Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:07)
Man kann dazu mindestens drei Dinge sagen:
1. Angriffe gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte, oder auch andere rassistische und fremdenfeindliche Straftaten, müssen wir streng verurteilen und strafrechtlich ahnden. Die Täter dürfen sich nicht fühlen, als handelten sie im Namen des Volkes oder auch nur einer großen Minderheit des Volkes. Hier stehen auch gerade diejenigen Politiker und Bürger in der Verantwortung, die der Flüchtlingspolitik kritisch gegenüberstehen. Von daher sehe auch ich mich aufgerufen, hier eine ganz klare Trennungslinie zu meiner politischen Überzeugung zu ziehen, denn mit solchen Gewalttätern habe ich nichts zu tun und will ich nichts zu tun haben.
Na wenigstens diese Einstellung ehrt dich.
2. Die präsentierten Statistiken sind problematisch. Solange ein Hitlergruß der Hisbollah beim Al-Quds-Tag als PMK-Rechts eingeordnet wird, wie nachweislich geschehen, habe ich große Zweifel an dieser Art von Statistiken. Bestimmte Stiftungen haben ein Interesse, die Anzahl der Straftaten aufzublähen, und so bin ich mir leider sicher, dass sich unter den genannten Straftaten auch ganz gewöhnliche Kriminalität befindet, die nichts mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu tun hat. Damit erweisen jene Stiftungen und auch die Polizei und Politik ihrer Sache einen Bärendienst, weil diese Unzulänglichkeit der Statistik natürlich wahrgenommen wird.
Nunja vergleichbare Taten werden beim Strang Kriminalität von Ausländern ect. nur zu gerne mit rein genommen.
Rassismus kann schon der kleine Alltagsrassismus sein, den dir fast jeder, der nicht Biodeutsch aussieht, Jude ist, oder einen orientalischen Namen trägt bestätigen kann.
Davon abgesehen ist jede einzelne Tat zu viel, und insgesamt würden nach Prüfung sicher auch noch so viele Taten übrigbleiben, dass man nicht abstreiten kann und sollte, dass wir ein systematisches Problem haben.
Nein soweit würde ich nicht gegen. Wir haben Probleme bei denen es ausreicht ein paar stellschrauben zu verändern. Wir haben kein systematisches Problem, da wir immer noch eins der reichsten und sichersten Länder auf diesen Globus sind.
3. Ich sehe in diesen Angriffen auch die Folgen einer dummen Politik, zwar keine direkten und gewünschten, aber indirekte und vorhersehbare. Ich glaube, dass jedes Land auf massive Zuwanderung reagiert, vor allem, wenn diese als unkontrolliert empfunden wird, wie es in Deutschland der Fall war. Auch wurde jahrelang gelogen über das Ausmaß der Kriminalität und Probleme, die die Zuwanderung mit sich bringt. Man hat den Leuten keinen reinen Wein eingeschenkt, sondern sie belogen, und jegliche Kritiker in die rechte Ecke gestellt und ihnen den Mund verboten. Viele Menschen haben es auch so empfunden, dass für die Flüchtlinge plötzlich Geld da war, Geld, von dem man noch kurz vorher gegenüber den Einheimischen gesagt hatte, dass es nicht da sei und man sparen müsse. Diese dumme Politik hat ganz wesentlich zu einer Radikalisierung beigetragen. Hätten wir dagegen eine kluge Einwanderungspolitik, die darauf setzt auszuwählen, wer nach Deutschland kommen darf, und wäre diese Einwanderung also nicht mit Straftaten, Terrorismus und Belastung des Sozialstaates verbunden, wäre die Situation eine andere.
Das ist wieder typische rechtslastige Vt Hetze.
Fakten sehen anders aus z.B.
https://www.stimmtdas.org/2018/02/06/kr ... ktencheck/
Das ist im übrigen keine Rechtfertigung von Straftaten gegen Flüchtlinge, aber es ist eine Erklärung. Als Politiker muss man auch die indirekten Folgen seines Handelns bedenken, und es sage keiner, all dies sei nicht vorhersehbar gewesen. Dadurch, dass die Bundesregierung nun so viele Straftäter ins Land gelassen hat, wurden die Vorurteile gegenüber Muslimen und Schwarzafrikanern massiv verstärkt. Und dies nicht zuletzt, weil es einige fast unglaubliche Verbrechen gab - nennen wir Silvester in Köln, den Anschlag in Berlin, oder die Vergewaltigung in der Siegaue, oder die vielen Morde an jungen Mädchen - die sich leider auch hervorragend zur Hetze eignen.
Es gibt in Deutschland sowohl für Kriminalität von Migranten ect. als auch die von Deutschen m.M. überhaupt keine Rechtfertigung.
Erklärungen/Erklärungsversuche helfen der Problemlösung und sind wichtig.
Dritte für die Tat von Einzelnen verantwortlich zu machen ist einfach nur dumm.
Die Politiker die du für die Straftaten verantwortlich machst, kannst du dafür kritisiren, daß sie Organisatorisch, oder Gesetzgeberisch nicht tätig wurden, aber für die Taten sind sie eben nicht verantwortlich, dies entspricht nicht meinem Rechtsempfinden und auch nicht den unseres Rechtssystems.
Ich glaube auch, dass nicht zuletzt Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger in Deutschland leben und gut integriert sind, diesen Stimmungswandel registrieren und dafür eben auch die ultraliberale Zuwanderungspolitik Merkels verantwortlich machen.
Auch für den jetzigen Stimmungswechsel an der Basis sind diejenige schuld, die diesen politisch, populistisch, polemisch und aggressiv befeuern. Das hat dann auch nix mehr mit Lösungssuche oder objektiver Kritik zu tun.
Ich frage mich, warum Deutschland immer in Extremen leben muss. Kann es keine rationale, moderate, pragmatische Politik in diesem Land geben? Gibt es nur die Alternativen, entweder alle reinzulassen, die damit verbundenen Probleme zu leugnen und jegliche Kritiker mundtot zu machen, oder eben mit Hassparolen gegen alle, die anders sind, vorzugehen, Flüchtlinge anzugreifen und Verschwörungstheorien anzuhängen?
Gute Frage, frage dies mal diejenigen, die dieses Thema nicht objektiv lösen wollen und auch gar kein interesse daran haben, daß sich dies ändert.
Wie sagte es doch Christian Ehring in einer seiner Sendungen Sinngemäß.
Er sieht schon Gauland und Co mit Teddybären, winkend und mit refugees welcome Schildern an den Bahnhöfen stehen.
Ich denke, es gibt die Möglichkeit, weder ins eine noch ins andere Extrem zu verfallen. Merkel hat diesem Weg aber einen Bärendienst erwiesen, wie auch alle, die nun eine Spaltung der Gesellschaft herbeireden.
Dann tue dies auch bitte nicht. Erste Aufgabe für dich. Ohne Vorurteile und schaum vorm Mund Statistiken zur kriminalität objektiv zu betrachten und nicht nur als reines Zahlengebilde, sondern mit all den komplexen Hintergründen, die, wie du hier so schön sagtes erklären können warum etwas falsch läuft.
Dann kann man sich über Vorschläge zur Lösung der möglichen Problems unterhalten, ganz ohne Parolen und pauschale Aussagen wie (ich nehme jetzt mal eine eher harmlose): Ausländer, Flüchtlinge ect.pp. sind Krimineller als Deutsche.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.