Nachbarschaft und Integration

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Walter1966
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Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Walter1966 »

http://www.zeit.de/2012/33/Netzwerk-Nachbarschaft

Habe kürzlich diesen Artikel in der Zeit gelesen und würde gerne dazu in Hinblick auf das Thema "Integration" diskutieren:

Wie wichtig findet ihr Nachbarschaft als soziales Instrument?
Kann eine "gute" Nachbarschaft sich integrationsförderlich auswirken?
Hätte die Integration in Deutschland mehr Erfolg, würde es keine Ballungsgebiete von Zuwanderern geben, sondern es eine stärkere Vermischung mit Einheimischen geben?

Lasst mal hören, mich interessiert eure Meinung :)
riverpirate

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von riverpirate »

Walter1966 » Mi 22. Aug 2012, 12:39 hat geschrieben:http://www.zeit.de/2012/33/Netzwerk-Nachbarschaft

Habe kürzlich diesen Artikel in der Zeit gelesen und würde gerne dazu in Hinblick auf das Thema "Integration" diskutieren:

Wie wichtig findet ihr Nachbarschaft als soziales Instrument?
Kann eine "gute" Nachbarschaft sich integrationsförderlich auswirken?
Hätte die Integration in Deutschland mehr Erfolg, würde es keine Ballungsgebiete von Zuwanderern geben, sondern es eine stärkere Vermischung mit Einheimischen geben?

Lasst mal hören, mich interessiert eure Meinung :)
Auf jeden Fall, durch die Isolation in diesen Ballungsräumen, wird die Integration unmöglich gemacht.
Die Frage ist aber, wollen die integriert werden, oder wollen sie uns ihre Kultur langsam aber sich aufzwingen?
Bukowski

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Bukowski »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 12:51 hat geschrieben:
Die Frage ist aber, wollen die integriert werden, oder wollen sie uns ihre Kultur langsam aber sich aufzwingen?
Da könnt Ihr ja in der Nachbarschaft aufpassen, dass das nicht passiert.

[youtube][/youtube]
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Tantris
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Tantris »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 13:51 hat geschrieben: Auf jeden Fall, durch die Isolation in diesen Ballungsräumen, wird die Integration unmöglich gemacht.
Die Frage ist aber, wollen die integriert werden, oder wollen sie uns ihre Kultur langsam aber sich aufzwingen?
Scherzkeks.

Die sache ist eher die, dass die migranten, wenn sie nach D kommen nur selten wissen, dass sie einwanderer sind, also, dass sie bleiben werden.
Wir haben ja keine geregelte zuwanderung mit bewerbungen und sowas, dazu haben wir vielleicht auch zuviele staaten in der nachbarschaft, und deswegen bleiben die leute, wenn sie bleiben, aus persönlichen gründen. Z.B. weil sie zufällig doch nicht abgeschoben wurden, oder das visum nach kanada nicht gekriegt haben, weil tante x schon da ist, was weiss ich.

Deswegen kann man nicht von jedem integration erwarten. Z.B. nicht von dem, der seit 3 jahren hier ist, aber weiss, dass er jeden tag abgeschoben werden könnte. Das ist nämlich stress.

Also, eine bessere auswahl von einwanderern, solchen, die was bringen, denen muss man dann allerdings auch was bieten, wäre eher der punkt, wo ich ansetzen würde.

Asylanten kannst du bestimmte wohngebiet zuweisen. Einem normalen bürger nicht. Wie willst du also migranten mehr oder weniger in die einheimische bevölkerung "mischen", falls dir das sinnvoll erscheinen sollte?
riverpirate

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von riverpirate »

Bukowski » Mi 22. Aug 2012, 13:04 hat geschrieben:
Da könnt Ihr ja in der Nachbarschaft aufpassen, dass das nicht passiert.
Die, die in der Nachbarschaft leben, sind meist integriert, die wollen nicht in diese Ballungsgebiete, dann hätten sie auch in ihrem Land bleiben können, hat mir mein Freund gesagt. (Türke)
Hat sich mit seiner Familie ein sehr schönes Haus gebaut,weder Frau noch Töchter tragen Kopftuch nette Leute.
Zuletzt geändert von riverpirate am Mi 22. Aug 2012, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Tantris
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Tantris »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 14:15 hat geschrieben: Die, die in der Nachbarschaft leben, sind meist integriert, die wollen nicht in diese Ballungsgebiete, dann hätten sie auch in ihrem Land bleiben können, hat mir mein Freund gesagt. (Türke)
Hat sich mit seiner Familie ein sehr schönes Haus gebaut,weder Frau noch Töchter tragen Kopftuch nette Leute.
Du meinst, die meisten türken kommen aus türkischen ballungsgebieten?

Und ja... wo dus sagst... sie gehen halt dorthin, wo es arbeit gibt. Und das sind halt eher die ballungsgebiete.
riverpirate

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von riverpirate »

Tantris » Mi 22. Aug 2012, 13:19 hat geschrieben:
Du meinst, die meisten türken kommen aus türkischen ballungsgebieten?

Und ja... wo dus sagst... sie gehen halt dorthin, wo es arbeit gibt. Und das sind halt eher die ballungsgebiete.
Du mußt nicht immer Deine Wunschträume und Deine abwegigen Gedanken in andere Beiträge interpretieren, würde Dich sicherlich sympaischer machen.
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relativ
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von relativ »

Tantris » Mi 22. Aug 2012, 13:13 hat geschrieben:
Scherzkeks.

Die sache ist eher die, dass die migranten, wenn sie nach D kommen nur selten wissen, dass sie einwanderer sind, also, dass sie bleiben werden.
Wir haben ja keine geregelte zuwanderung mit bewerbungen und sowas, dazu haben wir vielleicht auch zuviele staaten in der nachbarschaft, und deswegen bleiben die leute, wenn sie bleiben, aus persönlichen gründen. Z.B. weil sie zufällig doch nicht abgeschoben wurden, oder das visum nach kanada nicht gekriegt haben, weil tante x schon da ist, was weiss ich.

Deswegen kann man nicht von jedem integration erwarten. Z.B. nicht von dem, der seit 3 jahren hier ist, aber weiss, dass er jeden tag abgeschoben werden könnte. Das ist nämlich stress.

Also, eine bessere auswahl von einwanderern, solchen, die was bringen, denen muss man dann allerdings auch was bieten, wäre eher der punkt, wo ich ansetzen würde.

Asylanten kannst du bestimmte wohngebiet zuweisen. Einem normalen bürger nicht. Wie willst du also migranten mehr oder weniger in die einheimische bevölkerung "mischen", falls dir das sinnvoll erscheinen sollte?
Die räumliche Vermischung der Kulturen bei neuen Immigranten (auch beim kurzzeitigen Aufenthalten) ist ein bürokratischer Akt, der bei aufkommenden Problemen mit der Integration in bestimmten Stadtteilen für mich von essensieller Bedeutung ist. Natürlich ist dies für die Menschen nicht schön, bei der Wohnortwahl eingeschränkt zu werden, aber als temporäre Lösung würde ich es so machen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Bukowski

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Bukowski »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 13:15 hat geschrieben: Die, die in der Nachbarschaft leben, sind meist integriert, die wollen nicht in diese Ballungsgebiete, dann hätten sie auch in ihrem Land bleiben können, hat mir mein Freund gesagt. (Türke)
Hat sich mit seiner Familie ein sehr schönes Haus gebaut,weder Frau noch Töchter tragen Kopftuch nette Leute.
Die meisten Türken kamen aus der Provinz und zogen hier in Ballungsgebiete wegen der Arbeit.

Und solange sie erst dann "nette Leute" sind, sobald sie kein Kopftuch tragen, ist es wohl mit der nachbarschaftlichen Toleranz nicht weit her.
pikant
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von pikant »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 13:15 hat geschrieben: Die, die in der Nachbarschaft leben, sind meist integriert, die wollen nicht in diese Ballungsgebiete, dann hätten sie auch in ihrem Land bleiben können, hat mir mein Freund gesagt. (Türke)
Hat sich mit seiner Familie ein sehr schönes Haus gebaut,weder Frau noch Töchter tragen Kopftuch nette Leute.
waeren sie mit Kopftuch keine netten Leute?

die Leute wollen dorthin wo es Arbeit gibt, denn ohne Arbeit lebt es sich sehr schlecht in Deutschland fuer auslaendische Mitbuerger!
Zuletzt geändert von pikant am Mi 22. Aug 2012, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
pikant
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von pikant »

Bukowski » Mi 22. Aug 2012, 14:03 hat geschrieben:
Die meisten Türken kamen aus der Provinz und zogen hier in Ballungsgebiete wegen der Arbeit.

Und solange sie erst dann "nette Leute" sind, sobald sie kein Kopftuch tragen, ist es wohl mit der nachbarschaftlichen Toleranz nicht weit her.
der User bedient alle Vorurteile perfekt!
Bukowski

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Bukowski »

Gibt ja übrigens seit Jahren viele Ausländer in Schrebergartenkolonien:

http://www.derwesten.de/nrz/thema/schre ... 18211.html
pikant
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von pikant »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 12:51 hat geschrieben: Auf jeden Fall, durch die Isolation in diesen Ballungsräumen, wird die Integration unmöglich gemacht.
Die Frage ist aber, wollen die integriert werden, oder wollen sie uns ihre Kultur langsam aber sich aufzwingen?
gibt auch noch Leute, die sich nicht integrieren wollen und auch keinem ihre eigene Kultur aufzwingen wollen und es gibt Zwischentoene und es gibt Leute, die muessen in diesen Ballungszentren wohnen, da in anderen Wohngebieten die Mieten unerschwinglich sind oder man dort einfach keinen freien Platz fuer auslaendische Mitbuerger findet!
riverpirate

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von riverpirate »

Bukowski » Mi 22. Aug 2012, 14:03 hat geschrieben:
Die meisten Türken kamen aus der Provinz und zogen hier in Ballungsgebiete wegen der Arbeit.

Und solange sie erst dann "nette Leute" sind, sobald sie kein Kopftuch tragen, ist es wohl mit der nachbarschaftlichen Toleranz nicht weit her.
Ja ja , wo habe ich gesagt erst dann, wenn sie....

aber so kennt man die Gretel, kein Beitrag ohne etwas Hetze,wäre ja auch zu langweilig. :thumbup:
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Walter1966
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Walter1966 »

Ich kann mich da generell nur dem ein oder anderen hier anschließen,
ich denke auch, dass eine aufgeschlossene Nachbarschaft wesentlich zum Integrationserfolg beitragen kann!
Mindestens so wichtig wie die Nachbarschaft ist aber, natürlich, auch die eigene Familie.
Und ich meine nicht einmal den direkten Integrationswillen, es gibt da noch andere Faktoren, Stichwort: Spracharmut (http://www.berlinportal.org/fehlende-sp ... abesuch/74).
Wenn in den Familien nicht aktiv die neue Landessprache durchgesetzt wird oder sich, noch schlimmer, kaum unterhalten wird, die Eltern z.B. nur vorm TV sitzen und im ungünstigsten Fall noch Heimat-TV gucken, dann ist es für Kinder sicherlich ungemein schwerer, der Sprache Herr zu werden.
Aber sowas lässt sich wohl schwer kontrollieren/Verbesserungen durchsetzen, oder wie seht ihr das?
Renard

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Renard »

riverpirate » Mi 22. Aug 2012, 13:51 hat geschrieben: Auf jeden Fall, durch die Isolation in diesen Ballungsräumen, wird die Integration unmöglich gemacht.
Die Frage ist aber, wollen die integriert werden, oder wollen sie uns ihre Kultur langsam aber sich aufzwingen?
Hätten wir jemals ernsthaft das Ziel verfolgt, diese Leute zu "integrieren", dann wären andere Weichen gestellt worden.

Jetzt nach Integration und fehlendem Willen der Zuwanderer zu schreien, ist wie das Plärren des Kleinkindes, dem die Rassel weggenommen wurde.

Wir brauchten billige Arbeitskräfte, haben den Willen der Industrie bedient, hatten keinen realistischen Plan und sind somit, auch durch Duldung politischen Mißmanagements, selber Schuld an den heutigen Folgen.

Schon kleine Kinder lernen, daß jedes Handeln Folgen hat.

Später lernen die kleinen Racker dann, dass man selber etwas tun muss, wenn sich etwas ändern soll.

Was tun wir also für die "Integration", oder überlassen wir die gesellschaftliche Entwicklung wieder den politischen Pfuschern der "Volksparteien" und diskutieren dann wieder über die Schlagzeilen der Massenverblödungsmedien? ;)
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Liegestuhl
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Liegestuhl »

Bukowski » Mi 22. Aug 2012, 15:07 hat geschrieben:Gibt ja übrigens seit Jahren viele Ausländer in Schrebergartenkolonien:
Wie jämmerlich.

Es gibt bestimmt auch Türken, die den Tag damit verbringen, falsch parkende Autos aufzuschreiben.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Tantris
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Tantris »

Renard » Do 23. Aug 2012, 10:46 hat geschrieben:
Hätten wir jemals ernsthaft das Ziel verfolgt, diese Leute zu "integrieren", dann wären andere Weichen gestellt worden.

Jetzt nach Integration und fehlendem Willen der Zuwanderer zu schreien, ist wie das Plärren des Kleinkindes, dem die Rassel weggenommen wurde.

Wir brauchten billige Arbeitskräfte, haben den Willen der Industrie bedient, hatten keinen realistischen Plan und sind somit, auch durch Duldung politischen Mißmanagements, selber Schuld an den heutigen Folgen.

Schon kleine Kinder lernen, daß jedes Handeln Folgen hat.

Später lernen die kleinen Racker dann, dass man selber etwas tun muss, wenn sich etwas ändern soll.

Was tun wir also für die "Integration", oder überlassen wir die gesellschaftliche Entwicklung wieder den politischen Pfuschern der "Volksparteien" und diskutieren dann wieder über die Schlagzeilen der Massenverblödungsmedien? ;)
Was schlägst denn du vor?
Renard

Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Renard »

Tantris » Do 23. Aug 2012, 12:10 hat geschrieben:
Was schlägst denn du vor?
Definieren wir doch ersteinmal "Integration" so, dass irgendwer wirklich etwas damit anfangen kann.

Schauen wir doch mal, dass in der Zukunft nicht die Wirtschaft entscheidet, nach welchen Kriterien wir Zuwanderer aufnahmen und setzen wir klare Regeln für die Zuwanderer.

Schaffen wir ein Schulsystem, dass weder Migrantenkinder, noch Kinder deutscher Familien benachteiligt, oder Schulde dem Selbstlauf überlässt.
In unserer Selbstgefälligkeit haben wir vergessen, dass die Wurzeln der Gesellschaft unsere Kinder sind.
Was wir dort an Aufwand seit Jahrzehnten "erfolgreich" einsparen, setzt uns jetzt massiv zu.

Keine Partei, die dieses Thema nicht in den letzten Jahren auf den Wahlplakaten hatte - Aber auch keine Partei hat jemals etwas nachhaltiges dafür getan!
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Kopernikus
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Kopernikus »

Werbe-Spam und die Reaktionen darauf hab ich entfernt.

Kopernikus [MOD]
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"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von enfant_terrible »

Tantris » Mi 22. Aug 2012, 14:13 hat geschrieben:
Scherzkeks.

Die sache ist eher die, dass die migranten, wenn sie nach D kommen nur selten wissen, dass sie einwanderer sind, also, dass sie bleiben werden.
Wir haben ja keine geregelte zuwanderung mit bewerbungen und sowas, dazu haben wir vielleicht auch zuviele staaten in der nachbarschaft, und deswegen bleiben die leute, wenn sie bleiben, aus persönlichen gründen. Z.B. weil sie zufällig doch nicht abgeschoben wurden, oder das visum nach kanada nicht gekriegt haben, weil tante x schon da ist, was weiss ich.

Deswegen kann man nicht von jedem integration erwarten. Z.B. nicht von dem, der seit 3 jahren hier ist, aber weiss, dass er jeden tag abgeschoben werden könnte. Das ist nämlich stress.

Also, eine bessere auswahl von einwanderern, solchen, die was bringen, denen muss man dann allerdings auch was bieten, wäre eher der punkt, wo ich ansetzen würde.

Asylanten kannst du bestimmte wohngebiet zuweisen. Einem normalen bürger nicht. Wie willst du also migranten mehr oder weniger in die einheimische bevölkerung "mischen", falls dir das sinnvoll erscheinen sollte?
Da kann ich vollumfänglich zustimmen.

Allerdings haben wir einen Knackpunkt, den fett gedruckten.

Was willst du denn einer dringend und händeringend gesuchten Fachkraft bieten?

35000 Euro brutto für einen Ingenieur oder einen Arzt, wie es jetzt die Wirtschaft vorschlägt? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, daß dafür ein indischer Ingenieur nach Deutschland kommt? :p :p :p :p

O.k. glaubst du nicht, weiß ich.

Also wieviel willst du dann bieten? Was willst du bieten?

Deutschland ist ein Land, aus dem dringend und händeringend gesuchte Fachkräfte auswandern, weil sie in anderen Ländern mehr verdienen.

Wenn ein deutscher Ingenieur in Deutschland 60000 verdient und dann in die Schweiz geht um 80000 zu verdienen, glaubst du doch nicht allen Ernstes, daß ein Inder so bekloppt ist, nach Deutschland zu kommen und nicht ebenfalls in die Schweiz oder USA geht? Deutschland hat Einwanderern - auch derzeit den Spaniern und Portugiesen - nichts zu bieten, was sie veranlassen würde, nach Deutschland zu kommen.

Außer natürlich Hartz 4, das betrifft aber eine andere Klientel.

1. Was schlägst du also vor?
2. Wie sollte also der gravierende Ärzte- und Ingenieurmangel in Deutschland und im Sudan und Bangladesh behoben werden? Einkommensangebot von 35000 auf 15000 senken und noch dringender und noch händeringender nach Fachkräften suchen? :D

Deutsche Unternehmen zahlen nicht mehr und der Staat greift ab. Das ist Fakt. Deutschland hat außer Hartz 4 Einwanderern nichts zu bieten.

Ein indischer Ingenieur (von Schweizern, Amis, Norwegern und Engländern mal ganz zu schweigen) hat einen Dachschaden, wenn er in Deutschland einen Job sucht. :D :thumbup:
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Dampflok94
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von Dampflok94 »

enfant_terrible » Do 15. Nov 2012, 22:28 hat geschrieben:Wenn ein deutscher Ingenieur in Deutschland 60000 verdient und dann in die Schweiz geht um 80000 zu verdienen, glaubst du doch nicht allen Ernstes, daß ein Inder so bekloppt ist, nach Deutschland zu kommen und nicht ebenfalls in die Schweiz oder USA geht? Deutschland hat Einwanderern - auch derzeit den Spaniern und Portugiesen - nichts zu bieten, was sie veranlassen würde, nach Deutschland zu kommen.
Dem würde ich nicht ganz zustimmen. Es ist eben nicht so, daß Unternehmen keinen Unterschied machen. Also sagen Ingenieur ist Ingenieur, egal ob Deuschland, Spanien, Indien oder Hinterbermudistan. Die haben da Präferenzen. Und gerade bei Ingenieuren gibt es noch sowas wie "Made in Germany". Die haben (ob zu recht oder unrecht) immer noch einen guten Ruf. Daher stellt sich für einen Spanier ggf. gar nicht die Frage ob er nach Deutschland geht oder dahin, wo deutsche Ingenieure hingehen. Denn dort bleibt er chancenlos.
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enfant_terrible
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Re: Nachbarschaft und Integration

Beitrag von enfant_terrible »

Dampflok94 » Fr 16. Nov 2012, 12:02 hat geschrieben: Daher stellt sich für einen Spanier ggf. gar nicht die Frage ob er nach Deutschland geht oder dahin, wo deutsche Ingenieure hingehen.
Richtig.

Und für einen Inder, Chinesen oder Japaner stellt sich ebenfalls nicht die Frage, ob er nach Deutschland geht, oder nicht besser dahin, wo die deutschen Ingenieure ebenfalls hingehen.

Hat allein schon den Vorteil der Sprache, Deutsch ist nämlich sehr schwierig zu lernen, und den Vorteil des besseren Gehaltes.

Nun denn:

So mag denn die deutsche Industrie die Gehaltseinwanderungshürde auf 35000 € senken, wofür natürlich noch weniger als Null Fachkräste nach Deutschland kommen, eher im Ergebnis wandern noch ein paar 10000 aus.
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