Pogrome in Rostock

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Muninn » Do 30. Aug 2012, 20:11 hat geschrieben:

Sie wissen nicht was ein Danista ist?

Außerdem sind viele Kriegsverbrecher Anzugträger... http://deutschelobby.files.wordpress.co ... %3Fw%3D640

danista=Wucherer
Und du erkennst "wucherer" an der kravatte?

Munni, wie immer sind deine empfehlungen brauchbar, realistisch und überhaupt nicht idiotisch.
Der führer wäre stolz auf dich...
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

schelm » Di 28. Aug 2012, 12:56 hat geschrieben: Leute, das macht mich jetzt im technischen Sinne " verrückt. " Gestern verlinkte ich auf der Seite ein ca. 45 min langes Video. Heute ist es weg - oder ich bin zu doof es zu finden. Wer weis wo es ist ? :?:

.. ne, nicht die Seite von Kopernikus. Ach, ich gebs auf .

Freundliche Grüße, schelm
Vielleicht möchten Sie sich auch an der Diskussion beteiligen, anstatt sich hier "im technischen Sinne" verrückt zu machen, Herr schelm? Sie haben hier schon einige Beiträge verfasst, in der Sie sich lediglich über ein "verschollenes" Video äußern...Fällt Ihnen zu diesem Ereignis, zu diesem ersten Pogrom nach dem Ende des Dritten Reichs, das auf dem Boden der ehemaligen DDR stattfand, nicht mehr ein?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Jekyll » Fr 31. Aug 2012, 05:18 hat geschrieben:Vielleicht möchten Sie sich auch an der Diskussion beteiligen, anstatt sich hier "im technischen Sinne" verrückt zu machen, Herr schelm? Sie haben hier schon einige Beiträge verfasst, in der Sie sich lediglich über ein "verschollenes" Video äußern...Fällt Ihnen zu diesem Ereignis, zu diesem ersten Pogrom nach dem Ende des Dritten Reichs, das auf dem Boden der ehemaligen DDR stattfand, nicht mehr ein?
Die generation meiner eltern hat in den 60-er jahren auch lieber irgendwas gesucht als über das 3. reich zu sprechen.
frank heinrich

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von frank heinrich »

Kopernikus » Di 28. Aug 2012, 11:48 hat geschrieben: Und als Moderator, der weiß, was off topic Spam ist, kann ich dir nur raten, diesen Thread nicht weiter zu schreddern. Jedem hier ist klar, dass du selbst zur rechten Szene gehörst und ergo alles tust, damit nicht über rassistische Gewalt gegen Migranten diskutiert werden kann. Hälst du den Rest der Diskutanten wirklich für so blöd, dass sie nicht merken, welche Taktik du hier verfolgst? Ablenken, verteidigen, bagatellisieren. Wenn man sich dann wieder vor Augen führt, was in Rostock-Lichtenhagen und bspw. Hoyerswerda seinerzeit geschah, bekommt man das kalte Kotzen angesichts deines Verbal-Mülls hier.


Da sieht man nun wieder worauf eure ganze Masche beruht.Auf Hörensagen,Vorurteilen,Pauschalisierungen und Gehirnwäsche.
Ich gehöre weder zur "rechten Szene" noch versuche ich irgendwie abzulenken oder ähnliches.Wozu überhaupt? Ihr seid ja kaum in der Lage auf harte Gegenargumente und Fakten einzugehen b.z.w. sie zu widerlegen. Es kommt meistens nichts als beliebiges Nachgeplapper von Phrasen die der Staasräson dienen.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mi 10. Feb 2010, 13:07

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von pikant »

frank heinrich » Fr 31. Aug 2012, 16:44 hat geschrieben:


Da sieht man nun wieder worauf eure ganze Masche beruht.Auf Hörensagen,Vorurteilen,Pauschalisierungen und Gehirnwäsche.
Ich gehöre weder zur "rechten Szene" noch versuche ich irgendwie abzulenken oder ähnliches.Wozu überhaupt? Ihr seid ja kaum in der Lage auf harte Gegenargumente und Fakten einzugehen b.z.w. sie zu widerlegen. Es kommt meistens nichts als beliebiges Nachgeplapper von Phrasen die der Staasräson dienen.
ich kenne keine Staatsraeson - was soll das sein? - wo kann ich das nachlesen?

wir sind alle aufgerufen uns gegen rechte Gewalt zur Wehr zu setzen und diesem rechten Muell an Argumenten in den Foren vor allem klare Kante entgegenzusetzen - Progrome wie in Rostock duerfen sich nicht wiederholen - wir muessen da sehr wachsam sein und Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schon im Ansatz bekaempfen und eine Absage erteilen!
frank heinrich

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von frank heinrich »

[...]
Zuletzt geändert von Kopernikus am Fr 31. Aug 2012, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beleidigung [MOD]
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

Tantris » Fr 31. Aug 2012, 12:49 hat geschrieben:
Die generation meiner eltern hat in den 60-er jahren auch lieber irgendwas gesucht als über das 3. reich zu sprechen.
Tja, verschweigen und verdrängen ist immer einfacher als sich der unangenehmen Realität zu stellen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Jekyll » Fr 31. Aug 2012, 05:18 hat geschrieben:Vielleicht möchten Sie sich auch an der Diskussion beteiligen, anstatt sich hier "im technischen Sinne" verrückt zu machen, Herr schelm? Sie haben hier schon einige Beiträge verfasst, in der Sie sich lediglich über ein "verschollenes" Video äußern...Fällt Ihnen zu diesem Ereignis, zu diesem ersten Pogrom nach dem Ende des Dritten Reichs, das auf dem Boden der ehemaligen DDR stattfand, nicht mehr ein?
Im Video wird nachvollzogen, warum es dazu kam. Sehen Sie - allein das Wort " nachvollzogen " löst vermutlich bei Ihnen und anderen Politniks bereits Assoziationen wie " rechtfertigen " aus. Das muß ich nicht haben, verstehen Sie ? Ich bin überzeugt, weder Sie noch einige andere interessieren sich wirklich für das " Warum ". Sie wollen nur Feindbilder bedienen. Genau deshalb hatte ich Lust erst dann hier einzusteigen, nach dem man sich die Zeit nahm und das 45 min Video gesehen hat. Nun halt nicht mehr. Wieso sollte ich hier da anfangen, wo eine hervorragende Reportage im Erkenntnisgewinn lange viel weiter war ? :?:

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Alexyessin »

Muninn » Do 30. Aug 2012, 20:11 hat geschrieben:

Sie wissen nicht was ein Danista ist?


danista=Wucherer
Und mit welchen Gründen meinst du zu beurteilen zu können, was Wucherer sind, warum diese gerade an Hugo Boss zu erkennen wären und mit welcher Regelungen des Landtages Sachsen dies nicht im Einklang steht?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 17:52 hat geschrieben: Im Video wird nachvollzogen, warum es dazu kam. Sehen Sie - allein das Wort " nachvollzogen " löst vermutlich bei Ihnen und anderen Politniks bereits Assoziationen wie " rechtfertigen " aus. Das muß ich nicht haben, verstehen Sie ? Ich bin überzeugt, weder Sie noch einige andere interessieren sich wirklich für das " Warum ". Sie wollen nur Feindbilder bedienen. Genau deshalb hatte ich Lust erst dann hier einzusteigen, nach dem man sich die Zeit nahm und das 45 min Video gesehen hat. Nun halt nicht mehr. Wieso sollte ich hier da anfangen, wo eine hervorragende Reportage im Erkenntnisgewinn lange viel weiter war ? :?:

Freundliche Grüße, schelm
Ein "warum", dass nicht in widerlichster weise täter-oper verhältnisse umdreht oder dazu dienen soll, die schuld irgendjemanden anderen aufzubürden, wäre tatsächlich interessant.

Kannst du mit sowas aufwarten?
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Tantris » Sa 1. Sep 2012, 18:04 hat geschrieben:
Ein "warum", dass nicht in widerlichster weise täter-oper verhältnisse umdreht oder dazu dienen soll, die schuld irgendjemanden anderen aufzubürden, wäre tatsächlich interessant.

Kannst du mit sowas aufwarten?
Das hab ich ja bereits, mit dem Link zum Video. Nur leider - lt Aussagen des NDR - liefen just an dem Tag die Rechte daran ab, man mußte es von der Website nehmen. Das Video dreht keine Verhältnisse um, es verharrt aber auch nicht in der Tat selber, sondern zeichnet unaufgeregt alle Ereignisse / Wechselwirkungen bis zum worst case nach. Genau das macht es imho sehr wertvoll. Nur hier macht es keinen Sinn damit anzufangen, weil jeder Verweis auf die Vorgeschichte sofort argwöhnisch als Versuch der Rechtfertigung oder Schuldrelativierung bewertet würde.

Wie gesagt, dies macht für mich hier keinen Sinn. Man kann hier nicht in der Sache darüber diskutieren, ohne einer Flut von Angriffen begegnen zu müssen. Alles, was ich wissen wollte, ist im Video gut dargestellt, ohne zu beschönigen, aber mit dem Hintergrund eben.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 18:49 hat geschrieben: Das hab ich ja bereits, mit dem Link zum Video. Nur leider - lt Aussagen des NDR - liefen just an dem Tag die Rechte daran ab, man mußte es von der Website nehmen. Das Video dreht keine Verhältnisse um, es verharrt aber auch nicht in der Tat selber, sondern zeichnet unaufgeregt alle Ereignisse / Wechselwirkungen bis zum worst case nach. Genau das macht es imho sehr wertvoll. Nur hier macht es keinen Sinn damit anzufangen, weil jeder Verweis auf die Vorgeschichte sofort argwöhnisch als Versuch der Rechtfertigung oder Schuldrelativierung bewertet würde.

Wie gesagt, dies macht für mich hier keinen Sinn. Man kann hier nicht in der Sache darüber diskutieren, ohne einer Flut von Angriffen begegnen zu müssen. Alles, was ich wissen wollte, ist im Video gut dargestellt, ohne zu beschönigen, aber mit dem Hintergrund eben.

Freundliche Grüße, schelm
Was waren das für leute? Was haben sie in der "vorgeschiche" gemacht? War ihre gefährlichkeit vorher absehbar?

Wie konnte in einem zivilisierten land so eine mörderstimmung aufkommen?

Wo fängt die vorgeschichte an?
Beim versailler vertrag?
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Tantris » Sa 1. Sep 2012, 19:00 hat geschrieben:
Was waren das für leute? Was haben sie in der "vorgeschiche" gemacht? War ihre gefährlichkeit vorher absehbar?

Wie konnte in einem zivilisierten land so eine mörderstimmung aufkommen?

Wo fängt die vorgeschichte an?
Beim versailler vertrag?
Es geht vermutlich eh nach hinten los, aber ... ich geb dir mal eine Kurzfassung in Stichworten, in Klammern eigner Kommentar, nicht derart in der Reportage enthalten :

Spießbürger ( auf dem wahrscheinlich ungefähren Stand der Bundesbürger der 50er Jahre in ihrer Sicht auf Migration ), Vorzeigeneubaustadteil, penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit, Überfüllung der ZAST, Campierung vor den Fenstern / Balkonen der Bürger, zunehmend unhaltbare hygienische Zustände - Hochsommer, beständiger Zustrom von Neuankömmlingen und ebenso beständige Beschwerden, null Reaktion der Behörden, die Stimmung aufheizende Berichte in lokalen Medien und überregionalen zum Thema Asyl, Massenentlassungen in den damaligen Betrieben, sozial diesbezüglich eine prekär - explosive Grundstimmung, Anreise " berufsmäßiger " Rechtsextremer, zunehmendes Medieninteresse, internationale Medien, die Geld für Hitlergruß etc. boten, Nutzung der allgemeinen Aufmerksamkeit um medial wirksam zuzuschlagen durch die Gewaltbereiten ( ... )

All diese Aspekte finden sich innerhalb dieser Reportage, ohne dabei die persönliche Schuld der Täter und Beifallklatscher zu beschönigen.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 19:19 hat geschrieben: Es geht vermutlich eh nach hinten los, aber ... ich geb dir mal eine Kurzfassung in Stichworten, in Klammern eigner Kommentar, nicht derart in der Reportage enthalten :

Spießbürger ( auf dem wahrscheinlich ungefähren Stand der Bundesbürger der 50er Jahre in ihrer Sicht auf Migration ), Vorzeigeneubaustadteil, penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit, Überfüllung der ZAST, Campierung vor den Fenstern / Balkonen der Bürger, zunehmend unhaltbare hygienische Zustände - Hochsommer, beständiger Zustrom von Neuankömmlingen und ebenso beständige Beschwerden, null Reaktion der Behörden, die Stimmung aufheizende Berichte in lokalen Medien und überregionalen zum Thema Asyl, Massenentlassungen in den damaligen Betrieben, sozial diesbezüglich eine prekär - explosive Grundstimmung, Anreise " berufsmäßiger " Rechtsextremer, zunehmendes Medieninteresse, internationale Medien, die Geld für Hitlergruß etc. boten, Nutzung der allgemeinen Aufmerksamkeit um medial wirksam zuzuschlagen durch die Gewaltbereiten ( ... )

All diese Aspekte finden sich innerhalb dieser Reportage, ohne dabei die persönliche Schuld der Täter und Beifallklatscher zu beschönigen.

Freundliche Grüße, schelm
Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so viel Sorgen machen, Herr schelm. Das, was Sie hier aufzählen, ist doch für ein zivilisertes Volk Grund genug, ein Gebäude mit Menschen darin in Brand zu stecken, um sie bei lebendigem Leib zu verbrennen, und das ganze in einer volksfestlichen Stimmung öffentlich abzufeiern. So ein Verhalten ist doch ganz normal unter ziviliserten Menschen.

(Am überzeugendsten finde ich die Stelle mit "...penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit" und die "internationalen Medien", die Geld für Hitlergruß etc. (!) geboten haben sollen.)
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 19:19 hat geschrieben: Es geht vermutlich eh nach hinten los, aber ...
:D
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Jekyll » Sa 1. Sep 2012, 19:52 hat geschrieben:Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so viel Sorgen machen, Herr schelm. Das, was Sie hier aufzählen, ist doch für ein zivilisertes Volk Grund genug, ein Gebäude mit Menschen darin in Brand zu stecken, um sie bei lebendigem Leib zu verbrennen, und das ganze in einer volksfestlichen Stimmung öffentlich abzufeiern. So ein Verhalten ist doch ganz normal unter ziviliserten Menschen.

(Am überzeugendsten finde ich die Stelle mit "...penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit" und die "internationalen Medien", die Geld für Hitlergruß etc. (!) geboten haben sollen.)
Nun, wenden Sie sich an den NDR - ich hab die Reportage nur in Eckpunkten vom Inhalt wiedergegeben. Um einen solchen Zivilisationsbruch zu verstehen, hilft es wenig rein rational zu denken. Menschen neigen grundsätzlich zu irrationalem Handeln, zumindest ein gewisser Teil, kommen dann diverse Umstände, bricht sich eine solche Irrationalität Bahn. Sagen will ich, Sie können es nicht vollumfänglich an einem durchschnittlichen Level an Kulturniveau festmachen, um es sicher ausschließen zu können. Einige Menschen denken dann nicht mehr rational in ihren gewohnten kulturellen Konventionen, sie folgen plötzlich der Dynamik, die von einigen Initiatoren ausgelöst und geschürt wird. Diese Lemminge allerdings neigen zumindest später dazu sich schämend zu hinterfragen, was hab ich da getan ? Noch weit gefährlicher allerdings sind jene, die später darüber klagen, nicht genug / oder keinen " erwischt " zu haben, verstehen Sie ?

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 19:19 hat geschrieben: Es geht vermutlich eh nach hinten los, aber ... ich geb dir mal eine Kurzfassung in Stichworten, in Klammern eigner Kommentar, nicht derart in der Reportage enthalten :

Spießbürger ( auf dem wahrscheinlich ungefähren Stand der Bundesbürger der 50er Jahre in ihrer Sicht auf Migration ), Vorzeigeneubaustadteil, penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit, Überfüllung der ZAST, Campierung vor den Fenstern / Balkonen der Bürger, zunehmend unhaltbare hygienische Zustände - Hochsommer, beständiger Zustrom von Neuankömmlingen und ebenso beständige Beschwerden, null Reaktion der Behörden, die Stimmung aufheizende Berichte in lokalen Medien und überregionalen zum Thema Asyl, Massenentlassungen in den damaligen Betrieben, sozial diesbezüglich eine prekär - explosive Grundstimmung, Anreise " berufsmäßiger " Rechtsextremer, zunehmendes Medieninteresse, internationale Medien, die Geld für Hitlergruß etc. boten, Nutzung der allgemeinen Aufmerksamkeit um medial wirksam zuzuschlagen durch die Gewaltbereiten ( ... )

All diese Aspekte finden sich innerhalb dieser Reportage, ohne dabei die persönliche Schuld der Täter und Beifallklatscher zu beschönigen.

Freundliche Grüße, schelm
Sehr richtig.

Und all das, und noch viel viel "schlimmeres" (was die anzahl an ausländern betrifft) gab es auch an anderen orten, an denen nicht gebrandstiftet und gejohlt wurde.

Was ist deiner meinung nach in rostock soviel anders gewesen als im rest der BRD? Warum waren es die rostocker, warum nicht die wattenscheider oder schweriner?

Warum wurden soviele rostocker zum lynchmob, andere können an tausenden ausländern vorbeigehen, ohne einen einzigen mordwunsch?

Wie hätte man das deiner ansicht nach verhindern können? Ich meine, jetzt, wo wir schlau sind und die gefahr "vorher" kennen, was machen wir da am besten?
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 20:18 hat geschrieben: Nun, wenden Sie sich an den NDR - ich hab die Reportage nur in Eckpunkten vom Inhalt wiedergegeben. Um einen solchen Zivilisationsbruch zu verstehen, hilft es wenig rein rational zu denken. Menschen neigen grundsätzlich zu irrationalem Handeln, zumindest ein gewisser Teil, kommen dann diverse Umstände, bricht sich eine solche Irrationalität Bahn. Sagen will ich, Sie können es nicht vollumfänglich an einem durchschnittlichen Level an Kulturniveau festmachen, um es sicher ausschließen zu können. Einige Menschen denken dann nicht mehr rational in ihren gewohnten kulturellen Konventionen, sie folgen plötzlich der Dynamik, die von einigen Initiatoren ausgelöst und geschürt wird. Diese Lemminge allerdings neigen zumindest später dazu sich schämend zu hinterfragen, was hab ich da getan ? Noch weit gefährlicher allerdings sind jene, die später darüber klagen, nicht genug / oder keinen " erwischt " zu haben, verstehen Sie ?

Freundliche Grüße, schelm
Sicher, im endeffekt haben die einzelnen täter, mit den brandsätzen stolz in der hand, es wohl so erlebt.

Ein rausch, viel bier, vielleicht auch tatsächlich absichtlich agierende braune agitatoren (wie hier im forum ja auch - und keiner wird wegen denen zum tier.) und schon meint man, man ist bei einer großen sache dabei...

Was könnte man nun machen, damit diesen sauberen herrschaften wenigstens hinterher klar wird, was sie verbrochen haben?
Denn... es ist ja wirklich wie nach der ns-zeit: frage, wen du willst, sie knallen dem reporter die tür vor der nase zu, sie sprechen davon, dass rostock ein opfer sei, sie geben den asylanten die schuld (besonders widerlich!).

Und dass du über die sache sprechen kannst, ohne sofort den opfern die schuld zu geben, ist etwas, wofür ich mich sogar bedanke. Anderswo mag das normal sein. Hier ist das super.
:thumbup:

Also, im prinzip sehe ich die sache, wie du. Bin aber der meinung, es ist zuwenig getan worden. Wer unschuldige anzünden will, der kann auch sich auch mal seiner tat stellen und nachdenken.
Wenn nicht, war es wohl ein fehler, nicht ein paar hundert leute für ein paar jahre in den knast gesteckt zu haben. Denn dann hätten sie zeit zum nachdenken gehabt.
Aristoteles1

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Aristoteles1 »

Ich schätz mal bald wirds nicht mehr nötig sein um Menschlichkeit
im Umgang mit geschundenen Zuwanderern zu flehen.
Bald werden andere Kulturen weit in der Überzahl sein.
Die Amerikanische Rechte macht schon Rückzugspläne aus Amerika, falls die Minderheiten dort so rasch anwachsen.
Nein, die Rechte wandelt sich vom angsterregenden Monster, das unbezwingbar erschien zum
harten Gegner der Schwächen offenbart und unter Druck zu setzen ist....
Gauck hat rechtens gehandelt und ich glaub ihm sogar, daß ein Großteil darin aufrichtig gemeint ist.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

schelm » Sa 1. Sep 2012, 20:18 hat geschrieben:Nun, wenden Sie sich an den NDR - ich hab die Reportage nur in Eckpunkten vom Inhalt wiedergegeben.
Ich wende mich an die Person, die diese Reportage und die darin enthaltenen (mutmaßlichen) Erklärungsansätze in die Diskussion gebracht hat. Also an Sie. Sie haben sich doch sicher was dabei gedacht, oder nicht? Immerhin schienen Sie von dieser Reportage sehr angetan zu sein. Also, nehmen Sie dazu auch Stellung, oder wollen Sie hier nur den Botenjungen spielen?
Um einen solchen Zivilisationsbruch zu verstehen, hilft es wenig rein rational zu denken.
Guter Vorsatz (aber natürlich müssen wir versuchen, bei Problemanalysen immer rational zu denken. Das nur nebenbei.). Die "Eckpunte", die Sie da aus der Reportage extrahiert haben, zeigen aber, dass Ihnen dieser Vorsatz nicht ganz gelungen ist. Es sei denn, sie waren nicht so ganz ernst gemeint (Sarkasmus?).
Menschen neigen grundsätzlich zu irrationalem Handeln, zumindest ein gewisser Teil, kommen dann diverse Umstände, bricht sich eine solche Irrationalität Bahn. Sagen will ich, Sie können es nicht vollumfänglich an einem durchschnittlichen Level an Kulturniveau festmachen, um es sicher ausschließen zu können. Einige Menschen denken dann nicht mehr rational in ihren gewohnten kulturellen Konventionen, sie folgen plötzlich der Dynamik, die von einigen Initiatoren ausgelöst und geschürt wird. Diese Lemminge allerdings neigen zumindest später dazu sich schämend zu hinterfragen, was hab ich da getan ? Noch weit gefährlicher allerdings sind jene, die später darüber klagen, nicht genug / oder keinen " erwischt " zu haben, verstehen Sie ?
Was gibt's da nicht zu verstehen? Sie haben hier einen völlig banalen Sachverhalt geschildert. So allgemein und abstrakt, dass es auf alle Vorkommnisse vergleichbarer Art in aller Welt und zu jeder Zeit adaptiert werden kann. Nur...die wesentliche Frage aber, nämlich warum so etwas ausgerechnet in Ostdeutschland passieren konnte, warum ausgerechnet Ossis derart zeitweilig (?) rebarbarisiert wurden - diese Frage ist immer noch gänzlich offen.

Hier beispielsweise mit "penibles Verständnis von Ordnung und Sauberkeit" zu kommen (einer der von Ihnen genannten "Eckpunkte") kann als Erklärung nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Sie wollten doch "ein wenig rational" denken, oder? Also, solche "Begründungen" sind mindestens genauso bekloppt wie die Begründung, das systematische und effiziente Töten beim Holocaust sei auf die "Gründlichkeit" der Deutschen zurückzuführen und dergleichen. Verstehen Sie?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

Ein Artikel aus "Der Tagesspiegel" mit einem passenden Ré­su­mé:

"Deutschland hat in Rostock-Lichtenhagen wieder versagt" (Der Tagesspiegel)
Außer Bundespräsident Joachim Gauck hat fast die ganze politische Elite die Gedenkfeier in Rostock-Lichtenhagen geschwänzt. Dabei lassen sich die Ausschreitungen von damals nur mit dem vergleichen, was bis 1945 in Deutschland geschah. Und die tagtägliche Schande dauert an.

[...]

Man muss es so hart sagen.

Und muss sich nochmals ins Gedächtnis rufen: Unter unseren Augen, vor laufenden Fernsehkameras und so auch vor den Augen der Welt hat damals ein rasender Mob Asylbewerber mit Brand und Mord bedroht, und Feuerwehr und Polizei ließen die um ihr Leben schreienden Männer, Frauen, Kinder die längste Zeit im Stich. Niemals nach 1945 hatte es in Deutschland eine solche Szene gegeben. Eine öffentliche Szene, die nur mit dem, was bis 1945 in und von Deutschland ausgehend geschah, zu vergleichen ist.

[...]

Und kein Fernsehsender, man glaubt es kaum, hat dessen Rede live übertragen.

Verwunderlich ist auch das: Wenn die Archive nicht trügen, dann hat Gauck öffentlich oder in Anwesenheit von Zeitungszeugen in den vergangenen 20 Jahren noch nie zu den Gewaltexzessen in seiner Heimatstadt Stellung genommen. Nun aber fragte der Präsident: „Wie konnte es dazu kommen?“ Seine Antwort nannte dann die Wirrungen der Wiedervereinigung („orientierungslos in der neuen Freiheit“) und allerlei soziale Enttäuschungen bis hin zum Hass. Er kritisierte die mangelnde Achtsamkeit der Behörden. Alles richtig, doch benennt es nur die Symptome. Nicht die tieferen Ursachen.

[...]

Ein tieferer soziokultureller Unterschied wird so aber verdrängt und negiert. Die Tatsache nämlich, dass man in Ostdeutschland fast 60 Jahre lang über zwei bis drei Generationen hinweg fast nur Diktatur, Krieg, Nachkrieg und wieder Diktatur erfahren hat – und man statt Weltoffenheit nach dem Nationalsozialismus einen nationalen bis nationalistischen Sozialismus als Wechselbalg erleben musste.

[...]

Und tatsächlich kann sich ein Farbiger heute in einem Bus nach Einbruch der Dämmerung in vielen Teilen Ostdeutschlands, wo es wie in Mecklenburg-Vorpommern kaum zwei Prozent Ausländer gibt (und die ausländischen Touristen in Städten und an den Küsten fehlen), heute kaum sicherer fühlen als ein Schwarzer in Alabama in einem „weißen“ Bus vor einem halben Jahrhundert. Das ist, jenseits von Exzessen, eine tagtägliche Schande. Für das ganze wiedervereinigte Deutschland.

Übrigens, die vorsätzlichen Brandstifter und Mordversucher von Rostock-Lichtenhagen, die wir jetzt wieder in den Fernsehbildern von Angesicht sahen, sie wurden von der Justiz teils gar nicht verfolgt oder sind fast ausnahmslos mit kleinen Bewährungsstrafen davongekommen.
Quelle
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Jekyll » Mo 3. Sep 2012, 20:15 hat geschrieben:Ein Artikel aus "Der Tagesspiegel" mit einem passenden Ré­su­mé:

"Deutschland hat in Rostock-Lichtenhagen wieder versagt" (Der Tagesspiegel)
Quelle
Schon erstaunlich wie es die Westpresse immer wieder versucht einen Bezug zur Deutschen Demokratischen Republik zu konstruieren... Dieser oben genannte Vorgang fand aber auf dem Boden der BRD statt.

Es waren die Sicherheitsbehörden der BRD die versagt haben!

Um mal zum Thema zu kommen. Die Menschen die diese "Pogrome" ausgeführt haben hatten dies getan weil sie es konnten. Und weil es die BRD zugelassen hat.

Wo war eigentlich Gauck? Ist er damals nach Rostock geeilt und hat sich schützend vor das Asylantenheim gestellt?

Die Anwohner damals haben zur Selbsthilfe gegriffen. Da von den Behörden keine Hilfe zu erwarten war. Und dem Staat war ja auch scheißegal damals. Ansonsten hätte die BRD doch gleich Hundertschaften vom BGS geschickt...
Benutzeravatar
Kopernikus
Beiträge: 16597
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 14:22
user title: Bazinga!

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Kopernikus »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 00:59 hat geschrieben:
Die Anwohner damals haben zur Selbsthilfe gegriffen.
Im Mob Menschen zu jagen und deren Wohnungen anzuzünden, ist keine Selbsthilfe sondern versuchter Mord.
Gaucks Jubelrostocker spendeten mit fiebriger Stirn und großen Augen Beifall: Ja, da staunt ihr! Wir zünden heute Kerzen an und keine Ausländer! Wenn Bürger sich versammeln, »um unter der Anleitung des Bundespräsidenten zu versichern, man dürfe andere Menschen nicht einfach totschlagen«, gelten »derlei Äußerungen in Deutschland schon als festes Bekenntnis zur Demokratie und nicht als Beleg dafür, wie notdürftig die Barbarei im Zaum gehalten ist«, schrieb Eike Geisel 1992.

Doch Rostock, so kann man auch auf der Website der Stadt erfahren, ist heute eine »Wirtschafts-, Wissenschafts-, Tourismus- und Kulturmetropole«. Da versteht es sich von selbst, dass zu den »Menschen verschiedenster Kulturen«, die heute »Normalität und eine wichtige Bereicherung für unsere Stadt sind«, auch zwei Bürger­schaftsab­ge­ord­ne­te der NPD gehören. Keine Ausgrenzung! Keine Gewalt! Am Sonntag ging es deshalb auch darum, Missverständnisse der Weltöffentlichkeit im Nachhinein zu korrigieren: Nicht etwa hat ein neonazistischer Kleinbürgermob vor 20 Jahren versucht, Menschen zu ermorden. Es war ganz anders. Nämlich so: Enttäuschte Bürger, die sich »tief verunsichert fühlten, orientierungslos in der neuen Freiheit, un­geübt in der Übernahme von Verantwortung«, wie Gauck in seiner Rede zu berichten wusste, sich dafür aber umso geübter zeigten im Umgang mit Brandsätzen, haben seinerzeit hilflos ihrem Unmut Luft gemacht. Schließlich hatten sie keine andere Wahl: »Im Rostocker Stadtteil Lichten­hagen war damals ein großer Teil der Bewohner arbeitslos und durch die sozialen Folgen der deutschen Vereinigung verunsichert«, klärte die Bild-Zeitung auf. Da konnte der unwiderstehliche Drang, Ausländer zu massakrieren, freilich nicht ausbleiben.
http://jungle-world.com/artikel/2012/35/46141.html
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Kopernikus » Di 4. Sep 2012, 00:26 hat geschrieben: Im Mob Menschen zu jagen und deren Wohnungen anzuzünden, ist keine Selbsthilfe sondern versuchter Mord.


http://jungle-world.com/artikel/2012/35/46141.html

Der übliche Blödsinn. Sicher sind die Erklärungsversuche auch für die Mordanschläge in Mölln und Solingen anwendbar….
Benutzeravatar
Kopernikus
Beiträge: 16597
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 14:22
user title: Bazinga!

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Kopernikus »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 01:33 hat geschrieben:

Der übliche Blödsinn. Sicher sind die Erklärungsversuche auch für die Mordanschläge in Mölln und Solingen anwendbar….
Blödsinn ist es vielmehr, die Mordanschläge als verzweifelte Akte der "Selbsthilfe" hinzustellen und diese damit nachträglich zu legitimieren.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Kopernikus » Di 4. Sep 2012, 00:36 hat geschrieben: Blödsinn ist es vielmehr, die Mordanschläge als verzweifelte Akte der "Selbsthilfe" hinzustellen und diese damit nachträglich zu legitimieren.

Sie können eine Erklärung und Ursachenanalyse von einer Rechtfertigung unterscheiden?
Benutzeravatar
Kopernikus
Beiträge: 16597
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 14:22
user title: Bazinga!

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Kopernikus »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 01:39 hat geschrieben:

Sie können eine Erklärung und Ursachenanalyse von einer Rechtfertigung unterscheiden?
Ja, und ich kann sogar noch mehr: Ich kann erkennen, wenn eine Ursachenanalyse dazu genutzt wird, die individuelle Schuld von Tätern zu minimieren und zu suggerieren, Mordanschläge seien nachvollziehbare Folge eines Versagens bspw. der Politik. Wer so denkt, brauch nur lang genug nach Gründen suchen, um jedwede Schweinerei zu rechtfertigen. Breivik sah sich ja bekanntermaßen auch einem "Versagen der Politik" ausgesetzt und griff nach deiner Lesart zur "Selbsthilfe" indem er Amok lief.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Kopernikus » Di 4. Sep 2012, 00:46 hat geschrieben: Ja, und ich kann sogar noch mehr: Ich kann erkennen, wenn eine Ursachenanalyse dazu genutzt wird, die individuelle Schuld von Tätern zu minimieren und zu suggerieren, Mordanschläge seien nachvollziehbare Folge eines Versagens bspw. der Politik. Wer so denkt, brauch nur lang genug nach Gründen suchen, um jedwede Schweinerei zu rechtfertigen. Breivik sah sich ja bekanntermaßen auch einem "Versagen der Politik" ausgesetzt und griff nach deiner Lesart zur "Selbsthilfe" indem er Amok lief.
Breivik ist Amok gelaufen? Welch fulminante Fehleinschätzung....

Aus ich ihren und auch aus anderen Beiträgen herauslesen kann, ist das sie und andere versuchen die Verantwortung auf die Deutsche Demokratische Republik abzuwälzen... Das ist leicht durchschaubar. In der Deutschen Demokratischen Republik wäre die Deutsche Volkspolizei mit aller Härte gegen diese Asozialen vorgegangen... Aber vermutlich hätten dann die Bonner Ultras aufgejault...

Für diese Fehlentwicklung ist nur die BRD verantwortlich zu machen. Denn wenn schon die Polizei bei den ersten eingeworfenen Fenstern nicht reagiert. Ist dies eine Aufforderung an den Pöbel weiter zu machen.

Wäre das Ziel nicht Rotationseuropäer und Vietnamesen sondern eine Synagoge gewesen. Dann hätte sicher die Bundeswehr ein paar Leoparden zum Schutz erübrigen können.

Aber wie ich schon schrieb. Der BRD war es grad scheißegal.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 02:08 hat geschrieben:
Breivik ist Amok gelaufen? Welch fulminante Fehleinschätzung....
Erzähl das den hinterbliebenen, du menschenhasser!

Aus ich ihren und auch aus anderen Beiträgen herauslesen kann, ist das sie und andere versuchen die Verantwortung auf die Deutsche Demokratische Republik abzuwälzen... Das ist leicht durchschaubar. In der Deutschen Demokratischen Republik wäre die Deutsche Volkspolizei mit aller Härte gegen diese Asozialen vorgegangen... Aber vermutlich hätten dann die Bonner Ultras aufgejault...
Nazis-schlächter bezeichnest du immer voller ehrfurcht mit vollem titel.
Demokratische politiker bekommen hassnamen.

Und die ddr.... das ist jetzt interessant... du bist also doch ein ostalgischer ossi!
Auf die ddr lässte nix kommen, was genosse?

Im ernst: offenbar war härte allein nicht das richtige mittel, die menschen im osten zu erziehen. Die erziehungsdiktatur ist gescheitert. Sorry.

Für diese Fehlentwicklung ist nur die BRD verantwortlich zu machen. Denn wenn schon die Polizei bei den ersten eingeworfenen Fenstern nicht reagiert. Ist dies eine Aufforderung an den Pöbel weiter zu machen.
ISt die böse brd nicht an absolut allem schuld, was einem ossi in den letzten 60 jahren passiert ist?
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Tantris » Di 4. Sep 2012, 01:23 hat geschrieben: Erzähl das den hinterbliebenen, du menschenhasser!



Nazis-schlächter bezeichnest du immer voller ehrfurcht mit vollem titel.
Demokratische politiker bekommen hassnamen.

Und die ddr.... das ist jetzt interessant... du bist also doch ein ostalgischer ossi!
Auf die ddr lässte nix kommen, was genosse?

Im ernst: offenbar war härte allein nicht das richtige mittel, die menschen im osten zu erziehen. Die erziehungsdiktatur ist gescheitert. Sorry.



ISt die böse brd nicht an absolut allem schuld, was einem ossi in den letzten 60 jahren passiert ist?

Haben sie etwas zum Thema beizutragen? :?: :?
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 02:39 hat geschrieben:

Haben sie etwas zum Thema beizutragen? :?: :?
Ich schon.

Welchen teil hast du den nicht verstanden?

Meine skepsis, dass die brd an den fehlentwicklungen in der ddr schuld war?
Wird schwer zu begründen sein, was ddr-fan?

Meine verwunderung, dass du zwar demokratische politiker immer nur als "junta", "regime" und dergleichen bezeichnest, wirkliche diktaturen aber immer mit servilem respekt behandelst, wie ddr oder hitlerei?
Willst du vielleicht darüber reden?

Oder über die art, die schuldigen an den eigenen taten immer bei anderen zu suchen und opfer zu diskriminieren?
Das ist ja nicht neu, es scheint bei antidemokratischen rechtsknallern vorschrift zu sein. Die reden alle so.
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Tantris » Di 4. Sep 2012, 02:01 hat geschrieben:
Ich schon.

Welchen teil hast du den nicht verstanden?

Meine skepsis, dass die brd an den fehlentwicklungen in der ddr schuld war?
Wird schwer zu begründen sein, was ddr-fan?

Meine verwunderung, dass du zwar demokratische politiker immer nur als "junta", "regime" und dergleichen bezeichnest, wirkliche diktaturen aber immer mit servilem respekt behandelst, wie ddr oder hitlerei?
Willst du vielleicht darüber reden?

Oder über die art, die schuldigen an den eigenen taten immer bei anderen zu suchen und opfer zu diskriminieren?
Das ist ja nicht neu, es scheint bei antidemokratischen rechtsknallern vorschrift zu sein. Die reden alle so.

Die Deutsche Demokratische Republik kann an den Ausschreitungen in Rostock keine Schuld tragen... Die hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon an die Bonner Ultras verkauft. Was verstehen sie nicht daran?
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 03:10 hat geschrieben:

Die Deutsche Demokratische Republik kann an den Ausschreitungen in Rostock keine Schuld tragen... Die hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon an die Bonner Ultras verkauft. Was verstehen sie nicht daran?
Deine begriffstutzigkeit.
Du meinst in den ersten jahren nach dem mauerfall hatte die ddr bereits keinerlei spuren in den herzen und hirnen der menschen hinterlassen?

Was sollen diese hanswurstiaden?
Muninn

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Muninn »

Tantris » Di 4. Sep 2012, 02:34 hat geschrieben:
Deine begriffstutzigkeit.
Du meinst in den ersten jahren nach dem mauerfall hatte die ddr bereits keinerlei spuren in den herzen und hirnen der menschen hinterlassen?

Was sollen diese hanswurstiaden?

Welchen Zusammenhang stellen sie denn zwischen den Ausschreitungen in Rostock und der Deutschen Demokratischen Republik her.

Richtig ist. In München oder Stuttgart hätten die Anwohner das Rathaus der Stadt angezündet und nicht das Wohnheim... Ich kann mich nicht an ähnliche Zustände in den westlichen Bundesländern erinnern. Die obdachlosen Asylanten in Massen den Anwohnern vor die Haustüre scheißen.

Und noch einmal meine Frage. Wo war damals der große Mahner Gauck?
Aristoteles1

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Aristoteles1 »

Ich hab Einen aus Rostock kennengelernt. Der hat viel gesoffen, gekifft
und Müll geredet. Die Hälfte der Zeit mit ihm hab ich mir gewünscht ihn nie kennen-
gelernt zu haben.
Gauck tut das was für Deutsche Staatspräsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg Staatsräson ist gegen den Rechtsextremismus zu sein.
Wie ernst das gemeint ist zeigen die NSU- Morde.
Man sagt im Westen sagen die Menschen immer das Richtige aber sie fühlen es nicht.
Der Rechtsextremismus in Deutschland steht unter Druck.
Ich erwarte da teilweise Veränderungen. Statt Asylantenheime anzuzünden eine Guerillataktik und Killerkommandos, die
mit Kopfschüssen töten. Fakt ist: Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist in Deutschland eine Konstante.
Zuletzt geändert von Aristoteles1 am Di 4. Sep 2012, 04:28, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 04:03 hat geschrieben:

Welchen Zusammenhang stellen sie denn zwischen den Ausschreitungen in Rostock und der Deutschen Demokratischen Republik her.
Die menschen waren bis vor ganz kurzer zeit noch bürger der ddr. Weisst du das alles wirklich nicht?

Richtig ist. In München oder Stuttgart hätten die Anwohner das Rathaus der Stadt angezündet und nicht das Wohnheim... Ich kann mich nicht an ähnliche Zustände in den westlichen Bundesländern erinnern.
Die obdachlosen Asylanten in Massen den Anwohnern vor die Haustüre scheißen.
Dann warst du noch nie zur oktoberfestzeit in münchen.

Richtig ist, in München oder stuttgart kamen derartig krasse vorfälle niemals vor. Man mordet nichtmal wegen scheisse auf dem gehsteig.

Ansonsten ist münchen eher dafür bekannt, dem braunen mob entgegenzutreten, anstatt ihn zuzujubeln. Denk doch nur an die wehrmachtssausgellung!

Und noch einmal meine Frage. Wo war damals der große Mahner Gauck?
Willste dem jetzt die schuld für die rostocker karawalle in die schuhe schieben?

Bleib mal nochn moment ernst, kamerad!

Wir haben also gemeinsam erarbeitet, dass es derartige vorfälle mit jubel unter den zuschauern nicht in stuttgart oder münchen gab und auch nicht vorstellbar sind. Sogar du meinst, die würden eher das rathaus abfackeln, als ein bewohntes gebäude.

Tja, und was unterscheidet die rostocker von damals von den süddeutschen von damals?

Meinste nicht, dass könnte was mit den 40 jahren ddr zu tun haben, die im osten zuende gingen, im westen aber niemals waren?
Und, natürlich kann weder du noch gauck was für seinen geburtsort. Aber... warum war gauck nicht bei den mob dabei, hat brandsätze geworfen etc?
Es gab also auch in der ddr und kurz danach solche und solche. Niemand war gezwungen zum teil eines lynchmobs zu werden.

Worin unterscheiden sich nun die, die mitgemacht haben von denen, die das niemals tun würden, die vielleicht sogar versucht haben zu helfen?
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Muninn » Di 4. Sep 2012, 02:08 hat geschrieben:

Breivik ist Amok gelaufen? Welch fulminante Fehleinschätzung....
Tantris schrieb :
Erzähl das den hinterbliebenen, du menschenhasser!
Tantris, was ist eigentlich ein geplanter Massenmord, wenn Breivik " Amok " lief ?

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

Es ist schon sehr interessant, dass Ossis bei der Bewältigung ihrer Vergangenheit anscheinend über alle Schichten hinweg ähnlich reagieren. Vom Normalo-Ossi in diesem Forum bis hin zum Ossi-Präsidenten - ihr Blick auf den Sachverhalt ist so...seltsam konfus und abschweifend. Womit das wohl zusammenhängen mag?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Jekyll »

schelm » Di 4. Sep 2012, 06:43 hat geschrieben:

Tantris, was ist eigentlich ein geplanter Massenmord, wenn Breivik " Amok " lief ?

Freundliche Grüße, schelm
Warum jetzt so'n off-topic spam, Herr schelm? Konzentrieren Sie sich lieber auf die Frage, warum die Ossis damals sich wegen so einem geringen Anlass wie "schlechte hygienische Zustände" bereit waren, Menschen zu lynchen. Und wenn Sie schon dabei sind, könnten Sie sich auch mal mit der Frage befassen, warum solche Fragen bei unseren Ossis systematisch umgangen werden. Wird Zeit für'n schonungslosen Selbst-Check. Besser jetzt als nie, Herr schelm
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Tantris schrieb :
Was ist deiner meinung nach in rostock soviel anders gewesen als im rest der BRD? Warum waren es die rostocker, warum nicht die wattenscheider oder schweriner?
Eigentlich geht das doch bereits aus der Reihenfolge ( ! ) der Stichpunkte hervor, oder ? Entscheidend ist die Kombi der Umstände. Ich halte bei einer derartigen Kombination so etwas überall für möglich. Zumindest seinerzeit im Osten und vormals ( Beginn der Zuwanderung ) im Westen. Passen die " Zutaten " und schreitet der Staat nicht ein, dann passieren Pogrome, nicht, weil der Bürger als solcher tiefengeprägt vom Vorsystem wäre, man hat ohne die Kombi der Umstände vorher in Rostock nicht gezündelt ( ... ), sondern weil alle Faktoren aufeinander trafen, inkl. des medialen Rummels. In einer solchen Lage gibt es einige Vorreiter und dann viele Lemminge, die folgen.

Zur Dynamik grundsätzlich irrationaler und sensationsheischender Umstände, wenn also diverse Umstände " so und nicht wieder " zusammen treffen, erinnere dich mal an das Gladbecker Geiseldrama.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Di 4. Sep 2012, 07:23 hat geschrieben:Tantris schrieb :

Eigentlich geht das doch bereits aus der Reihenfolge ( ! ) der Stichpunkte hervor, oder ? Entscheidend ist die Kombi der Umstände. Ich halte bei einer derartigen Kombination so etwas überall für möglich. Zumindest seinerzeit im Osten und vormals ( Beginn der Zuwanderung ) im Westen.
Schon klar. Die "zutaten" müssen passen und zu denen gehört auch eine krankhafte emotionale verarmung der täter und johler.
Aber, halt nicht allein, den solche gibts im westen auch, vielleicht weniger, vielleicht mehr, aber es gibt sie bestimmt irgendwo auch im weste.

Aber... das mit der "zuwanderung"... also, im übertragenen sinne, dass die juden mal wieder selber schuld waren am holocaust, das kannste deiner ostdeutschen oma erzählen. Jede westdeutsche lacht dich nur silberhell und glockenklar aus.

Also, tacheles:
Wo in der geschichte der BRD war der zeitpunkt "zu beginn der zuwanderung" (stellen sich ossis das wirklich so vor?... abgefahren!).
Also, tacheles:
wann war "beginn" der zuwanderung`?
Wo genau war es ähnlich kritisch?

Solltest du beides nicht sehr gut belegen können: VERGISS ES!

ok? ;)
Passen die " Zutaten " und schreitet der Staat nicht ein, dann passieren Pogrome, nicht, weil der Bürger als solcher tiefengeprägt vom Vorsystem wäre, man hat ohne die Kombi der Umstände vorher in Rostock nicht gezündelt ( ... ), sondern weil alle Faktoren aufeinander trafen, inkl. des medialen Rummels. In einer solchen Lage gibt es einige Vorreiter und dann viele Lemminge, die folgen.
Das ist schon richtig. Nur, um WELCHE zutaten geht es? welche sind entscheidend? Welche gab es in rostock aber niemals in der alten brd?

Auch der umstand, dass es auch zu ddr-zeiten sehr wohl rechtsknaller gegeben hat, von denen aber damals wie heute niemand reden will, ist ein interessanter unterschied zum westen.
Zufall? Belanglos?


Aber, ich gebe dir natürlich grundsätzlich recht: fast jeder mensch ist zu fast jeder schweinerei fähig, unter bestimmten umständen.
Manche muss man sehr lange gehirnwaschen, andere sind sofort freudig dabei, als hätten sie schon lange darauf gewartet und sich jahrelang nur verbaler menschenverachtung in politischen foren heiss gemacht.

Also, mir erzählt keiner, dass die 40 jahre ddr keinerlei spuren hinterlassen hätten.
Und auch jekylls beobachtung ist richtig. Praktisch kein ossi kann darüber unbefangen reden. Jeder scheint irgendwie zu meinen, er selber würde verantwortlich gemacht, es sei denn, er kehrt es ganzganz schnell unter den teppich und redet lieber über unterschiede von amok und massaker, über norwegen oder oklahoma über das, was er sich anderswo auch vorstellen könnte, aber halt nicht gern, über das, was wirklich passierte.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von schelm »

Tantris schrieb :
Aber... das mit der "zuwanderung"... also, im übertragenen sinne, dass die juden mal wieder selber schuld waren am holocaust, das kannste deiner ostdeutschen oma erzählen. Jede westdeutsche lacht dich nur silberhell und glockenklar aus.
Warum dir antworten ? Immer kommen nur Deutungen, als wärest du irgendwie bekifft, sorry. Der Satz meinte erkennbar das Verhältnis der Wessis zur den ersten Zuwanderen, kapierst du das irgendwie ? Der Unterschied zu den 50er Jahren im Westen ist imho nur der, man setzte sie nirgends ohne Sanitäranlagen zuhauf unter die Balkone der " weltoffenen " bundesdeutschen Spießbürger der Nachkriegsära.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Tantris »

schelm » Di 4. Sep 2012, 08:29 hat geschrieben:Tantris schrieb :
Warum dir antworten ? Immer kommen nur Deutungen, als wärest du irgendwie bekifft, sorry. Der Satz meinte erkennbar das Verhältnis der Wessis zur den ersten Zuwanderen, kapierst du das irgendwie ?
Natürlich. Wir hatten ja auch schon festgestellt, dass es in dieser zeit im westen weder pogrome noch explosive stimmungen gegen ausländer gegeben hatte.


Der Unterschied zu den 50er Jahren im Westen ist imho nur der, man setzte sie nirgends ohne Sanitäranlagen zuhauf unter die Balkone der " weltoffenen " bundesdeutschen Spießbürger der Nachkriegsära.
Mein lieber, offenbar doch ziemlich junger, mann!
In der zeit, als die ersten gastarbeiter nach D kamen, anfang der 60-er, da hatten erschreckend große teile der bevölkerung kein eigenes klo.
Die vor-68-er zeit in der brd war ein schwarzweissfilm. So grau, wie die ddr.

Also, da hatte man ganz andere probleme.

Und ich kann dir nur sagen, nein, eine menschenjagd mit brandsätzen auf ein bewohntes haus mit johlenden zuschauern... das gehört mehr dazu als scheisse auf dem gehsteig. Sorry. Auch in rostock gehörte mehr dazu. Eben diese verunsicherung durch den umbruch, die tatkräftige arbeit von (westlichen) rechtsknallern im osten, usw. Und das gabs im westen nicht in DIESER zeit. Das gabs 1945-55. Und, wie schonmal erwähnt, die 50-er jahre, die vor-68-zeit, von der hier manche 15-jährigen schwachmaten schwärmen, war eine verdammt harte zeit. Da wurde in der schule noch geprügelt, in den heimen sowieso und misshandelt und missbraucht und kein schwein hat sich dafür interessiert, die wirtshaus- oder sonstige anlasslose schlägereien arteten bisweilen in wahre schlachten aus, bei eintreffen der polizei vereinigte man sich gegen diese... an den schwabinger krawallen haben damals zigtausend menschen teilgenommen, drei tage lang. Ab dem zweiten tag ist man von weither angereist um mal wieder spass zu haben.
Also, damals wäre möglicherweise auch mal aus so einem grund was abgegangen, aber niemals in den späten 60-ern, 70-ern oder seitdem.

Freundliche Grüße
Aristoteles1

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Aristoteles1 »

Rostock eine no-go-area.
Böse Menschen, die voller Hass sind aus Angst ihr Leben nicht zu meistern.
Woher dieser Mut und Frechheit wieder so stark aufzutreten?
Gefährlich. Rostock Psychos on the way.....
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Athos »

Ich könnte mir vorstellen, dass es im Westen deshalb (noch) nie zu Pogromen gegen Asylantenheime kam, weil selbige vorzugsweise in abgelegenen Industrie- oder Gewerbegebieten eingerichtet wurden/werden. Mitnichten aber mitten innerhalb von Wohngebieten. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.

:)
Zuletzt geändert von Athos am Mi 5. Sep 2012, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Gutmensch »

Athos » Mi 5. Sep 2012, 08:50 hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass es im Westen deshalb (noch) nie zu Pogromen gegen Asylantenheime kam, weil selbige vorzugsweise in abgelegenen Industrie- oder Gewerbegebieten eingerichtet wurden/werden. Mitnichten aber mitten innerhalb von Wohngebieten. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.

:)
Asylantenheime müssen inmitten von Wohngebieten eingerichtet werden. Gerade in Gegenden in denen Menschen wie Sie leben. Sie müssen lernen, dass die Welt vielfältig ist und dass man nicht nur nehmen soll, sondern auch geben.
Asylsuchende dürfen nicht isoliert werden, sie sollten möglichst schnell Anschluss in das asylgebende Land erhalten. Auch die Arbeitserlaubnis muss ihnen vom ersten Tag an erteilt werden. Bislang ist es Asylsuchenden im ersten Jahr verboten in Deutschland zu arbeiten. Danach ist es unter sehr strengem Vorbehalt erlaubt.
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mi 5. Sep 2012, 09:14 hat geschrieben: Asylantenheime müssen inmitten von Wohngebieten eingerichtet werden. Gerade in Gegenden in denen Menschen wie Sie leben.
Was die Gegenden, in denen Menschen wie ich lebe, wohl dazu sagen würden? Vor allem bei den nächsten Wahlen? Ob die etablierten Politiker dieses Risiko eingehen wollen? Ich glaube nicht.

:)
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Gutmensch »

Athos » Mi 5. Sep 2012, 09:24 hat geschrieben:
Was die Gegenden, in denen Menschen wie ich lebe, wohl dazu sagen würden? Vor allem bei den nächsten Wahlen? Ob die etablierten Politiker dieses Risiko eingehen wollen? Ich glaube nicht.

:)
Vielleicht lernen Menschen wie Sie, dass Asylsuchende auch Menschen sind, wie Sie. Was Sie bei den Wahlen machen, ist Ihre freie Entscheidung aber die Zeiten, in denen die Politik Rassismus bediente, sind vorbei.
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Dampflok94 »

Athos » Mi 5. Sep 2012, 09:24 hat geschrieben:
Was die Gegenden, in denen Menschen wie ich lebe, wohl dazu sagen würden? Vor allem bei den nächsten Wahlen? Ob die etablierten Politiker dieses Risiko eingehen wollen? Ich glaube nicht.

:)
Das ist ja auch nachvollziehbar. Nachher spielen vielleicht die Neger-Kinder mit den Deutschen Kindern in einer Buddelkiste. Und die Deutschen Kinder könnten erkennen, daß dies auch nur Menschen sind. Geht gar nicht! :mad:
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Athos
Beiträge: 3600
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:39
user title: ungläubiges Schwein

Re: Pogrome in Rostock

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mi 5. Sep 2012, 09:33 hat geschrieben:
Vielleicht lernen Menschen wie Sie, dass Asylsuchende auch Menschen sind, wie Sie.
Das weiß ich doch schon, mein Freund.
Gutmensch » Mi 5. Sep 2012, 09:33 hat geschrieben: Was Sie bei den Wahlen machen, ist Ihre freie Entscheidung aber die Zeiten, in denen die Politik Rassismus bediente, sind vorbei.
Sie sind aber wirklich ein lupenreiner Demokrat.

:)
Antworten