becksham hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:13)
Krass oder? Braut gepfeffert, Bräutigam im Gewahrsam und alles nur wegen eines blöden Arztes, der sich in seiner Ruhe gestört fühlt. Himmel, es war ein Polterabend. Nix, was jeden Tag da abläuft.
Kleine Anekdote: Im gleichen Viertel hatten wir früher unser Büro. Dort haben wir den 30sten Geburtstag meines Mannes im Garten gefeiert. so richtig mit Familie und Kindern (ja, die waren da noch erlaubt). Abends sind wir sogar reingegangen, weil im Fernsehen ein Spiel von Union Berlin übertragen wurde, das wir sehen wollten. Am nächsten Montag musste ich bei meinem Chef antanzen, weil sich Nachbarn über den Lärm beschwert hatten. Das war bestimmt damals schon dieser blöde Arzt.
Ich bin immer erstaunt, dass Menschen in die Großstadt und in "in-Viertel" ziehen und dann merken, dass es da auch mal lauter sein kann.
Übrigens ist es auf dem Lande auch nicht zwingend leise. Landwirtschaft ist laut, Autobahnen oder Geleise der Eisenbahn, Rangierverkehr der Waldwirtschaft und des sonstigen Gewerbes, Lieferverkehr, all das gibt es am Lande auch. Typischerweise befinden sich Gastwirtschaften am Land auch nicht irgendwo in separaten Stadtteilen sondern insbesondere in Einfamilienhausgegenden.
Gestern war ich am Rande eines Dorfes in einem Biergarten mit Spielplatz es war eine Kakophonie aus Kinderlachen, lautstarkem und lustigem Verhalten der erwachsenen Gäste und dem gelegentlichen Dröhnen eines Traktorgespannes auf der Straße. Die Anwohner beschwerten sich nicht. Auf dem Heimweg kam ich an einem anderen Biergarten vorbei, es war schon spät. Ältere Damen und Herren tanzten in einem Festzelt zu einer lauten Liveband, die gewöhnungsbedürftige Schlager vergangener Jahrzehnte zum Besten gab. Keine Polizei. Keine Klagen.
Ich denke, dass das Beschwerdeverhalten in keinem Fall diesen wahnsinnigen Gewalteinsatz rechtfertigt. Es scheint auch eine Differenzierung nach Wohngegend zu geben. In Wohnblöcken mit Studenten und finanzschwachen Familien regelt man solche Sachen typischerweise durch Klingeln beim Nachbarn, durch den Sicherheitsdienst der Wohngesellschaft oder schlimmstenfalls durch das Klingeln der nächstbesten Zweierstreife, die in der Regel mit Worten und Platzverweisen alles zu klären in der Lage ist.