Antisemitismus

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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 14:35)

Bitte verdrehen sie keine Worte. Es geht darum, wer sich unter der Vermummung verborgen hat. Damit steht der Besitzer des Lokals überhaupt nicht zur Debatte.
Ich nehme mal ganz stark an, dass ein Jude in Deutschland aus leidvoller Erfahrung einen Neonazi als solchen erkennen kann, wenn er ihn erlebt.
Auch Herr Dziuballa hatte ja schon mehrmals die Gelegenheit dazu.
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Raul71
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(08 Sep 2018, 14:40)

Ich nehme mal ganz stark an, dass ein Jude in Deutschland aus leidvoller Erfahrung einen Neonazi als solchen erkennen kann, wenn er ihn erlebt.
Auch Herr Dziuballa hatte ja schon mehrmals die Gelegenheit dazu.
Das ist unter Vermummung völlig unmöglich.
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Judenhass im Sport
Hasserfüllt wie nie!

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/j ... 72696.html

Aus vorstehender Quelle von faz-online zitiert:
"„In den unterklassigen Ligen ist es in den vergangenen anderthalb Jahren so aggressiv und hasserfüllt wie nie zuvor“, sagte Alon Meyer, Präsident vom Dachverband Makkabi Deutschland und Makkabi Frankfurt, der Deutschen Presse-Agentur. Die Judenfeindlichkeit komme schon lange nicht mehr von rechtsgerichteten Gruppierungen, sondern verstärkt von Gegnern mit muslimisch-arabischem Hintergrund, „die uns im Sport anfeinden“.
...
Handgreiflichkeiten und Messerattacken

So sind die Sportler von Makkabi Frankfurt immer wieder Beleidigungen und Bedrohungen ausgesetzt. „Es fängt an bei judenfeindlichen Parolen und ging bis hin zu Handgreiflichkeiten und Messerattacken“, berichtete Meyer. Die verbalen Attacken reichen von „Drecks-Jude“ über „Schiedsrichter zieh’ dein Judentrikot aus“ bis „Juden ins Gas“.



Allseits in den politisch verantwortlichen Stellen bzw. den zuständigen Verbänden betont man zwar, dass man vehement und entschieden vorgehen wolle und diese nicht hinnehmbaren Auswüchse verfolgen wolle, aber die Realitäten zwischen Wort und Tat sind weiterhin auffällig wirkungslos.
Und ich sehe das politische, hier auch sportpolitische Versäumnis, zwar wortreich das Entsetzen zu äussern, während der Rechtsstaat in Wirklichkeit und falsch verstandener Toleranz lieber wegguckt und nur mit Wattebällchen wirft. Fast schon eine Parallelität der Ereignisse und des folgenlosen Antisemitismus, wie er sich beispielsweise und beispielgebend beim jährlichen al quds-tag immer wieder zeigt. Insofern nicht verwunderlich, wenn solch folgenloser Antisemitismus irgendwann auch ganz unten und eben auch im Sport ankommt. Überall, wo man eben Juden findet.

Wann werden endlich solche Ausfälle mit drastischen strafrechtlichen Sanktionen belegt oder weitergehenden Maßnahmen bis hin zu sofortiger Ausweisung? - Prognose: Am St. Nimmerleinstag. Denn im Gegensatz zum Wirtschaftsflüchtling ist gedungener Antisemitismus kein besonderer Grund, jemanden mitten in unserer Gesellschaft nicht zu dulden. Wenn schon ein ehemaliger Bundesaussenminister jemanden wie den Hasspaten und -förderer M. Abbas seinen Freund nennt, dessen Politik hasserfüllter Erziehung schon Kleinkindern Judenhass als Muttermilchdepot für's ganze Leben mitgibt, kann man doch
solche "Freiheitskämpfer und -innen des Sports" nicht einfach ausweisen. Ausserdem wäre das auch gegen die gesamte EU und ihr Parlament ein Affront. Er würde viel zu viele Leute vor den Kopf stoßen oder in Ihrer Friedenswilligkeit unnötig unwillig machen. Da muss man schon diplomatisch sein und bleiben,
und lieber Herrn Abbas inspiring finden, einen Kranz vor Arafats EU-Mausoleum niederlegen oder wenigstens als EU-Abgeordneter auf Europäischer Parlamentsbühne vorbildhaftem Antisemitismus applaudieren.

Fazit: Von nix kommt nix.
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Cat with a whip
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

Rechtsextremistische Morddrohungen gegen Satiriker.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach ... 79488.html
Anwohner hätten die Dreharbeiten beobachtet und Vermutungen geäußert, hier solle eine gefakte Nazi-Demo inszeniert werden. Man habe die Menschen über die Parodie aufgeklärt und "bemerkenswert vielen Menschen die Kunstfreiheit" erklärt, so Silberstein. Nichtsdestotrotz: Wenige Tage später postete die Berliner AfD auf ihrer Facebookseite ein Video, in dem sie Szenen der Dreharbeiten auf dem Anton-Saefkow-Platz veröffentlichte und als "Fakevideo" aufzudecken meinte. Dazu Schlecky Silberstein: "Natürlich wusste jeder bei der Partei, dass wir eine Satire drehen. Wir haben das komplette Set mit entsprechenden Hinweisen zugekleistert."

Trotzdem: Die Crew habe Besuch bekommen vom AfD-Abgeordneten Frank-Christian Hansel, der sich, so Silberstein, "taktisch blöd" gestellt habe und an dem Alternative-Fakten-Narrativ festgehalten habe. "Am Anfang lacht man über die Ironie", so Schlecky Silberstein, doch als Bilder von Team-Mitgliedern im Netz kursiert seien mit dem Aufruf, Namen und Adressen herauszufinden, "da wurde uns mulmig".
Bin ins Visier der @AfD geraten. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, die Bande mit Nazis zu vergleichen und werde es auch weiterhin nicht tun. Aber waschechte Faschisten sind es allemal.
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Antisemitismus wird aggressiver:

Beschimpfungen, Mobbing und auch Gewalt - Juden in Deutschland fühlen sich zunehmend bedroht. In manchen Fällen führt der immer offener ausgetragene Antisemitismus sogar dazu, dass sie Deutschland verlassen.
Der Antisemitismus-Beauftragte des Bundesregierung, Felix Klein, sieht die Gründe für die Verrohung der Gesellschaft nicht nur bei den sozialen Medien, auch der politische Diskurs habe sich verändert - vor allem durch die AfD. Wenn Erinnerungspolitik angegriffen und Gedenkstätten in Frage gestellt würden, führe das zu einer Atmosphäre, in der antisemitische Theorien aufblühen, so Klein. "Schuldabwehrmechanismen werden begünstigt. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass dann antisemitisch gehetzt wird."
Auch die Qualität der Handlungen habe sich verändert. "Die Hemmschwelle ist gesunken", Menschen würden ihre Ideologie nicht mehr verbergen und den Hitlergruß offen unter den Augen der Polizei zeigen.
https://www.tagesschau.de/inland/antise ... d-101.html

Dazu Meldungen aus Bayern:
Antisemitismus macht sich auch in Bayern immer mehr breit. Eine Studie hat die Lage jetzt genauer erfasst – und gibt Anlass zur Sorge.
So berichtete eine Befragte, die Schule ihres Kindes habe sie zum Direktor bestellt, der riet, ihr Kind solle künftig nicht mehr allein auf die Schultoillette gehen, weil die Schule neuerdings von einem Neonazi besucht werde.

Des Weiteren erzählten die Interviewpartner von "Juden sind Schweine"-Rufen, von einer Grundschulklasse, in der sich der Satz "Du dicker Jude" bereits zum Schimpfwort etabliert hat und einem Buben, der in seiner Klasse immer wieder als "Israel-Spezialist" aufgerufen wird – "obwohl er weder spezielles Interesse an dem Staat hat noch je in Israel war oder irgendwelche Beziehungen dorthin hat", sagt Steinitz.

Erwachsene hingegen müssten sich Sprüche anhören wie Juden zahlten keine Steuern in Deutschland oder die Frage, warum ein Israeli in Deutschland denn überhaupt ein Wahlrecht habe – und das, obwohl der Betroffene Deutscher sei und keinerlei Bezug zu Israel habe, sagt Steinitz.

Laut der Studie sehen sich Juden im ländlichen Raum Bayerns vor allem durch Rechtsextreme bedroht. In Metropolregionen wie München oder Nürnberg hingegen werden islamistische Milieus als Ursprung von Judenhass genannt.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... b648d.html

Wir müssen dringend damit anfangen, uns alle laut und deutlich gegen Antisemitismus zu stellen, denn wenn Juden sich gezwungen sehen, unser Land zu verlassen, haben wir weit mehr verloren als Menschen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(18 Sep 2018, 15:57)

Antisemitismus wird aggressiver:

Beschimpfungen, Mobbing und auch Gewalt - Juden in Deutschland fühlen sich zunehmend bedroht. In manchen Fällen führt der immer offener ausgetragene Antisemitismus sogar dazu, dass sie Deutschland verlassen.
Müssen wir jetzt ein neues, großes Fass aufmachen? Ich glaube, es weiß inzwischen jeder, warum der Judenhass sich in Deutschland massiv ausbreitet. Mirdreht sich der Magen um, wenn "Juden ins Gas" skandiert wird. Nicht ein paar Meter kann man heutzutage mit einer Kippa gehen, um nicht massiv angegangen zu werden. In diesem Falle wüst beschimpft und mit Ledergürtel geschlagen. Das ist unglaublich massiv, aber viele dieser Leute wirken so, als ob sie den Judenhass "mit der Muttermilch eingesogen" haben.
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 16:42)

Müssen wir jetzt ein neues, großes Fass aufmachen? Ich glaube, es weiß inzwischen jeder, warum der Judenhass sich in Deutschland massiv ausbreitet. Mirdreht sich der Magen um, wenn "Juden ins Gas" skandiert wird. Nicht ein paar Meter kann man heutzutage mit einer Kippa gehen, um nicht massiv angegangen zu werden. In diesem Falle wüst beschimpft und mit Ledergürtel geschlagen. Das ist unglaublich massiv, aber viele dieser Leute wirken so, als ob sie den Judenhass "mit der Muttermilch eingesogen" haben.
Wir müssen noch ein viel größeres Fass aufmachen! Judenhass darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, völlig egal, aus welcher Ecke er kommt, und das ist nicht nur die muslimische.
So berichtete eine Befragte, die Schule ihres Kindes habe sie zum Direktor bestellt, der riet, ihr Kind solle künftig nicht mehr allein auf die Schultoillette gehen, weil die Schule neuerdings von einem Neonazi besucht werde
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Re: Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 16:42)

Müssen wir jetzt ein neues, großes Fass aufmachen? Ich glaube, es weiß inzwischen jeder, warum der Judenhass sich in Deutschland massiv ausbreitet.
Ja, passt nicht ins Weltbild, wenn die "paar Hooligans" jüdische Kinder in Bayern aus der Schule vergraulen?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(18 Sep 2018, 16:47)

Wir müssen noch ein viel größeres Fass aufmachen! Judenhass darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, völlig egal, aus welcher Ecke er kommt, und das ist nicht nur die muslimische.
Das ist doch eine einsame und eventuell unglaubwürdige Geschichte. Zu 99% wurden jüdische Kinder durch muslimische Kinder gemobbt. Jüdische Kinder haben auch solche Schulen verlassen.
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Selina
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(08 Sep 2018, 14:40)

Ich nehme mal ganz stark an, dass ein Jude in Deutschland aus leidvoller Erfahrung einen Neonazi als solchen erkennen kann, wenn er ihn erlebt.
Auch Herr Dziuballa hatte ja schon mehrmals die Gelegenheit dazu.
Ja, da gibts ne lange Liste von schlimmen Angriffen gegen ihn und sein Lokal, das ja früher noch einen anderen Standort hatte in Chemnitz. Das reichte bis zum Schweinekopf, den man ihm vor die Tür legte. Und andere Abscheulichkeiten. Vor Uwe Dziuballa muss man den Hut ziehen wegen seiner unendlichen Großmut und seiner Ausdauer. Die Polizei war bei der Aufklärung diverser Straftaten gegen sein Lokal nicht immer sehr hilfreich, wie ich gehört habe. In der Stadt selbst hatte Dziuballa aber immer viele gute Verbündete. Und jetzt natürlich erst recht. Mal sehen, ob ich beim nächsten Chemnitz-Besuch mal wieder einkehre bei ihm :)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Sep 2018, 16:57)

Ja, wir vertiefen das besser woanders. Den Aufruf, was zu tun, nehme ich gern an, obgleich ich ihn nicht brauche. Ich war früher mal sehr engagiert gegen Rechtsextreme, gegen Antisemiten. Das hat jedoch aus verschiedenen Gründen deutlich nachgelassen.
Warum eigentlich? Inzwischen bräuchte man ihre Energie und ihre Fähigkeiten umsomehr. Wie seit Jahrzehnten nicht mehr, kommt der Judenhass so fulminant herein.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 16:54)

Das ist doch eine einsame und eventuell unglaubwürdige Geschichte. Zu 99% wurden jüdische Kinder durch muslimische Kinder gemobbt. Jüdische Kinder haben auch solche Schulen verlassen.
Unglaubwürdig?
Genau solche Einwürfe und Abwehrreaktionen bereiten deutschem Antisemitismus den Boden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:03)

Warum eigentlich? Inzwischen bräuchte man ihre Energie und ihre Fähigkeiten umsomehr. Wie seit Jahrzehnten nicht mehr, kommt der Judenhass so fulminant herein.
NPD, Pegida, Kameradschaften, IB, AfD & co sind nicht "hereingekommen". Sie sind die Folge einer verfehlten, akzeptierend-beschwichtigenden Auseinandersetzung mit Altnazis und später mit ihren geistigen und praktischen Nachfolgern. Sie sind Folge einer unkritisch-naiven Übernahme von Ostdeutschland, von 40 Jahre indoktrinierten Menschen. Sie sind Folge von teilweise nie fertig diskutierten taktischen Bündnissen der Linken mit allen möglichen oppositionellen Begehren im In- und Ausland. Der Antisemitismus in Deutschland ist ein Problem, das nicht zu uns gekommen ist, das uns schon so lange begleitet.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:12)

Unglaubwürdig?
Genau solche Einwürfe und Abwehrreaktionen bereiten deutschem Antisemitismus den Boden.
Das sind doch Phrasen. Selbst wenn es einmal ein anderer Fall ist, das Mobbing kommt hauptsächlich durch die von mir beschriebenen Menschen.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben: NPD, Pegida, Kameradschaften, IB, AfD & co sind nicht "hereingekommen". Sie sind die Folge einer verfehlten, akzeptierend-beschwichtigenden Auseinandersetzung mit Altnazis und später mit ihren geistigen und praktischen Nachfolgern. Sie sind Folge einer unkritisch-naiven Übernahme von Ostdeutschland, von 40 Jahre indoktrinierten Menschen. Sie sind Folge von teilweise nie fertig diskutierten taktischen Bündnissen der Linken mit allen möglichen oppositionellen Begehren im In- und Ausland. Der Antisemitismus in Deutschland ist ein Problem, das nicht zu uns gekommen ist, das uns schon so lange begleitet.
Bitte erzählen sie mir nichts. Die NPD ist seit Jahrzehnten mikroskopisch in Deutschland.Ihre Hauptprotagonisten kamen, wie man weiß, von außen. Pegida ist, nach meinem Wissensstand, gegen den Islam und nicht gegen Juden. Kameradschaften, was immer das ist, können in Deutschland auch nicht die Welt einreißen. Die paar Hansel haben keine Bedeutung. Und die AfD ist anscheinend gegen den Islam aber nicht gegen Juden. Wie gesagt, jetzt wären sie gefordert. Der Judenhass macht sich inzwischen hier in nicht mehr gekannten Ausmaße breit.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:24)

Das sind doch Phrasen. Selbst wenn es einmal ein anderer Fall ist, das Mobbing kommt hauptsächlich durch die von mir beschriebenen Menschen.
Bitte erzählen sie mir nichts. Die NPD ist seit Jahrzehnten mikroskopisch in Deutschland.
Die NPD war insbesondere in den Regionen Sachsens, wo jetzt die AfD und die Aufmärsche sind, zweistellig. Es ist ihre Saat.

Ihre Hauptprotagonisten kamen, wie man weiß, von außen. Pegida ist, nach meinem Wissensstand, gegen den Islam und nicht gegen Juden.
Das weiss der Zentralrat besser
https://amp.tagesspiegel.de/politik/ant ... 61234.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:28)

Das weiss der Zentralrat besser
https://amp.tagesspiegel.de/politik/ant ... 61234.html
Das war 2015. Inzwischen gibt es ganz andere Aussagen. Erspar sie mir bitte. Aber logisch, 2015 gab es auch noch viel mehr Teddybären.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Raul71 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 18:05)

Das war 2015. Inzwischen gibt es ganz andere Aussagen. Erspar sie mir bitte. Aber logisch, 2015 gab es auch noch viel mehr Teddybären.
Ach, so einer bist du. Ende des Gesprächs.
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Cat with a whip
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Sep 2018, 17:28)

Das weiss der Zentralrat besser
https://amp.tagesspiegel.de/politik/ant ... 61234.html
Damals war der Innenminister ja auch Thomas de Maiziere, ein taktischer Hutbürgerversteher, der seinen Wählerhaufen in einem dieser ostdeutschen Braungaue Meissen hat, wo mehrfach Flüchtlingsunterkünfte angefackelt wurden. Der Sheriff-Darsteller hielt sich da lange mit einer klaren Kante zurück. Der CDU-Fritze behauptete Anfang 2015 noch, dass Pegida nicht überall drin sei wo Pegida drauf steht. Aber irgendwann im Laufe 2015 hat er es geschnallt als die ersten Galgen für seine Regierungsmitglieder auf Pegida-Kundegebungen gezeigt wurden. Das dauerte ein gutes halbes Jahr bis bei ihm die 'Erleuchtung kam und er schliesslich vor den "Rattenfängern" warnte.
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Julian
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Julian »

Antisemitischer Übergriff in Frankfurt, die Tatverdächtigen vermutlich Araber.
Nach einer Attacke auf einen jungen Juden mitten in Frankfurt ermittelt der Staatsschutz. Dies bestätigte eine Sprecherin der Frankfurter Polizei im Gespräch mit FAZ.NET. Der 20 Jahre alte Mann wurde demnach nachts um 4 Uhr in der Nähe der Hauptwache von zwei Männern angegriffen.

„Aufgrund der Aussage des Opfers gehen wir von einer antisemitischen Attacke aus“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend. Der Vorfall habe sich schon am 7. September ereignet, wurde aber erst jetzt bekannt. Laut Sprecherin ermittelt der Staatsschutz immer dann, wenn ein politischer Hintergrund einer Tat vermutet wird. Hinweise zu den Täter hat die Polizei nach eigenem Bekunden noch nicht.

Ein „halber Israeli“

Laut Polizei wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, da es zwei Männer waren, die den 20 Jahren alten Mann, der allein war, angriffen. Der junge Jude wurde aber nicht verletzt. Das Opfer beschrieb die Täter laut Polizei als südländisch beziehungsweise arabisch.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 91858.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Anhänger und Mitglieder der AfD bedrohen ein Team von Satirikern.

Einer heißt mit Nachname "Silberstein". Ein Trigger für AfD Fanboys:

https://www.berliner-zeitung.de/video/- ... d-31313054

Schön dass jetzt es jetzt wieder Leute gibt die Fotos von Türklingeln vorgeblicher "Juden" ins Netz stellen damit diese "besucht" werden.

Ich gebe der AfD noch 12 Monate. Dann ist der asoziale Verein Geschichte.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Julian hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:10)

Antisemitischer Übergriff in Frankfurt, die Tatverdächtigen vermutlich Araber.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 91858.html
Das habe ich ja geschrieben. Der Judenhass wird importiert und dann wird er beklagt. Und um das alles abzumildern und davon abzulenken, versucht man jetzt, den Judenhass wieder auf Urdeutsche zu transportieren. Irre und beschämend.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:21)

Das habe ich ja geschrieben. Der Judenhass wird importiert und dann wird er beklagt. Und um das alles abzumildern und davon abzulenken, versucht man jetzt, den Judenhass wieder auf Urdeutsche zu transportieren. Irre und beschämend.
Beschämend und entlarvend sind Ihre Äußerungen.
Weder haben Flüchtlinge die Shoah zu verantworten, noch den immer noch grassierenden urdeutschen Antisemitismus in diesem Land.
Dass mittlerweile sogenannter importierter Judenhass dazu kommt, entschuldigt den eigenen nicht!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Raul71 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:21)
Der Judenhass wird importiert.....
Nö, der ist schon lange da:

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32053
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:32)

Nö, der ist schon lange da:

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32053
Natürlich war Judenhass schon da. In Flohstärke. Fragen sie mich bitte nicht, wie ich ihn jetzt beurteile.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wutbürger »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:32)

Nö, der ist schon lange da:

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32053

... und wird importiert.
Von aufgenommenen Flüchtlingen, die traditionsgemäß Juden hassen.

http://www.fr.de/kultur/antisemitismus- ... -a-1408164
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Raul71 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:45)

Natürlich war Judenhass schon da. In Flohstärke.
50 % der AfD Wähler sind nicht "Flohstärke" sondern ein massives Problem.

Glaubst du dieses weg reden von Fakten nimmt der AfD und ihren willfährigen Helfern noch irgendjemand der noch bei Verstand ist ab ?

LOL :D
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:32)

Beschämend und entlarvend sind Ihre Äußerungen.
Weder haben Flüchtlinge die Shoah zu verantworten, noch den immer noch grassierenden urdeutschen Antisemitismus in diesem Land.
Dass mittlerweile sogenannter importierter Judenhass dazu kommt, entschuldigt den eigenen nicht!
Natürlich entschuldigt das nicht. Aber sie sollten endlich mal die inzwischen angenommenen Ausmaße betrachten. Erst durch den Import und solchen Vorkommnissen wie Skandierung von "Juden ins Gas", der "Verbrennung der Israel-Flaggen", der "wüsten Beschinpfungskanonade mit anschließendem Schlagen mit einem Ledergürtel" gegen einen Kippa tragenden Menschen und des "Mobbings muslimischer Schüler gegen jüdische Schüler", um nur ein paar Beispiele zu nennen, hat sich das Ganze jetzt wieder zu einem Riesenproblem in Deutschland entwickelt.
Schnitter hat geschrieben:
50 % der AfD Wähler sind nicht "Flohstärke" sondern ein massives Problem.

Glaubst du dieses weg reden von Fakten nimmt der AfD und ihren willfährigen Helfern noch irgendjemand der noch bei Verstand ist ab ?

LOL :D
Ich bin aus gewissen, von mir schon geschilderten Gründen, absolut gegen die AfD, aber diese leute sind nicht judenfeindlich. Warum sollten sie? Der Islam ist für sie die große Gefahr.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Sep 2018, 11:13)

Um Gottes willen. (Wenns ihn denn gibt). Dann könnte man ja auch die Behauptung aufstellen, Muslime seien von vornherein und mit der Muttermilch potenzielle Antisemiten.
Genau das sind sie um übertragenen Sinne auch:

"Jedoch verdient der muslimische und vor allem anti-israelische Antisemitismus besondere Erwähnung, da er andere Ursprünge hat - und da er immer noch inkonsequent bis verharmlosend diskutiert wird. Arabischer oder türkischer Antisemitismus kennt nicht die Hemmung der Deutschen im Umgang mit Juden. Vielmehr ist er Teil des Alltags, Teil der infantilen, religiösen und politischen Haltung in vielen Familien, Teil der medialen Propaganda in den Sendern der Herkunftsländer, die heute jedermann über Satellit oder Internet auch in Deutschland empfangen kann. Dieser Antisemitismus, in den Herkunftsländern wie in der Diaspora, ist frecher, dreister und emotionaler, als der verhohlene deutsche. Nicht zu Unrecht haben Juden in Deutschland, in Europa vor ihm Angst. [...]
Auch ein starres, geschichtsloses Verständnis des Islam und des Koran führt zu einem islamistisch argumentierenden Antisemitismus. Radikale islamistische Gruppierungen sprechen oft von „Juden als Feinden des Islam“. Tatsächlich befasst sich rund ein Drittel des Korans mit Erzählungen zum Judentum. Solche Geschichten werden aktuell oft aus ihrem historischen und lokalen Kontext gerissen und auf alle jüdischen Individuen und Gruppen in der Gegenwart übertragen.
[...]
Anhänger extremistischer Strömungen, etwa die Salafisten, beziehen sich zur Legitimation ihrer antisemitischen Positionen auch auf islamische Quellen, die neben dem Koran existieren. Sie verbreiten fragwürdige Hadithen (überlieferte Aussagen des Propheten Mohammad), in denen Allah angeblich die Juden verflucht oder wo von der "Armageddon-Schlacht" die Rede ist, dem letzten, tödlichen Gefecht der Muslime gegen alle noch lebenden Juden. Ebenso geschichtsvergessen wird der im Koran beschriebene Konflikt zwischen dem Propheten Mohammed und den jüdischen Stämmen, die damals auf dem Gebiet des heutigen Saudi-Arabien siedelten, schlicht eins-zu-eins auf heutige Juden übertragen."
Quelle


Du solltest langsam damit aufhören, den genuin islamischen Antisemitismus zu leugnen und/oder zu relativieren, dich stattdessen der Realität stellen. Die sieht nämlich etwas anders aus, als du sie gerne darstellst.

"Gerade in diesen Tagen wird klar, wie wenig so manche Akteure dieser Debatte zu einer Verständigung beitragen, wie gefährlich verniedlichend die Rede von den diskriminierten Muslimen gerade in diesem Kontext sein kann. Das Mantra “Wir haben uns alle lieb“ ist irreführend und beschönigend, es bringt uns nicht weiter. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das ist gut so. Doch das bedeutet auch, dass man sich in Deutschland proaktiv und bewusst mit den mitgebrachten Einstellungen und Vorurteilen der Migranten auseinandersetzt. (gleiche Quelle)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Selina
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Antisemitismus ist in jeder Couleur schrecklich und entschieden zu bekämpfen, egal, woher er kommt. Bei Uwe Dziuballa, dem Inhaber des jüdischen Lokals in Chemnitz, weiß ich jedenfalls, dass es über Jahrzehnte hinweg (also schon lange vor der so genannten "Flüchtlingskrise") immer wieder Angriffe von Rechtsextremisten auf sein Lokal und auf ihn gab. Und auch, wenn es keine sichere Statistik gibt (diese muss dringend so aufbereitet werden, dass die Verursacher von Antisemitismus auch deutlich benannt werden), ist es dennoch die übereinstimmende Meinung der Menschen, mit denen ich zu tun hab, dass der rechtsextremische Antisemitismus der größte (und in seiner Gewalt am stärksten wachsende) im Land ist. Gefolgt von muslimischem Antisemitismus und dem anderer Richtungen, darunter auch linken.

Zitat

Eigentlich trägt Uwe Dziuballa sein Judentum mit Stolz. Seine Kippa hat er bisher nie unter einer Baseball Cap versteckt. Aber der Angriff von mutmaßlichen Neonazis auf sein Restaurant Shalom in Chemnitz vor drei Wochen hat einiges für ihn geändert. "Hau ab aus Deutschland, du Judensau", riefen die maskierten Männer am Abend des 27. August, als sie mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr sein Restaurant angriffen.

Anfeindungen sind für ihn nichts Neues. Bis vor sechs Jahren hatte er sein Restaurant noch nahe des Chemnitzer Hauptbahnhofs, damals gab es die Nazi-Laufkundschaft, die zufällig das Restaurant gesehen und "Juden ins Gas" gerufen hat. Auch einen abgehakten Schweinskopf hat er dort mal vor der Tür gefunden.

Doch neu ist für Dziuballa die Gewalt. "Die Unbeschwertheit ist weg", sagt er. Angst habe er nicht, aber er wolle sein Umfeld nicht gefährden. Deswegen zieht er jetzt, wenn er mit anderen unterwegs ist, die Baseball Cap über die Kippa. Für seine Familie bewertet er das Risiko als zu hoch, offen das Judentum zu leben...

...Der Antisemitismus-Beauftragte des Bundesregierung, Felix Klein, sieht die Gründe für die Verrohung der Gesellschaft nicht nur bei den sozialen Medien, auch der politische Diskurs habe sich verändert - vor allem durch die AfD. Wenn Erinnerungspolitik angegriffen und Gedenkstätten in Frage gestellt würden, führe das zu einer Atmosphäre, in der antisemitische Theorien aufblühen, so Klein. "Schuldabwehrmechanismen werden begünstigt. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass dann antisemitisch gehetzt wird."


https://www.tagesschau.de/inland/antise ... d-101.html
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Cat with a whip
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Cat with a whip »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:32)

Nö, der ist schon lange da:

https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32053
In Berlin zeigt die letzte Zählung dass der rechtsextremistisch motivierte Antisemitismus mit Abstand die Statistik anführt. Islamistischer, politischer (Nahost) wie auch linker Antisemitismus sind zwar signifikant, jedoch ist der rechte Antisemitismus ungleich höher als alle anderen zusammen.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/jude ... 88416.html
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 Sep 2018, 13:59)

In Berlin zeigt die letzte Zählung dass der rechtsextremistisch motivierte Antisemitismus mit Abstand die Statistik anführt. Islamistischer, politischer (Nahost) wie auch linker Antisemitismus sind zwar signifikant, jedoch ist der rechte Antisemitismus ungleich höher als alle anderen zusammen.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/jude ... 88416.html
Wundert mich nicht. Zugleich wundert mich nicht, dass das Bedrohungsgefühl bei vielen Juden in Berlin teilweise genau umgekehrt ist.
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Dark Angel
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Sep 2018, 11:48)

Darf ich dich als Gegenargument daran erinnern, dass ich in gefühlt 100 und real vielleicht mindestens 10 Beiträgen auf den immanenten und historisch nachgewiesenen Zusammenhang zwischen SOzialdemokratismus und Eugenik hingewiesen habe? Insbesondere in der skandinavischen sozialdemokratisch geprägten Vision des "Volksheims". Dass in Schweden noch bis sage und schreibe 1976 angeblich "Geistesschwache" zwangssterilsiert wurden. Dass es einen inneren systemischen Zusammenhang zwischen klassischem Sozialdemokratismus und nationalsozialistischer Rassehygiene gibt. Dass die Nobelpreisträger ALva und Gunnar Myrdal eigentlich als Rassehygieniker anzusehen sind. Dass das ganze Problem in Skandinavien selbst amnesieartig verdrängt wird.
1. Es gibt keinen "Sozialdemokratismus" (als eigene Ideologie)! Es gibt nur Sozialdemokraten und die wiederum lehnen sich an die Ideologie das Marxismus an.

2. sprechen wir über den Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Problem in Deutschland, damit über Antisemitismus auch im linken politischen Spektrum, zu dem auch Sozialdemokraten gehören und NICHT über die Eugenik der skandinavischen Sozialdemokraten.

3. sind Antisemitismus und Eugenik zwei grundverschiedene Kategorien, die nichts miteinander zu tun haben.

4. gibt es KEINEN "systemischen Zusammenhang zwischen klassischem Sozialdemokratismus und nationalsozialistischer Rassehygiene", weil es a) KEINEN "Sozialdemokratismus" gibt (siehe oben!) und b) Eugenik nichts mit Sozialdemokraten und deren Ideen zu tun hat. Eugenik reicht bis in die Antike zurück ==> Platons "Politeia" UND es gab eugenische Ansätze in vielen Staaten/Gesellschaften.

5. haben Rassenhygiene und (moderne) Eugenik ihre Wurzeln im Sozialdarwinismus, welcher wiederum nicht das geringste mit Sozialdemokraten zu tun hat.

6. bastelst du wieder mal Strohmänner und weichst auf Nebenschauplätze aus!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Raul71 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:58)
Ich bin aus gewissen, von mir schon geschilderten Gründen, absolut gegen die AfD, .....
Klar. Und ich bin der Kaiser von China.
...aber diese leute sind nicht judenfeindlich.
Nein natürlich nicht:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... r-AfD.html

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ismus.html

https://www.huffingtonpost.de/entry/ant ... dd765a0ee8

Momentan stellen AfD Mitglieder und Fanboys einem Satiriker hinterher, fotografieren sein Klingelschild ab und stellen es ins Netz.

Der Künstlername des Mannes ist "Silberstein", was den AfD Mob natürlich zusätzlich motiviert, Morddrohungen inklusive:

https://www.stern.de/politik/deutschlan ... e=standard
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Moses
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Ich vermag den Zusammenhang zwischen Nudismus und Antisemitismus nicht zu erkennen, liegt vielleicht auch an der Uhrzeit . . .
Ich lass dann mal zu bis morgen und betrachte das ganze noch mal bei Licht

Moses
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Mit der dringenden Aufforderung, doch bitte beim Thema zu bleiben, mach ich hier wieder auf.

Moses
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Wollt ihr mich verarschen?

Nun gut, dann ist halt wieder zu . . .

Moses
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nach Abkühlung wieder geöffnet.
Bitte beim Thema bleiben

Moses
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Erstmals bundesweite Meldestelle gegen Antisemitismus:

" Die Erfassungsstelle soll als unabhängiger, eingetragener Verein konzipiert werden. Dort mitarbeiten werden neben Rias unter anderem auch der Zentralrat der Juden und verschiedene jüdische Gemeinden. Die neue Zentralstelle soll die Arbeitsweise der regionalen Meldestellen koordinieren und die Qualität der Angaben sicherstellen. Langfristig soll ein flächendeckendes Netzwerk an Stellen entstehen. „Das übergeordnete Ziel ist die Sicherstellung einer bundeseinheitlichen, zivilgesellschaftlichen Erfassung antisemitischer Vorfälle“, sagt Benjamin Steinitz, Leiter von Rias in Berlin."
Bei seinem Amtsantritt im Frühjahr hatte Klein angekündigt, sich mit der Erfassung antisemitischer Vorfälle beschäftigen zu wollen. Schon lange weisen Kritiker darauf hin, dass die offiziellen Zahlen nicht mit den Erlebnissen vieler Juden übereinstimmten. So würden nach der Polizeilichen Kriminalstatistik 90 Prozent aller antisemitischen Straftaten von Rechtsextremisten begangen. „Von Juden in Deutschland höre ich aber etwas anderes. Vor allem der muslimische Antisemitismus ist stärker, als es in der Statistik zum Ausdruck kommt“, sagte Klein Ende April im WELT-Interview.
https://www.welt.de/print/die_welt/arti ... ismus.html

Hoffen wir mal, dass nicht nur gemeldet und erfasst wird, sondern auch gehandelt, damit z.B. der jüdische Comedian Oliver Polak so etwas nicht mehr sagen muss:
Auch in seiner Branche sei der Comedian und Kabarettist mit Antisemitismus konfrontiert worden, erzählt Oliver Polak im Gespräch weiter. Ein Kollege habe ihn etwa nachts angerufen, mit der Frage, ob es denn stimme, dass die Juden ein Mittel gegen Krebs gefunden hätten, das sie anderen Menschen aber vorenthalten würden.
Es mangele an Menschen, die aufstehen und sagen: „Jetzt reicht’s! … Die Lücke für den Antisemitismus entsteht da, wo man sagt, ach komm, der meinte das doch nicht so, ach, der hatte was getrunken.“ Dies habe es begünstigt, dass heute Sachen salonfähig seien, „die man vor 20 Jahren nie hätte aussprechen können“.
(..)
„Wenn ich Angela Merkel in Yad Vashem sehe, wie sie einen Kranz niederlegt, und dann sehe ich, was hier in Deutschland gerade los ist, da habe ich echt das Gefühl, dass die deutschen Politiker besser mit toten Juden umgehen können als mit lebendigen.“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ol ... _id=430209

Und so etwas nicht mehr passiert:
Eine Gruppe Jugendlicher hat in der Nacht zum Sonntag die Synagogen-Gedenkstätte in Eisenach mit rechtsextremistischen Aufklebern verschandelt. Die Tatverdächtigen konnten noch in Tatortnähe festgestellt werden, teilte die Polizei in Gotha am Montag mit.
Bei den vier 16- bis 20-Jährigen, darunter eine Frau, seien weitere Aufkleber sowie Sturmhauben und Kopfbedeckungen mit Symbolen verfassungswidriger Organisationen, ein Elektroschocker und ein Schlagring gefunden worden.
https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/32912
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Die Forderung ist nicht gut. Statt über Suffaussagen zu protokollieren sollte man die Person erstens erst mal dabei stoppen, sich selbst und andere zu blamieren und zweitens nach Ausnüchterung mal ein ernstes Gespräch suchen. Übrigens auch in Feuerwehren und Sportvereinen, wo Alkohol und A. beide überproportional leider vorkommen. Bei Bundeswehr und Polizei sowieso.

Durch das zeitnahe Gespräch merkt man schon, ob es ein Suffproblem, ein A-Problem oder ein peinlicher, schlimmer Ausrutscher war. Entsprechend kann man auch konsequent handeln. Solche Meldevereine vergiften nur das Klima. Denken wir nur mal an metwo und metoo, beides sehr schädlich für die vorgeblichen Anliegen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Oct 2018, 13:19)

Die Forderung ist nicht gut. Statt über Suffaussagen zu protokollieren sollte man die Person erstens erst mal dabei stoppen, sich selbst und andere zu blamieren und zweitens nach Ausnüchterung mal ein ernstes Gespräch suchen. Übrigens auch in Feuerwehren und Sportvereinen, wo Alkohol und A. beide überproportional leider vorkommen. Bei Bundeswehr und Polizei sowieso.

Durch das zeitnahe Gespräch merkt man schon, ob es ein Suffproblem, ein A-Problem oder ein peinlicher, schlimmer Ausrutscher war. Entsprechend kann man auch konsequent handeln. Solche Meldevereine vergiften nur das Klima. Denken wir nur mal an metwo und metoo, beides sehr schädlich für die vorgeblichen Anliegen.
Es geht bei dieser Meldestelle weder darum, Suffaussagen am Stammtisch zu protokollieren noch um eine me too Kampagne, wobei diese wahrscheinlich Erschreckendes zu Tage fördern dürfte.
Es geht, wie im Artikel beschrieben, um die Sicherstellung einer bundeseinheitlichen, zivilgesellschaftlichen Erfassung antisemitischer Vorfälle, und damit auch um relevante Ein- und Größenordnung.
Außerdem gibt es Juden die Möglichkeit, antisemitische Vorfälle anzuzeigen, ohne die Polizei einzuschalten, was viele aus bekannten Gründen vermeiden.

Übrigens, wer sich im Suff, also ungehemmt, judenfeindlich äußert, der ist nicht "ausgerutscht", der denkt so.
Angesichts der Tatsache, dass Judenhass in den letzten Jahren in Deutschland signifikant zugenommen hat, frag ich mich wirklich, zu welcher "Vergiftung des Klimas" diese Meldestelle beitragen könnte.
Befürchtest du, die Gesellschaft könnte giftig auf unbequeme Wahrheiten reagieren?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von jellobiafra »

Ich habe vor kurzem auf Arte eine Dokumentation über Antisemitismus gesehen, da sagte ein jüdischer Krav Magav Lehrer in Berlin, dass antisemitische Gewalttaten in Berlin seiner Erfahrung nach ausschließlich von Muslimen verübt werden, während die Straftaten der Deutschen überwiegend Propagandadelikte sind. Dies könnte den subjektiven Eindruck der Juden in Berlin erklären, da gewalttätige Übergriffe als deutlich bedrohlicher wahrgenommen werden als Beleidigungen und Schmierereien an Wänden. (Abgesehen davon werden bei letzteren seltener die Täter ermittelt und wenn das nicht der Fall ist fallen sie, wie wir mittlerweile wissen, automatisch der Kategorie PMK-Rechts zu.)

Dies ist jetzt erst einmal ein subjektiver Eindruck und ich habe mich gefragt, ob das mit den polizeilich gemeldeten Fällen übereinstimmt. Auf der Website der Amedeu Antonio Stifung werden antisemitische Übergriffe detailliert aufgeführt. Fälle, die 2018 unter „ Antisemitische Gewalttaten“ fallen können, sind folgende:

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ ... elle-2018/
06.07.2018, Antisemitisch motivierte Faustschläge
Berlin
(Berlin)
Quelle:
Jüdische Allgemeine
Nachdem ein syrischer Jude in der Nähe des S-Bahnhofs Hackescher Markt eine größere Gruppe an Männern und Frauen nach Feuer gefragt hat und sie die Kette mit seinem gut sichtbaren Magen David sahen, wurde er von Landsleuten zusammengeschlagen. Das 25-jährige Opfer hat laut Polizeiangaben mehrere Faustschläge ins Gesicht bekommen und wurde nach einem missglückten Fluchtversuch am Boden liegend von der Gruppe geschlagen und getreten. Erst als Passanten dem Mann zur Hilfe eilten, hätten die Angreifer aufgehört und seien geflüchtet. Die alarmierte Polizei nahm nach eigenen Angaben noch in der Nähe drei Frauen im Alter von 15 und 21 Jahren und sieben Männer im Alter von 17 bis 25 Jahren fest und brachte sie in eine Sammelstelle für Gefangene. Der Mann erlitt Platzwunden, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten.

03.06.2018, Jugendliche antisemitisch beleidigt, bedroht, geschlagen und getreten
Berlin
(Berlin)
Quelle:
Jüdische Allgemeine
Vier Jugendliche sind in der Nacht am Berliner Bahnhof Zoo antisemitisch beleidigt, bedroht, geschlagen und getreten worden. Der Vorfall ereignete sich laut Polizeiangaben um kurz nach ein Uhr. Demnach sollen sich drei Unbekannte von der über Lautsprecher abgespielten Musik der drei 17- und einem 16-Jährigen beleidigt gefühlt haben. Im weiteren Verlauf habe das Trio die Jugendlichen judenfeindlich beleidigt, bedroht und angriffen. Die Jugendlichen erlitten leichte Verletzungen, die teils ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Die mutmaßlichen Täter flüchteten. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernahm die Ermittlungen.

17.04.2018, Mit Glasflasche und Gürtel aus antisemitischer Motivation attackiert
Berlin
(Berlin)
Quelle:
JFDA (via Facebook)
Einzig weil er eine Kippa trägt, wird ein junger Israeli am Helmholtzplatz in Berlin-Prenzlauer Berg angegriffen. In einem Video von der Tat, das der Betroffene in einer Facebook-Gruppe teilt, ist zu sehen, wie einer der mutmaßlichen Täter mit einem Gürtel auf den Filmenden einschlägt und ihn wiederholt als "Yahudi" (arabisch: "Jude") bezeichnet, ehe ein anderer Mann ihn wegzieht. Der mutmaßliche Schläger hat laut Polizei bereits zuvor versucht, das Opfer mit einer Glasflasche anzugreifen; eine Zeugin ist dazwischen gegangen.

14.04.2018, Angriff nach Kritik an antisemitischen Plakaten
Berlin
(Berlin)
Quelle:
RIAS (via Facebook)
Als ein Mann im Rahmen der Mietenstopp-Demonstration in Berlin Mitte ein antisemitisches Plakat kritisierte, wurde er von dessen Träger mit dem Plakatrahmen auf den Kopf geschlagen. An der Mitte April stattfindenden Demonstration „Steigende Mieten stoppen“ nahm auch Usama Z. teil. Z. zeigt regelmäßig Plakate mit antisemitischen Parolen an öffentlichen Orten und bei Veranstaltungen wie Demonstrationen. Auf den Plakaten ist u.a. „Die Zionisten regieren die Welt, nicht Trump und nicht Merkel“, „Die Zionisten verbergen sich in dem Geheimdienst, darum führen sie den Terror in die Welt“ sowie „Die zionistischen Staatsanwälte & Rechtsanwälte beteiligen sich am Mord der Ausländer und Politiker“ und „Nazi heißt Nationalistisch Zionistisch und sie sind Faschisten und Terroristen“ zu lesen. In der Vergangenheit ist Z. regelmäßig aggressiv gegen Menschen vorgegangen, die seine Plakate kritisierten. So auch im Rahmen der Mietenstopp-Demonstration am 14. April. Ein anderer Teilnehmer sprach Usama Z. an, die antisemitischen Schilder hätten auf der Demo nichts zu suchen. Daraufhin schlug Z. den Teilnehmer mit dem Holzrahmen unvermittelt auf den Kopf. Der Betroffene konnte sich zwar mit der Hand schützen, zog aber an der Hand und am Kinn leichte Verletzungen sowie ein Hämatom am Bauch davon. Da er im Anschluss an den Schlag über Übelkeit klagte, musste er den Nachmittag zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen. Anwesende Polizeibeamte mussten durch den Betroffenen aufgefordert werden, einzugreifen; sie nahmen schließlich die Personalien der Beteiligten und von Zeug*innen auf. Die Ermittlungen laufen.

29.09.2018, Gewaltsame, antisemitisch motivierte Attacke
Berlin
(Berlin)
Quelle:
Der Tagesspiegel
Am Morgen sprach ein Duo einen 31-jährigen Mann am Rosenthaler Platz auf Englisch unvermittelt an und fragte, ob er ein Jude sei. Als er zurückfragte, warum sie das wissen wollten, schlugen und traten die zwei sofort auf ihn ein. Anschließend seien die Angreifer in ein Taxi gestiegen, mit dem sie den Platz in unbekannte Richtung verließen, gab der attackierte Mann gegenüber der Polizei an. Er erlitt leichte Verletzungen und wurde durch Rettungskräfte zur ambulanten Behandlung in eine Klinik gebracht. Laut Polizei hat das Opfer die niederländische Staatsangehörigkeit und gehört nicht dem jüdischen Glauben an. Zu den mutmaßlichen Tätern liegen keine Beschreibungen vor. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt übernommen.
Die Täter scheinen hier überwiegend wirklich keine Deutschen zu sein. In zwei Fällen waren es Syrer (darunter der Fall mit dem Gürtelschläger, in dem hier die Nationalität nicht erwähnt wird) , dann heißt einer, dessen Nationalität nicht genannt wird, "Usama". Ein Duo kommunizierte in Englisch und einmal sind die Täter Unbekannte über die sonst nichts gesagt wird.

Man kann davon ausgehen, dass es sich hier um alle antisemitisch motivierten Gewalttaten handelt, die bisher 2018 in Berlin stattfanden. (Lt. der mir bekannten Polizei Statistik gab 2018 bisher 4 Fälle. (Statistik betrifft erstes Halbjahr)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Ja, der gewaltbereite Antisemitismus in Deutschland geht überwiegend von Muslimen aus.
In Frankreich hat sich das dermaßen gesteigert, dass nach den Morden an Sarah Halimi und Mireille Knoll 250 prominente Franzosen die Imame ihres Landes aufforderten,
bestimmte Verse des Korans für obsolet zu erklären.
Im April veröffentlichte die Zeitung Le Parisien das Manifest gegen den neuen Antisemitismus:

http://www.leparisien.fr/societe/manife ... 676787.php

Nicht alles daraus lässt sich auf Deutschland übertragen, aber das Wichtigste schon:
Warum herrscht dieses Schweigen? Weil die islamistische Radikalisierung – und der Antisemitismus, den sie mit sich bringt – von manchen Angehörigen der französischen Elite lediglich als Ausdruck einer sozialen Revolte betrachtet wird, obwohl sich dasselbe Phänomen auch in so unterschiedlichen Gesellschaften wie in Dänemark, Afghanistan, Mali oder Deutschland beobachten lässt. Weil zu dem alten Antisemitismus der extremen Rechten der Antisemitismus eines Teils der radikalen Linken hinzutritt, der im Antizionismus einen Vorwand gefunden hat, um aus den Henkern der Juden Opfer der Gesellschaft zu machen.
(..)
Als Konsequenz fordern wir, dass die Verse des Koran, die zur Ermordung und zur Bestrafung der Juden, der Christen und der Ungläubigen aufrufen, von den theologischen Autoritäten für obsolet erklärt werden – so wie die Widersprüche der Bibel und des katholischen Antisemitismus durch das Zweite Vatikanische Konzil aufgehoben wurden –, damit sich kein Gläubiger auf einen heiligen Text berufen kann, um ein Verbrechen zu begehen.
Dass der "neue" Antisemitismus überwiegend von Muslimen ausgeht, befreit die deutsche Gesellschaft allerdings nicht von der Tatsache, dass der alte, schon immer existente Judenhass nach wie vor in deutschen Köpfen spukt
und sein hässliches Gesicht zeigt, wie aus dem von Jellobiafra eingestellten Link hervorgeht.
Der gewalttätige Überfall auf ein jüdisches Restaurant in Chemnitz ging von Deutschen aus, es sind deutsche Rechtsextreme, die jüdische Gräber und Gedenkstätten schänden, es war eine deutsche Sängerin, Lisa Fitz, die im TV
ein antisemitisches Lied absonderte, es war eine deutsche Zeitung, die "Süddeutsche", die eine antisemitische Karrikatur veröffentlichte,es ist eine deutsche "demokratische" Partei, die Antisemitismus hoffähig macht.

Wenn wir den muslimischen Judenhass zum Vorwand nehmen, um den eigenen, auch den auf Israel bezogenen Judenhass zu relativieren und zu verharmlosen, statt gegen beides rigoros vorzugehen, dann werden wir den Kampf gegen Antisemitismus
verlieren, und damit wahrscheinlich auch viele jüdische Deutsche, die unserem Land aus Angst den Rücken kehren werden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

jellobiafra hat geschrieben:(15 Oct 2018, 19:32)

Ich habe vor kurzem auf Arte eine Dokumentation über Antisemitismus gesehen, da sagte ein jüdischer Krav Magav Lehrer in Berlin, dass antisemitische Gewalttaten in Berlin seiner Erfahrung nach ausschließlich von Muslimen verübt werden, während die Straftaten der Deutschen überwiegend Propagandadelikte sind.
Das Problem ist bekannt. Die sonstige Gesellschaft hat ebenso ein schiefes Bild von der Bedrohung durch Zuwanderer und Muslime, warum sollte es bei jüdischen Mitbürgern anders sein? Wichtig ist, erstens nicht Menschengruppen zu dämonisieren, zweitens sich die Kluft zwischen Wahrnehmung und realem Risiko deutlich zu machen, drittens nicht verschiedene Opfergruppen und verschiedene Tätermilieus gegeneinander auszuspielen. Nebenher, warum soll ein Muslim oder ein atheistischer Zuwanderer nicht auch mal rechtsradikal sein? Wo willst du die einsortieren? oder zählen die dann doppelt? In der AfD gibt es sogar ein paar Vorzeigejuden, Russlanddeutsche, Muslime. Linksradikale Kurden wie S. Dagdelen gibt's ja auch. Aber zu denen gern einen separaten Strang, nicht hier.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(14 Oct 2018, 17:35)
Übrigens, wer sich im Suff oder, also ungehemmt, judenfeindlich äußert, der ist nicht "ausgerutscht", der denkt so.
Wer zu viel getrunken hat oder wer sehr erregt streitet, sagt vor allem vieles, das er bei Verstand nicht sagen würde - neben Dingen, die er aus Opportunität nicht sagen würde, unbedachte Zusätze zum eigentlich gemeinten, Beleidigungen um der Beleidigung willen (weil er weiß, dass sie treffen - nicht, weil er sie unbedingt für zutreffend hält), nicht zuende überlegte Gedanken. Alles davon für "den wahren Charakter" zu halten, wäre dumm. Es ist auf jeden Fall ein Anlass, hinterher mal in Ruhe drüber zu reden und der Sache auf den Zahn zu fühlen - am Besten in einem freundlichen Klima. Dazu kann aber eine weitere Eskalation in Form irgendwelcher Meldungen nichts beitragen, nur schaden. Kommt dann heraus, dass das alles wirklich so gemeint war, muss man nicht mehr so freundlich sein. Dann ist ein Zweifel ausgeräumt und man muss sich leider auseinandersetzen.

Natürlich bietet so ein Vorgehen auch denen die schmale Möglichkeit, sich zu besinnen, die bisher tatsächlich irgendwelche Probleme hatten. Auch nicht verkehrt.
Angesichts der Tatsache, dass Judenhass in den letzten Jahren in Deutschland signifikant zugenommen hat, frag ich mich wirklich, zu welcher "Vergiftung des Klimas" diese Meldestelle beitragen könnte.
Befürchtest du, die Gesellschaft könnte giftig auf unbequeme Wahrheiten reagieren?
Ich bin immer skeptisch bei solchen Sammlungen - ob sie nun von rechts oder links kommen, ob es um angebliche Betatschungen von Frauen geht oder um Beschimpfungen von Homosexuellen, von Ausländern, von Juden - oder jeweils die schlimmeren Varianten. Die Qualität und Wahrheit der Anschuldigungen ist schwer nachzuvollziehen. Selbst wenn Opfer gutwillig berichten, können sie oft falsche Wahrnehmungen haben. Daneben bleibt dem offenen Mißbrauch die Tür geöffnet. Der Schaden, der entstünde, wenn sowas rauskommt, wäre erheblich. Der Schaden, der entsteht, wenn jemand zu Unrecht in solche Listen kommt und man es ihm vorhält, ist auch furchtbar.

Rechtsstaat, Unschuldsvermutung, keine Strafe ohne Urteil - gute Prinzipien. Bitter für manche Opfer, wenn im Einzelfall der Nachweis nicht gelingt. Aber alles andere wäre fatal.

Der zunehmende Trend, jemandem etwas vorzuhalten und der muss sich dann begründen, warum der Vorhalt nicht gültig ist - absolut toxisch für die Gesellschaft.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Oct 2018, 08:01)

Das Problem ist bekannt. Die sonstige Gesellschaft hat ebenso ein schiefes Bild von der Bedrohung durch Zuwanderer und Muslime, warum sollte es bei jüdischen Mitbürgern anders sein? Wichtig ist, erstens nicht Menschengruppen zu dämonisieren, zweitens sich die Kluft zwischen Wahrnehmung und realem Risiko deutlich zu machen, drittens nicht verschiedene Opfergruppen und verschiedene Tätermilieus gegeneinander auszuspielen. Nebenher, warum soll ein Muslim oder ein atheistischer Zuwanderer nicht auch mal rechtsradikal sein? Wo willst du die einsortieren? oder zählen die dann doppelt? In der AfD gibt es sogar ein paar Vorzeigejuden, Russlanddeutsche, Muslime. Linksradikale Kurden wie S. Dagdelen gibt's ja auch. Aber zu denen gern einen separaten Strang, nicht hier.
Die jüdische Gesellschaft hat kein schiefes Bild, was den Antisemitismus von Muslimen angeht, die nichtjüdische Gesellschaft hat eins. Im Versuch, jüdische Kritik am musl. Antisemitismus irgendwie zu "verstehen",
verstieg sich Werner Schiffauer, Mitorgansitor der Konferenz "Living with Islamophobia" in der TAZ zu dem bemerkenswerten Satz, Juden und Muslime teilten hier eine Besonderheit: "....sie leben beide in einem Drittland,in diesem Fall Deutschland".
In einem Drittland, deutsche Juden???
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht nur er das so sieht, wenn permanent versucht wird, musl. Judenhetze für marginal und die Kritk daran für islamophob zu halten, oder wie du das ausdrückst, Täter und Opfer
gegeneinander auszuspielen.
In Frankreich haben in den letzten Jahren 52.000 Juden das Land verlassen, weil es die Regierung, die Presse und Gesellschaft für opportun hielten, das Problem kleinzureden und/oder zu ignorieren.
Wollen wir wirklich akzeptieren, dass hier Muslime "Juden ins Gas" schreien, jüdische Kinder aus den Schulen vertreiben, jüdische Bürger physisch angreifen und ihren Juden- bzw. damit verbundenen Israelhass weiter
ausleben können? Wollen wir warten, bis auch hier Juden aus Hass getötet werden?
Antisemitismus richtet sich gegen uns alle, gegen die gesamte deutsche Gesellschaft, denn deutsche Juden sind ein nicht unerheblicher Teil davon, also muss alles dafür getan werden, dieser Entwicklung entgegen zu treten.
Lösungen zu suchen sollte unser aller Aufgabe sein, statt Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben.

Kurz noch zu dieser Sammelstelle: Es geht dabei nicht darum, Herrn X und Frau Y namentlich an den Pranger zu stellen, es geht darum, antisemitische Vorfälle zentral zu erfassen, um sich ein
besseres Bild zu machen und aktiv werden zu können. Den Verantwortlichen traue ich durchaus zu, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, jenseits von Vorverurteilung und Meinungsmache.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Anzahl judenfeindlicher Vorfälle allein in Berlin weiter auf hohem Niveau:

Im ersten Halbjahr 2018 hat die Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) durchschnittlich drei antisemitische Vorfälle pro Tag registriert: 527 gemeldete Taten belegen das konstant hohe Niveau. Im Vorjahreszeitraum waren es 514 Fälle.
Während quantitativ keine besondere Zunahme in der seit 2015 geführten Meldestatistik zu verzeichnen ist, so gibt doch die deutliche Zunahme aggressiver gemeldeter antisemitischer Angriffe und Bedrohungen Anlass zur Sorge. »Gewalttätiger und gezielter« seien die Vorfälle geworden, erklärte RIAS-Projektleiter Benjamin Steinitz.
Häufung 50 Prozent mehr Angriffe gegen Personen wurden registriert, ebenfalls mehr Fälle beleidigenden und verletzenden Verhaltens, aber weniger gezielt antisemitische Sachbeschädigungen, so die Bilanz der Meldestelle.


Reaktionen:
Zu dem nun von RIAS vorgelegten Bericht sagt Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus: »Judenfeindliche Vorfälle verharren in Berlin weiter auf konstant hohem Niveau. Traurig genug! Zusätzlich erleben wir einen massiven Anstieg von körperlicher Gewalt gegenüber Personen, die als Juden erkennbar sind.«
Der Bericht sei sehr verdienstvoll, weil er öffentlich macht, inwieweit jüdisches Leben in Berlin bedroht wird, betont Süsskind. »Im täglichen Engagement gegen Antisemitismus sind wir jedoch alle gefordert. Denn die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus ist der Lackmustest für die deutsche Demokratie nach der Schoa.«
https://www.juedische-allgemeine.de/art ... w/id/33099

Originalbericht mit Daten, Fakten und Beispielen:
https://report-antisemitism.de/media/Be ... n-2018.pdf
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Julian
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Julian »

Jan Böhmermann wird nun auch des Antisemitismus verdächtigt.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 35358.html
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Nun, da man Böhmermann kaum mit fehlender Intelligenz entschuldigen kann, trifft der Vorwurf Antisemitimus zu.
Seine Einstellung zeigt sich ja schon in diesen Worten: "Sorry", soll Böhmermann ihm einmal gesagt haben, "aber dein Judentum ist dein Unique Selling Point, da musste jetzt durch"
Klar doch, wer sich, auch noch komisch, zu seinem Judentum bekennt, der muss solch judenfeindlichen Dreck doch aushalten.
Wahrscheinlich kann Polak noch froh sein, dass sich Böhmermann "nur" die Hände desinfizierte, er hätte ja auch duschen können, aber das wäre dann wohl doch zu deutlich gewesen. :mad2:
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Wolverine
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

jellobiafra
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Re: Antisemitismus

Beitrag von jellobiafra »

Es fällt auf dass das Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) auf deutlich höhere Zahlen
von antisemitischen Gewalttaten kommt wie die Kriminalpolizei.

Kriminalpolizei: 4 antisemitisch motivierte Gewalttaten in Berlin im ersten Halbjahr 2018
RIAS: 18 Angriffe auf Personen, (mit Angriffen sind wohl Körperverletzungen - versucht oder vollendet - gemeint)

Was sind die möglichen Gründe für die unterschiedlichen Zahlen. Spontan würden mir zwei einfallen:

1. Das Opfer meldet die Tat bei RIAS, erstattet aber keine Anzeige bei der Polizei.
2. Das Opfer erstattet zwar Anzeige, die Polizei beurteilt die Tat aber nicht als antisemitisch.

https://report-antisemitism.de/media/Be ... n-2018.pdf
So hat sich die Zahl
gemeldeter antisemitischer Angriffe im Vergleich
zum ersten Halbjahr 2017 von neun auf nun 18 Vorfälle
verdoppelt. Als antisemitische Angriffe erfasste
RIAS Berlin z.B. sechs (zum Teil versuchte) Körperverletzungen
gegen Personen, die aufgrund einer Kippa,
einem Davidstern-Tattoo oder dem Hören von israelischer
Musik als Israelis oder als Jüdinnen_Juden
erkennbar waren. In acht gemeldeten Fällen waren
Kritiker_innen von antisemitischen Äußerungen von
den Angriffen betroffen, zwei Angriffe erfolgten aus
dem antisemitischen „Al-Qudstag-Marsch“. Knapp
über die Hälfte der gemeldeten Angriffe (10) konnten
keinem politischen Hintergrund zugeordnet werden,
drei waren islamistisch motiviert und fünf
links-antiimperialistisch.
Was auch auffällt ist die Zuordnung zu der vermuteten politischen Motivation.

Von den 18 Angriffen waren 3 islamistisch motiviert, 5 links-antiimperialistisch und
10 konnten keinem politischen Hintergrund zugeordnet werden.


Es hätte demnach keinen einzigen erkennbar rechts motivierten Angriff auf Juden gegeben im ersten Halbjahr 2018 in Berlin.
jellobiafra
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Re: Antisemitismus

Beitrag von jellobiafra »

Was jetzt den Böhmermann anbelangt, bin ich etwas ratlos.
Ist man automatisch Antisemit, wenn man einen Antisemiten spielt?
Wieso kriegt es nur der Böhmermann ab?
Wieso werden Somuncu und Heufer-Umlauf nicht thematisiert?
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Vongole
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Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

jellobiafra hat geschrieben:(28 Oct 2018, 07:37)

Es fällt auf dass das Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) auf deutlich höhere Zahlen
von antisemitischen Gewalttaten kommt wie die Kriminalpolizei.

Kriminalpolizei: 4 antisemitisch motivierte Gewalttaten in Berlin im ersten Halbjahr 2018
RIAS: 18 Angriffe auf Personen, (mit Angriffen sind wohl Körperverletzungen - versucht oder vollendet - gemeint)

Was sind die möglichen Gründe für die unterschiedlichen Zahlen. Spontan würden mir zwei einfallen:

1. Das Opfer meldet die Tat bei RIAS, erstattet aber keine Anzeige bei der Polizei.
2. Das Opfer erstattet zwar Anzeige, die Polizei beurteilt die Tat aber nicht als antisemitisch.

https://report-antisemitism.de/media/Be ... n-2018.pdf

Was auch auffällt ist die Zuordnung zu der vermuteten politischen Motivation.

Von den 18 Angriffen waren 3 islamistisch motiviert, 5 links-antiimperialistisch und
10 konnten keinem politischen Hintergrund zugeordnet werden.


Es hätte demnach keinen einzigen erkennbar rechts motivierten Angriff auf Juden gegeben im ersten Halbjahr 2018 in Berlin.
Was die Gründe für die unterschiedlichen Zahlen betrifft, gehe ich von beiden Annahmen aus, wobei mir die Falscheinschätzung durch die Polizei einleuchtender erscheint.

Juden mit den Worten "Verpisst euch, ihr Juden, wir schlagen euch Antideutschen den Kopf ein" anzugreifen, würde ich schon als rechtsmotivierten Angriff sehen.
RIAS hat das wohl als den üblichen Judenhass ohne politischen Hintergrund eingeschätzt, schließlich braucht es für Antisemitismus keine politische, sondern "nur" eine widerwärtige Einstellung.
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