Sträflingskolonien wieder einführen?
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- Mithrandir
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Sträflingskolonien wieder einführen?
In Deutschland gibt es ca. 75.000 Strafgefangene. Die Unterbringung in Gefängnissen ist teuer, die Bedingungen für die Gefangenen könnten besser sein, die Rückfallquoten sind auch nicht gerade ein Zeichen für übermäßigen Erfolg des Anstalts-Konzepts.
Wäre es nicht sinnvoll, sich um eine Sträflings-Kolonie zu bemühen?
Die Teilnahme kann für zu einer Freiheitsstrafe verurteilte Personen durchaus auf freiwilliger Basis sein, immerhin bestünde die Aussicht auf weniger Gängelei. Klar ist auch, dass z. B. pyschopathische Massenmörder u. ä. einer geschlosseneren Form der Inhaftierung bedüfen. Aber für viele andere könnte das Leben und Arbeiten in so einer Sträflingskolonie doch eine gute Möglichkeit sein, zurück in ein normales Leben zu finden. Vielleicht werden auch einige potentielle Rückfalltäter nach Verbüßung ihrer Strafe freiwillig länger in der Sträflingskolonie bleiben (wobei bestimmte Auflagen gestrichen oder Privilegien eingeräumt werden könnten), weil sie dort inzwischen Bindungen haben.
Wäre es nicht sinnvoll, sich um eine Sträflings-Kolonie zu bemühen?
Die Teilnahme kann für zu einer Freiheitsstrafe verurteilte Personen durchaus auf freiwilliger Basis sein, immerhin bestünde die Aussicht auf weniger Gängelei. Klar ist auch, dass z. B. pyschopathische Massenmörder u. ä. einer geschlosseneren Form der Inhaftierung bedüfen. Aber für viele andere könnte das Leben und Arbeiten in so einer Sträflingskolonie doch eine gute Möglichkeit sein, zurück in ein normales Leben zu finden. Vielleicht werden auch einige potentielle Rückfalltäter nach Verbüßung ihrer Strafe freiwillig länger in der Sträflingskolonie bleiben (wobei bestimmte Auflagen gestrichen oder Privilegien eingeräumt werden könnten), weil sie dort inzwischen Bindungen haben.
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Gemischte Kolonien oder nach Geschlechtern getrennt?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Das ist eine sehr gute Idee, allerdings sollte es keine freiwillige Komponente dabei geben !Mithrandir hat geschrieben:Wäre es nicht sinnvoll, sich um eine Sträflings-Kolonie zu bemühen?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Na - GEMISCHT!Quatschki hat geschrieben:Gemischte Kolonien oder nach Geschlechtern getrennt?
Neue Menschen braucht das Land!
Nachdem die USA von Großbritannien unabhängig geworden waren, suchte die britische Regierung nach neuen Möglichkeiten, Strafkolonien für ihre Sträflinge einzurichten. Ziel war die Ausdünnung der Unterschicht und so führten schon geringe Vergehen zur Verschiffung nach Australien. Am 26. Januar 1788 trafen daher die ersten 11 Schiffe der „First Fleet“ („Ersten Flotte“) mit Siedlern und Verurteilten unter der Führung von Arthur Phillip im Port Jackson ein. Die neue Ansiedlung wurde Sydney genannt, zu Ehren des damaligen englischen Innenministers Lord Sydney. Bis 1868 wurden 160.000 Gefangene dorthin verbannt.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Verbrecherin + verbrecher = superverbrecher wenn die gene vererbt werden ,klasse.Gretel hat geschrieben:
Na - GEMISCHT!
Neue Menschen braucht das Land!
Nachdem die USA von Großbritannien unabhängig geworden waren, suchte die britische Regierung nach neuen Möglichkeiten, Strafkolonien für ihre Sträflinge einzurichten. Ziel war die Ausdünnung der Unterschicht und so führten schon geringe Vergehen zur Verschiffung nach Australien. Am 26. Januar 1788 trafen daher die ersten 11 Schiffe der „First Fleet“ („Ersten Flotte“) mit Siedlern und Verurteilten unter der Führung von Arthur Phillip im Port Jackson ein. Die neue Ansiedlung wurde Sydney genannt, zu Ehren des damaligen englischen Innenministers Lord Sydney. Bis 1868 wurden 160.000 Gefangene dorthin verbannt.
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Lieber Mithrandir,Mithrandir hat geschrieben:In Deutschland gibt es ca. 75.000 Strafgefangene. Die Unterbringung in Gefängnissen ist teuer, die Bedingungen für die Gefangenen könnten besser sein, die Rückfallquoten sind auch nicht gerade ein Zeichen für übermäßigen Erfolg des Anstalts-Konzepts.
Wäre es nicht sinnvoll, sich um eine Sträflings-Kolonie zu bemühen?
nein, das wäre schlechter.
Besser wäre: Die Gesellschaft schafft die Voraussetzungen dafür, dass Menschen möglichst gar nicht erst straffällig werden. Z. B. dadurch, dass alle gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen haben und sich das Klassenkastensystem nicht, wie heute, immer mehr verhärtet. Und dadurch, dass jene, die heute in einem Gefängnis sitzen, von Staats wegen eine reelle Chance zur Wiedereingliederung bekommen. - Natürlich wird es auch immer "Unbelehrbare" geben, aber das werden dann deutlich weniger als 75.000 sein.
Immer bereit!
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Das findet bereits auf hohem Niveau statt. Allerdings gibt es immer Möglichkeiten das noch zu verbessern. Allerdings sind ungleiche Bildungs- und Entwicklungschancen nur sekundär eine Ursache für Kriminalität, oder wie erklären sich Fälle wie Zumwinkel&CO ?Yellow Submarine hat geschrieben:Lieber Mithrandir,
nein, das wäre schlechter.
Besser wäre: Die Gesellschaft schafft die Voraussetzungen dafür, dass Menschen möglichst gar nicht erst straffällig werden. Z. B. dadurch, dass alle gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen haben und sich das Klassenkastensystem nicht, wie heute, immer mehr verhärtet. Und dadurch, dass jene, die heute in einem Gefängnis sitzen, von Staats wegen eine reelle Chance zur Wiedereingliederung bekommen.
Mithrandir schrieb ja auch nicht, dass alle dort hinsollen, sondern eher die "Unbelehrbaren".Natürlich wird es auch immer "Unbelehrbare" geben, aber das werden dann deutlich weniger als 75.000 sein.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Lieber jack000,jack000 hat geschrieben:
Das findet bereits auf hohem Niveau statt. Allerdings gibt es immer Möglichkeiten das noch zu verbessern. Allerdings sind ungleiche Bildungs- und Entwicklungschancen nur sekundär eine Ursache für Kriminalität, oder wie erklären sich Fälle wie Zumwinkel&CO ?
solche Fälle erklären sich mit Geld. Der Kessel dampft, aber bisschen Dampf muss raus. Wegen des Volkes, damit es der Meinung ist, es herrsche Gerechtigkeit. Der meiste Dampf bleibt aber im Kessel drin. Und das bisschen Dampf, was da herauskam, verflüchtigt sich so schnell, dass keiner mehr darüber spricht und z. B. das Thema "Missbrauch der Hartz-IV-Gesetze" für die Meisten viel interessanter wird. :hat:
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Ok, das mag sein. Aber das ändert doch nichts an meiner Kernaussage ?Yellow Submarine hat geschrieben:Lieber jack000,
solche Fälle erklären sich mit Geld. Der Kessel dampft, aber bisschen Dampf muss raus. Wegen des Volkes, damit es der Meinung ist, es herrsche Gerechtigkeit. Der meiste Dampf bleibt aber im Kessel drin. Und das bisschen Dampf, was da herauskam, verflüchtigt sich so schnell, dass keiner mehr darüber spricht und z. B. das Thema "Missbrauch der Hartz-IV-Gesetze" für die Meisten viel interessanter wird. :hat:
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Das wäre zwar sehr schön, aber das ist nicht realistisch.Yellow Submarine hat geschrieben:Besser wäre: Die Gesellschaft schafft die Voraussetzungen dafür, dass Menschen möglichst gar nicht erst straffällig werden. Z. B. dadurch, dass alle gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen haben und sich das Klassenkastensystem nicht, wie heute, immer mehr verhärtet.
Die Prävention (z. B. durch soziale Sicherungssysteme) ist bereits recht gut, könnte natürlich noch besser sein.
Dass jemand auf die Idee kommt, in kriminellen Handlungen einen vermeintlichen schnellen oder einfachen Weg zur Lösung seiner Probleme oder Befriedigung seiner Ansprüche zu sehen, kann aber kaum verhindert werden.
Die Notwendigkeit einer Strafverfolgung existiert, und daran lässt sich auch mit einer erheblich verbesserten Prävention nichts ändern. Selbst wenn wir statt 75000 Strafgefangenen irgendwann nur noch 7500 haben sollten, müssten die irgendwo untergebracht werden.
Was ich hier diskutieren möchte ist daher die Möglichkeit der Verbesserung der Haftumstände für die Betroffenen und für die Gesellschaft durch Sträflingskolonien.
Was hier nicht das Thema ist, ist die Gesellschaftsordnung oder die Prävention, falls Du das diskutieren möchtest, verlagere Dich damit bitte in einen anderen Strang.
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Die Frage könnte bald an Aktualität gewinnen, aber unter anderen Gesichtspunkten:
Sicherheitsverwahrung.
Die ist ja keine Strafe sondern eine Schutzmaßnahme. Derzeit werden Menschen in Sicherheitsverwahrung ja fast genauso "gehalten" wie Strafgefangene und das ist halt problematisch.
Eine Kolonie würde da mehr Freiräume schaffen ohne das damit eine Gefährdung der Gesellschaft einhergeht.
Sicherheitsverwahrung.
Die ist ja keine Strafe sondern eine Schutzmaßnahme. Derzeit werden Menschen in Sicherheitsverwahrung ja fast genauso "gehalten" wie Strafgefangene und das ist halt problematisch.
Eine Kolonie würde da mehr Freiräume schaffen ohne das damit eine Gefährdung der Gesellschaft einhergeht.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Wow das wäre ja ne Riesenkolonie:Thomas I hat geschrieben:Die Frage könnte bald an Aktualität gewinnen, aber unter anderen Gesichtspunkten:
Sicherheitsverwahrung.
Die ist ja keine Strafe sondern eine Schutzmaßnahme. Derzeit werden Menschen in Sicherheitsverwahrung ja fast genauso "gehalten" wie Strafgefangene und das ist halt problematisch.
Eine Kolonie würde da mehr Freiräume schaffen ohne das damit eine Gefährdung der Gesellschaft einhergeht.
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- lamb of god
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Stellen wir uns mal der Frage der praktischen Umsetzung. Deutschland selbst ist viel zu dicht besiedelt um dort irgendwo einen Strafgefangenengarten einzurichten. Exclaven haben wir nicht, mieten wäre zu teuer und unsicher, also kaufen. Stellt sich die Frage wo und da habe ich auch schon einige gute Ideen.
1. Namibia: Die ehemalige deutsche Kolonie zeichnet sich durch relativ große unbesiedelte Gebiete aus. Die Infrastruktur ist gering entwickelt und das Klima lüde abseits einer Kolonie nicht gerade zur Flucht ein. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia sind trotz der leidvollen Geschichte die besten, die Deutschland zu einem afrikanischem Land pflegt.
2. Kasachstan: Die kasachische Steppe ist geradezu prädestiniert dort eine Kolonie zu errichten. Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen in Namibia. Auch mit Kasachstan verbindet Deutschland einen Teil seiner Geschichte und die bilateralen Beziehungen sind auf einem sehr freundschaftlichem Verhältnis.
3. Gran Chaco(Argentinien, Paraguay, Bolivien): Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen der oben Genannten. Die Beziehungen zu allen 3 Ländern sind problemlos. Besonders gut sind sie zu Paraguay. Bolivien und Paraguay als ärmste Staaten Südamerikas könnten durch eine auf entwicklungspolitischer Ebene ausgebaute Zusammenarbeit, auch der Fuss in der Tür Südamerikas sein.
1. Namibia: Die ehemalige deutsche Kolonie zeichnet sich durch relativ große unbesiedelte Gebiete aus. Die Infrastruktur ist gering entwickelt und das Klima lüde abseits einer Kolonie nicht gerade zur Flucht ein. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia sind trotz der leidvollen Geschichte die besten, die Deutschland zu einem afrikanischem Land pflegt.
2. Kasachstan: Die kasachische Steppe ist geradezu prädestiniert dort eine Kolonie zu errichten. Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen in Namibia. Auch mit Kasachstan verbindet Deutschland einen Teil seiner Geschichte und die bilateralen Beziehungen sind auf einem sehr freundschaftlichem Verhältnis.
3. Gran Chaco(Argentinien, Paraguay, Bolivien): Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen der oben Genannten. Die Beziehungen zu allen 3 Ländern sind problemlos. Besonders gut sind sie zu Paraguay. Bolivien und Paraguay als ärmste Staaten Südamerikas könnten durch eine auf entwicklungspolitischer Ebene ausgebaute Zusammenarbeit, auch der Fuss in der Tür Südamerikas sein.
- Jürgen Meyer
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
lamb of god hat geschrieben:Stellen wir uns mal der Frage der praktischen Umsetzung. Deutschland selbst ist viel zu dicht besiedelt um dort irgendwo einen Strafgefangenengarten einzurichten. Exclaven haben wir nicht, mieten wäre zu teuer und unsicher, also kaufen. Stellt sich die Frage wo und da habe ich auch schon einige gute Ideen.
1. Namibia: Die ehemalige deutsche Kolonie zeichnet sich durch relativ große unbesiedelte Gebiete aus. Die Infrastruktur ist gering entwickelt und das Klima lüde abseits einer Kolonie nicht gerade zur Flucht ein. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia sind trotz der leidvollen Geschichte die besten, die Deutschland zu einem afrikanischem Land pflegt.
2. Kasachstan: Die kasachische Steppe ist geradezu prädestiniert dort eine Kolonie zu errichten. Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen in Namibia. Auch mit Kasachstan verbindet Deutschland einen Teil seiner Geschichte und die bilateralen Beziehungen sind auf einem sehr freundschaftlichem Verhältnis.
3. Gran Chaco(Argentinien, Paraguay, Bolivien): Die Randbedingungen sind dabei ähnlich denen der oben Genannten. Die Beziehungen zu allen 3 Ländern sind problemlos. Besonders gut sind sie zu Paraguay. Bolivien und Paraguay als ärmste Staaten Südamerikas könnten durch eine auf entwicklungspolitischer Ebene ausgebaute Zusammenarbeit, auch der Fuss in der Tür Südamerikas sein.
Ich halte das Ganze für eine Schnapsidee
Aber wir haben doch schon einen Strafkolonie namens Ostdeutschland
Viele Leute ziehen weg und Beamte grauen sich davor dort hin entsandt zu werden
Selbst dorfärzte wollen nicht nach Ostdeutschland, weil es da deutlich weniger Gehalt gibt als im Westen
Ist das nicht Strafkolonie genug und irgendwie müssen die Gebiete Ostdeutschlands, die ausbluten, doch wieder reaktiviert werden
Ausserdem sind die transportkosten nach südamerika oder Afrika zu hoch
Wie wär es mit Straflagern in Sibirien ?
:irony:
Jürgen
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Wenn die Zahlen da weiterhin so zunehmen...ToughDaddy hat geschrieben:
Wow das wäre ja ne Riesenkolonie:
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Es bestünde auch noch die Möglichkeit einer Pacht (ähnlich Hongkong oder Macao). Jedenfalls würde in allen Fällen das kooperierende Land finanziell profitieren. Nicht nur durch die Erträge aus Pacht/Kauf sondern auch durch die Investitionen und den entstehenden Markt.
Schließlich muss Infrastruktur errichtet werden, Verwaltung angesiedelt werden usw., davon würde auch die lokale Wirtschaft profitieren, ebenso wie sie davon profitieren kann, dass die Strafgefangenen Nahrungsmittel, Kleidung, medizinische Versorgung usw. benötigen. Durch die Auswahl eines Standortes mit niedrigem Lohnniveau kann die Versorgung vielleicht sogar kostengünstiger und auf besserem Niveau durchgeführt werden. In der Wirtschaft ist Offshoring schon lange üblich, um kosteneffizienter zu werden, da sollte sich der Justizvollzug nicht verschließen. In weniger entwickelten Ländern gibt es sicher auch genügend einfache Arbeiten zu tun, mit denen sich die Gefangenen nützlich machen können.
Namibia z. B. böte sich wirklich an, das würde die Bundesrepublik auch ein deutliches Stück näher an die Entwicklungshilfezusagen für Afrika bringen und wäre zugleich ein glaubwürdiges außenpolitisches Engagement mit möglicherweise großer Strahlkraft.
Schließlich muss Infrastruktur errichtet werden, Verwaltung angesiedelt werden usw., davon würde auch die lokale Wirtschaft profitieren, ebenso wie sie davon profitieren kann, dass die Strafgefangenen Nahrungsmittel, Kleidung, medizinische Versorgung usw. benötigen. Durch die Auswahl eines Standortes mit niedrigem Lohnniveau kann die Versorgung vielleicht sogar kostengünstiger und auf besserem Niveau durchgeführt werden. In der Wirtschaft ist Offshoring schon lange üblich, um kosteneffizienter zu werden, da sollte sich der Justizvollzug nicht verschließen. In weniger entwickelten Ländern gibt es sicher auch genügend einfache Arbeiten zu tun, mit denen sich die Gefangenen nützlich machen können.
Namibia z. B. böte sich wirklich an, das würde die Bundesrepublik auch ein deutliches Stück näher an die Entwicklungshilfezusagen für Afrika bringen und wäre zugleich ein glaubwürdiges außenpolitisches Engagement mit möglicherweise großer Strahlkraft.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
So ein Unsinn, hier mal Zahlen:Jürgen Meyer hat geschrieben:Ausserdem sind die transportkosten nach südamerika oder Afrika zu hoch
(Quelle)Dazu Zahlen aus Baden-Württemberg. Dort entstanden im Jahr 2004 über 100
Mio. Euro Haftkosten für 8.500 Gefangene im Jahresdurchschnitt. Sie verbüß-
ten über 1,5 Mio. Hafttage. Pro Gefangener wurden also durchschnittlich 11.000
Euro aufgewendet.
Auf die Personalkosten entfielen mit knapp 82 Mio. Euro über 80 Prozent der
Haftkosten. Die Sachkosten, zum Beispiel Verpflegung und medizinische Ver-
sorgung, machten 17 Prozent aus.
Das sind über 700 € Personalkosten pro Monat.
Aufgrund einerseits des geringeren Personalbedarfs in einer Strafkolonie und andererseits des niedrigeren Lohnniveaus vor Ort sollte es problemlos möglich sein, die Personalkosten auf die Hälfte zu senken. D. h. schon bei einer Haftzeit von 3 Monaten und Transportkosten von 1000 € würde sich die Sache finanziell lohnen. Konzeptionell zielt so eine Einrichtung aber eher auf für längere Zeit inhaftierte Personen.
Die eigentlichen Transportkosten dürften sogar noch günstiger ausfallen, Hin- und Rückflug nach China z. B. sind schon für 500 € zu haben. Im Fall einer Strafkolonie wäre der Staat allerdings Großkunde einer Fluggesellschaft und könnte optimale Auslastung garantieren. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitspersonal an Bord der Maschinen.
Welcher Gefangene würde es nicht vorziehen, z. B. in Namibia beim Bau einer Eisenbahn zu helfen, an der frischen Luft zu sein, etwas von der Welt, von einem fremden Land zu sehen und am Wochenende sich frei innerhalb der Kolonie bewegen zu können, anstatt in einer engen, tristen deutschen Gefängniszelle eingesperrt zu sein.
Ostdeutschland ist aufgrund der Fluchtmöglichkeiten und des hohen Niveaus von Löhnen und Lebenshaltung übrigens alles andere als geeignet.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Also wenn ich dem Ansatz Folge halte ich ihn Für sehr GutMithrandir hat geschrieben: So ein Unsinn, hier mal Zahlen:
(Quelle)
Das sind über 700 € Personalkosten pro Monat.
Aufgrund einerseits des geringeren Personalbedarfs in einer Strafkolonie und andererseits des niedrigeren Lohnniveaus vor Ort sollte es problemlos möglich sein, die Personalkosten auf die Hälfte zu senken. D. h. schon bei einer Haftzeit von 3 Monaten und Transportkosten von 1000 € würde sich die Sache finanziell lohnen. Konzeptionell zielt so eine Einrichtung aber eher auf für längere Zeit inhaftierte Personen.
Die eigentlichen Transportkosten dürften sogar noch günstiger ausfallen, Hin- und Rückflug nach China z. B. sind schon für 500 € zu haben. Im Fall einer Strafkolonie wäre der Staat allerdings Großkunde einer Fluggesellschaft und könnte optimale Auslastung garantieren. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitspersonal an Bord der Maschinen.
Welcher Gefangene würde es nicht vorziehen, z. B. in Namibia beim Bau einer Eisenbahn zu helfen, an der frischen Luft zu sein, etwas von der Welt, von einem fremden Land zu sehen und am Wochenende sich frei innerhalb der Kolonie bewegen zu können, anstatt in einer engen, tristen deutschen Gefängniszelle eingesperrt zu sein.
Ostdeutschland ist aufgrund der Fluchtmöglichkeiten und des hohen Niveaus von Löhnen und Lebenshaltung übrigens alles andere als geeignet.
Sie Wollen gut Essen dann gehen sie zum CIA.
Wichtige Suche von Rezepten(Essen) für Krebskranke wenn ihr ein Rezept habt bitte hier Melden!!!!!!!
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Wir verstehen uns. :friend:Mithrandir hat geschrieben: Welcher Gefangene würde es nicht vorziehen, z. B. in Namibia beim Bau einer Eisenbahn zu helfen, an der frischen Luft zu sein, etwas von der Welt, von einem fremden Land zu sehen und am Wochenende sich frei innerhalb der Kolonie bewegen zu können, anstatt in einer engen, tristen deutschen Gefängniszelle eingesperrt zu sein..
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Kommen wir vielleicht mal zu der Frage warum es sowas bei uns nicht gibt. Nun kann man das Ganze ja benennen und einrichten wie man will, es werden aber trotzdem sofort einige aufspringen und KZ rufen. Genau deswegen wird es sowas auch in den nächsten Jahren, zumindest offiziell, nicht geben.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Unter anderem wegen verschiedener denkbarer Formen der Kritik hatte ich vorgeschlagen, die Teilnahme ersteinmal auf freiwilliger Basis stattfinden zu lassen.lamb of god hat geschrieben:Kommen wir vielleicht mal zu der Frage warum es sowas bei uns nicht gibt. Nun kann man das Ganze ja benennen und einrichten wie man will, es werden aber trotzdem sofort einige aufspringen und KZ rufen. Genau deswegen wird es sowas auch in den nächsten Jahren, zumindest offiziell, nicht geben.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Mithrandir hat geschrieben: So ein Unsinn, hier mal Zahlen:
(Quelle)
Das sind über 700 € Personalkosten pro Monat.
Aufgrund einerseits des geringeren Personalbedarfs in einer Strafkolonie und andererseits des niedrigeren Lohnniveaus vor Ort sollte es problemlos möglich sein, die Personalkosten auf die Hälfte zu senken. D. h. schon bei einer Haftzeit von 3 Monaten und Transportkosten von 1000 € würde sich die Sache finanziell lohnen. Konzeptionell zielt so eine Einrichtung aber eher auf für längere Zeit inhaftierte Personen.
Die eigentlichen Transportkosten dürften sogar noch günstiger ausfallen, Hin- und Rückflug nach China z. B. sind schon für 500 € zu haben. Im Fall einer Strafkolonie wäre der Staat allerdings Großkunde einer Fluggesellschaft und könnte optimale Auslastung garantieren. Dazu kommen allerdings noch die Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitspersonal an Bord der Maschinen.
Welcher Gefangene würde es nicht vorziehen, z. B. in Namibia beim Bau einer Eisenbahn zu helfen, an der frischen Luft zu sein, etwas von der Welt, von einem fremden Land zu sehen und am Wochenende sich frei innerhalb der Kolonie bewegen zu können, anstatt in einer engen, tristen deutschen Gefängniszelle eingesperrt zu sein.
Ostdeutschland ist aufgrund der Fluchtmöglichkeiten und des hohen Niveaus von Löhnen und Lebenshaltung übrigens alles andere als geeignet.
Das ist allein dehalb völliger Humbug, weil es dem Nationalstaatsprinzip widerspricht
und es zu einer doppelten Verurteilung kommen würde
Einmal Knast und zudem Abschiebung ins Ausland
Das ist mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz nicht vereinbar und es müssten alle Gefangenen mit demselben Deliktvergehen ins Ausland verbracht werden
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Mann könnte noch zusätzlich anreize schaffen zb. Streichung aus dem Strafregister und so weiter :idea: (Ausgenommen Mörder und Sexualstraftäter versteht sich oder )Mithrandir hat geschrieben: Unter anderem wegen verschiedener denkbarer Formen der Kritik hatte ich vorgeschlagen, die Teilnahme ersteinmal auf freiwilliger Basis stattfinden zu lassen.
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
und wie so oft hat die APPD mit der Idee der gefangenenerlebnisparks auch hier schon lange ein tragfähiges Konzept in der Schublade (oder irgendwo in dem Stapel papier neben dem Bier)
im Ernst - das Problem ist doch das wenn man die Kolonie hat man ja entweder auch für die kontrolle sorgen muss so das die Kosten kaum geringer werden - ja eventuell sogar höher liegen als hier - man denke nur an die aufsicht die sich ja zu einem teil wenigstens aus leuten zusammensetzen muss die auch aus der gegend hier stammen um eine vernünftige komunikation zu gewährleisten - die aber werden kaum für weniger arbeiten und das wiederum wird sich auf die moral bzw. bestechlichkeit der anderen Wächter auswirken
oder eben sich das ganze sich selbst überlassen bleibt und somit die kontrolle über das lager schnell in der hand einzelner liegt was ja auch nicht sinn der Sache sein kann wenn wir uns an unseren zivilisatorischen errungenschaften orientieren wollen
klingt zwar gut aber an der umsetzung dürfte das ganze scheitern
im Ernst - das Problem ist doch das wenn man die Kolonie hat man ja entweder auch für die kontrolle sorgen muss so das die Kosten kaum geringer werden - ja eventuell sogar höher liegen als hier - man denke nur an die aufsicht die sich ja zu einem teil wenigstens aus leuten zusammensetzen muss die auch aus der gegend hier stammen um eine vernünftige komunikation zu gewährleisten - die aber werden kaum für weniger arbeiten und das wiederum wird sich auf die moral bzw. bestechlichkeit der anderen Wächter auswirken
oder eben sich das ganze sich selbst überlassen bleibt und somit die kontrolle über das lager schnell in der hand einzelner liegt was ja auch nicht sinn der Sache sein kann wenn wir uns an unseren zivilisatorischen errungenschaften orientieren wollen
klingt zwar gut aber an der umsetzung dürfte das ganze scheitern
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Die Lohnkosten können durchaus niedriger angesiedelt sein. Die Bewachung muss nicht derart intensiv sein. Wenn man z. B. in Namibia in einer Wüsten-Region ist, kann man, falls jemand so doof ist, einen Fluchtversuch zu wagen ihn mit Infrarot-Kameras in der Wüste aufspüren. Damit derjenige seine Doofheit spürt, kann man ein bisschen warten bis man ihn zurückholt, bzw. die namibische Polizei verständigen und um Hilfe bitten, damit derjenige bis endlich dieser ganze Papierkram geklärt ist, noch ein paar Tage ein namibisches Gefängnis von innen sehen kann....Gammel hat geschrieben:im Ernst - das Problem ist doch das wenn man die Kolonie hat man ja entweder auch für die kontrolle sorgen muss so das die Kosten kaum geringer werden - ja eventuell sogar höher liegen als hier - man denke nur an die aufsicht die sich ja zu einem teil wenigstens aus leuten zusammensetzen muss die auch aus der gegend hier stammen um eine vernünftige komunikation zu gewährleisten - die aber werden kaum für weniger arbeiten
Und natürlich werden einheimische Sicherheitskräfte für weniger arbeiten. Schließlich sind die Lebenshaltungskosten wesentlich geringer. Möglicherweise müssen bestimmte Aufgaben von Beamten übernommen werden, das ist in einem Gefängnis aber nur ein Teil der Aufgaben. Die Leute die z. B. kochen oder medizinische Untersuchungen durchführen, müssen keine Beamten sein. Abgesehen davon ist es durchaus möglich, eine an die Gegebenheiten angepasste Besoldung vorzunehmen.
Warum denn? Selbst wenn es eine Vorschrift gibt, dass Gefangene auf deutschem Boden unterzubringen sind, kann man durch Pacht eine Sträflingskolonie auf deutschem Boden haben.Jürgen Meyer hat geschrieben:Das ist allein dehalb völliger Humbug, weil es dem Nationalstaatsprinzip widerspricht
Es gibt auch unterschiedlich gute Gefängnisse in Deutschland. Die alle völlig gleich zu machen, geht nicht. Abgesehen davon: Ich hatte vorgeschlagen, das auf freiwilliger Basis einzuführen.Jürgen Meyer hat geschrieben:und es zu einer doppelten Verurteilung kommen würde
Einmal Knast und zudem Abschiebung ins Ausland
Das ist mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz nicht vereinbar und es müssten alle Gefangenen mit demselben Deliktvergehen ins Ausland verbracht werden
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Anscheinend weiß man wohl noch nicht, wen man dort hinschickt.
Wenn es nur jene in Sicherheitsverwahrung sind, dann lohnt es sich finanziell überhaupt nicht, weil die JVA's weiterhin hier vorhanden sind mit ihren Kosten. Wegen 2-3 Leuten sinken da nicht plötzlich die Kosten. Nein es kommen noch Kosten für die Anlage hinzu.
Und bei anderen dürfte wohl das GG dem entgegenstehen.
Mehr als freiwillig geht nicht, meiner Ansicht nach, wegen Besuchsmöglichkeiten usw. Und dann sinken die Kosten nicht, sondern steigen sogar. :hat:
Wenn es nur jene in Sicherheitsverwahrung sind, dann lohnt es sich finanziell überhaupt nicht, weil die JVA's weiterhin hier vorhanden sind mit ihren Kosten. Wegen 2-3 Leuten sinken da nicht plötzlich die Kosten. Nein es kommen noch Kosten für die Anlage hinzu.
Und bei anderen dürfte wohl das GG dem entgegenstehen.
Mehr als freiwillig geht nicht, meiner Ansicht nach, wegen Besuchsmöglichkeiten usw. Und dann sinken die Kosten nicht, sondern steigen sogar. :hat:
Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
hihi... und wo soll das Problem liegen? 8500 x weniger Hartz IV-Kosten zzgl. weniger Arbeitslose durch die Wärter im Staatsdienst.Dazu Zahlen aus Baden-Württemberg. Dort entstanden im Jahr 2004 über 100Mio. Euro Haftkosten für 8.500 Gefangene im Jahresdurchschnitt. Sie verbüßten über 1,5 Mio. Hafttage. Pro Gefangener wurden also durchschnittlich 11.000
Euro aufgewendet.Auf die Personalkosten entfielen mit knapp 82 Mio. Euro über 80 Prozent der Haftkosten. Die Sachkosten, zum Beispiel Verpflegung und medizinische Versorgung, machten 17 Prozent aus.
Abgesehen davon - die Briten machen das ja schon seit geraumer Zeit. Mr. Toni Blair und seine Überwachungs-Maschinerie hat ja nicht nur dafür gesorgt das die 3x so hohen Straffälligkeits-Zahlen wie bei uns sich halbiert haben (sind nur noch 1,5 Mal so hoch glaube ich), sondern auch, das sich die Anzahl der Häftlinge ver-1,5-facht hat. Die Briten haben imho mehr Häftlinge als wir... bei 20mio weniger Einwohnern.
Also - wohin damit, wo doch schon alle Gefängnisse - und vor allem Jugendgefängnisse überfüllt sind auf der Insel. Also ´rauf auf eine Queen Mary mit Gittern. Die Briten schippern ihre unbelehrbaren sozusagen auf "mobilen Sträflingskolonien" durch die Gegend. Denn überwachen/verpflegen muss man die ja auch dort - sonst bauen die sich Flöße und kommen als Wikinger wieder auf eine Nachbar-Insel.
Vom ernsten Ulk-Faktor einmal abgesehen halte ich es für rechtlich nicht durchführbar. Das ginge nur mit einer (nicht existenten) deutschen exklave. Deportationen ins Ausland sind sicher nicht vom GG gedeckt.
Außerdem wäre auch das nur für Sicherheits-Verwahrte (und nicht kranke) machbar, denn im deutschen Strafrecht gilt imho der Grundsatz der Wiedereingliederung, Sozialisierung usw. welches sich mit Kolonien (Exklaven unter Fremdverwaltung) nicht vereinbaren ließe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit ... #Statistik
Es beträfe somit 375 Gefangene. Das lohnt nicht einmal aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten - zumal das keine gesunde sein müssen.
Rundum:
Das ist imho weder rechtlich noch wirtschaftlich und schon gar nicht aus menschlichen Gesichtspunkten vertretbar und machbar.
Grüße
ALOA
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.
Ich twittere neuerdings . Logicorum-Blog
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Re: Sträflingskolonien wieder einführen?
Das dürfte auch staatsrechtlich schwierig werden. Strafvollzug ist ein hoheitlicher Akt. Der ist nicht so einfach ins Ausland zu verlegen. Da ergeben sich vielfältige Probleme.
Wer darf die Bewachung übernehmen? Deutsche Beamte? Eine private Gesellschaft aus dem betroffenen Land mit Einheimischen? Staatsangestellte des betreffenden Landes? Jeder dieser Lösungen birgt Probleme.
Wer darf die Bewachung übernehmen? Deutsche Beamte? Eine private Gesellschaft aus dem betroffenen Land mit Einheimischen? Staatsangestellte des betreffenden Landes? Jeder dieser Lösungen birgt Probleme.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!