Kriminelle".
Leute - schaltet doch mal euer Hirn ein. Die Aufrufe wurden auf einem linksradikale/linksextremen Internetportal gestartet und da treiben sich i.d.R. nur Linksradikale rum.
Von wegen "eindeutig nicht politisch motiviert". Natürlich waren die Gewaltaktionen politisch motiviert. Solche Aktionen tragen eindeutig politisch Charakter!
Natürlich - Aktionen von rechts gibts nur mit Gänseblümchen, Aktionen mit Zerstörungen sind immanent links. Sehr objektiv... :thumbup:
Verwunderlich sind eigentlich nur die Bestrebungen von Medien und Politikern, den Linksradikalen einen "Persilschein" ausstellen zu wollen, indem behauptet wird, das seien in Wahrheit gar keine Linksradikalen gewesen, sondern ganzn "gewöhnliche gewaltbereite Kriminelle".
Das behauptet wirklich niemand. Derart verblödete Unterstellungen kommen immer wieder aus welcher Ecke...?
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frems
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von frems »

elmore hat geschrieben:(17 Jul 2017, 16:52)
Am Ende bleibt immer der übergriffige Staat übrig. Im Falle Hamburg mit
völlig unverhältnismäßiger - einseitiger - Übertretung
der Gesetze. Die Autonomen Zerstörer und linksextremen Vandalen
hielten sich ja an die Verhältnismäßigkeit. Von Anfang an. Nur der Bullenstaat nicht. Gell.
Du scheinst nur Extreme zu kennen. Wie wäre es mit Differenzierung?
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Mag ja sein, dass sich Wutjugendliche beteiligt haben oder besorgte Jugendliche, aber Linksextremisten haben sich jedenfalls lange auf die Aktivitäten in Hamburg vorbereitet.
Anfang Dezember 2016 fand in Hamburg eine „Aktionskonferenz“ zur Vorbereitung der Proteste gegen das Gipfeltreffen unter Beteiligung
verschiedener linksextremistischer Gruppierungen statt, darunter die IL.
https://www.verfassungsschutz.de/embed/ ... t-2016.pdf

Das Verhältnis der IL zur Gewalt gilt als taktischer Natur.
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von Grimm
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jul 2017, 20:03)

Mag ja sein, dass sich Wutjugendliche beteiligt haben oder besorgte Jugendliche, aber Linksextremisten haben sich jedenfalls lange auf die Aktivitäten in Hamburg vorbereitet.

https://www.verfassungsschutz.de/embed/ ... t-2016.pdf

Das Verhältnis der IL zur Gewalt gilt als taktischer Natur.
Ich kannte bislang den Begriff "IL" nicht.
Deshalb Danke.

Was ich so sehen kann....meine Güte....sind die schon 14?
Dass sich damit die Stasi beschäftigt, hätte Mielke nicht besser gekonnt....
....als Ablenkung von den wirklichen Problemen.
Aber wenn man Verfassungsschutz heißt, aber keine Verfassung da ist, die es zu schützen gilt, kann man endlos blau machen. :)
elmore

Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von elmore »

frems hat geschrieben:(17 Jul 2017, 19:54)

Du scheinst nur Extreme zu kennen. Wie wäre es mit Differenzierung?
Was willst du denn ausdifferenziert haben? Dass es phöse Polizisten gab,
die das Gesetz (solange es nicht bewiesen ist gilt übrigens in dubio pro reo)
übertraten, auch zugange waren?

Welche Extreme meinst du? - Ich bin also in deinen Augen ein Extremist?
Interessant…
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Cobra9 »

Open bis auf weiteres
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von imp »

Nathan hat geschrieben:(17 Jul 2017, 19:45)

Natürlich - Aktionen von rechts gibts nur mit Gänseblümchen, Aktionen mit Zerstörungen sind immanent links. Sehr objektiv... :thumbup:


Das behauptet wirklich niemand. Derart verblödete Unterstellungen kommen immer wieder aus welcher Ecke...?
Rechts unten?
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Nathan
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nathan »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(29 Jul 2017, 12:23)

Rechts unten?
:thumbup: Man muss es wirklich betonen: Ja, es gibt auch gewaltbereite Linksextremisten. Niemand bezweifelt das und ich würde mich sehr freuen, auch von rechts ein Bekenntnis zu hören, in etwa "ja es gibt Rechtsextreme und Neonazis in Deutschland und ja, darunter sind auch etliche gewaltbereit."
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von imp »

ja es gibt Rechtsextreme und Neonazis in Deutschland und ja, darunter sind auch etliche gewaltbereit.

ja es gibt Linksxtreme und Grüne in Deutschland und ja, darunter sind auch etliche gewaltbereit.

ja es gibt Salafisten und PKK-Anhänger in Deutschland und ja, darunter sind auch etliche gewaltbereit.

Aber das heißt ja nicht, dass es keine starke Mitte mehr gibt. Bei G20 waren die meisten Proteste von normalen Leuten total friedlich-niedlich, aber die Sendezeit bekamen dann doch die Vermummten mit ihren Schlagstöcken und Helmen.
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Olympus »

Nathan hat geschrieben:(29 Jul 2017, 15:10)

:thumbup: Man muss es wirklich betonen: Ja, es gibt auch gewaltbereite Linksextremisten. Niemand bezweifelt das und ich würde mich sehr freuen, auch von rechts ein Bekenntnis zu hören, in etwa "ja es gibt Rechtsextreme und Neonazis in Deutschland und ja, darunter sind auch etliche gewaltbereit."
Na, darauf kannst lange warten. Für manche waren die Nazis Kämpfer des Rechts. Die sehen darin nichts verkehrtes.
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Nathan
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nathan »

Olympus hat geschrieben:(29 Jul 2017, 15:58)

Na, darauf kannst lange warten. Für manche waren die Nazis Kämpfer des Rechts. Die sehen darin nichts verkehrtes.
Bin ich nicht sicher. Lies mal dem Speer seine Erinnerungen. Die sind gerade wieder in der Kritik, also er wird wieder mal als Lügner bezeichnet, und zwar von rechts UND von links...aber er schreibt gleich am Anfang, dass er z.B. beim KZ-Bau dabei war und er beschreibt die Reichskristallnacht als etwas, das ihm irgendwo im Innersten nicht recht war...und er beschreibt die ganzen Nazigrößen, allen voran Borman, Goebbels, Himmler und Göring als durchaus in vollem Bewusstsein der Schuld handelnde Personen. Er behauptet also nicht, er habe "nichts gewusst".

Nur Hitler nimmt er in seinem ganzen Buch als denjenigen wahr, der noch am wenigsten ein echter Nazi war. Ein glühender Antisemit, ja, aber z.B. kein wirklicher Rassist wie Himmler, im Gegenteil, über dessen germanischen Rassenwahn habe er sich oft intern lustig gemacht, so jedenfalls Speer in durchaus glaubwürdigem Vortrag. Hitler trug - ohne dass Speer diesen Ausdruck gebraucht hätte - ganz deutlich autistische Züge und war imUmgang höchst kompliziert. Borman und Göring waren ganz miese Schweine, übelste Proleten ,aber immer schlau auf ihren Vorteil bedacht und stets die Spuren ihrer persönlichen Raubzüge verwischend. Goebbels war der Intellektuelle, die überaus bösartig veranlagte Hassquelle von scharfem Verstand und bürgerlicher Lebensführung. Der wusste am besten von allen, welche Verbrechen er tatsächlich begangen hatte. Die Denkweise des gepflegten Killers. Ich muss dich umbringen, das ist nichts persönliches, es muss sein.

Es gab ein Unrechtsbewusstsein bezüglich der organisierten Vernichtung der Juden, aber kein Schuldgefühl. Das muss man sehr konsequent trennen. Also man war sich sehr wohl bewusst, dass der Holocaust weltweit als Verbrechen eingestuft würde, aber man hatte den Standpunkt, "der Jude muss weg", ob man das nun in der Welt versteht oder nicht. Auch die persönlichen Konsequenzen waren allen bewusst, ganz vorne Hitler. Die anderen versuchten, sich aus der Schuld zu lügen, was zwar den Protagonisten nicht, aber sehr vielen mittleren Chargen auch gelang. Deswegen war auch Nachkriegsdeutschland eine von Nazis verseuchte geistige Ruine, nicht nur eine städtebauliche, und ist bis heute immer noch nicht entgiftet.
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Re: G20: Die Betroffenen melden sich zu Wort

Beitrag von Nomen Nescio »

Olympus hat geschrieben:(29 Jul 2017, 15:58)

Na, darauf kannst lange warten. Für manche waren die Nazis Kämpfer des Rechts. Die sehen darin nichts verkehrtes.
das hängt teils von der erziehung ab.

ich habe ein buch, eine zusammenfassung von goebbels tagebücher. wenn du da liest, siehst du wie manches befohlen wurde und was die bewußt gewünschten folgen sein würden.

wer aber die augen und ohre offen hatte, könnte spätestens ab anfang 1944 wissen daß irgendwo verbrechen statt fanden. ich finde es z.b. noch immer vielbezeichnend daß anne farnk in ihrem tagesbuch schrieb, daß es ein gerücht gab, daß die juden vergast wurden.

an sich ist das auch ein argument um das gegen »sieg heil verehrer« zu benützen.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Milady de Winter »

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Gluck
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Gluck »

Dort heißt es u.a.:
Aber diese Personen tragen doch nicht offen irgendwelche rechtsradikalen Zeichen, oder?
Nein, die vermummen sich, sind schwarz gekleidet. Mir sind sie aufgefallen und ich konnte sie über ihre Artikulation, wie sie sich gegeben haben, wie sie gesprochen haben, zuordnen. Ich konnte dann auch verschiedene Leute an Gesichtern erkennen.
Is ja seeeehr glaubwürdig.

Sein Twitter-Kanal: https://twitter.com/andy_goeppingen?lang=de
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jack000
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von jack000 »

Wie geht es denn hier nun weiter?
- Sitzt irgendeiner der Schwerkriminellen im Gefängnis?
- Wird die Rote Flora nun geschlossen?
- Ziehen die Verantwortlichen Politiker die Konsequenzen?
... oder einfach "Schwamm drüber", die Besitzer der verbrannten Autos haben ÖPNV-Fahrkarten bekommen, viele freiwillige Helfer haben mit aufräumen geholfen, Die Täter kann man eh nicht ausfindig machen => Also alles weiter wie bisher?
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Olympus »

jack000 hat geschrieben:(04 Aug 2017, 10:11)

Wie geht es denn hier nun weiter?
- Sitzt irgendeiner der Schwerkriminellen im Gefängnis?
- Wird die Rote Flora nun geschlossen?
- Ziehen die Verantwortlichen Politiker die Konsequenzen?
... oder einfach "Schwamm drüber", die Besitzer der verbrannten Autos haben ÖPNV-Fahrkarten bekommen, viele freiwillige Helfer haben mit aufräumen geholfen, Die Täter kann man eh nicht ausfindig machen => Also alles weiter wie bisher?
Na ja, Linke, Rechte, Wutbürger, Ausländer. Aufklärung könnte bei soviel Arbeit etwas dauern. Die Polizei hat ja soviel Arbeit damit gehabt, Frauen ins Genick zu schlagen.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von becksham »

jack000 hat geschrieben:(04 Aug 2017, 10:11)

Wie geht es denn hier nun weiter?
- Sitzt irgendeiner der Schwerkriminellen im Gefängnis?
- Wird die Rote Flora nun geschlossen?
- Ziehen die Verantwortlichen Politiker die Konsequenzen?
... oder einfach "Schwamm drüber", die Besitzer der verbrannten Autos haben ÖPNV-Fahrkarten bekommen, viele freiwillige Helfer haben mit aufräumen geholfen, Die Täter kann man eh nicht ausfindig machen => Also alles weiter wie bisher?
- Und wird die Polizeigewalt ordentlich aufgearbeitet?
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Antonius
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Antonius »

becksham hat geschrieben:(04 Aug 2017, 10:23)

- Und wird die Polizeigewalt ordentlich aufgearbeitet?
- Und wird die Extremistengewalt ordentlich aufgearbeitet?
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Keoma »

Und hat schon jemand ein neues Auto bekommen?
Wie sehen das die Versicherungen?
Der Gescheitere gibt nach!
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jack000
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von jack000 »

becksham hat geschrieben:(04 Aug 2017, 10:23)

- Und wird die Polizeigewalt ordentlich aufgearbeitet?
Welche Polizeigewalt :?:
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von jack000 »

Erstes Urteil nach G20-Krawallen:
Zwei Jahre und sieben Monate Haft für jungen Niederländer

Im ersten Prozess rund um die G20-Krawalle hat das Amtsgericht Hamburg einen 21-Jährigen zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt.

Der Niederländer wurde am Montag des schweren Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung, des besonders schweren Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Widerstands schuldig gesprochen.

Nach Überzeugung des Richters hatte er am späten Abend des 6. Juli bei Krawallen im Hamburger Schanzenviertel zwei Flaschen auf einen Polizeibeamten geworfen. Seiner Festnahme hatte er sich widersetzt, indem er eine sogenannte Embryonalhaltung annahm und seine Muskeln anspannte.
http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... -1.7042782
Tja, sehr schon das ich das Urteil nicht im Kuscheljustiz-Urteile-Strang posten muss.

Besonders interessant dabei:
Die Staatsanwältin hatte ein Jahr und neun Monate gefordert, die Verteidigerin Freispruch. Die rund 40 Zuschauer reagierten geschockt auf das Urteil. Es war der erste Prozess im Zusammenhang mit den G20-Krawallen Anfang Juli in Hamburg.
Während vorher:
Im Gerichtssaal wurde der Niederländer von rund 50 Zuschauern mit Beifall begrüßt,
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... angen.html
Die hatten wohl wie üblich einen Freispruch erwartet :D :thumbup:
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Cat with a whip
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Cat with a whip »

Embryonalhaltung einnehmen ist inzwischen staatsfeindlich. :p :p :p :p Die haben nur den Flaschenwurf an den Helm bei dem der Beamte etwas kopfweh bekommen haben will. Da fahren die natürlich verbale Geschütze auf, damit die dümmsten Bürger beeindruckt sind, es sind aber nur peinliche Showprozesse. Genauso wie die Peinlichkeit der Zahl der über 460 verletzten Polizisten.Am Ende warens nur noch ein Bruchteil Polizisten der in dem Sinne verletzt war, den man hatte der Öffentlichkeit glauben machen wollen.

Das Ganze Chaos ist zum Großteil durch eine fehlgesteuerte Polizeistretegie entstanden, jetzt müssen sie den Scherbenhaufen den sie angerichtet haben noch juristisch ausweiden.

Gegen keinen Polizisten wurde bisher Anklage erhoben die mitunter schwere Körperverletzungen im Amt begangen haben, obwohl intern gegen 50 Straftäter in Uniform von Amtswegen ermittelt wird. Und passieren wird denen auch in der BRD nichts.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Cat with a whip
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Cat with a whip »

becksham hat geschrieben:(04 Aug 2017, 10:23)

- Und wird die Polizeigewalt ordentlich aufgearbeitet?
Es wird intern ermittelt und ermittelt und ermittelt. Solange bis das richtige rauskommt oder gar nichts.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Boracay »

Cat with a whip hat geschrieben: Das Ganze Chaos ist zum Großteil durch eine fehlgesteuerte Polizeistretegie entstanden
Und wie genau haben die Beamten die Linksfaschisten dazu gezwungen Steine und Flaschen zu werden?

Das Urteil ist eindeutig zu milde. Unter 5 Jahren sollte keiner dieser dreckigen Randalierer davon kommen. Wer Steine wirft hat die Absicht schwerste Verletzungen zu erziehlen, da sind 5 Kahre noch viel zu milde.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Praia61 »

Die Polizei ist fehlgesteuert und der Mob gutgesteuert ?
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jack000
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von jack000 »

Cat with a whip hat geschrieben:(28 Aug 2017, 18:03)

Embryonalhaltung einnehmen ist inzwischen staatsfeindlich. :p :p :p :p Die haben nur den Flaschenwurf an den Helm bei dem der Beamte etwas kopfweh bekommen haben will.
Jeder Widerstand gegen die Staatsgewalt muss hart bestraft werden. Eine Flasche (Oder auch einen Stein) in Richtung von Personen zu werfen muss eine Anklage wegen versuchten Mordes nach sich ziehen.
Aber man sieht, wie selbst die milde Strafe von 2 Jahren und 7 Monaten die Großmäuler, die ihren Straftäter den sie so bewundern noch mit Jubel im Gerichtssaal empfangen haben, dann plötzlich verstummten.
=> Nur harte Urteile sind die einzige Sprache außerhalb von Gewalt den diese Jungs und Mädels verstehen, daher ist eine Kommunikation auf einem anderen Wege nicht angebracht, bzw. sinnvoll!
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Beitrag von schokoschendrezki »

jack000 hat geschrieben:(29 Aug 2017, 10:30)

Jeder Widerstand gegen die Staatsgewalt muss hart bestraft werden.
Vorher muss dieser Widerstand jedoch erstmal nachgewiesen werden. In einem Rechtsstaat jedenfalls. Panorama und SZ haben ein Polizeivideo gesichtet, veröffentlicht und Experten vorgeführt, das (angeblich) "Schwerste Ausschreitungen" und "massiven Bewurf" mit Gegenständen von Anti-G20-Demonstranten belegen soll, dies aber in keinster Weise tut. Insbesondere sind darauf keinerlei konkreten Belege für Ausschreitungen (u.a.) des Italiener Fabio V. zu sehen, der nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt. Für den es inzwischen in seiner Heimatstadt Soli-Demonstrationen gibt. Dem "erhebliche Anlage- oder Erziehungsmängel" haftrichterlicherseits nachgesagt werden, obwohl es keinerlei psychologische Begutachtungen gab. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... ig280.html Die Frage bleibt: Warum wird (auch) staatlicherseits geschürt, eskaliert, nach oben spiraliert? Warum?
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Unité 1 »

Cat with a whip hat geschrieben:(28 Aug 2017, 18:03)

Embryonalhaltung einnehmen ist inzwischen staatsfeindlich. :p :p :p :p Die haben nur den Flaschenwurf an den Helm bei dem der Beamte etwas kopfweh bekommen haben will. Da fahren die natürlich verbale Geschütze auf, damit die dümmsten Bürger beeindruckt sind, es sind aber nur peinliche Showprozesse. Genauso wie die Peinlichkeit der Zahl der über 460 verletzten Polizisten.Am Ende warens nur noch ein Bruchteil Polizisten der in dem Sinne verletzt war, den man hatte der Öffentlichkeit glauben machen wollen.

Das Ganze Chaos ist zum Großteil durch eine fehlgesteuerte Polizeistretegie entstanden, jetzt müssen sie den Scherbenhaufen den sie angerichtet haben noch juristisch ausweiden.

Gegen keinen Polizisten wurde bisher Anklage erhoben die mitunter schwere Körperverletzungen im Amt begangen haben, obwohl intern gegen 50 Straftäter in Uniform von Amtswegen ermittelt wird. Und passieren wird denen auch in der BRD nichts.
Da war auf jeden Fall der richtige Richter auf der Bank gesessen.
Der Richter begründete sein überraschend scharfes Urteil auch mit einer Gesetzesverschärfung zum Schutz von Amtsträgern bei Diensthandlungen. Diese sei vor dem G20-Gipfel am 30. Mai in Kraft getreten. Der Einsatz der Polizisten, die eine Spontandemonstration begleitet hatten, sei eine solche normale Diensthandlung gewesen. Gerichte hätten sich mit ihren Entscheidungen vor jene Menschen zu stellen, die vom Gesetzgeber ausdrücklich unter Schutz gestellt worden seien. "Polizisten sind kein Freiwild für die Spaßgesellschaft oder – wie Freizeitforscher das verharmlosend nennen–- für erlebnisorientierte Gewalttäter", sagte der Richter.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... er-prozess

Das extra schutzbedürftige Klientel der Polizei darf nicht länger Freiwild und Embryonalhaltungen ausgesetzt sein.
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Re: "

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Aug 2017, 11:37)

Vorher muss dieser Widerstand jedoch erstmal nachgewiesen werden. In einem Rechtsstaat jedenfalls.
Man könne aus den gesamten Umständen eine erhebliche kriminelle Energie feststellen, sagte die Staatsanwältin und forderte eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten ohne Bewährung. Man müsse auch die schweren Ausschreitungen und „bürgerkriegsähnlichen Zustände“ in das Urteil einfließen lassen, die Hamburg in den folgenden Tagen der Gipfelproteste ereilt hätten. Zwar räumte die Staatsanwältin ein, dass man niemandem die Taten von anderen zur Last legen könnte. Aber S.’ Tat habe dazu beigetragen, das gesamte Klima zu verschärfen, somit sei er für die schweren Ausschreitungen am Freitagabend und -morgen mitverantwortlich, obwohl er zu dem Zeitpunkt bereits in Untersuchungshaft saß.
http://taz.de/Erster-Prozess-gegen-G20- ... /!5443401/

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Zwar könne man dem Angeklagten nicht die Taten anderer zur Last legen, aber das ist dann doch kein Grund, es nicht zu tun.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Cat with a whip »

Unité 1 hat geschrieben:(29 Aug 2017, 11:59)

Da war auf jeden Fall der richtige Richter auf der Bank gesessen.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... er-prozess

Das extra schutzbedürftige Klientel der Polizei darf nicht länger Freiwild und Embryonalhaltungen ausgesetzt sein.
Der junge Mann wurde bei seiner Festnahme im Gesicht verletzt, daher war die Haltung bei der man sich zusammenkrümmt um den Angreifer wenig Angriffsfläche zu bieten ein normaler Schutz-Reflex. Das wird in den ersten Agenturmeldungen nicht erwähnt. Angeklagten dies als strafbare Handlung auszulegen lässt vermuten, dass der Richter einfach das Wenige was er in der Hand hat schamlos so hindreht um die Strafe für ein politisches Urteil mit gewollter Signalwirkung nach oben zu schrauben. Wohl auch in der Meinung die Öffentlichkeit erwarte solche Urteile.

Das interessante ist ja dass ein Richter hier die Arbeit der Staatsanwälte im Eifer dreimal übernimmt. Damit wird der Rechststaat ausgehölt, wenn Richter sich noch dazu als scheinbare Soziopathen profilieren indem sie aus einer reflexiven Schutzhaltung eines Verletzten eine Strafbare Handlung lesen. In einem Rechtsstaat geht das gar nicht.

Der Flaschenwurf musste sicher geahndet werden wenn er sich so zutrug und dass inzwischen das Strafmaß für Tätlichkeiten gegen Polizisten hochgesetzt wurde ist bekannt. Mal abwarten, das Urteil ist ja nicht rechtskräftig und wird vermutlich in Teilen in nächster Instanz revidiert.

Wichtig war es für das Gericht initial eine bleibende showmässige Wirkung zu erzeugen indem es ein hartes Urteil auszusprach.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Di 29. Aug 2017, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von becksham »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Aug 2017, 13:21)

Der junge Mann wurde bei seiner Festnahme im Gesicht verletzt, daher war die Haltung bei der man sich zusammenkrümmt um den Angreifer wenig Angriffsfläche zu bieten ein normaler Schutz-Reflex. Angeklagten dies als strafbare Handlung auszulegen lässt vermuten, dass der Richter einfach das Wenige was er in der Hand hat schamlos so hindreht um die Strafe für ein politisches Urteil mit gewollter Signalwirkung nach oben zu schrauben. Wohl auch in der Meinung die Öffentlichkeit erwarte solche Urteile.

...
Nicht in Hamburg aber auch ein schönes Beispiel:

Pfeffer ins Gesicht bekommen, blind mit den Händen gefuchtelt - Urteil wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Zur Krönung das ganze noch bezeugt von Kollegen, die sogar zugaben, gar nicht persönlich dabei gewesen zu sein oder nichts gesehen zu haben.
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Re: G20-Gipfel in Deutschland 2017

Beitrag von Unité 1 »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Aug 2017, 13:21)

Der junge Mann wurde bei seiner Festnahme im Gesicht verletzt, daher war die Haltung bei der man sich zusammenkrümmt um den Angreifer wenig Angriffsfläche zu bieten ein normaler Schutz-Reflex. Angeklagten dies als strafbare Handlung auszulegen lässt vermuten, dass der Richter einfach das Wenige was er in der Hand hat schamlos so hindreht um die Strafe für ein politisches Urteil mit gewollter Signalwirkung nach oben zu schrauben. Wohl auch in der Meinung die Öffentlichkeit erwarte solche Urteile.
Ich stimme zu, dass Schutzreflex und Widerstandshandlung in dem Fall gar nicht zu trennen sind, da sie sich gleich äußerten. In den Kopf kann man nicht schauen. Aber selbst wenn die Festnahme durch die Haltung vorsätzlich erschwert würde, ist die Auslegung als Wehren gegen die Festnahme ein schlechter Witz. Wehren impliziert den Gedanken der Abwehr, also dem Entgehen der Festnahme. Denjenigen möchte ich sehen, der embryonal eine Hundertschaft abschüttelt, die um ihn steht.
Das interessante ist ja dass ein Richter hier die Arbeit der Staatsanwälte im Eifer dreimal übernimmt. Damit wird der Rechststaat ausgehölt, wenn Richter sich noch dazu als scheinbare Soziopathen profilieren indem sie aus einer reflexiven Schutzhaltung eines Verletzten eine Strafbare Handlung lesen. In einem Rechtsstaat geht das gar nicht.
Das ist nur dann nachvollziehbar, wenn der Richter eigene politische Ansichten in den Urteilsspruch hat einfließen lassen.
Der Flaschenwurf musste sicher geahndet werden wenn er sich so zutrug und dass inzwischen das Strafmaß für Tätlichkeiten gegen Polizisten hochgesetzt wurde ist bekannt. Mal abwarten, das Urteil ist ja nicht rechtskräftig und wir in Teilen revidiert. Wichtig war es für das Gericht ein mediale Wirkung hartes Urteil auszusprechen.
Ja. Es ging um Repression, um das repressive Signal. Das ist häufig so in politisch aufgeladenen Prozessen bzw. Situationen. Das Urteil wird kaum Bestand haben, obschon die Verschärfung des Gesetzes harte Strafen vorsieht. Der Verurteilte ist ja noch nicht einmal vorbestraft. Der Flaschenwurf ist eine versuchte Körperverletzung und sollte entsprechend geahndet werden, wenn es ihm bewiesen werden kann. Die Konstruktion der Staatsanwaltschaft einer Mittäterschaft des Verurteilten an den Gewalthandlungen anderer, ist ebenfalls eines Rechtsstaates unwürdig.
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Re: "G20-Gipfel in Deutschland 2017"

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Aug 2017, 11:37)

Vorher muss dieser Widerstand jedoch erstmal nachgewiesen werden. In einem Rechtsstaat jedenfalls. Panorama und SZ haben ein Polizeivideo gesichtet, veröffentlicht und Experten vorgeführt, das (angeblich) "Schwerste Ausschreitungen" und "massiven Bewurf" mit Gegenständen von Anti-G20-Demonstranten belegen soll, dies aber in keinster Weise tut. Insbesondere sind darauf keinerlei konkreten Belege für Ausschreitungen (u.a.) des Italiener Fabio V. zu sehen, der nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt. Für den es inzwischen in seiner Heimatstadt Soli-Demonstrationen gibt. Dem "erhebliche Anlage- oder Erziehungsmängel" haftrichterlicherseits nachgesagt werden, obwohl es keinerlei psychologische Begutachtungen gab. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... ig280.html Die Frage bleibt: Warum wird (auch) staatlicherseits geschürt, eskaliert, nach oben spiraliert? Warum?
Um zu zeigen, dass es ja eigentlich gar keinen Rechtsruck und kein größeres Problem mit Rechtsradikalen in diesem Land gibt, sondern natürlich eine große Gefahr von Links. Da man aber nicht so viel belastbares Zahlenmaterial und nicht sehr viele "gute" Beispiele der letzten Jahre für diese These hat, macht man es eben auf diese Weise.
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Re: "

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Aug 2017, 11:37)

Vorher muss dieser Widerstand jedoch erstmal nachgewiesen werden. In einem Rechtsstaat jedenfalls. Panorama und SZ haben ein Polizeivideo gesichtet, veröffentlicht und Experten vorgeführt, das (angeblich) "Schwerste Ausschreitungen" und "massiven Bewurf" mit Gegenständen von Anti-G20-Demonstranten belegen soll, dies aber in keinster Weise tut. Insbesondere sind darauf keinerlei konkreten Belege für Ausschreitungen (u.a.) des Italiener Fabio V. zu sehen, der nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt. Für den es inzwischen in seiner Heimatstadt Soli-Demonstrationen gibt. Dem "erhebliche Anlage- oder Erziehungsmängel" haftrichterlicherseits nachgesagt werden, obwohl es keinerlei psychologische Begutachtungen gab. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... ig280.html Die Frage bleibt: Warum wird (auch) staatlicherseits geschürt, eskaliert, nach oben spiraliert? Warum?
Neu ist dies nicht. Anlässlich eines Protestes in Italien wurde ein junger Deutscher lange festgehalten. Auch berühmt wurde der Zugriff sächsischer (!) Polizisten auf die Pfarrwohnung eines Jugendpfarrers im thüringischen Jena, die angeblich unverschlossen gewesen sei. Konkret belastendes wurde nicht gefunden, der ganze Prozess verlief im Sande. Aber behaupten kann man ja erstmal viel.
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Re: "

Beitrag von DarkLightbringer »

Unité 1 hat geschrieben:(29 Aug 2017, 12:02)

http://taz.de/Erster-Prozess-gegen-G20- ... /!5443401/

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Zwar könne man dem Angeklagten nicht die Taten anderer zur Last legen, aber das ist dann doch kein Grund, es nicht zu tun.
Die Juristin wird meinen, dass die Tat nicht als Kavaliersdelikt geahndet werden könne, weil sie im Kontext nicht so wirkt. Die öffentliche Sicherheit ist ein schützenswertes Gut, dem die gemeinschaftlich begangene Bedrohung zuwider läuft. Und diese dürfte schließlich beabsichtigt gewesen sein, zumal nach den Umständen eine "erhebliche kriminelle Energie" festzustellen sei, wie die Staatsanwältin meinte.
Die Umstände werden ja immer berücksichtigt, ob mildernd oder verschärfend.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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