Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

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Elfer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Elfer »

GG146 » Di 23. Apr 2013, 22:19 hat geschrieben:
Lange Rede, kurzer Sinn: Friedrich ist ein unverschämtes Großmaul.
Stimmt.

Nur hat er dummerweise manchmal nicht ganz unrecht und da ist auch Kritik am BVerfG notwendig und legitim. Allerdings sollte Herr Friedrich erst einmal seine Ministerkollegen an ihre Pflichten erinnern. Frau Leutheusser-Schnarrenberger hat da ein volles Aufgabenheft.
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GG146
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von GG146 »

Elfer » Di 23. Apr 2013, 22:24 hat geschrieben:
Stimmt.

Nur hat er dummerweise manchmal nicht ganz unrecht und da ist auch Kritik am BVerfG notwendig und legitim. Allerdings sollte Herr Friedrich erst einmal seine Ministerkollegen an ihre Pflichten erinnern. Frau Leutheusser-Schnarrenberger hat da ein volles Aufgabenheft.
Ich bin auch für mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum, aber wenn sich jemand aus unserer gegenwärtigen politischen Klasse anmaßt, das BVerfG anzupissen, ist das einfach nur der Gipfel der Unverschämtheit. Die sollen erstmal zusehen, die Frequenz ihrer Verfassungsbrüche herabzusetzen, dann können sie vielleicht irgendwann in Zukunft als aktive Sachwalter der grundgesetzlichen Ordnung auch Verfassungsrichter kritisieren.
Zuletzt geändert von GG146 am Di 23. Apr 2013, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
Elfer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Elfer »

GG146 » Di 23. Apr 2013, 22:38 hat geschrieben:
Ich bin auch für mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum, aber wenn sich jemand aus unserer gegenwärtigen politischen Klasse anmaßt, das BVerfG anzupissen, ist das einfach nur der Gipfel der Unverschämtheit. Die sollen erstmal zusehen, die Frequenz ihrer Verfassungsbrüche herabzusetzen, dann können vielleicht irgendwann in Zukunft als aktive Sachwalter der grundgesetzlichen Ordnung auch Verfassungsrichter kritisieren.
Man könnte die Gerichte entlasten, wenn man seine Gesetze verfassungskonform formuliert. Diese Schwäche zieht sich wie ein roter Faden durch Regierung(en) und Parlament(e). Es fehlt am notwendigen Handwerkszeug, nicht aber an dem Bedürfnis Blödsinn zu verbreiten.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Elfer » Di 23. Apr 2013, 21:18 hat geschrieben:Aber ich rede von wirklichem Faktenwissen
Na, wenn du dich da mal nicht verrechnest. Es könnten ja heute schon viel mehr Kameras hängen und man verzichtet großenteils aus praktischen Gründen darauf.
Elfer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Elfer »

SoleSurvivor » Di 23. Apr 2013, 22:42 hat geschrieben:
Na, wenn du dich da mal nicht verrechnest. Es könnten ja heute schon viel mehr Kameras hängen und man verzichtet großenteils aus praktischen Gründen darauf.
Das ist so nicht ganz richtig. Wenn Du bedenkst, dass man viele der bestehenden Kameras erst enschalten darf, wenn es fast zu spät ist.

Es geht auch nicht allein um Kameras. Es gibt (zu) viele Baustellen.
cannapower

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von cannapower »

Wie hier schon einmal richtig gesagt wurde, sitzen hinter den Überwachungskameras in Bahnhöfen, U-Bahn Stationen usw. in aller Regel keine Menschen. Die Kameras dienen dazu, im Falle einer Straftat diese zu dokumentieren, den oder die Täter zu identifizieren, eben als Beweismittel. Natürlich wäre eine ständige Präsenz von Überwachungspersonal wie Polizei oder private Sicherheitsdienste besser. aber die müssen bezahlt werden. Es ist schlicht illusorisch, darauf zu hoffen. Menschen können nicht alles überwachen. das bleibt ein Traum.
Und ja, eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Es gilt, mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln das bestmögliche zu erreichen. Wenn man alles schlecht reden will, kann man auch für die Abschaffung der Polizei sein. Die gibt schließlich auch keine 100%ige Sicherheit.
Ach was soll´s. Hier haben ein paar User wohl Langeweile.
Zuletzt geändert von cannapower am Di 23. Apr 2013, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Elfer » Di 23. Apr 2013, 21:44 hat geschrieben: Es geht auch nicht allein um Kameras. Es gibt (zu) viele Baustellen.
Schon klar. Die haben noch mehr Projekte in der Schublade.
Die amtbedingte Paranoia solcher Lobbyisten ist unerschöpflich.
Elfer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Elfer »

SoleSurvivor » Di 23. Apr 2013, 23:39 hat geschrieben: Schon klar. Die haben noch mehr Projekte in der Schublade.
Die amtbedingte Paranoia solcher Lobbyisten ist unerschöpflich.
Hat nicht immer mit Paranoia zu tun :)
Zuletzt geändert von Elfer am Mi 24. Apr 2013, 20:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von jack000 »

Sun Tse » Di 23. Apr 2013, 19:34 hat geschrieben: Durch Kameras fallen Personen weg, welche
-Angst haben erkannt zu werden
-spontan agieren, also keine Zeit haben sich erst einmal Masken etc. zur Identitätsverhüllung zu kaufen
-Die eine größere Hemmschwelle haben und es für sie schwerer ist die Tat vor laufender Kamera zu begehen oder die Kamera vorher zu verdecken (wurde hier ja auch angesprochen)
-Personen wie Taschendiebe, die man im nach hinein vll. identifizieren könnte, wenn das Opfer erst nach der tat merkt dass es beraubt wurde
... und diejenigen, die nach einer Straftat durch die Aufzeichnung erwischt werden konnen und nicht das Glück hatten vor einem Kuscheljustizrichter zu landen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von jack000 »

Unité 1 » Di 23. Apr 2013, 19:45 hat geschrieben: Unwahrscheinlich, da Kameras häufiger automatisch aufzeichnen
Das ist zumindest erstmal der Grund, warum sich unbescholtene Bürger nicht vor Videoüberwachung fürchten müssen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von jack000 »

cannapower » Di 23. Apr 2013, 23:33 hat geschrieben:Natürlich wäre eine ständige Präsenz von Überwachungspersonal wie Polizei oder private Sicherheitsdienste besser. aber die müssen bezahlt werden. Es ist schlicht illusorisch, darauf zu hoffen.
In der Tat sind hohe Kosten ein Faktor. Allerdings:
- Müssen nicht zu jeder Tageszeit an jeder Haltestelle Uniformierte stehen
- Es müssen keine Polizeibeamten sein
- Im Gegenzug fallen auch Kosten durch den Wegfall von Vandalismus weg
- Mehr Sicherheit lockt auch mehr Umsteiger auf den ÖPNV an, was Einnahmen generiert
- Ein öffentlicher Beschäftigungssektor könnte die Kosten gering halten. Und es geht nicht darum, dass die 55-Jährige arbeitslose Sekretärin nun U-Bahnhöfe überwachen soll, sondern unter Arbeitslosen befinden sich nicht selten junge, kräftige Männer ... möglicherweise auch welche, die ohne diesen Job aus Langeweile oder anderen Gründen zum Täter geworden wären.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=4&t=3421
Zuletzt geändert von jack000 am Mi 24. Apr 2013, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 » Mi 24. Apr 2013, 19:14 hat geschrieben:-Personen wie Taschendiebe, die man im nach hinein vll. identifizieren könnte, wenn das Opfer erst nach der tat merkt dass es beraubt wurde
... und diejenigen, die nach einer Straftat durch die Aufzeichnung erwischt werden konnen und nicht das Glück hatten vor einem Kuscheljustizrichter zu landen.[/quote]
Dafür kommen die dazu, denen die Videoaufzeichnung den Kick gibt. Schon heute nehmen Jugendliche ja ihre Taten auf Mobiltelefon auf als Video.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von jack000 »

Soviel zum Thema "Es gibt keinen Abschreckungseffekt":
Der Ausbau der Videoüberwachung hat die BVG offenbar sicherer gemacht. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Senats gab es auf Bahnhöfen, in Bussen, U- und Straßenbahnen weniger Gewalt. Insgesamt registrierte die Verwaltung von Innensenator Frank Henkel (CDU) im vergangenen Jahr 3183 Fälle von Körperverletzung, Raub, Nötigung und Sexualstraftaten. Das sind 714 Fälle weniger als 2011. „Es ist tatsächlich so, dass die Kameras eine abschreckende Wirkung auf Täter haben; man kriegt mit, dass man gesehen wird bei der Tat“, erklärt BVG-Sprecherin Petra Reetz den Rückgang.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/v ... 84288.html
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Unité 1 »

jack000 » Fr 26. Apr 2013, 13:32 hat geschrieben:Soviel zum Thema "Es gibt keinen Abschreckungseffekt":

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/v ... 84288.html
Soviel zum Thema "Es gibt einen Abschreckungseffekt": ( :rolleyes: )*
Am Potsdamer Hauptbahnhof ist demnach die Zahl der Straftaten um rund die Hälfte zurückgegangen. Im Jahr 2001, als die Überwachungsanlage zunächst in einem Probeprojekt in Betrieb genommen wurde, waren 234 Straftaten in dem Bereich festgestellt worden, 2003 waren es noch 182. Seit 2006 schwankt die Zahl um die hundert pro Jahr, mal waren 118, 82 oder 104. Im Jahr 2011 waren es glatt einhundert Straftaten.
[...]
Auffällig ist eine weitere Statistik, die Zweifel am angeblich positiven Effekt der Videoüberwachung bestätigt. Im angrenzenden Bereich zum Bahnhof verzeichnete die Polizei zunehmende Kriminalität. Um 27 Prozent ist dort die Zahl der Straftaten gestiegen. 2003 waren 764 Fälle im angrenzenden Bereich registriert worden, 2011 waren es 972. Für das Jahr 2009 sind sogar 1082 Straftaten erfasst, das wäre in Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zu 2003
[...]
Zudem könne der Rückgang der Straftaten am Bahnhof nicht nur auf die Videoüberwachung zurückgeführt werden, weil in Potsdam insgesamt weniger Straftaten festgestellt werden. 2003 waren es 21 669, im Jahr 2011 dann 17 469, ein Rückgang von fast 20 Prozent.
siehe hier

* Natürlich gemeint im Sinne der Kriminalitätsverhinderung
Zuletzt geändert von Unité 1 am Fr 26. Apr 2013, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von derkleine »

Also ich hätte lieber mehr Polizei die Streife gehen. Das ist abschreckender als eine Videokamera. Videokameras können bei der Aufklärung helfen, nützen aber nicht richtig bei der Abschreckung.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

derkleine » Fr 3. Mai 2013, 13:51 hat geschrieben:Also ich hätte lieber mehr Polizei die Streife gehen.
Ja. Am Liebsten wäre mir natürlich, die Leut würden sich einfach an die Gesetze halten.
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GG146
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von GG146 »

Elfer » Di 23. Apr 2013, 22:41 hat geschrieben:
Man könnte die Gerichte entlasten, wenn man seine Gesetze verfassungskonform formuliert. Diese Schwäche zieht sich wie ein roter Faden durch Regierung(en) und Parlament(e). Es fehlt am notwendigen Handwerkszeug, nicht aber an dem Bedürfnis Blödsinn zu verbreiten.
Die Schwächen der Politiker strahlen auf das BVerfG aus, solange Berufspolitiker die Richter aussuchen.

Der ehemalige Präsident des BVerfG Papier hat sich in einem Welt - Interview zu Herrn Friedrichs Kritik am derzeitigen Präsidenten geäußert.

Das habe ich auf einem anderen Forum dazu geschrieben:

Die Welt: Spielt sich ein Machtkampf zwischen Berlin und Karlsruhe ab?

Papier: Nein. Es gibt ja auch umgekehrte Vorwürfe. Ich kann mich gut erinnern, dass namhafte Politiker dem Bundesverfassungsgericht gelegentlich zu große Zurückhaltung vorgeworfen haben. Bei der berühmten Kopftuch-Entscheidung hat man den Richtern sogar Feigheit unterstellt, weil sie dem Gesetzgeber viel Spielraum gelassen haben. Ich habe jedenfalls keine Befürchtungen, dass es zu einer tiefgreifenden Erschütterung unseres Verfassungsgefüges kommt. Die Akzeptanz des Bundesverfassungsgerichts ist enorm.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Licht.html

Das liest sich ganz so, als würde er den Worten des Bundesinnenministers (und diesem selbst) nicht viel Gewicht zumessen. Mit der Einschätzung liegt er sicher richtig.

Das hier sehe ich allerdings ganz anders:
Die Welt: Wie verträgt sich die Mitgliedschaft in einer politischen Partei mit dem höchsten Richteramt?

Papier: Da habe ich überhaupt keine Bedenken. Parteipolitische Zurückhaltung ist natürlich geboten.

Die Welt: Also merkt man es auch nicht, dass Sie auf Vorschlag der CSU und Ihr Nachfolger Voßkuhle auf Vorschlag der SPD gewählt worden sind?

Papier: Ich glaube, sagen zu dürfen: In den beiden Fällen, die Sie genannt haben, ist, beziehungsweise war das so.

Die Welt: Die Rechtsprechung zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gilt manchen als Beleg für den Willen der Richter, Gesellschaftspolitik zu betreiben.

Papier: Den Vorwurf halte ich nicht für zutreffend, obwohl ich bei der Grundsatzentscheidung zur Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft ein Sondervotum gefertigt habe. Die Senatsmehrheit war der Auffassung, dass der besondere Schutz von Ehe und Familie nicht berührt ist, wenn der Gesetzgeber andere Lebensformen mit vergleichbaren Rechten und Pflichten ausstattet. In der Folge dieser Grundsatzentscheidung hat es eine Angleichung auf verschiedenen Feldern gegeben. Offen sind noch das Ehegattensplitting und das volle Adoptionsrecht.
Wenn Richter von Politikern nach Parteibuchproporz ausgesucht werden, ist naturgemäß die politisch-ideologische Einfärbung früherer Urteilsbegründungen oder wissenschaftlicher Texte der Kandidaten der Maßstab für die Personalentscheidungen. Verfassungsrichter kann man also nur werden, wenn man bereits in der Vergangenheit verfassungsrechtliche Fragen durch eine die richterliche Objektivität beeinträchtigende politisch - ideologische Brille betrachtet hat. Bei allem Respekt vor der Integrität des Gerichts: Das kann wirklich nur zu suboptimalen Personalentscheidungen führen.

Das von den Welt - Journalisten als Beispiel angeführte Verfahren belegt dies m. M. n. auch. Für die Auffassung, dass die gleichgeschlechtliche Partnerschaft den besonderen Schutz von Ehe und Familie beeinträchtige, braucht man schon ein (konservative) ideologische Brille, ansonsten ist dafür überhaupt kein handfester sachlicher Grund darstellbar.

Deshalb gehört das hier seit der Gründung von Grundgesetz Aktiv e. V. im Jahre 2008 zu unseren Hauptanliegen:
(...)

Künftig soll eine völlig neu in der Verfassung zu verankernde Bundesversammlung direkt vom Volk gewählt werden und sowohl den Bundespräsidenten als auch die Verfassungsrichter bestimmen. Da diese Aufgabe nur wenig Zeit in Anspruch nimmt, können auch solche Personen für einen Sitz in der Bundesversammlung kandidieren, die parteilos und keine Berufspolitiker sind. Es kommt nur darauf an, im jeweiligen Wahlkreis ein besonders hohes Ansehen bei der örtlichen Bevölkerung zu genießen.

(...)
http://grundgesetzaktiv.de/ziele.htm
cannapower

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von cannapower »

Grundsätzlich fände ich natürlich die Präsenz von Sicherheitspersonal auf U- oder S- Bahnhöfen und anderen Orten gut. Nur ist das einfach nicht bezahlbar. Es ist schlicht illosorisch zu hoffen, dass zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten in allen "gefährdeten" U-Bahnstationen Polizisten oder private Sicherheitsdienste patrollieren. Teilweise geschieht das ja, z.B. auf einigen Linien in Berlin. Ist aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für mehr ist einfach das Geld nicht da. Deshalb wird auf mehr Kameraüberwachung gesetzt. Egal, wer die U-Bahnhöfe der Großstädte überwachen soll: Es wäre ein ganzes Heer erforderlich. Und das sind dann ganz bestimmt keine 450,- Euro Kräfte sondern gut verdienende Sicherheitsleute. Aber gut, man kann ja mal über eine Preiserhöhung im ÖPNV sprechen (Sicherheitszuschlag). :p
Zuletzt geändert von cannapower am Mo 6. Mai 2013, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

[quote="cannapower » Mo 6. Mai 2013, 19:41"]gut verdienende Sicherheitsleute./quote]

:D :D :D

Im Sicherheitsgewerbe gibts Preiskämpfe, teilweise ruinös. Wirkliche Sicherheit bietet nur Personal vor Ort, da Videokameras dir nicht helfen, wenn du am Boden liegst.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von cannapower »

Das ist mir durchaus klar. Ich denke eben nur realistisch.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Alexyessin »

Ich bin natürlich dagegen. Diese ewige Rumspitzelei hat den Staat nicht mehr sicher gemacht, als er es eh schon ist.
Es nützt die beste Überwachung nichts, wenn ich keine Polizisten habe, die vor Ort sind.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Alexander Reither » Mo 13. Mai 2013, 08:41 hat geschrieben:Ich bin natürlich dagegen. Diese ewige Rumspitzelei hat den Staat nicht mehr sicher gemacht, als er es eh schon ist.
Es nützt die beste Überwachung nichts, wenn ich keine Polizisten habe, die vor Ort sind.
Genau so ist es. Möglicherweise muss man aber auch die Bevölkerung mehr in Sicherheitskonzepte einbeziehen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Alexander Reither » Mo 13. Mai 2013, 08:41 hat geschrieben:Ich bin natürlich dagegen. Diese ewige Rumspitzelei hat den Staat nicht mehr sicher gemacht, als er es eh schon ist.
Es nützt die beste Überwachung nichts, wenn ich keine Polizisten habe, die vor Ort sind.
Genau so ist es. Möglicherweise muss man aber auch die Bevölkerung mehr in Sicherheitskonzepte einbeziehen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von cannapower »

SoleSurvivor » Mo 13. Mai 2013, 18:42 hat geschrieben: Genau so ist es. Möglicherweise muss man aber auch die Bevölkerung mehr in Sicherheitskonzepte einbeziehen.
Wie meinst du das konkret? Kostenlose Ausbildung im Nahkampf, besser Selbstverteidigung? Ausrüstung aller gefährdeten Menschen (wer ist potenziell gefährdet?) mit Pfefferspray und einem Notfallpieper? Bildung von Bürgerwehren? Die Bevölkerung dahingehend aufklären, wann für sie "Sperrstunde" ist? Deeskalationstraining?...
Ich denke, dass du das alles nicht meinst. Aber was dann?
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Die Übernahme bestimmter Ordnungsfunktionen sollte bei entsprechender Eignung und Ausbildung auch im Ehrenamt möglich sein. Beispielsweise könnten Pensionäre bei der Ausstellung von Falschpark-Zetteln und der Anordnung von Abschleppungen bei Gefährdung der Öffentlichkeit (zB Feuerwehrzufahrt) fallbezogen mitwirken. Arbeitslose könnten geringfügig angestellt und in der Handhabung von Laserpistolen bei Geschwindigkeitskontrollen unterwiesen werden. Dies würde Polizisten für eigentliche Sicherheits- und Ermittlungsaufgaben freimachen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Milady de Winter »

SoleSurvivor » Fr 17. Mai 2013, 09:40 hat geschrieben:Die Übernahme bestimmter Ordnungsfunktionen sollte bei entsprechender Eignung und Ausbildung auch im Ehrenamt möglich sein. Beispielsweise könnten Pensionäre bei der Ausstellung von Falschpark-Zetteln und der Anordnung von Abschleppungen bei Gefährdung der Öffentlichkeit (zB Feuerwehrzufahrt) fallbezogen mitwirken. Arbeitslose könnten geringfügig angestellt und in der Handhabung von Laserpistolen bei Geschwindigkeitskontrollen unterwiesen werden. Dies würde Polizisten für eigentliche Sicherheits- und Ermittlungsaufgaben freimachen.
Wobei die beiden von Dir genannten Beispiele im Grunde eh nicht von "richtigen" Polizisten ausgeführt werden. Aber ich weiß, worauf Du hinaus willst.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Milady de Winter » Fr 17. Mai 2013, 08:53 hat geschrieben: Wobei die beiden von Dir genannten Beispiele im Grunde eh nicht von "richtigen" Polizisten ausgeführt werden. Aber ich weiß, worauf Du hinaus willst.
Ja, die Knöllchen kommen normalerweise vom Ordnungsamt, in manchen Regionen als "Stadtpolizei" verkleidet. Überwachung des rollenden Verkehrs nimmt teilweise aber auch die Polizei wahr.

Es geht darum, dass Polizisten Verbrecher jagen sollen und man für solche harmloseren Ordnungsfunktionen neue Modelle finden muss.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Milady de Winter »

SoleSurvivor » Fr 17. Mai 2013, 10:38 hat geschrieben: Ja, die Knöllchen kommen normalerweise vom Ordnungsamt, in manchen Regionen als "Stadtpolizei" verkleidet. Überwachung des rollenden Verkehrs nimmt teilweise aber auch die Polizei wahr.

Es geht darum, dass Polizisten Verbrecher jagen sollen und man für solche harmloseren Ordnungsfunktionen neue Modelle finden muss.
Klar. Aber für die richtigen Fälle musst Du dann auch gleich neue Polizisten suchen. Wenn ich mir da so manche Typen ansehe...
Zuletzt geändert von Milady de Winter am Fr 17. Mai 2013, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

An einem dicken Polizisten kommt keiner vorbei, wenn die Tür eng genug ist. Der andere Kollege kann derweil die Verfolgung aufnehmen ;-)
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Milady de Winter »

SoleSurvivor » Fr 17. Mai 2013, 10:42 hat geschrieben:An einem dicken Polizisten kommt keiner vorbei, wenn die Tür eng genug ist. Der andere Kollege kann derweil die Verfolgung aufnehmen ;-)
Von der Statur sprach ich nicht, die ist nicht aussagekräftig. Mir ging's mehr um die Haltung und Motivation, überhaupt erst mal den Arsch zu bewegen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

Übermotivierte Polizisten haben wir in den BFE-Einheiten genug. Wo soll ich hinschicken?
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von jack000 »

Der Freisinger Piraten-Politiker Franz Josef Bachhuber ist von zwei jungen Männern in der S-Bahn nach Freising zusammengeschlagen worden. Zuvor hatte er sie aufgefordert, das Rauchen im Zug zu lassen. Nun sucht die Polizei nach den Tätern.

...
Die Videoaufnahmen aus der S-Bahn seien "sehr hilfreich, der Vorfall hat sich bestätigt", sagte Hauner. Die Lage sei demnach eskaliert, als der 55 Jahre alte Politiker die Notbremse zog. Einer der Jugendlichen habe die Notbremse wieder lösen wollen. "Dabei kam es zur Rangelei."
http://www.welt.de/regionales/muenchen/ ... tiker.html

Sollte er als "Pirat" nicht auf die Auswertung der Videoüberwachung verzichten?
http://www.piraten-schwaben.de/offiziel ... 3-04/9663/
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 » Mi 22. Mai 2013, 11:23 hat geschrieben: http://www.welt.de/regionales/muenchen/ ... tiker.html

Sollte er als "Pirat" nicht auf die Auswertung der Videoüberwachung verzichten?
http://www.piraten-schwaben.de/offiziel ... 3-04/9663/
Bei den Piraten kommt auch erst das Fressen und dann eine Weile nichts, bevor wieder was kommt.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Wölfelspitz »

Die Videoüberwachung müssen sie wohl oder übel dann eben fordern, weil's eh rauskommt, wenn überall Filme entstehen. Aber im Zweifel machen die eh schon alles, was sie wollen. Das ist meine Meinung.

http://www.wiwo.de/technologie/digitale ... 62282.html

"Im Zuge des Prozesses stellte Kim Dotcoms Verteidigung klar, dass der vermeintliche Kriminelle entgegen der geltenden Rechtslage vom neuseeländischen Nachrichtendienst GCSB (Government Communications Security Bureau) ausgespäht wurde. Als leidenschaftlicher Computerspieler hatte Dotcom bemerkt, dass seine Hochgeschwindigkeitsverbindung ins Internet immer langsamer wurde.

Dotcom hat es geschafft, dass die Bespitzelung vom Gericht ebenso für illegal erklärt wurde, wie die Razzia vom 20. Januar 2012. Der für den GCSB zuständige Ministerpräsident John Key entschuldigte sich öffentlich."


Ist zwar Neuseeland, aber warum soll das hier anders laufen.... Hinterher kann man sich immer noch entschuldigen, lautet wohl die Devise. Wenn man sich nicht wehrt, ziehen die einen glatt aus.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Di 18. Jun 2013, 00:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von wuehler »

Meine Meinung zu diesem Thema:

ein weiterer Schritt in Richtung TOTALÜBERWACHUNG der Bürger, BND, NSA, usw lassen grüßen!

Ich glaube die treibende Kraft hinter all dem ist Schäuble, auch wenn er jetzt FM ist, er ist es auch der die
Grundlagen für den Einsatz der Bundeswehr im Inneren, also gegen seine Bürger, vorantreibt;
dazu werden u.a. auch immer wieder diese horror Szenen des Terrorismus/Islamismus erzeugt um letztendlich
Fakten und Argumente zu schaffen.
Schäuble muss einen derartigen Hass/Angst auf Menschen haben..... aber vieleicht hängt das mit seinem Status:
Krüppel im Rollstuhl zusammen, auf jeden Fall ein sehr gefährlicher und nützlicher Idiot im System und ein Fall für den Psychiater.

Irgendwie erinnert mich der Mann an den Krüppel mit dem Klumpfuß, der war auch so ein Hetzer und Menschenhasser.
Zuletzt geändert von wuehler am Do 20. Jun 2013, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Seite steht,
denn die Wut ist die unbeherrschte Tochter des Zorns! (Papst Gregor der I.- 8. Jahrhundert und Georg Schramm-Kaberttist - 21. Jahrhundert)
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Wölfelspitz »

Es ist alles noch viel schlimmer:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 07283.html

Und was nützt es eigentlich, wenn Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger solche Programme in Deutschland für undenkbar erklärt? Schließlich kann man bei Bedarf ja immer noch bei seinen "Freunden" nachfragen. Das kommt dann wohl auf das Gleiche raus.

Und wenn der Whistleblower dann auch noch sagt, dass wir keine Ahnung hätten, was alles möglich sei, muss man die Vorstellung einer wirksamen Existenz von Datenschutz wohl als bloße Illusion abtun.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von wuehler »

Manchmal frage ich mich: warum hat dieser Staat, wie auch andere Staaten, nur so eine wahnsinnige Angst vor seinen Bürgern?
das fortwährend der Wunsch nach "totaler Überwachung" kreist.

Ist es das schlechte Gewissen, genau zu wissen, dass das Volk von ihnen belogen und betrogen wird? und wenn sie, die Bürger das erfahren
geht es ihnen an den Kragen! den Damen und Herren Volksvertreter.

Wer mit offenen Karten spielt, hat i.d.R. auch nichst zu befürchten :cool:
Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Seite steht,
denn die Wut ist die unbeherrschte Tochter des Zorns! (Papst Gregor der I.- 8. Jahrhundert und Georg Schramm-Kaberttist - 21. Jahrhundert)
hafenwirt
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von hafenwirt »

wuehler » Sa 22. Jun 2013, 14:27 hat geschrieben:Manchmal frage ich mich: warum hat dieser Staat, wie auch andere Staaten, nur so eine wahnsinnige Angst vor seinen Bürgern?
das fortwährend der Wunsch nach "totaler Überwachung" kreist.
Das ganze kommt ja auch von den eigenen Bürgern. Es brauch ja nur alle paar Monate ein Terrorist über so eine Technik festgenommen werden, dann wird gejubelt seitens des Volkes.
Natürlich immer mit dem Lieblingssatz "Wer nichts illegales tut, der brauch auch keine Angst zu haben".
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachu

Beitrag von Wölfelspitz »

Wölfelspitz » Sa 22. Jun 2013, 12:24 hat geschrieben:Es ist alles noch viel schlimmer:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 07283.html

Und was nützt es eigentlich, wenn Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger solche Programme in Deutschland für undenkbar erklärt? Schließlich kann man bei Bedarf ja immer noch bei seinen "Freunden" nachfragen. Das kommt dann wohl auf das Gleiche raus.

Na, was hab ich gesagt: Darüber hinaus sagte er, dass etwa die Briten nach Gefahrenherden für die westlichen Gesellschaften suchten und die Partner am Ergebnis beteiligten.

:rolleyes:
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jack000
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von jack000 »

Brutale Attacke in Altenessen: Polizei zeigt Schock-Video

Mit einem schockierenden Video fahndet die Polizei nach Männern, die in Altenessen an einer Bushaltestelle zwei Männer zusammengeschlagen haben.

Mit einem schockierenden Video fahndet die Polizei nach vier jungen Männern, die an der Bushaltestelle Altenessen-Mitte zwei Männer (23 und 26 Jahre alt) brutal angegriffen und verprügelt haben. Das Video ist von der Überwachungskamera im Bus aufgenommen worden und zeigt die Angriffe, die sich direkt vor der offenen Bus-Tür am Bussteig abgespielt haben.

Man sieht, wie die Täter direkt ohne Vorwarnung auf ihre Opfer losgehen, sie schlagen und treten – auch dann, als die Opfer noch am Boden liegen. Der Vorgang spielte sich am Donnerstag, 27. September, gegen 18.20 Uhr ab.

Opfer musste mit Schädelverletzungen ins Hospital
Bevor der Bus kam, seien sie von den jungen Tätern bereits angepöbelt und beschimpft worden, heißt es. Dann, als der Bus kam, gingen sie zunächst den 23-Jährigen, dann den 26-Jährigen an. Die Täter flüchteten anschließend in Richtung Wilhelm-Nieswandt-Allee. Passanten informierten die Notärzte. Der 26-Jährige musste mit Schädelverletzungen ins Krankenhaus.

Die Tatverdächtigen sind etwa 16 bis 20 Jahre alt und 170 bis 180 Zentimeter groß. Sie sollen dunkle kurze Haare haben und dunkle Bärte. Laut Zeugenaussage könnten sie einen türkischen Hintergrund haben. Folgende Kleidungsstücke fallen zudem ins Auge: Einer trug eine rote Daunenjacke, ein anderer eine Militär-Jacke. Hinweise zur Tat, zu den Tatverdächtigen, ihrer Identität und ihrem Aufenthaltsort nimmt die Polizei unter 829-0 entgegen.
https://www.waz.de/staedte/essen/brutal ... 6inw%3D%3D

Auf der Seite kann man sich auch das Video anschauen, dann sieht man das mal wie so eine Zeitungsmeldung in real aussieht!

Auch in Berlin ist Videoüberwachung wichtig, aber:
Senat lehnt Volksbegehren für mehr Videoüberwachung ab

Der Berliner Senat lehnt das von einer Initiative angestrengte Volksbegehren für mehr Videoüberwachung ab. Das Vorhaben sei „rechtlich unzulässig und politisch verfehlt“, erklärte Innensenator Andreas Geisel (SPD).

Die Initiatoren des Volksbegehrens wollen erreichen, dass bis zu 1000 Kameras an bis zu 50 besonders mit Kriminalität belasteten Orten in Berlin aufgehängt werden. Im Gesetzentwurf der Initiative gebe es eine mangelnde Eingrenzung möglicher Einsatzorte für Videoüberwachung, so Geisel. „Wegen der Betroffenheit einer unüberschaubaren Anzahl von Personen würde die Regelung unverhältnismäßig in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Menschen eingreifen.“

Durch die große Zahl an Aufnahmestandorten würde aus Sicht des Senats eine unvertretbar große Menge personenbezogener Daten in Bild und Ton gespeichert. Diese könnten „tiefe Einblicke in individuelle Verhaltensweisen und Gewohnheiten von Unbeteiligten“ liefern. Zu unbestimmt sei im Gesetzentwurf zudem die Frage beantwortet, welche Auswertungsmöglichkeiten die Polizei im Hinblick auf die Aufnahmen einsetzen dürfe.
https://www.bz-berlin.de/berlin/senat-l ... swidrig-ab
Interessant, dass die festlegen was rechtswidrig ist und was nicht. Und totaler Quatsch ist, dass man als Otto-Normalbürger dadurch Nachteile hätte, denn die Videos schaut sich doch niemand an, solange kein Verbrechen passiert ist.
=> Was ist das Motiv der Gegner?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben:(17 Oct 2018, 17:45)

=> Was ist das Motiv der Gegner?
Kleinkriminalität und Leistungserschleichung ist für einige Gutmenschen eine Art "Sozialtransfer" der geduldet/sogar gefördert wird.

Es gilt als normale "Arbeit" für das Klientel.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben:(17 Oct 2018, 17:45)
Der Berliner Senat lehnt das von einer Initiative angestrengte Volksbegehren für mehr Videoüberwachung ab. Das Vorhaben sei „rechtlich unzulässig und politisch verfehlt“, erklärte Innensenator Andreas Geisel (SPD).
Ääääh... RRG Senat. Was erwartest Du denn?! :mad2:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von McKnee »

Videoüberwachung und wieder viel Geschrei um nichts

Die Reflexe setzen bei diesem Thema ja immer ein und das Verständnis aus.

Livescanner für Kennzeichen sollen nicht eingesetzt werden ... da schmunzeln unsere europäischen Nachbarn nur. Sie lachen schallend, wenn sie hören, dass es aber erlaubt ist, einen Polizisten auf eine Brücke zu stellen ud alle Kennzeichen zu notieren oder gleich eine ganze Armee in einem Gebiet zu verteilen.

Da werden viele Daten gesammelt und bekannt. Anders als beim Scanner, der je nach Einsatzart, diese Kennzeichen gleich wieder "vergißt". Aber auch darüber lachen unsere Nachbarn.

Videoüberwachung ist auch so ein Thema...uh, bloß keine Aufzeichnung, die nur dann und dann gezielt ausgewertet wird, wenne s Anlass gibt. Lieber setzt man einen Polizisten daran, der stundenlang auf die Monitore achtet. Klar, da werden die Daten besser beschützt, wenn der der Riehe nach seine Nachbarn beim Einkauf beobachtet.

Vorratsdatenspeicherung ist auch so ein Thema ....

Das Problem liegt in der aufgesetzten udn provozierten, aber unbegründeten Phobie gegen den behaupteten Überwchungsstaat. In diesem Irrsinn stimmt der Bürger lieber Maßnahmen zu, in denen das eigentliche Schutzgut sehr viel stärker gefährdet und belastet wird.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von imp »

Ich finde, man sollte insgesamt weniger überwachen. Tendenzen wie in Berlin, wo Computer automatisch erkennen, wer sich auf die Wartebank der Ubahn legt und auch Gesichter scannen, sind unangemessen. Auch Punktesysteme für Verhaltensbewertung im Internet oder an der Ampel wie in Kina sind abzulehnen.
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von McKnee »

imp hat geschrieben:(26 Nov 2018, 17:40)

Ich finde, man sollte insgesamt weniger überwachen. Tendenzen wie in Berlin, wo Computer automatisch erkennen, wer sich auf die Wartebank der Ubahn legt und auch Gesichter scannen, sind unangemessen. Auch Punktesysteme für Verhaltensbewertung im Internet oder an der Ampel wie in Kina sind abzulehnen.
Ich finde, da ist noch viel rechtstaatliches Potential, das ohne wesentliche Einschränkung der Freiheitsrechte für Unverdächtige und nicht verantwortliche Personen ausgeschöpft werden kann. Es würde die Arbeit effektiver und günstiger gestalten, vor allem aber auch einen Abschreckungseffekt erzielen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von Cat with a whip »

Video-Überwachung hilft zuweilen die Versuche der deutschen Strafverfolgung wie im Fall Amri die eigene Inkompetenz und Fehler bei Ermittlung zu verschleiern, aufzuklären.


https://www.fr.de/politik/amri-vertraut ... 92295.html
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(26 Nov 2018, 19:54)

Es würde die Arbeit effektiver und günstiger gestalten, vor allem aber auch einen Abschreckungseffekt erzielen.
An ein Abschreckungspotential von Kameras glaube ich nicht. Die beste Abschreckung ist mMn. der Cop, der mit seinen Kollegen durch den Stadtteil patroulliert und der als Ansprechpartner für die Bürger fungiert.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Feb 2019, 21:34)

An ein Abschreckungspotential von Kameras glaube ich nicht. Die beste Abschreckung ist mMn. der Cop, der mit seinen Kollegen durch den Stadtteil patroulliert und der als Ansprechpartner für die Bürger fungiert.
In der der Tat sind die Kameras eher dafür gedacht, Verbrechen im Nachhinein aufzuklären. Als Vorbeugung sind natürlich Cops besser, allerdings kann man ja nicht überall welche hinstellen.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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McKnee
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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von McKnee »

Die beste Abschreckung ist mMn. der Cop, der mit seinen Kollegen durch den Stadtteil patroulliert und der als Ansprechpartner für die Bürger fungiert.
Das ist eine weitere Form der Abschreckung, kann aber nie die einzige und allein wirksam sein.
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Feb 2019, 21:34)

An ein Abschreckungspotential von Kameras glaube ich nicht.
Das Problem ist vielmehr, dass Abschreckung zu sehr zu einer Verdrängung führt, die man ebenfalls beobachten muss.

Es wird also deutlich, dass man eine Maßnahme nie allein und einen Aspekt nie isolviert bertrachten darf. Es geht vielmehr um die Wechselwirkung und die Ergänzung anderer Maßnahmen. Darum darf man z.B. den Beweiswert auch nicht unterschätzen, der gerne zu klein geredet wird. Vielmehr muss man sich Gedanken über einen effektiveren Einsatz machen, nicht ständig darüber, wie man mit dem Schüren von Ängsten seine Ziele umsetzt, wie es Gegner der Ermnittlungsbehörden und der Aufklärung von Straftaten so gerne tun.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Deutsche Sicherheitsbehörden fordern mehr Videoüberwachung

Beitrag von Billie Holiday »

jack000 hat geschrieben:(22 Feb 2019, 21:58)

In der der Tat sind die Kameras eher dafür gedacht, Verbrechen im Nachhinein aufzuklären. Als Vorbeugung sind natürlich Cops besser, allerdings kann man ja nicht überall welche hinstellen.
Richtig. Ist ganz gut, wenn dich jemand vor die Gleise schubst oder ins Koma prügelt, denjenigen hinterher ausfindig zu machen.
Mich stören an öffentlichen Plätzen, wo viel los ist, Kameras überhaupt nicht. Ich tu ja nichts, ich habe nichts zu verbergen, ich klaue nicht und ramme niemandem Messer in die Niere. Man darf mich sehen, man darf wissen, dass ich dann und dann an dem Bahnhof war.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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