Tomaner hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:09)
Woher du die Zahlen nimmst, die Hälfte bekommt keinen Mindeslohn, weil sie von der SPD über den Tisch gezogen worden ist? Wenn ich also aus irgendeinem Grund diesen Mindeslohn nicht bekomme, wähle ich dann eine Partei, die gegen den Mindeslohn ist? Wäre genauso geistreich, wenn ich als Gewerkschafter 6 Prozent fordere und dann nur 3,5 Prozent bekommen, die Gewerkschaft zu verlassen und dafür den Arbeitgeberverband zu unterstützen.
Zur Umgehung des Mindestlohnes kannst hier mal nachlesen
https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-12/ ... werkschaft
Und du solltes dir mal als Informationsquelle über die AfD nicht nur Aussagen der Linken oder Grünen heranziehen, denn die stimmen oft nicht. So aus dem AfD-Programm:
Zitat aus dem AfD-Grundsatzprogramm zum Thema Mindestlohn (Seite 36):
5.3 Mindestlohn beibehalten
Der gesetzliche Mindestlohn ist mit dem Wesen der Sozialen Marktwirtschaft eng verbunden. Er korrigiert im Bereich der Entlohnung die Position der Niedriglohnempfänger als schwache Marktteilnehmer gegenüber den Interessen der Arbeitgeber als vergleichsweise starke Marktteilnehmer. Er schützt sie auch vor dem durch die derzeitige Massenmigration zu erwartenden Lohndruck. Insbesondere erlaubt der Mindestlohn eine Existenz jenseits der Armutsgrenze und die Finanzierung einer, wenn auch bescheidenen, Altersversorgung, die ansonsten im Wege staatlicher Unterstützung von der Gesellschaft zu tragen wäre. Mindestlöhne verhindern somit die Privatisierung von Gewinnen bei gleichzeitiger Sozialisierung der Kosten. Die Alternative für Deutschland befürwortet es daher, den gesetzlichen Mindestlohn beizubehalten.“
Das eine SPD ihre Versprechungen nicht durchsetzen kann, liegt an der SPD selbst oder auch am Wähler? Also für mich mal so gesehen, hat eine SPD mit ihren 20 Prozent sogar relativ viel durchgesetzt. Wenn ich also als Wähler erst mal hinter den Programmen der SPD stehe, weil sie in meinen Interessen liegen, diese aber dann nur 20 Prozent gebe und mich dann darüber beschwere sie können nicht alles durchsetzen, ist doch erst mal relativ hohl. Das viele keinen Mindeslohn bekommen, liegt auch an dem kriminellen Vorgehen von Arbeitgebern und nicht am Gesetz der SPD. Ist es die Schuld einer Regierung, wenn jemand Bank ausraubt und damit die vorhandenen Gesetze nicht beachtet?
Ja, die SPD hat einige Themen durchgestezt, allerdings diese "Errungenschaften" durch katastrophale Ausarbeitung in den Sand gesetzt. Und die SPD hat auch eine Schuld daran, wenn der Mindestlohn umgangen wird, weil sie die gesetzlichen Regeln und auch die Kontrolle des Mindestlohnes festlegen müssen. Die müssen also Behörden mit Personal, Rechten und Prüfmitteln ausstatten, damit Betrug verhindert wird.
Kommen wir zur AfD! Wie steht die zum Sozialstaat? Erstaunlicherweise ist schon mal der Sprecher der Arbeitnehmer bei denen ein Arbeitgeber. Dann steht auf deren Seite selbst, eine AfD hat nicht vor, Arbeitslosen dauerhaft Sozialhilfe zu bezahlen. Im Prinzip will eine AfD vom Recht auf Arbeit, hin zu Pflicht auf Arbeit. Genau dies heißt nichts anderes, man hat das Recht Sozialhilfe zu bekommen verwirkt und bekommt nach einer bestimmten Willkür eine Art Almosen. Die öffnet einer Willkür Tor und Türen und geht hin zu einer Art Zwangsarbeit. Wenn aber Millionen Zwangsarbeit verrichten müßten um auf Existenzminimum zu kommen, hat dies auch Auswirkung auf denen, die diese Jobs bisher regulär gemacht haben. Warum soll also eine Stadt noch Straßenkehrer einstellen, wenn sie tausende Sozialhilfeempfänger hätte, die man dazu zwingen könnte?
Wo hast du diesen Mist wieder her? Beim Wahlkampf in Berlin hat ein linkes Bündnis von "Zwangsarbeit" gesprochen, aber das war nur populistischer Müll. Dass die AfD vielleicht keine 1050 Euro einfach zu zahlen will, ist schon klar, aber von Willkür oder Sozialhilfe verwirkt, ist in einem Parteiprogramm nichts zu sehen. Oder kannst du da Quellen liefern?
Von Rentenpolitik sagt die AfD selbst, habe sie keine Ahnung. Auch gibt eine AfD nichts von sich, wo sie sozial gesehen, sie auch nur einen einzigen Vorteil verspricht. Lediglich Sündenböcke nimmt sie her, wegen was Sozialstaat in Gefahr scheint. Also nicht weil es zu wenige Junge gibt und immer mehr Rentner, wäre der Sozialstaat in Gefahr, nein nur wegen Ausländern, Moslems und Flüchtlinge.
Bei der Rentenpolitik haben sie wohl wirklich keine Ahnung. Der unterschied ist aber, dass sie nicht in einer Regierung sind, die ein Rentenkonzept umsetzen müssen. Auch deshalb bin ich der Meinung, die AfD ist gut für die Streitkultur im Bundestag, aber nicht für die Regierungsarbeit bereit. Die SPD ist aber in der Regierung, und das fast durchgehend in den letzten 20 Jahren. Wenn man dann sieht, was in diesen 20 Jahren an Sozialabbau und Ungerechtigkeiten entstanden sind, braucht man sich nicht über Umfragewerte der SPD wundern.
Und ja, der Sozialstaat ist in Gefahr, wenn Millionen Menschen hier in die Sozialsysteme kommen. Und wenn es knapp in den Kassen der Sozialsysteme wird, wen trifft es als erstes? Natürlich diejenigen, die eh schon wenig haben, die am wehrlosesten sind. Und das macht die SPD mal wieder schön mit, feiert sich für ihre Leistungen.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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