Groko reloaded minus Merkel?

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Cat with a whip
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Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Cat with a whip »

In Teilen der SPD-Führung hat man scheinbar doch noch Regierungsgelüste. Und zwar hatte Thomas Oppermann eine nicht im Team abgesprochene Möglichkeit offen gelassen, falls Angela Merkel die Kanzlerrolle aufgäbe. Nachdem der Nimbus von Merkel gebrochen scheint, könnte das sogar als eiskalte Ermunterung an die Umstürzler in ihrer Partei angesehen werden. Doch Schwesig erteilte Oppermann dafür sofort eine Rüge, und hat derlei Spekulationen weggewischt.
Zu Oppermanns Überlegungen zu einer möglichen großen Koalition sagte Schwesig dem Tagesspiegel: "Spekulationen aller Art sind unnötig.“ Die große Koalition sei abgewählt worden, der Auftrag an die SPD laute Opposition. „ Es gibt keine Hintertür, da ist sich die gesamte Parteiführung einig." Oppermann hatte im ZDF auf die Frage, ob die Sozialdemokraten im Fall eines Rückzugs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer großen Koalition bereit wären, erklärt: „Das wäre in der Tat eine neue Situation.“
Auf die Frage, ob die SPD bei einem Scheitern von Jamaika und drohenden Neuwahlen noch umdenke, sagte der SPD-Politiker: Für den Fall, dass es einen „Staatsnotstand“ gebe, müsse die SPD neu überlegen. Aber einen Staatsnotstand sehe er noch nicht.
29.09.2017, Tsp,dpa

Ich kann mir vorstellen dass die SPD es durchaus wagen kann im diesem Falle wieder in eine große Koalition zu gehen. Dass eine Merkel sich wieder auf Kosten eines kleinen Koalitionspartner profiliert und ihn resorbiert und der Wähler ihren unangreifbar schwammigen präsidialen Regierungsstil goutiert, wäre ja passé und somit Ängste der SPD vor eine weiteren Abstieg weniger begründet. Eventuell wäre ja das genau ihre Chance.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 29. Sep 2017, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Senexx

Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Senexx »

Zum Über-Bande-Spielen ist die SPD zu blöd.

Und DDR-Zöglinge wie Schwesig wollen sowieso was anderes.
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Cat with a whip
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Cat with a whip »

Ich glaube ja auch weniger dran dass es dazu kommt. Vorerst will man Frieden in der Opposition mit der Linken herstellen. Aber mal sehen wie sich die Luftnummer Schwampel entwickelt. Und ob sich Merkel hält ist ebenfalls nicht klar. Wenn es so käme dass Merkel gestürzt wird, hätte die SPD es mit einer weiter nach rechts gerückten CDU zu tun.
http://www.fr.de/politik/bundestagswahl ... -a-1360398
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KarlRanseier

Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von KarlRanseier »

Und wer soll dann Kanzler werden? Die Schwarze Null?

Interessant finde ich übrigens, dass die meisten Parteien wenigstens eine Person haben, die sich an Einfallsreichtum deutlich abhebt.

Bei den Linken sind es zwei Leute, nämlich Wagenknecht und Gysi. Wenn die reden, dann hat es immer Hand und Fuß, und unterhaltsam ist es auch.

Die Dekadenten haben Kubicki. Der hebt sich wohltuend von den ganzen Dumpfbacken in diesem Verein ab, die in der Regel nichts weiter können, als "Steuersenkung" in jedes Mikrofon zu jaulen, ohne zu sagen, wie diese gegenfinanziert werden soll. Andere Themen kennen die nicht wirklich.

Die Sozen haben Schwesig. Diese Frau scheint mehr Format und Intelligenz zu besitzen als die meisten Sozen zusammen. Schulz wirkt dagegen nicht nur farblos, sondern auch unglaubwürdig. Ihr würde man zutrauen, dass sie aus der SPD wieder eine Partei macht, die tatsächlich eine Alternative zur CDU ist und sich von der Hartz-IV-, Abwrack- und Privatisierungsideologie endlich verabschiedet. Dazu müssten allerdings erst die alten Herren aus der Schröder-Ära in die Wüste geschickt werden.

Die CSU hat Seehofer. Der wirkt zwar nicht besonders glaubwürdig, aber er wechselt so oft seine Position, dass er der wirklich perfekte Hofnarr ist.
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unity in diversity
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von unity in diversity »

Senexx hat geschrieben:(29 Sep 2017, 23:25)

Zum Über-Bande-Spielen ist die SPD zu blöd.

Und DDR-Zöglinge wie Schwesig wollen sowieso was anderes.
Ein Kind der DDR:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... passt.html

Manuela Schwesig:
https://i.pinimg.com/474x/63/bf/01/63bf ... c--ddr.jpg
könnte Mitglied bei den DDR-Jungpionieren gewesen sein.
Also noch nicht ganz korrumpiert.
Vielleicht eine gute Taktikerin, mit Beobachtungsgabe und einer sicheren Hand, zur richtigen Zeit.
Jetzt brauchen wir noch einen Strategen, aber da fällt mir aktuell keiner ein.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Watchful_Eye
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Watchful_Eye »

Merkel war ja überhaupt nicht das Problem der SPD, sie steht für eine CDU-Kanzlerkandidatin vergleichsweise links. Vielleicht wäre es ein symbolisches Problem á la "ich kann sie nicht mehr sehen", aber kein inhaltliches. Das Problem für die SPD ist wenn schon die CSU. Die SPD müsste eigentlich vorschlagen, eine Schwarz-Rot-Grüne Regierung ohne CSU zu bilden. ;)
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unity in diversity
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von unity in diversity »

Vorher müssen wohl die Jamaika Verhandlungen scheitern.
Damit man Neuwahlen vermeiden kann, käme diese Option in Frage.
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von yogi61 »

Oppermann ist politisch tot.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Cat with a whip
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Cat with a whip »

Laut letzter Umfrage von INSA verlöre die Union weiter an Zustimmung (31%). Das sieht immer bitterer für Merkel aus, deren Agendasetting für den Wahlkampf Rechtsextremisten erst richtig groß machte. Noch ein paar dieser Horrorumfragen und Merkels Zukunft wird diskutiert.

Für Neuwahlen sehe ich die SPD im Aufwind wenn der linke Flüger stärker wird.
http://www.tagesspiegel.de/politik/reso ... 03558.html
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imp
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von imp »

Das Problem der SPD ist, dass sie sich aufführt wie eine 40-Prozent-Partei, aber Programme und Ideen allenfalls zu 10 Prozent reichen und das Personal sich dran gewöhnt hat, dass die Chefs alles regeln. Nur das sind inzwischen alles aufgerückte Stellvertreter und Befehlsempfänger, die nichts wissen und nichts wollen. Ob Frau Schleswig da eine Ausnahme ist, muss sie mal zeigen. Bisher ist sie jedenfalls nur halb so blamiert wie Schulz.
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von jack000 »

Im Prinzip eine gute Idee, Hauptsache Merkel wird abgesägt. Die Kritik an Merkel nimmt deutlich zu nachdem die sich nach der bitteren Wahlniederlage hat feiern lassen kehrt nach dem Realitätsverlust nun Ernüchterung ein.
Die Frage die sich dann aber stellt: Wer soll Kanzler(in) werden? Ich sehe da niemanden.
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relativ
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(29 Sep 2017, 23:25)

Zum Über-Bande-Spielen ist die SPD zu blöd.

Und DDR-Zöglinge wie Schwesig wollen sowieso was anderes.
Alle zu blöd ausser Bernd Höcke, gelle. :x
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Kritikaster »

jack000 hat geschrieben:(06 Oct 2017, 09:33)

Im Prinzip eine gute Idee, Hauptsache Merkel wird abgesägt. Die Kritik an Merkel nimmt deutlich zu nachdem die sich nach der bitteren Wahlniederlage hat feiern lassen kehrt nach dem Realitätsverlust nun Ernüchterung ein.
Die Frage die sich dann aber stellt: Wer soll Kanzler(in) werden? Ich sehe da niemanden.
Also muss sie es wohl bleiben. ;)
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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imp
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von imp »

Ich würde es machen. Aber nicht mit der SPD.
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Just Me
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SPD = größte "sonstige" Partei?

Beitrag von Just Me »

Ich kann mir vorstellen dass die SPD es durchaus wagen kann im diesem Falle wieder in eine große Koalition zu gehen. (Cat with a whip)
Na klar! Wenn sie dann bei der nächsten Wahl unter "Sonstige" geführt werden will?!
Dass eine Merkel sich wieder auf Kosten eines kleinen Koalitionspartner profiliert und ihn resorbiert und der Wähler ihren unangreifbar schwammigen präsidialen Regierungsstil goutiert, wäre ja passé und somit Ängste der SPD vor eine weiteren Abstieg weniger begründet. (Cat with a whip)
Das Problem der SPD heißt nicht "Merkel". Es heißt "sogenannte konservative Politik". Und daran würde auch der Abgang Merkels nichts ändern. Mehr noch: Ihr Nachfolger müsste seinerseits um das Überleben der CDU als "Volkspartei" kämpfen; denn nicht wenige Wähler machten ihr Kreuz nur bei der CDU, weil Merkel eine Frau ist; und weil sie - in wohltuender Abgrenzung zum anderen Politiker-Gesindel - nicht den Anschein erweckt, allzu leicht korrumpierbar und "nur aufs Geld aus" zu sein.
Eventuell wäre ja das genau ihre Chance. (Cat with a whip)
Die einzige "Chance" der SPD liegt darin, eine Antwort auf die Frage, was die Partei von vor 1914 von der Partei von seit 1914 unterscheidet, zu finden. Oder einfacher ausgedrückt: Wie viele konservative Parteien braucht eine meinungsvielfältige Demokratie?
Wenn es so käme dass Merkel gestürzt wird, hätte die SPD es mit einer weiter nach rechts gerückten CDU zu tun. (Cat with a whip)

So ist es. Und was tat die SPD stets, wenn sie es mit einem nach rechts rückenden Machtpartner zu tun bekam? Genau! Sie rückte noch weiter nach rechts als ihr eigener Partner. (vgl. Spitzensteuersatz, Arbeitnehmerrechte, Sozialpolitik, etc. ... die Liste ist schier endlos) In so einer Konstellation würde die SPD sich sogar um die Stimmen der am nächsten Wahltag noch lebenden eigenen Mitglieder bringen; weil selbst die gedankenlosesten Ankreuzer sich irgendwann anfangen zu fragen, was eigentlich aus der SPD, die einst für und nicht gegen diese Rechte auf die Straße ging, geworden ist...

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Die Sozen haben Schwesig. Diese Frau scheint mehr Format und Intelligenz zu besitzen als die meisten Sozen zusammen. (KarlRanseier)
In der Tat. Schwesig ist die Ausgeburt einer "perfekten Spezialdemokratin", wie sie im Buche zu finden sind. Als Ministerin und Ministerpräsidentin maßgeblich mitverantwortlich für das Schleifen des öffentlichen Schulsystems schickt sie ihren Knaben dank der Steuerzahler-Vollsubvention lieber auf eine Privatschule. Mehr "Spezialdemokrat" geht wirklich nicht...
pikant
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von pikant »

jack000 hat geschrieben:(06 Oct 2017, 09:33)

Im Prinzip eine gute Idee, Hauptsache Merkel wird abgesägt. Die Kritik an Merkel nimmt deutlich zu nachdem die sich nach der bitteren Wahlniederlage hat feiern lassen kehrt nach dem Realitätsverlust nun Ernüchterung ein.
Die Frage die sich dann aber stellt: Wer soll Kanzler(in) werden? Ich sehe da niemanden.
Wenn es keine Alternative gibt, dann macht es eben Angela weiter!
es kommt ja auf die Inhalte an und da muessen wir noch etwas warten bis Jamaika liefert.
pikant
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von pikant »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Sep 2017, 23:21)

In Teilen der SPD-Führung hat man scheinbar doch noch Regierungsgelüste. Und zwar hatte Thomas Oppermann eine nicht im Team abgesprochene Möglichkeit offen gelassen, falls Angela Merkel die Kanzlerrolle aufgäbe. Nachdem der Nimbus von Merkel gebrochen scheint, könnte das sogar als eiskalte Ermunterung an die Umstürzler in ihrer Partei angesehen werden. Doch Schwesig erteilte Oppermann dafür sofort eine Rüge, und hat derlei Spekulationen weggewischt.


29.09.2017, Tsp,dpa

Ich kann mir vorstellen dass die SPD es durchaus wagen kann im diesem Falle wieder in eine große Koalition zu gehen. Dass eine Merkel sich wieder auf Kosten eines kleinen Koalitionspartner profiliert und ihn resorbiert und der Wähler ihren unangreifbar schwammigen präsidialen Regierungsstil goutiert, wäre ja passé und somit Ängste der SPD vor eine weiteren Abstieg weniger begründet. Eventuell wäre ja das genau ihre Chance.
sollte in Rente gehen und war fuer mich einer der schlechtesten SPD-Frakionsvorsitzenden.
kraftlos, saftlos und mit so einem Fraktionschef kann man froh sein, dass Schulz die Partei noch ueber 20% gehalten hat.
Olympus
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Re: Groko reloaded minus Merkel?

Beitrag von Olympus »

SPD soll mal schön in der Opposition bleiben und ihre Hausaufgaben machen und in 4 Jahren als echte Arbeiterpartei zurückkommen.
Merkel wird da wohl nicht nochmal ranwollen. Da braucht es eine Alternative zur CDU. Nur in dem Zustand bringt eine SPD niemandem etwas.
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