Die Polizei ermittelt.
https://www.tagesspiegel.de/politik/nac ... 80214.htmlAm Donnerstag war durch Recherchen des Tagesspiegels bekannt geworden, dass eine von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel auf Kosten des Bundespresseamtes eingeladene Reisegruppe aus ihrem Wahlkreis am Bodensee am 10. Juli beim Besuch in der KZ-Gedenkstätte in Oranienburg massiv gehetzt hatte. Es handelte sich um fünf bis sechs der insgesamt 17 Teilnehmer, die die Führung "permanent unterbrachen und störten", berichtete die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Die Stiftung beobachtete bei den AfD-Anhängern "manifest rechte und geschichtsrevisionistische Einstellungen und Argumentationsstrategien". Die Existenz von Gaskammern sei in Zweifel gezogen worden, mehrere AfD-Besucher hätten die KZ-Verbrechen verharmlost und relativiert. Ursprünglich waren 50 Teilnehmer angemeldet worden, doch offenbar nur jeder Dritte zeigte überhaupt Interesse am Besuch der Gedenkstätte im brandenburgischen Oranienburg.
Zentralrats-Präsident Schuster sagte weiter: "Für Wahlerfolge ist der AfD offenbar jedes Mittel recht, auch wenn dabei die Würde der NS-Opfer mit Füßen getreten wird." Die KZ-Gedenkstätten seien immer häufiger mit einem solch "beschämenden und inakzeptablen Verhalten von Besuchern" konfrontiert. Sie bräuchten Rückhalt, auch finanziell, um ihre Mitarbeiter auf solche Situationen vorbereiten zu können. "In der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen wurde gut reagiert. Wichtig ist aber auch, solche Vorfälle öffentlich zu machen und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten", erklärte Schuster.
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