Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

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Sollte das Strafmundigkeitsalter herabgesetzt werden?

ja
56
52%
nein
51
48%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 107
HugoBettauer

Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:29)

Wie entsteht eigentlich Kriminalität wenn es nur möglich ist das von anderen zu lernen?
Wie entstehen eigentlich Fragen mit selbst eingeführten Prämissen, wenn man schon jahrelange Erfahrungen in Forendiskussionen vorweisen kann?

Das Strafmündigkeitsalter herabzusetzen, löst keine realen Probleme und bedient niedere Instinkte des Stammtisches, der aus der Boulevardzeitung sein Wissen über "Klaukids" und "Zigeunerbanden" zusammenreimt. Mit einem vernünftigen Ansatz gegen Jugendkriminalität hat das nichts zu tun. Dass aber Kriminalität, die im Gefängnis häufiger verstärkt als entwöhnt wird, nur dort entstehen könne, ist selbst der Bildzeitung zu blöd. Auf so einen Dreh kommt man nur im Internetz.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:33)

Wie entstehen eigentlich Fragen mit selbst eingeführten Prämissen, wenn man schon jahrelange Erfahrungen in Forendiskussionen vorweisen kann?
Wie entsteht denn Intelligenz wenn man das auch nur jemanden beibringen kann?
Das Strafmündigkeitsalter herabzusetzen, löst keine realen Probleme und bedient niedere Instinkte des Stammtisches, der aus der Boulevardzeitung sein Wissen über "Klaukids" und "Zigeunerbanden" zusammenreimt. Mit einem vernünftigen Ansatz gegen Jugendkriminalität hat das nichts zu tun. Dass aber Kriminalität, die im Gefängnis häufiger verstärkt als entwöhnt wird, nur dort entstehen könne, ist selbst der Bildzeitung zu blöd. Auf so einen Dreh kommt man nur im Internetz.
Soviel zum Thema "Geschwafel" und wie sieht nun die Lösung für Intensievtäter aus?
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

jack000 hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:38)
Soviel zum Thema "Geschwafel" und wie sieht nun die Lösung für Intensievtäter aus?
So hier z.B.:
§ 34 Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform

Hilfe zur Erziehung in einer Einrichtung über Tag und Nacht (Heimerziehung) oder in einer sonstigen betreuten Wohnform soll Kinder und Jugendliche durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten in ihrer Entwicklung fördern. Sie soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen sowie den Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie

1.
eine Rückkehr in die Familie zu erreichen versuchen oder
2.
die Erziehung in einer anderen Familie vorbereiten oder
3.
eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf ein selbständiges Leben vorbereiten.

Jugendliche sollen in Fragen der Ausbildung und Beschäftigung sowie der allgemeinen Lebensführung beraten und unterstützt werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__34.html


Hier ein konkretes Beispiel:
Unsere WAB-Gruppen sind Teil des Kinderwohnprojektes Weißensee. In 5 Gruppen leben jeweils 6 Kinder im Alter zwischen ca. 6 - 14 Jahren über längere Zeit zusammen. Es handelt sich um eine familienersetzende Hilfe zur Erziehung, wenn Eltern längerfristig ausfallen und ihre Kinder nicht bei ihnen aufwachsen können.

Die Betreuung dieser Kinderwohngruppen erfolgt jeweils durch ein festes dreiköpfiges Team von Erzieher_innen, die abwechselnd (alternierend) in der Gruppe leben. Sie vertreten sich im Urlaubs- und Krankheitsfall, so dass die Kinder in einem familienähnlichen Betreuungssetting und in einer kleinen und verbindlichen Gruppenzusammensetzung aufwachsen. Das stärkt die soziale Bindung und eine Gruppenidentität und vermittelt die Erfahrung von Kontinuität und Verlässlichkeit - jeweils wesentliche Bedingungen für gelingende Erziehungshilfeprozesse. Die Kinder werden in ihrer Persönlichkeits- und Selbständigkeitsentwicklung gefördert, dazu gehört z.B. auch, dass sie an Wochenenden gemeinsam mit den Erzieher_innen einkaufen und kochen.

Zentrum des Kinderwohnprojektes und Standort der Leitung ist die Pistoriusstraße 108. Die WAB-Gruppen befinden sich in fußläufiger Nähe in der Pistoriusstraße, Langhansstraße und der Brauhausstraße. Die Wohnungen sind kindgerecht ausgestattet, jedes Kind verfügt über ein eigenes Zimmer, daneben gibt es einen Gemeinschaftsraum, Küche und Bäder.

Das Kinderwohnprojekt hat verschiedene ehrenamtliche Unterstützer_innen, die den Kindern immer wieder besondere kulturelle Erfahrungen ermöglichen.
http://www.g-casablanca.de/taetigkeitsf ... reuung-wab

Und hier ein Beispiel für ehrenamtliche Unterstützung:
Willkommen beim Rotaract Club Berlin - Hauptstadtclub

Der RAC Berlin - Hauptstadtclub ist einer von über 8.000 Rotaract Clubs weltweit. Wir sind ein Club interessierter Studenten, Auszubildender und junger Berufstätiger aus ganz Deutschland, die sich unter dem Motto Lernen - Helfen - Feiern gemeinsam engagieren. Der Club erfreut sich vieler internationaler Gäste und es herrscht eine offene, frische und mitreißende Atmosphäre und das seit mehr als 30 Jahren!

Unser Clubleben wird derzeit von rund 30 aktiven Mitgliedern verschiedenster Berufsgruppen im Alter von 18 bis 32 Jahren gestaltet. Unsere Treffen finden jeden Dienstag um 20.00 Uhr statt. Abwechselnd sehen wir uns zum Meeting und zur Lounge an verschiedenen Orten in Berlin.

Unterstützt werden wir von unserem Rotary-Patenclub Berlin-Gendarmenmarkt und anderen Rotary Clubs der Hauptstadt. International pflegen wir freundschaftliche Kontakte zu Rotaractern in ganz Europa.

[...]

Seit 2002 pflegen wir engen Kontakt zum Kinderwohnprojekt Casablanca. In dem Kinderheim in Berlin-Weißensee werden ca. 35 Kinder zum Teil bis zur Volljährigkeit in vier Wohngruppen und einer Clearing-Stelle betreut. Meist kommen die Kinder aus problematischen Verhältnissen, haben Gewalt erleben müssen, wurden von den Eltern vernachlässigt oder verwahrlost aufgefunden. Wir unterstützen die Kinder mit einem festen Jahresprogramm, das jedes Jahr immer in etwa wie folgt aussieht: Auftaktwochenende im September auf dem Erlebnishof Gut Falkenhain, Plätzchenbackaktion in der Vorweihnachtszeit, Plätzchenverkauf auf dem Weihnachtsmarkt, gemeinsamer Weihnachtsmarktbesuch, Schlittschuhlaufen, Museumsbesuche, Leseabende und ein Abschlusswochenende im Juni in der Jugendherberge Bad Freienwalde. Unsere Verbindung zu Casablanca lebt vor allem von der Langfristigkeit und Kontinuität. Neben den immer wieder kehrenden Höhepunkten eines jeden Jahres sollen auch einmalige Aktionen und Gemeinschaftsaktionen mit den Rotariern zum Programm gehören. Ziel einer jeden Aktion soll es sein, dass die Kinder unvergessliche Momente erleben, selbst aktiv werden und Neues lernen.
http://www.hauptstadtclub.de/willkommen.html
Zuletzt geändert von Atheist am Mi 10. Aug 2016, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:38)

Wie entsteht denn Intelligenz
Offenbar nicht im Internetz.
Soviel zum Thema "Geschwafel" und wie sieht nun die Lösung für Intensievtäter aus?
Intensivtäter sind jeweils individuelle Fälle. Unterhalb der Strafmündigkeit handelt es sich in der Regel um Kinder, bei denen das Unrechtsbewusstsein und die Einsichtsfähigkeit in Schuld nicht in jedem Einzelfall voll ausgebildet ist oder die die Folgen ihres Tuns nur unzureichend überblicken können. Für diese gibt es Bildungs- und Erziehungsangebote zur Unterstützung der Erziehungsberechtigten. Mit Heranwachsenden oder Erwachsenen ist teilweise anders umzugehen. Ich schreibe jetzt hier keine Abhandlung, es ist ja doch für die Katz. Wenn es dich wirklich interessiert, findest du hier einen Einstieg in die Materie mit zahlreichen Verweisen auf weitere Aspekte: http://www.mv-recht.de/artikel/155/juge ... schuldigte
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:11)

Ja, nur ist zusammensperren mit erfahreneren Kollegen nicht die Universallösung.
Wer soll denn nun seine Lebenszeit darauf verwenden, aus einem bockigen und widerborstigen heranwachsenden Straftäter einen umgänglichen und brauchbaren Menschen zu machen... das ist doch die uralte Frage. Überall dort, wo Sie aus Kostengründen schon mehrere Straftäter dieser Art betreuen, begegnen sich ja mindestens zwei "Leidensgefährten", also erfahrene Kollegen.

Wie stellen Sie sich denn diese Maßnahme vor, die ja nicht die einzige Staatsaufgabe sein kann, also auch in Kosten/Personalaufwand einen vernünftigen Rahmen nicht sprengen darf. Da meine ich noch nicht einmal die berühmt gewordene Segeltour in der Karibik.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:47)

Offenbar nicht im Internetz.
Vor allem nicht im PF-EU (Das war nicht konkret auf dich bezogen)
Intensivtäter sind jeweils individuelle Fälle. Unterhalb der Strafmündigkeit handelt es sich in der Regel um Kinder, bei denen das Unrechtsbewusstsein und die Einsichtsfähigkeit in Schuld nicht in jedem Einzelfall voll ausgebildet ist oder die die Folgen ihres Tuns nur unzureichend überblicken können.
ja und? Für das schlechte Wetter bin ich auch noch verantwortlich?
Für diese gibt es Bildungs- und Erziehungsangebote zur Unterstützung der Erziehungsberechtigten. Mit Heranwachsenden oder Erwachsenen ist teilweise anders umzugehen. Ich schreibe jetzt hier keine Abhandlung, es ist ja doch für die Katz. Wenn es dich wirklich interessiert, findest du hier einen Einstieg in die Materie mit zahlreichen Verweisen auf weitere Aspekte: http://www.mv-recht.de/artikel/155/juge ... schuldigte
Na dann mal los. Wenn es erfolgreich ist, ist es erfolgreich. Wenn nicht dann nicht ...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von HugoBettauer »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:05)

Wer soll denn nun seine Lebenszeit darauf verwenden, aus einem bockigen und widerborstigen heranwachsenden Straftäter einen umgänglichen und brauchbaren Menschen zu machen... das ist doch die uralte Frage. Überall dort, wo Sie aus Kostengründen schon mehrere Straftäter dieser Art betreuen, begegnen sich ja mindestens zwei "Leidensgefährten", also erfahrene Kollegen.

Wie stellen Sie sich denn diese Maßnahme vor, die ja nicht die einzige Staatsaufgabe sein kann, also auch in Kosten/Personalaufwand einen vernünftigen Rahmen nicht sprengen darf. Da meine ich noch nicht einmal die berühmt gewordene Segeltour in der Karibik.
Umgekehrt umgekehrt: Die aktuelle Regelung ist gut, warum sollte man sie durch "alle einknasten ab 9" ersetzen? Das kommt teurer und richtet mehr Schaden an als es im Einzelfall vielleicht nutzt.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

Atheist hat geschrieben:(10 Aug 2016, 22:41)

So hier z.B.:



https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__34.html


Hier ein konkretes Beispiel:



http://www.g-casablanca.de/taetigkeitsf ... reuung-wab

Und hier ein Beispiel für ehrenamtliche Unterstützung:



http://www.hauptstadtclub.de/willkommen.html
Es ändert nichts daran, dass die Existenz von Intensivtätern (Wer hat über so einen dämlichen Ausdruck für Schwerkriminelle erfunden?) nichts anderes ist als der Beweis für das totale Scheitern einer Ideologie ist?
=> Hintergrund: Es funktioniert bei den meisten aber nicht bei allen. Trotzdem wird konsequent der Einhaltung der Ideologie bei allen durchgezogen obwohl es nicht zielführend ist ...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:13)

Umgekehrt umgekehrt: Die aktuelle Regelung ist gut, warum sollte man sie durch "alle einknasten ab 9" ersetzen? Das kommt teurer und richtet mehr Schaden an als es im Einzelfall vielleicht nutzt.
Das sehe ich natürlich genau so; ich hatte aber verstanden, daß die Zahl der jungen Straftäter so erschreckend zugenommen hat, daß die bestehenden Einrichtungen diese Welle gar nicht mehr verkraften können. Dann muß man natürlich über andere Gegenmaßnahmen nachdenken, auch unter Kostengesichtspunkten.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:16)

Es ändert nichts daran, dass die Existenz von Intensivtätern (Wer hat über so einen dämlichen Ausdruck für Schwerkriminelle erfunden?) nichts anderes ist als der Beweis für das totale Scheitern einer Ideologie ist?
=> Hintergrund: Es funktioniert bei den meisten aber nicht bei allen. Trotzdem wird konsequent der Einhaltung der Ideologie bei allen durchgezogen obwohl es nicht zielführend ist ...
Im Grunde loben Sie die beklagte "Ideologie" doch und Sie bedauern, daß sie nicht in allen Fällen den Straftäter zu einem brauchbaren Mitmenschen macht. Soll man deshalb auf die "Ideologie" verzichten... sicher doch wohl nicht, wenn sie doch meist wirkt.

Hinkender Vergleich: Eine ärztliche Behandlung führt meist zur Heilung einer Krankheit; soll man auf diese Behandlung verzichten, weil manchen Kranken leider nicht mehr zu helfen ist?
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

jack000 hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:16)

Es ändert nichts daran, dass die Existenz von Intensivtätern (Wer hat über so einen dämlichen Ausdruck für Schwerkriminelle erfunden?) nichts anderes ist als der Beweis für das totale Scheitern einer Ideologie ist?
=> Hintergrund: Es funktioniert bei den meisten aber nicht bei allen. Trotzdem wird konsequent der Einhaltung der Ideologie bei allen durchgezogen obwohl es nicht zielführend ist ...
Geltendes Recht, § 34 SGB VIII, ist hierzulande keine Ideologie und strafunmündige Kinder können keine Intensivtäter/Schwerkriminelle sein.

Oberstaatsanwalt und ehem. Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, findet zur Diskussion über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts die richtigen Worte: "überflüssig, unglaubwürdig und populistisch".
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:35)

Geltendes Recht, § 34 SGB VIII, ist hierzulande keine Ideologie und strafunmündige Kinder können keine Intensivtäter/Schwerkriminelle sein.

Oberstaatsanwalt und ehem. Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, findet zur Diskussion über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts die richtigen Worte: "überflüssig, unglaubwürdig und populistisch".
Mir widerstrebt es, einem hohen Würdenträger einen hohen Sachverstand zu zu schreiben, wenn er sich zu einer Sache äußert, die nicht in seinem Erfahrungsbereich liegt. Als Gesetzgeber würde ich eher die Nähe zu erfahrenen Jugendrichtern und Erziehern suchen.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:58)

Mir widerstrebt es, einem hohen Würdenträger einen hohen Sachverstand zu zu schreiben, wenn er sich zu einer Sache äußert, die nicht in seinem Erfahrungsbereich liegt.
Was diesem Spitzenjuristen:
Christoph Frank (* 12. August 1952 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Jurist. Er ist Oberstaatsanwalt und Leiter der Schwerpunktabteilung Dopingkriminalität bei der Staatsanwaltschaft Freiburg.

Frank studierte von 1971 bis 1976 Rechtswissenschaften in Freiburg. Im Jahre 1979 begann er seine Justizkarriere als Richter am Landgericht Offenburg. Im Laufe der Jahre war er in verschiedenen Ämtern der baden-württembergischen Justiz sowie als Richter am Bezirksgericht Dresden, als Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und als Leiter der Staatsanwaltschaft in Görlitz tätig.

Von 1996 bis 2001 war Frank Mitglied des Hauptstaatsanwaltsrates beim Justizministerium Baden-Württemberg, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender. Von 2001 bis 2007 war er Mitglied des Präsidiums des Deutschen Richterbundes und stellvertretender Vorsitzender; von 2007 bis 2016 Vorsitzender des Deutschen Richterbundes.

Kommunalpolitisch ist er als Ortsvorsteher in seiner Heimatgemeinde Buchenbach aktiv. Außerdem war er Gemeinderat in Buchenbach.

Christoph Frank ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Frank

überhaupt einfällt, sich in der Sache zu äußern, wo "wir" doch weniger linksgrünversiffte Kuscheljustiz und mehr Stammtischgelärme brauchen! :mad:
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 00:12)

Was diesem Spitzenjuristen:



https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Frank

überhaupt einfällt, sich in der Sache zu äußern, wo "wir" doch weniger linksgrünversiffte Kuscheljustiz und mehr Stammtischgelärme brauchen! :mad:
Natürlich ist das eine ganz eindrucksvolle Lebensleistung; aber ein Fachmann für Jugendfragen ist dieser Mann sehr klar nicht. Deshalb werte ich seine politische Äußerung so, wie ich sie auch bei einem Nobelpreisträger Günter Grass oder einem Nobelpreisträger der Physik bewertet habe oder bewerten würde: Die Meinung eines ganz gewöhnlichen Mitbürgers, der sich für Politik interessiert. Meinetwegen auch linksgrün versifft, warum denn nicht. Diese Meinung kann öffentlich geäußert werden, ohne dafür bestraft zu werden. Das wird man doch wohl noch einmal sagen dürfen... :eek:
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Flat »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2016, 15:03)

Gegen Jugendheime (Erziehungsanstalten) habe ich nichts, wenn dort verwahrloste Heranwachsende auf einen guten Weg gebracht werden. Allerdings fürchte ich, daß ich keine Lust hätte, dort zu wirken. Wer tut sich das wohl an? Ob das dann wohl die Menschen sind, die dort genau richtig eingesetzt sind?
Moin,

es gibt ein reichhaltiges Angebot von sehr verschiedenen Betreuungseinrichtungen für auffällige Jugendliche.

Das reicht für die allermeisten, auch für viele Fälle, die wir hier wohl als sehr schwer ansehen würden.

Aber es gibt darüber hinaus einen wirklich sehr kleinen Teil dieser Jugendlichen, bei denen das alles nichts fruchtet. Da kann das eine Lösung sein, zumindest so lange niemand etwas besseres und effektiveres einfällt. Denn vor manchen Jugendlichen muss man auch andere harte Jungs (und Mädels) schützen.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

Flat hat geschrieben:(11 Aug 2016, 07:32)

Moin,

es gibt ein reichhaltiges Angebot von sehr verschiedenen Betreuungseinrichtungen für auffällige Jugendliche.

Das reicht für die allermeisten, auch für viele Fälle, die wir hier wohl als sehr schwer ansehen würden.

Aber es gibt darüber hinaus einen wirklich sehr kleinen Teil dieser Jugendlichen, bei denen das alles nichts fruchtet. Da kann das eine Lösung sein, zumindest so lange niemand etwas besseres und effektiveres einfällt. Denn vor manchen Jugendlichen muss man auch andere harte Jungs (und Mädels) schützen.
Das ging mir genau so durch den Kopf. Vor sehr vielen Jahren hatte ich einen Russischlehrer, der von den Anfangsjahren nach der kommunistischen Machtergreifung in der Sowjetunion erzählte. Unter anderem eben auch über verwahrloste junge Leute, die in den Wirren der Revolution vom rechten Wege abgekommen waren. Voller Idealismus machten sich Erzieher an die Arbeit mit den jungen Leuten, mit dem optimistischen Menschenbild der damaligen Kommunisten. Und sie hatten damit sehr große Erfolge, weil die allermeisten jungen Menschen wohl nur Zuwendung brauchen, um wieder zu umgänglichen Zeitgenossen zu werden. Aber ein nicht ganz vernachlässigbarer Teil dieser jungen Leute war bei aller Liebe und Zuwendung nicht mehr zu erreichen. Da mußten die Erzieher ihre menschenfreundliche Angehensweise anpassen und zu harten Schutzmaßnahmen über gehen, damit wenigstens die "Bekehrten" nicht wieder auf Abwege geführt wurden.

Menschen sind wohl so unterschiedlich!
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von GG146 »

Vielleicht sollte man ja auch mal hinterfragen, ob es in Ordnung sein kann, dass Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Geburtstag die erzieherische Wirkung des Jugendstrafrechts vorenthalten wird, obwohl sie sich ab dem 7. Geburtstag durch die zivilrechtliche Haftung für den durch vorsätzliche rechtswidrige Handlungen entstandenen Schaden selbst völlig ruinieren können. Das Zivilrecht macht nicht einmal hinsichtlich der Restschuldbefreiung nach der Insolvenzordnung (= bei vorsätzlicher Schadensverursachung ausgeschlossen) eine Ausnahme zugunsten von Kindern.

Ich finde, dass sich der Staat da widersprüchlich verhält.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Flat »

GG146 hat geschrieben:(11 Aug 2016, 08:41)

Vielleicht sollte man ja auch mal hinterfragen, ob es in Ordnung sein kann, dass Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Geburtstag die erzieherische Wirkung des Jugendstrafrechts vorenthalten wird, obwohl sie sich ab dem 7. Geburtstag durch die zivilrechtliche Haftung für den durch vorsätzliche rechtswidrige Handlungen entstandenen Schaden selbst völlig ruinieren können. Das Zivilrecht macht nicht einmal hinsichtlich der Restschuldbefreiung nach der Insolvenzordnung (= bei vorsätzlicher Schadensverursachung ausgeschlossen) eine Ausnahme zugunsten von Kindern.

Ich finde, dass sich der Staat da widersprüchlich verhält.

Es gibt auch bei Erwachsenen einen Unterschied zwischen Straf- und Zivilrecht.

Aber in der Tat scheint hier ein gewisses Ungleichgewicht bei Kindern zu herrschen, das wahrscheinlich im Ursprung des BGB begründet ist, dass ja sehr stark vom Schutz des Eigentums geprägt war.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von GG146 »

Die Insolvenzordnung ist weniger vom Schutz des Eigentums geprägt als das BGB und nimmt überhaupt keine Rücksicht auf Kinder.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:05)

Wer soll denn nun seine Lebenszeit darauf verwenden, aus einem bockigen und widerborstigen heranwachsenden Straftäter einen umgänglichen und brauchbaren Menschen zu machen... das ist doch die uralte Frage.
Natürlich die, die dafür bezahlt werden, oder für die dies eine Berufung ist, die gibbet ja auch. Natürlich muss man die Finanzierungsfrage stellen, gerade wenn Jugendkriminalität sich erhöht, deshalb sind ja andere Maßnahmen in Jugend und Bildungsbereich so wichtig, auch Armutsbekämpfung gehört dazu. Wer diese vernachlässigt darf sich nachher nicht wundern, wenn Jugendkriminalität zunimmt
Überall dort, wo Sie aus Kostengründen schon mehrere Straftäter dieser Art betreuen, begegnen sich ja mindestens zwei "Leidensgefährten", also erfahrene Kollegen.
Welche erfahrennen Kollehgen denn, es sind Kinder bzw. Jugendliche, die Defizite haben, die man aber in vielen Fällen noch korrigieren kann. Wenn man diese Kinder mit erwachsenen Straftäter zusammenlegt, dann verfestigt sich dort viel mehr, als in einem Jugend Resozialisierungsknast.
Wie stellen Sie sich denn diese Maßnahme vor, die ja nicht die einzige Staatsaufgabe sein kann, also auch in Kosten/Personalaufwand einen vernünftigen Rahmen nicht sprengen darf. Da meine ich noch nicht einmal die berühmt gewordene Segeltour in der Karibik.
Der Staat und die Gesellschaft setzt die Prioritäten, wenn man für diesen Bereich kein Geld ausgeben will, dann muss Staat/Gesellschaft mit diesem Problem leben, sich aber einzubilden, daß man diese Problemfälle nur wegsperren muss und dann nix mehr nachkommt wäre total naiv.
Da sollte man auch mal auf die Mehrkosten hinweisen, die so eine Politik mit sich bringt. Ergo mehr Polizei, mehr Gefängnisse , mehr Gefängnispersonal ect.pp.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(11 Aug 2016, 09:19)

Natürlich die, die dafür bezahlt werden, oder für die dies eine Berufung ist, die gibbet ja auch. Natürlich muss man die Finanzierungsfrage stellen, gerade wenn Jugendkriminalität sich erhöht, deshalb sind ja andere Maßnahmen in Jugend und Bildungsbereich so wichtig, auch Armutsbekämpfung gehört dazu. Wer diese vernachlässigt darf sich nachher nicht wundern, wenn Jugendkriminalität zunimmt

Welche erfahrennen Kollehgen denn, es sind Kinder bzw. Jugendliche, die Defizite haben, die man aber in vielen Fällen noch korrigieren kann. Wenn man diese Kinder mit erwachsenen Straftäter zusammenlegt, dann verfestigt sich dort viel mehr, als in einem Jugend Resozialisierungsknast.


Der Staat und die Gesellschaft setzt die Prioritäten, wenn man für diesen Bereich kein Geld ausgeben will, dann muss Staat/Gesellschaft mit diesem Problem leben, sich aber einzubilden, daß man diese Problemfälle nur wegsperren muss und dann nix mehr nachkommt wäre total naiv.
Da sollte man auch mal auf die Mehrkosten hinweisen, die so eine Politik mit sich bringt. Ergo mehr Polizei, mehr Gefängnisse , mehr Gefängnispersonal ect.pp.
Sie nennen gleich mehrere Themen nebeneinander, die ein ordentlich funktionierender Staat möglichst gekonnt abhandeln muß. Da fehlen dennoch "99 Pfennige an der Mark". Mit anderen Worten: Reihe rund schreit die Menschheit nach mehr Aufmerksamkeit, Leuten und Geld für ihre gerade wichtig erscheinende Sache... und die sind dann ja auch wichtig!

Ich bin froh, daß ich die Macht und die Verantwortung nicht habe, die Gesamtheit der Probleme eines Gemeinwesens sachgerecht und fair behandeln zu müssen. :s Irgend etwas ganz furchtbar Wichtiges kommt immer zu kurz!
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(11 Aug 2016, 10:09)

Sie nennen gleich mehrere Themen nebeneinander, die ein ordentlich funktionierender Staat möglichst gekonnt abhandeln muß. Da fehlen dennoch "99 Pfennige an der Mark". Mit anderen Worten: Reihe rund schreit die Menschheit nach mehr Aufmerksamkeit, Leuten und Geld für ihre gerade wichtig erscheinende Sache... und die sind dann ja auch wichtig!

Ich bin froh, daß ich die Macht und die Verantwortung nicht habe, die Gesamtheit der Probleme eines Gemeinwesens sachgerecht und fair behandeln zu müssen. :s Irgend etwas ganz furchtbar Wichtiges kommt immer zu kurz!
Ähm, wir reden hier gerade nur um unsere hiesigen Verhältnisse in Deutschland. Da gibt es durchaus mehr Möglichkeiten Prioritäten zu setzen als im globalen Vergleich. Der Wille geht immer von der Gesellschaft aus, also auch von jedem einzelnen.
Die Entscheidungsträger oder Taktgeber haben dabei natürlich meist die Arschkarte, weil auch hier viele zuerst "ich" schreien.

Um Prioritäten zu erkenen welche wichtig sind und welche man auf eine längere Bank schieben kann, ist es wichtig zu wissen, was eine Gesellschaft, von mehr oder weniger vielen Egomanen, zusammenhält und diese Themen gehören zusammen und sind m.M. nicht getrennt voneinander zu betrachten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Timm

Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Timm »

Die beste Möglichkeit ist die eines präventiven Vorgehens. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist wird nur noch gejammert. Wer soll das machen, was hilft? Schärfer muss es vor allem sein?
Ich sagte schon, es ist weitaus zielführender die Originalität bereits frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Je später (also wenn das Kind im Brunnen liegt) damit begonnen wird, desto weniger Chancen.
Warum schließen so viele, obwohl sie es in Nachbarschaft, Kindergärten, Grundschulen sehen, die Augen. Es gibt Beistandschaften von Jugendämtern und mehr.
Im Nachhinein kommt dann immer die Forderung nach Härte, strengeren Gesetzen und die Forderung siehe Thema oben.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

Timm hat geschrieben:(11 Aug 2016, 11:15)

Die beste Möglichkeit ist die eines präventiven Vorgehens. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist wird nur noch gejammert. Wer soll das machen, was hilft? Schärfer muss es vor allem sein?
Ich sagte schon, es ist weitaus zielführender die Originalität bereits frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Je später (also wenn das Kind im Brunnen liegt) damit begonnen wird, desto weniger Chancen.
Warum schließen so viele, obwohl sie es in Nachbarschaft, Kindergärten, Grundschulen sehen, die Augen. Es gibt Beistandschaften von Jugendämtern und mehr.
Im Nachhinein kommt dann immer die Forderung nach Härte, strengeren Gesetzen und die Forderung siehe Thema oben.
Die Jugenderziehung durch den Staat ist rückläufig. Hatte man früher noch viele Jugendheime mit Pädagogen drin, sind es heutzutage nur noch wenige. Die Kinder "erziehen" sich gegenseitig auf der Strasse, wenn die Eltern nicht ein ausgleichenden Beitrag legen,bzw. Grenzen setzen. Da wird aufeinmal der Freundes und Bekanntenkreis mehr zum Normen und Altagsgeber, als es gut für das Kind/Jugendlichen ist. Wenn dann weder Staat noch Elternhaus dagegensteueren, gehen Jugendliche häufig einen total falschen Weg.
Ergo es gibt nicht mehr so viele Augen, die eine Fehlentwicklung frühzeitig erkennen und womöglich gegensteuern können. Weder bei einer möglicherweise steigenden Zahl von Eltern, noch beim Staat, weil dieser aus unwillen dies nicht mehr leisten will.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Atheist

Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

relativ hat geschrieben:(11 Aug 2016, 11:30)

Die Jugenderziehung durch den Staat ist rückläufig.
Jugendkriminalität und Kinderdelinquenz auch:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... chland.jpg
http://www.bpb.de/cache/images/1/205031 ... .jpg?CDE5A

Deshalb fragt man sich, was die Diskussion hier eigentlich soll.
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relativ
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 12:48)

Jugendkriminalität und Kinderdelinquenz auch:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... chland.jpg
http://www.bpb.de/cache/images/1/205031 ... .jpg?CDE5A

Deshalb fragt man sich, was die Diskussion hier eigentlich soll.
Ja in der Tat, kann man sich dies Fragen. Nur ist es doch meist so, daß die gefühlte Zunahme bestimmter Straftaten in der Bevölkerung der entscheidene Punkt ist und diese sind meist die, die man direkter mitbekommt. Wenn Straftaten zunehmen, wie z.B. Wohnungseinbrüche, Prügeleien ect.pp. dann helfen alle Statistiken nix, die besorgten Bürger davon zu überzeugen, daß die Gesamtzahl rückläufig ist, aber eben nur die Gesamtheit aller Straftaten.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Dampflok94 »

relativ hat geschrieben:(11 Aug 2016, 13:04)

Ja in der Tat, kann man sich dies Fragen. Nur ist es doch meist so, daß die gefühlte Zunahme bestimmter Straftaten in der Bevölkerung der entscheidene Punkt ist und diese sind meist die, die man direkter mitbekommt. Wenn Straftaten zunehmen, wie z.B. Wohnungseinbrüche, Prügeleien ect.pp. dann helfen alle Statistiken nix, die besorgten Bürger davon zu überzeugen, daß die Gesamtzahl rückläufig ist, aber eben nur die Gesamtheit aller Straftaten.
Das ist durchaus richtig. Aber gegen eine nur gefühlte Unsicherheit anzukämpfen, die objektiv gar nicht vorhanden ist, bzw. nicht größer ist als früher, ist halt schwierig.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 12:48)

Jugendkriminalität und Kinderdelinquenz auch:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... chland.jpg
http://www.bpb.de/cache/images/1/205031 ... .jpg?CDE5A

Deshalb fragt man sich, was die Diskussion hier eigentlich soll.

Ganz schön viel. Hätte nicht gedacht, dass es so viele sind.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

Atheist hat geschrieben:(10 Aug 2016, 23:35)

Geltendes Recht, § 34 SGB VIII, ist hierzulande keine Ideologie und strafunmündige Kinder können keine Intensivtäter/Schwerkriminelle sein.
Dann muss man das Gesetz halt ändern.
Oberstaatsanwalt und ehem. Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, findet zur Diskussion über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts die richtigen Worte: "überflüssig, unglaubwürdig und populistisch".
Das ist halt seine Meinung, mehr nicht ...
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relativ
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Aug 2016, 13:28)

Das ist durchaus richtig. Aber gegen eine nur gefühlte Unsicherheit anzukämpfen, die objektiv gar nicht vorhanden ist, bzw. nicht größer ist als früher, ist halt schwierig.
Natürlich , aber ich kann dieses gefühlte Unsicherheitsgefühl auch nachvollziehen. Schauen wir uns NRW an, da sind statistisch die Verbrechenswerte rückläufig, trotzdem haben die Menschen das gefühl es wird immer schlimmer. Grund sind hier ganz klar die steigenden Einbrüche, indem in die Privatsphäre ja ganz extrem eingegriffen wird und natürlich das immer schwelende Terrorismusthema. Es ist schwer dagegen zu argumentieren, weil natürlich auch häufiger über Zunahme berichtet wird und eher weniger über Abnahme von Kriminalität.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

relativ hat geschrieben:(11 Aug 2016, 14:02)

Natürlich , aber ich kann dieses gefühlte Unsicherheitsgefühl auch nachvollziehen. Schauen wir uns NRW an, da sind statistisch die Verbrechenswerte rückläufig, trotzdem haben die Menschen das gefühl es wird immer schlimmer. Grund sind hier ganz klar die steigenden Einbrüche, indem in die Privatsphäre ja ganz extrem eingegriffen wird und natürlich das immer schwelende Terrorismusthema.
Andernorts wurde schon zutreffend festgestellt, dass der gesunde Menschenverstand zunehmend zur Rarität werde. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb im Bezug auf sinkende Kriminalität die gefühlte Unsicherheit steigt, während es sich im Bezug auf die digitale Verletzung der Privat- und Intimsphäre durch ausländische und inländische Geheimdienste anders verhält.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Dampflok94 »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 14:10)

Andernorts wurde schon zutreffend festgestellt, dass der gesunde Menschenverstand zunehmend zur Rarität werde. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb im Bezug auf sinkende Kriminalität die gefühlte Unsicherheit steigt, während es sich im Bezug auf die digitale Verletzung der Privat- und Intimsphäre durch ausländische und inländische Geheimdienste anders verhält.
Was man sieht beeinflußt einen stärker. Wenn links und rechts beim Nachbarn eingebrochen wird, dann bekommt man das mit. Wenn die NSA bei diesen Nachbarn den PC ausspäht wird man das wohl kaum erfahren.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Atheist »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Aug 2016, 14:14)

Was man sieht beeinflußt einen stärker. Wenn links und rechts beim Nachbarn eingebrochen wird, dann bekommt man das mit. Wenn die NSA bei diesen Nachbarn den PC ausspäht wird man das wohl kaum erfahren.
Selektive Wahrnehmung und Gefühle sind selten gute Ratgeber.

Wurde denn in der Nachbarschaft des Strangerstellers oder anderer Diskussionsteilnehmer, welche die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters fordern, eingebrochen, und zwar von strafunmüdigen Kindern? Oder sind es lediglich selektiv wahrgenommene Zeitungsartikel, die als Grundlage für das emotionale Beeinflusstwerden durch die Medien dienen?
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relativ
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von relativ »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 14:23)

Selektive Wahrnehmung und Gefühle sind selten gute Ratgeber.

Wurde denn in der Nachbarschaft des Strangerstellers oder anderer Diskussionsteilnehmer, welche die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters fordern, eingebrochen, und zwar von strafunmüdigen Kindern? Oder sind es lediglich selektiv wahrgenommene Zeitungsartikel, die als Grundlage für das emotionale Beeinflusstwerden durch die Medien dienen?
Ich gebe dir in sofern Recht, daß es keine gute Idee ist, aufgrund solcher Wahrnehmungen weittragende Entscheidungen zu treffen, oder falsche Schlussfolgerungen zu treffen, aber das Gefühl ist da und dies kann ich durchaus nachvollziehen.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Dampflok94 »

Atheist hat geschrieben:(11 Aug 2016, 14:23)

Selektive Wahrnehmung und Gefühle sind selten gute Ratgeber.
Das mag sein. Aber die Menschen sind, wie sie sind. Und da gehören die Emotionen nun mal mit dazu. Die kann niemand komplett ausschalten.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(11 Aug 2016, 11:05)
...
Die Entscheidungsträger oder Taktgeber haben dabei natürlich meist die Arschkarte, weil auch hier viele zuerst "ich" schreien.
...
Da sind wir uns völlig einig; als Politiker schafft man immer wieder 99 Verärgerte und 1 Undankbaren. 99-mal nix, und einmal zu wenig... :cool:
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

Ein weiterer Fall bei dem die Täter keine Konsequenzen ziehen werden:
Essen – Geschockt hält Thomas G. (38) seine Tochter Anna-Maria (11) im Arm. Die Grundschülerin aus Essen wurde von 15 Mitschülern krankenhausreif geprügelt – weil sie sich mit dem Anführer gestritten hatte.

Und nicht nur das: Statt dem Mädchen zu helfen, soll eine Lehrerin es einfach schwer verletzt nach Hause geschickt haben!

Anna-Maria geriet auf dem Schulhof der Bergmühlen-Grundschule in Essen mit Mohammed* (11) in ein Wortgefecht. Sekunden später trat und schlug der Junge mit seinen Freunden auf sie ein.

Anna-Maria: „Ich hab gedacht, die hören nie mehr auf. Ich hatte solche Angst.“
Erst als ein Kind ins Lehrerzimmer lief, ließen die Schläger vom Opfer ab. Anna-Maria wankte zur Lehrerin, klagte über starke Schmerzen und Schwindel.

Vater Thomas: „Die hat mein Kind einfach weggeschickt. Als es hier ankam, war es blass, ganz wackelig auf den Beinen. Als ich von dem Überfall auf dem Schulhof hörte, da habe ich sofort die Polizei alarmiert und Anzeigen wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung erstattet.“

Bei der Befragung durch die Polizei brach Anna-Maria bewusstlos zusammen – Klinik. Diagnose: Schädelprellung, Gehirnerschütterung, Bauchdecken- und Wirbelsäulen-Prellungen, Blut im Urin, Nierenquetschung!

Schule und Schulamt wollten sich nicht äußern.
*Name geändert
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ ... .bild.html
Allerdings ist zu hoffen das wenigstens die Lehrerin dafür ernsthafte Konsequenzen bekommt. Es ist ja nicht zu fassen was so alles als Lehrkraft sich in Schulen aufhält (Kann allerdings auch sein, dass sie Angst gehabt hatte sich dem Thema anzunehmen).
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben:(31 Aug 2016, 16:39)
Allerdings ist zu hoffen das wenigstens die Lehrerin dafür ernsthafte Konsequenzen bekommt.
Entlassung und Entzug der Lehrerlaubnis ist nooch das Mindeste... :mad2:
Dazu sollten die Eltern noch in einem Zivilverfahren Schadensersatz u. Schmerzensgeld bei der einklagen.
Von den Eltern der Kinder ist ja eh nichts zu holen...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Provokateur »

firlefanz11 hat geschrieben:(01 Sep 2016, 11:09)

Entlassung und Entzug der Lehrerlaubnis ist nooch das Mindeste... :mad2:
Dazu sollten die Eltern noch in einem Zivilverfahren Schadensersatz u. Schmerzensgeld bei der einklagen.
Von den Eltern der Kinder ist ja eh nichts zu holen...
Naja. Entlassung eines Beamten ist so ohne weiteres nicht möglich. Es wird wohl auf eine empfindliche Disziplinarbuße und eine Versetzung hinauslaufen. Dennoch, hier liegt klares Fehlverhalten vor.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

Provokateur hat geschrieben:(01 Sep 2016, 11:13)
Naja. Entlassung eines Beamten ist so ohne weiteres nicht möglich. Es wird wohl auf eine empfindliche Disziplinarbuße und eine Versetzung hinauslaufen.
Ah ja... Beamte könne sich also alles erlauben ohne ihren Job u. ihre Pensionsanprüche zu riskieren... Noch ein Grund mehr das Beamtentum abzuschaffen...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Provokateur »

firlefanz11 hat geschrieben:(01 Sep 2016, 11:20)

Ah ja... Beamte könne sich also alles erlauben ohne ihren Job u. ihre Pensionsanprüche zu riskieren... Noch ein Grund mehr das Beamtentum abzuschaffen...
Ich weiß jedenfalls, dass es verbeamtete Lehrer gibt, die sich Geld zurücklegen, um einem Schüler im Notfall mal tüchtig eine ballern zu können. Das kostet nämlich. Führt aber im einmaligen Fall auch nicht zur Entlassung.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

Provokateur hat geschrieben:(01 Sep 2016, 11:21)
Ich weiß jedenfalls, dass es verbeamtete Lehrer gibt, die sich Geld zurücklegen, um einem Schüler im Notfall mal tüchtig eine ballern zu können. Das kostet nämlich. Führt aber im einmaligen Fall auch nicht zur Entlassung.
Sowas ist ja auch OK. Aber wenn bei so eklatantem Versagen keine Entalssung möglich ist, halte ich das schon für absolut inakzeptabel...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Bolero »

jack000 hat geschrieben:(31 Aug 2016, 16:39)

Allerdings ist zu hoffen das wenigstens die Lehrerin dafür ernsthafte Konsequenzen bekommt. Es ist ja nicht zu fassen was so alles als Lehrkraft sich in Schulen aufhält (Kann allerdings auch sein, dass sie Angst gehabt hatte sich dem Thema anzunehmen).
Anna-Maria geriet auf dem Schulhof der Bergmühlen-Grundschule in Essen mit Mohammed* (11) in ein Wortgefecht. Sekunden später trat und schlug der Junge mit seinen Freunden auf sie ein.
Dieser kleine Mohammed hat schon zuhause eine recht gute Ausbildung durchlaufen, wie man ungehorsame
Mädels ordentlich züchtigt.
Was die Lehrerin angeht: Die hat Angst vor "große Brüdder"!
Ich kann mich daran nicht erinnern. :s
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

Bolero hat geschrieben:(01 Sep 2016, 12:57)
Was die Lehrerin angeht: Die hat Angst vor "große Brüdder"!
Dass die dann ihre Fäuste in ihr Gesicht integrieren oder ein anderes Körperteil woanders? Durchaus möglich...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Flat »

firlefanz11 hat geschrieben:(01 Sep 2016, 11:20)

Ah ja... Beamte könne sich also alles erlauben ohne ihren Job u. ihre Pensionsanprüche zu riskieren
Moin,

nein. Wenn sie für ein Fehlverhalten von einem Gericht zu einem Jahr Gefängnis oder mehr verurteilt werden (übrigens völlig egal, ob das zur Bewährung ausgesetzt wird), ist das Beamtenverhältnis beendet und sie sitzen auf der Straße.

Bei weniger droht ihnen bei dienstlichen Vergehen zusätzlich ein Disziplinarverfahren, das ebenfalls mit ihrer Entlassung enden kann. Was aber schwieriger ist als der zuerst genannte Automatismus.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Flat »

Bolero hat geschrieben:(01 Sep 2016, 12:57)

Dieser kleine Mohammed
Moin,

wenn ich schon lese, dass BILD den Namen geändert hat, ...

:rolleyes:
_______
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

Flat hat geschrieben:(01 Sep 2016, 14:40)

Moin,

wenn ich schon lese, dass BILD den Namen geändert hat, ...

:rolleyes:
Der Originalname wird sicher nicht Klaus Peter gewesen sein...
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von jack000 »

Zwei Jungen im Alter von elf und 13 Jahren haben eine junge Frau in Essen mit Messern und einem Beil bedroht. Sie forderten die 20-Jährige auf, ihr Handy herauszurücken, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Die ließ sich jedoch nicht darauf ein und verfolgte stattdessen die weglaufenden Kinder und alarmierte gleichzeitig die Polizei.

Polizisten konnten die beiden Jungen kurz darauf in Gewahrsam nehmen. Da sie nicht strafmündig sind, wurden sie ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Ihre Waffen, die sie wohl von einer Baustelle gestohlen hatten, mussten sie wieder hergeben.
https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... -Beil.html
Meine Güte, mit 11 Jahren habe ich noch mit Lego gespielt :dead: Die Verrohung der Gesellschaft ist soweit fortgeschritten, das eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters auf 10 Jahre völlig alternativlos ist.
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von Unité 1 »

Bei 10 willste stehenbleiben? Gutmensch. Gehen wir doch lieber auf Nummer Sicher und schaffen den Strafmündigkeitsquatsch ganz ab. Wer alt genug ist, Gewalt anzuwenden, ist auch alt genug, die Konsequenzen dafür im Knast zu tragen. Wo kommen wir denn hier hin, wenn Kinder auf unseren Nasen rumtanzen. Bin also zusätzlich für eine Mindeststrafe von einigen Wochen hinter Gittern, damit die kleinen gleich die Vorzüge des Justizvollzugssystems von innen kennenlernen.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
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Re: Strafmündigkeitsalter herabsetzen ?

Beitrag von firlefanz11 »

Ihre Waffen, die sie wohl von einer Baustelle gestohlen hatten, mussten sie wieder hergeben.
UNFUCKINFASSBAR! Man hat den Kindern ihre Spielzeuge weggenommen?! :eek:
DAS geht doch nun wirklich zu weit!!! :mad2: :rolleyes:

Und ja, die wissen ganz genau was sie da getan haben also nach Einzelfallprüfung: 1 Monat Jugendknast!
Das wäre tat u. schuldangemessen...
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