Alexyessin hat geschrieben:(23 Apr 2018, 14:58)
Der Rechte Extremismus ist immer noch weitaus gefährlicher - ohne den islamistischen Terrorismus damit kleinzureden.
Diese Auffassung erklärt einiges. Ich sehe das allerdings anders.
Ich schaue mir die Demographie Deutschlands an, und wie sie sich künftig entwickeln wird. Hier steht ein stark zunehmender Anteil von Muslimen aufgrund jüngeren Durchschnittsalters, Zuwanderung und höherer Geburtenrate einem abnehmendem Anteil autochthoner Deutscher gegenüber. Es sind die Muslime, die einen youth bulge aufweisen, nicht die autochthonen Deutschen mit ihrer Fertilitätsziffer von vielleicht 1,2. Je weiter man zurückgeht in den Altersgruppen, desto stärker sind sie vertreten. Viele Muslime können bei Problemen ihre Brüder holen; deutsche Jungs sind häufig einzelne Söhne.
Man kann auch analysieren, wie es Nachbarländern geht, die schon mehr Erfahrung mit entsprechenden Einwanderungswellen haben, beispielsweise Frankreich, Belgien oder Schweden. In jenen Ländern gibt es ganze Viertel, die bereits vom Islam dominiert werden und die einen Nährboden für Kriminalität und Extremismus darstellen, sei es Saint-Denis, Molenbeek oder Rosengård.
Rechtsextremismus wird dennoch ein Problem bleiben; gegenwärtig vor allem als Reaktion auf die Einwanderung und als Ausdruck unzufriedener, teils unterprivilegierter Bevölkerungsschichten. Rechtsextremistische Gewalttaten weisen im übrigen eine Überschneidung auf mit Tätern, die aus anderen Gründen kriminell sind. Es wird immer wieder einzelne Taten geben, die die Bevölkerung aufschrecken werden. Allerdings finden sie wenig bis keine Resonanz in der Bevölkerung. Die Morde des NSU beispielsweise werden doch sehr breit als widerlich, unmenschlich und bösartig verurteilt.
Islamistische Attentate dagegen genießen Unterstützung und Ansehen bis weit in die Moscheegemeinden und Koranschulen hinein. Schelm hatte dazu immer eine Reportage von ZDF Zoom empfohlen:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoo ... d-100.html
Darin zeigt sich, dass viele muslimische Kinder Sympathie mit islamistischen Anschlägen haben und auch den wüsten Hass gegen Ungläubige und Juden, der ihnen wahrscheinlich in Moscheen oder im Elternhaus anerzogen wurde, ausleben.
In den Neunzigerjahren hatte ich im übrigen durchaus die Befürchtung, dass Teile Mitteldeutschlands in ein rechtsextremistisches Milieu abgleiten würden. Allerdings hat sich das keineswegs bewahrheitet. Das mag man anders sehen, wenn man Leute, die bei PEGIDA mitlaufen, die AfD wählen oder die Erklärung 2018 unterschrieben haben, als rechtsextrem oder gar kriminell einordnet. Unterhält man sich aber mit den Leuten, muss man zu dem Schluss kommen, dass Rechtsextreme - oder gar noch gewalttätige Rechtsextreme - eine kleine Minderheit ausmachen, die nur punktuell durch Zusammenziehung aller Sympathisanten aus dem Bundesgebiet Wirkung erzielen können.
Trotzdem muss Deutschland natürlich etwas gegen den militanten Rechtsextremismus unternehmen. Insbesondere geht es darum, Sicherheit für alle zu gewährleisten. Es kann nicht angehen, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder aufgrund religiöser Symbole attackiert werden.