Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

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relativ
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von relativ »

Maltrino hat geschrieben:(17 Oct 2017, 04:31)

Dass die (meisten) Leute Martin Schulz nie persönlich gesehen haben sondern nur in den Medien ihn gesehen haben. Das heißt aber, dass diese Medien beeinflussen können ob nur die guten oder nur die schlechten Seiten, von Martin Schulz oder einem anderen Politiker, gezeigt werden. Heißt im Extremfall: Die Leute die "Lügenpresse" schreien finden einen Politiker schlecht weil sie ihn in der "Lügenpresse" gesehen haben. Oder auch hier:
Wenn ich in so einem Medium Martin Schulz sehe, dann wird das schlechte Bild gleich mitgeliefert. Also was passiert hier? Die Leute finden Schulz (oder auch Merkel) blöd, haben Sie aber nie gesehen. Gut, sie könnten sich auf Veranstaltungen ein Bild machen, aber nee, "in den Medien" haben sie sie gesehen. Ich hab nichts gegen Medien, aber trotzdem bleibt die Erkenntnis, bzw. ich glaube, dass "die Medien" das Bild färben können, genauso wie ein schlechtes Mikrofon die Stimme eines Menschen gut oder schlecht klingen lässt. Ich hab das selber erfahren: Ich hab eine tiefe Stimme, die über bestimmte Mikrofone dumpf klingt. Nur bei bestimmten Mikrofonen klingt die Stimme gut. Und je nachdem welches Mikrofon genommen wird sagen die Leute "tolle und angenehme sonore Stimme" oder "du klingst aber unsympathisch". Und deshalb war mir halt wichtig zu wissen wo die Leute Martin Schulz gesehen haben so dass sie sich ein Bild und eine Meinung bilden konnten.

Tja, so kann man es sehen, aber meine Erklärung ist ne ganz andere. Diese Leute, die Politiker so angehen, assoziieren diese Politiker mit einer Politik, die sie selbst nicht mögen bzw. hassen. Da sind so Schlagwörter wie Flüchtlingskrise, oder Agenda ect.pp.. Desweiteren hassen sie das sogenannte establishment zudem diese Politiker natürlich auch gehören.
Meistens tickt ihr soziales Umfeld ähnlich und schon kommt der Hass. Da können diese Politiker übers Wasser laufen und diese Menschen sagen immer noch, noch nichtmal schwimmen können die.
Für diese Leute sind diese Politiker die Fußabtreter für ihre eigenes evtl. verkorkstes Leben und alles was für sie in Deutschland schief läuft.
Die sogenannte Lügenpresse sagt den Leuten doch nicht, daß sie diese Politiker hassen sollen?
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garfield336
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von garfield336 »

Maltrino hat geschrieben:(05 Oct 2017, 04:37)
l ansehe, dann kann ich nicht erkennen, dass es offenbar zumindest keinen speziellen negativen Schulz Effekt dort gab. Zum Jahreswechsel war die SPD schon 10% hinter der CDU.)

Warum habt ihr eure Meinung über Schulz geändert, wenn ihr eine hattet, und wann? Was waren die Gründe, dass die Leute die Anfang März Schulz wählen wollten dies später nicht mehr wollten? Und mich interessieren nicht nur einzelne Gründe oder sowas wie "er hat die Leute nicht mehr überzeugt", mich interessiert auch wo die Leute diese Gründe "gesehen" haben, also in welchen Medien. Wenn die Landtagswahl also der Grund war, haben die Leute dann im Fernsehen gesehen "Schulz hat verloren" oder wie geschah das?

Oder waren die ganzen Umfragen im Februar und Anfang März aus irgendeinem Grund falsch?
Es ist eher so.

Schulz wurde zum Kandidat.

Der Wähler so? Oh ein Neuer, wer ist denn das? Das ist ja interessant.

3-Monate später, och doch nichts neues/interessentes, der labert doch nur scheiss,, das ist dann doch keine alternative usw....


Der Hype ist also gänzlich durch die Unbekanntheit des Kandidaten zu erklären.
Und Gleichzeizig zeigt es: Die Leute wollen tatsächlich etwas anderes, Nur Schulz war nicht das was man wollte.
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garfield336
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von garfield336 »

Quatschki hat geschrieben:(05 Oct 2017, 10:42)

Ich habe mich gewundert, warum der Schulz überhaupt mit diesem Hype bedacht wurde?
Bei seiner Ernennung zum Kanzlerkandidaten haben die politischen Gegner doch gejubelt, weil der Europa-Zentralist all das verkörperte, von dem viele die Nase voll haben.
Ich denke es war das unbekannte, die meisten kannten ihn nicht, und es gab die Hoffnung auf einen Politikwechsel. Als man dann nach und nach erkannte, dass Schulz dafür der Falsche ist, verlor er auch an Zustimmung und die AfD gewann wieder dazu.....

Das zeigt aber auch, dass viele Menschen einen Wechsel wollen, nur dass es dafür keinen geeigneten Kandidaten gab.

btw ich bin auch ein Europazentrist, aber kein Linker. Die Wahlen von Macron und Kurz gefallen mir sehr. :thumbup:
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relativ
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von relativ »

garfield336 hat geschrieben:(17 Oct 2017, 09:31)

Ich denke es war das unbekannte, die meisten kannten ihn nicht, und es gab die Hoffnung auf einen Politikwechsel. Als man dann nach und nach erkannte, dass Schulz dafür der Falsche ist, verlor er auch an Zustimmung und die AfD gewann wieder dazu.....

Das zeigt aber auch, dass viele Menschen einen Wechsel wollen, nur dass es dafür keinen geeigneten Kandidaten gab.

btw ich bin auch ein Europazentrist, aber kein Linker. Die Wahlen von Macron und Kurz gefallen mir sehr. :thumbup:
Kurz ist für mich eher ein Blender, Mitläufer und Fähnchenschwenker. Mal schauen was er drauf hat wenn es nicht um sein Lieblingsthema Flüchtlinge geht.
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Quatschki
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von Quatschki »

relativ hat geschrieben:(17 Oct 2017, 09:38)

Kurz ist für mich eher ein Blender, Mitläufer und Fähnchenschwenker. Mal schauen was er drauf hat wenn es nicht um sein Lieblingsthema Flüchtlinge geht.
Er hat zumindest Courage und Handlungsfähigkeit bewiesen, als andere sich feige abduckten.
Da konnte er nicht wissen, ob ihm dies Reputation verschaffen oder ihn ins politische Aus befördern würde.

Schulz' Problem ist. dass er kein Kurz ist.
Die SPD bräuchte für eine Erneuerung so einen smarten Typen mit Führungsstärke, wie es damals Helmut Schmidt war.
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relativ
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(17 Oct 2017, 12:25)

Er hat zumindest Courage und Handlungsfähigkeit bewiesen, als andere sich feige abduckten.
Da konnte er nicht wissen, ob ihm dies Reputation verschaffen oder ihn ins politische Aus befördern würde.

Schulz' Problem ist. dass er kein Kurz ist.
Die SPD bräuchte für eine Erneuerung so einen smarten Typen mit Führungsstärke, wie es damals Helmut Schmidt war.
Sorry, ich habe kein Bedarf an einem ein Thema Kanzler.
Nunja der Schmidt, wie auch die Merkel, oder Kohl ect.pp. haben ihre politische Aura auch nicht von begin an gehabt. Sowas ist eine Entwicklung, die auch davon abhängig ist, welche politischen, wirtschaftlichen , gesellschaftlichen Ereignisse in die Amtszeit gefallen sind und wie sie diese bewältigt konnten.
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Quatschki
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von Quatschki »

relativ hat geschrieben:(17 Oct 2017, 12:38)

Sorry, ich habe kein Bedarf an einem ein Thema Kanzler.
Nunja der Schmidt, wie auch die Merkel, oder Kohl ect.pp. haben ihre politische Aura auch nicht von begin an gehabt. Sowas ist eine Entwicklung, die auch davon abhängig ist, welche politischen, wirtschaftlichen , gesellschaftlichen Ereignisse in die Amtszeit gefallen sind und wie sie diese bewältigt konnten.
Krisen gibt es ja genug, aber keinen SPD'ler, der ans Ruder drängt, um sich mit Initiative, Sachkompetenz und Führungsstärke für Höheres zu empfehlen.
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relativ
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(17 Oct 2017, 12:46)

Krisen gibt es ja genug, aber keinen SPD'ler, der ans Ruder drängt, um sich mit Initiative, Sachkompetenz und Führungsstärke für Höheres zu empfehlen.
Hm, ich gehe gedanklich jetzt mal das politische Spektrum durch und suche da nach Kandidaten die deiner Beschreibung auch nur annähernd nahe kommen. Ich finde da auf Anhieb keinen einzigen.
Ausnahme Merkel, die sich schon allein durch ihre Amtsjahre Kompetenz am Sitzfleisch erarbeitet hat.
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von garfield336 »

Wird der Wàhler der SPD dieses neue Manöver abkaufen?

Sich gleich ins die Oppositionsarbeit begeben obwohl noch mehrere SPD Minister in der Regierung sind ?
Und gleich die neue Regierung versuchen zu diskreditieren obwohl sie noch gar nicht im Amt ist,?
und das obwohl die SPD nach Lage der Dinge diese Regierungsbildung nach wievor verhindern könnte ?

Das ist alles ziemlich unglaubhaft.
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relativ
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von relativ »

garfield336 hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:37)

Wird der Wàhler der SPD dieses neue Manöver abkaufen?

Sich gleich ins die Oppositionsarbeit begeben obwohl noch mehrere SPD Minister in der Regierung sind ?
Wo denn, daß hält sich doch alles noch in Grenzen und was sollen sie denn auch kritisieren, eine neue Regierung ist doch noch gar nicht im Amt. Hier geht es wohl eher um eine Aufarbeitung der vergangenen gemeinsamen Jahre.
Und gleich die neue Regierung versuchen zu diskreditieren obwohl sie noch gar nicht im Amt ist,?
Quelle?

und das obwohl die SPD nach Lage der Dinge diese Regierungsbildung nach wievor verhindern könnte ?
Das ist alles ziemlich unglaubhaft.
Schon wieder im Wahlkampfmodus garfield, oder ist dies so ein permanentes Level ,welches man braucht um die SPD schlecht zu reden?
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Maltrino
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von Maltrino »

garfield336 hat geschrieben:(17 Oct 2017, 09:31)

Ich denke es war das unbekannte, die meisten kannten ihn nicht, und es gab die Hoffnung auf einen Politikwechsel. Als man dann nach und nach erkannte, dass Schulz dafür der Falsche ist, verlor er auch an Zustimmung und die AfD gewann wieder dazu.....

Das zeigt aber auch, dass viele Menschen einen Wechsel wollen, nur dass es dafür keinen geeigneten Kandidaten gab.

btw ich bin auch ein Europazentrist, aber kein Linker. Die Wahlen von Macron und Kurz gefallen mir sehr. :thumbup:
Jetzt mal ganz patzig gesagt: Also der deusche Wähler verhält sich wie ein zu anspruchsvoller Mensch der auf Partnersuche ist, bei jedem neuen Profilbild das originell wirkt auf "Gefällt mir" klickt und dann enttäuscht ist wenn er merkt, dass dahinter auch nur ein Mensch steckt?

Auf den Hype folgt der Fall? Bleibt nur die Frage ob das bei der AfD auch so sein wird, bzw. warum es bisher nicht so ist.

Da muss ich aber sagen, das ist dann irgendwann auch die Schuld der Wähler wenn man so zwischen "Hype" und "Down" schwankt.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Wann und warum fiel Schulz (SPD) in den Umfragen ab?

Beitrag von Odin1506 »

Maltrino hat geschrieben:(17 Oct 2017, 20:00)

Jetzt mal ganz patzig gesagt: Also der deusche Wähler verhält sich wie ein zu anspruchsvoller Mensch der auf Partnersuche ist, bei jedem neuen Profilbild das originell wirkt auf "Gefällt mir" klickt und dann enttäuscht ist wenn er merkt, dass dahinter auch nur ein Mensch steckt?

Auf den Hype folgt der Fall? Bleibt nur die Frage ob das bei der AfD auch so sein wird, bzw. warum es bisher nicht so ist.

Da muss ich aber sagen, das ist dann irgendwann auch die Schuld der Wähler wenn man so zwischen "Hype" und "Down" schwankt.
Kann man so nicht sagen. Der Wähler hat die Nase voll von dieser Hinhaltepolitik. Viel versprechen und nichts einhalten, man hat ja schließlich den Koalitionsvertrag (blöde Ausrede). Und die Wähler haben mitbekommen, dass diese Politik immer am Volk vorbei geführt worden ist, nie mit dem Volk zusammen (ich glaube aber auch nicht, dass die AfD oder die Linke es anders machen würden, wenn sie in der Regierungsverantwortung sind).
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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