Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

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Ist das eine gute Idee?

Umfrage endete am Mo 5. Feb 2018, 14:42

ja
7
64%
nein
4
36%
weiß nicht
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11
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Moses
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Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Moses »

http://www.sueddeutsche.de/bayern/vorsc ... -1.3827325

hab ich heute Morgen bereits im Radio gehört. Ich selbst bin da eher skeptisch - warum soll ich dem Wähler vorschreiben, wen er nicht mehr zum Ministerpräsidenten wählen lassen darf?
Was, wenn am Ende der zweiten Amtszeit kein wirklich guter, neuer Kandidat in Sichtweise ist und der Platzhirsch noch im Saft steht?

Was meint die geneigte Userschaft zu dieser Frage?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Alexyessin
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Alexyessin »

Moses hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:42)

http://www.sueddeutsche.de/bayern/vorsc ... -1.3827325

hab ich heute Morgen bereits im Radio gehört. Ich selbst bin da eher skeptisch - warum soll ich dem Wähler vorschreiben, wen er nicht mehr zum Ministerpräsidenten wählen lassen darf?
Was, wenn am Ende der zweiten Amtszeit kein wirklich guter, neuer Kandidat in Sichtweise ist und der Platzhirsch noch im Saft steht?

Was meint die geneigte Userschaft zu dieser Frage?
Ich halt des für einen ausgemachten Schmarrn. Das gäbe nur Sinn, wenn die Wähler den MiPrä direkt wählen könnten.
Es gäbe durchaus vieles zu verbessern, was die innere demokratische Struktur in Bayern angeht, aber hier einen auf "seht her wir ändern die Verfassung damit der MiPrä nur zwei Legislaturperioden hat" ist doch reine Stimmungsmache.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von pikant »

schlechte Idee, denn die politische Qualitaet sollte entscheiden und nicht die Anzahl der Jahre.

Dasss dieser Vorschlag jetzt von Soeder also CSU kommt, ueberrascht mich schon.
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Moses
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Moses »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:48)

Ich halt des für einen ausgemachten Schmarrn. Das gäbe nur Sinn, wenn die Wähler den MiPrä direkt wählen könnten.
Es gäbe durchaus vieles zu verbessern, was die innere demokratische Struktur in Bayern angeht, aber hier einen auf "seht her wir ändern die Verfassung damit der MiPrä nur zwei Legislaturperioden hat" ist doch reine Stimmungsmache.
Ich habe von einem fränkischen MP-in spe nichts anderes erwartet - was wähl ich denn jetzt?
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von pikant »

Moses hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:51)

Ich habe von einem fränkischen MP-in spe nichts anderes erwartet - was wähl ich denn jetzt?
ich wuerde an so einer Sachfrage meine Wahlentscheidung nicht festmachen.
Polibu

Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Polibu »

Das halte ich für sinnvoll. Und zwar auch auf Bundesebene. Führungspolitiker verlieren nach zu vielen Jahren im Amt den Bezug zur Realität. Das zeigt die Erfahrung der letzten Jahrzehnte. Siehe Kohl, siehe Merkel.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Audi »

Ich bin generell für 8 Jahre für Politiker. Sei es Merkel, Putin, Söder oder sonst wer. Man braucht immer frischen wind sonst steht das Land.
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Moses
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Moses »

Was hab ich da nur angerichtet - hey, das ist ein Sachstrang, nicht die Weinstube
Nun gut, dann mach mal sauber.

Moses
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Tom Bombadil
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin auch für eine zeitliche Begrenzung für pol. Ämter und in den Parlamenten, inkl. Abschaffung der Vollkaskoversorgung und üppigster Altersruhegelder. Das würde mMn. den Berufspolitiker aus dem Weg räumen und Platz machen für Pragmatiker, die Aufgaben ohne viel Kalkül bzgl. einer Wiederwahl angehen. Und danach geht Cato wieder seine Felder pflügen ;)
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Alexyessin
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:50)

Ich bin auch für eine zeitliche Begrenzung für pol. Ämter und in den Parlamenten, inkl. Abschaffung der Vollkaskoversorgung und üppigster Altersruhegelder. Das würde mMn. den Berufspolitiker aus dem Weg räumen und Platz machen für Pragmatiker, die Aufgaben ohne viel Kalkül bzgl. einer Wiederwahl angehen. Und danach geht Cato wieder seine Felder pflügen ;)
Es war Cicinatus, nicht Cato, der zurück zum Ager Populi ging. ;)

Da scheiden sich die Geister, wenn die Politik im Vergleich noch weniger zahlt, dann bekommen sie keine wirklich guten Menschen mehr.
Aber es gäbe mit Sicherheit die ein oder andere Stellschraube um die Mitnahmementalität ein wenig zu bremsen ohne das System zu gefährden.
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jorikke
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Jan 2018, 19:50)

Ich bin auch für eine zeitliche Begrenzung für pol. Ämter und in den Parlamenten, inkl. Abschaffung der Vollkaskoversorgung und üppigster Altersruhegelder. Das würde mMn. den Berufspolitiker aus dem Weg räumen und Platz machen für Pragmatiker, die Aufgaben ohne viel Kalkül bzgl. einer Wiederwahl angehen. Und danach geht Cato wieder seine Felder pflügen ;)
Pragmatiker wirst du, wenn du viel Erfahrung gesammelt hast und dann Wichtiges von Unwichtigen unterscheiden kannst.
Nehmen wir mal einen Berufspolitiker wie Schäuble als Beispiel.
Der Bursche hat Jahrzehnte als pragmatischer Politiker auf dem Buckel.
Jetzt stelle ich mir vor, er wäre alle vier Jahre von einem idealistischen Neuling ersetzt worden, der erfahrungslos vier Jahre durch den Ring torkelt und, wenn er einigermaßen kapiert hat wie die Sache läuft, den Abgang machen muss.
Glaubst du wirklich damit würde die Politik an Qualität gewinnen?
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von pikant »

jorikke hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:32)

Pragmatiker wirst du, wenn du viel Erfahrung gesammelt hast und dann Wichtiges von Unwichtigen unterscheiden kannst.
Nehmen wir mal einen Berufspolitiker wie Schäuble als Beispiel.
Der Bursche hat Jahrzehnte als pragmatischer Politiker auf dem Buckel.
Jetzt stelle ich mir vor, er wäre alle vier Jahre von einem idealistischen Neuling ersetzt worden, der erfahrungslos vier Jahre durch den Ring torkelt und, wenn er einigermaßen kapiert hat wie die Sache läuft, den Abgang machen muss.
Glaubst du wirklich damit würde die Politik an Qualität gewinnen?
das sind wir uns mal einig!
gutes Beispiel und ja wenn man die Bezuege noch mehr kappt, dann schliesst man ganze Berufsgruppen vom Bundestag aus, denn fast niemand geht dort rein, der bisher mehr verdient hatte - Ausnahme sein Verdienst ausserhalb des Bundestages laueft weiter, aber da hat man ja schon die Schrauben hart angezogen.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Dampflok94 »

Wer Amtszeiten begrenzen will, der sollte sich an die tollen Erfahrungen der Grünen mit der Rotation erinnern.

Bundestagsabgeordneter ist ein Beruf, der auf maximal vier Jahre befristet ist und dann zur Verlängerung ansteht. Und wie in jedem anderen Beruf auch, ist Berufserfahrung etwas positives. Denn frischer Wind in Form von Neulingen kommt automatisch alle vier Jahre dazu.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Tom Bombadil
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:07)

Es war Cicinatus, nicht Cato, der zurück zum Ager Populi ging. ;)
Stimmt :cool:
jorikke hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:32)

Glaubst du wirklich damit würde die Politik an Qualität gewinnen?
Ich erhoffe es mir, vor allen Dingen erhoffe ich mir davon bessere Politik für die Bürger, weil die Wiederwahl eben nicht wirklich wichtig ist. Gleichzeitig würde ich die Länge des Mandats aber ausdehnen, vllt. auf 6-8 Jahre, finanzielle Anreize kann man ja auch schaffen, Abgeordnete und Regierungsmitglieder dürfen ruhig gut verdienen, aber sie dürfen danach nicht für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben, sondern wieder zurück an den Arbeitsplatz. Das wäre für mich ein Bürgerparlament.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Nun, das ist primär ja erstmal ein bayerisches Thema. Und meines Erachtens durchaus verständlich, wenn man sich das Rumgeeiere der letzten Jahre von Seehofer in Bezug auf seine Nachfolge mal so ansieht. Sowas ist untragbar.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jan 2018, 10:10)

Stimmt :cool:


Ich erhoffe es mir, vor allen Dingen erhoffe ich mir davon bessere Politik für die Bürger, weil die Wiederwahl eben nicht wirklich wichtig ist. Gleichzeitig würde ich die Länge des Mandats aber ausdehnen, vllt. auf 6-8 Jahre, finanzielle Anreize kann man ja auch schaffen, Abgeordnete und Regierungsmitglieder dürfen ruhig gut verdienen, aber sie dürfen danach nicht für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben, sondern wieder zurück an den Arbeitsplatz. Das wäre für mich ein Bürgerparlament.
Diese Vorstellung erscheint mir aber lebensfremd. Übertragen Sie einmal Ihre persönlichen Umstände auf einen solchen Vorgang: Sie nehmen ein politisches Amt wahr, das Sie sehr fordert, auch weil der Bürgerkontakt Sie mit ständig anderen Themen befaßt. Vermutlich eine Aufgabe, die sie Tag und Nacht beschäftigt, weil Sie die Anliegen ernst nehmen. Dann sind die 8 Jahre 'rum, und Sie wollen wieder vollwertig in Ihrem Beruf arbeiten, in dem die Kenntnisse und Fähigkeiten sich ständig weiterentwickeln? Ihre einst so angesehene Stellung ist längst wieder besetzt worden mit einem Kollegen, der das Geschäft inzwischen bestens beherrscht.

Dann darf man sich aber wirklich nicht wundern, wenn ein Hauptanliegen eines Amtsträgers auf Zeit auf die Existenzsicherung nach seinem Ausscheiden aus dem Amt gerichtet ist. Das ist deshalb doch nur etwas für den Hochadel: Der zieht sich dann eben auf seine Güter in Pommern zurück.
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Tom Bombadil
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Tom Bombadil »

Da fragt man sich dann schon, wie das vor der Ära des Berufspolitiker geklappt hat...

Was ist denn, wenn ein jetziger Berufspolitiker nach einer Legislaturperiode nicht mehr ins Parlament gewählt wird? Der muss auch wieder arbeiten gehen, weil es noch nicht reicht, erst nach zwei Legislaturperioden (wimre) hat man ausgesorgt.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jan 2018, 12:56)

Da fragt man sich dann schon, wie das vor der Ära des Berufspolitiker geklappt hat...

Was ist denn, wenn ein jetziger Berufspolitiker nach einer Legislaturperiode nicht mehr ins Parlament gewählt wird? Der muss auch wieder arbeiten gehen, weil es noch nicht reicht, erst nach zwei Legislaturperioden (wimre) hat man ausgesorgt.
Ja, das ist eine berechtigte Frage. Eine heutige Legislaturperiode dauert 4 Jahre. Sie hatten gleich 6 bis 8 Jahre angepeilt für Amtsträger. Das wären zwei derzeitige Legislaturperioden... ausgesorgt?

Natürlich ist ein Mandatsverlust seelisch und wirtschaftlich eine Katastrophe, wenn der Abgeordnete nicht vorgesorgt hat. Im öffentlichen Dienst wird den Abgeordneten die Rückkehr garantiert und sogar noch Regelbeförderungen in der Zeit im Parlament. Deshalb wird sie sicher auch nicht überraschen, daß der Anteil von Abgeordneten aus diesem Bereich besonders hoch ist. Darüber wurde früher immer wieder gern gelästert: "In den Schulen wird es immer leerer, im Parlament sitzen lauter Lehrer!"

Und wir lästern doch darüber, wenn ein Pofalla als Kanzleramtsminister eine Führungsaufgabe bei der staatlichen Deutschen Bahn übernimmt. Oder der Minister Rösler schließlich nach dem Verlust seines Mandats in einem Lobbyverband zwischengelagert wird.

Ganz früher war das schon so, daß in die Politik ging, wer sich das wirtschaftlich leisten konnte. Ein Bismarck wäre dann tatsächlich auf seine Güter "in Pommern" (in der Altmark?) zurück gekehrt. Keine Politik und Weltläufigkeit mehr, aber auch keine Existenznot.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Helmuth_123 »

pikant hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:41)

das sind wir uns mal einig!
gutes Beispiel und ja wenn man die Bezuege noch mehr kappt, dann schliesst man ganze Berufsgruppen vom Bundestag aus, denn fast niemand geht dort rein, der bisher mehr verdient hatte - Ausnahme sein Verdienst ausserhalb des Bundestages laueft weiter, aber da hat man ja schon die Schrauben hart angezogen.
Wenn es der betreffenden Person nur ums Geld geht, dann ist es wohl besser, dass sie gar nicht erst in den Bundestag einzieht.
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Tom Bombadil
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2018, 20:14)

Das wären zwei derzeitige Legislaturperioden... ausgesorgt?
Nein, in meiner Vorstellung eben nicht. Warum sollte jemand, der aus dem Parlament ausscheidet, denn keinen Job mehr bekommen? Die gemachten Erfahrungen sind doch auch etwas wert. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass wir vom Berufspolitiker weg müssen, weil die sich - je länger ihre Karriere dauert - immer weiter von den Problemen der Bürger entfernen.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Ein Terraner »

pikant hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:49)

schlechte Idee, denn die politische Qualitaet sollte entscheiden und nicht die Anzahl der Jahre.

Dasss dieser Vorschlag jetzt von Soeder also CSU kommt, ueberrascht mich schon.
Was überrascht dich da, Söder will Horstis Job.
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H2O
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jan 2018, 18:32)

Nein, in meiner Vorstellung eben nicht. Warum sollte jemand, der aus dem Parlament ausscheidet, denn keinen Job mehr bekommen? Die gemachten Erfahrungen sind doch auch etwas wert. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass wir vom Berufspolitiker weg müssen, weil die sich - je länger ihre Karriere dauert - immer weiter von den Problemen der Bürger entfernen.
Damit sprechen Sie einen systematischen Zielkonflikt an. Einerseits wollen wir politikerfahrene Amtsträger, andererseits kostet Erfahrung Sammeln viel Zeit. Und obendrein sind Politiker auch Menschen, die sich für die Zeit nach Ihrer Vollzeitbeschäftigung im Parlament dann schon umsehen, während sie für die Allgemeinheit Politik "machen".

Deshalb würde ich versuchen, das vorhandene Problem durch eine geringere Anzahl von Abgeordneten ein zu dämmen. Ein Bundestag mit über 700 Abgeordneten kommt mir reichlich übertrieben groß vor, vor allen, wenn er in bestimmten Aufgabenstellungen noch von 1.200 Abgeordneten des Bundesrats begleitet wird. Die Summe der Landtagsabgeordneten dürfte den Anteil im Bundesrat noch übertreffen.

Stellen Sie sich Ihren Beruf vor, aber der Ehrgeiz hätte Sie nach einigen Jahren "in die Politik" geführt. Und nach 8 Jahren als Abgeordneter sollen Sie dann mit den gesammelten Erfahrungen einen Job für den Rest Ihres Lebens suchen. Ich stelle mir einen solchen Wechsel ziemlich problematisch vor, denn am Arbeitsplatz gibt es ja auch einen Wettstreit um die besten Plätze.

Vielleicht ist das derzeitige Kuschelmuschel doch noch ein ganz vernünftiger Kompromiß.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2018, 09:10)

Damit sprechen Sie einen systematischen Zielkonflikt an. Einerseits wollen wir politikerfahrene Amtsträger, andererseits kostet Erfahrung Sammeln viel Zeit. Und obendrein sind Politiker auch Menschen, die sich für die Zeit nach Ihrer Vollzeitbeschäftigung im Parlament dann schon umsehen, während sie für die Allgemeinheit Politik "machen".

Deshalb würde ich versuchen, das vorhandene Problem durch eine geringere Anzahl von Abgeordneten ein zu dämmen. Ein Bundestag mit über 700 Abgeordneten kommt mir reichlich übertrieben groß vor, vor allen, wenn er in bestimmten Aufgabenstellungen noch von 1.200 Abgeordneten des Bundesrats begleitet wird. Die Summe der Landtagsabgeordneten dürfte den Anteil im Bundesrat noch übertreffen.

Stellen Sie sich Ihren Beruf vor, aber der Ehrgeiz hätte Sie nach einigen Jahren "in die Politik" geführt. Und nach 8 Jahren als Abgeordneter sollen Sie dann mit den gesammelten Erfahrungen einen Job für den Rest Ihres Lebens suchen. Ich stelle mir einen solchen Wechsel ziemlich problematisch vor, denn am Arbeitsplatz gibt es ja auch einen Wettstreit um die besten Plätze.

Vielleicht ist das derzeitige Kuschelmuschel doch noch ein ganz vernünftiger Kompromiß.
Der Bundesrat besteht aus 69 Mitgliedern mit jeweils einem Stellvertreter. Also 138. Streich mal eine Null, dann kommt´s ungefähr hin.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(22 Jan 2018, 10:27)

Der Bundesrat besteht aus 69 Mitgliedern mit jeweils einem Stellvertreter. Also 138. Streich mal eine Null, dann kommt´s ungefähr hin.
'Tschuldigung, stimmt. Ich hatte die Bundesversammlung im Hinterkopf und den mächtigen Auflauf bei der Wahl des Bundespräsidenten. Dazu entsenden die Bundesländer die gleiche Anzahl von Abgeordneten wie der Bundestag... also jetzt ungefähr 700. Ich finde, daß das eine viel zu große Anzahl von Abgeordneten ist. Ich bin einigermaßen sicher, daß die Bundesländer deutlich mehr Abgeordnete haben als die 700 für die Bundesversammlung. Darauf kam es mir an.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2018, 09:10)

Einerseits wollen wir politikerfahrene Amtsträger...
Ich nicht.
Und obendrein sind Politiker auch Menschen, die sich für die Zeit nach Ihrer Vollzeitbeschäftigung im Parlament dann schon umsehen, während sie für die Allgemeinheit Politik "machen".
Daran wird es wahrscheinlich scheitern.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2018, 13:14)

Ich nicht.
Diese Festlegung würden Sie vermutlich sehr schnell bedauern.
Daran wird es wahrscheinlich scheitern.
Einen gewissen Überlebenswillen darf man voraussetzen. :)
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2018, 11:34)

Diese Vorstellung erscheint mir aber lebensfremd. Übertragen Sie einmal Ihre persönlichen Umstände auf einen solchen Vorgang: Sie nehmen ein politisches Amt wahr, das Sie sehr fordert, auch weil der Bürgerkontakt Sie mit ständig anderen Themen befaßt. Vermutlich eine Aufgabe, die sie Tag und Nacht beschäftigt, weil Sie die Anliegen ernst nehmen. Dann sind die 8 Jahre 'rum, und Sie wollen wieder vollwertig in Ihrem Beruf arbeiten, in dem die Kenntnisse und Fähigkeiten sich ständig weiterentwickeln? Ihre einst so angesehene Stellung ist längst wieder besetzt worden mit einem Kollegen, der das Geschäft inzwischen bestens beherrscht.

Dann darf man sich aber wirklich nicht wundern, wenn ein Hauptanliegen eines Amtsträgers auf Zeit auf die Existenzsicherung nach seinem Ausscheiden aus dem Amt gerichtet ist. Das ist deshalb doch nur etwas für den Hochadel: Der zieht sich dann eben auf seine Güter in Pommern zurück.
In der Regel ruhen Anstellungsverhältnisse nur, sind nicht gekündigt. Wer Angst um Positionen hat, soll eben Teilzeit weiter arbeiten oder Wahlämter sein lassen.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 May 2018, 17:17)

In der Regel ruhen Anstellungsverhältnisse nur, sind nicht gekündigt. Wer Angst um Positionen hat, soll eben Teilzeit weiter arbeiten oder Wahlämter sein lassen.
Das führt aber genau in die Irre, weil dann "Otto Normalverbraucher" für politisch fordernde Ämter nicht zur Verfügung steht... vielleicht als Frührentner oder rüstiger Rentner; aber auf jeden Fall nicht jemand, der mitten im Leben steht. Herr von und zu Guttenberg, der hätte womöglich keine Probleme mit seiner wirtschaftlichen Existenz, wenn er sein Amt einbüßt. Den ärgert allenfalls der Machtverlust. Ich hielte eine solche Regelung für feudal... und rechne dann gleich den Öffentlichen Dienst mit zu dieser Klasse.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(12 May 2018, 19:34)

Das führt aber genau in die Irre, weil dann "Otto Normalverbraucher" für politisch fordernde Ämter nicht zur Verfügung steht... vielleicht als Frührentner oder rüstiger Rentner; aber auf jeden Fall nicht jemand, der mitten im Leben steht. Herr von und zu Guttenberg, der hätte womöglich keine Probleme mit seiner wirtschaftlichen Existenz, wenn er sein Amt einbüßt. Den ärgert allenfalls der Machtverlust. Ich hielte eine solche Regelung für feudal... und rechne dann gleich den Öffentlichen Dienst mit zu dieser Klasse.
Was stört dich am "öffentlichen Dienst" ??
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(12 May 2018, 19:37)

Was stört dich am "öffentlichen Dienst" ??
Überhaupt nichts; ein Beschäftigungsverhältnis im Öffentlichen Dienst bietet Sicherheit ein Arbeitsleben lang. Das ist so ähnlich angelegt wie das Leben des Adels in früheren Zeiten. Dieser Vorteil läßt Auszeiten für Politik zu. Ein guter Handwerksmeister verliert durch eine politische Zwischenzeit seinen Betrieb und seine Kunden, ein angestellter Ingenieur seinen fachlichen Vorsprung. Die Frage ist dann eben im Sinne der Strangüberschrift, ob man politische Ämter zeitlich begrenzen sollte, ohne die wirtschaftliche Existenz des Amtsträgers zu sichern. Die Frage ist folgerichtig, ob nur gut abgesicherte Leute in der Politik Ämter übernehmen sollten. Eigentlich hatten wir uns unter einer Demokratie eine Volksvertretung vorgestellt und keine Ständerepublik.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(12 May 2018, 20:27)

Überhaupt nichts; ein Beschäftigungsverhältnis im Öffentlichen Dienst bietet Sicherheit ein Arbeitsleben lang. Das ist so ähnlich angelegt wie das Leben des Adels in früheren Zeiten. Dieser Vorteil läßt Auszeiten für Politik zu. Ein guter Handwerksmeister verliert durch eine politische Zwischenzeit seinen Betrieb und seine Kunden, ein angestellter Ingenieur seinen fachlichen Vorsprung. Die Frage ist dann eben im Sinne der Strangüberschrift, ob man politische Ämter zeitlich begrenzen sollte, ohne die wirtschaftliche Existenz des Amtsträgers zu sichern. Die Frage ist folgerichtig, ob nur gut abgesicherte Leute in der Politik Ämter übernehmen sollten. Eigentlich hatten wir uns unter einer Demokratie eine Volksvertretung vorgestellt und keine Ständerepublik.
Das ist allerdings ein Problem. Und deshalb haben wir viele Leute im Parlament sitzen, die, wie z:B. Nahles nie etwas anderes gemacht haben, nur mal nebenbei studiert.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(12 May 2018, 20:43)

Das ist allerdings ein Problem. Und deshalb haben wir viele Leute im Parlament sitzen, die, wie z:B. Nahles nie etwas anderes gemacht haben, nur mal nebenbei studiert.
Dieses Bild wiederholt sich auch bei anderen Politikern, die von der Krabbelgruppe über die Jugendorganisation nahtlos in Parteiämter hinein gewachsen sind. Da ist Politik zur wirtschaftlichen Existenzgrundlage geworden. Die "Gegenwehr" dieser Menschen besteht darin, sich Netzwerke zur Wirtschaft / Lobbyismus zu knüpfen, die nach Amtsverlust "belastbar" sind. Ansonsten fallen diese Menschen in eine tiefe Lebenskrise. Neulich ist doch ein Berliner Jusovorsitzender aufgefallen mit einem verdammt flotten Mundwerk. Wie mag der denn seine Brötchen verdienen... mit welcher nachgefragten Leistung? Wenn unser Land sich politisch so weiter entwickelt, dann wird der junge Mann es politisch sicher noch sehr weit bringen.

Demokratie und das Personal, das sie durch Wahlen tragen soll, das wird nicht allzu oft auf eine Volksvertretung hinaus laufen (können).

Zum Thema zurück: Ich meine, daß es bei Wahlämtern keine Befristung geben sollte. Allerdings sollte stets ein Wettbewerb um das Amt wirksam sein. Wer mit politischer Mehrheit gewählt wird, der übernimmt das Amt.
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Fuerst_48
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(12 May 2018, 19:34)

Das führt aber genau in die Irre, weil dann "Otto Normalverbraucher" für politisch fordernde Ämter nicht zur Verfügung steht... vielleicht als Frührentner oder rüstiger Rentner; aber auf jeden Fall nicht jemand, der mitten im Leben steht. Herr von und zu Guttenberg, der hätte womöglich keine Probleme mit seiner wirtschaftlichen Existenz, wenn er sein Amt einbüßt. Den ärgert allenfalls der Machtverlust. Ich hielte eine solche Regelung für feudal... und rechne dann gleich den Öffentlichen Dienst mit zu dieser Klasse.
Alles geklärt, danke.
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imp
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(12 May 2018, 19:34)

Das führt aber genau in die Irre, weil dann "Otto Normalverbraucher" für politisch fordernde Ämter nicht zur Verfügung steht... vielleicht als Frührentner oder rüstiger Rentner; aber auf jeden Fall nicht jemand, der mitten im Leben steht.
Das ist Unsinn. In den Frühzeiten der Bundesrepublik war die Abgeordnetenvergütung geradezu ärmlich. Damals hatten wir einen derart repräsentativen Bundestag aus Sicht normaler Leute, das gab es nie wieder - trotz oder wegen immer umfangreicherer Extras.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 May 2018, 11:34)

Das ist Unsinn. In den Frühzeiten der Bundesrepublik war die Abgeordnetenvergütung geradezu ärmlich. Damals hatten wir einen derart repräsentativen Bundestag aus Sicht normaler Leute, das gab es nie wieder - trotz oder wegen immer umfangreicherer Extras.
Damals wurden aber genau aus dem Grunde die Vergütungen der Abgeordneten erhöht. Dabei spielte auch eine Vorbeugung gegen zu leichte Bestechlichkeit von Angeordneten eine große Rolle. Ich halte auch den Beginn unserer bundesdeutschen Demokratie nach dem Naziterror und den Eingriffen der Alliierten für keinen "Normalzustand". Allerdings wünsche ich mir diesen Anfang wirklich nicht zurück. Der Normalzustand begann aus meiner Sicht mit der Regierung des Kanzlers Schmidt.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(13 May 2018, 12:15)

Damals wurden aber genau aus dem Grunde die Vergütungen der Abgeordneten erhöht. Dabei spielte auch eine Vorbeugung gegen zu leichte Bestechlichkeit von Angeordneten eine große Rolle. Ich halte auch den Beginn unserer bundesdeutschen Demokratie nach dem Naziterror und den Eingriffen der Alliierten für keinen "Normalzustand". Allerdings wünsche ich mir diesen Anfang wirklich nicht zurück. Der Normalzustand begann aus meiner Sicht mit der Regierung des Kanzlers Schmidt.
Hohe Vergütungen helfen nicht gegen Bestechung, Selbstbedienung und Lobbyismus.
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 May 2018, 12:45)

Hohe Vergütungen helfen nicht gegen Bestechung, Selbstbedienung und Lobbyismus.
Natürlich nicht; gegen Gier ist kein Kraut gewachsen. Aber die Schwelle für Empfänglichkeit wird erheblich angehoben. Ist doch auch nicht schlecht!
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von aleph »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 May 2018, 12:45)

Hohe Vergütungen helfen nicht gegen Bestechung, Selbstbedienung und Lobbyismus.
ist auch nicht der Grund. wenn fähige Leute in der Wirtschaft erheblich mehr verdienen, als in der Politik, gehen sie in die wirtschaft
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Re: Amtszeit des bayerischen Ministerpräsidenten begrenzen? Gute Idee?

Beitrag von imp »

aleph hat geschrieben:(14 May 2018, 08:01)

ist auch nicht der Grund. wenn fähige Leute in der Wirtschaft erheblich mehr verdienen, als in der Politik, gehen sie in die wirtschaft
Wenn das ihre Motivation ist, sind sie dort auch gut aufgehoben. In der Wirtschaft geht's ums Geldverdienen.
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